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Forget the past - live now

RikuXSora
von

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Forget the past - live now (non-adult)

Forget the past - live now von Chibi_Isa

RikuXSora
 

Ein weiterer One-Shot. Ich hatte ihn schon ewig lange auf meinem Block, nur leider nie Zeit ihn abzuschreiben. Jetzt aber schon, deshalb viel Spaß beim Lesen.
 

LG

Isa
 

One-Shot: Forget the past - live now (non-adult)
 

Als ich zu Hause ankomme ist noch alles so wie ich es kenne.

Mein Zimmer sieht genauso aus wie ich es von 6 Jahren verlassen habe. Auf dem Schreibtisch steht noch immer das Erinnerungsfoto von Kairi, mir und Sora.
 

Sora, ich habe ihn nie vergessen, seine immer fröhliche Art, sein Lächeln, seine wuscheligen Haare und seine schmächtige Gestalt.

Ich bin damals von den Inseln weggegangen.
 

Nachdem wir von unseren Abenteuern zurückgekehrt waren, hat mich jeder gemieden.

Alle hatten Angst vor mir, weil ich von der Dunkelheit besessen war.

Obwohl sie nicht alles wussten, nur das übliche Getratsche der Leute haben sie mich trotzdem behandelt als hätte ich eine ansteckende Krankheit.
 

Kairi und Sora, sie haben zwar zu mir gehalten, aber trotzdem musste ich gehen.

Ich hielt es hier einfach nicht mehr aus. Diese ständigen Blicke von Leuten die die Wahrheit überhaupt nicht keinen.

Kaum das ich 18 wahr bin ich gegangen, ohne auch nur einem davon etwas zu sagen.
 

Nicht mal Sora wusste davon, im Nachhinein tut mir das Leid, er war bestimmt traurig.

Aber hätte ich es ihm gesagt, wäre er wahrscheinlich mitgekommen.

Aber das wollte ich nicht, er ist glücklich hier, hat Freunde hier, die ihn mögen, eine super Familie.
 

Niemals würde ich ihn hier herausreißen.

Aber ich konnte gehen, meine Mutter hat mich und meinen Vater schon verlassen, als ich klein war.

Vater war über meinen Entschluss wegzugehen zwar nicht erfreut, aber er hat mich ziehen lassen.
 

Er hat verstanden, dass ich mich hier nicht mehr wohl gefühlt habe. Und jetzt?

Jetzt ist Vater tot, deswegen bin ich zu den Inseln zurückgekehrt.

Ich weiß nicht wie, aber Kairi hat meinen Wohnort ausfindig gemacht und mich angerufen.

Er hatte einen Herzinfarkt, Vater hatte schon immer ein schwaches Herz.
 

„Riku? Bist du da? Mach auf!!! Los, lass uns rein!!!“ höre ich plötzlich unten eine vertraute Stimme.

Das kann nur Sora sein, ich bin gerade mal ne Stunde wieder da und er weiß es und ist hergekommen.
 

„Riku, jetzt mach schon auf. Wir sind´s Sora und Kairi.“ bestätigt er meine Vermutung. Toll und Kairi ist auch mitgekommen.

„Ja ich komme schon.“ antworte ich schließlich und gehe zur Tür um diese zu öffnen.
 

„Riku!!!“ freut sich Sora, als er mich wieder sieht und hüpft mir in die Arme.

„Riku, ich hab dich so vermisst. Wie konntest du auch gehen ohne mir was zu sagen?“ sprudelt es sofort aus ihm heraus, als er sich wieder von mir löst.
 

„Es tut mir Leid, aber ich konnte nicht. Denn hätte ich das getan, wärst du womöglich noch mitgekommen und das wollte ich nicht.

Ich wollte dich nicht aus deiner gewohnten Umgebung heraus reißen und dich von deinen Freunden trennen.“ erkläre ich.
 

„Und was nützt mir das alles wenn mein bester Freund irgendwo ist und ich nicht weiß wo.“ entgegnet Sora.

Das ist wieder einmal Sora, er würde nie an sich selber denken.

Er hat sich in dieser Beziehung kein bisschen verändert. Doch auch vom Aussehen her ist er derselbe geblieben,

seine braunen Haare stehen immer noch zu allen Seiten ab, er ist immer noch ziemlich dünn,

er scheint etwas gewachsen zu sein, doch noch immer ist er viel kleiner als ich.
 

„Es tut mir Leid, Sora, aber es ging nun mal nicht anders. Aber jetzt wollt ihr nicht erstmal reinkommen.“ bitte ich Sora und Kairi, die, die ganze Zeit etwas hinter Sora stand herein.

Doch als ich sie sehe versetzt es mir sofort einen Stich, sie ist eindeutig schwanger.
 

„Hallo Riku.“ begrüßt sei mich und umarmt mich kurz.

„Hallo Kairi, du bist schwanger? Na dann sollte ich Sora erstmal beglückwünschen.“ erkläre ich.

Sora ist mittlerweile im Wohnzimmer, sitzt auf seinem Lieblingssessel, den er immer für sich beansprucht hat, als er bei mir war.
 

„Nee, solltest du nicht. Ich bin nicht der Vater und Kairi ist auch nicht meine Freundin.“ erzählt er sofort als ich und Kairi zu ihm kommen. „Nicht?“ frage ich staunend. Nie hätte ich gedacht, das Kairi sich in jemand anderen als Sora verlieben würde und umgekehrt.
 

„Nein, Riku, Sora is nicht mein Freund und auch nicht der Vater. Bitte erschreck jetzt nicht wenn ich dir sage wer es ist, okay?“ will Kairi wissen.

„Warum sollte ich? Bei dir mach ich mir keine Sorgen, das du an den Falschen geraten bist. Also wer ist es?“ will ich nun wissen.

„Tidus.“ kommt es leise von Kairi.
 

„Was? Tidus? Wie konntest du dich…?“ frage ich wütend, werde jedoch von Sora unterbrochen: „Hör auf Riku, Kairi hat daran keine Schuld. Das war ganz alleine meine Schuld.“
 

„Wieso deine Schuld?“ wundere ich mich.

„Es war so, als du weggegangen bist, war Sora tieftraurig. Er hat keinen mehr an sich heran gelassen, außer mir.

Doch auch ich fand es schwer zu verstehen warum du nicht mehr da bist, schließlich bist du unser bester Freund. Na ja und für mich war eben Tidus da.

Er hat mich getröstet und war total freundlich zu mir. Und so haben wir uns dann mit der Zeit ineinander verliebt, später haben wir geheiratet und jetzt erwarte ich ein Kind von ihm.“ erzählt Kairi.
 

Sora, todtraurig?

Vermisst er mich denn so sehr?

Aber trotzdem verstehe ich nicht warum Kairi sich ausgerechnet mit Tidus eingelassen hat.

Er war es der das Gerede der Leute nur noch mehr geschürt hat. Er hat sie zu ihrem Verhalten mir gegenüber noch angestachelt.
 

„Riku?“ fragt Sora.

Ich nicke nur.

„Ich freue mich dass du wieder da bist. Bleibst du auch bitte etwas?“
 

„Ich weiß noch nicht. Ich bleibe auf jeden Fall bis nach Vaters Beerdigung. Was danach kommt weiß ich noch nicht.“ antworte ich.

„Wäre schön wenn du etwas länger bleiben könntest. Ich würde mich freuen und Kairi auch.“ entgegnet Sora.
 

„Dann wären wir mal wieder alle drei zusammen, sowie früher.“

„Ja, so wie früher. Aber die Wunden werden trotzdem nicht vergehen. Die Wunden von früher, so was vergeht nie mehr.“ erkläre ich leise und denke an die Geschehnisse,

die wir in Zusammenhang mit Kingdom Hearts hatten.
 

„Ach Riku, nicht so pessimistisch, sonst kannst du gleich wieder gehen. Lach doch mal.“ muntert mich Sora auf.

Das ist auch etwas das nur er kann, kein anderer schafft das, bei jedem anderen wäre mir das auch egal gewesen,

aber Sora ist was Besonderes.
 

„Reicht dir auch ein Lächeln?“ frage ich und lächle kurz.

„Geht schon. Aber während der Zeit, in der du hier bist, will ich dich wenigstens einmal lachen hören. Ist das klar?“ will Sora wissen.

„Klar, Chef.“ antworte ich.
 

„Ihr beiden seid wirklich unverbesserlich.“ steuert Kairi bei. „Ich werde dann mal wieder gehen. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen.“

„Aber du kannst doch bleiben, wir können auch reden wenn du da bist.“ wirft Sora sofort ein.

Das stimmt, er hat Recht, ich habe doch nichts gegen Kairi, hab sie doch immer noch genauso gerne auch wenn sie jetzt mit Tidus zusammen ist.
 

Doch Kairi lässt sich nicht beirren, steht auf und flüstert Sora noch etwas zu, dieser läuft daraufhin knallrot an.

„Tschüß Riku. Ach ja kümmerst du dich selbst um die Beerdigung?“ fragt Kairi.

„Ja ich denke schon.“ antworte ich. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht.

„Dann geh morgen zum Priester und du musst dir eine Grabesrede ausdenken. Sora und ich haben schon mit dem Priester gesprochen und er hält dich übrigens nicht für böse, menschenbedrohlich oder sonst was.

Wir haben die Beerdigung für übermorgen um 2 angesetzt, außerdem haben wir uns schon um den Blumenschmuck und den Grabstein gekümmert.

Die Todesanzeige und den Nachruf haben wir auch schon erledigt. Wir haben das alles so gemacht,

wie wir dachten dass du es magst, aber wenn dich irgendwas stört dann kannst du es gerne ändern.“ erklärt Kairi.
 

„Ach bei euch beiden mach ich mir da keine Sorgen. Vielen Dank für die Hilfe.“ antworte ich erstaunt darüber, dass die beiden schon so viel für mich getan haben.

„Nichts zu danken. Also bis dann.“ verabschiedet sich Kairi nun endgültig und geht aus dem Zimmer.

Ein paar Momente später hören wir die Haustür ins Schloss fallen, jetzt bin ich allein mit Sora.
 

„Und was hat Kairi dir zugeflüstert?“ frage ich.

„Ach nichts.“ antwortet Sora nur knapp.

„Ja, ja, von nichts wird man aber nicht knallrot.“ bemerke ich.

„Es war aber wirklich nichts. Aber jetzt mal was anders, als was arbeitest du eigentlich jetzt?“ fragt Sora und lenkt von meiner Frage ab.
 

Na gut wenn er nicht will, ich werde ihn zu nichts zwingen.

„Als Arzt in einem Krankenhaus auf dem Festland.“ entgegne ich.

„Haha du als Arzt.“ fängt Sora sofort an zu lachen.

„Was ist daran so komisch? Was hast du denn für einen Job?“ will ich wissen.

„Ich… ich…“ stottert Sora. „Ich bin Koch.“
 

Darüber muss ich aber jetzt lachen, Sora als Koch, das wäre dasselbe wenn Kairi ein Klempner wäre.

„Wie bist du denn dazu gekommen?“ frage ich schließlich.

„Es hat mir eben gefallen, okay!?“ antwortet Sora wütend.

„Is ja okay. Und kochst du mir was?“ frage ich.
 

„Jetzt sofort?“ will Sora wissen.

„Na ja hungrig wäre ich schon.“ antworte ich.

„Okay, dann gehen wir in die Küche und schauen was du so da hast.“ stimmt Sora zu und steht auf. Ich erhebe mich ebenfalls und wir gehen in die Küche.

„Hmmmm, Schinken, Salami, Champignons, Käse, Ketchup, Milch, Schlagsahne und Semmeln. Ihr habt so viel wie immer zu Hause.“ bemerkt Sora grinsend. „Ach du weißt doch wie Vater war.

Er hat nie viel eingekauft. Außerdem war er nur noch eine Person und da wird er wahrscheinlich nicht so viel brauchen.

Also kannst du daraus was kochen?“ frage ich.
 

„Ja, Pizzasemmeln müssten gehen. Dann kannst du die Milch wieder aufräumen und schon mal die Champignons in ne Schüssel geben. Aber vorher das Wasser abtropfen lassen.“ entgegnet Sora,

nimmt sich ein Schneidbrett und beginnt den Schinken und die Salami klein zu schneiden.
 

Ich räume die Milch wieder in den Kühlschrank und erledige dann die Sache mit den Champignons.

„Jetzt kannst du die Semmeln aufschneiden, ich mache dann den Teig fertig.“ gibt mir Sora sofort eine neue Aufgabe,

als ich ihm die Schüssel mit den Champignons hinstelle.
 

„Okay, Chefkoch.“ gebe ich zurück, hole mir ein Messer und halbiere die beiden Semmeln.

„Habt ihr Pizzagewürz?“ fragt Sora als ich fertig bin.

„Keine Ahnung. Ich schau mal nach.“ erwidere ich und schaue in den Küchenschrank. Wow Papa hatte so was tatsächlich, hätte ich jetzt nicht gedacht.

„Hier bitte.“ sage ich als ich Sora die Packung gebe.
 

„Danke. Jetzt kannst du noch den Ofen auf 180° und Heißluft einstellen.“ bemerkt Sora.

Ich tue was er mir sagt, während er den Teig auf den Semmelnhälften verteilt.
 

„Wir essen dann im Wohnzimmer okay?“ frage ich.

„Gern.“ antwortet Sora als er die Semmeln in den Ofen stellt.

„Wo arbeitest du eigentlich?“ frage ich.

„Na im Inselrestaurant.“ antwortet Sora.
 

„In diesem alten Schuppen?“ frage ich erstaunt. Das Inselrestaurant war eigentlich nur eine kleine Kneipe, man bekam dort kein Essen, nur Getränke und eigentlich nur alkoholische.

„Das ist jetzt kein alter Schuppen mehr. Es wurde dort alles umgebaut und restauriert. Sie haben jetzt sogar Fremdenzimmer. Aber das kann ich dir alles irgendwann Mal zeigen.“ entgegnet Sora.
 

„Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist. Der Inhaber war nicht besonders gut auf mich zu sprechen, damals.“ erkläre ich Sora.

„Richtig, damals Riku.

Das ist jetzt über 6 Jahre her, du wirst dich doch nicht noch immer mit solch alten Kamellen beschäftigen.“ gibt Sora zurück.
 

„Doch das tue ich, Sora.

Für mich sind sie nämlich nicht alt, für mich werden sei auch nie alt sein. Nie werde ich vergessen wie mich alle angestarrt haben,

wie sie hinter meinem Rücken über mich gesprochen haben, aber keiner getraut hat mit mir zu reden. So was vergisst man nie, Sora.“ erkläre ich traurig.
 

„Vielleicht wirst du es nicht vergessen, aber du kannst ihnen mutig entgegen treten und ihnen zeigen dass, das alles nur dumme Gerüchte sind. Wenn du dich hier verkriechst wird es dir genauso wenig nützen.“ erwidert Sora.

Vielleicht hat er Recht, vielleicht sollte ich ihnen wirklich entgegen treten.
 

Aber habe ich überhaupt so viel Mut?

War ich nicht immer feige? Ich konnte mich nicht gegen die Dunkelheit wehren, habe mich einfach von ihr besetzen lassen.

Und als ich gelernt hatte mit ihr umzugehen, hatte ich zuviel Angst um Sora gegenüber zu treten.

Er sollte mich nicht so sehen, sollte nicht sehen, dass ich der Dunkelheit die Hand gereicht hatte.
 

„Riku was ist los?“ fragt Sora.

„Nichts, Sora alles gut.“ antworte ich.

„Schau mal, ich glaube die Semmeln sind fertig.“
 

„Oh ja du hast Recht.“ bemerkt Sora, nimmt zwei Teller und gibt mir zwei Semmelhälften und sich auch.

Danach essen wir. Sora erzählt die ganze Zeit dabei, ist mehr damit als mit Essen beschäftigt.

Ich höre lieber zu, das hab ich schon immer lieber gemacht.

Sora sieht auch zu süß aus wenn er etwas erzählt.
 

Süß? W

as sollte das denn jetzt?

Aber ich kann nicht leugnen, das Sora schon immer besonders putzig aussah und es mich schon immer gereizt hat einmal seine Lippen zu spüren.

Aber so was konnte ich ihm doch nicht erzählen, er war schon immer in Kairi verschossen.

Er hat wahrscheinlich nie an mich gedacht, aber ich, immer wenn ich eine neue Freundin hatte musste ich an Sora denken.

An Sora und seine unbekümmerte Art, sein zauberhaftes Lächeln und seinen Wuschelkopf.
 

Bald sind wir mit Essen fertig, Sora will jetzt eigentlich wieder nach Hause, doch ich,

ich möchte nicht, dass er geht, doch ich bin viel zu feige um ihn zu fragen ob er heute bei mir schläft.

Früher hat er das oft gemacht, fast jedes Wochenende,

aber jetzt?
 

Immerhin sind wir 23 und 24 Jahre alt. Ich meine, er wird schon denken ob ich nicht ganz richtig im Kopf bin.

„Also Riku. Ich komme morgen früh wieder vorbei. Ciao.“ sagt er als wer an der Haustür stehen.

„Sora!!“ kommt es nun doch von mir, als er schon fast aus der Tür ist.
 

„Ich… Macht es… Könntest du… Schläfst du heute Nacht bei mir? Ich will nicht alleine sein.“ schaffe ich es dann doch meine Bitte in Worte zu fassen.

„Klar. Warum hast du das nicht früher gesagt?“ fragt Sora.
 

„Na ja, ich… ich… ich hatte Angst dass du „Nein“ sagst.“ erkläre ich stammelnd.

„Und warum sollte ich? DU bist mein Freund und ich bin für dich da. Egal was andere darüber sagen.“ antwortet Sora.

„Danke.“ nuschele ich.
 

„Passt schon, Riku. Wollen wir hoch in dein Zimmer?“ will Sora wissen. „Mhmmmm.“ entgegne ich nur und gehe voraus.

„Ich gehe mal kurz ins Bad, okay?“ fragt Sora also wir daran vorbei gehen. „Ja, okay.“ antworte ich und gehe in mein Zimmer.

Dort ziehe ich mich um, setze mich dann auf mein großes Fensterbrett und schaue in die Nacht hinaus.
 

Von hier aus kann ich unsere Spielinsel sehen.

Wie oft haben wir uns dort ausgetobt als wir noch Kinder waren?

Wie oft konnten wir dort unseren Alltag vergessen?

Wie oft haben wir uns von dort aus in fremde Welten gewünscht?
 

„Na an was denkst du gerade?“ fragt Sora auf einmal und setzt sich neben mich.

„Nichts.“ antworte ich und schaue zu Sora.

Er sieht wirklich noch immer total süß aus.

Besonders jetzt wo der Mond so schön auf seine Haut scheint.
 

Vielleicht findet er mich ja auch nicht so schlecht, aber nein so was kann ich Sora einfach nicht erzählen. Sora ist mir zu wichtig um irgendwas falsch zu machen.

„Riku?“ fragt Sora nach einer Weile.

Ich nicke nur.
 

„Können wir dann schlafen?“

„Ja, klar.“ antworte ich und klettere vom Fensterbrett herunter.

„Und machst du bitte das Fenster zu. Mir ist kalt.“ erklärt Sora, als er ebenfalls vom Fensterbrett heruntergeklettert ist.
 

„Dir ist kalt? Soll ich noch eine Decke holen?“ frage ich als ich das Fenster schließe.

„Nein, danke so sollte es schon gehen.“ entgegnet Sora.

„Warte ich gebe dir ein T-Shirt und ne Hose von mir, dann können wir schlafen.“ bemerke ich, gehe zu meinem Schrank und hoffe das Papa auch hier nichts verändert hat.
 

Und tatsächlich ist noch alles da, sogar meine alte Schuluniform, hängt noch da. Schließlich suche ich Sora, etwas zum Schlafen.

„Aber ich will auf die Fensterseite.“ bestimmt er, als er die Sachen anhat und setzt sich sofort auf diese Seite des Bettes.
 

„Du hast dich kein Stück verändert.“ bemerke ich. Welche Kämpfe haben wir ausgetragen nur deswegen weil jeder von uns immer auf diese Seite wollte. „Tja einmal Sora, immer Sora.“ entgegnet er.

„Aber jetzt komm schon, sonst schlaf ich ohne dich ein.“
 

Ich komme seiner Aufforderung nach und lege mich neben ihn ins Bett. Eine lange Zeit über sagt keiner von uns ein Wort, jeder hängt seinen Gedanken nach.

„Riku?“ wendet sich Sora schließlich fragend an mich.

„Ja“ antworte ich.

„Riku, könntest du vielleicht… nein… weißt du… nee… also es ist so…“ stottert Sora.
 

„Sora, sag doch bitte einfach was los ist. Ich wird dich bestimmt nicht fressen deswegen.“ verspreche ich ihm.

„Also gut. Mir ist immer noch kalt. Könntest du mich vielleicht… du weißt schon wärmen?“ erklärt Sora endlich.

Oh mein Gott, wirklich, ich soll ihn wärmen, ich kann gar nicht glauben das er das gerade gesagt hat. Ich ziehe ihn zu mir, schlinge meine Arme um ihn, sein Kopf liegt nun auf meiner Brust.
 

„Geht’s so?“ will ich wissen.

„Jaaah, danke.“ antwortet Sora und lächelt mir zu. Seine Wangen kürt ein leichter Rotschimmer, aber der macht ihn nur noch süßer.
 

„Mach ich doch gern.“ entgegne ich.

„Gute Nacht, Sora.“

„Gute Nacht Riku.“ gibt Sora zurück.
 

Kurze Zeit später sind wir schon eng aneinander gekuschelt eingeschlafen. Am nächsten Morgen werde ich wach, als jemand immer wieder meine Ponysträhnen zurückstreicht.

Es dauert eine Weile bis ich realisiere, dass das Sora sein muss.

Grinsend halte ich meine Augen geschlossen, wenn ich sie jetzt öffnen würde, würde er bestimmt aufhören.
 

Ich genieße diese Berührungen, auch wenn es nur kleine sind, sie kommen von Sora. Doch nach einer Weile hört er auf damit, legt seine Hand neben mich, darauf folgt gar nichts, weshalb ich auch meine Augen öffne.

Oh mein Gott hätte ich sie lieber zu gelassen,

Sora ist keine 5 cm von meinen Lippen entfernt, doch als er meine offenen Augen sieht, schreckt er sofort zurück.
 

Ich schaue ihn an, warum nur, warum musste ich meine Augen auf machen, hätte ich sie geschlossen gehalten, hätte ich endlich seine Lippen spüren können.

Aber nein, ich Trottel konnte wieder nicht warten.
 

„Riku, das war jetzt nicht so wie du denkst.“ erklärt Sora nach ein paar Momenten.

„Aja? Und was denk ich denn?“ frage ich. Doch Sora erwidert nichts, es war auch eine dumme Frage.
 

„Wollen wir frühstücken?“ will ich schließlich wissen, als Sora´s Lippen kein einziger Ton entwichen ist.

Auch jetzt sagt Sora noch nichts, sondern nickt nur und steht auf. Ich stehe ebenfalls auf, ziehe mich um, genau wie Sora.
 

„Ohhh mir fällt gerade ein, das wir ja gestern die letzten Sachen, die hier waren verarbeitet haben.“ bemerke ich, als wir die Treppe hinab gehen. „Aber wir können ja irgendwo frühstücken gehen. Ich lad dich ein.“
 

„Aber Riku das musst du nicht, ich kann auch selber zahlen.“ erwidert Sora sofort.

„Wenn ich sage ich lad dich ein, dann is es auch so. Also wohin gehen wir?“ frage ich.

„Inselrestaurant?“ schlägt Sora mit einem unwiderstehlichem Dackelblick vor.
 

„Na gut. Aber nur weil es du bist.“ stimme ich zu und wir machen uns auf den Weg zum Restaurant.

„Sora? Was machst du denn hier? Du hast doch Urlaub.“ wird Sora sogleich von der Bedienung begrüßt.

Es ist unverkennbar Selphie, auch wenn ihre Haare ein klein bisschen länger sind und sie nicht mehr so kindlich aussieht.
 

„Eigentlich wollten wir hier frühstücken, aber wir können auch wieder gehen.“ antwortet Sora lächelnd.

„Ach so ein Quatsch, kommt rein. Dein Freund auch, er muss nicht da in der Tür stehen bleiben.“ entgegnet Selphie.

Sora zieht mich am Arm, nun endgültig ins Restaurant hinein.

„Hallo Selphie.“ begrüße ich sie.

„Riku...“ kommt nun von ihr, als ihr das Tablett zu Boden fällt.

„Hier bitte.“ sage ich und gebe es ihr wieder zurück.
 

„D...dda...danke.“ antwortet sie und nimmt es zaghaft wieder in ihre Hände. „Selphie, was ist hier los?“ fragt plötzlich eine Stimme. Sie gehört zu dem Mann, der nun durch eine Schwingtür kommt.

Auch ihn erkenne ich sofort wieder, er ist der Besitzer des Restaurants. „Nichts, mir ist nur das Tablett herunter gefallen.“ entgegnet Selphie.
 

„Nichts? Und was ist mit ihm?“ fragt er und zeigt auf mich. Toll, jetzt ist es also wirklich so gekommen,

wie ich es mir schon dachte.
 

„Er hat hier Hausverbot und wenn du jetzt so freundlich wärst, ihm das auch klar zu machen.“

„Aber Sie können Riku doch nicht einfach rausschmeißen. Er hat ihnen nichts getan.“ bemüht Sora sich um mich.

„Hüte deine Zunge, sonst fliegst du gleich hinterher.“ entgegnet der Besitzer sofort.
 

„Also Selphie, wenn du nun so freundlich wärst.“

„Ähhhh, also Riku du...ich muss...könntest du...“ stottert Selphie herum. „Lass stecken, ich merke schon wenn ich nicht erwünscht bin.“ unterbreche ich sie wütende und gehe wieder aus dem Lokal.
 

„Das haben Sie jetzt aber toll hinbekommen, Chef.“ höre ich Sora noch sagen, bevor er hinter mir her rennt und mir zuruft ich solle warten. „Riku, jetzt doch mal an.“ bittet er schließlich, als er ziemlich außer Atem bei mir ankommt.

„Es tut mir Leid, was da gerade passiert ist. Ich wollte nicht das es so kommt.“

„Schon in Ordnung. Du kannst ja nichts dafür.“ antworte ich schließlich und bleibe stehen.
 

„Oh doch, hätte ich nicht darauf bestanden dort hinzugehen, wäre das nie passiert.“ gibt Sora zurück.

„Dann wäre es eben später passiert, Sora. Ich bin es schon gewohnt hier auf Ablehnung zu treffen.“ erkläre ich.
 

„Nein, so kann das nicht bleiben, wir werden jetzt irgendwo frühstücken und zwar zusammen.“ entgegnet Sora.

„Möchtest du das denn noch? Nach so einem Zwischenfall?“ frage ich.

„Ach, das ist mir doch egal, es war mir schon immer egal, was die Leute über dich sagen.

Ich weiß wie es wirklich war und selbst wenn ich es nicht wüsste, du bist und bleibst mein bester Freund, daran ändert sich nichts. Und jetzt komm, gehen wir frühstücken.“ bestimmt Sora und läuft weiter.
 

Sora, ich wundere mich immer wieder über ihn. Ohne ihn wäre ich schon längst kaputt gegangen.

Er war immer für mich da und auch als ich weg war, musste ich nur an ihn danken und schon war ich wieder gut drauf.
 

„Los, gehen wir in das Café da.“ sagt Sora auf einmal, als wir vor einem Café stehen.

Das kenne ich auch noch, mein Vater ist gerne mit mir hierher gekommen. Doch auch diesmal haben wir kein Glück, werden wieder abgewiesen.

Genauso ist es bei allen anderen Gasthäusern oder Cafés.
 

„Sora willst du es nicht mal aufgeben? Wir können uns auch irgendwo beim Bäcker was kaufen und bei mir zu Hause essen.“ schlage ich vor, als wir aus dem letzten Café, dass ich kenne, rausgeschmissen werden.
 

„Nein, Riku, ich kenne noch ein Café, da will ich es noch probieren, dann können wir uns was kaufen.“ antwortet Sora verbissen. Wie immer, Sturkopf Nummer 1.
 

„Wo ist das denn? Ich kenne kein Café mehr.“ entgegne ich überrascht. „Kannst du auch nicht, die Besitzer sind erst vor zwei Jahren auf die Inseln gekommen.

Aber das Essen dort ist echt lecker.“ erzählt Sora.

„Okay, dann gehen wir.“ stimme ich zu.

Zwei Jahre, sie können mich gar nicht kennen, das ist gut. Außer sie hören auf das Geschwätz der Leute, das wäre dann wieder schlecht.
 

„Guten Morgen.“ begrüßt uns eine Frau, als wir eintreten.

„Guten Morgen.“ grüßen wir beide zurück und setzten uns an einen Tisch. Hmmm fängt ja schon mal besser an,

als in den anderen Läden.
 

„Kann ich die Getränke schon aufnehmen?“ fragt die Frau, als sie an unseren Tisch kommt.

„Ja, ich trinke Kakao und er nimmt einen Kaffee mit Milch und drei Löffeln Zucker.“ antwortet Sora für uns beide.

Er weiß immer noch, dass ich meinen Kaffee so trinke, dass er sich so was merkt.
 

„Okay, kommt sofort.“ erwidert die Bedienung und geht wieder.

„Und wie findest du es hier?“ fragt Sora.

„Schön.“ antworte ich und schaue mich erstmal ein bisschen um.

Also auf den ersten Blick würde ich sagen, das Lokal ist schlecht besucht, sehr schlecht sogar,

denn wir sind die einzigen Gäste. Aber es ist echt toll eingerichtet, die Stühle sind bequem und die Dekoration ist auch echt toll.
 

„Nur so als Frage, ist es nicht ein bisschen schlecht besucht?“ frage ich schließlich.

„Ja, du hast Recht. Aber die Leute haben, dasselbe Problem wie du. Sie werden hier nicht aufgenommen und in die Gemeinschaft integriert.

Für die meisten Menschen, sind sie Fremde, die den Alltag auf der Inseln zerstören wollen.“ erklärt Sora.
 

Genau deswegen hab ich die meisten Leute hier auch nie gemocht. Ihre altbackenen Ansichten waren und sind echt zum Kotzen.

„So bitte. Einmal Kakao und einmal Kaffee mit Milch und drei Löffeln Zucker.“ bringt uns die Bedienung unsere Bestellung.

„Dankeschön. Wir nehmen übrigens zweimal das Frühstücksmenü 1.“ bestellt Sora dann weiter.
 

„Kommt sofort.“ verabschiedet sich die Frau wieder.

„Was ist das Frühstücksmenü 1?“ will ich wissen.

„Ein Butterhörnchen und ein Schokohörnchen.“ antwortet Sora. „Du kannst aber gerne beide Butterhörnchen essen, wenn du noch immer kein Schokofan bist.“
 

„Nein, bin ich immer noch nicht.“ bestätige ich Soras Annahme.

„Du hast dich auch nicht verändert.“ stellt Sora lächelnd fest.

„Tja, einmal Riku, immer Riku.“ wiederhole ich Soras Satz von gestern Abend.

„Ich bin froh, dass du noch immer so bist.“ erklärt Sora.
 

„Wie meinst du das?“ frage ich.

„Na stell dir mal vor, du wärst Mafiaboss geworden. Dann hättest du dich garantiert auch in deinen Umgangsformen verändert.

Aber dann wärst du nicht mehr der Riku gewesen, den ich kenne.“ entgegnet Sora.

„Ach ja? Und welchen kennst du denn?“ will ich jetzt wissen.
 

„Einen, der mein bester Freund ist, der beste den man sich wünschen kann.“ antwortet Sora.

„Danke.“ gebe ich zurück.
 

„So hier bitte zwei mal Frühstücksmenü 1.“ bringt uns die Bedienung unsere Speisen. Kaum das sie die Teller hingestellt hat, nehme ich mir Sora´s Butterhörnchen und er sich mein Schokohörnchen.

„Er hasst Schoko.“ erklärt Sora aufgrund des staunenden Blicks der Bedienung.

„Ach so. Das hättet ihr ruhig sagen können, dann hätte ich die Hörnchen gleich so verteilt. Aber jetzt guten Appetit.“ wünscht sie uns und geht dann.

Ich nehme mir ein Butterhörnchen und beiße dann hinein. Es ist wirklich total lecker, viel besser als das was es beim Bäcker gibt.
 

„Sora, weißt du wie lecker das schmeckt?“ frage ich, als ich mein zweites Hörnchen nehme.

„Na das hab ich schon gemerkt, so schnell wie du das erste gegessen hast.“ antwortet Sora lächelnd.
 

„Ich kann nichts dafür, wenn es so gut ist. Hier probier mal.“ entgegne ich und halte ihm das zweite Hörnchen hin, sodass er abbeißen kann.

„Na los, beiß ab.“ fordere ich ihn auf, als er nicht darauf reagiert hat.
 

Nach weiterem, kurzem Zögern beißt Sora schließlich ab. Seine Lippen berühren dabei meine Finger,

wie ein Blitz durchzuckt mich diese Berührung. „Das ist echt gut.“ bemerkt Sora, doch ich bin viel zu sehr damit beschäftigt ihn zu beobachten, als darauf zu hören was er sagt.
 

„Riku, du kannst das Hörnchen wieder wegnehmen.“ sagt Sora.

„Was?“ frage ich.

„Na, du kannst deine Hand wieder wegnehmen.“ antwortet Sora und deutet auf meine Hand, die noch immer so nahe bei Sora ist,

damit er bequem abbeißen kann.
 

„Oh ja, entschuldige.“ begreife ich jetzt endlich was er mein und beiße nun wieder selbst in das Hörnchen.

Der Rest des Essens verläuft ohne weitere Zwischenfälle.
 

„Bedienung, wir möchten dann zahlen.“ gebe ich Bescheid und nehme meinen Geldbeutel aus meiner Hosentasche.

Nachdem wir dann bezahlt haben, natürlich mit Trinkgeld, brennt mir immer noch eine Frage auf den Lippen.
 

„Noch eine kleine Frage. Wo habt ihr diese guten Butterhörnchen her? Die waren echt lecker.“ stelle ich sie schließlich doch.

„Danke.“ antwortet die Frau.

„Also die Butterhörnchen, die macht mein Mann selbst.“
 

„Wirklich? sind noch welche da? Dann nehm ich mir noch 5 mit nach Hause, wenn das geht.“ erwidere ich.

„Natürlich, gerne.“ erfüllt die Bedienung meinen Wunsch und geht wieder. „Butterhörnchenfanatiker, was?“ fragt Sora lächelnd.
 

„Na was kann ich für wenn die so gut sind. In dem Krankenhaus, in dem ich arbeite schmecken die wie Pappe.“ erkläre ich.

„So hier, bitte, Herr...wie war noch gleich Ihr Name?“ will die Frau wissen, als sie mit einer Tüte wieder zu uns kommt.
 

„Riku, aber ohne Herr. Einfach Riku.“ entgegne ich.

„Riku? Sie sind ein Freund von Kairi oder?“ fragt sie.

„Ja, kennen Sie sie?“ erwidere ich.
 

„Ja, Kairi ist Ihre Nachbarin oder?“ erklärt Sora fragend.

„Mhmmm, meine Nachbarin und eine gute Freundin. Sie hilft meinem Mann und mir sehr und versucht immer Leute für unser Lokal zu gewinnen.“ antwortet die Frau.

„Na, wenn mich nicht grade jeder hassen würde oder Angst vor mir hätte, würde ich Ihr Café auch weiter empfehlen.“ versichere ich. „Und die guten Butterhörnchen.“
 

„Na wenn jeder hier so freundlich wäre wie Sie, dann wäre das Lokal immer voll.

Aber wir haben schon von den Ansichten der Leute gehört und Kairi hat mir erzählt wie die Leute Sie behandelt haben. Das war nicht gerade nett.“ findet sie.
 

„Ach, das bin ich mittlerweile schon gewohnt. Keine Sorge. Wie kosten denn jetzt die Hörnchen?“ frage ich.

„Nichts, die gehen auf´s Haus.“ antwortet sie.

„Vielen Dank.“ entgegne ich.

„Na wenn ich das gewusst hätte, hätte ich auch noch 5 Schokohörnchen genommen.“ mischt sich nun Sora ein.

„Aber du gibst mir bestimmt eins ab, oder?“
 

„Nee, das sind meine, wenn ich schon mal nicht aus dem Café geworfen werde, darf ich mir das nicht nehmen lassen.“ gebe ich zurück.

„Nochmals vielen Dank und bis bald.“ wende ich mich an die Bedienung und stehe auf.

„Ebenfalls danke und bis bald.“ sagt Sora und steht dann auch auf.
 

„Und ich bekomm wirklich keins?“ fragt er, als wir das Lokal verlassen. „Natürlich, bekommst du eins, kleiner Spinner.“ antworte ich und gebe Sora ein Butterhörnchen aus der Tüte.

„Danke, du bist der Beste.“ bemerkt er noch, bevor er hinein beißt.
 

„Ich wollte jetzt zum Priester, kommst du mit oder gehst du nach Hause?“ will ich wissen.

„Na, isch kome mit.“ antwortet Sora mit vollem Mund.
 

„Okay, ich glaube du kommst mit. Aber iss erstmal zu Ende.“ entgegne ich. „So fertig.“ teilt mir Sora mit, als wir beim Pfarrhaus angekommen sind. „Wir haben übrigens nen neuen Priester, er ist kurz nach deiner Abreise gekommen.

Er ist ziemlich lustig.“
 

Also ein neuer Priester, beim alten hätte es mich auch gewundert wenn er mich plötzlich gemocht hätte.

„Guten Morgen.“ begrüßt uns ein Mann von ca. 45 Jahren, als wir geklingelt haben.

Er hat kurze, schwarze Haare und eine Brille.
 

„Guten Morgen. Ich bin Riku, ich komme wegen der Beerdigung meines Vaters.“ erkläre ich ihm

„Ahhh ja, der oberböse Junge. Wo ist denn deine dunkle Aura und deine tiefschwarzen Augen?“ fragt er.

Ich schaue ihn an, ich dachte er glaubt diesen ganzen Quatsch nicht.
 

„War nur ein Witz. Ich höre doch nicht auf das Gerede der Leute. Komm rein.“ erklärt er schließlich sein Verhalten.

„Ach und Sora ist auch noch dabei. Kairi hat mir schon erzählt, dass ihr immer unzertrennlich ward.“
 

„Ja, ja uns gibt´s nur im Doppelpack.“ bestätige ich seinen Satz und trete mit Sora in das Haus.

„Setzt euch.“ fordert uns der Priester auf, als wir in seinem Büro sind. „Also, du kommst wegen der Beerdigung deines Vaters.

Dann erstmal herzliches Beileid, er war ein echt netter Mensch.“

„Danke.“ antworte ich.
 

„Und nun zum anderen. Die Beerdigung ist morgen um 14:00 Uhr, das weißt du sicher schon.

Hast du schon eine Grabesrede? Wenn nicht würde ich dich bitten, sie mir morgen früh vorbei zu bringen.

Dann möchte ich noch wissen, ob die ganze Beerdigung auf dem Friedhof stattfinden soll? Oder ob der Sarg dorthin getragen werden soll?“ fragt der Priester.
 

„Nein, es soll alles auf dem Friedhof stattfinden.“ entscheide ich.

„Okay, hast du irgendwelche speziellen Gebets - oder Liederwünsche?“ will der Priester wissen.

„Ich weiß nicht genau. Gibt es vielleicht irgendwas mit Wasser oder Ozean? Papa hat das gemocht.“ erkläre ich.

„Okay, Ozeane und Wasser. Ich werde sehen, was ich da finde. Hast du sonst noch spezielle Wünsche?“ fragt er jetzt.
 

„Nein, ich denke nicht.“ antworte ich.

„Na dann, sind wir hier fertig. Du bringst mir noch die Grabesrede vorbei und sonst sehe wir uns morgen auf der Beerdigung.“ endet der Priester, steht auf und reicht uns beiden die Hand.

„Findet ihr alleine raus?“
 

„Ja, keine Sorge. Auf Wiedersehen.“ verabschiede ich mich und gehe mit Sora hinaus. Diese Grabesrede wird mich jetzt wohl auf Trab halten, ich kann sowas überhaupt nicht.

„Riku, magst du jetzt alleine sein und dir die Rede ausdenken. Ich weiß, dass ich dich dabei nur ablenken würde.“ beantwortet Sora meine unausgesprochene Frage.
 

„Macht es dir auch nichts aus?“ frage ich.

„Nein, ich weißt doch, dass du für sowas Ruhe brauchst. Wir sehen uns dann morgen. Ich komme vor der Beerdigung zu dir, okay?“ will Sora wissen.

„Na klar und danke, Sora.“ entgegne ich.
 

„Passt schon. Also ciao.“ verabschiedet sich Sora gleich darauf.

„Ja, bye.“ verabschiede ich mich ebenfalls und gehe nach Hause.

Ahhhh, diese dumme Rede, sie beschäftigt mich wirklich den ganzen Tag. Die ganze Zeit überlege ich,

was ich alles schreiben kann. Über Mama kann ich nichts schreiben, da sie uns verlassen hat.

Hobbys hatte Papa fast keine und darüber möchte ich auch nicht unbedingt schreiben.

Bleibe eigentlich nur noch ich, aber wenn ich etwas über mich schreibe, wie wird das wohl ankommen?

Es ist zum Verrücktwerden.
 

Endlose Versuche habe ich jetzt schon hinter mir, der Papierkorb quillt bereits über, doch noch immer will mir nichts Gescheites einfallen. Immer wieder schweifen meine Gedanken zu Sora ab,

zu Sora und seinem Lächeln, zu Sora uns einem Wuschelkopf, zu Sora und seinen Lippen, zu Sora und mir.
 

Oh Mann, was ist nur mit mir los?

Sind meine Gefühle, für ihn, denn wirklich so stark?

Und selbst wenn, ich muss jetzt endlich diese dumme Rede fertig bringen.
 

Schließlich reiße ich mich soweit zusammen um eine Zusammenfassung über sein Leben zu schreiben. Nun ist die Rede zwar über niemand besonderen, aber das ist ja auch egal.

Total müde suche ich nun den Weg in mein Bett.
 

„Hallo Sora, hey Kairi.“ begrüße ich die beiden, als sie am nächsten Tag um halb zwei vor meiner Tür stehen.

„Hallo.“ grüßen beide zurück.

„Bist du fertig?“ fragt Sora dann.

„Ja, gehen wir.“ antworte ich und schließe die Tür ab.
 

Danach laufen wir zum Friedhof, es sind noch keine Leute weiter da, auch der Priester ist nirgends zu sehen.

Wir stellen uns vor das Grab, wo bereits der Sarg, fertig zum Ablassen steht. Nach und nach treffen dann auch die anderen Leute ein.

Freunde von Papa, Arbeitskollegen, Nachbarn, fast alle aus unserer kleinen Inselgemeinde.

Papa war im Gegensatz zu mir sehr beliebt.
 

Doch kein Mensch stellt sich hinter uns drei, alle rechts und links daneben und soviel Abstand wie man auf dem Friedhof nur nehmen kann.

Ich sehe hier auch zum ersten Mal Tidus wieder, er hat sich wirklich kein Stück verändert, mir wirft er sofort vernichtende Blicke zu.
 

Doch ich habe mir geschworen ruhig zu bleiben, nur meine Hände ballen sich zu Fäusten, doch auch hier kann ich mich wieder auf Sora und Kairi verlassen,

sofort legen sich ihre Hände darauf und verflechten ihre Finger mit meinen.
 

Schließlich kommt der Priester und die Beerdigung beginnt. Es läuft alles ziemlich glimpflich ab, langsam akzeptiere ich, dass sich wohl niemand in meine Nähe wagen wird,

doch als der Priester dann mit der Rede anfängt weiten sich meine Augen sofort vor Schreck, das ist nie und nimmer meine Rede.
 

„Dieser Mann, der viel zu früh von uns ging, hatte wirklich ein schweres Los gezogen,

seine Frau verlies ihn und überlies es ihm ihren kleinen, missratenen Sohn zu erziehen.“ fängt er an.
 

„Was? Das ist nicht meine Rede.“ mische ich mich ein.

„Aber sie lag heute früh in meinem Briefkasten und da keine andere da war, nahm ich an, es sei deine.“ erklärt der Priester.

„Aber es ist nicht meine.“ antworte ich nervös.

„Tja, vielleicht hat die hier ja die Dunkelheit geschrieben.“ schaltet sich Tidus nun ein.
 

„Du warst es, hab ich nicht Recht?“ will ich wütend wissen. Kann er mich noch nicht mal auf der Beerdigung meines Vaters in Ruhe lassen?

„Könnte sein, ja.“ entgegnet er mit einem fiesen Grinsen.

„Du kleiner, dreckiger Bastard. Kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen?“ frage ich und lasse Sora´s und Kairi´s Hand los.
 

„Nein, ich schütze die Leute vor dir.“ erklärt Tidus.

„Ach leb deine Spinnereien woanders aus. Ich brauche sie nicht, ich gehe.“ teile ich ihm mit und wende mich schon zum Gehen, als Sora wieder meine Hand nimmt.

„Du kannst doch nicht einfach gehen.“ sagt er.

„Sora, bitte lass mich. Ich muss jetzt alleine sein.“ erkläre ich ihm und verlasse das Begräbnis und den Friedhof.

Ich muss jetzt nachdenken und wieder einen klaren Kopf kriegen.

Doch zu Hause kann ich das nicht, da konnte ich es nie,

immer nur auf unserer kleinen Spielinsel, zu welcher ich mich nun auf den Weg mache.
 

Als ich dort mit dem Boot anlege freue ich mich richtig, denn nichts scheint sich dort verändert zu haben.

Klar, das Holz sieht viel älter aus und auch die Pflanzen sind gewachsen, aber sonst?? Ich besuche jeden unserer Lieblingsorte, die Baracke, die kleine Insel,

die man über die Brücke erreicht, die Bucht bei der wir unser Floß gebaut haben. Schließlich habe ich nur noch einen Ort vor mir, den ich unbedingt besuchen will, der Geheime Ort.
 

Als ich dort ankomme, setze ich mich auf den Boden, werde mir jetzt erst klar,

was ich eigentlich getan habe. Ich bin schon wieder weggelaufen, doch ich konnte nicht mehr anders,

ich ertrage diese ständigen Anfeindungen nicht.

Ich habe ihm doch nie was getan, ganz im Gegenteil wir waren sogar gut Freunde, warum zum Teufel nochmal tut er das?
 

Nach einiger Zeit kann ich nicht mehr anders, fange kläglich an zu weinen. Ich habe wirklich lange nicht mehr geweint, aber das war nun entschieden zu viel für mich.

Warum musste auch alles so kommen??

Hätte nicht einmal was in meinem Leben klappen können?
 

Nein, natürlich nicht, es musste wieder alles schief laufen. Still weine ich weiter, lege meinen Kopf auf meine angewinkelten Beine, will niemanden mehr sehen, als ich ihm Gang Schritte höre.

Doch es ist mir egal wer das jetzt ist, ich will mit niemanden reden.
 

„Riku!“ flüstert schließlich Sora, als er sich vor mich kniet und durch meine Haare streichelt. „Riku, bin ich froh, dass ich dich gefunden habe.“ „Was willst du?“ frage ich.

Ich kann ihn jetzt wirklich nicht gebrauchen, jetzt wo ich so am Boden bin, so soll er mich nicht sehen.
 

„Na was werde ich wohl wollen? Ich will für dich da sein.“ antwortet Sora. „Was denkst du warum ich dich seit Stunden suche.“

„Seit Stunden? Ist die Beerdigung denn schon so lange vorbei?“ will ich wissen.
 

„Nein, Riku, als du weg bist, bin ich auch gegangen. Aber vorher hab ich Tidus erstmal die Meinung gesagt.“ entgegnet Sora.

„Was hast du?“ staune ich.

„Ich hab ihm eine gescheuert und ihn ein Bisschen angeschrieen. Na ja war wohl trotzdem ein Bisschen mehr. Der Priester musste uns schließlich voneinander trennen.“ erklärt Sora.

Ich schaue zu ihm auf, seine Lippe blutet, seine Klamotten sind ziemlich versaut, anscheinend hat er sich echt ganz schön geprügelt.
 

„Warum hast du das gemacht?“ frage ich.

„Na weil er dich nicht so behandeln soll. Er hat keinerlei Recht dazu.“ entgegnet Sora.

„Aber deswegen musst du dich doch nicht prügeln.“ erwidere ich.
 

„Ich… ich weiß doch auch nicht was mit mir los war. Ich musste dich einfach in Schutz nehmen, weil ich... weil ich...“ stottert Sora.

„Warum Sora?“ will ich wissen.
 

„Weil ich dich liebe.“ flüstert er mit knallroten Wangen.

„Ist das dein Ernst?“ frage ich ungläubig. Von Sora kommt nur ein scheues Nicken.

Ich ziehe ihn zu mir, streichle über seine Wange.
 

„Ich glaub ich dich auch.“ flüstere ich und lege meine Lippen auf seine. Zuerst scheint Sora sehr erschrocken, doch dann erwidert er den Kuss zaghaft.

Aber es ist schön, ich konnte Stunden hier verharren. Schließlich wird Sora mutiger, streicht mit der Zunge über meine Lippen, lädt mich zu einem Spiel ein.

Ich komme seiner Einladung nur zu gerne nach, komme Sora´s Zunge entgegne und stupse sie an. Sora stupst zurück, reibt sich an meiner Zunge und spielt mit ihr.

Ich mache bei dem Spiel nur zu gerne mit. Sora lässt unterdessen seine Hände wandern, zieht mir meine Jacke aus, macht den Krawatten knoten locker und findet für die Krawatte einen neuen Platz auf dem Boden.
 


 

Wie lange?

Wie lange habe ich mich nach Sora gesehnt und nun endlich habe ich bekommen was ich wollte.

„Riku, du blutest“, bemerkt Sora nach einiger Zeit und leckt über meine Schulter mit seiner Bisswunde, aus der etwas Blut läuft.

„Schon gut, Kleiner. Das ist nicht schlimm“, versichere ich ihm.

„Riku, wie war das?“, fragt Sora dann.
 

„Was?“, will ich wissen.

„Na, das eben, als ich dich gebissen und gekratzt habe und so. Tut es dir nicht weh?“, antwortet Sora.

„Keine Sorge, Sora. Ich mag es so. Aber du warst echt phänomenal“, lobe ich ihn.

„Deine Leistung war auch nicht zu verachten“, entgegnet er mit einem Rotschimmer auf den Wangen.

„Du bist süß“, antworte ich, ziehe ihn zu mir und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

„Danke“, erwidert Sora lächelnd.

„Wollen wir nach Hause? Also zu dir, meine ich“

„Ja, gerne“, stimme ich zu.

Wir stehen auf, ziehen uns wieder an und fahren zurück zur Hauptinsel.
 

Eng aneinander gekuschelt genießen wir bei mir zu Hause unser neues, gemeinsames Glück und schlafen schließlich fest miteinander verschlungen ein.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwache, schläft Sora noch tief und fest, immer noch sind seine Arme um mich geschlungen.

Wie süß, er lächelt sogar im Schlaf.
 

Sanft streiche ich ihm durch die Haare und hauche ihm einen Kuss auf die Stirn.

Als Sora jedoch auch nach weiteren Weckversuchen noch immer seelenruhig schlummert, stehe ich auf und beschließe Frühstück zu machen.
 

Doch leider habe ich ja immer noch nicht eingekauft, weshalb ich mich wieder auf den Weg zu dem Café mache.

„Guten Morgen“, grüße ich, als ich eintrete.

„Guten Morgen“, grüßt die Bedienung von gestern zurück.

„Und was nehmen Sie heute?“

„Ich wollte eigentlich nur ein paar Butterhörnchen und ein paar Schokohörnchen kaufen“, antworte ich.
 

„Frühstücken Sie heute nicht hier?“, will Frau wissen.

„Nein, tut mir Leid, aber Sora war nicht wach zu kriegen, deshalb nehm ich die Hörnchen mit nach Hause“, erkläre ich.

„Ach so, also wie viel möchten Sie denn?“, fragt sie nun.
 

„Von beiden Sorten fünf, bitte“, entgegne ich.

„Kommt sofort“, stimmt sie zu und geht nach hinten in die Küche. Ein paar Minuten später kommt sie wieder und gibt mir eine Tüte.
 

„Auf Wiedersehen und bis bald“, verabschiede ich mich, nachdem ich bezahlt habe.

„Ja, bis bald und viel Spaß beim Frühstück“, wünscht sie mir.

„Den werde ich haben, keine Sorge“, antworte ich lächelnd und verlasse das Lokal.
 

Als ich nach Hause komme, schläft Sora immer noch, weshalb ich auch zuerst Kaffee und Kakao koche und den Tisch decke.

Aber selbst, als ich dann in mein Zimmer gehe, schläft mein Freund noch immer.

Ich knie mich über ihn, streichle über seine Wange.
 

Plötzlich reißt Sora die Augen auf, zerrt mich aufs Bett und setzt sich auf mich.

„Guten Morgen, Riku“, begrüßt er mich dann und vereint unsere Lippen zu einem stürmischen Kuss.

Er knabbert an meinen Lippen, leckt schließlich mit seiner Zunge darüber.
 

Ich lasse ihn sofort ein und verwickle seine Zunge in ein wildes Spiel. Sora wandert mit seinen Händen an meinen Seiten hinab und zieht mir mein T-Shirt hoch.

Schließlich zieht er es mir über den Kopf, weshalb wir auch den Kuss lösen müssen.
 

„Hey, Sora, ich hab Frühstück gemacht“, informiere ich ihn, als er mein T-Shirt auf den Boden wirft.

„Ich brauch erstmal was anderes“, erklärt er, bevor er über meine Brust leckt.

Oh nein, jetzt hat er mich wieder, bis jetzt hätte ich mich noch zurückhalten können, aber nun?

Nein, es ist schon zu spät, ich merke schon wie mein Blut in andere Regionen wandert.
 


 

„Wollen wir jetzt frühstücken?“, frage ich nach einer Zeit.

„Eine Minute noch. Ich hab mich noch nie so angestrengt“, antwortet Sora nacheinander und etwas außer Puste.

„Na, dann helfe ich dir“, entgegne ich, stehe auf und ziehe mich wieder an. Danach suche ich Soras Klamotten und ziehe sie ihm an.
 

„Und jetzt?“, fragt Sora, als ich damit fertig bin.

„Jetzt trag ich dich nach unten oder willst du lieber laufen“, will ich wissen.

Er schüttelt sofort mit dem Kopf und streckt mir seine Arme entgegen.

Ich nehme ihn hoch, Sora legt seinen Kopf auf meine Schulter.
 

So laufe ich mit ihm hinunter in die Küche, setze ihn dort auf einen Stuhl und will mich schon auf einen anderen setzen, als Sora mich zurückhält. „Kann ich auf deinem Schoß sitzen, bitte?“, fragt er wieder mit diesem absolut süßen Dackelblick.

„Klar“, antworte ich, nehme ihn noch mal hoch und setze mich dann zuerst auf den Stuhl, bevor ich Sora auf meine Beine nehme.
 

„Fütterst du mich?“, will Sora lächelnd wissen.

„Na, klar, Baby, für dich tu ich doch alles“, antworte ich, nehme mir ein Schokohörnchen und halte es Sora vor den Mund.

Doch kurz bevor er abbeißt, ziehe ich es ihm wieder weg. Sora schaut mich leicht verdutzt an, versucht dann nochmals zu zubeißen, doch wieder finden seine Zähne nur die Luft.
 

„Hey, du bist gemein“, stellt Sora fest und zieht eine Schnute.

„Tja, du musst nur schneller sein“, erkläre ich ihm.

„Ich weiß was besseres“, antwortet er und vereint unsere Lippen zu einem Kuss.

Unbewusst lege ich das Hörnchen auf den Teller, um die Hand frei zu haben und Sora im Nacken näher an mich zu drücken.

Doch kaum habe ich das gemacht, löst mein Freund den Kuss, schnappt sich das Schokohörnchen und beißt herzhaft hinein.
 

„Schlau, wirklich schlau, Sora“, bemerke ich lächelnd, als ich mir nun ein Butterhörnchen nehme.

„Iff weiß“, antwortet Sora mit vollem Mund. Der Rest unseres Frühstücks verläuft ohne weitere Zwischenfälle.
 

Schließlich sind wir fertig und sitzen nachdem wir alles aufgeräumt haben, eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa.

„Und was machen wir jetzt?“, fragt Sora.

„Weiß nicht. Musst du nicht mal nach Hause. Nicht das deine Eltern sich wundern, wo du steckst“, antworte ich.

Soras Eltern haben sich immer um ihn gesorgt, ich glaube kaum, dass sich so viel daran geändert hat.
 

„Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihnen“, erklärt Sora ruhig.

„WAS?!“, frage ich ungläubig.

„Du hast keinen Kontakt mehr zu ihnen? Wie ist das denn passiert? Du warst doch immer ihr ein und alles“
 

„Sie haben nicht akzeptiert, dass ich dich liebe. Ich bin mit 18 ausgezogen und seitdem wohne ich in einer kleinen Wohnung“, entgegnet Sora.

Bitte?

Nur wegen mir hat er diese super Beziehung zu seinen Eltern zerstört?

Ich muss ihm echt viel bedeuten, aber bei mir ist es genauso, nie mehr würde ich Sora hergeben wollen.
 

„Riku“, flüstert Sora und kuschelt sich noch enger an mich. „Ich liebe dich“

„Na, meinst du, ich dich nicht?“, frage ich lächelnd.

„Doch, ich wollte es nur noch mal sagen, weil es so schön klingt“, erklärt Sora.

„Ach, Sora, du bist die Süße in Person“, lobe ich ihn.
 

„Danke, du bist aber auch ganz okay“, entgegnet mein Freund grinsend und küsst mich auf die Wange, als es draußen klingelt.

„Ich mache auf“, teilt Sora mir mit und läuft dann zur Tür.
 

„Guten Morgen, Riku“, begrüßt mich der Priester, als zusammen mit Sora ins Zimmer kommt.

„Guten Morgen, ich denke, ich muss mich gleich mal bei Ihnen entschuldigen. Mein Verhalten gestern war nicht gerade angebracht“, gebe ich zurück.

„Ist schon in Ordnung. Du hättest Sora sehen müssen“, erwidert der Priester lächelnd und schaut zu Sora, der sich nun neben mich setzt.
 

„Was hast du nur wieder angestellt, Kleiner. Einfach Leute zu verprügeln, dazu noch den Mann deiner besten Freundin“, stelle ich fest und ziehe Sora auf meine Beine.

Er soll nicht glauben, dass ich unsere Beziehung geheim halten will, meinetwegen kann es jeder auf den Inseln wissen. Ich gehe eh wieder weg.
 

„Das ist doch alles deine Schuld“, beschwert Sora sich.

„Was? Ich hab nicht gesagt, dass du Tidus verprügeln sollst“, entgegne ich. „Ach, sei doch jetzt leise. Hör dir lieber an, was der Priester zu sagen hat“, redet er sich heraus und verschränkt seine Arme vor der Brust. „Vielen Dank für das Wort, Sora“, bedankt sich der Priester.

„Also zuerst mal möchte ich wissen, ob du hier bleiben willst“
 

„Na ja, eigentlich nicht. Als ich angekommen bin, hatte ich keinen Grund hier zu bleiben“, antworte ich.

„Und jetzt gibt es einen?“, fragt der Priester und schaut zu Sora. „Vielleicht“, entgegne ich.

„Gut, dann überleg es dir. Dein Vater hat dir nämlich das Haus gemacht. Er hat außerdem ein Konto für dich eröffnet, auf das er in regelmäßigen Abständen hohe Summen eingezahlt hat.

Das sollte ich dir sagen, falls er sterben würde“, erklärt der Priester.
 

Na toll, jetzt gehört mir auch noch das Haus, aber es ist echt super, dass Papa ein Konto für mich eröffnet hat.

Ich muss unbedingt noch sein Grab besuchen, mich bedanken und mich verabschieden.

„Ich werde jetzt wieder gehen. Lass dir ruhig Zeit mit der Entscheidung, was du mit dem Haus machen willst. Du musst nichts überstürzen“, teilt uns der Priester mit.
 

„Ja, danke. Finden Sie alleine hinaus?“, will ich noch wissen. Der Priester nickt nur und geht dann aus dem Zimmer.

Kurz danach hören wir die Haustür.
 

„Und was willst du tun?“, will Sora wissen, als wir wieder alleine sind. „Keine Ahnung. Was wirst du denn tun, wenn ich wieder weggehe?“, frage ich. „Na mit gehen, was den sonst? Ich lasse nicht zu, dass du mich noch mal alleine lässt“, antwortet Sora sofort.

„Wirklich? Aber was ist mit deiner Arbeit? Deinen Freunden?“, entgegne ich. „Ach, Arbeit finde ich bestimmt wieder und meine Freunde kann ich besuchen kommen oder ihnen schreiben“, erklärt Sora.
 

Wow, dass er so was für mich und unsere Beziehung tut, ist einfach fantastisch.

„Danke, Kleiner. Du bist der Beste. Ich liebe dich“, flüstere ich und küsse Sora.
 

Ganz sanft erwidert er, knabbert vorsichtig an meinen Lippen, legt sie schließlich wieder mit seinen zusammen und lässt seine Zunge wandern. Ich folge seiner stummen Aufforderung,

heiße ihn in meiner Mundhöhle willkommen und verwickle ihn in ein Spiel, bei dem ich letztendlich gewinne.
 

„Sora, ich möchte das Vaters Grab besuchen“, teile ich ihm mit, als wir uns von einander gelöst haben.

„Kommst du mit mir?“

„Ja, na klar“, gibt er zurück. „Komm“, fügt Sora noch hinzu, steht auf und nimmt meine Hand, ehe wir uns auf den Weg zum Friedhof machen.
 

Wir begegnen zwar nur wenigen Leuten, aber die denen wir begegnen sieht man an, dass sie mich jetzt noch mehr hassen, jetzt da ich Sora anscheinend in meinen Bann gezogen habe.

Aber Sora scheint das Ganze schrecklich Spaß zu machen, immer wieder wenn wir jemanden begegnen lässt er seine Hände über meinen Körper wandern oder er küsst mich wild und leidenschaftlich.
 

Am Schlimmsten wird das, als wir am Inselrestaurant vorbei kommen und der Besitzer zufällig heraus kommt.

Sofort verwickelt Sora mich in einen stürmischen Kuss.

„Sora, was zum Teufel soll das?“, höre ich den Besitzer schreien.

„Was soll was? Darf ich meinen Freund nicht küssen?“, fragt Sora, als er den Kuss gelöst hat.

„Erstens, such dir ne Freundin, zweitens, wenn du schon schwul sein musst, dann doch nicht mit dem“, antwortet der Besitzer.

„Ach ja und warum nicht? Was ist so anders an Riku?“, will Sora wissen.
 

„Er ist böse“, entgegnet der Besitzer.

„Woher willst du das wissen? Hat er dir irgendeinen Beweis dafür geliefert?“, fragt mein Freund nun. Also meinetwegen müsste er sich ja nicht so ins Zeug legen.

Ich hab längst schon akzeptiert, dass ich hier nicht gerade beliebt bin. „Das ist mir egal. Komm jetzt von ihm weg oder du kannst dir einen neuen Job suchen“, wird der Typ jetzt ganz schön dreist.

„Das ist gar nicht nötig, ich kündige nämlich“, erklärt Sora und schockt seinen Chef sichtlich.
 

„Komm, Riku, wir gehen“, wendet er sich wieder an mich.

„Aber Sora, bist du dir wirklich sicher, dass du das machen willst?“, frage ich, da ich mir kaum vorstellen kann, dass Sora sein zu Hause so leichtfertig aufgibt.

„Ja, ich bin mir sicher“, antwortet er. „Und jetzt komm, du wolltest doch zum Friedhof“, fügt er noch hinzu, nimmt wieder meine Hand und zieht mich mit sich.

Ich erkenne Sora gar nicht wieder.
 

Früher hätte ich nie gedacht, dass er je auf die Idee kommen würde, die Inseln zu verlassen und jetzt geht alles Schlag auf Schlag.

Ich muss Sora nachher noch mal fragen, was alles mit ihm geschehen ist, seit ich weggegangen bin.

Schließlich sind wir auf dem Friedhof. Vaters Grab besteht im Moment nur aus einem Holzkreuz, der Grabstein wird erst noch gesetzt, darum hat sich Kairi gekümmert.
 

Ich muss ihr das alles noch bezahlen, das heißt ich muss noch mal zu ihr gehen. Hoffentlich ist Tidus dann nicht zu Hause.

„Soll ich dich alleine lassen?“, fragt Sora, als wir schon eine Weile vor dem Grab stehen.

„Nein, Sora, warum auch?“, will ich wissen.

„Na ja, ich dachte nur wenn du dich von deinem Vater verabschieden willst, dann solltest du das tun, ohne das ich dich dabei störe“, antwortet er. „Aber Sora“, entgegne ich und ziehe ihn in meine Arme.

„Du störst mich doch nicht, niemals hast du das getan“
 

„Wirklich nicht?“, fragt Sora und schaut zu mir hoch.

„Wirklich nicht“, antworte ich und streichle ihm über die Wange.

„Wollen wir Kairi mal besuchen?“, will ich wissen, nachdem wir noch eine Weile so verharrt haben.

„Und was machst du, wenn Tidus zu Hause ist?“, fragt Sora.
 

„Dann besuche ich meine Freundin trotzdem“, erkläre ich lächelnd.

„Na dann, auf geht’s“, entgegnet Sora, nimmt meine Hand und zieht mich mit sich.

Natürlich haben wir wieder mal das Glück, dass Tidus zu Hause ist, war ja klar, das kann nur mir passieren.

„Also weshalb seid ihr gekommen?“, fragt sie, als wir uns im Wohnzimmer setzen.

Tidus bleibt die ganze Zeit hinter ihre stehen. Ich glaube, am Liebsten würde er uns beide packen und rausschmeißen.

Er sieht schon komisch aus, mit dem blauen Auge, dass Sora ihm verpasst hat.
 

„Also, ich wollte mich nochmals für deine Hilfe wegen Vater bedanken und dann möchte ich dich bitten alle Kosten aufzuschreiben,

damit ich weiß, wie viel ich dir noch schulde“, erkläre ich.

„Kannst du das überhaupt bezahlen? Hast du einen Job?“, schaltet sich Tidus ein.

„Ja, natürlich. Ich bin Arzt und wenn ich dir einen Rat geben darf. Kühl dein Auge, sonst siehst du morgen nichts mehr“, antworte ich. Das konnte ich mir nun echt nicht verkneifen.
 

„Daran ist allein der Kleine Schuld“, wirft Tidus ein.

„Bin ich gar nicht. Hättest du Riku in Ruhe gelassen, wären deine Augen noch normal. Tja, selbst schuld“, gibt Sora zurück.

„Kleiner Mistkerl“, nuschelt Tidus kaum verständlich.
 

„Tidus, hörst du jetzt nicht auf, die beiden zu beleidigen, dann schmeiß ich dich raus und du kannst sehen, wo du heute Nacht schläfst. Haben wir uns verstanden?“, fragt Kairi wütend,

steht auf und schaut Tidus tief in die Augen.

„Na gut, ich halte meinen Mund“, gibt er tatsächlich klein bei.
 

„Kairi hat ihn ganz schön unter ihrer Fuchtel“, flüstert Sora mir zu.

„Na, Gott sei Dank, dass du nicht mir ihr zusammen bist“, gebe ich leise zurück.

„Nein, zum Glück bin ich mit dir zusammen. Du würdest so etwas nie mit mir machen, oder?“, fragt Sora dann und fängt an, an meinem Ohrläppchen zu knabbern.

Ganz langsam arbeitet er sich von da aus zu meinen Lippen vor und vereint sie schließlich mit seinen.
 

„Ich glaubs nicht, ihr seid schwul?“, wird unser Kuss sofort von Tidus unterbrochen.

„Blitzmerker“, lobe ich ihn, als ich mich von Sora löse.

„Du kannst deinen Mund auch wieder zu machen, sonst fliegt noch ne Mücke rein“, bemerkt Sora.
 

„Aber, wie und wann? Geht das schon lange?“, fragt unser bester Freund fassungslos.

„Hmmmm, na ja, eigentlich sollten wir dir dafür danken. Hättest du die Reden nicht vertauscht, dann wäre ich wahrscheinlich nie zum geheimen Ort. Sora hätte mich nie wie verzweifelt gesucht und er hätte mir nie seine Liebe gestanden.

Und wir hätten es natürlich auch nicht so geil treiben können. Nicht wahr, Sora?“, frage ich und schaue zu ihm.

„Ja, Riku“, antwortet er und vereint unsere Lippen erneut zu einem Kuss.
 

„Willst du sie nicht mal aufhalten? Sie sind deine Freunde“, stellt Tidus fest.

„Warum sollte ich das denn tun? Warum sollte ich das aufhalten, was die beiden glücklich macht?“, fragt Kairi.

„Glücklich? Das ist total Ekel erregend“, gibt Tidus zurück.
 

„Hmmmm, so eklig find ich Sora aber nicht und Riku auch nicht“, antwortet Kairi.

„Ach, mach doch was du willst!“, erwidert Tidus schließlich und verlässt wütend den Raum. Kurz danach hören wir die Haustür ins Schloss fallen.

„Tut uns Leid. Vertreiben wollten wir ihn dann auch nicht“, erklärt Sora, als wir uns voneinander lösen.
 

„Ach, keine Sorge, der kommt wieder. Außerdem freue ich mich, dass du es anscheinend endlich geschafft hast“, entgegnet unsere Freundin lächelnd. „Was geschafft?“, will ich sofort wissen.

„Na, mit dir zusammen zu kommen. Er hat mir die Ohren voll geheult, dass er so unglücklich ist und das er endlich dein Freund sein will,

dass er es ohne dich nicht mehr aushält und, und, und“, antwortet Kairi.
 

„War es so schlimm für dich?“, frage ich. Sora nickt traurig. So habe ich ihn noch nie gesehen.

„Ach, Sora, jetzt bin ich doch da“, erkläre ich und streiche über seine Wange.

„Soll ich jetzt auch gehen?“, erkundigt Kairi sich.
 

„Nein, nein, bleib hier, wir hören jetzt auf damit“, versichert Sora sofort.

„Ach, Sora, du bist so süß. Ihr müsst euch doch nicht zurückhalten, nur wäre es schön, wenn ihr ab und an mit mir reden würdet“, teilt uns Kairi mit.

„Okay, dann werde ich dir gleich etwas erzählen. Ich gehe mit Riku von hier weg. Ich verlasse die Inseln“, erzählt Sora. Kairi scheint überhaupt nicht überrascht, hatte Sora das schon länger vor?
 

„Oh, du erfüllst dir deinen Wunsch“, bemerkt Kairi. Was? Sein Wunsch ist es von hier wegzugehen?

Aber ihm hat es doch immer so gefallen, warum will er weg von hier?
 

„Ja, das tue ich und sogar mit Riku zusammen. Ich freu mich schon so darauf“, entgegnet Sora.

„Na, dann, werde ich mich mal um die Kosten kümmern, dann könnt ihr eure Abreise planen“, erwidert Kairi.

„Ja, das tun wir. Komm, Riku, gehen wir zur Bank, dann kümmere ich mich darum, dass meine Wohnung aufgelöst wird und dann können wir Kairi das Geld vorbei bringen“, antwortet Sora, steht auf und wieder einmal werde ich einfach mitgezogen.
 

„Tschüß, Kairi“, verabschieden wir uns beide und verlassen das Haus. Danach überlasse ich alles Sora, seine Wohnung aufzulösen, das Geld zu holen und dann Kairi zu geben.

Ich begleite ihn nur still und völlig in Gedanken.

Ich muss immer wieder daran denken, was Kairi über Soras Wunsch gesagt hat. Jetzt sind wir wieder bei mir zu Hause, auf dem großen Fensterbrett, diesmal aber eng aneinander gekuschelt.
 

„Sora, kann ich dich mal was fragen?“, will ich wissen.

„Klar, schieß los!“, antwortet Sora und schaut zu mir hoch.

„Warum willst du weg von hier? Was ist passiert, das du dich hier nicht mehr wohl fühlst?“, frage ich.
 

„Nichts, ich fühle mich doch wohl, aber ich möchte mit dir zusammen sein, also verlasse ich die Inseln, für dich“, erklärt Sora.

„Oh, nein, Sora, das machst du nicht für mich. Du hast mir deutlich gezeigt, wie egal dir die Inseln sind.

Du schlägst Tidus, du küsst und berührst mich in aller Öffentlichkeit. Dir ist egal, was man von dir denkt“, stelle ich fest.

„Ach, was weißt du schon“, antwortet Sora trotzig, löst sich von mir, klettert von Fensterbrett herunter und will aus dem Zimmer gehen,

doch ich bin so schnell, dass ich ihn gerade noch am Arm festhalten kann.
 

„Hey, Sora, lauf nicht weg. Das habe ich all die Jahre getan. Sag mir doch, was mit dir los ist“, bitte ich.

„Na gut. Als du von den Inseln weg warst, da war ich traurig. Das weißt du ja schon und mittlerweile auch warum,

weil ich dich liebe. Aber einer hat die Trauer nur noch verstärkt. Das war Tidus.

Er hat mir eingeredet, dass ich dich immer nur gestört und genervt hätte und du deswegen weg bist. Er hat mir gesagt, ich wäre nutzlos, so nutzlos, dass mich sogar mein bester Freund verlässt.

Ich hab ihm das in meiner Verzweiflung geglaubt. Und genau, deswegen will ich weg von hier.

Ich will ihn nicht mehr sehen, er, der mich innerlich fast kaputt gemacht hätte“, erzählt Sora und fängt an zu weinen.
 

Ich nehme ihn sofort in den Arm und streiche ihm beruhigend über den Körper.

Wie kann dieser Idiot dem Kleinen nur so was antun?

Es reicht ja schon, dass er mich fertig gemacht hat, aber Sora?

Sora hat Tidus wirklich nie was zu Leide getan.
 

„Sora, hör doch auf zu weinen. Du bist nicht nutzlos, überleg doch mal. Wenn es dich nicht gäbe,

dann gäbe es die Inseln gar nicht mehr, ich wäre von der Dunkelheit besessen und keiner wäre mehr glücklich“, tröste ich Sora.
 

„Ja, das war vielleicht einmal, aber jetzt? Wem nütze ich jetzt noch was?“, fragt Sora weinend.

„Na, mir Sora. Ohne dich hätte ich in meinem Leben schon öfter aufgehört. Aber immer wenn es mir schlecht ging und ich nicht mehr weiter machen wollte,

dann musste ich nur an dich denken, an dich und deinen Optimismus, deine Art, sofort wenn etwas nicht gut gelaufen ist, wieder nach vorne zu blicken und schon ging es mir wieder besser.

Du hast mir so oft geholfen Sora, also bist du bestimmt nicht nutzlos“, erkläre ich ihm.
 

„Stimmt das wirklich?“ fragt Sora, löst sich von mir und schaut mich an. „Natürlich. Oder meinst du, ich würde dich anlügen?“, will ich wissen. „Nein, Riku, das würdest du nicht. Du bist mein Freund“, stellt Sora fest und trocknet seine Tränen.

„Alles wieder gut?“, frage ich.

„Jaaah, Riku, dank dir“, antwortet Sora und küsst mich auf die Wange.
 

„Nichts zu danken, Sora. Wollen wir jetzt schlafen?“, will ich wissen. „Hmmm, ja, komm“, entgegnet Sora, nimmt meine Hand und zieht mich mit ins Bett. Eng aneinander gekuschelt schlafen wir schon bald ein.
 

Es dauert noch ungefähr eine Woche, bist wir alle Formalitäten geklärt haben.

Für Soras Wohnung sucht man jetzt einen Nachmieter und für seinen Job einen Nachfolger.

Ich habe mein Haus so weit ausgeräumt, Vaters Sachen habe ich in die Kleiderkammer gebracht und Kairi habe ich die Schlüssel gegeben um ab und zu nach dem Rechten zu sehen.

Und nun ist er endlich da, der Tag, an dem wir abreisen werden.
 

Heute um 2 Uhr nachmittags fahren wir mit der Fähre zum Festland. Heute wollen wir dann alle gemeinsam frühstücken.

Kairi, Sora und ich. Da ich immer noch zu faul zum Einkaufen war und es jetzt eh nichts mehr bringen würde, werden wir wieder in unserem Lieblingscafé speisen.
 

Kairi ist noch nicht da, weshalb Sora auch ziemlich unruhig ist, weil er immer noch kein Essen bekommen hat.

„Ach, Riku, ich glaub ich fang schon mal mit der leckersten Sache an“, meldet er sich auf einmal zu Wort,

setzt sich auf meinen Schoß und vereint meine Lippen mit seinen.
 

Aufforderungsvoll leckt er über meine Lippen, ich öffne sie bereitwillig, komme Soras Zunge zuvor und dränge ihn zurück in seine Mundhöhle.

Doch Sora gibt sich nicht so einfach geschlagen und schon bald entbrennt zwischen uns ein wilder Kampf.

„Hey, ihr zwei Turteltäubchen, wie wärs, wenn ihr nun mal mit dem Turteln aufhört?“, unterbricht uns schließlich Kairis Stimme. Wir lösen uns und begrüßen unsere Freundin.

„Habt ihr schon bestellt?“, fragt Kairi.

„Nein, aber wir wissen schon, was wir nehmen. Jetzt musst nur noch du aussuchen“, antwortet Sora.

„Ich nehm das Frühstücksmenü 1“, entgegnet Kairi.

„Gut, wir auch“, erkläre ich und rufe die Bedienung. Der Rest des Frühstücks verläuft ziemlich spaßig.
 

Wir erzählen aus unserer Kindheit, was alles passiert ist, seit wir mit dem König und Co. unterwegs waren und, und, und.

Schließlich sind wir fertig.

Nachdem ich bezahlt habe, verabschieden wir uns erstmal von Kairi und laufen wieder zu mir nach Hause.
 

Auf dem Weg dorthin sind wir wieder mal den feindseligen Blicken der übrigen Bewohner ausgesetzt.

Es ist echt phänomenal, wie schnell hier Sympathie in Unsympathie umschlagen kann,

denn auch bei Sora schauen sie mittlerweile so, als hätte er jemanden umgebracht.
 

Er sagt zwar, es macht ihm nichts aus, aber das glaube ich nicht so recht. Ihm war es doch immer wichtig zu verstehen,

wenn man ihn nicht mag, aber hier kann er es überhaupt nicht nachvollziehen.
 

„Stört es dich wirklich nicht?“, frage ich, als wir vor meiner Haustür stehen. Sora schüttelt den Kopf.

„Nein, so lange ich dich habe, interessiert mich niemand anders“, erklärt er lächelnd und umarmt mich.

Ich schlinge meine Arme um ihn, hebe ihn langsam hoch, sodass wir uns in die Augen schauen können.
 

„Sora, weißt du was?“, frage ich.

„Was denn?“, will er grinsend wissen.

„Du bist zuckersüß“, antworte ich und zaubere ein Lächeln auf sein Gesicht das nur noch vom Strahlen der sonne übertreffen werden könnte.
 

„Danke, du aber auch“, stimmt Sora zu und küsst mich.

Sanft streicht er über meine Lippen, berührt sie nur hauchdünn, bevor er dann anfängt an ihnen zu knabbern und seine Zunge über sie wandern lässt. Ich lasse Sora ein, bewege jedoch meine Zunge kein Stück,

lasse Sora lieber meine Mundhöhle erkunden, bis er schließlich meine Zunge anstupst und sie zum Mitmachen animiert.
 

Langsam stupse ich zurück, doch Sora will das anscheinend ganz anders, verwickelt mich in ein kleines Spiel.

Wohlig seufze ich in den Kuss, diese letzten beiden Wochen waren wirklich die schönsten meines Lebens.

Auch wenn ich Vater verloren habe, habe ich auch viel gewonnen, vor allem die Beziehung zu Sora.
 

„Hey, was ist mit dir? Woran denkst du?“, fragt Sora, als er sich von mir löst.

„Na, an dich“, antworte ich lächelnd und lasse Sora wieder aus meinen Armen gleiten.

„Wirklich?“, will dieser wissen.

„Klar“, entgegne ich und schließe die Haustür auf.

„Wollen wir dann unsere Sachen noch packen?“
 

„Na, ich bin fertig, du warst doch zu faul deinen Koffer zu packen“, gibt Sora sofort zurück.

„Hilfst du mir?“, frage ich.

„Hmmm, kommt ganz darauf an, was ich dafür bekomme“, antwortet Sora.

„Was willst du denn?“, erwidere ich grinsend.

„Das ich auch mal sanft zu dir sein kann“, gibt Sora zurück.
 

„Fällt es dir schwer mir wehzutun?“, frage ich. Sora nickt nur.

„Dann musst du es auch nicht machen. Ich will nicht, dass du etwas machen musst, was dir nicht gefällt“, erkläre ich.

„Na, dann helf ich dir gern“, stimmt Sora dann zu, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her.
 

Nachdem wir dann gepackt haben, besuchen wir noch mal alle Orte auf den Inseln,

die uns besonders wichtig sind. Natürlich ist das hauptsächlich die Spielinsel, für mich auch noch das Grab meines Vaters.
 

Nachdem wir auch dies erledigt haben, machen wir uns auf den Weg zur Fähre. Ich traue meinen Augen kaum,

als dort nicht nur Kairi steht, sondern auch Selphie und Wakka sind da.
 

Na gut, ich bin mir zwar sicher, dass sie Sora verabschieden wollten, aber trotzdem finde ich es toll von ihnen.

Sich hier auf den Inseln gegen den Willen der Leute durch zu setzen, das heißt schon was.
 

Sofort läuft Sora erfreut auf sie zu, ich bleibe in einigem Abstand hinter ihm, bis er plötzlich meine Hand nimmt und sich zu sich zieht.

„Sora, sie sind doch gekommen, um dich zu verabschieden. Sie hassen mich, also bitte lasse mich wieder los“, bitte ich.

„Nein, denn entweder verabschieden sie uns beide oder ich will gar nicht wissen, warum sie hier sind“, erklärt Sora lächelnd und drückt meine Hand noch fester und ich laufe nun von selber mit.
 

Als wir dann bei den drei angekommen sind, kann ich es echt fast nicht glauben, aber Wakka und Selphie verabschieden sich tatsächlich von uns beiden.

Alle beide haben sie sich für ihr Verhalten entschuldigt und erklärt, dass sie es irgendwie wieder gut machen wollen.

Mir ist nichts anderes eingefallen, als das sie sich gut um Kairi kümmern sollen.
 

Und dann verabschieden wir uns von Kairi. Ich muss sagen, sie ist wirklich sehr gefasst, nie hätte ich gedacht,

dass sie keine einzige Träne vergießt. Schließlich wollen wir gerade zum schiff laufen, als sie ruft: „Sora, Riku, wartet bitte“
 

Wir drehen uns beide um, Kairi kommt weinend auf uns zu gelaufen. Als sie bei uns ist, fällt sie mir sofort in die Arme.

„Wie kannst du wieder weggehen, du Dummkopf. Du bist doch gerade erst angekommen.

Und jetzt gehst du schon wieder und nimmst auch noch Sora mit“, meint sie.
 

Na toll, warum musste sie ausgerechnet in meine Arme, ich kann so was doch überhaupt nicht. Schnell ziehe ich Sora zu uns.

„Tu irgendwas, bitte“, flüstere ich. Sora legt schließlich seine Arme um Kairi, streichelt ihr sanft über den Rücken.
 

„Wir kommen dich doch mal besuchen. Spätestens wenn Klein-Riku geboren ist“, versucht er sie zu trösten.

Wie bitte?

Klein-Riku?

Ich glaube, ich höre nicht richtig.

Will sie ihr Kind wirklich Riku nennen?
 

„Wie soll dein Kind heißen?“, frage ich nun nach.

„Riku, natürlich. Denn dieser Name soll die Insel nie verlassen, auch wenn du dich hier nicht mehr zu Hause fühlst“, erklärt Kairi weinend.

„Das ist echt süß von dir, danke.

Aber hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was Tidus dazu sagen wird?“, will ich wissen.
 

„Der hat da nichts zu melden. Der Name und der Patenonkel ist ganz allein mein Bereich“, antwortet Kairi und trocknet sich dann allmählich ihre Tränen.

„Wer wird denn Patenonkel?“, erkundige ich mich.

„Sora, natürlich. Auch wenn Tidus nach der Schlägerei nicht mehr gut auf ihn zu sprechen ist“, entgegnet Kairi.
 

„Weißt du, was Kairi? Du bist wirklich die beste Freundin, die man sich wünschen kann.

Hätte ich nicht schon einen so wundervollen Freund, würde ich dich sofort heiraten“, versichere ich ihr und umarme sie.
 

„Na, toll. Schön zu hören, dass du mich so einfach ersetzt“, resigniert Sora und verschränkt seine Arme.

„Ach, Sora, du bist niemals zu ersetzen“, erwidere ich, ziehe ihn zu uns und binde ihn mit in die Umarmung ein.

So nah habe ich beide auf einmal, schon lange nicht mehr gefühlt, doch so etwas brauche ich jetzt.
 

Es ist ganz schön schwer Kairi auf den Inseln zurück zu lassen, besonders, weil sie dann mit Tidus alleine ist.

Aber so wie ich sie kenne, wird sie Tidus nie irgendwas bestimmen lassen. Kairi wird sich nicht unterkriegen lassen,

sondern ihr Leben selbst bestimmen.
 

„Ich glaube, ihr solltet jetzt aufs Schiff, sonst fahren sie noch ohne euch“, bemerkt Kairi, nachdem wir ganze Weile so eng aneinander gekuschelt da standen.

Wir lösen uns schließlich von Kairi, ich nehme Soras Hand und wir gehen aufs Schiff.

Dort suchen wir uns sofort einen Platz, von dem aus wir Kairi und den anderen noch zu winken können.
 

Sora winkt sofort, als, das Schiff ablegt, wie verrückt, genauso wie Kairi. Ich halte mich da eher zurück.

Schließlich fängt Sora auch noch an zu weinen, aber erst als alle außer Sichtweite sind.

Ich ziehe ihn in meine Arme, streichle sanft über seinen Körper.
 

„Was hast du denn, Sora? Du kannst sie doch jederzeit besuchen“, erkläre ich ihm.

„Deswegen weine ich auch nicht. Ich weine, weil ich den Teddy vergessen habe, den du mir mal zum Geburtstag geschenkt hast“, entgegnet er weinend. „Hmmm, meinst du den hier?“, frage ich öffne meinen Koffer und ziehe den Teddy heraus.
 

„Ohhhh, Riku, du hast an ihn gedacht. Danke“, freut Sora sich und drückt mich. Ich kann nicht anders als zu lächeln.

Sora ist so süß. Ich hätte nie gedacht, dass wir mal zusammen kommen, aber es war immer mein größter Wunsch.
 

Und nun habe ich endlich auch mal bekommen, was ich wollte: Sora, den größten, menschlichen und süßesten Teddy, den es gibt.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-08-19T10:30:13+00:00 19.08.2009 12:30
Hii wie versprochen ein Kommi
ja ich habs gelesen ^^
die Geschichte ansich ist ziehmlich gut, nur miste ich die ganze zeit über legen wer tedius ist xD
also die Geischichte war dafor ja adult... ICh würd dir ratten wenn du sie dann halt den Gevögelten teil weglesst ein strich zu ziehn .. hat mich ab und zu ziehmlich verwirrt @-@

besonders war der Zeit Punkt immer total Geil xD

Riku Heult sich die augen aus, am Geimenplatzt Sora kommt gesteht ihm seine Liebe und dan Treiben sie es xD
Das war ziehmlich unpassend ... xD
Die Gefühle hast du sehhr gut beschrieben und die Leidenschaftliche Küsse -////-
Die Geschichte hat mir total gefallen -^^- Und ich hab auch For deine Andern zu lesen... auser das ich da vieleicht einige Kapitel nicht lesen kann da sie Adult sind *schnief*
hoffe aber das ich dann trotzem den Sinn der Geschichte verstehe*smile*

Ich wünsch dir weiter hin viel erfolg und wünsche weiter FF's von dir
lg _Roxas_

Ps: könntest du auch mal ein AkuRoku FF schreiben xD
Von: abgemeldet
2009-08-14T12:50:18+00:00 14.08.2009 14:50
Hey

ich hasse adults auch. definitv. und dabei bin ich 18!!! aber ich kann mich nicht adult machen lassen weil ich meinen pass nicht einscannen kann und nicht deutscher bin. menno :(

die Geschichte hat mir gut gefallen, ausser dass ein paar Reaktionen schon ein biischen uebertrieben waren, etwa ein Sora, Held der ganzen Welt, der wegen eines Teddys heult? ach du meine Guete, Drama pur xD
aber im Allgemeinen trotzdem eine suesse geschichte, wie immer!

mfg, einfaso
Von:  Bittersweet-Sora
2009-08-13T09:50:54+00:00 13.08.2009 11:50
huhu

so, bin endlich ferti mit lesen xD
die geschichte war süüüß
besonderst am schulß weint Sora um den Teddy ,
och gööööh >///<
nur schade das ich nicht das adult lesen kann... ... ...
*adult hasst*
endweter ich warte noch 3Jahre, oder ich besorg mir das pw von Freundin...
*das zweite woll eher macht* xD
armer Riku hat sein Vater verloren...aber dafür hate er auch mal glück in seinem leben ^-^
jo jetz gehen mir die ideen aus was ich noch schreiben könnte...also lass ich es mal ne? xD
nur noch eins, ich fand die supieee~!

lg:Bittersweet-Sora


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