Koror hockte in Lauerstellung auf einem Vorsprung, hoch oben im Gewirr der Türme des Regierungssitzes von Druckenwell. Durch ein Fernglas beobachtete er die beiden Jedi als die Druckenwell-Diplomaten sie auf der Landeplattform empfingen. Es schien als wären seine Informationen richtig gewesen. Die beiden Jedi, scheinbar Meister und Padawan, folgten den Druckenwells in das Gebäude. Koror steckte das Fernglas ein und zündete sich eine Zigarre an.
Die Beute war eingetroffen, die Jagd begann.
Einige Tage später verließen die Jedi endlich den Komplex, um sich in den unteren Ebenen bei den Arbeitern etwas umzusehen. Endlich konnte die Jagd in die heiße Phase gehen. Der große Feeorin setzte seinen Helm auf, streichelte dem Yslamiri, der an seinem Rücken in einem Spezialgeschirr befestigt war, über den Kopf und sprang kopfüber von dem Vorsprung auf dem er gewartet hatte. Im Fallen drehte er sich herum und feuerte einen Enterhaken auf einen leichten Lastgleiter ab. Der Lastgleiter schwankte und verlor etwas an Höhe als plötzlich über 200 Kilogramm mehr Gewicht die Repulsorfelder belasteten. Koror schwang sich an dem dünnen Seil gegen eine Hauswand, sprang wieder ab, klinkte das Seil aus und landete schwer auf einem tiefer fliegenden, größeren Gleiter. Einige Sprünge und Kletterpartien später erreichte er Bodenniveau, wo er die Jagd wieder aufnehmen konnte.
Eigentlich war es leichter als Koror gehofft hatte die Jedi wieder zu finden. Aber andererseits gab es auf dem ganzen Planeten nur zwei davon.
Nachdem er die Beiden wiedergefunden hatte, folgte Koror ihnen über Vorsprünge, Rohre, Kabel und Balkone, immer über oder hinter ihnen.
Der Jüngere schien eine zu einfache Beute zu sein. Ständig schweifte seine Aufmerksamkeit ab. Immer wieder entfernte er sich von dem Älteren um 'interessante' Dinge oder Personen zu begutachten. So konzentrierte sich Koror auf den Älteren. Dabei musste er mehr als nur einmal zurückfallen oder sich verstecken weil der Jedi-Meister sich immer wieder umsah. „Mhrrrm, paranoide Beute der Kerl“, murmelte der Feeorin in sich hinein als er wieder einmal verschwinden musste. Nach seinem Helmdisplay mussten sie bald an der Gasse vorbeikommen in der seine beiden kleinen Jagdhunde versteckt waren.
Kurze Zeit später verließ Koror seine Verfolgerposition und zeigte sich den Jedi für einen Augenblick als er in eine Nebengasse einbog.
Koror bewegte sich zügig weiter, um den Eindruck zu erwecken zu flüchten. Hinter ihm betraten die Jedi die Gasse. Koror ließ die Menschen aufschließen bis sie die versteckten Käfige von Leetha und Kitara passiert hatten. Der feeorianische Mando'ade betätigte den Knopf an seinem Gürtel, der die beiden Nighthunter frei ließ die, sofort den Ausgang der Gasse blockierten und von hinten auf die Jedi zu schlichen.
Koror warf seine Vermummung ab und aktivierte seine Echani-Doppelvibroklinge.
„Willkommen zur Jagd, Jedi.“
Der Jedi-Meister bewegte sich weiter auf Koror zu. „Leon, ruf Hilfe übers Komlink und versuch dich nicht treffen zu lassen.“
Im selben Moment bemerkte der Jüngere die lauernden Nighthunter. „Äh, Meister? Wir haben hier noch ein Problem... Die Viecher hier sehen nicht gerade nett aus...“
„Wenn die Viecher angreifen, versuch sie zurück zu schlagen. ...schaffst du das?“
„Ich... versuche es, Meister.“
Während sich Koror weiter auf die Jedi zu bewegte, streiften die Raubtiere jetzt nur noch in respektvollem Abstand zu Leon's Lichtschwert in der Gasse hin und her.
Der Feeorin setzte zum Sprung an und katapultierte sich auf Meister Raik zu. Der Jedimeister schwang sein Lichtschwert in einem seitlich geführten Schlag gegen seinen Angreifer als dieser den Hieb einfach mit seiner Klinge parierte. Verdutzt sah Raik auf sein Lichtschwert das von der Klinge des Vibroschwertes nicht nur spielend abgewehrt sondern auch noch deaktiviert worden war. Im letzten Moment konnte der Jedi-Meister das Schwert aktivieren um einen Schlag des Angreifers zu parieren, was dazu führte das er sein Schwert schon wieder neu einschalten musste.
„Leon, glaubst du, du kämst die Wände hier hoch?" Also auf das Dach der Gebäude...?“
Wie als Antwort setzte Leon zu einem Sprung an um zum nächsten Vorsprung zu gelangen der in die Gasse hineinragte. Dummerweise verfehlte er den Vorsprung um ein gutes Stück und landete unsanft wieder am Boden der Gasse. Gerade so gelang es ihm sich rechtzeitig aufzurappeln und sein Lichtschwert wieder zwischen sich und die Nighthunter zu bringen um die Tiere vom Angriff abzuhalten. Währenddessen war Raik in einen immer schneller werdenden Kampf mit Koror verwickelt. Immer wieder musste der Jedi-Meister seine Klingen neu aktivieren um die immer schneller auf ihn ein prasselnden Angriffe abzuwehren. „Leon, das bringt dir mindestens sechs Monate Sondertraining ein...“ Wieder landete Raik zwar einen Treffer, der aber nichts brachte außer seine Klingen wieder kurz zuschließen. „...wenn wir hier lebend raus kommen.“
Die Nighthunter drängten Leon, langsam mutiger werdend, näher an seinen Meister, während Koror Raik vor sich her trieb, so das beide schließlich Rücken an Rücken standen. Schließlich schaffte Koror es schneller zu sein als Raik sein Lichtschwert wieder einschalten konnte, so das diesem nur noch ein sehr knappes Ausweichen blieb. Leider bemerkte Leon zu spät dass sein Meister nicht mehr an seinem Rücken war. Er spürte nur noch wie die Vibroklinge des Jägers durch seine Kleidung und sein Fleisch fetzte, bevor er blutend und vor Schmerzen schreiend zu Boden ging.
Gerade als Koror sich wieder Raik zuwandte und die beiden Raubtiere sich Leon näherten, um sich nun endlich ihre Beute zu holen, ertönten die Sirenen der Sicherheitskräfte direkt vor der Gasse. Der Jäger trat einen Schritt zurück und pfiff auf den Fingern, worauf sich die beiden Nighthunter in die Schatten der Gasse zurückzogen.
„Merk dir eines, Jedi. Das hier ist noch nicht zu Ende. Du wirst nie wieder ruhig schlafen können, solange ich da draußen bin.“ Mit einem gewaltigen Satz katapultierte Koror sich auf den selben Vorsprung den Leon nur Momente vorher verfehlt hatte, „Ich komme wieder.“ Der Jäger feuerte einen Enterhaken auf eine Brücke, die die Gasse einige Ebenen höher überbrückte, und ließ sich nach oben ziehen.
