Zum Inhalt der Seite

Lucifer's Angel

Wichtelgeschichte für Eternety
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lucifer’s Angel
 

Fasziniert starrte sie ihn an, wie er da auf der Spitze der alten Kathedrale stand und sich den Nachtwind ins Gesicht wehen ließ.

In gebührendem Abstand betrachtete sie ihn, denn bei aller Schönheit war er gefährlich.

Und ihre Sehnsucht war eine vergebliche, denn sie würde sich die Finger verbrennen.

Sie alle mieden ihn, denn schon so oft hatte er gezeigt, dass diese unschuldigen weißen Flügel, die so gewaltig zu sein schienen nicht zu seinem Temperament passten, dass schon so oft zügellos gewütet hatte.

Er lebte das, was er war.

Ließ niemanden an sich heran und blieb unerreichbar für sie – für alle.

Wie Motten in das Licht zog er sie alle an, mit seiner Macht, mit seiner Faszination.

Und nichts wussten sie von ihm.

Ahnten, was ihn so hatte werden lassen.
 

Behind those eyes lies the truth

And grief

Behind those beautiful smiles,

I’ve seen tragedy

The flawless skin hides the

Secrets within

Silent forces that secretly ignite

Your sins
 

Für das, was er gegenüber den anderen verkörperte, zahlte er einen hohen Preis.

Alle beneideten sie ihn.

Weil er so reine weiße Flügel hatte – so gewaltig wie niemand sonst.

Weil er furchteinflössend war und sich niemand traute, ihm zu nahe zu treten.

Weil er mächtig war.

Aber keiner erahnte dieses Feuer, welches ihn langsam von innen heraus verbrannte.

Niemand ahnte, dass es die Einsamkeit war, die ihn so brutal werden ließen, so unnahbar gegenüber den anderen.

Dass sein Temperament ihn diese Strafe eingehandelt hatte und es alles nur noch schlimmer machte, anstatt zu lehren was Reue war.

Keine Reue, sondern Rache vergiftete langsam sein Herz.
 

Wieso hatte sie ihr Herz ausgerechnet an ihn verloren?

Verzweifelt wandte sie den Blick ab.

Weg von dieser strahlenden Erscheinung, die so bedrohlich sein konnte.

Doch auch wenn das Herz im eigenen Körper saß, so hatte es oft seinen eigenen Willen.

Und fragte nicht die Vernunft!

Sie konnte sich glücklich schätzen, dass er sie in ihrer Nähe duldete – sie nicht mit einer seiner gewaltigen Machtwellen davon schleuderte.

Sie alle würden sie warnen.

Würden eindringlich zu ihr sprechen und ihr sagen, dass ein Begehren bei ihm das Leben kosten konnte!

Obwohl ihnen doch die Ewigkeit zur Verfügung stand.

Doch was war die Unendlichkeit mit einem gebrochenen Herzen?

Kein Leben!

Und es war vielleicht dieser Funken Hoffnung, der sie dazu trieb, nicht der Vernunft zu folgen, sondern ihrem Herzen.
 

Man kannte ihn nur mit diesem verbitterten Blick. Unnahbar. Konnte nicht aus seinem Gesichtsausdruck lesen, was er fühlte – ob er fühlte.

Doch es war ein Schutz. Ein Schutz davor, all die bösen Worte gegen ihn abprallen zu lassen und sich nicht davon verletzen zu lassen.

Wenn etwas Unheilvolles geschah, sagte man es immer ihm nach. Er war daran Schuld, wenn es den Menschen schlecht ging – er allein.

Und kriselte es zwischen Ihresgleichen, dann führte man dies auf sein zügelloses Wüten zurück. Weil er das verkörperte, was er war. Genauso wie alle anderen. Doch bei ihm klagten sie es an.
 

Fly away

Fly away

From the torch of blame

They hunt you – Lucifer’s Angel
 

Sie sprachen über ihn.

Leise und nur dann, wenn er nicht in der Nähe war.

Denn ihre Angst vor ihm war zu groß, als dass sie ihm all die Anklagen direkt ins Gesicht sagen könnten.

Nur sie tat es nicht.

Weil ihr Herz etwas anderes sagte.

Dass es sein Schicksal war und genau wie alle anderen er nicht aus seiner Haut konnte!

Sie konnte ihn nicht für das verurteilen, was er war – denn er durfte es sich genauso wenig aussuchen wie sie alle.

Vielleicht war es eine Liebe, weil sie etwas von seinem Schmerz ahnte.

Von dieser Sehnsucht, die ihm immer verwehrt bleiben würde...

Sie würde sie so gerne stillen!

Doch konnte sie es überhaupt?

Könnte er es überhaupt zulassen?
 

You Never lived

You never died

Your life has been denied

They call you - Lucifer's Angel
 

Gleichgültigkeit war ebenso gefährlich wie Bitterkeit.

Wenn man bei anderen sah, was einem selbst verwehrt blieb, konnte dies viel zu schnell den eigenen Körper vergiften.

Den Geist – und noch viel schlimmer: das Herz!

Wenn dunkle Wolken sich über ihnen zusammen zogen, rückten sie aneinander näher und wussten, wer dafür verantwortlich war.

Doch kamen sie auf die Idee, dass es vielleicht ihre Worte waren, die es so sehr viel dunkler werden ließen?

Ihre Engstirnigkeit und ihre Ignoranz?

Der Neid?

Sie schimpften über seine Macht, die er scheinbar so unkontrolliert und zügellos über die Welt brachte.

Doch sie sahen nicht, dass er nichts anderes tat, als sie auch. Nur seine Berufung eine andere, dunklere war.

Sein Schicksal.

Diese Abgrenzung von den anderen.

Und die Faszination, die er auf sie auswirkte, die sie sogleich anzog wie abstieß, verdammten ihn in eine Einsamkeit, die ihn emotionslos werden ließen.
 

Beyond those clouds you can

Hide all your tears

Beyond this world you’ll be safe

From their wicked fears and

In their hearts they fear

Your demands

You know their minds

Won’t accept you, they’ll never

Understand
 

Doch sie konnten ihn nicht ganz verdammen.

Denn seine Existenz war selbst für ihre wichtig. Und so mussten sie ihn gewähren lassen.

Weil sie nicht fähig waren, ihn zu zähmen und aus Angst ihn nicht verdammen konnten.

Wurde ihre Abneigung also aus ihrer eigenen Unfähigkeit geboren?

Traurig sah sie zu ihm hinüber, wie er stolz mit erhobenen Hauptes und weit geöffneten Schwingen dem dunklen Himmel trotzte.

Ahnte sie vielleicht, dass trotz hinter dieser eisernen Maske noch Sehnsucht steckte?

Wollte sie sein verletztes Herz erreichen, um ihm zu zeigen, dass sie nicht wie die anderen war?

Dass sie ihn liebte, trotz – oder gerade wegen dem, was er war?

Konnte sie es wagen, sich ihm zu nähern?

Würde er ihr eine Chance geben oder sie gleich von sich stoßen, wie er es mit allen anderen tat, die so dumm waren, ihm zu nahe zu kommen?

War sie bereit, alles zu riskieren, um ihm nahe zu sein und ihm zeigen zu können, was sie für ihn empfand?

Entweder gewann sie sein kaltes Herz oder sie würde ihres verlieren.

Hatte sie sich gerade entschieden, dieses Opfer zu bringen?
 

On your own

I know you can make it

Truth or bone

I know you can shake it

Survive alone

I know you can take it
 

Strahlend schön war seine Erscheinung, die so viel Stolz und Stärke ausstrahlte.

Das, was ihn still und furchteinflössend gemacht hatte, hielt ihn wohl auch allein hier noch in dieser Welt.

Und vielleicht auch die unerfüllte Sehnsucht – nach was immer sich dieser faszinierende Engel auch sehnte.

War es vielleicht am Ende doch Liebe?

Und würde sie sein kaltes vergiftetes Herz doch noch erreichen oder war es bereits zu spät?

War er bereits das kaltherzige gefährliche Monster geworden, dass sie alle in ihm sahen?

In dem Engel des Hasses.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  EngelohneZukunft
2010-01-11T10:46:55+00:00 11.01.2010 11:46
MAHAHAHAAA
*richtig dümmlich lacht*
Oh Poo *.*
Ich hab mir schon überlegt gestern im Bett das ich unbedingt im Nut weiter mit Silith posten muss!
Und dann diese Szene die ja hoffentlich, hoffentlich bald kommt!
Aw die FF passt so schaurig schön in die Szene *____*~
Armer Rachnor.
Aber er bekommt ja jetzt seine gerechte Strafe, leide!
Leide,damits hinterher umso doller wird wenn er wieder frei wütet.
Nyah!

So viel zur konstruktiven Kritik /DDDD

E- oZ
Von: abgemeldet
2010-01-04T00:30:33+00:00 04.01.2010 01:30
*freu* endlich ist es freigeschaltet und ich kann es lesen^^

Wow, die Story ist einfach klasse geworden! Ich bin total begeistert!
Du hast genau das geschrieben, was ich gerne lese.
Man kann nachvollziehen, warum sie so fühlen und warum er so ist wie er ist. Es ist so schön düster und gefühlvoll.

Danke^^
*drück*
Eternety


Zurück