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Dienen

Glaube, Liebe, Tod
von

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Porzellanpuppe

Diesmal gibt es ein Vorwort. Es ist wichtig, dass alle wissen, dass hier in diesem Kapitel Spoilergefahr besteht. Es wird etwas von Narutos Vergangenheit geklärt. Wer bisher nur weiß, dass Naruto ein Waisenjunge ist, sollte es sich überlegen, ob er das Kapitel liest.

Zudem wollte ich mich sehr herzlich bei allen Kommentatoren und Abonnenten bedanken :) Es freut mich, dass die FF Anklang findet. Ich hätte mit so viel Interesse gar nicht gerechnet.
 

Liebe Grüße,

Amakaze

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Die Sonne war längst am Horizont verschwunden, als ich mich mit Tamaki auf den Weg machte. Ich fragte mich, in was er sein Geld investierte. Anstatt sich einfach eine Sänfte oder Kutsche zu zulegen, watschelten wir im Entenmarsch durch die Straßen. Und wurden wieder angestarrt…

Nun ja, wir boten vermutlich einen ungewohnten Anblick. Ich seufzte und senkte den Blick. Mir ging es allmählich wirklich auf den Geist. Ich stand hier wie auf dem Präsentierteller. Ungeniert, wie immer, durchbohrten mich ihre argwöhnischen Augen.

»Großer Bruder!«, erklang Natsukos Stimme aus der Ferne. Ich drehte mich um hundertachtzig Grad und erblickte sie, wie sie sich mühselig durch das Gedränge zwängte.

»Wer ist die kleine Dame, Naruto?«, fragte Tamaki.

Als Natsuko schon neben mir stand, antwortete ich: »Meine kleine Schwester«. Ich brachte es nicht über das Herz zu sagen, dass sie bloß eine flüchtige Bekannte war.

»Ja, seine kleine Schwester«, bestätigte Natsuko, nachdem Tamaki uns beide skeptisch besah. Sie klammerte sich fest an meinen Arm.

»Gehst du wirklich zu dieser Feier?«, wollte sie schließlich von mir wissen und sah zu mir herauf.

»Woher weißt du denn davon?«, entgegnete ich verblüfft.

»Naruto wird mich als Leibwächter begleiten«, antwortete Tamaki statt meiner und lächelte sie freundlich an. Natsuko hob eine Augenbraue und funkelte ihn unwirsch an.

»Ich habe nicht dich gefragt, du glatzköpfiger Gnom«, fauchte sie und wandte den Blick ab. Ich war froh, dass sie kein schlimmeres Wort benutzte. Sie kannte bestimmt dutzende Wörter, die schädlicher gewesen wären. Bemerkenswert wie frech und rebellisch sie Fremden gegenüber war, die kein Recht hatten sie zu verprügeln.

»Du solltest zum Haus gehen. Es wird dunkel«, meinte ich und streichelte behutsam ihren Kopf.

»Ich will nicht. Lass mich mitkommen«, erwiderte sie und ihr Griff wurde stetig fester bis sie förmlich an mir klebte. Die Blicke der Menschen um uns herum wurden starrer. Vielleicht erwarteten sie, dass ich das kleine Mädchen von mir stieß und sie tötete. »Unglaublich sensationsgeil…«, murmelte ich und sah dann einem von ihnen direkt in die Augen. Er war nicht einmal in der Lage meinem Blick ein paar Sekunden stand zu halten und so drehte er seinen Kopf weg. Alle taten es ihm nach. Warum? Wohl kaum aus Scham…

»Du kannst nicht mitgehen. Das hier ist Teil meiner Aufgaben. Außerdem würdest du dich wahrscheinlich sowieso langweilen«, sagte ich entschieden, »Nichts darf mich heute ablenken, weißt du. Morgen kannst du mich besuchen kommen, wenn du magst und wenn Wawashi-sama einverstanden ist«. Tamaki nickte lächelnd. Natürlich konnte er nicht ablehnen. Er wollte mein Freund sein, darum konnte er Natsuko, die mir offensichtlich sehr nahestand nicht abblitzen lassen. Vielleicht wollte er auch gar nicht ablehnen. Natsuko sah traurig zu mir hoch, dann ließ sie mich los. »Einverstanden…«, sagte sie halbherzig und rannte dann davon. Ich sah ihr nachdenklich nach und seufzte leise.

Ich entschuldigte mich bei Tamaki dafür, dass ich ihn aufgehalten hatte und wir nun vermutlich einige Minuten später eintreffen würden, als vereinbart. Er winkte ab und lächelte mild. Es schien tatsächlich nichts auszumachen. Ich betrachtete argwöhnisch seinen Rücken. Machte er das wahrhaftig aus Freundlichkeit? Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich das glauben wollte oder nicht.
 

Als wir beim Anwesen ankamen, war ich sehr von dem Gebäude angetan. Anders als die restlichen Häuser der Stadt erstrahlte es in einer frischen Farbmischung. Ich hatte keine Zeit allen Farben die gleiche Beachtung zu schenken, da Tamaki schon drängte. Er wollte wohl jegliche weitere Verspätung vermeiden um nicht noch mehr aufzufallen. Das war es jedenfalls, was ich von seinem Gemurmel glaubte zu verstehen.

»Er ist unter anderem auch Künstler«, erklärte Tamaki im Gehen, als hätte er mir die Faszination vom Gesicht abgelesen. Ich schwieg und bewunderte weiterhin im Stillen dieses grandiose Kunstwerk. Im Haus sah es genauso chaotisch, aber auf seltsame Weise auch elegant aus.

Kaum waren wir eingetreten schritt ein junger gutaussehender Mann auf uns zu. Ihm folgte mit etwas Abstand eine genauso schöne Frau. Sie hatte silbernes Haar und schokoladenbraune Augen. Tamaki und ich starrten sie an, woraufhin sie freundlich die Zähne zeigte. Sie war nicht mit den Mädchen zu vergleichen, die in Konoha wohnten. Sie war sehr schlank und sah zerbrechlich aus. Im Gegensatz zu den Frauen in Konoha, denen man ihre Kraft teilweise ansehen konnte, wirkte sie als zerspränge sie in tausend Stücke, wenn man sie zu fest anfasste. Sie war eine feine Dame. Ich schluckte verlegen. Sie sah aus, als bestünde sie aus Porzellan.

»Guten Abend, Ashikaga-san«, hauchte Tamaki, dessen Blick immer noch an der reizenden Dame hang. Er kannte also zumindest den Mann. Oder war es der Name der Frau? Doch ehe ich sie ebenso als Ashikaga-san begrüßte, erwiderte der Mann den Gruß mit einem höflichen Lächeln.

»Ich wünsche euch ebenso einen guten Abend, Wawashi-san«, sagte er und schlang seinen Arm um den Oberkörper seiner hübschen Begleiterin. Ich war der einzige, der nichts wirklich zu sagen hatte, also verneigte ich mich nur ein wenig und versuchte ein Pokerface aufzusetzen, was mir mittlerweile gut gelang. Ich war ja auch jetzt kein kleiner Junge mehr. Mit achtzehn hatte ich anfangen müssen meinen Beruf etwas ernster zu nehmen und in Zeiten, in denen es gefordert war, gelassener zu sein. Ich war kein Shinobi mehr, sondern ein Verbannter. Da ich jedoch auf den Zwerg aufpassen sollte, sollte ich besser alles anwenden, was ich in den ganzen Jahren gelernt hatte. Außerdem wollte ich dieser Schönheit zeigen, dass ich mich nicht so einlullen ließ wie mein Herr. Vielleicht würde ihr ein distanzierter junger Mann eher imponieren, als ein kleiner Schürzenjäger. Andererseits gehörte ihr Herz vermutlich diesem Ashikaga. Demnach waren meine Versuche ihr zu gefallen sowieso für die Katz.

»Darf ich fragen, wie eure liebreizende Begleiterin heißt? Ich sehe sie heute zum ersten Mal«, sagte Tamaki schließlich und küsste der Silberhaarigen den ausgestreckten Handrücken. Sie lächelte herzlich, während Ashikaga sie vorstellte: »Sie ist meine geliebte Mio. Sie ist erst vor kurzem hier in der Eisenhütte angekommen. Sie ist meine Muse. Auch ich wurde von ihrer strahlenden Schönheit verzaubert«. Er zwinkerte mir heimlich in dem Moment zu, indem auch ich sie von oben bis unten hin musterte. Ich tat so, als hätte ich es nicht gemerkt und versuchte vergebens meine Schamesröte zu unterdrücken. Ein Lachen von Ashikaga verriet mir, dass es mir misslungen war. Doch irgendwie gab er mir nicht das Gefühl, dass es etwas Schlechtes war. Nun, vielleicht erfüllte es ihn auch mit Stolz, dass jeder Mann seine Liebste begehrte, aber daran verzweifelte, sie nicht haben zu können.

»Kommt ihr beiden. Wir können uns dort hinsetzen und etwas reden«, schlug Ashikaga vor und schlenderte mit leichtfüßigen Schritten auf eine abgeschiedene Sitznische zu. Wir folgten ihm wortlos. Tamaki ließ sich mit einem erleichterten Seufzer auf dem bequemen Sofa sinken. Vermutlich taten ihm die kleinen Füße vom Gehen weh. Mio und Ashikaga taten es ihm nach und sahen mich fragend an, als ich es nicht ebenso tat. Ich kam ihrer stummen Bitte nicht nach, sondern stellte ich mich stramm zu Tamakis Seite und behielt die Umgebung im Auge. Ich hatte keine große Lust zu einer Unterhaltung. Also tat ich, weswegen ich gekommen war: Oberservieren und beschützen.

»Nun, Wawashi-san. Wer ist denn nun euer Begleiter? Auch ihn habe ich noch nicht gesehen«, wollte Ashikaga nach ein paar Minuten wissen.

»Er ist mein Diener Naruto aus Konoha-Gakure«, erklärte Tamaki stolz. Er war froh, dass er zwar keine schöne Frau, aber einen Beschützer mit bekannter Herkunft vorzuweisen hatte.

»Konoha-Gakure!«, entwich es Ashikaga überrascht und Tamaki bemühte sich nicht einmal darum nicht zu zeigen, wie ihn diese Reaktion erfreute.

»Ja. In der Tat. Mein Diener diente ehemals unter dem Hokage der fünften Generation«, sagte Tamaki.

Ganz genau. Und ich bin auch der Sohn des vierten Hokage; fügte ich gedanklich hinzu. Aber das konnte niemand von den dreien wissen. Möglicherweise hoffte ich es auch ein bisschen, schließlich war es schädlich für den Ruf meines Vaters, wenn jedermann hörte, sein Sohn war aus Konoha verbannt worden und obendrein jetzt auch Sklave in der Eisenhütte.

»Aber weshalb ist er hier?«, fragte Mio neugierig und neigte ihren kleinen Kopf nach vorne um mich über die anderen hinweg anzusehen. Sie wollte wohl, dass ich antwortete. Ich schwieg und überließ Tamaki mein Schicksal. Schließlich war ich bloß ein Angestellter von ihm.

»Nun, ich habe extra darum gebeten, dass man ihn mir als Leibwächter überlässt«, verkündete Tamaki großspurig. Erst dachte ich, dass ich in Lachen ausbrechen werde. Dann wurde mir schlagartig klar, dass es sich so in etwa vielleicht tatsächlich abgespielt hatte. Immerhin hatte man mich Tamaki übergeben. Also hatte Konoha wohl sofort einen interessierten Käufer gefunden und dieser Käufer war offenbar Tamaki Wawashi. Also hielt ich brav den Rand und versuchte meinen Herrn in seiner Behauptung zu unterstützen. Wenn er jetzt anfing zu prahlen, dann konnte es mir nur zu gute kommen.

»Er ist also nicht als Sklave in die Eisenhütte gekommen?«, fragte Ashikaga mit einem Grinsen. Glaubte er Tamaki nicht? Möglicherweise wusste er auch über meine Umstände bescheid. Aber warum sollte er? Eine Berühmtheit war ich sicher nicht, auch wenn der Neunschwänzige in meinem Körper versiegelt war. Zumindest bezweifelte ich, dass einem Mann namens Ashikaga, der an einem Ort lebte, den ich zuvor nicht gekannt hatte, mein Name etwas sagte. Tamaki hatte nicht einmal meinen Nachnamen genannt. Also entspannte ich mich, obwohl ich doch etwas panisch geworden war. Das einzige, woran ich denken konnte war, dass Tamaki es nicht vermasselte.

Tamaki schüttelte empört Kopf. »Aber nein! Naruto ist ein fähiger Shinobi. Einer der besten aus Konoha. Ich hätte nicht gedacht, dass die werte Tsunade, also der derzeitige Hokage, mir Naruto überlassen würde. Ich bin froh, dass mein Wissen interessant genug für Konoha ist«, gab Tamaki mit einem sehr seltsamen Ton in der Stimme zurück. Ich merkte, dass er bereits dabei war, dieses Gespräch für seine Geschäfte zu benutzen. Ich unterdrückte einen Seufzer und ließ meinen Blick über die Menschenmenge schweifen. Würden wir hier nun oft herkommen? War Ashikaga der Geschäftsmann, dem Tamaki nicht traute?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Epona1991
2011-05-14T14:18:54+00:00 14.05.2011 16:18
ein wirklich tolles kap.
freue mich schon aufs nächste.
LG Epona1991
Von:  fahnm
2011-05-09T22:04:52+00:00 10.05.2011 00:04
Der Alte Tamaki scheint Naruto sehr zu schätzen.
Bin mal gespant wie es weiter gehen wird.^^
Von:  Sin66
2011-05-09T18:44:35+00:00 09.05.2011 20:44
Super endlich ein neues Kapitel und es ist auch noch Klasse
mach weiter so.Ich Hoffe es gibt bald wieder ein
Kapitel.Mich würde interresieren was Tamaki für
Invormationen hat die so wertvoll sein sollen.

Viel Glück weiterhin.Sin66.
Von:  red_moon91
2011-05-09T18:22:38+00:00 09.05.2011 20:22
Ein super Kapitel, wie man sieht macht es nichts wenn man etwas länger wartet.
ich freue mich darauf die FF weiter zu verfolgen.

mfg red_moon91
Von:  bLy
2011-05-09T12:31:21+00:00 09.05.2011 14:31
nach langer zeit wieder ein neues kapitel, freut mich das du weiter schreibst.
schade nur das es schon vorbei ist..
hoffe das nächste dauert nicht all zu lange :-)


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