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Destiny Of Eternity

Warum immer wir? (KaRe u.a.)
von

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Open your eyes

2. KAPITEL: OPEN YOUR EYES
 

Meine lieben Leser und fleißigen Kommischreiber,

endlich habe ich das 2. Kapitel überarbeitet und nun, dank eurem Zuspruch, ist es da.

Es tut mir leid, dass ich nicht jedem auf seinen Kommentar antworten konnte.

Ich möchte vor allem Rouraito danken: Deine Kommentare sind der Wahnsinn und ich danke dir sehr für deine aufbauenden Worte!

Bevor es nun weitergeht, möchte ich anmerken, dass der Inhalt an einigen Stellen nicht meine Einstellung ect. darlegt, sondern aus der Storyline und den Figurenkonstellationen resultiert.

Aber nun genug der Vorrede:
 

Enjoy reading!

____________________________________________________________________________________________________________________
 

Open your eyes

Be careful

I’m coming!

Don’t show you to me!
 

In Mr. Dickensons Büro in Tokio, Japan:
 

Der rundliche Mann deutete auf einige Sessel in einem Nebenraum seines Büros: „Setzt euch, bitte.“

Die Jugendlichen nahmen um den großen, aus Eichenholz gefertigten Tisch auf schwarzen Sesseln platz. Kai und Hiro setzten sich neben Mr. Dickenson an das Kopfende. Neugierig sahen alle zu dem nun angespannt wirkenden Mann. Er faltete die Hände, als er begann:

„Ich habe euch hier herbestellt, weil ihr die einzigen seid, die ich um diesen Gefallen bitten kann. Es ist geheim und von größter Wichtigkeit, dass keiner außer euch davon erfährt.“

Er machte eine kurze Pause, blickte in die verwirrten Gesichter. Sie konnten sich nicht vorstellen, was so bedeutsam sein sollte, dass es solcherlei Vorsichtsmaßnahmen bedurfte. Mr. Dickenson seufzte, ehe er fortfuhr: „Damit ihr alles versteht muss ich weiter ausholen, also bitte hört mir erst zu, bevor ihr Fragen stellt.“

Das klang ungewöhnlich ernst. Langsam aber sicher wurde es den Freunden flau im Magen. Sie hatten den BBA-Leiter selten so zerknirscht erlebt. Und das hatte dann auch nie etwas Gutes bedeutet.

„Wie ihr vielleicht wisst ist in Russland momentan Wahlkampf. Die Gegner sind Nikolai Ivanow aus der kommunistischen Partei und Vladimir Rybak aus der demokratischen Partei. Eigentlich wäre das für Russland eine Chance aus dem Teufelskreis auszubrechen, aber die Russen tendieren eher zu Ivanow. Natürlich will die Oberschicht ihre Macht nicht aus der Hand geben und versucht daher die Demokraten zu sabotieren, welche die Korruption bekämpfen wollen und in diesem Fall auch könnten.“

„Und was hat das mit uns zu tun?“ Tyson war genauso verwirrt wie seine Freunde. Was sollte das?

Der Mann schaute kurz auf: „Eigentlich hat Ivanow schon gewonnen. Das wäre ja nicht unser Problem, wenn nicht ein alter Bekannter, Voltaire Hiwatari, hinter diesem Mann stünde.“ Er sah wie die Freunde nach Luft schnappten.

„Ich dachte, der wurde weggesperrt.“, sprach Ray den Gedanken aller aus.

„Das war er auch, aber bei so hohen Tieren kann man machen was man will. Wenn man bedenkt, dass der ehemalige Chef des KGB Präsident war, auch nach seiner Amtszeit die Zügel in der Hand hielt und Ivanow ebenfalls ein Zögling von ihm ist...“ Müde strich sich der Mann über die Augen, ehe er fortfuhr:

„Die russische Regierung dient sich selber, nicht dem Volk. Voltaire hatte, soweit wir in Erfahrung bringen konnten, auch mit dem KGB zu tun und kennt alle wichtigen Leute. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich wieder in den Sattel schwingt und erneut mitmischt.“

„Und was bedeutet das alles?“ Pures Unverständnis stand in den Gesichtern der ehemaligen Bladebreakers geschrieben, wobei Tysons Augen immer wieder zu seinem Bruder und Kai fanden, die sich regungslos anhörten, was Mr. D. zu sagen hatte.

„Die Organisation, die Voltaire nun betreibt, führt auch wissenschaftliche Forschungen bezüglich Bit Beast und den Menschen, der sie quasi beherrscht, durch. Sie fanden heraus, dass es nicht nur Menschen gibt, die Bit Beast mit Hilfe von Gegenständen zum Einsatz bringen können, sondern auch welche, die in der Lage sind, diese Wesen von ihrem Gegenstand zu trennen, wodurch sie sich materialisieren können.“

„Noch einmal für die Blöden unter uns“, hackte Max nach, „Soll das heißen, es ist möglich, dass Draciel oder irgendein anderes Bit Beast in Fleisch und Blut neben mir stehen könnte? Mit all seinen Fähigkeiten?“ Die Augen der Bladebreakers weiteten sich bei der Vorstellung.

„Genau. Und er wäre noch viel mächtiger als er es mit dem Blade je sein könnte.“

„Wow.“ Mehr brachte Tyson nicht heraus. Die Anderen waren sprachlos.

„Die Zerstörungskraft wäre immens. Das wäre als ob man eine Naturgewalt besäße und diese auch beherrschen könnte.“

Mr. Dickenson holte tief Luft, ehe er weitersprach: „Die Menschen, die das Talent dazu haben so ein Wesen zu befreien, fallen durch eine winzige genetische Besonderheit auf, die diese Leute alle gemeinsam haben und sind so zu identifizieren. Jetzt versuchen Voltaire und seine Anhänger natürlich diese Menschen zu finden und so viele mächtige Bit Beasts wie möglich zu sammeln, um die Weltherrschaft übernehmen zu können. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass es denkbar ungünstig ist, wenn ein bedeutsames und einflussreiches Land wie Russland hinter ihm und diesem Vorhaben steht. Die Aussicht auf Erfolg ist erschreckend groß.“

„Das hört sich nach dem dritten Weltkrieg an, was Sie da sagen, das wissen Sie schon?“, brachte Ray zweifelnd heraus. Was konnte man unberechenbar starken Wesen schon entgegensetzen? Atombomben? Eine denkbar ungute Lösung. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

„Ja, ich weiß.“, bestätigte der BBA-Leiter resigniert.

Eine bedeutungsschwangere Stille breitete sich im Raum aus, als die Freunde das eben gehörte noch einmal durchgingen, es zu verstehen versuchten.

„Und was haben wir nun mit der ganzen Sache zu tun?“, wollte Hilary schließlich wissen, wobei sie beinahe flüsterte.

„In sieben Monaten findet die vierte Weltmeisterschaft statt. Es gibt Beweise, dass Voltaire ein Team mit Personen diesen Talents hinschicken wird und es nicht nur den Titel, sondern auch die Bit Beasts der Gegner holen lassen will.“

Ray, Max, und Kenny sogen tief die Luft ein, während Hilary die Hände vor den Mund schlug und Tyson wütend auf den Tisch: „Dann müssen wir das verhindern! Wir lassen uns doch nicht so einfach ins Boxhorn jagen!“

Mr. Dickenson schüttelte den Kopf, während Hiro leicht über die Aussage seines kleinen Bruders lächelte: „Das ist nicht so einfach wie du dir das vorstellst.“

Jetzt meldete sich auch Ray zu Wort: „Wenn sie verlieren, dann werden sie zumindest in ihrem Vorhaben gebremst und einige der mächtigsten Bit Beasts auf unserer Seite bleiben.“

„Ja, überdies werden wir uns mit unseren Teams noch besser und gezielter als sonst darauf vorbereiten und die Wahrscheinlichkeit, dass einer von uns siegt steht dadurch auch nicht schlechter.“, schaltete sich auch Max ein.

„Wie stark können sie schon sein? Um mit ihrer Sammelaktion erfolgreich zu sein, müssen sie sich schließlich bis zum Finale an die Regeln halten, sonst fliegt ihr Plan doch auf.“, gab Kenny zu bedenken.

Der alte Mann seufzte auf, als er in die entschlossenen Gesichter seiner Zöglinge blickte und schüttelte fast traurig erneut den Kopf: „Das mag in gewisser Weise stimmen, aber die Dinge sind komplizierter als ihr denkt...“

„Ihr könnt nicht zu euren Teams zurückkehren.“, unterbrach Hiro Mr. Dickenson und brachte es auf den Punkt.

„Aber...“, wollte Ray schon einwenden, wurde mit einer barschen Handbewegung jedoch gestoppt.

„Ihr habt uns noch gar nicht gefragt, woher wir diese Informationen haben.“ Hiro legte eine Pause ein.

Die Freunde sahen sich kurz an: stimmt.

„Wie bereits erwähnt, können Voltaire und Pack die Leute, die die Fähigkeit besitzen Bit Beast zu befreien, aufspüren. Jetzt verhielt es sich so, dass ausgerechnet Bryan, Tala und Kai zu diesen gehören.“

Schockiert blickten die Bladebreakers zu Kai, welcher mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen da saß und zuhörte.

„Sie wurden gefangen genommen und man wollte sie von dem Vorhaben überzeugen, sie zwingen sich anzuschließen. Um es kurz zu machen: Es gelang ihnen zu fliehen. Natürlich blieb das nicht lange unbemerkt und sie wurden verfolgt, daher beschlossen sie sich zu trennen. Tala haben sie erwischt und Bryan inzwischen unbestätigten Angaben zufolge auch. Kai gelang es bis über die Grenze nach Lettland zu kommen, von wo aus er Mr. Dickenson kontaktiert hat und dieser daraufhin mich. Ich bin umgehend dorthin und danach sind wir über Umwege nach Tokio geflogen. Nach einigen Gesprächen sind Mr. Dickenson und ich zu dem Entschluss gekommen, dass wir euch involvieren müssen.“ Hiro blickte bei diesen Worten prüfend auf den Russen neben sich, welcher jedoch unbewegt blieb. Dann sah er zu den Jugendlichen, die ihn teils fassungslos und ungläubig, teils besorgt anstarrten.

„Da hast du aber ganz schön was mitgemacht.“, sagte nun Ray sanft an Kai gerichtet, der daraufhin die Augen aufschlug, jedoch stumm blieb.

„Leider müssen wir davon ausgehen, dass Kai verfolgt wird und daher des Schutzes bedarf. Aus diesem Grund und weil ich denke, dass ihr als ein Team die größte Chance habt zu gewinnen, möchte ich, dass ihr zusammen an der WM teilnehmt und aufeinander aufpasst.“, erklärte der BBA-Leiter.

„Reicht das denn aus? Ich meine, wenn nur wir Kai beschützen?“, fragte Kenny kleinlaut zu dem Graublauhaarigen blickend, der die Augen wieder geschlossen hielt.

Mr. Dickenson fuhr sich mit einem Taschentuch über die Stirn: „Wir können es uns nicht erlauben mehr Leute einzuweihen, da wir leider Gottes davon ausgehen müssen, dass es Spitzel gibt, die nur auf Informationen warten.“

„Spitzel... Also ist das eine richtig ernste Sache.“, sinnierte Max leise.

„Müssen wir da nicht auch vor Wanzen Angst haben?“, fragte Hilary alarmiert.

Der alte Mann nickte: „Wir haben vorhin erst das Büro überprüft. Aber freilich müssen wir davon ausgehen. Deswegen habe ich auch Briefe an euch geschickt und Hiro hat Tyson noch mal von einem Wegwerfhandy aus angerufen. Das schien uns sicherer, als wenn ich mich bei euch alle so kurz hintereinander melde.“

„Aber ich verstehe das nicht ganz“, fuhr Tyson auf, „Kai ist zwar der Enkel Voltaires und so weiter, aber es gibt doch bestimmt mehr Menschen, die das können. Kommt es denn da auf einen an? Versteht mich nicht falsch, aber ist der Aufwand nicht ein wenig groß?“ Erwartungsvoll sah er zu den drei Personen vor sich, doch bevor Hiro antwortete, kam zum ersten Mal seit sie saßen Bewegung in den graublauhaarigen Jungen vor ihnen. Dieser griff in seine Tasche und warf plötzlich etwas zu Tyson, der den Gegenstand überrumpelt auffing. Neugierig lehnten sich die Anderen zu dem Weltmeister, welcher eine ovale, schwarz glänzende Schatulle in der Hand hielt. Vorsichtig öffnete er diese und was die Freunde darin erblickten, ließ sie erneut den Atem anhalten. Auf dunkelblauem Samt lag eine Silberkette mit Bit-Chip-Anhänger. Und auf diesem Anhänger war ein schwarzgefiederter Phönix zu erkennen.

„Das ist doch...“, begann Tyson erstaunt.

„Woher hast du ihn?“, richtete nun Max das Wort an Kai.

Dieser stieß den Atem aus, klang so kühl wie eh und je: „Er befindet sich seit der ersten Weltmeisterschaft in meinem Besitz.“

„Das ist in sehr böses Bit Beast, Kai.“ Tyson sah ihn ernst an und warf ihm die Schatulle zurück.

Die rubinfarbenen Augen blickten kalt drein: „Du wolltest wissen, warum sie sich so eine Mühe wegen mir machen, nicht? Das ist der Grund. Ich bin der Einzige der Black Dranzer kontrollieren kann. Zum Freisetzen allein brauchen sie mich freilich nicht, da gibt es andere auch.“

Die Freunde schauten schweigend zu Boden, bis Ray schließlich die Stille durchbrach: „Es gibt also auch den Fall, dass man ein Bit Beast befreien kann, es aber nicht kontrollieren?“

Kai nickte.

„Das ist aber wahnsinnig gefährlich, wenn diese Menschen die Kontrolle verlieren.“, fügte Hilary hinzu.

„So schnell verlieren sie nicht die Kontrolle. Das machen die sorgfältig.“ Der Graublauhaarige verschränkte seine Arme wieder vor der Brust.

„Versteht ihr jetzt“, mischte sich Hiro wieder ein, „warum die Sache so heikel ist? Black Dranzer ist eines der mächtigsten Wesen auf der Welt. Die schlecken sich die Finger nach diesem Bit Beast. Und es ist außerordentlich ärgerlich für Voltaire, dass es sich in unserem Besitz befindet.“

„Hey, wir reden hier immer noch von Kai und nicht von irgendeiner Sache, die man hin und her schiebt!“, mahnte Max säuerlich.

Hiro lehnte sich innerlich seufzend zurück und Kai verzog nach diesem Ausruf seine Lippen zu einem bitteren Lächeln.
 

It’s no game we’re playing

Dark days will come

Open your eyes

Watch it!
 

„Zurück zu unserem Vorgehen“, begann Mr. Dickenson, „Wir haben für die sieben Monate einen Trainingsort für euch gefunden, wo ihr euch austoben und leben könnt, ohne Gefahr zu laufen, entdeckt zu werden.“

„Und wo soll dieser ominöse Ort sein?“ Tyson konnte sich keinen Platz auf der Welt vorstellen, wo sie so abgeschottet sein könnten. Außer natürlich in den Wäldern Sibiriens oder im Amazonas.

„Wir haben da eine kleine unbewohnte Insel im Pazifik gefunden, die geeignet ist.“

Nun, diese Möglichkeit gab es natürlich auch noch. Tyson blickte den alten Mann, wie seine Freunde, ungläubig an: „Das ist doch nicht ihr ernst?“

„Doch, allerdings. Ich habe einem sehr guten Freund eine Nachricht mit der Bitte zukommen lassen, auf dieser Insel eine Wohnmöglichkeit und Vorräte für diese Zeit zur Verfügung zu stellen.“ Der sachlich nüchterne Ton des Mannes ließ die Bladebreakers umso mehr staunen.

„Und was ist mit medizinischer Versorgung?“, wandte Kenny sogleich ein.

„Was sollen wir über ein halbes Jahr lang essen, wenn keiner kommt?“, wunderte sich Tyson.

„Gibt es da überhaupt sanitäre Anlagen?“, wollte Hilary wissen.

„Wie halten wir Kontakt? Haben wir da überhaupt ein Netzt?“ Ray blickte skeptisch drein.

„Was sollen wir unseren Eltern und Teams erzählen?“, fragte Max besorgt.

Mr. Dickenson hob beschwichtigend die Hände:

„Ganz ruhig. Wir haben uns da natürlich etwas überlegt. Zu allererst zu der medizinischen Versorgung. Es wird selbstverständlich alles bereitgestellt, was für eine Erste Hilfe von belang ist und auch alltägliche Dinge, wie Pflaster, Jod ect. wird in Unmengen vorhanden sein. Sanitäre Anlagen beschränken sich auf Abwassergruben, Meerwasser und Regentonnen. Nahrungsmittel werden dort sein und Hiro wird euch immer wieder frisches Essen bringen, wenn er zur Kontrolle vorbeikommt. Trinkwasser wird euch selbstverständlich en masse bereitgestellt. Durch ein spezielles Funkgerät und ein Mobiltelefon für Notfälle werden wir jederzeit erreichbar und innerhalb von einer halben Stunde mit dem Hubschrauber zur Stelle sein können. Untereinader könnt ihr euch mit Walkie-Talkies verständigen. Und es gibt einen Generator für Strom. Es wird sicherlich kein Luxusaufenthalt, aber ich denke es wird funktionieren.“

Sprachlos wurde er angesehen. Was sollten sie denn auch schon zu so was sagen? Andere Frage: Hatten sie denn eine andere Wahl?

„Was Teams und Verwandte angeht, so muss euch klar sein, dass keiner außerhalb dieses Raumes etwas erfahren darf. Diese ganze Sache muss geheim bleiben.“, fuhr Hiro fort.

„Was soll das heißen? Was sollen wir denn sagen?“, wollte Max endlich wissen.

Tysons Bruder schloss kurz die Augen: „Ihr sagt ihnen, dass ihr beschlossen habt als Bladebreakers an der nächsten WM teilzunehmen - weil Mr. Dickenson es so wollte oder nicht, bleibt euch dabei überlassen, solange es glaubwürdig klingt. Und dass ihr zu einem Trainingscamp aufbrecht, von dem aus ihr bis zum 25. März, dem Beginn der World Championchips in Auckland, Neuseeland, nicht erreichbar seid.“

„Wir sollen unsere Teams also verraten und unsere Angehörigen belügen.“, fasste Ray trocken zusammen.

„Das ist leider wahr. Es gibt keine andere Möglichkeit.“, bestätigte Mr. D. resignierend.

Schweigen hüllte die Freunde ein.
 

Don’t you understand?

This world is about to die.

Open your eyes

You’ll see the end.
 

„Was sollen wir packen?“, fragte Tyson nach einer unendlich lang gefühlten Zeit entschlossen.

Mr. Dickenson lächelte und auch Hiro verschränkte die Arme zufrieden hinter dem Kopf. Das war mal wieder typisch. Sogar seine Freunde konnten ein Schmunzeln nicht verhindern, trotz der schweren Lage.

„Na ja,“ begann der BBA-Leiter, „ihr werdet nahe dem Äquator sein und bis Dezember ist dort Regenzeit, aber es wird eher warm sein. Wir stellen allerdings auch passende Kleidung zur Verfügung und wir müssen euch noch gegen Tod und Teufel impfen lassen, bevor es losgeht.“

Ergeben blickte Max zu seinem Mentor: „Und wann reisen wir ab?“

„In drei Tagen um 4.00 Uhr morgens an einem Waldstück in der Nähe, wo ihr damals für den Kampf gegen die BEGA trainiert habt.“

Alle atmeten tief ein. Sie hatten keine andere Wahl. Sie mussten es durchziehen. Ihre Freunde und Eltern würden es sicherlich zu gegebener Zeit verstehen können, ihnen verzeihen.

„Und was ist mit Daichi?“ Kenny sah zu dem alten Mann.

„Wenn wir ihn auftreiben können, schicken wir ihn nach.“ Die Freunde nickten.

Mr. Dickenson seufzte tief: „Es tut mir so leid, dass ich euch da mit reinziehe.“

„Ach, sie können doch nichts dafür! Ist doch selbstverständlich, dass wir helfen.“, grinste Tyson aufmunternd, die anderen nickten zustimmend. Dann standen sie auf.

„Kann ich bei dir wohnen Ty?“ Ray wollte ungern ins Hotel.

„Ja klar, Alter! Ich glaube, wenn wir sieben Monate aufeinander hocken sollen, schadet ein bisschen Übung nicht.“

„Stimmt.“, schmunzelte der Chinese leicht.

„Oh je, das wird furchtbar! Wie soll ich meinen Eltern das nur beibringen?“, bangte Hilary, wobei Max ihr ein schwaches Lächeln schenkte:

„Bei mir wird es nicht besser. Mum wird ausrasten! Aber ich denke, ich hetze sie auf Mr. Dickenson.“ Er drehte sich zu dem Mann und lächelte ihn verschmitzt an. Dieser bedauerte sich selbst bei diesem Gedanken. Wenn die ganzen Mütter auf ihn losgingen, würde es für ihn gefährlich werden.

„Kommt bitte morgen um 14.00 Uhr alle zu Tyson. Ich werde euch dort impfen.“, erinnerte sich Hiro.

„Na toll! Ich hasse Spritzen.“, jammerte der Weltmeister sofort.

Max lachte: „Wenn es nur das ist, Kumpel, dann wird die nächste Zeit purer fun für dich!“

„Hey, es könnte schlimmer sein als eine Insel. Das wird wie campen!“

„Aber sieben Monate campen ist schon heftig.“, ergänzte der Chef mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. Das würde reines Überlebenstraining werden. Ein Alptraum für ihn und seinen empfindlichen Computer.

Mit Gesprächen wie diesen gingen sie aus dem Besprechungsraum. Wenn sie das Büro verlassen haben würden, würden sie so tun müssen, als hätten sie sich einfach so aus purer Lust dazu entschlossen wieder zusammen zu kämpfen. Nichts anderes durfte nach außen dringen. Bevor Tyson die große Tür öffnete, drehte sich Ray plötzlich um und begegnete roten Augen: „Und wo kommst du unter?“

„In einem BBA Wohnappartement.“ Kai ignorierte die auf ihm ruhenden Augen und wich ihren Blicken desinteressiert aus.

„Alleine?“, hackte der Schwarzhaarige nach.

„Ich dachte, dass sei schlecht?“, mischte sich nun auch Hilary besorgt ein.

Scheinbar genervt drängte sich Kai wortlos zur Tür und verschwand aus dem Büro. Tyson wollte gerade ob des rabiaten Verhaltens protestieren, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er erkannte seinen Bruder, der beschwichtigend mit dem Kopf schüttelte: „Er hat viel durchgemacht. Nehmt es ihm nicht allzu übel.“

Kenny seufzte: „Schon, aber wenn er so bleibt, dann werden die nächsten Monate auch in diesem Punkt kein Zuckerschlecken.“

Alle Beteiligten stimmten ihm im Stillen zu.
 

Are you brave enough

To face me?

Devil’s breed will get you

Are you ready?
 

Bei Tyson in Tokio, Japan:
 

Schwer seufzend saß Ray auf der Veranda von Tysons Haus. Vor ihm lag ein kleiner Stapel weißer Bögen und ein Füller. Er hatte vorsorglich mehr Blätter mitgenommen. Es war ihm ein Rätsel, wie er seinen Freunden begreiflich machen sollte, dass er nicht mehr zurückkam. Mariah. Sie würde sehr verletzt sein.

//So ein verdammter Mist!//, fluchte er in Gedanken und raufte sich entgegen seiner Gewohnheit die Haare. Er nahm den Füller und ein Blatt, legte sich auf den Bauch und begann einfach zu schreiben. Es half alles nichts. Er konnte lediglich beten, dass sie ihm verzeihen würden. Das war schließlich auch nicht das, was er wollte.

Und so schrieb er:

Meine lieben Freunde,

was ich euch hier mitteile wird bei euch auf großes Unverständnis stoßen. Ich habe heute beschlossen, dass ich mit Tyson, Max, Kai und womöglich auch Daichi (Kenny und Hilary mit eingeschlossen) an der nächsten Weltmeisterschaft in sieben Monaten teilnehmen werde. Der Grund meiner Entscheidung liegt darin begründet, dass Mr. Dickenson uns darum bat. Er will nach der BEGA ein Team präsentieren, dass die Publicity und den Vorbildcharakter hat, den Grundgedanken des Beyblade-Sports zu vermitteln. Ganz überzeugt bin ich von der Sache nicht, wie ich zugeben muss. Dennoch steht mein Entschluss fest. Bis zum Beginn der WM werden wir in ein Trainingscamp fahren, von wo aus es fast unmöglich sein wird uns zu erreichen. Wegen der Presse, wie Mr. D. meinte. Ich hoffe inständig, dass ihr mir verzeiht. Der Gedanke euch bei der WM gegenüberzustehen freut mich allerdings sehr! Ihr werdet mir fehlen und ich wünsche euch eine gute Zeit.

Liebe Grüße,

Ray

Dieser Brief war grauenvoll, nichtsdestotrotz wollte er keinen zweiten Versuch mehr starten. Besser würde es keinesfalls werden. Mariah konnte er auch nicht explizit erwähnen, da er nicht sicher war in wieweit die Anderen etwas davon wissen sollten. Er war letztendlich selber noch verwirrt und konnte nicht genau bestimmen, was da zwischen ihnen war und wie weit das ging.

Ray seufzte. Mit einem Ruck stand er auf und suchte sich ein Briefkuvert.
 

Please try to understand.

It isn’t what I expected, either.

Sometimes we are doomed

To follow an unknown fate.
 

Bei Max in Tokio, Japan:
 

Es war ungewöhnlich für den blonden Jungen die stille Wohnung zu betreten. Nicht wie sonst kam sein Vater, um die Tür zu öffnen oder ihm von einem anderen Zimmer aus einen Gruß zuzurufen. Max war alleine. Vor gut fünf Monaten hatte sein Vater es geschafft sich von Japan zu trennen und einen geeigneten Geschäftsführer zu finden, der das Geschäft leitete, während der Besitzer außer Lande war. Sein Dad lebte endlich wieder mit ihm und seiner Mum unter ein und demselben Dach, arbeitete in der FE-Abteilung der PPB mit. Das Haus in Japan blieb der Zweitwohnsitz.

So kam es auch, dass Max’ Eltern tausende Kilometer von ihm entfernt waren und zum ersten Mal in seinem Leben war er ehrlich froh darüber. Es ersparte ihm den Stress sich direkt rechtfertigen zu müssen und die Schmach ihnen ins Gesicht zu lügen. Zwar änderte es nichts an der Lüge an sich, aber mit der Distanz fiel es ihm um ein deutliches leichter. Er würde auch ein Telefonat scheuen und stattdessen, feige wie er dies bezüglich war, ein Brief schreiben. Max würde darin erklären, dass die Möglichkeiten, die sich in einem abermaligen Zusammenschluss der Bladebreakers eröffneten sehr verlockend seien und es nach der Katastrophe von vor einem Jahr ein Kick für die Beyblade-Fans sein würde die Bladebreakers zusammen gegen die anderen prädestinierten Teams kämpfen zu sehen. Die Logik war zwar nicht schlüssig und seine Eltern nicht dumm, aber was sollte Max auch anderes sagen, nachdem er von sich aus nie auf die Idee gekommen wäre die PBB All Stars zu verlassen? Der Herausforderung eine vernünftige Erklärung hierfür zu finden, sollte sich gefälligst Mr. Dickenson stellen.

Wütend ließ sich der Amerikaner auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Es war nicht sonderlich staubig, da jede Woche eine Putzfrau kam, die das Geschäft reinigte und danach auch noch schnell die darüber liegende Wohnung abstaubte.

Tief seufzend schloss Max die Augen. Erst einmal müsste er den durch den Flug verlorenen Schlaf zumindest ein wenig nachholen, ehe er auch nur in der geistigen Lage sein könnte einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Sauer auf Mr. D. zu sein, brachte rein gar nichts. Er konnte nichts für diese Probleme. Sie zu lösen aber, ja, dafür brauchte er ihn und seine Freunde. Das hatte sich keiner von ihnen ausgesucht.

//Ich frage mich nur, warum es wieder uns trifft.//

Irgendwie war es immer an ihnen irgendwelche Verrückte davon abzuhalten Dummheiten zu machen und Unheil zu bringen. Und jedes Mal wurde der Beyblade-Sport dabei als Instrument benutzt. Der Erfinder des Sports hätte das bestimmt nicht gut geheißen. Und er selbst hätte es sich zwei Mal überlegt, ob er sich gerade in diese Sportart hineingesteigert hätte, wäre ihm zuvor gesagt worden, was auf ihn zukommen würde.

//Ja!//, beschloss Max nach kurzer Bedenkzeit. Er hätte dieselbe Entscheidung getroffen. Aber hallo!
 

Are you sure

That your eyes see clear?

Then you are some kind

Of a warrior.
 

Irgendwo in Russland:
 

Das Gebäude lag viele Meter unter der kalten Erde. Seine Gänge waren weiß und das grelle künstliche Licht ließ diese gespenstisch und surreal wirken. Außer dem Surren der Neonröhren war es totenstill. In einigen Räumen blinkten Lichter auf und Piepstöne von Computern und ähnlichen Gerätschaften waren ganz leise zu hören. Ansonsten herrschte gähnende Leere. Diese abstruse Friedlichkeit wurde plötzlich von einem markerschütternden Schrei zerrissen. Eine Neonröhre flackerte kurz auf. Dann war alles wieder ruhig.
 

Bei Kenny in Tokio, Japan:
 

Seine Mutter wusste die Mimik und Gestik ihres Sohnes zu lesen, als seien alle Informationen, die man auch nur daraus erschließen könnte in großen Druckbuchstaben auf seiner Stirn zu finden. So fiel ihr auch sofort auf, dass ihn etwas stark beschäftigte, als Kenny das Familienrestaurant betrat.

„Hallo mein Schatz! Wie war es bei Mr. Dickenson?“

Aus seinen Gedanken gerissen, blickte er erschrocken in die munteren braunen Augen:

„Ähm, ..., ja, Mr. Dickenson und die anderen sind zu der Übereinkunft gekommen, dass wir bei den World Championchips wieder als Bladebreakers antreten.“

Irritiert zog die lebhafte Frau ihre Stirn kraus: „Aber ich dachte Max, Ray und Kai sind bei ihren Teams zufriedener!“

„Ja, aber..., nach der BEGA sind wir in dieser Konstellation in gewisser Weise ein Aushängeschild für die BBA. Außerdem ist es eine Herausforderung... und... ja.“ Kenny verspürte einen unermesslichen Drang dazu zu verschwinden. Er ertrug es nicht zu lügen. Wohl der Grund dafür, dass er auch ein miserabler Lügner war. Und der skeptische Blick seiner Mutter trug letztendlich nicht wirklich zu seinem Wohlbefinden bei.

„Na ja, ich muss noch viel vorbereiten. Wir fahren nämlich irgendwo für sieben Monate zum trainieren hin.“, sagte er hastig und lief die Treppe eilig hinauf.

Seine Mutter blieb noch ein paar Sekunden reglos hinter dem Tresen stehen, warf sich dann ein Geschirrtuch über die Schulter und stutzte verwundert: „Sieben Monate?“
 

Sacrifices are necessary

To save

The ones who know

What we are used to be
 

Bei Hilary in Tokio, Japan:
 

Etwas lustlos packte die junge Japanerin ein dickes Buch in einen von drei geöffneten und noch fast leeren Koffern. Sie hatte sich umgehend daran gemacht für das „Exil“, wie sie es empfand – und was es irgendwo auch war – kaum, dass sie nach Hause gekommen war, zu packen. Sie war innerlich zu unruhig, um nur dazusitzen und Löcher in die Luft zu starren. Außerdem gehörte sie zu den Menschen, die erstens viel und zweitens früh einpackten. Bis zum Aufbruch in drei Tagen würde sich die Füllung der drei Koffer bestimmt noch zehntausend Mal ändern, aber wenigstens hatte sie so genug Zeit zu überlegen, was wichtig war und was da bleiben konnte. Platz boten die „Köfferchen“ freilich nicht für all die Dinge, die sie mitnehmen wollte. Es war immer wieder ein Dilemma. Doch nicht nur das Packen, sondern auch ihre Eltern machten ihr zu schaffen. Zwar hatte sie zuvor mit ihrer Mutter gesprochen und soweit alles glaubwürdig rübergebracht, aber ihr Vater würde da nicht so einfach ruhig zu stellen sein. Er war ein Skeptiker, wie er im Bilderbuche stand und dazu noch ein Kontrollfreak.

//Irgendwoher muss es ja kommen...//, dachte Hilary, der diese Eigenschaft von ihren Freunden des Öfteren vorgehalten wurde, trocken.
 

When you open your eyes

You’ll grow up and learn

How unimportant

Some things are.
 

Bei Tyson in Tokio, Japan:
 

Etwas müde starrte er an seine Zimmerdecke. Es war Nacht und seit einigen Stunden still im Haus, sein Großvater im Bett. Er lag im Dojo und Ray einen Meter neben ihm. Es erschien ihm kollegialer, wenn sie beide auf dem Boden schliefen, denn Tysons Bett war für sie beide zu klein. Daichi passte da mit ihm schon kaum herein.

Es war nicht so, dass Tyson die ganzen Neuigkeiten von heute Morgen beunruhigten oder übermäßig beschäftigten. Er wusste selbst nicht ganz, was ihm den Schlaf raubte. Denn sogar eine Erklärung für Großvater blieb ihm erspart, da Hiro ebenfalls nach Hause gekommen war und seinem kleinen Bruder das Gespräch mit dem alten Herrn abgenommen hatte. Hiro war ohnehin viel besser darin Leuten einen Bären aufzubinden, sinnierte Tyson trocken und zog eine beleidigte Schnute, die lediglich die Decke des Raumes zu sehen bekam.
 

Why?

You ask.

Because it is always about the same

I answer.
 

„Kannst du nicht schlafen?“

„Ich bin nicht so müde.“ Tyson blickte in die halbgeöffneten Augen seines Freundes, als er seinen Kopf drehte. Ray lag eingerollt auf der Seite und strich sich mit dem Handrücken gähnend über die Augen.

Tyson seufzte auf: „Ich frage mich, was das für Leute sind, die nur an Macht denken können.“

„Welche mit Realitätsverlust und zu viel Ehrgeiz.“

„Nein, das sind dumme, böse Menschen ohne Gewissen.“

Ray lachte leise: „Das ist eine sehr kindliche Sicht der Dinge.“

„Was soll das heißen?“, deutlich schwang ein gereizter Unterton in dieser Frage mit.

Der Schwarzhaarige erhob beschwichtigend eine Hand: „Es ist schwer zu begreifen, was in diesen Leuten vorgeht, aber was wissen wir schon über all diese Menschen, die dort mitarbeiten? Vielleicht sind viele auch nur Opfer.“ Er war zu müde, um vernünftig argumentieren zu können.

„Aber Voltaire und Boris sind böse.“, gab sich Tyson nicht zufrieden. In seiner Wertevorstellung war kein Platz für Ansprüche, die über Leichen führten.

„Ja.“ Ray lenkte ein. Er wusste, dass man Menschen nicht rein nach ihren Handlungen beurteilen durfte, solange man die Umstände nicht kannte. Das Voltaire grausam zu Kai, seinem Enkel, gewesen ist und war, stand außer Frage. Und dass Boris ein Arschloch war auch. Dumm, waren sie leider beide nicht. Sonst wären sie jetzt nicht hier und stünden vor einem Problem, dessen Ausmaße sie, so befürchtete Ray, gar nicht in der Lage waren zu begreifen.
 

Im BBA-Wohnappartement:
 

Die Stille um ihn herum erschien so laut, dass er sich die Ohren zuhalten wollte. Doch die letzten Fetzen an gesundem Menschenverstand hielten ihn zurück. Er saß im dunklen auf einer Couch, die Arme fest um die angezogenen Beine geschlungen, wippte er ganz leicht vor und zurück. Hinter seinen fest geschlossenen Lidern spielten sich Szenen ab, Bilder voller Schrecken und Angst manifestierten sich, quälten ihn. Schmerzhaft krallten sich seine Finger in seine Haare, während stumm Tränen seine Wangen herabliefen und die Bilder mit sich zu nehmen versuchten.
 

Am nächsten Tag kurz vor 14.00 Uhr bei Tyson in Tokio, Japan:
 

„Und wie haben eure Eltern unsere Wiedervereinigung aufgenommen?“, fragte Max nach einer langen Schweigeminute, die sie im Kreis sitzend im Dojo verbracht haben.

„Opa ist wie immer enthusiastisch.“ Tyson schüttelte bei dem Gedanken an dessen Anspornsreden den Kopf. Sein Großvater machte aus allem einen Wettbewerb, egal wie dieser aussehen mochte.

„Meine Eltern haben es verständnislos akzeptiert. Aber ich denke Mr. Dickenson wird noch von ihnen hören.“, meinte Kenny etwas zerknirscht ohne den Blick von seinen Händen zu lösen.

Hilary nickte: „Bei mir ist es in etwa genauso. Und bei dir, Max?“

„Ich habe einen Brief geschrieben. Meine Mum wird ausrasten.“

„Bei mir ist es nicht anders. Lee und die anderen werden mich höchstwahrscheinlich wieder als Verräter sehen.“

„Na ja, ...“ Tyson wurde durch Hiro unterbrochen, der plötzlich mit einem Medizinkoffer ins Dojo platzte:

„So, da sind jetzt die ganzen Spritzen drin. Jeder bekommt drei. Zwei für den Impfstoff und eine Aufbauspritze, damit es euch nicht zu sehr schlaucht.“

Max verzog skeptisch sein Gesicht: „Und was ist da alles drin?“

„Das willst du nicht wissen.“, erwiderte der junge Mann und zog dabei eine Spritze auf.

„Verträgt sich das auch alles?“ Hilary wäre lieber zu einem Arzt gegangen.

„Ja, aber ihr solltet euch danach schonen und am besten schlafen, damit ihr morgen fit seid.“

„Morgen???“, kam es von allen synchron.

„Ja, was dachtet ihr?“ Hiro blickte die Jugendlichen verständnislos an.

„Na, übermorgen. Du sagtest wir hätten drei Tage.“, erklärte Ray.

„Ach so, da war gestern schon mit eingerechnet.“ Hiro tat, als wenn es keinen Unterschied machte, ob sie nun einen Tag hin oder her abreisten. Den Bladebreakers wurde bei dem Gedanken jedoch etwas flau. Bei aller Spontaneität und Flexibilität, sie hätten gerne noch einen Tag gehabt, um sich von allen Annehmlichkeiten zu verabschieden und sich auf den Kontaktverlust, zu jeden den sie kannten, einzustellen.

Hiro bedeutete Max, dass er der erste sei und gab ihm je eine Spritze in die Schulter. Die Aufbauspritze musste in den Po. Obwohl nur eine winzige Stelle freigelegt wurde, graute es Hilary davor, dass ihr ehemaliger Coach das machte. Zu sehen war für die anderen ja nix, da sie mit dem Oberkörper zu ihnen stehen würde, aber...

„Wo ist eigentlich Kai? Muss er nicht auch geimpft werden?“, fiel Tyson plötzlich auf, als sich sein Bruder ihm näherte.

„Der wurde schon vor ein paar Tagen geimpft. Und jetzt halt still und stell dich nicht so an!“ Genervt stach Hiro zu – natürlich nicht minder vorsichtig – trotzdem wimmerte Tyson auf, wofür er von allen ein Kopfschütteln erntete.

„Wie kann man nur Angst vor Spritzen haben!“, lachte Max, was ihm eine beleidigte Grimasse seitens seines Freundes einbrachte. Dieser allzu bekannte Ausdruck ließ die Spannung von ihnen abfallen und die Freunde brachen in Gelächter aus. Tysons Gemotze darüber wurde schlichtweg ignoriert.
 

Although you are

Hard to defeat

Don’t believe

You understand
 

In der Nähe des ehemaligen Trainingslagers der G-Revolution, Japan:
 

Tyson, Max, Kenny, Ray, Hilary und Kai standen zusammen mit Hiro und Mr. Dickenson um vier Uhr früh auf einer Lichtung und beobachteten den Landeanflug eines Helikopters. Hinter ihnen standen zwei Vans in denen ihr Gepäck lag und das sie nun in den Hubschrauber kriegen mussten. Während die Jungs alle einen mehr der weniger großen Koffer – Kenny brauchte zwei, wegen der ganzen Elektronik - bei sich hatten, schleppte Hilary drei riesige und schwere Exemplare mit sich.

„Oh man! Was hast du da drin? Dein Zimmer?“ Verständnislos hievte Tyson den letzten Koffer in den Laderaum.

„Hey! Ich muss schließlich sieben Monate in der Wildnis zubringen. Eine junge Lady wie ich braucht da eben mehr als eine Zahnbürste!“

„Die Zahnbürste hat sie aber bestimmt nicht vergessen.“, grinste Ray, während er seine eigene Tasche, die eigentlich nur für einen kurzen Besuch in Tokio ausgelegt gewesen war, in den Hubschrauber warf.

Tyson lachte: „Sicherlich nicht.“

„Haha. Sehr witzig. Ich lach’ mich Tod.“ Sauer stieg Hilary in den Heli zu den anderen. Ray und Tyson folgten ihr. Alle zusammen saßen sie in der schwankenden Maschine und beobachteten nachdenklich die nächtliche Landschaft unter ihnen, die immer weiter in die Ferne rückte. Nun hatte es wirklich begonnen.
 

Now it is time

To realize

You can’t run away

Open your eyes or die
 

____________________________________________________________________________________________________________________
 

Es steht den wieder zusammengeführten Bladebreakers einiges bevor. Der Trip auf die Insel wird sicherlich kein Urlaub und sieben Monate zusammengepfercht dort zu leben, wird sicherlich auch nicht ganz reibungslos möglich sein.
 

Ich hoffe, dass es verständlich ist und nicht zu weit hergeholt, was ich mir da als Anlass allen Ärgers ausgedacht habe.

Dass Russland der "Böse" ist, liegt nur daran, dass Voltaire dort lebt ect. und spiegelt meine persönliche Einstellung zu diesem wunderbaren Land nicht wider.

Das Kapitel war nicht sehr spannend und hat sich in Details verloren, aber mir liegt viel daran die einzelnen Charaktere und ihre persönliche Weltsicht darzustellen. Ich hoffe es gelingt mir.
 

Für Kommentare wäre ich sehr dankbar und würden mich freuen. Es liegt mir viel daran diese Geschichte vernünftig rüberzubringen^^.
 

Bye
 

Minerva



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Blutkralle
2017-01-03T23:47:13+00:00 04.01.2017 00:47
Kannst du bitte weiter schreiben?
Antwort von:  Minerva_Noctua
04.01.2017 11:16
Hi!

Momentan leider nicht, aber ich habe die Geschichte noch nicht aufgegeben. Tut mir leid, ich weiß wie scheiße es ist etwas zu lesen, was ewig pausiert oder gar nicht mehr fortgeführt wird.

Liebe Grüße,

Minerva
Von:  kikoxd
2011-08-09T12:09:32+00:00 09.08.2011 14:09
hey >.<
warte schon ne ganze weile das du die FF fortführst~.~
find sie bis jetzt super und spannend und würde gern wissen wie es weiter geht.
Also Bitte Bitte schreib bald(am besten ganz schnell ;3 **scherz**)weiter

lg de Kiko
Von:  Whisperwind
2010-07-14T00:54:55+00:00 14.07.2010 02:54
hm, bist jetzt finde ich es noch sehr interessant was du da geschrieben hast auch wenn bisher noch nicht so viel passiert ist^^
Meiner Meinung nach musste das aber auch nicht..es ist ebenso interessant die einzelnen Charaktere näher kennen zu lernen, dass du das so ausführlich machst gefällt mir :)
Ich frag mich bereits wie das bloß funktionieren soll...die 7 Monate zusammen auf ner Insel.. ich würd das nicht mal mit meinen besten Freunden auf dauer aushalten xD fehlen ja so ein bisschen die Rückzugsmöglichkeiten.
Und ich frage mich was genau denn so mit Kai Tala und Brian passiert ist..Kai wird da wohl kaum was erzählen..so eigenbrödlerisch wie er manchmal sein kann^^
Ach, was mir auch gefällt..es gibt keine offensichtlichen Schwärmereien oder platte aussagen alla "Warum wurde ich rot weil er mich anschaute..ich bin doch nicht etwa...?" oder so Gedanken darüber wie toll derjenige aussieht, völlig zusammenhangslos..so generell hab ich ja nix dagegen wenn sie halt schwärmen..aber manches wirkt oft so ausgesetzt, so als müsste dass jetzt unbedingt ganz schnell passieren.....wenn ich sowas lese in einer FF die mir bis dato wirklich gut gefallen hat könnte ich meinen PC aus dem Fenster werfen...oder wahlweise Kopfschüttelnd die Seite schließen xD
Ich bin froh, dass da bei deiner FF bis jetzt nicht der Fall ist..denn sie gefällt mir halt gut..und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich was daran ändern wird..eben aus dem Grund weil du dir sehr viel Mühe machst mit alen Charakteren..ich denke nicht, dass du einen willkürlich handeln lassen wirst..außer es passt zur Situation^^
So..wow..was ein langer Kommi..so ungewöhnlich..naja..ich feu mich auf jeden Fall auf die weiteren Ereignisse und pack dich erstmal zu den Favos^^
Wünsche dir sehr viel Kreativität und Lust zu schreiben^^
LG Whisperwind
Von:  Atem
2010-07-13T02:23:20+00:00 13.07.2010 04:23
Hey hey!! Dieses Kapitel ist, was den zukünftigen Plot betrifft, schon ziemlich aufschlussreich. Da hast du dir ja was ganz gefinkeltes einfallen lassen. Und bis jetzt kommt mir alles seeeehr schlüssig und zusammenhängend vor. Ich bin gespannt, wie du das in den nächsten Kapitel vorantreiben wirst.
Btw kann ich mir ein Leben aller auf einer kleinen, abgeschiedenen und einsamen Insel irgendwo im Meer wahrlich vorstellen. Vor allem Hilary tut mir jetzt schon leid XD. Sie als einziges Mädchen wird es beonsers schwer haben.
Besonders gut gefällt mir, wie du die Beziehungen der einzelnen Bladebreakers herausarbeitest. Ray zarte Beziehung zu Mariah ist wirklich niedlich. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass da Kai noch einiges dran ändern wird *husthust*.

Also schreib schnell weiter ^^. Bin sehr neugierig, wie sie die ersten Tage in der Abgeschiedenheit überleben werden!

*flausch*
Rookie/Rei
Von:  X66
2010-06-16T20:16:03+00:00 16.06.2010 22:16
So langsam zeigt sich ein bisschen mehr von dem Plot, den du dir überlegt hast! <3 Ich finde, der Plot wirkte ein wenig konstruiert – als hättest du auf etwas Bestimmtes (schätzungsweise die Zeit auf der Insel) hinausgewollt und den Rest drumherumgebaut, auch wenn es von den Begründungen, warum etwas so passieren kann, wie du es gerne wolltest, nicht immer hundertpro gepasst hat (z.B. die Eltern der Bladebreakers, die mehr oder weniger ohne viele Fragen akzeptieren, dass ihre Kinder für mehr als ein halbes Jahr irgendwohin verschwinden).
Das ist mir zwar so aufgefallen, aber da mir die Idee des Teams auf dieser Insel sehr sehr gut gefällt und ich mich schon darauf freue zu lesen, wie es ihnen dort ergehen wird, hat mich das gar nicht soo sehr gestört <3

Was ich sehr mochte, waren die Gruppenszenen mit allen zusammen. Es ist furchtbar schwer, Dialogszenen mit so vielen Leuten gescheit rüberzubringen, aber ich fand, du hast das gutgut hinbekommen! Insgesamt haben mir die Dialoge gefallen – es war ein schönes Hin- und Her von Fragen und Informationen zwischen allen Beteiligten, sehr realistisch.

Oh, und diese kleine KaRe-Andeutung mitten drin hat mich sehr gefreut *_* Das war für mich ein erstes Anzeichen von dem, was sich da entwickeln kann <3

Relativ am Anfang fiel mir auf, dass du das Wort „zerknirscht“ hier, denke ich, nicht im ganz richtigen Kontext verwendet hast (ähnlich wie ich das mit dem Wanken im Prolog hatte) – zerknirscht heißt „reumütig“ oder „schuldbewusst“ und ich hätte von Mr. Dickenson in dieser Situation eine etwas andere Gemütsverfassung erwartet…? Daneben gab es noch ein paar Tippselchen, z.B. „Fragen“ klein gleich zu Beginn, aber sonst las es sich schön flüssig.

Ich freu mich auf weitere Kapitel! <3
Von: abgemeldet
2010-06-06T18:45:28+00:00 06.06.2010 20:45
Ich muss sagen ich bin sehr begeistert...vor allem mal wieder eine FF, die das Beyblade als Hauptthema mit einbezieht...das liest man ja mittlerweile kaum noch...xD
und auch diese fiktive AU Storry finde ich sehr gelungen...
Armer Mr. Dickenson...wird von Müttern gelüncht...xD Ich kann mir das geradeso vorstellen und musster voll schmunzeln darüber...

DAS gibt Stress...allein Hilary und Tyson würden sich in den Haaren liegen und mal ehrlich, EIN Mädchen unter SO vielen Jungs? xD
Und ich bin mir auch sicher, dass sich Tyson und Kai an die Gurgel gehen werden...
da freue ich mich schon so richtig drauf, noch hat der gute Tyson ja nur Angst vor Spritzen...
das wird sicherlich sehr lustig...

und ich bin schon sehr neugierig darauf, wie du mit diesem Rahmen eine Beziehung zwischen Kai unr Rei aufbauen willst, DA habe ich bisher nämlich so noch keine Vorstellungen zu...^^

freue mich schon sehr auf die Fortsetzung
Von:  Shayd_chan
2010-06-04T18:53:55+00:00 04.06.2010 20:53
Einfach genial.
Sowohl sehr spannend, als auch für Schmunzel gut, ich sag dazu nur Kenny und sein Laptop.
Auch die Gefühle waren sehr gut eingebracht und man konnte richtig mit den Charakteren mitfühlen.

Mal gucken wie es weiter geht, ich bin auf jeden Fall noch neugieriger geworden.^^
Von:  Kaychi
2010-06-01T14:14:29+00:00 01.06.2010 16:14
Wow, du schreibst echt klasse! Schön, wie du auf die einzelnen Charaktere eingehst, dass sich die Story im Detail verliert finde ich gar nicht. Du trifftst die Charktere total gut, man kann sie sich richtig vorstellen^-^ Die kurzen Einschübe aus Hokkaido und Russland machen die Sache echt spannend, tolle Erzähltechink! Und die Storyline klingt auch sehr interessant.
Bin schon super gespannt wie's weiter geht!
Liebe Grüße :3
Kaychi
Von:  Luke_Skywalker1989
2010-05-30T20:33:18+00:00 30.05.2010 22:33
Hab gertade das Kapi gelesen... Einfach Klasse^^
Hoffe es geht schnell weiter, bin gespannt was noch kommt, und was mit Kai während der gefangenschaft passiert ist ;-)

Shickst du mir bitte ne ENS sobald es weiter geht?
lg Sarah
Von:  Tokiogirl06
2010-05-26T09:03:18+00:00 26.05.2010 11:03
Ich find die storyline echt interessant. Das wird bestimmt noch total spannend.^-^Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel, und hoffe es kommt schnell. Lieben Gruß


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