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Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards

Artemesias Untergang war nur der Anfang
von

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Entführt

"Und was macht ihr heute noch so?", erkundigte sich Jade mit einem offenen Grinsen.

"Erst einmal Duschen.", erwiderte Ash und betrachtete sich.

Wie viel Blut da an ihm klebte, wollte er gar nicht wissen. Er wusste nur, dass er es so schnell wie möglich loswerden wollte.

"Ich geh noch ein bisschen Einkaufen.", meinte Jade.

Verwirrt betrachtete er die Braunhaarige.

Doch an ihr war kaum ein Fleck zu sehen.

"Nicht jeder läuft so dreckig herum wie du.", grinste sie und verschwand winkend.

Erneut sah er an sich hinab.

Er musste wirklich ein schauriges Bild abgeben.

Innerlich verfluchte er sich für sein Ungeschick im bewaffneten Kampf.

Andererseits hatten Xells Schindereien ihm schon oft das Leben gerettet.

„So schlimm siehst du doch gar nicht aus.“, meinte Vine plötzlich.

Langsam sah er sie an.

„Eine Dusche und ein paar frische Sachen und du bist wie neu.“, meinte sie grinsend.

Aber irgendetwas in ihrem Blick war anders. Etwas, was er nicht deuten konnte.

Er nickte und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

Sie hatten nur ein paar Meter hinter sich gebracht, als er plötzlich ihre Hand spürte.

Sanft strichen ihre Finger über seine, bevor sie sich ineinander verschlangen.

„Du machst dich noch dreckig.“, meinte er halblaut und sah vorsichtig zu ihr.

Doch sie zuckte nur mit den Schultern.

Auch ihre Augen wanderten zu ihm und ihre Lippen formten ein sanften Lächeln.

Wieder schoss ein Schauer über seinen Rücken hinweg.

Egal wie oft er in diese roten Augen sehen würde, es würde sich doch niemals etwas ändern.

Immer wieder würde sie einen wohligen Schauer seinen Rücken hinab wandern lassen.

„Und was machen wir heute noch so?“, fragte Ash neugierig.

Erst diese Frage machte ihm bewusst, wie wenig Zeit sie füreinander hatten.

„Lassen wir uns überraschen.“, erwiderte sie entspannt.

Aber dafür würde er die Zeit heute vollends genießen.
 

„Aber warum jetzt und nicht früher?“, fragte die Kratzige leise.

Ob sein Begleiter ihn gehört hatte, oder ihn nicht hören wollte, konnte er nicht sagen.

Aber diese neue Erkenntnis, dass sie da war, brachte ihn ein wenig aus dem Konzept.

Er glaubte nicht, dass sich sein Begleiter geirrt hatte, aber was genau hatte es zu bedeuten?

Immer mehr Fragen kreisten durch seinen Kopf.

Fragen, deren Antworten vielleicht Jahre in der Zukunft lagen.

„Kommst du?“, hörte er plötzlich die angenehme Stimme seines Begleiters.

„Wohin?“, erkundigte sich die Kratzige neugierig.

„Ich hab Hunger.“, erwiderte die angenehme nebensächlich.

Entgeistert starrte die Kratzige ihren Begleiter an.

„Wir stehen hier vor einem Ereignis, dass die Erde selbst verändern könnte!“, schrie die Kratzige wütend, „Und du sagst nur, dass du Hunger hast?“

„Mit leerem Magen kann ich nun mal nicht denken.“, erwiderte die Angenehme, zuckte mit den Schultern und setzte seinen Weg fort.

Es kam der Kratzigen vor, wie eine Ewigkeit, die sie ihrem Gefährten nachsah.

Doch dann folgte sie mit hängenden Schultern.
 

„Was soll das heißen?“, fragte Quistis unsicher, „Du kannst sie nicht finden?“

„Wie ich es gesagt habe.“, erwiderte Rinoa ruhig, „Ich kann Ash und Vine nicht finden.“

Quistis lies sich auf den Stuhl fallen und seufzte schwer.

„Woran kann das liegen?“, fragte die Blonde nachdenklich.

„Es könnte sein, dass sie Dollet verlassen haben.“, erklärte Rinoa nachdenklich, „Oder sie schlafen nur.“

„Dann sollten wir im Hotel nachsehen.“, stellte Quistis trocken fest und und erhob sich.

„Hat Jade schon erledigt.“, erwiderte Rinoa, „Sie sind niemals dort aufgetaucht.“

Langsam drehte sich Quistis um.

Die Art, wie Rinoa diese Worte gesagt hatte, machten sie stutzig.

„Wie bitte?“, hackte Quistis nach.

„Ihre Taschen sind auch verschwunden und sie sind angeblich nie dort gewesen. Auch liegt keine Reservierung vor.“, berichtete Rinoa unsicher, „Und ich hab persönlich dafür gesorgt, dass alles erledigt ist, wenn ihr zurück kommt.“

Ratlos sah Quistis die junge Hexe an.

„Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.“
 

Viel zu langsam gab der Nebel Ash Verstand wieder frei.

Als erstes spürte er seinen Körper. Viel besser gesagt die Schmerzen, die ihm schon jetzt fast den Verstand raubten.

Er wollte sich bewegen, doch kam er nur Millimeter.

Ash brauchte mehrere Augenblicke, bis er begriff, dass er gefesselt war.

Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern.

Gefühlte Ewigkeiten dauerte es, bis die ersten Fetzen zurückkehrten.

Er war mit Vine unterwegs zum Hotel. Auf einmal tauchte ein Mädchen auf, vielleicht sein Alter.

Sie war aufgelöst, sagte, dass ihre Freundin in Gefahr sei.

Beide sind sie dem Mädchen gefolgt.

Dann spürte er ein kurzes Stechen, dann wurde es dunkel.

„Verdammt.“, fluchte Ash leise.

Doch bereute er es sofort. Seine Kehle fühlte sich an wie grobes Schmirgelpapier.

Krampfhaft versuchte er die Augen zu öffnen, sich seiner Umgebung gewahr zu werden.

Doch alles blieb schwarz.
 

„Ich hab die ganze Stadt auf den Kopf gestellt.“, meinte Quistis erschöpft, „Keine Spur von den beiden.“

Langsam öffnete Rinoa ihre Augen und streckte sich.

Das stundenlange Sitzen im Schneidersitz war mehr als Unangenehm.

Gemächlich versuchte sie aufzustehen. Das unangenehme Kribbeln in ihren Beinen versuchte sie zu ignorieren.

„Bei mir ist es ähnlich.“, erwiderte Rinoa schließlich, „Ich war in allen Häusern und sogar in dem ein oder anderen verschütteten Keller.“

Langsam griff sie nach ihrem Wasserglas.

Es war wirklich etwas komplett anderes schnell wie das Licht, einem Geist gleich, durch alles hindurch wandern zu können.

„Sollten wir nicht Squall Bescheid sagen?“, erkundigte sich die Blonde, „Oder wenigstens im Galbadia-Garden nach zusätzlichen Kräften fragen?“

Rinoa nahm einen kurzen Schluck und schüttelte mit dem Kopf.

„Nicht bevor wir wissen, was hier vor sich geht.“, erwiderte Rinoa fest.

Bei der ganzen Sache hatte sie ein merkwürdiges Gefühl.

Beide waren SEEDs, wenn auch noch frisch, würden sie sich nicht einfach überwältigen lassen.

Besonders bei Ash wusste die junge Hexe, dass er alles tun würde um Vine zu schützen.

„Da steckt mehr dahinter.“, meinte sie schließlich und begab sich wieder in den Schneidersitz.
 

„Sieh mal einer an.“, hörte Ash eine gedämpfte Männerstimme, „Er ist wach.“

„Bei der Dosis hätten wir eine Isolde für nen paar Tage schlafen gelegt.“, erwiderte ein andere überrascht.

„Wenn er wirklich so zäh ist, kann er uns in den Gruben etliches einbringen.“, meinte nun der Erste wieder.

„Was soll das?“, fragte Ash leise.

Das Kratzen in seiner Kehle war unerträglich geworden.

Minuten herrschte Stille.

„Bring ihm was und sei vorsichtig.“, schloss der Erste ernst.

Ohne weiter auf ihn zu achten verließen sie den Raum wieder und ließen ihn in der Dunkelheit zurück.

Inzwischen war Ash Körpergefühl gänzlich zurück gekehrt. Deutlich spürte er die Fesseln, die seine Gelenke an das äußerste ihrer Belastbarkeit brachten und somit jeden Fluchtversuch unterbanden.

Aber noch etwas anderes Beschäftigte ihn.

Was war mit den anderen?

War Vine entführt worden?

Wie ging es Jade, Rinoa und Quistis?

Und vor allen Dinge fragte er sich, wer diese Typen waren.

Sie wirkten nicht wie Leute mit militärischer Ausbildung. Und die Anmerkung mit den Gruben lies ihn an einer geplanten Entführung zweifeln.
 

„Wir sollen was?“, erkundigte sich Cifer überrumpelt, „Das ist nicht dein Ernst, oder?“

Doch Squalls Gesicht zeigte keine Regung, kein Hinweis darauf, dass es sich nur um einen schlechten Scherz handelte.

„Du weist schon, dass das vollkommen Verrückt ist?“, fragte der Blonde vorsichtig.

„Ich weis.“, erwiderte Squall und sah Cifer in die Augen, „Aber ich will es wissen.“

Mit einem schweren Seufzer gab sich Cifer geschlagen.

Squall war ein Dickschädel,wie er im Buch stand und würde sich von seinem Plan nicht abbringen lassen.

„Dann geh ich mich um alles kümmern.“, meinte der Blonde noch, bevor er das Büro verließ.
 

„Und was denkst du, sollen wir tun?“, erkundigte sich die Kratzige, „Einfach hingehen und sie mitnehmen?“

„Eher schlecht, da wir sie brauchen.“, erwiderte die Angenehme nachdenklich, „Und zwar nicht als Entführungsopfer.“

„Ich weis, Aber was willst du machen?“, fragte die Kratzige und trank einen Schluck.

Seit Stunden saßen sie hier und debattierten, was am besten wäre.

„Wenn ihr beiden mich fragt.“, meinte Edea mit einem Lächeln, „Tastet euch vorsichtig heran.“

Die schwarzen Gestalten sahen abrupt auf und die ehemalige Hexe an.

„Wenn sie euch vertrauen soll, solltet ihr euch diese Vertrauen erarbeiten.“, meinte während sie sich setzte, „Das heißt aber auch, dass ihr über alles reden müsst.“
 

Erneut fluchte Ash.

Egal was er auch versuchte, er schaffte es nicht, die Fesseln zu lösen, geschweige denn zu lockern.

Wenn nicht ein Wunder geschehen würde, wäre er weiter zur Tatenlosigkeit verdammt.

Langsam öffnete sich die Tür.

Er verdrehte langsam den Kopf und versuchte seinen Besuch zu erkennen.

Doch schon einen Moment später wurde die Tür wieder geschlossen und das Licht erneut ausgesperrt.

Dann hörte er Schritte, die sich ihm langsam näherten.

„Woher kommst du?“, fragte ein Mann freundlich.

Aber Ash dachte nicht daran zu antworten. Weder wusste er, wer diese Gruppe war, noch was ihre Absichten waren.

„Du bist ein SEED, nicht wahr?“, fragte der Mann und kam näher.

Plötzlich erhellte ein schwaches Licht den Raum.

Vorsichtig bewegte sich Ash so, dass er die Quelle sehen konnte.

Eine kleine Lampe stand nun mitten ihm Raum und warf ihr gedämpftes Licht in diesen.

Und nun konnte er auch den Mann erkennen.

Eine Rüstung des galbadianischen Militärs. Doch das Emblem auf seiner Brust verriet ihn als ein Mitglied des AGM.

„Euch habe ich nichts zu sagen.“, erwiderte Ash ruhig.

Doch seine Gedanken überschlugen sich erneut.

Waren sie nur zufällig Opfer dieser Entführung geworden, oder war es eine geplante Aktion, um sich an den Garden zu rächen?

„Kennst du Biggs, Wedge und Jesse?“, fragte er weiter.

Doch dieses mal war er leiser, vorsichtiger.

„Und was wäre wenn?“, erkundigte sich Ash.

„Dann hätte ich dich gefragt, wie es den Dreien geht.“, meinte der Mann und stellte vorsichtig eine Tüte auf den Boden, „Wir haben nur erfahren, dass man sie gefangen genommen hat.“

Während er sprach, bewegte er sich langsam hinter ihn.

„Und dass sie als Abschreckung hingerichtet wurden.“, schloss er.

„Die drei Leben.“, meinte Ash unsicher, „Und es geht ihnen gut.“

Ein erleichtertes Seufzen erklang hinter ihm.

„Weist du, ich mochte die drei.“, meinte der Mann, „Sie haben so viel Wert auf Ordnung und Ehre gelegt, nicht so wie die meisten hier.“

Dann spürte Ash, wie seine Fesseln ein wenig gelockert wurden.

„Besser?“, fragte der Mann vorsichtig.

„Ja, viel besser.“, erwiderte Ash überrascht, „Aber warum?“

„Weil ich dass hier nicht mehr will.“, sagte er bitter, „Entführungen, Erpressungen, das ganze Programm und das nur damit das AGM einen Teil ihrer Ausgaben decken kann.“

Die Worte schnürten Ash die Kehle zu.

„Wie weit würden sie gehen?“, erkundigte sich Ash vorsichtig.

„Viel zu weit.“, erwiderte der Mann leise, „Und die Grenze haben sie schon lange überschritten.“

Langsam kam der Mann wieder in sein Sichtfeld.

Aber er wirkte nicht mehr wie ein Kämpfer, sondern eher wie ein geschlagener Hund.

„Und was soll ich dagegen unternehmen?“, fragte Ash und spielte den unwissenden.

„Informiere die Welt, deinen Garden, einfach alle, damit das aufhört.“,sagte der Mann ernst, „Nimm deine Freundin und verschwinde.“

„Und was ist mit dir?“, erkundigte Ash sich sofort.

„Ich werde sie weiter behindern, wenn ich kann.“, erwiderte der Mann und ein Grinsen huschte über sein Gesicht.

Vorsichtig nahm er die Tüte in die Hand. Zu Tage förderte er eine Wasserflasche und einen Strohhalm zu Tage.

„Mehr kann ich dir nicht anbieten.“, sagte er während die Flasche öffnete und vor den jungen SEED stellte.

Vorsichtig führte der Mann den Trinkhalm in den Flaschenhals und stellte Ash die Flasche so, dass er problemlos trinken konnte.

Sofort schlossen sich seine Lippen um das Röhrchen. Gierig saugte er daran und spürte, wie die Flüssigkeit wohltuend durch seinen Hals rann.

„Es wird reichen.“, erwiderte Ash mit einem Lächeln, „Weist du, wie es meiner Begleiterin geht?“

„Ihr geht es gut.“, sagte er und stand langsam auf, „Sie werden ihr auch nichts tun.“

Gemächlich ging der Mann wieder zur Tür. Langsam legte er die Hand an die Klinke.

„Wer will denn schon etwas beschädigtes kaufen.“, sagte er noch, bevor er die Tür öffnete.

Ash Herz schien still zu stehen.
 

„Runde zwei?“, erkundigte sich Duran.

Cifer und Squall standen ihm gegenüber. Und beide wollten nicht erneut den Kürzeren ziehen.

„Runde zwei.“, sagte Squall entschlossen und zog langsam seine Gun-Blade.

Doch anstatt der üblichen Revolver-Gun-Blade erschien das Löwenherz.

„Interessant.“, meinte Duran mit einem leichten Grinsen und zog seine beiden Gun-Dagger.

Cifer war noch immer unwohl bei diesem Kampf.

Keiner würde sich mehr zurückhalten. Zwar war Doktor Kadowaki mehr als fähig, aber es gab auch Verletzungen, gegen die sie machtlos war.

Am liebsten hätte er gewartet, bis Rinoa ihre Reise beendet hatte. Bei ihrer Magie wären sogar die schlimmsten Verletzungen nur böse Kratzer.

Aber Squall war nicht auf zu halten. Er wollte unbedingt wissen, was der Junge drauf hatte.

Mit einem schweren Seufzer zog auch Cifer sein Hyperion.

Innerlich betete er allerdings, dass gleich Niida oder Shou anrufen würde und Squall zum Garden zurückholen würden.

Inzwischen hatte alle drei Kampfstellung bezogen.

Alle drei waren auf das äußerste Gespannt und auf alles gefasst.

Plötzlich schoss ein Schatten über sie hinweg.
 

Erneut öffnete sich die Tür zu seiner Zelle.

Ruckartig sah Ash auf.

Doch es war nicht der Soldat, sondern jemand in Offizierskleidung.

Ash konnte sehen, wie sein Blick durch den Raum wanderte.

Mit langsamen Schritten ging der Mann auf ihn zu.

„Ich bring ihn um.“, konnte Ash ihn flüstern hören.

Alles in dem Blonden schrie nach Kampf. Aber er hatte keine Möglichkeit sich zu wehren. Zwar schnürten ihm die Fesseln die Blutzufuhr nicht mehr ab, dennoch war Bewegen kaum möglich.

Dann sah er schon den Stiefel des Offiziers heranrasen.

Instinktiv schloss Ash seine Augen und spannte seine Muskeln an.

Doch er spürte keinen Treffer. Stattdessen hörte er ein Klirren an einem der Wände.

Schnell öffnete Ash seine Augen.

Der tritt galt nicht ihm, sondern der Flasche, die nun in Scherben verteilt an der Wand lag.

Wortlos drehte sich der Mann herum und ging wieder hinaus.

Doch zu Ash Glück lies er die Lampe stehen.

Noch einmal warf der Mann einen Blick zurück.

Dann schloss er die Tür.

Erleichtert seufzte Ash auf.

Er hatte schon damit gerechnet, dass sie sich umentschieden hätten. Das sie nicht warten würden, bis er in den Gruben sein Leben lassen würde.

„Wie ungehobelt.“, hörte er auf einmal eine kratzige Stimme.
 

Irritiert folgten die Augen der Drei dem Schatten.

Und einen Moment verharrten sie regungslos, als der Rubrumdrache keine zehn Meter von ihnen entfernt landete.

Ungläubig sahen sie das Biest an.

„Verdammt.“, meinte Squall ruhig.

Cifer betrachtet seinen Vorgesetzten. Doch dieser wirkte nicht als hätte er Angst.

Er wirkte verärgert, richtiggehend wütend.

„Den hol ich mir.“, meinte Duran, lies seine Kurzschwerter einmal wirbeln und rannte dann auf das Monstrum zu.

Cifer wollte gerade nachsetzen, als Squall ihm den Weg versperrte.

„Was soll das?“, fuhr den Blondschopf seinen Vorgesetzten an.

„Auf diese Weise sparen wir uns den Besuch bei Kadowaki.“, erwiderte Squall ruhig.
 

Unsicher betrachtete Ash die schwarze Gestalt.

Seit gefühlten Stunden stand sie da und schien ihn zu beobachten.

Doch viel wichtiger war für den jungen SEED die Frage wo sie hergekommen war.

Er war die ganze Zeit allein, bis der Offizier zu ihm gekommen war, daran hatte er keinen Zweifel.

Und nachdem der Mann wieder verschwunden war, stand diese Gestalt da.

Er konnte sie nicht übersehen haben.

„Diese Menschen sind unmöglich.“, meinte die Gestalt und bewegte sich langsam auf ihn zu.

Instinktiv wollte Ash zurückweichen, doch die Fesseln stoppten seine Bemühungen abrupt.

Wortlos kam die Gestalt näher, bevor sie ihn langsam umrundete.

„Wer bist du?“, fragte Ash leise, um wenigstens die Stille zu vertreiben.

Doch der Fremde antwortete nicht.

Plötzlich verschwand der Druck um seine Hand und Fußgelenke.

„Das sollte genügen.“, hörte er die kratzige Stimme hinter sich.

„Warum?“, erkundigte sich Ash verwirrt.

Er hatte eher damit gerechnet, dass dieser Typ zum AGM gehörte.

„Weil ich es kann.“, erwiderte die kratzige Stimme und Ash glaube sie leise Lachen zu hören.

Ohne weiter auf ihn zu achten, ging die Gestalt wieder um ihn herum und platzierte sich hinter der Tür, dort wo sie aufgetaucht war.

Im nächsten Moment flog die Tür auf und ein Soldat in AGM Uniform stürzte hinein.

„Ich habe dir gesagt, du sollst ihm Wasser bringen.“, hörte er die Stimme des Offiziers, „Nicht dass du ihm eine Verdammte Lampe hinstellst.“

„Ich hab vergessen sie wieder mitzunehmen.“, versuchte der Soldat sich zu verteidigen.

Sofort erkannte Ash die Stimme seines Gönners.

Doch der Offizier antwortete nicht, sondern rammte seine Faust in die Magengrube seines Gegenüber.

Mit einem Keuchen ging der Soldat in die Knie. Doch der Ranghöhere setzte sofort nach.

Ash riss an seinen Fesseln. Und zu seinem Erstaunen gaben sie sofort nach.

„Du hast es dir zu oft verscherzt, mein Freund.“, sagte der Offizier kalt.

Hektisch sah Ash auf. Der Offizier richtete gerade seine Armwaffen auf den am Boden liegenden Soldaten.

Mit einem Ruck war der junge SEED in Bewegung.

Er sprang auf und sprintete auf den Offizier zu.

Es waren nur wenige Meter, nur ein Wimpernschlag, den er brauchte.

Langsam drehte sich der Kopf des Offiziers und sah ihn verwirrt an.

Doch schon im nächsten Moment wirbelte Ash herum und sein Bein traf zielsicher den Kopf seines Gegenübers.

Wie ein Sack fiel der Offizier. Doch Ash griff schnell zu und konnte so den Aufprall bremsen.

Hastig wanderte seine Hand zu seinem Hals.

Erleichtert Atmete Ash aus, als er den Puls des Offiziers fühlte.

„Du musst dich beeilen.“, hörte er den Soldaten hinter sich keuchen, „Ein Käufer ist bei ihr.“

„Wo ist sie?“, erkundigte Ash sich rasch.
 

„Also ist die Information bestätigt?“, erkundigte sich der schwarzhaarige Mann und legte die Akte bei Seite.

„Zu neunzig Prozent.“, erwiderte der Braungebrannte ruhig.

„Haben wir einen Kontakt in der Gegend?“

„Ja.“

„Dann kontaktiere und informiere ihn.“, sagte der Schwarzhaarige und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Sie.“, verbesserte der Braungebrannte gleich.

Für einen kurzen Moment war der Mann verunsichert, doch dann stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen.

„Noch besser.“, meinte er freudig.
 

„Am Ende des Gangs.“, hallten die Worte in Ash Gedanken nach, „Rechte Tür.“

Er hatte schon die Hälfte des knapp zwanzig Meter langen Ganges hinter sich gebracht.

Seine Gedanken überschlugen sich trotzdem.

War wirklich jemand bei ihr?

Waren sie noch da?

Aber da drängte sich ein noch schlimmerer Gedanke in seinen Kopf: Wer kauft schon die Katze im Sack?

Ein Schrei lenkte seine Aufmerksamkeit wieder ins hier und jetzt.

Aber Vine konnte es nicht gewesen sein.

Keine fünf Meter vor ihm konnte er endlich die Tür sehen.

Doch schon im nächsten Moment schien sie zu explodieren und ein AGM-Soldat flog hindurch, Sekunden später ein weitere Soldat gefolgt von einem Offizier.

Instinktiv spannte Ash seinen Körper.

Vine war körperlich nicht zu solches Sachen in der Lage, also musste noch jemand bei ihr sein.

Trotzdem entschied er sich näher heran zu gehen, aber vorsichtiger als bisher.

Keine zwei Meter trennten ihn mehr von dem Loch.

Plötzlich trat jemand hindurch.

Einen Moment sah Ash die Schwarze Gestalt verwirrt an.

Im groben und ganzen glich sie seinem Besuch, doch wirkte diese nicht so massig, ein Stück kleiner und schmächtiger.

Langsam drehte sie den Kopf und schien Ash anzusehen.

Doch schon im nächsten Moment verschwand sie.

Einen Moment sah Ash die Stelle an, wo die Gestalt gestanden hatte. Nichts deutete mehr darauf hin, das sich dort jemand befunden hatte.

Darüber konnte er sich allerdings später auch noch Gedanken machen.

„Vine!“, rief er und trat durch die Überreste der Tür.

Mitten im Raum konnte er sie stehen sehen.

Verwirrt sah sie ihn an.

„Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich,während er schnellen Schrittes den kleinen Raum durchquerte.

„Ja.“, erwiderte sie unsicher.

Hastig schloss er sie in die Arme.

Nur langsam erwiderte sie die Umarmung.

„Was ist passiert?“, erkundigte er sich leise.

„Die Männer waren gerade hinein gekommen, als plötzlich diese Gestalt auftauchte und sie durch die Tür beförderte.“, sagte sie leise, „Dann warst du schon da.“

Erleichtert atmete Ash aus.

Seine größten Befürchtungen waren nicht eingetreten.

Vorsichtig und langsam löste er sich von ihr.

„Wir sollten verschwinden.“, sagte er leise, während er sich gänzlich von ihr löste, „Schaffst du das?“

Stumm nickte sie.

Ash erwiderte die Geste, bevor er sich umdrehte, vorsichtig nach ihrer Hand griff und losging.

An der Tür angekommen spähte er vorsichtig in den Gang.

Niemand war zu sehen.

Noch einmal sah er zu Vine. Erst jetzt merkte er, wie apathisch sie war.

„Wirklich alles in Ordnung?“, erkundigte er sich erneut.

„Ja.“, erwiderte sie.

Doch es fehlte jegliche Emotion in ihrer Stimme.

Er hoffte, dass es nur ein Schock war und nichts ernsthaftes.

Noch einmal nickte er ihr zu, bevor er langsam weiter ging.

Vorsichtig zog er sie mit sich, bereit sie jederzeit in Sicherheit zu bringen, oder sich in einen Kampf zu stürzen.
 

„Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, fuhr Cifer auf.

Noch immer tigerte er in dem Raum auf und ab.

„Versuch einfach es zu akzeptieren.“, erwiderte Squall gelassen und sortierte weiter die Akten au seinem Tisch.

Im Grunde schob er sie nur von einem Ort zum anderen, denn er war in Gedanken auch noch bei Duran und dem Rubrumdrachen.

„Der Kleine hat dieses Biest einfach so weggeputzt.“, meinte Cifer erneut.

Irgendwann hatte der Braunhaarige aufgehört zu zählen. Inzwischen dürfte Cifer aber den dreistelligen Bereich erreicht haben.

„Ja, hat er.“, erwiderte Squall leise, „Sie sind eben etwas besonderes.“
 

Vorsichtig lugte Ash um den Felsen herum.

Er konnte schon den Ausgang erkennen.

Aber da gab es noch sechs Probleme, um die er sich kümmern musste.

Seit ein paar Minuten knobelte er an einem Plan.

Vorbei schleichen funktionierte nicht, da der Raum komplett ausgeleuchtet war und so keine Möglichkeiten bot sich zu verstecken.

Aber zu einem direkten Kampf wollte er es nicht kommen lassen.

Vorsichtig sah er zu der Schwarzhaarigen.

Noch immer schienen ihre Augen ins Leere zu sehen.

Sie wäre in ihrem Zustand vollkommen wehrlos.

Im Grunde sah er nur eine Möglichkeit: Den Kampf zu beginnen und so schnell wie möglich zu beenden.

Plötzlich sah er einen Soldaten, hinter ihnen an der Ecke kauern.

Rasch hob dieser die Hand und legte den Zeigefinger auf die Lippen.

Vorsichtig reckte dieser den Kopf, nur für ein paar Sekunden, bevor er vorsichtig zu ihnen schlich.

„Alles in Ordnung bei euch?“, fragte er leise, wobei er zu Vine sah.

„Bei mir ist alles in Ordnung.“, erwiderte Ash leise, „Aber um sie mache ich mir Sorgen.“

Erneut richtete der Soldat seinen Blick auf Vine.

„Wir müssen hier erst einmal raus.“, meinte Ash und deutete mit dem Daumen vorsichtig Richtung Ausgang.

„Normalerweise wird der Eingang nicht so streng bewacht.“, murmelte er und seine Hand wanderte zu seinem Schwert an der Hüfte.

„Bleib hier und pass auf sie auf.“, sagte Ash streng, „Lass den Rest meine Sorge sein.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-07-17T23:00:25+00:00 18.07.2013 01:00
Wow^^
Hammer Geil^^
Bin gespannt wie es weiter gehen wird.^^
Von:  Akami_
2013-07-17T18:22:36+00:00 17.07.2013 20:22
Gut geschrieben,
hat mir richtig gut gefallen =3
*smile*

Bin gespannt wie es weiter geht ^^


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