Zum Inhalt der Seite

Pink Holidays ♥

eine Diva zwischen Seebrücken und Fischbrötchen [Saku/Sasu]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fight around the fish roll

Fight around the fish roll
 


 

SMS an Ino

Hol mich hier raus! Ich flehe dich an!

xxx
 

SMS von Ino

Und wie soll ich das deiner Meinung nach machen? Was ist denn überhaupt los?

Wo bist du denn? Wie war dein Flug?

:O

Xxx
 

SMS an Ino

Nicht so viele Fragen auf einmal >___<

Mein Flug war kurz gesagt, eine feuchtfröhliche Andrea Berg Party!

Ich sitze in einem Auto und sehe nur noch deutsch!
 

SMS von Ino

Wer ist zum Geier ist Andrea Berg? o.O

Und wie, du siehst Deutsch? Ich versteh kein Wort.

Natürlich siehst du Deutsch…du bist ja auch in Deutschland!
 

SMS an Ino

Ich erklärs dir bei Gelegenheit. Ihre Stimme gleicht einem Attentat auf mein Gehör.

Das ist mir hier alles viel zu Deutsch. Die Bäume, die Häuser, die Schilder!
 

SMS von Ino

Du reagierst über Sakura! Go down Schätzchen, das ist nur der Kulturschock.

Ich muss jetzt zur Maniküre, wir schreiben später Herzchen.

xxx
 

Ein Kulturschock also. Ino hatte ja auch leicht reden. Sie war nicht Diejenige, die verschlafen und genervt auf der Rückbank eines alten VWs saß und sich schon seit geschlagenen zwei Stunden das Gejaule im Radio anhören musste. Nicht, dass ich was gegen Musik hatte, um Gottes Willen nein, aber das, was da aus allen Boxen dröhnte, war keine Musik mehr. Das waren Atombomben in meinen Ohren, die jede Sekunde neu in die Luft gingen. Als Dad dann auch noch weiter aufdrehte, platzte mir der Kragen.

„Mach endlich diesen Dreck aus! Da kriegt man ja Hämorriden. Seit Stunden hören wir immer dieselbe Scheiße. Wir wissen ja nun, dass dieser Kerl zu ihr gehört, wie der bescheuerte Name an ihrer bescheuerten Tür.“

Meine ohnehin schon schlechte Laune hatte sich nun noch mehr in die Tiefe verzogen. Dad drehte die Musik tatsächlich etwas leise und schaute mich durch den Rückspiegel feixend an. Dieser Kerl hatte vielleicht Nerven. „Kann es sein, dass du gereizt bist? Deine Haare färben sich gleich rot.“

„Siehst du auch schon die Hörner?“ brachte sich meine Mutter ein. Wirklich witzig.

„Hahaha…ihr habt gut reden. Hinter euch saß ja auch nicht so ein kleines Monster mit Feuerwehrauto. 7 Stunden extremes Durchschütteln und das nervenzerrende Geheul der Spielzeugsirene. Ich hätte euch gerne in meiner Lage erlebt!“ knurrte ich beleidigt. Außerdem hatte ich zu allem Überfluss auch noch dieses Piepen in den Ohren gehabt. Trotz des durchgehenden Kaugummikauens hielt es ganze 5 Stunden an. Es war wohl verständlich, dass ich nicht gerade gut gelaunt war. Dazu kam noch, dass ich müde war, immerhin waren die Zeiten hier ganz anders. Zeitumstellungen waren noch nie meine Freunde gewesen. Meine Eltern kicherten bloß blöd und während sich Dad wieder der Straße widmete, bereitete Mum, ihre wunderbare Idee vor mir aus. „Was ist das?“ fragte ich genervt, als sie ein paar Zettel hervor kramte.

„Ich hätte gern ein Fischbrötchen bitte!“

Bitte was? Was war denn jetzt kaputt?

„Gibt´s nicht ist aus, außerdem hast du doch gerade erst ein Brötchen verdrückt. Seh ich etwa aus wie ein wandelnder Imbiss?“ antwortete ich ein bisschen verstört.

Von meinem Platz aus konnte ich nur sehen, wie sie unwirsch den Kopf schüttelte. Dad schien meine Aussage ziemlich lustig gefunden zu haben, denn er gluckste vor sich her. Vielleicht hatte er aber auch nur eine Kuh gesehen. In letzter Zeit hatte er sowieso extrem gute Laune. Immer wieder derselbe Spruch: „Schau mal eine Kuh!“

„Schau mal ein Feld!“

„Oh schau mal, eine genervte Tochter, die gerne ihre Ruhe haben würde!“

So lief das ab. Zuhause gab es ja keine Felder, keine Kühe, keine Menschen, nichts. Dazu musste man nach Deutschland fliegen. Mein Hirn hatte wohl nicht die ausreichende Kapazität, um das zu verstehen.

„Das meinte ich nicht.“ blaffte meine Mutter. „Diesen Satz wirst du jetzt öfter sagen müssen, denn du wirst Laufbote spielen. Dein Vater braucht schließlich täglich sein Fischbrötchen. Also übersetz ihn endlich!“

„Selbst laufen wird völlig überbewertet richtig?“ grummelte ich, gar nicht einverstanden mit dem Plan. Um einem Streit aus dem Wege zu gehen, übersetzte ich ihn gemäß den Vorstellungen meiner Mutter, bis diese entzückt lächelte. „Sehr gut! Ich weiß gar nicht, was du hast. Deutsch kannst du doch ziemlich gut.“

Ich seufzte nur – mein Blick haftete an der vorbeirauschenden Landschaft. Bald würden wir da sein.

Als Dad im Begriff war, das Radio wieder lauter zu drehen, schnappte ich nach Luft. „Komm dem Radio noch einen Zentimeter näher und ich spring dir ins Gesicht!“ warnte ich. Zum Glück ließ er die Hand sinken. Leider entging mir sein provozierendes Grinsen, das er meiner Mutter zuwarf, die jenes mit einem Schulterzucken quittierte.

Ich nutzte die verbleibende Zeit und versuchte wenigstens noch eine halbe Stunde zu schlafen. Ich erwachte erst wieder, als eine Autotür aufging und geräuschvoll wieder zuschlug.

„Wie, wo, was?“ ich war aufgeschreckt und knallte mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe. „Verdammt!“ grunzend rieb ich mir den schmerzenden Schädel und sah mich um. Keiner mehr da. Ich spähte aus dem Fenster, konnte aber niemanden entdecken. „Mum? Dad? Wo seit ihr?“ rief ich laut. Ja, ich ging zu diesem Zeitpunkt wirklich davon aus, dass sie mich hörten. Entschuldigung ich war 14 und völlig unschuldig. Aber das war ein anderes Thema. Nach einigen kläglichen Versuchen, hatte ich es endlich geschafft aus dem Auto zu kriechen – so steife Glieder hatte ich noch nie gehabt. Da stand sie. Meine Mutter stand etwas weiter vorne auf der Straße und blickte auf Etwas in nicht ganz so weiter Ferne. Das Meer. Momentmal…Meer? Wir waren da! Wir waren endlich am Ziel, unserer Reise angekommen. Hinter den Dächern der Häuser zog sich eine blaue Spur durch den Himmel. Es sah aus, als würde eine riesige Welle direkt auf das Land zukommen. In diesem Moment wollte ich sie nicht stören – sie sah gerade so glücklich aus. Mein Blick fiel auf das prächtige Haus hinter mir. Es hatte mindestens drei Stockwerke. Zwischen den Fugen war es orange gestrichen worden, Blumen rankten sich um das Geländer des Balkons und blühten rot auf. Das alte Backsteinhaus hatte eine blaue Tür mit großen Fenstern, die reichlich verziert war. Über ihr prangten eine Zahl und ein Name. 23. Villa Chrissi.

„Hier wohnen wir?“ fragte ich überrascht. Mum hatte wirklich nicht zu viel versprochen. „Na Dornrösschen! Endlich wieder unter den Lebenden? Ja das wird unser Heim sein, für die nächsten drei Wochen.“ neben mir stand Dad, den ich für verschollen geglaubt hatte und betrachtete stolz das Haus. „Es ist toll!“ gestand ich lächelnd. „Da oben wohnen wir.“ er hob den Finger und zeigte auf die Wohnung ganz oben, rechts.

Nach weiteren Minuten des stummen Bewunderns, sammelten wir Mum ein und kümmerten uns um die Koffer. Allerdings sollten noch weitere Komplikationen auf uns warten. Während Dad sich händeringend mit den Putzfrauen unterhielt, setzten Mum und ich uns auf eine Bank und besahen uns schweigend die Umgebung. „Und?“

„Was und?“

„Ist doch gar nicht so schlimm oder?“

„Wir werden sehen.“ murmelte ich und wich ihrem Blick aus. In diesem Moment kam Dad schnaufend zu uns und ließ sich genervt auf einen Stuhl plumpsen. Als ich sein mürrisches Gesicht sah, ahnte ich schon was gleich kommen würde. „Wir können erst vor zwei die Wohnung beziehen. Die letzten Gäste haben es offensichtlich krachen lassen, denn die Putzfrauen haben noch eine Menge zu tun.“ man sah ihm deutlich an, was er wirklich dachte. „Oder sie trödeln einfach.“ sagte ich, während ich in meinem Handy nach einer neuen SMS suchte. Als ich keine fand, verzog ich beleidigt das Gesicht und sah auf die Uhr. Dann stockte mir der Atem. Es war 11 Uhr.

„Willst du mich verschaukeln?“ fragte ich aufgebracht. „Was sollen wir denn drei Stunden lang machen?“

„Wir stellen unsere Koffer unter die Treppe und gehen was essen.“ schlug Mum vor. Ich nickte und auch Dad schien die Idee gut zu finden. Also schnappte ich mir meinen IPod und folgte meinen Eltern, die Straße hinunter. Ich staunte nicht schlecht, als wir an den unzähligen Villen vorbei spazierten. Die Leute hier mussten echt Kohle haben. „Ganz schön prollig.“ mutmaßte ich und erntete sogleich ein zustimmendes Nicken, seitens Dad. „Warte bis du den ‚Ahlbecker Hof‘ siehst.“ grinste meine Mutter. Sei schien sich hier durchaus wohl zu fühlen. Ich mochte es, wenn sie Haare offen trug – es machte sie jünger und schöner. Nach einigen Minuten hatten wir das Restaurant erreicht und setzten uns draußen unter einen riesigen Sonnenschirm, obwohl das Wetter bis jetzt nur wolkenverhangen war. Während wir auf das Essen warteten, versuchte ich die Fahrradfahrer zu zählen, die an uns vorbei rauschten. Deutschland, das Land der Fahrradfahrer. Bei 100 verging mir die Lust weiterzuzählen und diese Anzahl allein schon innerhalb einer halben Stunde. Mein Blick fiel auf eine Gruppe von Jugendlichen – ungefähr in meinem Alter. Vielleicht auch ein bisschen älter. Sie bestand aus zwei Jungen und drei Mädchen. Alle bereits braun von der Sonne – die Glücklichen. Sie standen schon eine Weile unter meiner Beobachtung, als der braunhaarige Junge mit dem listigen Gesichtsausdruck zu mir rüber sah. Er grinste und zwinkerte mir zu. Die Blondine neben ihm verzog bloß genervt das Gesicht und bedachte mich mit einem grimmigen Blick. Ich grinste zurück und wandte mich wieder meinem Essen zu. Der Kerl sah aber auch süß aus – ich stand auf Beachboys. Dad hatte die ganze Sache misstrauisch beäugt und nun schaute er mürrisch über seinen Teller zu mir herüber. „Kaum sind wir hier flirtest du schon mit irgendwelchen dahergelaufenen Jungs.“

Mum verdrehte nur die Augen und seufzte. „Du warst auch ein dahergelaufener Typ.“ erinnerte sie ihn. „Aber so geht das doch nicht.“ brummte er getroffen zurück. „Würdet ihr die Freundlichkeit besitzen und euch nicht über mein Privatleben auslassen? Die Leute gucken schon.“ ging ich dazwischen. „Konzentriert euch auf euer Essen!“ fügte ich deutlich hinzu. Damit habt ihr genug zu tun, dachte ich.

Ich riskierte noch einen Blick, aber von dem Jungen war nichts mehr zu sehen.
 

Aus den vorsätzlichen 3 Stunden waren ganze 5 Stunden geworden, sodass wir erst am späten Nachmittag die Wohnung betraten. Sie war groß und geräumig – wirklich schön. Ich räumte gleich meine Klamotten in den Kleiderschrank und auch sonst alle Sachen aus meinem Koffer. Zufrieden ging ich in das große Wohnzimmer, in dem die Küche gleich integriert war. Mum war zum Einkaufen verschwunden, schließlich wollten wir ja von irgendetwas leben, Dad lümmelte auf der Couch und las sich ein Merkblatt durch. „Hey Löffelbieger, wann gehen wir zum Strand?“ wollte ich wissen, immerhin litt ich gerade unter tödlicher Langeweile. Er zuckte nur mit den Schultern. „Wenn deine Mum wiederkommt.“

„Löffelbieger“ wiederholte er und schnaubte belustigt.

Ich wollte gerade antworten, als etwas in meinen Ohren klingelte. Endlich. Eine SMS!

Ich sprang förmlich in mein Zimmer zurück und riss das Handy vom Nachttisch.
 

SMS von Ino

Hey Kleines…ich bin wieder da. Meine Fingernägel sind pink, wie du es wolltest. xD

Okay ich geb es zu, ich war noch shoppen.

Lebst du noch? Hast du den Schock überwunden?

Xxx
 

SMS an Ino

Ja ich lebe noch. Ich hab sogar Kontakt mit den Einheimischen aufgenommen.

Wo ist Temari? Sie sollte mir doch eine SMS schicken u__û

Xxx
 

SMS von Ino

Oho. Und? Sind einige süße Exemplare dabei? ;D

Sie ist gerade bei ihrer Tante und hat wahrscheinlich ihr Handy vergessen. Sie schreibt dir dann später bestimmt!

Xxx
 

SMS an Ino

Ich werde es sehen…wenn ich was sehe geb ich sofort Bescheid! ;D

Meine Mum ist gerade gekommen…ich verzieh mich an den Strand und melde mich später.

Liebe dich Inolein

Xxx
 

Von meiner schlechten Laune war nun nicht ganz so viel mehr übrig. „Sakura zieh dich um! Ich räum nur noch den Kühlschrank ein und dann gehen wir zum Strand!“ rief Mum aus der Küche. Ihre Stimme klang heiter und aufgeregt. Ich tat ausnahmsweise das, was sie sagte und zog mir meinen weißen schwarzen Bikini an. Darüber trug ich ein ebenso schwarzes Minikleid und Flip Flops. Ganz zufrieden betrat ich mit Sack und Pack das Wohnzimmer. Meine Eltern waren bereits umgezogen und schienen nur noch auf mich zu warten – wie immer eigentlich. „Du provozierst die Blicke der Kerle aber auch richtig.“ sagte Dad, als wir die Treppe hinunter gingen. „Ryota…sie ist keine drei mehr.“

Wie recht meine Mutter doch hatte. Seit wann war Dad denn so besorgt? Vielleicht hatte er das mit der Erhaltung meiner Jungfernschaft ein wenig zu ernst genommen. Solange er die Leute nicht mit Wattebällchen bewarf, musste ich mir nicht allzu viele Sorgen machen.
 

Hätte er mit Wattebällchen um sich geschossen, wäre das sicherlich nicht so peinlich gewesen, wie das was er jetzt machte. Mittlerweile saßen wir schon eine halbe Stunde am Strand, ohne im Wasser gewesen zu sein. Vielleicht wollte er mit den komischen Verrenkungen, die er da im Sand machte, jeden vernünftig denkenden Menschen von mir fernhalten. Das ließ zumindest darauf schließen, warum er nicht aufhörte, den sterbenden Schwan zu spielen. „Mum, sagt Dad er soll aufhören da im Sand rumzukriechen… das ist peinlich!“

Aber meine Mutter schüttelte nur entspannt den Kopf und wandte sich wieder ihrem Buch zu. Ja herrlich. „Ich krieche nicht rum. Ich mache Yoga.“ erklärte er mir, während er sich nach vorne beugte und seine Zehen mit den Fingerspitzen berührte.

„Yoga ist was für Frauen unter 30, die ein Hobby suchen und nicht für fast 40 jährige Männer, die ihre Töchter blamieren wollen.“ blaffte ich zurück.

Das war ja so entwürdigend. Trotz meiner unzähligen Versuche, ihn davon abzuhalten sich und vor allen Dingen mich zum Vollhorst zu machen, konnte er es nicht sein lassen ein Bein so grazil wie ein Elefant in die Höhe zu strecken. Um der Hölle der Peinlichkeiten zu entkommen, bot ich mich an, ihm sein Lieblingsessen zu holen.

„Aber bitte Backfisch.“ rief er mir, verwickelt in einer seiner Übungen, hinterher.

Aber bitte Backfisch, äffte ich ihn in Gedanken nach. Meine Füße trugen mich langsam durch den schweren, warmen Sand, sodass ich nur spärlich voran kam, aber ich hatte alle Zeit der Welt. Ich ließ meinen Blick schweifen – über die Leute, über den Strand, über das Meer…und dann sah ich ihn. Den Jungen, der noch Jahre später in meinem Kopf herum spuken sollte. Seine Haare waren schwarz - schwarz wie die Nacht. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet, sein Körper ein wahrer Segen in meinen Augen.

Er war so etwas wie die ‚Manolo Pumps‘ unter den Schuhen. Selbst der Sand zu seinen Füßen wies mehr Farbe auf, als seine Haut. Er war blass – extrem blass. Ino hätte ihn wahrscheinlich sofort für ein Jahr in einem Solarium angemeldet. Er bewegte sich geschmeidig und dennoch so, dass mir das Herz fast stehen blieb. Wie heiß konnte ein Kerl denn sein. Ich vergaß völlig das Laufen, also blieb ich einige Meter vor ihm stehen. Unsere Wege würden sich jeden Moment kreuzen. Dann passierte etwas womit ich nicht gerechnet hatte – er ignorierte mich, würdigte mich keines Blickes. Als wäre ich Luft, ging er einfach an mir vorbei. Das gab es ja wohl nicht. Das kratzte jetzt wirklich an meinem Selbstbewusstsein.

Ich verzog kurz das Gesicht, ehe ich ihm nachging, immerhin hatten wir bis jetzt denselben Weg. Dann verlor ich ihn jedoch aus den Augen, als er in einem Jeansladen verschwand. Nach einigem Suchen hatte ich einen Imbiss gefunden, der Fischbrötchen anbot. Was für ein schwieriges Unterfangen, an der Ostsee. Die Zeit verging sehr langsam, während ich in der Schlange stand und darauf wartete, dass sich die dicke Frau da vorne endlich mal entschied, was sie denn nun wollte.

„Stalkst du mich oder was?“

Verwirrt drehte ich mich um, konnte mir aber nicht vorstellen, dass ich gemeint war. Wen sollte ich schon stalken. Ich muss zugeben im ersten Moment war ich zu geschockt, um eine Antwort zu geben. Ja ich war wirklich gemeint. Vor mir stand der süße Typ von vorhin, nur, dass ich ihn jetzt nicht mehr so süß fand mit seinem obercoolen Gehabe. Er hatte ein überlegenes Grinsen aufgesetzt und die Hände in den Taschen seiner dunkeln Shorts vergraben. Als ich in meiner Schockstarre nichts erwiderte, zog er eine Augenbraue in die Höhe. Ich schüttelte leicht den Kopf und sah ihn giftig an. „Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, dass menschliche Individuen Nahrung brauchen?“

„Erstens, ist Fischbrötchen für mich kein anerkanntes Nahrungsmittel und zweitens, siehst du nicht gerade besonders menschlich aus, mit deinen drei Zentnern Schminke im Gesicht, Pinky!“

Ab diesem Moment hasste ich den arroganten Kerl.

Weil ich nicht so leicht gegen ihn gewann.

Weil er wusste, dass er die erste Runde gerade gewonnen hatte. Anscheinend wartete er auf eine Antwort, denn er sah mich herausfordernd an. Er wollte spielen? Na das konnte er haben.

„Nur nochmal zum mitschreiben, du wohnst an der Ostsee und hasst Fisch? Ist das nicht ein bisschen widersprüchlich?“

Einen Moment lang konnte man Verwunderung auf seinem Gesicht sehen. „Woher willst du wissen, dass ich hier wohne?“ fragte er.

„Ich rate einfach.“ erwiderte ich nüchtern.

Und noch einmal zog er die Augenbrauen in die Höhe. Das war wohl seine Lieblingsbeschäftigung neben dem gut aussehen.

„Boah kann sich die Alte mal beeilen?“ brummte ich verärgert in meiner Heimatsprache, damit man mich nicht verstand. „Hast du etwa keine Zeit Pinky? Oder willst du dir nicht entgehen lassen, wie sich dein Vater im Sand wälzt?“

Geschockt drehte mich erneut zu dem Schwarzhaarigen um. Erstens, woher wusste er was ich gesagt hatte? Zweitens, er hatte meinen Vater gesehen? Wie peinlich.

„Halt die Schnauze und konzentrier dich weiterhin auf dich selbst!“ knurrte ich, um nicht zu zeigen, wie peinlich berührt ich tatsächlich war.

„Pampige Kratzbürste.“ grummelte er.

Der Typ hatte Recht. Ich benahm mich wirklich pampig und kratzbürstig. Und das schlimmste war: Die Gemeinheiten kamen mit voller Absicht über meine Lippen. Was konnte er denn dafür? Das war ja auch irgendwie ganz witzig. Trotzdem hasste ich ihn.

„Du hast angefangen!“ erwiderte ich.

„Temeeeeeeee!“ erklang es plötzlich lautstark. Ich zuckte erschrocken zusammen – dieser jemand hatte ja noch ein lauteres Organ, als Ino. Sogar als ich. Der blonde Junge, dem ich die laute Stimme zuordnete, kam direkt auf uns zu. „Hey Alter sag mal warum dauert das so lang du….“ er unterbrach sich und sah mich an. Seine blauen Augen schienen zu glitzern, als sein Blick an meinen Haaren kleben blieb. „Hart“ sagte er fast schon ehrfürchtig, dann nahm er einfach eine meiner Haarsträhnen in die Hand und musterte sie. Jetzt fassten mich auch schon fremde Leute an, was zum Teufel war hier los?

„Würdest du bitte meine Haare loslassen?“ bat ich ein wenig überfordert. Der Schwarzhaarige verdrehte nur die Augen. „Dobe lass sie los. Du machst ihr noch Angst…und bäh du stinkst schonwieder nach Fischbrötchen.“

Wie nett.

„Hast du schon wieder eine neue am Start, Sasuke?“ fragte der Blonde. Sasuke, so hieß der Kerl also. Da ich mich total überflüssig fühlte, drehte ich mich wieder in meiner ursprüngliche Richtung. Aber die Ruhe wehrte nicht lange, da wurde ich auch schon am Arm gepackt.

Herr Gott nochmal. War heute der „Wir belästigen Sakura-Tag“?

„Hey Rosalie..dein Vater ist echt voll krass drauf!“

Na super. Jetzt fängt der auch noch damit an. „Ich bin Naruto…machst du hier Urlaub?“ quakte er munter drauf los. Ich warf ihm einen zweifelnden Blick zu, ehe ich antwortete. Selbst dieser Sasuke schien peinlich berührt zu sein, denn er schaute absichtlich in eine andere Richtung. „Ja“ sagte ich langsam.

„Hast du auch einen Namen?“ er grinste, als hätte er es mit einer eingeschränkten Person zu tun. „Nein tut mir Leid“ antwortete ich und wandte mich wieder nach vorne. „Ich wette du heißt Rosalinde oder so!“ lachte er und ich spürte das Gefühl, ihm eine reinhauen zu wollen.

„Entschuldige…meint ich nicht so, aber ich muss doch spekulieren!“ erklärte meine neue Bekanntschaft. „Sakura“ sagte ich schließlich und lächelte. Dieser Kerl war total irre, aber auch irgendwie ganz witzig.

„Fräulein…Fräulein ihr Brötchen ist fertig!“ ich drehte mich zum Tresen und nahm das Brötchen entgegen. Fast gleichzeitig verzogen Sasuke und ich das Gesicht. Ich mochte dieses Zeug genauso wenig wie er. Nur Naruto schaute begierig auf meine Hand. „Man hab ich Hunger!“ sagte er lauthals. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen – ich mochte diese Jungs. Na gut, ich mochte Naruto. Sasuke war ein Arschloch. Ein witziges Arschloch. „Man sieht sich Sakura!“ sagte Naruto noch, bevor ich einfach so verschwinden konnte.

Grinsend drehte ich mich um und steuerte auf den Ausgang der kleinen Kaufstraße zu. Hinter mir konnte ich noch Sasuke hören wie er vor sich hin brummte.

„Baka…du hast echt keine Hobbys“

Ich hatte mindestens eine halbe Stunde gebraucht. Dad lag schon ganz ausgehungert auf seinem Badetuch im Sand. „Wo warst du so lange?“ wollte er sofort wissen, als ich mich im Strandkorb neben Mum niederließ. „Ich hab mich mit ein paar Jungs in eine Kabine verzogen und ein bisschen rumgeknutscht.“ antwortete ich und reichte ihm sein geliebtes Essen. „Sehr witzig.“ Gott sei Dank hatte er jetzt weder Zeit seine Yogaübungen zu machen, noch Zeit zum Reden. Hoch lebe das Essen.
 

Es sollte nicht bei diesem einen Treffen bleiben. Ich sollte Sasuke nochmal wiedersehen. Ich machte gerade einen Spaziergang. Die Sonne war bereits schon lange untergegangen. Ohne meine Eltern und ohne den Stress, den sie verbreiteten. Dad und Mum saßen bestimmt gerade vor dem Fernseher und sahen der Titanic beim untergluckern zu. Ich zog es vor durch die Straßen zu ziehen. Ich war heute nicht einmal im Meer gewesen – wie traurig war das bitte. Das würde ich morgen nachholen. Ich war so von den Lichtern, den Menschen und der Musik abgelenkt, dass ich die Person übersah die um eine Ecke gerauscht kam, und knallte auf den Boden. Verdattert sah ich nach oben und blickte in ein schuldbewusstes Gesicht. „Entschuldigung!“ sagte das Mädchen mit den dunkelblauen Haaren sofort und half mir wieder auf die Füße. „Du musst Sakura sein“

Jetzt war ich definitiv überrascht. Sie aber lächelte mich wissend an, ehe sie ihre Höflichkeit einholte. „Mein Name ist Hinata, Naruto hat mir von dir erzählt.“ erklärte sie, immer noch lächelnd. Was gab‘s von mir schon zu erzählen. Daraufhin konnte ich nur nicken.

„Hinata wo bleibst du?!“ erklang es hinter uns. Diese Stimme würde ich immer wieder erkennen. „Naruto“ sagte ich lachend und auch Hinata stimmte mit ein. Der Blonde tauchte vor uns auf – auf seinem Gesicht ein breites Grinsen. „Sakura-chan…ich sagte doch man sieht sich“

Ich wusste nicht was ich drauf antworten sollte. Ich kannte die Beiden noch nicht wirklich, aber Naruto, als auch Hinata schienen nett zu sein.

„Hast du Lust auf Party?“ fragte er frei heraus. Kaum hier, schon war ich auf eine Party eingeladen. „Sicher“ grinste ich. Ich folgte den Beiden zum Strand und lauschte ihrer Unterhaltung. Dieser Urlaub fing verhältnismäßig wirklich gut an. Das erste Mal hatte ich nichts zu meckern. Wir steuerten eine Gruppe an, die aus etwa 7 Leuten bestand. Alle Blicke waren sofort auf mich gerichtet, zu allem Überfluss sackte mir das Herz in die Hose. Verdammt, jetzt war ich doch tatsächlich schüchtern. Bravo Sakura. Ich ließ den Blick kurz über die Gruppe wandern, stockte und starrte in die Augen der Nacht.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Jaaa...

was soll ich sagen xD

Ich habe das Kapitel heute angefangen und bin jetzt fertig. Hoch lebe der Kreativflash.

Ich hoffe euch gefällts :D

Ab jetzt gehts ja erst richtig los ;D

*keks gebs*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (14)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-09-23T11:43:13+00:00 23.09.2010 13:43
Ganz ehrlich?
Ich bin ein Fan von Sakuras Vater! xD
Jetzt macht er auch noch Yoga!
Ich hoffe,er kommt in den nächsten Kapiteln noch öfter vor!

Jetzt hat sie also endlich Naruto und Sasuke getroffen.
Wow,er gibt ihr ja ganz schön Kontra.
Und Naruto ist ja mal echt zum schießen!
Rosalie.Rosalinde. xD

Uhh,jetzt ist Party angesagt!
Mal schauen,was jetzt passiert.

Von:  lilaliebe
2010-07-20T18:07:14+00:00 20.07.2010 20:07
jezt fängt es richtig an XD wuhuuu toll eibfach genial :) ich will mehr ich brauche mehr ^^ ich habe blut geleckt und will mehr viel mehr ich kann nicht aufhören zu lesen ... ahhhhh ... ich will mehr :)

lg KIm
Von: abgemeldet
2010-03-23T15:11:48+00:00 23.03.2010 16:11
ich liebe deine FF; ich würde mich freuen, wenn du schnell weiterschreibst.
Ich bin voll gespannt wie es weitergehen soll.
Beeile dich. (:

LD;
Erdbeershampoo.
Von:  Fairytale_x3
2010-03-11T20:16:39+00:00 11.03.2010 21:16
sooo jetzt komm ich :D

hach es war geil *.* wirklich :D bei der sache mit dem vollgebluteten lacken, ich hab geheult vor lachen wirklich :D

yoga müssen wir auch machen in der schule xD find das schon peinlich wenn die jungs oben zugucken, ich würde sterben wenn mein dad das am strand in der öffentlichkeit machen würde o_O

und mal ehrlich, wenn ich in deutschland als ausländer urluab machen müsste xD dann hätte ich auch nen kulturschock fürs leben *wegrofl*

war haaammer ;)

fairytale ♥
Von:  memory
2010-03-03T14:56:26+00:00 03.03.2010 15:56
omg
wenn mein Dad so ne verrenkungen am strand machen würde
x////o\\\\x
ich glaube ich würde mich zu ner anderen Familie setzten
xDDDD
ich liebe deine Kapitel
und deine schreibweise
sie is einfch toll
<3
ich hab eine talentierte BETA
xDDD

hdl<3
Von:  Rayray
2010-02-28T12:36:44+00:00 28.02.2010 13:36
Ich muss sagen, ich mag deine Fanfic. Auch gefällt mir dein Humor hier sehr gut. Zwar sind hier und da noch kleinere Fehler zu finden, aber das stört nicht den Lesefluss und lässt sich auch noch ausbessern.

Immer wieder derselbe Spruch: „Schau mal eine Kuh!“
„Schau mal ein Feld!“
„Oh schau mal, eine genervte Tochter, die gerne ihre Ruhe haben würde!“
So lief das ab. Zuhause gab es ja keine Felder, keine Kühe, keine Menschen, nichts. Dazu musste man nach Deutschland fliegen. Mein Hirn hatte wohl nicht die ausreichende Kapazität, um das zu verstehen.


Bei dieser Stelle musste ich so lachen! Aber meine Lieblingsstelle ist die hier:

Hätte er mit Wattebällchen um sich geschossen, wäre das sicherlich nicht so peinlich gewesen, wie das was er jetzt machte. Mittlerweile saßen wir schon eine halbe Stunde am Strand, ohne im Wasser gewesen zu sein. Vielleicht wollte er mit den komischen Verrenkungen, die er da im Sand machte, jeden vernünftig denkenden Menschen von mir fernhalten. Das ließ zumindest darauf schließen, warum er nicht aufhörte, den sterbenden Schwan zu spielen.

Göttlich, wirklich.

Ich bin schon wahnsinnig gespannt auf das nächste Kapitel und ich hoffe wirklich, dass der Vater von Sakura in dieser Art öfters vorkommt. Sakuras Gedanken über ihn haben es mir echt angetan.

Rayray

Von:  LaSoledad
2010-02-24T14:10:46+00:00 24.02.2010 15:10
Hey, ich hab grade deine FanFic entdeckt und muss sagen, dass sie mir extrem gut gefällt! xD
Sie hat viel Witz, Charme und coole Charaktere! *nick*
Dein Schreibstil und deine frechen Sätze gefallen mir. Du hast mich echt oft zum Lachen gebracht. xD Naruto ist auch super cool. xD Den hast du definitiv auf den Punkt getroffen und dann unsere halbwüchsige, Teeny-Zicke Sakura! G.E.N.I.A.L Waren wir nicht alle so in dem Alter? Ich fühle mich in meine Teenagerzeit zurück versetzt!^^
Und ein wortgewandter Sasuke! xD Das Wortgefecht zwischen Sakura und ihm war lustig! =) Und Sakuras Eltern gefallen mir auch extremst gut! Sie sind keck und liefern coole Sprüche! =)

Außerdem bin ich sehr gespannt auf den weiteren Verlauf deiner Story, die bestimmt sehr lustig und vielversprechend wird.^^ Freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel! :):)
Ein großes Lob an dich. Mach weiter so und bis zum nächsten mal! :)

Liebe Grüße,
Michelle
Von:  xSasuSakux
2010-02-23T20:15:29+00:00 23.02.2010 21:15
haii
bin grad auf deine ff gestoßen
boah, die ist voll hamma
und das saku und ino sich immer sms schreiben xDDD
fischbrötchen..
naru mags natürlich xDDD
voll tolle story
und voll gut geschrieben
freu mich schon auf das nächste kapi

lg
xSasuSakux
Von:  Kleines-Engelschen
2010-02-20T23:42:09+00:00 21.02.2010 00:42
eine klasse ff und ein hammer kapi! wahnsinnig begeistert. saku ist echt genial in dieser ff. die WIRKLICH große klappe steht ihr mal zur abwechslung richtig gut ^^
schreib schnell weiter! ^^
schickst du mir eine ens wenns weitergeht? bitte!!? =)

greetz
Von:  Xx Sayuri-chanxX
2010-02-18T22:11:16+00:00 18.02.2010 23:11
Tolles Kapitel ich fands richtig cool mit den SMS von Ino SMS an Ino xDD
Sakuras papa tut mir machnmal ein bisschen leid, aber er ist cool drauf xDD

wie sunshineplace schon sagt, die sind alle recht kontaktfreudig ich glaub ich war auch immer am falschen ort xDD
aber auf den Vater komm ich garnicht klar *lachflash bekommt*

Naruto ist ja soo lieb ...und steht auf Fischbrötchen xD geil

mach weiter soo freu mich schon auf das neue kaitel

danke für die ens

lg Sayu ♥


Zurück