Blinde Wut
Er hielt das schwarze T-Shirt in seinen Händen.
Sein Blick glitt langsam daran hinab, dann wieder rauf. Es roch noch immer nach ihm, obwohl es frisch gewaschen war.
Auf dem Bett lag ein Koffer. Er war geöffnet. Einige seiner Kleidungsstücke lagen fein säuberlich gefaltet darin. Sie mussten raus aus dem Haus. Raus aus seinem Leben.
Er schaute in den Schrank. Der T-Shirt Stapel war verschwunden. Das Letzte hielt er in seinen Händen. Im Fach darunter lag seine Unterwäsche und die Socken. Daneben, auf der Kleiderstange, hingen ein paar Hemden, zwei Jacken und ein paar Hosen.
Er legte das Shirt, was er noch immer in der Hand hielt, zusammen und legte es auf die Anderen im Koffer. Wieder schaute er in den Schrank. Wut kochte in ihm hoch. Wieso sollte er es so lange hinaus zögern? Niemand würde jemals wieder die Kleider tragen. Es machte keinen Sinn sie zusammenzulegen.
„Du Scheißkerl! Wieso hast Du mich einfach hier allein gelassen?“, brüllte er.
Mit Gewalt riss er die Hosen von den Haken. Sie fielen zu Boden. Die Jacken schmiss er mit Wucht auf das Bett. Die Unterwäsche und die Socken lagen verteilt im Zimmer.
Tränen rannen ihm über das Gesicht. Er sackte zusammen, blieb auf den Knien sitzen. Wütend und von Selbsthass zerfressen vergurb er sein Gesicht in einem Hemd. Auch das Hemd roch noch nach ihm.