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Challenge [Situationen] -> Situation 7 on
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V. Gefährlich

Hallo liebe Leser.
 

Wie angekündigt hat es im Dezember kein Kapitel gegeben, weil ich viel zu tun hatte. Aber jetzt habe ich es endlich fertiggestellt...lang genug hat es ja gedauert, nicht wahr?
 

Jedenfalls ist dies der fünfte Teil, in dem ich die Situation 'Gefährlich' ausgewählt habe. Ich weiß allerdings nicht so recht, ob mir das Kapitel gelungen ist, vor allem die Szenen am Ende...
 

Whatever...ich wünsche euch jetzt auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen.

Yu-chan.
 

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V. Gefährlich
 

Wir trafen uns am nächsten Tag. Gleich früh am Morgen, als alle noch schliefen, hatten wir die Zeit vereinbart. Ich hatte in der Nacht wenig geschlafen, war aufgeregt, wie vor meinem allerersten Date mit einem Mädchen. Ich musste ein bisschen über mich selbst lachen. Hatte ich meine Hormone wirklich so wenig unter Kontrolle, dass ich so verrückt nach dieser jungen Frau war?
 

Den ganzen Morgen über hatte ich diese unterschwellige Aufregung im Blut, die mich erzittern ließ, wann immer ich intensiver darüber nachdachte. Bis zum Treffen versuchte ich meine Zeit also mit Duschen und Frühstücken totzuschlagen. Doch immerwieder durchzuckten mich diese wohligen Schauer. Allmählich wurde es mir echt unangenehm, aber ich konnte sie einfach nicht unterdrücken. Gleichzeitig konnte ich mir diese intensive Gefühlsregung aber auch nicht erklären. Eigentlich liebte ich doch Leah, oder?

Seit ich Emily kannte war ich mir in dieser Tatsache allerdings gar nicht mehr so sicher.
 

Inzwischen war es etwas heller geworden. Diese Erkenntnis ließ mich hektisch auf die Uhr schauen. Juhu, rief ich innerlich aus. Es war soweit, jetzt würde ich mich mit Emily Young am Strand treffen.

Hektisch stürmte ich aus dem Haus, versuchte dabei aber gleichzeitig leise zu sein, um niemanden zu wecken.
 

Kurze Zeit später war ich am Strand und hielt Ausschau nach Emily. Hoffentlich würde sie auch kommen. Auf einmal hatte ich merkwürdige Gedanken, wie als wäre ich wirklich auf meinem allerersten Date. Würde sie mich im letzten Moment doch versetzen? Was war, wenn ich irgendetwas falsch machen würde? Die ganze Unternehmung war zum Scheitern verurteilt, dachte ich betrübt. Was sollte ich ihr sagen? Worüber sollten wir reden? Ich wusste ja rein gar nichts über sie.

Als ich leise Schritte im Sand hörte, machte mein Herz einen Sprung und ich warf all meine Zweifel einfach über Bord. Es war schon erstaunlich, was dieses Mädchen mit mir anstellte.
 

„Guten Morgen, Sam.“, hörte ich ihre melodisch weiche Stimme sagen. Doch ich war nicht in der Lage eine ordentliche Begrüßung zu formulieren, da mein Verstand wahrscheinlich im Meer baden gegangen war. Deswegen nuschelte ich ein ungschicktes „Morgen“ in ihre Richtung und starrte sie an. Es war fast unhöflich, aber ich konnte einfach nicht anders. Trotzdem versuchte ich mich ein wenig zusammen zu nehmen und fragte sie, ob wir zusammen ein bisschen am Strand spazieren gehen wollen. Ich freute mich wie ein kleiner Junge, als sie zusagte, was mir letztendlich ein bisschen peinlich war...
 

Wir gingen nun also spazieren. Es war so leicht, mit ihr zusammen zu sein und alles um mich herum zu vergessen. Wir redeten über dies und das. Wie schön der Strand an diesem Morgen war, über das Wetter und die Schule. Es war nichts weltbewegendes, doch ihre Stimme war so überwältigend schön, dass ich schon wieder die wohligen Schauer, die über meinen Rücken liefen, nicht unterdrücken konnte.

Irgendwann setzten wir uns auf ein paar umgefallene Baumstämme und sahen auf das quecksilberne Meer hinaus. Unsere Hände berührten sich und allein diese kleine Berührung machte mich ganz kribbelig.
 

Schweigend saßen wir da und genossen die Nähe des anderen. Ihr schien es ebenso zu gehen, wie mir. Sie mochte mich, das wusste ich nun.

Ohne weiter darüber nachzudenken, hob ich nach einer Weile meine freie Hand an ihr Kinn und drehte ihren Kopf vorsichtig in meine Richtung. Sie fühlte sich so zart und zerbrechlich in meiner großen Hand an. Ich sah ihr in die Augen und bemerkte den irritierten Blick. Natürlich wusste ich, dass sie die Wärme meiner Haut bemerkte. Es erinnerte mich daran, dass ich anders war, als sie. Diese Erinnerung ließ mich kurz zögern und ich suchte nach Ablehnung in ihrem Blick.
 

Als ich keine fand, machte ich weiter. Ich näherte mich ihr langsam, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Weiterhin suchte ich nach Anzeichen, dass sie nicht wollte, was ich vor hatte. Aber bisher war nur Irritation in ihren Augen zu lesen. Dann trafen sich unsere Lippen und ich schloss überwältigt die Augen. Es war ein wunderschönes Gefühl, ihre weichen Lippen auf meinen zu spüren. Leah war überhaupt kein Vergleich dazu. Und irgendwo in einem versteckten Winkel meines Herzens tat mir dieser Gedanke leid, doch ich achtete in diesem Moment nicht darauf.
 

Plötzlich änderte sich alles. Emily löste den Kuss sofort, als sie bemerkt hatte, was da gerade zwischen uns passierte. Es machte mich wütend. Sie sah mich an und in ihrem Blick lagen Wut und Entsetzen. Ich spürte schon, wie mich die Wogen meiner eigenen Wut allmählich zum Zittern brachten und ich versuchte, es niederzukämpfen. Wenn ich mich jetzt verwandeln würde, würde ich sie wahrscheinlich nie mehr wieder sehen. Aber die Worte, die sie sprach, brachten bei mir das Fass zum Überlaufen. „Wie kannst du das Leah nur antun?“, sagte sie entsetzt.
 

Als ich das hörte, verlor ich endgültig die Beherrschung. Das Feuer schon meinen Rücken hinauf und ich merkte, wie sich meine Gestalt veränderte. Es war ebenso heftig, wie beim ersten Mal. Meine Wirbelsäule bog sich und ich fiel auf meine Hände, die sich inzwischen in Wolfspfoten verwandelt hatten. Nach kurzer Zeit hatte sich mein menschliches Ich wieder in den riesigen schwarzen Wolf gewandelt. Nun sah ich meine Umgebung wieder mit den wölfischen Augen. Sie war klarer denn je und genau in meiner Blickrichtung stand die junge Frau, die mich angsterfüllt anstarrte. Noch immer versuchte ich, meinen Verstand zurück zu erlangen, als ich mich plötzlich in Bewegung setzte und meinem Instinkt nachgab. So schnell wie dieser Impuls gekommen war, konnte ich gar nicht reagieren.

Erst als ich das schmerzerfüllte Schreien von Emily hörte, kam ich wieder zu mir und sah, was ich angerichtet hatte.
 

Blutüberströmt lag das zerbrechliche Mädchen unter mir, eine rote Flüssigkeit tropfte auf sie herab - Blut. Und es tropfte aus meinem Maul heraus. Endlich hatte ich mich soweit im Griff, dass ich das ganze Ausmaß meiner Attacke sehen konnte. Emily lag auf dem Boden. Die eine Hälfte ihres Gesichtes und der Arm waren zerfetzt und bluteten stark. Ihre Augen sahen mich mit fiebrigem Entsetzen an, doch auch eine andere Emotion tauchte plötzlich darin auf. Angst. Emily Young hatte Angst vor mir und ich konnte es sogar verstehen. Wer würde sich nicht vor einem solchen Monster fürchten.

Ich wusste nicht, wie ich mir nach dieser Tat selbst je wieder in die Augen sehen konnte, geschweige denn Emily, wenn sie das überlebte. Ich stieß ein wütendes Heulen aus, das Zeichen für Harry, Billy und Old Quil, dass etwas passiert war. Sie würden kommen und Emily retten, das wusste ich.

Ich warf ihr einen letzten Blick zu, dann kniff ich wütend die Augen zusammen und rannte so schnell mich meine Pfoten trugen in den Wald davon. Ich hasste mich für diese Tat und wollte am liebsten nie wieder unter die Menschen treten.

Ich war ein Monster.
 

- The End -



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lysette
2010-04-04T21:00:28+00:00 04.04.2010 23:00
hey^^

ich hab doch gesagt, dass ich es i-wann nachlesen würde.
sry, dass es solange gedauert hat, hatte viel um die ohren^^

nun zum kap.
wie immer ist es sehr gut geschrieben.
es ist ein schöner umschwung zu sehen, als sam auf einmal sauer wird und es passt du seiner art momentan.
es ist einfach schön zu sehen, dass ihn momentan die kleinsten sachen in rage versetzten kann.

hat mir wirklich gut gefallen^^
hdl^^


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