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The Legend Of Zelda - Wenn ein Stern verglüht

von

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TEIL 1 - Kapitel 5

5

(Retrospektive)
 

Immer wieder sah sich Mido nach allen Seiten um, während er durch den Wald ging. In den letzten Stunden hatte er sehr intensiv nachgedacht. Warum wollten alle anderen seines Volkes nicht die praktische Seite dieser ganzen Angelegenheit sehen? Stabileres Holz würde für alle von sehr großem Nutzen sein. Aber offensichtlich hatten sämtliche Kokiri Angst vor Veränderungen. Doch wenn man diese Veränderungen nicht in Kauf nahm, dann würde sich nie etwas bewegen und niemals würden Verbesserungen eintreten. Man musste auch mal seinen ganzen Mut zusammennehmen und etwas wagen. Nur dadurch konnte man die Dinge zum Besseren wenden.

Deshalb hatte sich Mido zum eigenmächtigen Handeln entschlossen. Wenn sein Volk nicht von selbst die riesige Chance erkannte, dann musste es eben zu seinem Glück gezwungen werden.

Niemandem hatte der Kokiri erzählt, dass er zum Treffpunkt unterwegs war, denn man hätte ihn nur daran gehindert, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Mido traute den anderen Kindern sogar zu, dass sie ihn mit Gewalt zurück gehalten hätten. Keiner von denen hatte den Grips gehabt, die ganze Sache bis zum Ende zu durchdenken. Und diese Haltung machte ihn wütend. Aber er würde sich das nicht so einfach gefallen lassen, er war zum Handeln entschlossen. Wenn der Bürgermeister von Hyrule am Treffpunkt wartete, dann würde er ihm eine positive Nachricht überbringen.

Es war sehr einfach gewesen, herauszubekommen, wo Zerran auf Aziko warten wollte. Mido hatte ein Gespräch zwischen Link und Aziko belauscht. Im Verlauf der Unterhaltung kam es Link komisch vor, dass sich Zerran nicht in einen Baum verwandelt hatte und daraufhin hatte Aziko vom Treffpunkt an der Grenze erzählt.

Mido knirschte mit den Zähnen. Link! Immer wieder hatte dieser unverschämte Kerl, der noch nicht einmal zu den Kokiri gehörte, ihm Knüppel zwischen die Beine geworfen. Er hatte die anderen Kokiri gegen ihn aufgehetzt und das so gründlich, dass er als Anführer von jemandem abgelöst wurde, der absolut keine Ahnung hatte. Aber auch das erkannte keiner, im Gegenteil. Alle fanden, dass Aziko seine Sache besser machte als er, der ja schließlich immerhin Dorfältester war. Und alles war die Schuld dieses Hylianers, der sich geschickt das Vertrauen der Kokiri erschlichen hatte. Aber Mido ließ sich nicht blenden. Das große Problem war nur, dass er mit dieser Meinung alleine im Wald stand.

Der Kokiri näherte sich dem Treffpunkt und schon von weitem konnte er erkennen, dass schon jemand an der Grenze stand. Er konnte nur hoffen, dass er den Bürgermeister von Hyrule nicht zu lange hatte warten lassen. Er beschleunigte seine Schritte. Dadurch verursachte er auf dem Waldboden natürlich mehr Lärm, aber das war ihm egal. Mittlerweile war er schon so weit vom Dorf entfernt, dass ihn dort niemand mehr hören konnte.

Lächelnd lief er weiter, bis er vor Zerran stand. Der erwachsene Mann blickte ihn fragend an. In seinem blauen Wams und seiner schwarzen Hose sah er sehr imposant aus.

„Wo ist Aziko?“, fragte er ohne ein Wort der Begrüßung.

„Hallo“, nickte Mido ihm zu. „Aziko hat einen anderen dringenden Termin, an dem er unter keinen Umständen fehlen darf. Aus diesem Grund hat er auch mich geschickt.“

„Und wer bist du?“, wollte der Hylianer mit dem hellbraunen Haar wissen.

„Mido.“

Zerran musterte sein Gegenüber von oben bis unten. Nach einer Weile grinste er.

„Also gut. Soll mir recht sein. Hat Aziko mit euch gesprochen? Wie habt ihr euch entschieden?“

„Ja, es gab eine Versammlung“, erzählte Mido. „Und nach heftigen Diskussionen wurde abgestimmt. Und eine knappe Mehrheit ist tatsächlich dafür, dass robusteres Holz sehr viel praktischer ist.“

„Das habe ich vorgestern auch versucht, Aziko zu erklären. Aber er meinte, dass ihr euch nie darauf einlassen würdet. So kann man sich täuschen.“

„Ja“, meinte Mido. Ein Schweigen entstand. Schließlich stellte Mido die Frage, die ihn brennend interessierte.

„Wie viele Bäume werdet Ihr denn fällen?“

„Nicht viele. Etwa zehn Prozent. Diese werden dann durch neue Bäume ersetzt.“

„Und wann sollen die Arbeiten beginnen?“

„Gleich morgen. Ich werde mit meinen Helfern gegen neun Uhr hier sein und von dieser Stelle aus alles überwachen. Wir arbeiten schnell und in zwei bis drei Dis müsste alles erledigt sein. Ist das in Ordnung?“

Mido nickte. Dass es so schnell gehen würde, hatte er nicht erwartet. Zerran musste fleißige Helfer haben, wenn er so viel Arbeit innerhalb so kurzer Zeit erledigen konnte. Der ehemalige Anführer der Kokiri war neugierig.

„Wer arbeitet denn so schnell?“, erkundigte er sich.

„Luftzähne“, antwortete Zerran beiläufig und Mido wurde bleich. Damit hatte er nicht gerechnet. Natürlich konnten Luftzähne in derart kurzer Zeit die Arbeiten schaffen, aber er hatte nicht gewusst, dass Zerran dieses Hilfsmittel zur Verfügung stand.

„Also, abgemacht. Ich bin morgen um neun Uhr hier. Wenn ihr möchtet, dann könnt ihr euch die Arbeiten natürlich mit ansehen, aber wahrscheinlich wird euch der Anblick zu weh tun. Glaub mir, ich weiß, was ich euch damit antue, aber ihr werdet mehr als reichlich für den Verlust entschädigt.“

Mido schluckte und lächelte den Bürgermeister schief an. Dieser drehte sich um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Mido blieb noch lange beim Treffpunkt stehen, bis er Zerran nicht mehr sehen konnte.

Er konnte es immer noch nicht glauben. Luftzähne arbeiteten schnell und effektiv. In zwei bis drei Tagen würden sie nicht nur die Bäume gefällt haben, sondern sie auch noch an Ort und Stelle fein säuberlich in Scheite oder Bretter schneiden können. Aber diese Wesen waren auch gefährlich, da sie extrem gefräßig waren. Es gehörte sehr viel Erfahrung dazu, um sie zur Vernunft zu bringen. Mido konnte nur hoffen, dass das Oberhaupt von Hyrule diese Erfahrung auch besaß. Ansonsten bestand die Gefahr, dass bald kein einziger Baum mehr im Kokiri-Wald zu finden sein würde.

Um sich zu beruhigen, redete Mido sich ein, dass Zerran schon wissen würde, was er tat. Doch merkwürdigerweise blieb diese Suggestion ohne Wirkung. Langsam fragte sich Mido, ob er nicht einen Fehler begangen hatte. Doch jetzt war es ohnehin zu spät. Er konnte es nicht mehr rückgängig machen. Und deshalb würde er auch seine Haltung verteidigen, denn es war nicht anzunehmen, dass die Baumfällarbeiten von keinem Kokiri bemerkt würden. Und bis sie ihm auf die Schliche kommen würden, würde es nicht lange dauern.

Schließlich drehte Mido sich um, um ins Dorf zurückzukehren.

„Das war ja eine interessante Unterhaltung.“

Mido zuckte zusammen und starrte auf die Gestalt, die vor ihm wie aus dem Nichts aufgetaucht war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AyshaMaySezaki
2009-10-14T17:24:05+00:00 14.10.2009 19:24
Wie kann Mido nur!!?? *sting sauer ist* was fällt im den ein seine freunde, ja seine ganze Art zu verraten? die armen Kokiris! mir war Mido ja noch nie geheuer, aber jetzt ist er unten durch!
*durch atmen*
so jetzt geht es wieder.
also ich finde es ist echt scheiße von Mido die Kokiris zu verraten, aber wer hat ihn dabei belauscht? ich were gleich mal weiter lesen, weil das will ich heute noch wissen!
mfg
tsukiko-chan


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