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Splitter

von

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In einem weitläufigen Raum im Südflügel Malfoy Manors

standen zwei Heiler in einer Ecke und diskutierten leise mit Severus Snape.

Lucius und Narzissa saßen, beziehungsweise standen neben dem Krankenbett ihres Sohnes und betrachteten ihn besorgt.

Noch immer keine Besserung.
 

Nur einige wenige Male war Draco innerhalb des vergangenen Monats aufgewacht,

hatte unbeweglich an die Decke gestarrt und war dann wieder in unruhigen Schlaf gefallen.

Aber dieser Schlaf brachte keine Linderung,

denn noch immer tat Draco unaufhörlich Buße, entschuldigte sich wieder und wieder.

Auch der kleine Behälter mit den Splittern befand sich noch immer jede Minute in seiner Hand, niemals ließ er ihn los.
 

Schließlich traten Severus und die Heiler auf das Bett zu.

Severus, als langjähriger Freund der Familie, ergriff das Wort.

„Wir sind uns einig, dass Dracos Krankheit zu großen Teilen von seinen Schuldgefühlen herrührt. Es gibt nichts, was wir tun könnten, jedenfalls nicht mit medizinischen Mitteln.

Die einzige Möglichkeit, da er nicht spricht, ist die, in seine Erinnerungen zu sehen und herausfinden, was geschehen ist.“

Lucius und Narzissa sahen sich kurz an, nickten dann.

Die Heiler verabschiedeten sich. Alles Weitere war eine Familienangelegenheit.
 

Stumm bedeutete Lucius Severus das er es tun solle,

er war der beste Geistmagier unter ihnen.

Vorsichtig begab sich Severus in die Gedanken und Erinnerungen Dracos und schon bald füllte ein silberner Strahl das bereitgestellte Denkarium.

Die drei alten Freunde sahen einander an und tauchten dann ein,

in die Erinnerung Draco Malfoys.
 

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Ein kleines, staubiges Zimmer.

Draco lehnte am Fenster und rauchte eine Zigarette.

Er wirkte, als wäre er mit seinen Gedanken ganz weit weg.
 

Als die Tür knarrte, drehte er sich nicht um.

Die Tür wurde geschlossen, leise Schritte erklangen.

Jemand legte seine Hände auf Dracos Hüften, hauchte ihm einen sanften Kuss in den Nacken.

Er drehte sich ruckartig herum, verzog seine Lippen zu einem bösartigen Lächeln.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du nach der Sache mit der kleinen Gryffindor noch kommst. Du bist wirklich jämmerlich!“

Der Andere senkte den Kopf, aber seine Stimme war fest als er antwortete.

„Es war schließlich nicht das erste Mal. Irgendwann gewöhnt man sich an alles.“

Draco schüttelte den Kopf und schob den Dunkelhaarigen grob von sich.

„Pervers! Hast du es genossen uns zuzusehen?“
 

„Ihr wart direkt auf meinem Bett, Draco. Es war also nicht gerade so als hätte ich gespannt.“
 

Draco kicherte gehässig.

„Stimmt. Tja, sie war von der Idee ganz angetan. Du hattest mal was mit ihr, nicht? Ist sie nicht die kleine Schwester vom Wiesel?“
 

Harry klang müde.

„Als ob du das nicht wüsstest.“
 

Draco lachte. Er ging zu dem Anderen, küsste ihn grob, genoss es, wie der andere Mann sofort nachgab und den Kuss leidenschaftlich erwiderte.
 

„Du bist so abartig! Was muss ich denn noch alles tun, damit du mich endlich in Ruhe lässt?“ fauchte Draco, plötzlich wütend, und stieß den Gryffindor von sich.

Der dunkelhaarige junge Mann wischte sich über das Gesicht, als würde er ihren Kuss fortwischen und holte dann etwas aus seiner Tasche.

„Ich habe etwas für dich, Draco. Nach Voldemorts Tod habe ich es bei ihm gefunden, er hatte es wohl als Erinnerung behalten. Ich wusste erst nicht was es bedeutet, aber Ron hat es mir dann erklärt.“

Er öffnete die Hand und eine silberne Kette entrollte sich, ein roter Anhänger war zu sehen.

Auf rotem Grund ein silbernes P, kunstvoll und wunderschön verziert.
 

Draco starrte unbeweglich darauf.

„Das Potterwappen.“ Sagte er dann. „Voldemort hatte es genommen?“

Harry nickte.

„Du willst es mir geben?“ fragte Draco weiter.

Wieder nickte Harry, hielt dem Anderen die Kette hin.

„Das Wiesel hat dir erklärt was das bedeutet?“
 

Harrys erneutes stummes Nicken ließ heiße Wut durch den Slytherin rinnen, seine Sicht verschwamm. Er riss die Kette an sich, fauchte einige Worte und Kette und Anhänger zersprangen in unzählige Splitter.
 

Der Gryffindor betrachtete stumm und unbeweglich den Splitterregen.
 

Als das Prasseln verstummte, wollte Draco erneut etwas sagen, wollte Harry anschreien, ihn fertig machen, ihn auslachen, aber kein Wort verließ seine Lippen.
 

Der Gryffindor stand unbeweglich da, den Kopf gesenkt.

Er hatte eine Hand vorgestreckt,

als habe er den Fall der Splitter aufhalten wollen.

Er sah nicht auf.
 

Sieh mich an, sieh mich an. Es hämmerte in Dracos Gedanken. Schrei mich an, wehr dich.

Harry war stark. Er senkte niemals den Kopf.
 

Der Gryffindor ballte die vorgestreckte Hand, zog sie zurück.

Ohne den Kopf zu heben drehte er sich um.

Er verließ mit langsamen Schritten den Raum.

Leise schloss sich die Tür hinter ihm.
 

Draco blieb lange an der gleichen Stelle stehen.

Sein Gesicht und sein Körper ohne Regung.
 

Irgendwann begab er sich auf die Knie und begann die Splitter aufzusammeln.



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