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Gehenna Effect

der Dämon in uns
von

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Neid: der Herr der Meeresdrachen

Thema: die vierte Sünde

Ich muss sagen, aus Vexens Sicht zu schreiben hatte sogar einen gewissen Spaßfaktor (auch, wenn der OS kurz ist), zumal ich seit Days doch ziemlichen Respekt vor ihm habe °_°

Leviathan ist wohl einer der bekanntesten Dämonen und kommt in vielen Mythologien vor, unter anderem auch in er griechischen als gefürchtetes Seemonster und sogar in der ägyptischen Schöpfungsgeschichte als Göttin Titania. Auch von seinem Fall, die Verbannung ins Meer durch Gott gibt es ein berühmtes Gemälde.

Sein Gegenstück Beremoth ist weniger bekannt. Er und Leviathan sind an und für sich keine Gegensätze wie Yin und Yang, beide sind eher neutrale Dämonen, nur auf verschiedenen Ebenen, doch Leviathan überspannte den Bogen wohl. Die Geschichte von Leviathan und Beremoth erinnerte mich daher ziemlich an die von Vexen und Marluxia. Vexen tat mir etwas Leid beim schreiben, ehrlich. Aber selbst bei CoM (dass ich nicht mehr so gut im Gedächtnis habe) hatte ich wirklich den Eindruck, dass er das arme Schwein war, dass versucht hatte, die Verräter auszumerzen, auch wenn sein gekränkter Stolz wohl eher der Antrieb dazu war, als seine Loyalität. (erkennt jemand die kleine Verbindung zum Larxene-OS?)
 

- Neid: der Herr der Meeresdrachen
 

„Hast du es schon gehört? Marluxia erhielt die Leitung für Castle Oblivion“, erzählte Zexion nur wenige Tage vor Beginn dieses Projektes. Und auch wenn ich kaum darauf reagiert hatte, breitete sich in mir die Illusion von Wut aus, wenn es mich doch kaum überraschte. Natürlich hatte Marluxia die Leitung erhalten, es war voraussehbar und jeder hatte es gewusst, auch als es noch nicht offiziell war.

Ich habe nie irgendeine Form von Sympathie für ihn gehegt, was nicht einmal daran lag, dass mir ein Herz fehlte. Vielleicht war es für solche Dinge auch nicht unbedingt nötig. Auch ohne Herz konnte ich ohne zu zögern sagen wen ich »mochte« und wen nicht. Für Lexaeus und Zexion hegte ich eine gewisse Sympathie, aber wohlmöglich weil wir uns doch schon sehr lange kannten. Aber auch mit neuere Mitglieder wie Saix und sogar Luxord hätte ich noch gut leben können, hätte es denn sein müssen.

Doch Marluxia widerte mich in jeder Hinsicht an. Er war ein Mann mit vielen Talenten und war überheblich genug, sich darauf etwas einzubilden. Er war ein überheblicher Dreckskerl, der immer nur auf seinen Vorteil aus war. Selbstverständlich war es für die Organisation nur von Vorteil so jemanden in unserer Mitte zu haben der Kraft und Geschick bewies, nachdem Mitglieder wie Axel, Demyx und Larxene in meinen Augen nur Fehlschläge waren. Aber Marluxia wusste, dass er besser war wie sie, besser wie jeder hier und genoss die Aufmerksamkeit der anderen Mitglieder.

Er war besser als…

Xemnas´ Entscheidung überraschte mich nicht. Wirklich nicht.

„Du scheinst nicht sehr erfreut.“ „Wir sind Niemande, Zexion. Selbstverständlich »freue« ich mich nicht darüber.“ „Dass meinte ich nicht… Ich weiß, dass du Marluxia nicht leiden kannst. Schon vom ersten Tag an hast du ihn nur abfällige Blicke zugeworfen.“ „Dir muss wirklich sehr langweilig sein, wenn du mein Verhalten so intensiv studiert hast“, sagte ich ein wenig zynisch und war dabei den grauen Raum zu verlassen, den ich eigentlich aufgesucht hatte um Ruhe zu finden. Aber schon weil Axel und Larxene hier waren, war dies eine schlechte Idee gewesen und wäre Zexion nicht, wäre ich gleich wieder verschwunden.

Ehe ich mich in Bewegung setzte, schaute ich noch einmal zu Zexion, der mir hinterher sah.

„Vexen...“ „Ich hege keine Sympathie für Marluxia. Aber sei´s drum, er nützt der Organisation. Nenn mir ein Mitglied, dass jeden anderem blind vertraut. Wir sind Kameraden, aber das war´s.“ „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Aber pass auf mit dem was du von dir gibst. Am Ende belügst du dich nur selbst.“

War das etwas Ironie, die ich in seiner Aussage hörte, ehe er durch eins der dunklen Portale ging und verschwand? Zexion war schon immer ein Freund von zweideutigen Bemerkungen gewesen, um die ich mich aber nicht zu kümmern bemühte. Auch er war schließlich nicht anders als ich.

Zexion nicht, aber er, er ist anders, besser als…

Axel´s Ruf riss mich aus meiner Gedankenwelt, wenn es auch nicht mir galt. Marluxia hatte den grauen Raum betreten, er hatte wohl endlich die Mission beendet, zu der Saix ihn geschickt hatte. Das war noch nicht all zu lange her, dass man ihm den Auftrag gegeben hatte.

Marluxia warf seine Haare zurück und ging mit großen Schritten zu der rothaarigen Nervensäge und zu Larxene.

„He, die königliche Hoheit ist wieder zurück! Wie war die Mission?“, lachte Axel laut. Dass er in letzter Zeit überhaupt so oft bei Marluxia und Larxene war überraschte mich ein wenig, da er sonst immer an Roxas (der immer wieder auf Einzelmissionen geschickt wurde) hing. Aber vermutlich lag es eher an Larxene. Ich wusste schließlich, dass dieses niederträchtige Weib sowohl mit Axel als auch mit Marluxia eine aktive Liaison pflegte.

„Ein Kinderspiel natürlich, wie immer. Diese bedauernswerten Kreaturen hatten keine Chance“, prahlte Marluxia und auf eine sehr nüchterne und steife Art bejubelten sie ihn. Mich widerte es an, aber wenn Marluxia diese Beachtung unbedingt brauchte, bitte sehr. Nur schwache Leute hatten so etwas nötig. Ich hatte und wollten ihn nie beachten. Mich interessierte nicht was er tat und wie, er war auch nur ein Niemand wie ich. Marluxia war, schlicht gesagt, ein Angeber.

Ich war vielleicht keine Kämpfernatur, aber dass musste ich nicht. Meine Aufgabe war die Forschung, dessen Ergebnisse für unser Ziel von unschätzbaren Wert waren. Um die Kämpfe konnten sich die anderen Mitglieder kümmern. Marluxia war auch nur so gut, solange er nicht im einem Gründungsmitglied zusammenarbeitete. Axel, Demyx, Luxord und Larxene, vielleicht sogar Saix konnte er herumkommandieren, aber an uns sechs, die diese Organisation aufgebaut hatten, traute er sich nicht heran. Wir standen klar über ihn. Wir waren seine Vorgesetzten, er hatte zutun, was wir ihm sagten.

Auch wenn er besser war…

„Vexen! Marluxia!“

Saix betrat den grauen Raum und blieb ein paar Schritte vor mir stehen. Marluxia sah abfällig zu uns hinüber, er wusste was Saix Auftauchen hieß und schien keine Lust auf dieses zu verspüren. Letztendlich kam er doch zu uns, wenn auch alles andere als begeistert.

„Saix…“ „Lord Xemnas schickt mich, ich soll euch beide auf die nächste Mission schicken“, erklärte er und sah mich an, bis ich nickte. Zu meiner Überraschung wechselte sein Blick schnell zu Marluxia.

„Wir haben eine neue Welt entdeckt, die ihr erkunden sollt. Marluxia, du leitest diese Mission, sieh dich gut um und dokumentiere alles, besonders die Herzlosen, die dort leben. Vexen begleitet dich und wird dir im Fall der Fälle den Rücken freihalten.“ „M-Moment mal! Ich besitze einen höheren Rang und bin somit sein Vorgesetzter. Es wäre daher das Beste für alle Beteiligten, wenn ich diese Mission leite. Die Erforschung der Welten und der Herzlosen ist zudem meine Aufgabe.“ „Das hast du nicht zu bestimmen, Vexen“, fuhr Saix mir ins Wort. Diese Unverschämtheit verschlug mir die Sprache.

„Marluxia soll diese Mission leiten. Das ist Xemnas´ Befehl, also widersetze dich dem nicht.“

Selbstverständlich konnte ich mich Xemnas´ Befehl nicht widersetzen. Aber ich verstand es nicht.

Für Castle Oblivion hatte ich vielleicht noch Verständnis, dass war mir egal, ich konnte mich während meiner Forschungen nicht auch noch um andere, banalere Dinge kümmern. Aber dass Xemnas ihn einfach so über mich stellte, über jemanden, der diese Organisation aufgebaut hatte und tagein, tagaus für diese in einem dunklen Labor saß… Wieso musste er sich nach Mitgliedern wie Xigbar und Xaldin richten und mich konnte er rumschubsen, wie er wollte, ohne dass es jemanden störte? Dass konnte so nicht richtig sein!

„Nun, dass scheint nicht dein Glückstag zu sein… Vorgesetzter“, sagte Marluxia und nach seinem Ton zuurteilen, war er wieder bester Laune. Ich wagte einen Blick in sein Gesicht, auf dessen ein deutliches, selbstgefälliges Lächeln zu erkennen war und wie sehr er seinen Triumph über mich genoss.

Er lachte mich aus! Er besaß die Frechheit über jemanden zu spotten, der einen höheren Rang hatte als er selbst, weil er wusste, dass er besser war.

Er war besser als ich! Selbst in der Forschung wurde er bevorzugt

Er war stärker und gerissener als alle anderen.

Stärker und gerissener als ich. Er lachte mich immer aus, wenn die anderen Mitglieder um ihn herumstanden und ihn für seine Erfolge bestaunten. Immer wieder dieses schadenfrohe Lachen über mein Versagen!

Er würde uns alle wie Versager dastehen lassen.

Er würde mich zum Versager machen und all meine Mühen zunichte machen und all die Beachtung bekommen und den Respekt, die mir zustand!

Das durfte nicht sein! Damit würde er nicht durchkommen. Nicht solange ich noch existierte. Ich würde ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen, egal wie. Ich musste ihn stoppen. Und als es hieß, es würden Verräter unter den Mitgliedern steckten, war es auch Marluxia, der mir als erstes in den Sinn kam. Es würde zu diesem widerlichen Kerl passen. Warum sollte auch jemand wie er nur das tun, was andere ihm sagten? Ihm gefiel es bestimmt nicht. Warum also überließen sie ihm dann die Leitung? Eine Tarnung, ein Teil von Xemnas´ Plan?

Wie dem auch sei. Der Aufenthalt in Castle Oblivion würde sich als weitaus nützlicher erweisen, wie gedacht.

Wenn ich auch das letzte bisschen Stolz, dass ich noch hatte mit allen Kräften runterschlucken musste. Nicht einmal ein Tag war nach unserem Einzug ins Schloss vergangen, demonstrierte Marluxia bereits seine Überlegenheit uns gegenüber. Während Larxene und Axel an seiner Seite blieben und somit die Mitverantwortung für das Schloss und Naminé erhielten, wurden Lexaeus, Zexion und ich in den Keller des Schlosses regelrecht verband. Nur ich, beinahe als sein Untergebener getarnt, wagte mich zu ihm in die oberen Stockwerke, ließ mich von ihm erniedrigen und erfuhr davon, dass Sora, der Schlüsselschwertträger auf dem Weg hierher war. Merkwürdig, wie er hierher gefunden hatte, aber sicher kein Zufall. Marluxia hatte ihn hierhergebracht, was garantiert nichts mit unserer Aufgabe, den Raum des Erwachens zu finden zutun hatte.

„Es soll ein Teil seines Plans sein?“ „Sicher. Dass Naminé mit Sora verbunden ist, ist ein offenes Geheimnis“, erklärte ich Zexion und lief auf und ab, wenn ich ihn auch nicht ansah, sondern auf den Boden starrte. „Marluxia kann Sora spielendleicht manipulieren und dieser dumme Junge fällt auch noch darauf rein. Er will Sora für sich und will uns mit der Macht des Schlüsselschwertes schließlich alle vernichten. Das wär unser aller Ende und Marluxia wäre an der Spitze. Aber das soll kein Problem für uns werden. Meine Replika ist zwar getürmt, aber es gibt keinen Grund zur Sorge, ich weiß, wie wir diesen Wahnsinnigen aufhalten können und…“ „Halt endlich den Mund!“, fuhr Zexion mir ins Wort, ich sagte nichts und bewegten mich keinen Millimeter mehr, als wär ich erstarrt. „Vexen, weißt du überhaupt noch, was du tust oder sagst? Du hast nur noch Marluxia im Kopf, schmiedest eigene Pläne gegen ihn… Seit er der Organisation beigetreten ist, hast du ihn im Visier. Dich hat es immer gekränkt, dass er mehr Aufmerksamkeit bekam wie du, deine Blicke sprachen Bände. Das ist dein einziger, primitiver Grund für deine Taten.“ „Mir geht es hier allein um das Wohl der Organisation!“ „Lügner. Hör auf uns irgendwelche blödsinnigen Märchen aufzutischen.“

Lexaeus´ unerwartetes Einmischen ließ sowohl mich als auch Zexion verstummen. Er war schon immer ein ruhiger, konfliktscheuer Mann gewesen, doch wenn er es tat, hatte er das Talent es kurz und effektiv mitzuteilen und den Nagel auf den Kopf zu treffen.

„Die Organisation interessiert dich nicht einmal halb so sehr, wie du uns weismachen willst. Dir geht es doch nur darum, Marluxia eins auszuwischen.“ „Er will uns den Rang wegnehmen und lächerlich machen. Wollt ihr etwa für immer hier im Keller des Schlosses sitzen wie Gefangene? Euch von so einem rumkommandieren lassen und am Ende vernichtet werden, weil er glaubt besser zu sein als wir?“

Beide schwiegen, in ihren Gesichtern war nichts herauszulesen. Schließlich wandten sie sogar ihre Blicke von mir ab, bevor Lexaeus wieder mit mir sprach.

„Selbst wenn Marluxia kein Verräter wäre, du würdest ihn trotzdem weiter behindern. Ein Verräter wäre das Letzte, dass wir unterstützen würden, aber du denkst nur an deinen gekränkten Stolz. Deine Eifersucht ist beinahe zu bemitleiden.“ „A-Aber…“, stotterte ich, fand aber keine passenden Worte für diese Unverschämtheit. Auch Zexion, zu dem ich schließlich schaute, hatte für mich nichts mehr als einen verächtlichen Blick übrig. Mein Mund war trocken und meine Hände zitterten, als diese sich zu Fäusten krümmten.

„Na schön, verrottet hier von mir aus! Wenn ihr mir nicht helft, nehme ich dass selbst in die Hand!“

Ich konnte mich auf niemanden mehr verlassen. Es hing allein an mir, dieses Stück Abschaum, dass versuchte mir meinen Posten wegzunehmen zu vernichten. Er konnte so viel besser sein als ich wie er wollte, kampflos würde ich ihn nicht davon kommen lassen. Ich würde Marluxia fertig machen und dafür Sorgen, dass er dass bekam, was er verdiente. Ich würde all seine Pläne durchkreuzen, mit seinen eigenen Mitteln. Er würde schon sehen, wer von uns beiden der Bessere war…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-06-17T16:05:31+00:00 17.06.2010 18:05
Ich muss ja zugeben, dass ich Vexen als Figur immer recht uninteressant fand. Deine FF hat ihn mir dann doch ein wenig näher gebracht. Wobei ich bei dem Titel erstmal an Demyx gedacht habe -_-°

Deine Umsetzung des Themas "7 Sünden" gefällt mir richtig gut und ist eine der wenigen Umsetzungen, die das Thema nicht als nur dazu nutzen PWP zu schreiben...



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