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Splitter

von

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Als die Malfoys und Severus das Schlafzimmer Dracos betraten,

fanden sie ihn mehr als nur wach vor.

Er war knallrot im Gesicht und lamentierte aufgebracht über irgendein Quidditchspiel,

das er anscheinend verpasst hatte.

Sie begannen schallend zu lachen,

denn Draco war splitterfasernackt und kniete auf seinem Bett, während er wild gestikulierte und meckerte.
 

Peinlich berührt verschwand Draco bis zur Nasenspitze unter der Bettdecke, während

Harry verschmitzt lachte.

Narzissa eilte zum Bett und streichelte über den blonden Kopf, der gerade so noch unter der Decke hervorschaute.

Sie war erleichtert und froh, dass er endlich wieder wach war.

Gerade hatte sie sich mit ihrem Mann und Severus darüber unterhalten,

das sie Draco wohl ins St. Mungo würden bringen müssen, wenn er nicht bald aufwachen würde.

Aber nun hatte sich das, Merlin sei Dank, erledigt.

Vorsichtig zog die die Bettdecke nach unten und streichelte das Gesicht ihres Sohnes,

hauchte einen Kuss auf seine Stirn.

Nun trat auch Lucius an das Bett seines Sohnes und strich ihm durch die blonden Haare.

„Wir haben uns Sorgen gemacht, Junge.“ sagte er. Überrascht sah Draco seinen Vater an, einen solch sanften und liebevollen Ton hatte er von Diesem noch nie gehört.
 

„Tut mir leid, Vater.“ nuschelte er.
 

„Es war ja nicht deine Schuld.“ antwortete Lucius sanft.
 

„Na ja.“ mischte sich Narzissa ein. „Ein bisschen schon…“ sie warf einen bezeichnenden Blick zu Harry.

Lucius schmunzelte.

Narzissa hatte Harry sehr ins Herz geschlossen, natürlich musste sie einen Kommentar zu Dracos Benehmen abgeben.
 

Verwundert war Draco dem Blick seiner Mutter gefolgt.

Hatte sie sich tatsächlich gerade auf Harrys Seite gestellt?

„Harry hat mir verziehen.“ murmelte er.
 

„Nun.“ Sagte Narzissa. „Dann kannst du dich wirklich überaus glücklich schätzen. Mir wärst du nicht so leicht davongekommen!“

Um ihren Worten die Spitze zu nehmen, streichelte sie noch immer über Dracos Kopf.

„Ich bin froh, dass du wieder wach bist, Schatz.“ sagte sie leise.
 

Nun trat auch Severus zum Bett, er hatte sich bis jetzt im Hintergrund gehalten.

„Du hast uns ja ganz schön auf Trab gehalten, Draco.“ Sagte er in seinem üblichen unleidlichen Tonfall, aber auch er fuhr Draco über den Kopf und dann erschien sogar so was wie ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht.
 

Harry verschwand im Badezimmer, einerseits, um sich endlich etwas anzuziehen, andererseits, um der Familie etwas Zeit für sich zu geben.

Draco folgte ihm mit dem Blick, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte,

dann wandte er sich an seine Eltern.

„Ihr habt gesehen, was zwischen mir und Harry ist.“
 

Narzissa und Lucius wechselten einen Blick.

„Nun, wir haben deine Erinnerungen an den besagten Tag gesehen und wir haben gesehen, wie Harry sich um dich gekümmert hat.“
 

Draco nickte bestätigend. „Wir lieben einander. Ich liebe ihn über alles, schon lange. Aber ich konnte es mir einfach nicht eingestehen. Also habe ich ihn von mir gestoßen, immer wieder. Ich konnte einfach nicht fassen, dass ihn das gar nicht abzuschrecken schien, er blieb trotzdem bei mir. Als er mir dann sein Familienwappen geben wollte, bin ich irgendwie total ausgerastet und dann…“

Draco stockte, atmete tief durch.

„Dann hat er mich verlassen. Ich war irgendwie… ich weiß nicht, ich war wie gelähmt, konnte nicht richtig denken. Ich wollte unbedingt alle Splitter finden und die Kette wieder zusammensetzen, ich dachte…ich dachte, dann könnte er mir vielleicht verzeihen.“

Er sah auf die Badezimmertür, als könne er Harry dahinter sehen.

„Ich dachte, ich könnte ihn wenigstens in meinen Träumen halten.“
 

„Wie meinst du das?“ fragte Severus verwirrt.
 

„Ich habe ihn schon immer in meinen Träumen gesehen, da konnte ich immer ehrlich sein, zu meinen Gefühlen stehen. Es war perfekt. Also… wollte ich zurück dort hin.“
 

„Du hast also einfach immer weiter träumen wollen?“

Draco nickte bestätigend, leichtes Rot auf den Wangen.

So unverblümt hatte er noch niemals mit seinen Eltern gesprochen,

eigentlich hatte er noch mit niemandem so offen über Gefühle gesprochen,

bis auf die letzten Gespräche mit Harry.

Es fühlte sich gut an, so aufrichtig sprechen zu können,

auch wenn er sich unsicher war,

wie seine Eltern auf den neuen Draco reagieren würden.
 

Narzissa beugte sich zu Draco und küsste ihn nochmals auf die Stirn.

„Ich bin froh, dass du Jemanden gefunden hast, den du liebst und der dich liebt, Draco. Und Harry ist ein sehr netter junger Mann.“
 

Unsicher sah Draco zu seiner Mutter auf.

„Wir werden heiraten.“ sagte er leise und beobachtete, wie Narzissa die Augen aufriss und ihr Mund sich weit öffnete, bis sie beide Hände davor schlug.

Lucius griff nach den Oberarmen seiner Frau und zog sie an seine Brust.

Gerade rechtzeitig, dann begann sie zu weinen.

Ängstlich bohrte Draco seine Finger in die Bettdecke und wartete auf den Ausbruch seiner Eltern.

„Er hat…“ Narzissa schluchzte. „Er hat dich noch mal gebeten?“
 

„Ja.“
 

„Oh, das ist so romantisch, Schatz.“ Narzissa nestelte ein Taschentuch hervor und versuchte ihre Tränen zu trocknen, in diesem Moment öffnete sich die Badezimmertür und

Harry trat wieder in den Raum, sich die Haare mit einem Handtuch rubbelnd.

Er stoppte in seinen Bewegungen, als er sich plötzlich mit vier Augenpaaren konfrontiert sah, die ihn anstarrten.

„Was..?“
 

Dann ging Harry in einem wahren Malfoysturm unter.

Narzissa zog ihn in eine feste Umarmung, während Lucius ihm knochenbrechend auf die Schulter schlug. Severus hielt sich vornehm zurück,

er stand einfach da und hatte eine für ihn vollkommen untypische Miene:

Er lächelte fröhlich.
 

Harry wusste nicht so wirklich, wie er reagieren sollte, all dies erschien ihm so unwirklich und viel zu schnell zu geschehen.

Vor kurzer Zeit hatte er noch fest damit gerechnet, Draco zu verlieren,

war unglücklich und verzweifelt gewesen und nun stand er plötzlich hier, im prunkvollen Malfoy Manor, und die Malfoys, die er als seine Feinde angesehen hatte, die er als kalt und unnahbar kannte, hielten ihn in ihren Armen.

Ganz zu schweigen von Draco, der sagte, dass er ihn lieben und dass er ihn heiraten würde.

Langsam fragte sich Harry, ob er nicht derjenige war, der träumte.

Unsicher suchte er Dracos Blick.
 

Der Slytherin lag im Bett und betrachtete die Szene mit ebensolcher Skepsis, wie auch Harry sie in sich fühlte.

Auch er schien nicht wirklich zu wissen, wie er reagieren sollte.

Aber als er den Blick Harrys fühlte, sah er ihn an und lächelte liebevoll.

Sofort fühlte Harry sich sicherer.

Vorsichtig löste er sich aus Narzissas Umarmung und reichte ihr sein Handtuch,

auch wenn das vielleicht nicht den Anstandsregeln entsprach, sie nahm es und trocknete sich das Gesicht.

Nun legte Lucius den Arm um Harry und drückte ihn kurz.

„Lasst uns anstoßen!“ rief er. „Murry!“

Das charakteristische Ploppen ertönte und eine kleine Hauselfe in einem schicken Kleidchen tauchte auf.

„Bitte bring Champagner für alle, Murry!“ lachte Lucius.

„Sofort, Master.“ piepste die Kleine und verschwand wieder.
 

Etwas später standen alle Anwesenden um Dracos Bett herum und hatten Champagnergläser in der Hand.

Harry tastete nach Dracos Hand.

Er genoss, wie sich dessen Finger ohne Zögern um seine schlangen.
 

Lucius hob sein Glas, die Anderen taten es ihm nach,

auch Draco, der allerdings nur Saft bekommen hatte,

da er bis vor kurzem krank gewesen war.

„Lasst uns auf die Verbindung zweier Herzen anstoßen, die endlich zueinander gefunden haben. Lasst uns darauf anstoßen, dass unser Sohn unsere Familie verlässt, wir aber gleichzeitig einen Sohn dazubekommen. Auf Harry und Draco.“
 

„Auf Harry und Draco!“
 

Harry hob ihre ineinander verschlungenen Hände an und sah Draco in die Augen.

Langsam senkte er den Kopf und küsste Dracos Hand.

Draco schloss kurz die Augen, dann flüsterte er: „Ich liebe dich.“

„Und ich liebe dich.“ War die Antwort, die Dracos Herz umschließen zu schien, ihn sich ruhig und sicher fühlen ließ.

Er schloss wieder die Augen.

Obwohl er es nicht wollte, fühlte er, wie die Müdigkeit ihn übermannte.

Er konnte nicht ignorieren, dass er lange krank gewesen war und sich noch immer schwach fühlte.

Was heute geschehen war, war viel gewesen, zu viel für seinen geschwächten Körper.

Er fühlte noch, wie Harry ihm das Glas aus der Hand nahm und ihn sanft küsste, dann schlief er ein.



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