Zum Inhalt der Seite

Deidaras Kunst

Fortsetzung zu "Sasoris Kunst"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

END I: Sasori Vs Gaara

END I: Sasori Vs Gaara
 

Gaara griff sofort an.

Der Sand schoss auf Sasori zu. Gleich von drei Seiten kam er, merkwürdigen Armen gleich, die nach ihm griffen. Sasori verfluchte die Tatsache, dass Hiroku zerstört worden war. Dieser Kampf würde hart werden und sein Körper war verletzlich... Er war ziemlich im Nachteil.

Der Akasuna sprang nach hinten und versuchte erst einmal Abstand zu schaffen. Doch kaum hatte er den Boden wieder berührt, versuchte dieser ihn zu verschlingen. Natürlich... Das hier war die Wüste, es war Gaaras Gebiet. Vermutlich war die ganze Umgebung mit Chakra getränkt.
 

Wenn sein Gegner den Boden kontrollierte, musste er in die Luft. Gaara hatte erst kürzlich einen verheerenden Luftkampf hinter sich und würde sicher Vorkehrungen getroffen haben, die verhinderten, dass er noch einmal auf diese Weise besiegt wurde.

Aber auch er selbst war die ganze Zeit in Suna über nicht untätig geblieben.
 

Sasori griff sich in den Nacken, wo sich mit einem klickenden Geräusch eine Klappe geöffnet hatte. Daraus zog er jetzt eine Schriftrolle, die er hoch in die Luft warf, wo sie sich aufrollte. Dann ließ er eine lange Klinge aus seinem Arm hervor schnellen und stieß sie in den Boden unter sich, um sich von dem Sand, der sich um seine Beine gewunden hatte, zu befreien. Dieser wollte ihn erneut einfangen, doch Sasori machte einen Satz in die Höhe und entkam ihm so.

Rasch schloss er ein Fingerzeichen, um die Marionette herauf zu beschwören, die sich in der Rolle verbarg.

„Ich werde dir jetzt meine beste Kunst zeigen... Meine neuste Marionette: Ryo!“

Einen Moment später war er in eine gigantische, weiße Rauchwolke eingehüllt.
 

Unten am Boden wurde Gaara eine Spur blasser, als der Ninja seine Beschwörung vollendet und der Rauch sich verzogen hatte. Über ihm am Himmel ragte ein riesiges Monstrum auf.

Es war ein Drache.

Ein schimmerndes Ungetüm mit Schuppen aus Stahl und gigantischen Flügeln aus sich überlagernden Metallplatten. Die Kanten der Einzelteile waren messerscharf, aber ansonsten wirkte die Oberfläche vollkommen glatt.
 

Der Drache hätte sich zweimal um den Turm des Kazekagen schlingen und sein Schatten ein Viertel des Dorfes verdunkeln können. Der schaurige Kopf war rötlich gefärbt, das Maul war voller spitzer Eisenzacken und die Augen schienen von innen blutrot zu leuchten.

Es war eine vollkommene Kampfmaschine.
 

In diesem Augenblick begriff Gaara erstmals wirklich, warum der Nuke-nin seine Techniken als Kunst bezeichnete. Dieses metallene Geschöpf war schön und schrecklich zugleich.

Es war dem Rothaarigen ein Rätsel, wie dieses gigantische, eiserne Wesen, das eine unglaubliche Masse haben musste, sich überhaupt in der Luft halten konnte.
 

Die riesigen Flügel schlugen in einem schnellen Rhythmus auf und ab. Unmengen von Sand wurden aufgewirbelt und allein dieser Wind verhinderte nicht nur, dass Gaara zu ihm vorstoßen konnte, er schuf auch einen effektiven Sichtschutz gegen Sunagakure. Dort würde man nur eine große Staubwolke sehen und einen Sandsturm vermuten.

Der, wie er nun erkannte, tatsächlich aufkam.
 

Gaara versuchte halbherzig, mit seinem Sand das Monstrum anzugreifen. Doch Sand und Wind schufen eine Art Mauer, durch die sein eigener Sand nicht hindurch kam. Es war der Wind, den er nicht beeinflussen konnte.

Sasori schuf einen regelrechten Tornado, in dessen Auge er Schutz fand. Seine Stärke konnte nur er allein durch die Flügelschläge kontrollieren und Gaara dadurch aus dieser Verteidigung heraus gefahrlos angreifen.
 

Die Miene des Suna-nin verfinsterte sich. Nur verschwommen sah er die Gestalt des Akasuna irgendwo in der Maschine verschwinden.

Dies würde doch schwieriger werden, als er gedacht hatte.
 

*
 

Viele Meilen entfernt, außerhalb der Sandwüste, im Land der Erde, hatte Deidara gerade seinen Vorrat an explosivem Lehm aufgestockt. Normalen Boden konnte er für seine wirklich großen Kunstwerke nicht benutzen. Nur in der Gegend um Iwagakure herum gab es ganz bestimmte Stellen, an denen die Erde auftrat, die er für seine Kunst benötigte.
 

Zum Glück war er hier keiner Menschenseele begegnet. Als er einen riesigen weißen Vogel schuf und in die Lüfte aufstieg, machte er sich keine Sorgen darum, dass ihn jemand verfolgen würde.

Dank Sasoris guten Hinweisen und Ratschlägen hatte er schnell aus der Wüste heraus gefunden. Die Oase, zu der er sich auf dem Weg nach Suna verirrt hatte, lag nicht weit von der Grenze zum Tsuchi no Kuni entfernt. Weil er bald einen großen Kampf vor sich haben würde, hatte er beschlossen, sich diesmal ordentlich vorzubereiten.
 

Deidaras Weg führte ihn grob in die Richtung, in der der Ort lag, an dem er mit Madara gekämpft hatte. Es widerstrebte ihm zutiefst, aber er brauchte dessen Hilfe. Liebend gern hätte er ihn getötet, aber das wäre von vornherein ein sinnloser Selbstmord gewesen. Er musste sich mit einem anderen Uchiha zufrieden geben. Wenigstens einen, egal welchen, wollte er ins Jenseits schicken.
 

Er freute sich auf den Kampf. Endlich konnte er seine größten Künste testen. Ohne Rücksicht auf Verbündete zu nehmen – wenn Madara mit drauf ging, war ihm das nur recht.

Wenn der Uchiha nicht bereit war, mit ihm zusammenzuarbeiten, würde er es erneut auf einen Kampf anlegen und seinen Tod vortäuschen, ähnlich wie damals, als er den Jinchuuriki des Neunschwänzigen hatte loswerden wollen.

Und wenn er doch half, würde er sein Bestes tun, beide auf einmal zu erwischen.
 

Deidara hatte diesmal auch sein mechanisches Auge wieder dabei. Damit suchte er die Landschaften unter sich ab und forschte nach der maskierten Gestalt.

Er hatte keine Sorgen, dass er ihn nicht finden würde. Doch da war etwas anderes, was ihm schwer im Magen lag.

Sasori.
 

Deidara hatte es schon einmal mit dem Kazekagen zu tun bekommen. Er wusste, wie stark dieser war. Und Sasori war nun nicht mehr ganz Marionette... Er hatte die Puppe des Dritten nicht mehr zur Verfügung und Hiroku auch nicht.

Letztendlich war es aber nicht das Kräfteverhältnis, das zählte. Deidara war sich inzwischen einfach nicht mehr sicher, ob sein Danna den Kazekagen wirklich töten konnte. Er war immerhin sein Dorfoberhaupt und der Abtrünnige hatte doch gerade erst seine Loyalität wieder gefunden. Was, wenn er aus moralischen Gründen gar nicht mehr in der Lage wäre, den Suna-nin zu töten?
 

Deidara schluckte bei dem Gedanken. Sasori hatte versprochen, dass er sein Leben nicht noch einmal einem lebensgefährlichen Risiko aussetzen würde! Und der Blonde wusste, wenn sein Meister dabei sterben würde, würde sich das für ihn wie Verrat anfühlen. Sollte es zwischen dem Kagen und ihm wirklich zum Kampf kommen, wie würde Sasori sich dann entscheiden? Für ein Leben mit Deidara, egal wie miserabel es wäre, oder für einen Tod in Ehre?

Deidara wünschte sich, er könnte die zweite Möglichkeit mit Sicherheit ausschließen.
 

Auf der anderen Seite hätte Gaara bestimmt keine Skrupel, Sasori zu töten. Auch wenn der Marionettenspieler ihn als seinen Freund bezeichnet hatte, so glaubte Deidara nicht an ein glückliches Ende in dieser Sache. Er hatte das Gesicht des Jinchuuriki gesehen. Wie er vollkommen ohne Gefühle angegriffen hatte. Dieser Junge war durchaus in der Lage, seine besten Freund umzubringen, wenn es dem Wohle des ganzen Dorfes diente.
 

Aber er musste Sasori vertrauen. Er wollte ihm vertrauen. Wollte glauben, dass er es schaffte. Vernünftig genug war, den Kampf abzubrechen, wenn er eskalierte. Denn das es einen Kampf geben würde, schien dem Iwa-nin unvermeidlich.

Er wollte ja vertrauen.

Doch es war verdammt schwer.
 

Nach einer Weile hatte Deidaras mechanisches Auge eines von Akatsukis Verstecken ausgemacht, in dem sich eine Person zu befinden schien. Er zoomte näher an die Höhle heran, deren Eingang von einem Wasserfall versperrt wurde und lächelte zufrieden. Da, auf einem der Bäume am Flussrand, saß Tobi.

Der Maskierte schien ihn ebenfalls entdeckt zu haben, denn er winkte wild mit den Armen.

Damit erledigte sich auch die Frage, welche Persönlichkeit wohl gerade die Überhand über ihn hatte.
 

Als Deidara gelandet war, kam der Schwarzhaarige auch sofort auf ihn zu gerannt.

"Deidara-sempai! Deidara-sempai! Tobi hat Deidara-sempai so vermisst!"

"Wer's glaubt, un...", murmelte der Blonde zynisch und sprang von seiner Figur herunter.

"Wo war Deidara-sempai denn?"

"Geht dich nichts an. Sag mir lieber, was in meiner Abwesenheit passiert ist, un." Seit dem Kampf mit dem Uchiha war er sehr viel vorsichtiger Tobi gegenüber. Dennoch war es schwer, zu solch einer Person höflich zu sein. Da der Schwarzhaarige in dieser... Gemütslage auch nicht fähig zu sein schien, ihn für irgendetwas zur Rechenschaft zu ziehen, konnte er genauso gut in seine alte Verhaltensweise zurückfallen.
 

Tobi legte den Kopf schief und es war unmöglich, seine Gedanken zu erraten.

Dann aber klatschte der Maskierte in die Hände und meinte fröhlich: "Deidara-sempai hat Glück, Leader-sama hat uns bisher keinen neuen Auftrag gegeben. Er meinte nur, wie sollen uns bereit halten... Die letzten Biju sollen bald versiegelt werden."

"Na schön", knurrte der Iwa-nin, während er seinen Tonvogel schrumpfen ließ, "Wenn das alles ist... Ich muss mit dir reden, un."

"Ja?"

Deidara sah sich ungemütlich um. "Lass uns reingehen, yeah." Er deutete auf die Höhle und Tobi schüttelte sich. "Ah, Tobi mag es nicht, durch den Wasserfall zu gehen!"

"Tobi wird- Arrgh! Du wirst jetzt sofort da rein marschieren, klar, un!?"

Sofort zog der Maskierte den Kopf ein und machte sich auf den Weg.
 

In der Höhle ging Deidara sogleich in den hinteren Bereich, wo das Geräusch des fallenden Wassers ein Gespräch nicht behindern würde. Vergeblich suchte er nach einem Anfang, wie sollte er Tobi die Wichtigkeit seiner Aufgabe nahe bringen? Er wollte keine sturen Anweisungen geben... Er wollte, dass Tobi es verstand. Verstand, warum er so einen Hass auf ihn und alle seines Clans hegte. Schließlich plante er auf die eine oder andere Weise auch einen Verrat an der Organisation, indem er eines ihrer Mitglieder umbrachte.

Doch noch viel wichtiger: Er wollte endlich wissen, was es mit Madara Uchiha und Tobi auf sich hatte.
 

„Tobi... Ich habe ein paar Fragen an dich, un“, begann Deidara sein kleines Verhör.

„Ja?“

„Was... weißt du alles über Uchiha Madara?“

Erneut legte der Maskierte den Kopf schräg und kratzte sich nachdenklich im Nacken.

„Er... ist ein Uchiha?“

Deidara schüttelte fassungslos den Kopf. „Er ist der Uchiha schlechthin! Der Stärkste unter ihnen und der Begründer Akatsukis, un!“ Der Iwa-nin hatte beschlossen, zunächst anzunehmen, Tobi wäre wirklich vollkommen unwissend. Trotzdem gelang es ihm nur mit Mühe, die Fassung zu behalten, als der Schwarzhaarige lediglich mit den Schultern zuckte.
 

„Okay, anders. Sag mir, wer du bist. Ich meine, wie ist dein Name, un?“

„Tobi ist Tobi...“, meinte der Junge verständnislos.

„Und weiter? Was ist mit deinem Nachnamen? Der Name deines Clans? Oder der deiner Eltern, un? Irgendwas!?“

„Tobi... ist Tobi...“

Deidara lehnte sich zurück und versuchte krampfhaft, sich zu beruhigen. „Na schön. Woher kommst du, Tobi, un? Und warum wolltest du unbedingt Akatsuki beitreten?“
 

„Tobi... weiß es nicht“, erwiderte der Akatsuki leise.

„Was soll das heißen?“

„Tobi... ist einfach eines Tages aufgewacht... in einem Wald. Er konnte sich an nichts erinnern. Nicht an Heimat, Familie oder Freunde. Nicht an Feinde und Verbündete“, erzählte er leise.

„Du willst mir also weismachen, dass du dein Gedächtnis verloren hast, un!? Dass du dich nicht an deine Existenz erinnern kannst?“

„Tobi weiß ja nicht mal, ob er jemals eine Existenz hatte!“, rief der Schwarzhaarige aus und auf einmal fing er an zu schluchzten. Nicht dieses weinerliche Heulen, sondern ein ehrlicher Ausdruck von Verzweiflung.
 

„Na gut... Na gut, beruhige dich. Sag mir, was dann passiert ist, un.“

„Tobi wusste nicht, was er machen sollte. Er ist eine Weile umher gestreift... Hat Leute unterhalten, damit sie ihm was zu Essen geben. Alle mochten Tobi. Aber irgendwann...“

„Was?“

„Irgendwann hat Tobi festgestellt, dass er stark ist.“

„Was meinst du mit stark?“, fragte Deidara, der spürte, dass es nun interessant wurde.
 

„Er ist einige Male in Gefahr geraten. Doch Tobi hat sich gewehrt, und er hat Leute getötet. War ganz einfach. Tobi kann viele Sachen, ganz... instinktiv. Sie passieren einfach. Tobi ist mächtig!“

„Wie man's nimmt...“ ,murmelte der Blonde verdrossen.

Doch Tobi redete bereits weiter: „Er fand so raus, dass er ein Ninja sein musste. Manchmal hat er deswegen freie Missionen übernommen. So ging das einige Jahre...“

„Einige Jahre? Wie lange denn, un?“

„Hm... vielleicht so sechzig?“

Deidara fiel die Kinnlade herunter. „Das kann nicht sein, un! Dann müsstest du jetzt ein alter Greis sein, un!“

„Aber Tobi ist nie gealtert.“
 

Der Blonde schüttelte fassungslos den Kopf und starrte den Anderen nur an. „Weiter“, sagte er dann nur.

“Hm... Vor ungefähr fünfzehn Jahren fingen dann diese seltsamen Dinge an zu passieren.“

„Was waren das für Dinge?“

„Nun, Tobi verlor öfters mal das Bewusstsein und wachte auf einmal an einem ganz anderen Ort wieder auf. Je öfter das passierte, desto stärker wurde er. Tobi weiß nicht, was in der Zeit geschah.“

„Hast du dich das denn nie gefragt?“, wollte Deidara beklommen wissen.

„Nein. Tobi hat nie gefragt... Tobi is a good boy!“

„Ja, ja, aber ist dir das denn nicht merkwürdig vorgekommen, un?“

Der Maskenträger sah ihn wieder nur mit schief gelegten Kopf an. „Tobi hat nie gefragt...“
 

„Warum trägst du diese Maske?“, fragte der Iwa-nin unvermittelt.

„Tobi... Tobi mag die Maske... Tobi mag es nicht, wenn andere Leute sein Gesicht sehen.“

„War das schon immer so, un?“ Er lehnte sich ein wenig vor. „Oder erst, nachdem dieser Gedächtnisverlust angefangen hat?

„Das kam danach...“

„Warum sprichst du von dir in der dritten Person, un?“

Der Schwarzhaarige erstarrte. „Nun, also...“

„Ja?“

„Tobi hatte... Hatte oft das Gefühl, nicht ganz er selbst zu sein. Eigentlich hat er das immer...“
 

Deidara lehnte sich noch ein Stück vor. „Hast du dich nie gefragt, wer du eigentlich bist!? Dich nie gefragt, warum du diese Kräfte hast? Was du tust, wenn du nicht bei dir bist, un?“

Langsam schüttelte der Maskierte den Kopf und wich ein wenig vor ihm zurück. „Deidara-sempai macht mir Angst...“, murmelte er.

„Willst du es jetzt wissen, Tobi? Ich kann es dir sagen, un.“

Zögernd nickte der Jüngere.
 

„Du bist Madara Uchiha. Der Typ sollte vor einigen Jahrzehnten eigentlich gestorben sein, un. Aber nun sieht es so aus, als hätte er in sich eine Art zweite Persönlichkeit geschaffen: Dich! Du unterscheidest dich vom Charakter her so dermaßen von Madara, dass du dich problemlos unter das Volk mischen und ihn so viele Jahre lang verstecken konntest, ohne etwas davon zu wissen, yeah. Über die Zeit hinweg hat er deine Gedanken und Gefühle manipuliert. Er hat in dir den Wunsch geweckt, dein Aussehen und dein Verhalten zu verändern, un, er verlieh dir diese Instinkte, sorgte dafür, dass du keine Fragen stelltest und er brachte dich dazu, dein Gesicht verdecken zu wollen. Doch er plant etwas... Irgendetwas Großes, etwas Böses. Und so hat er in letzter Zeit, nun, wo alle ihn vergessen haben, immer öfter deinen Körper übernommen, un. An diese Zeiten kannst du dich nicht erinnern. In diesen Zeiten hat er Akatsuki gegründet, un.“
 

Tobi wich nun noch weiter zurück, aber Deidara war noch nicht fertig.

„Als ich dich getestet habe, da habe ich dich nicht nur besiegt, un. Ich habe dich getötet. Aber aus irgendeinem Grund bist du nicht so leicht umzubringen – schließlich hat dein Körper trotz allem noch Madaras Kräfte – und du hast auf einmal die Persönlichkeiten gewechselt, un. Du hättest nun mich beinahe umgebracht, aber scheinbar wurde sein Geist von deinem zurückgedrängt. Ich vermute, dass er dir zu lange die Oberhand überlassen hat und es ihm schwer fällt, ohne lange Vorbereitung dich zu übernehmen, solange du bei vollem Bewusstsein bist. Sobald du tot, ohnmächtig oder schlafend bist, ist das wohl was anderes, un. Sonst hätte er mich jetzt bestimmt davon abgehalten, dir dies zu erzählen.“
 

„Wenn Tobi schläft... hat er manchmal merkwürdige Träume“, sagte der Schwarzhaarige, „Wie Erinnerungen. Von jemand anderes...“

Deidara nickte. „Vermutlich sind das Madaras Erinnerungen, un.“

Wieder kratzte sich Tobi am Kopf. „Was... Was soll Tobi denn dann machen?“

Ein Lächeln stahl sich auf Deidaras Gesicht. „Hör zu, Madara scheint keine komplette Macht über dich zu haben. Du bist in der Lage, ihn zurückzudrängen. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, sich eine so komplexe Persönlichkeit einfach auszudenken, un. Wahrscheinlicher ist es, dass du der fröhliche, naive Teil Madaras bist, den er so gut wie nie benutzt hat. Dann ist es möglich, dass eure Persönlichkeiten miteinander verschmelzen und er etwas zahmer wird. Wenn du es also nicht schaffst, die Kontrolle zu behalten, dann versuch wenigstens auf diese Weise Einfluss auszuüben, okay?“
 

„Okay...“ machte Tobi nicht ganz überzeugt.

„Hey... Tobi. Wir sind doch Partner, oder?“, sagte Deidara, wobei ihm dieses Wort nur schwer über die Lippen kam.

„Hm...“

„Und als dein Sempai will ich nur dein Bestes. Du solltest also lieber auf mich hören, un. Sei ein good boy.“

„He, he“, lachte der Schwarzhaarige, „Tobi ist immer ein good boy! Tobi wird auf seinen Sempai hören!“
 

Ein bisschen fühlte Deidara sich ja schon schuldig, den Maskierten so zu benutzen – aber es galt schließlich einem höheren Zweck.

„Genau“, meinte der Blonde, „Also pass auf: Wir müssen ganz sicher gehen, dass Madara deine Körper nicht einfach übernehmen kann, wann und wie er will, sondern nur dann, wenn du in Bedrängnis bist, un. Um das auszutesten, werden wir eine Situation schaffen, in der er bestrebt ist, herauszukommen, yeah.“

„Wie machen wir das?“

Jetzt wurde Deidaras Lächeln breiter und glich nun einem diabolischen Grinsen. „Ganz einfach: Wir bringen einen Uchiha um.“
 

*
 

Draußen in der Wüste kletterte Sasori im Innern des Drachens zwischen zahlreichen Streben und Stahlseilen hindurch bis in den Rumpf seiner Marionette. Unterwegs setzte er eine komplexe Folge von Mechanismen in Gang, die eine erste Salve von Waffen zu Boden schickten.

Als er in der Steuerzentrale ankam und seinen Platz einnahm, zeigte ihm eine Vielzahl von Spiegeln rundherum ein genaues Bild der Situation draußen, als würde er sich selbst dort befinden. So konnte er seinen Feind genau anvisieren und die nächste Ladung Senbon aus den Spitzen der Flügel gezielter abfeuern.
 

Gaara hatte den Sand zurückgezogen, den Ryo in seinem Sturm gefangen gehalten hatte, um dem Ungetüm nicht blind gegenüber zu stehen.

So hatte jedoch auch der Akasuna nun freie Sicht auf seinen Gegner. Die Senbon hatte dieser anscheinend ohne Mühe mit seinem Sandschild abgewehrt.

Sasori wusste, er musste den Kazekagen dazu bringen, den Kampf in eine höhere Liga zu heben und seine Sandverteidigung aufzubauen. Das war der Punkt, an dem er plante anzusetzen.
 

Als Nächstes aktivierte er den Flammenwerfern im Maul des Drachen und eine mehrere Tausend Grad heiße Feuerwolke brandete auf den Ninja herab.

Wie erwartet schuf Gaara eine dicke Kuppel seines Sandes um sich selbst, um sich vor der Hitze zu schützen. Doch die Ressourcen dieser Marionette waren schier unerschöpflich und der Feuersturm ließ nicht nach.

Sasori lächelte bedauernd. Gaaras absolute Verteidigung würde zu seinem Gefängnis werden.
 

Als die Flammen endeten, eröffnete sich dem Künstler ein bizarres Bild. Die große Hitze hatte mit dem Sand und dem Chakra eine interessante physikalische Reaktion ausgelöst, die die Kugel aus Sand in eine Kugel auf Glas verwandelt hatte. Es war ein durchsichtiges, spiegelndes Gebilde, das wie eine Linse wirkte und die Konturen dahinter verschwimmen ließ. Auf seltsame Art und Weise... wunderschön.

Der Kazekage war gefangen, ohne seine effektivste Waffe, hinter einer fast zehn Zentimeter dicken Glaswand, die ihn vollkommen einschloss und noch zusätzlich von seinem eigenen Chakra verstärkt wurde.
 

Im Innern seines Gefängnisses zog Gaara ein Kunai und versucht damit das Glas zu durchstoßen. Erfolglos.

Aus Ryo's riesigen Maul drang Sasoris Stimme mehrfach verstärkt und seltsam verzerrt heraus, sodass sie den Wind und das Glas überwand.

„Gib auf, Gaara! Ich werde weder dir noch Suna etwas antun. Ich will nur, dass du mir zuhörst!“
 

Als Antwort schnellte ein langer Arm aus Sand aus dem Boden hervor und schlang sich um den Schwanz des Drachen. Gaara musste etwas von seinem Sand in die Wüste geschickt haben, um unterirdisch hinter die Mauer aus Wind zu gelangen und die Maschine angreifen zu können.

Doch das Geschöpf schüttelte den Sand mühelos ab.
 

„Wie du willst“, grollte die Stimme des Akasuna.

Mit einem Wink seines Fingers löste er einen versteckten Mechanismus aus und ein lautes Klicken ertönte.

Sämtliche Schuppe des Drachen, die seine Oberfläche bedeckten, waren umgeklappt und offenbarten nun ihre verspiegelte Rückseite.

Sofort wurde sämtliches Licht der starken Wüstensonne tausendfach reflektiert. Ryo erstrahlte in einem blendendem Weiß und hätte die Staubwolke, die seine Flügelschläge erschufen, keinen Sichtschutz geboten, hätte man dies noch bis zur Oase des Nomadenstammes sehen können.
 

Der Marionettenspieler bewegte geschickt seine Finger und die Spiegel richteten sich allesamt auf einen einzigen Punkt aus: auf Gaara.

Das Glas, in dem er festsaß, wirkte zusätzlich noch wie eine Linse. Und mit dem Licht, das sich auf ihm bündelte, kam auch die Hitze.

Das Innere des Kokons erwärmte sich in Sekundenschnelle und brachte das Glas zum Schmelzen. Für den Gefangenen ergab sich jedoch keine Gelegenheit zur Flucht, denn die Temperatur war bereits auf ein Maß gestiegen, welches kein Mensch aushalten konnte.
 

Als Sasori das Licht wieder fort lenkte, stand dort, wo eben noch Gaara gestanden hatte, eine kunstvolle, naturgetreue Skulptur aus reinem Glas, die den Kazekagen perfekt abbildete.

„Wusste ich's doch“, murmelte der Marionettenspieler leise, „Es war ein Sanddoppelgänger. Gaara konnte seinen Sand nicht durch das Glas hindurch schicken und den normalen, außerhalb, konnte er ebenfalls nicht steuern, weil das Glas zum Teil aus seinem eigenen Chakra bestand und ihn geblockt hat. Seine Verteidigung ist zu Glas erstarrt und der Wüstensand nutzlos... Dass ich trotzdem angegriffen wurde, beweist, dass Gaara sich nicht hinter dem Glas befand.“
 

Einer der Spiegel um Sasori herum zeigte ihm eine unförmige Gestalt, die sich aus den Dünen erhob.

Kurz zuckte er zusammen, als er seinen Verdacht bestätigt sah. Es war Gaara. Und er stand direkt unter seinem Drachen.
 

Der Marionettenspieler verstellte eine Reihe von Linsen, um an seine Position heran zu zoomen. Da! Der Sand griff wieder an. Er war langsamer als der, den der Suna-nin stets bei sich trug und der mit seinem Chakra getränkt war, aber er war immer noch schnell genug, um den massigen Schwanz des Drachen einzufangen.

Doch kaum war dieser von der gelbbraunen Masse umgeben, feuerte Sasori aus ihm eine Reihe schwerer, raketenähnlicher Geschütze ab, die stark genug waren, um den Sand zu durchbrechen.
 

Der Kazekage wich den Geschossen nur knapp aus. Selbst als diese mitten im Flug explodierten und Senbon nach allen Richtungen schossen, hatte er noch einmal Glück und trug kaum Verletzungen davon.

Nun schien die Erde selbst in Bewegung zu kommen. Die Dünen wiegten sich in einem unbekannten Rhythmus. Die Wüste erwachte zum Leben.
 

Gaara hatte wieder Distanz zwischen ihnen geschafft. Aus sicherer Entfernung hob er die Arme und eine gigantische Sandwelle bäumte sich auf, alles zu überrollen, was ihr in den Weg kam.

Sasori ließ Ryo höher steigen, viel höher, bis er sich außer Gefahr glaubte.

Ein metallenes Scheppern belehrte ihn eines Besseren. Ein Scheppern, dass definitiv nicht aus der Entfernung kam.
 

Hektisch aktivierte der Akasuna eine weitere Reihe an Spiegeln, um nach der Ursache des Geräusches zu suchen. Als er es gefunden hatte, wurde er eine Spur blasser.

„Noch ein Sanddoppelgänger...“

Doch wer war der Richtige? Der, der aus der Ferne den Sand lenkte? Oder der, der diese Sandwelle genutzt hatte, um bis in die Höhe des Drachens zu kommen? Letzterer hatte es tatsächlich geschafft, Halt auf dem Ungetüm zu finden. Nun hatte er einen blinden Passagier...
 

Mit einem leisen Klicken schoben sich die Schuppen an der Stelle, an der sich der Kazekage befand, übereinander und entblößten eine Reihe kleiner Metallrohre, Löcher in den Zwischenräumen der Metallschuppen.

„Glaubst du wirklich, ich hätte nur das Maul mit Flammenwerfern ausgestattet...?“
 

Die Haut des Geschöpfs selbst schien zu explodieren. Zehn oder zwanzig kleine Feuerwolken suchten alles in Brand zu stecken, was in ihre Reichweite kam.

Gaara stieß sich sofort ab, hielt die Arme schützend vor sein Gesicht und fiel zu Boden. Seine Kleidung war an mehreren Stellen angesengt und sein rechter Ärmel stand in Flammen, doch der Sand unter ihm fing ihn auf und bewahrte ihn vor schlimmeren Verletzungen.
 

Für Sasori stand nun fest, dass dies der echte Shinobi sein musste. Was seltsam war, da Gaara nun wirklich kein Nahkämpfer war. Diese Aktion war extrem dumm gewesen.

Doch was auch immer der Rothaarige hatte erreichen wollen, sein Gesichtsausdruck, voll grimmigen Triumphs, gab ihm das ungute Gefühl, dass er es geschafft hatte.

Der Doppelgänger im Hintergrund löste sich langsam auf und die Sandwelle brach in sich zusammen. Der Puppenspieler bereitete sich auf den nächsten Schlag vor, doch bevor er angreifen konnte, tat Gaara etwas Seltsames.
 

Er schloss Fingerzeichen.

Nie zuvor hatte Sasori den Kazekagen so schnell hintereinander so viele Fingerzeichen machen sehen. Er befahl seinen Sand mit weit ausholenden Armbewegungen, lenkte ihn so. Was er benutze, war kein richtiges Jutsu, als viel mehr rohe Gewalt, reine Kraft, absolutes Chakra.

Was sollte das?
 

Klonk.

Sasori fuhr herum. Was war das für ein Geräusch? Es kam nicht von außen... sondern aus dem Inneren des Drachens! Was ging hier vor sich!?

Der Akasuna verengte die Augen zu Schlitzen und spähte durch die Streben, Seile und Metallplatten hindurch in den hinteren Teil des Rumpfes. Die Puppe war zum größten Teil hohl, um das Gewicht zu verringern. Nur an den Wänden waren unzählige Waffen befestigt, sodass diese sehr dick und mehrfach ausgebaut waren.
 

Sasori warf einen Blick zurück auf Gaaras Abbild. Dieser hielt scheinbar hochkonzentriert ein Fingerzeichen geschlossen und starrte zu ihm herauf.

Dieses Zeichen... Es kam ihm bekannt vor. Er hatte es schon einmal gesehen... Aber wo? Wo nur?!

Ein weiteres Geräusch ertönte. Wie, als wenn etwas zu Boden fiele...
 

Der Rothaarige ließ alle Vorsicht Vorsicht sein und kletterte in Ryo's hinteren Teil.

Bald schon war er am Ursprung der Störung angekommen. Seine suchenden Augen entdeckten sofort den Makel: Zwei hölzerne Streben hatten sich aus ihrer Verankerung gelöst und waren zu Boden gefallen.

Sasori lauschte auf ein weiteres Geräusch.
 

Da!

Ein Rascheln und Reiben.

Ein Klicken und Klacken.

Wie Ratten, die sich durch die Wände fraßen. Überall um ihn herum waren auf einmal solch sonderbare Geräusche zu vernehmen und immer wieder löste sich ein Verbindungsteil aus seiner Position.

Kalt packte ein grauenhaftes Gefühl den Ninja im Nacken und jagte ihm eisige Schauer über den Rücken.

Er wusste, was das bedeutete. Die winzigen, pechschwarzen, hauchfeinen Partikel, die aus der oberen Abdeckung heraus rieselten, hätte er gar nicht mehr gebraucht, um zu verstehen, was hier vor sich ging.
 

Sasori hatte immer gedacht, Gaara wäre aufgrund seiner Jugend noch unreif und würde seine volle Stärke erst in einigen Jahren erreichen. Nun, wenn dies tatsächlich so war, dann würde der Junge einmal eine unglaubliche Macht besitzen. Denn schon jetzt, im Alter von nur 16 Jahren, hatte dieser Shinobi den Eisernen Sand gemeistert.
 

Jetzt musste alles sehr schnell gehen.

Sasori sprintete zurück zur Zentrale, hier und da musste er Umwege nehmen, wo schwarzer Sand den Boden bedeckte oder große Metallteile drohten, zusammenzubrechen. Der Marionettenspieler hatte Mühe, den Drachen weiter in der Luft zu halten. Seine Finger bewegten sich mit tänzerischer Schnelligkeit während er versuchte, zu retten, was zu retten war.
 

Der Eiserne Sand griff ihn nicht an. Das war nicht weiter verwunderlich. Gaara konnte diese Technik erst in den letzten Monaten nach seinem 'Tod' erworben haben und es war unmöglich, dass er sie komplett kontrollierte. Der dritte Kazekage hatte dazu schließlich fast zwanzig Jahre gebraucht.

Eine solche Menge an Metall wie bei dieser Marionette zu bändigen, musste ihn unheimlich viel Chakra kosten.
 

Sasori hatte die Zentrale erreicht. Hastig betätigte er eine Reihe von Schaltern und Hebeln. Als er fertig war, schlug er eine kleine Bronzetafel an, die einen hohen Ton erzeugte, der einen langen Nachhall hatte. Sasori musste den Drachen verlassen haben, bevor dieser Klang verebbte, sonst würde er unter Massen zerflossenen Metalls begraben werden.
 

Sofort war der Akasuna wieder in Bewegung. Er kletterte geschickt durch halb zerfressene Stahlstreben und lose Drahtseile hindurch, immer höher den Hals des Drachens hinauf.

Auf einmal ging ein gewaltiger Ruck durch den Leib des künstlichen Geschöpfs. Die Welt schien sich zu drehen und Sasori wurde von Panik erfasst, als es ihn gegen die Wand presste, welche bereits ein unheilvolles Ächzen von sich gab.
 

Er überprüfte den Chakralauf der Puppe und stellte fest, dass ihr einer der Flügel abgebrochen war. Der Drache war aus dem Gleichgewicht geraten und raste nun gen Boden zu.

Der Akasuna lauschte auf den Klang seines Countdowns und riss sich zusammen. Er hatte nur noch einige Sekunden, bevor er lebendig begraben wurde.
 

Wieder sprintete er los, nun achtete er nicht mehr darauf, dem Sand auszuweichen. Dieser fing nun an, nach ihm zu greifen und der Boden wurde ganz weich, sodass er drohte, in ihm zu versinken und festzustecken. Der Sand wirbelte herum und zerkratze sein Gesicht. Wo sein Körper nicht aus Holz bestand, trug er sich schwere Schnittwunden zu.

Der Suna-nin keuchte vor Schmerz und Anstrengung, aber er lief immer weiter. Wenn er nur den Kopf erreichen konnte...
 

Da!

Endlich war er angekommen.

Den Drachenkopf hatte er in eine flammende Falle umgebaut. Er bestand aus reinem Kupfer und erhitzte sich zehn mal mehr, wenn die Flammenwerfer in seiner Kehle eingesetzt wurden. Diesen Kopf konnte er abfeuern und wie einen glühenden Meteor auf seinen Feind schicken, was eine riesige, heiße und vor allem tödliche Explosion zur Folge hatte.

Nun aber würde dieser Kopf ihm als Rettungskapsel dienen - denn der Eiserne Sand war eine Technik, die sich eben nur auf Eisen bezog. Das war am Nützlichsten, weil die meisten Waffen aus Eisen bestanden. Diese Fähigkeit auch auf andere Metalle auszuweiten, erforderte viel Talent und Zeit.

Und Zeit zumindest war etwas, dass der Kazekage nicht gehabt hatte.
 

Gaara keuchte leise vor Anstrengung. Die Kunst des Eisernen Sandes verlangte ihm viel Chakra und eine Menge Konzentration ab. Doch es lohnte sich. Die riesige Drache stürzte in einer Wolke aus Staub und Sand zu Boden

Plötzlich aber ertönte das Geräusch einer gewaltigen Explosion. Die Marionette wurde in tausende von Einzelteilen zersprengt, die sich in alle Himmelsrichtungen verteilten. Scharfkantige Metallstück schossen auf ihn zu und Gaara konnte nur wie betäubt da stehen.
 

Sasori hatte seine eigene Marionette zerstört. Indem er sämtliche Verbindungen löste, wäre es ihm, sollte er überleben, immer noch möglich, sie wieder zusammenzubauen, wenn er die Teile ersetzte, die Gaaras Sand zerstört hatte. So aber erwies ihm der Drache einen letzten Dienst, indem er in einer finalen Attacke sich selbst zum Geschoss machte.
 

Gerade noch rechtzeitig erschuf der Kazekage eine Sandwand vor sich. Doch ein besonders schweres Teil wurde mit einer unglaublichen Wucht dagegen geschleudert, zerstörte die Wand wie nichts und riss den Kazekagen mit sich. Hätte er seinen chakradurchwirkten Sand verwendet, wäre das vielleicht nicht möglich gewesen, doch der war ja leider zu Glas erstarrt.

So wurde er mehrere Meter weit zurückgeschleudert und blieb für einige Sekunden betäubt liegen, das Metallstück bedeckte ihn halb.
 

Als er sich wieder aufrichtete, wurde er Zeuge eines unglaublichen Spektakels.

Sasori war keineswegs von seinem Sand begraben oder der Zerstörung des Drachen in Stücke gerissen worden, das wurde ihm nun klar.

Während die meisten Körperteile die riesigen Maschine auseinander gefallen waren, raste allein der rötliche, schrecklich anzusehende Kopf mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, einen Flammenschweif hinter sich herziehend, genau auf ihn zu.
 

Etwa 500 Meter vor ihm spieh das Teil eine Flamme auf den Boden, woraufhin sich die Dünen sofort in eine glitzernde Glasfläche verwandelten, auf der der Kopf nun nach eienr Art Bruchlandung weiter auf ihn zu schlitterte.

Gaara, der sich mühsam von dem halb auf ihm liegenden Metallteil befreit hatte und noch immer schwer keuchte, streckte eine Hand in die Richtung des merkwürdigen Gefährts aus, bemüht es mit seiner neuen Sandbändigung zu stoppen. Doch nichts passierte. Kurz dachte er, er war einfach zu erschöpft und probierte es noch einmal, aber es blieb dabei. Diese Maschine war nicht aus Eisen!
 

Jedoch schien der Marionettenspieler die Bahn des Kopfes nicht ganz kontrollieren zu können, denn dieser drohte an Gaara vorbei zu rasen. Kurz bevor er ihn erreicht hatte, erschien eine Öffnung oben an dem Gefährt, aus dem eine Menge Dampf herausquoll: Darin musste es furchtbar heiß sein.

Aus eben dieser Öffnung kam Sasori herausgesprungen. Gaara hatte nicht einmal mehr Zeit, seinen Sand zu befehligen, da hatte sich der Ninja auch schon auf ihn gestürzt.
 

Ehe er es sich versah, lag er auf dem Boden, der andere Shinobi kniete über ihm und hielt ihm eine Klinge an die Kehle.

„Hab ich dich“, keuchte der Akasuna erhitzt.

Gaara vermochte sich aus dem Griff der Puppe nicht freizumachen, ob es nun an seiner eigenen Erschöpfung oder an der übermenschlichen Kraft der Marionette lag, wusste er nicht. Doch in ihm wollte keine Angst aufkommen. Noch immer war er zu verblüfft von dem Ausgang des Kampfes.

„Wenn du deinen Sand bewegst, steche ich zu, verstanden?“, keuchte der Andere. Beide Krieger waren am Ende ihrer Kräfte angelangt.
 

„Du bist verdammt gut... Ich hätte nicht gedacht, dass du den Eisernen Sand beherrschst. Aber du brauchst Kontakt dafür, nicht wahr? Deswegen bist du auf Ryo's Rücken gesprungen. Doch du hast vergessen, dass ich schon einmal gegen einen Benutzer dieses Jutsus gewonnen habe“, sagte Sasori leise.

Als der Kazekage an den Tod seines Vorgängers erinnert wurde, zuckte er zusammen. Er durfte nicht vergessen, wer dieser Shinobi war! Er durfte nicht vergessen, wer er selbst war! Er durfte nicht vergessen, was er ihm und Suna alles angetan hatte! So durfte es nicht enden!

Auf einmal kam ihm ein Geistesblitz.

„Es mag sein, dass du den Dritten besiegt hast. Aber im Gegensatz zu ihm weiß ich deine Stärken gegen dich selbst zu verwenden.“ Er lächelte grausam. „Versuch doch, mich zu töten. Los, stich zu.“
 

Sasori sah ihn entgeistert an, während Gaara seinen Sand langsam an seinen Beinen hoch wandern ließ.

„Wenn du es nicht tust, zerquetsche ich dich. Also stich zu“, forderte er ihn auf.

„Glaubst du, ich werde es nicht tun?“

Er lächelte leicht. „Ich glaube, du wirst es nicht tun.“

„Du irrst dich. Ich will dich nicht töten, aber wenn du mein Leben bedrohst, werde ich es tun. Zieh deinen Sand zurück!“

Doch der Sand schloss sich nur noch fester um ihn, und zog den Akasuna langsam von ihm herunter. Tiefer und immer tiefer. Bis es zu spät war.
 

Sasori zuckte zusammen. „Du..!“

Gaara lächelte immer noch, nun jedoch etwas traurig. Es schien, als hätte der Marionettenspieler seinen Trick durchschaut.

„Ich sagte ja, du würdest es nicht tun.“

Der Akasuna schloss für einen Moment die Augen, während der Sand ihn tiefer hinab zog und Gaara sich befreite.

„Du hast Recht“, sagte der Puppenspieler dann leise, „Darauf ist selbst der Dritte nicht gekommen. Er wusste nicht, dass ich selbst zum Teil eine Marionette bin.“

Der Kazekage nickte und beobachte, wie sein einstiger Freund immer weiter versank. Bis zu den Hüften steckte er nun schon im Wüstensand, der auf seinen Wink hin erstarrte.
 

„Eine Marionette, aus Holz und... aus Eisen.“

Noch immer hielt Sasori sein Kunai erhoben, ohne es zurückziehen zu können. Er war in dieser Pose erstarrt. Nur seinen Kopf erlaubte Gaara ihm noch zu bewegen. Der Rothaarige zitterte vor unterdrückter Wut.

„Dass du es wagst...“

Der Kazekage sah ihn traurig an. „Vermutlich hältst du mich für ziemlich taktlos. Aber ich hatte keine andere Wahl. Du hast es selbst gesagt, du hättest mich getötet.“

„Das hätte ich nicht, wenn du nur deinen Sand zurückgezogen hättest! Ich habe es nie auf dein Leben abgesehen, Gaara!“
 

Der Angesprochene reagierte nicht auf seine Worte. „Es ist zu spät, Sasori. Ich kann dir keinen Glauben mehr schenken.“ Langsam zog nun auch er ein Kunai. Sein Blick war auf Sasoris Brust gerichtet, dort, wo sich unter dem engen Shirt die leichte Wölbung seines Herzens abzeichnete.

Er verzog leicht das Gesicht. „Ich hätte dir das wirklich gerne erspart. Ich wünschte, du wärst nicht nach Suna zurückgekommen.“
 

END I
 

...für die Darcfic-Liebhaber unter euch. Denen sei der Rest ihrer Fantasie, bzw. dem Manga überlassen.

...für alle anderen... Nu ja, END II ist auch schon fertigXD

Ich weiß, ich bin fies an so einer Stelle aufzuhören. Aber ich kann nicht anders: Es ist einfach zu gut!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  annie19_93
2010-01-29T08:21:36+00:00 29.01.2010 09:21
Du bist echt gemein..... weißt du eigentlich, das man seelische störungen davon tragen kann, wenn man so im unklaren gelassen wird??? Also ich zumindest XD.
Das Kapi ist dir aber echt gut gelungen, aber du berichtest auch ziemlich viel von Deidara, was nicht wirklich in das Konzept passt, aber im gesamten finde ich deine arbeit echt super gut gelungen.
freu mich schon auf END III (oder planst du doch noch ein viertes?)
Von: abgemeldet
2010-01-28T17:15:31+00:00 28.01.2010 18:15
man, kannst doch jetzt nicht aufhören!!!!
oberfies, echt ^^
aber echt ein spannendes kapi^^
aber gaara darf sasori nicht umbringen, bitte, lass es nicht zu T.T
Von:  Princess_of_Oblivion
2010-01-28T10:23:45+00:00 28.01.2010 11:23
Man! das is fies!!! ><" an so ner stelle schluss machen!
Aber supergut das kapitel!X3
Wenn ich dafür sogar riskier von meiner lehrerin erwischt zu werden XDD
Die Kampfszene is dir übrigens richtig spannend und hat nen coolen Ausgang (Auch wenn das echt gemien und respektlos von gaara is ><")
Freu mich schon aufs nächste/letzte Kapi!
Vor allem in der hoffnung eines besseren Endes


Zurück