Angst...
Es war ein lauter, schriller Schrei welcher Kallisto aus den sonst so tiefen Schlaf riss. Mit weit aufgerissenen Augen lag der Junge in seinen Bett und wagte es nicht aufzustehen und in die kalte Nacht hinaus zu schauen. Sein Herz raste und kalter Schweiß lief ihn den Nacken herunter. Diese Nacht war schon wieder ein Mensch brutal ermordet worden. Es war nicht das erste Mal das Kallisto aus seinem Schlaf, durch einen lauten Schrei geweckt worden war. Der Junge hatte Angst. Angst einst selbst von diesen Bestien getötet zu werden. Zögernd richtete der Junge sich auf und schaute in Richtung Fenster, welches von dünnen Vorhängen verhangen war. Ein Schatten huschte am Fenster vorbei... Wie konnte das sein? Er wohnte doch im zweiten Stockwerk des Hauses. >Vielleicht war es nur ein großer Vogel...<, dachte der Junge, bevor er mit zitternden Beinen aufstand und sich mit langsamen Schritten zum verhangenen Fenster begab. Sein Herz pochte so heftig, dass es schon fast weh tat. Er griff nach den Vorhängen. Sein Herz raste immer schneller und schneller. Als er schließlich die Vorhänge mit einen Ruck auseinander zog, wurde er kreidebleich und schrie. Kallisto starrte in rot glühende Augen. Ohnmächtig fiel der Junge um...
Der Junge spürrte wie jemand ihn hoch hob und ins Bett legte. Mit mühe konnte Kallisto eine leise Stimme vernehmen, welche ein leises Lied zu singen schien. Dann hörte er Schritte und das Lied verstummte. Ein quietschen verriet ihm, dass jemand in sein Zimmer gekommen war... seine Mutter. Vorsichtig legte sie eine hand auf seine Stirn und schüttelte den Kopf. "Es war wieder ein Albtraum. Er hat Fieber... ich sollte ihn morgen zu einen Arzt bringen", hörte er seine Mutter leise mit sich selbst sprechen. Sie gab ihn noch ein Kuss auf die Wange und verschwand wieder aus dem Zimmer und schlief weiter.
