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Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards

Artemesias Untergang war nur der Anfang
von

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Bücher und Versteckspiel

Hiho!

Es ist zwar ein Weihnachtskapitel aber nen nachträgliches

Weihnachtsgeschenk an DeliaMay!!

So, dann noch schönes Fest an alle Leser ^^
 

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Das Lehrerzimmer des Balamb-Garden lag still und verlassen.

Nur ein Ausbilder saß noch und brütete immer noch über dem Bericht, den er schreiben musste.

Dem blonden SEED ging das Spektakel aus der Übungshalle nicht mehr aus dem Kopf.

Immer und immer wieder sah er die Anwärter kämpfen, konnte es aber nicht in Worte fassen.

Seufzend scrollte er erneut auf die erste Seite und begann erneut mit lesen.

Alles schien so unwirklich. Sie kämpften besser als mancher SEED.

Squall würde ihm in den Hintern treten, wenn er ihm keinen vollständigen Bericht abliefern würde, wanderten die Gedanken durch Xells Kopf.

"Hallo Xell.", hörte er eine ihm nur zu bekannte Stimme.

Als er aufsah, erkannte er Shou, Stellvertretende Direktorin und seine Freundin.

Jedenfalls Inoffiziell.

"Wie geht's dir?", fragte sie und beugte sich zu ihm herunter.

"Ich dreh hier noch durch.", meinte er und zeigte auf den Bildschirm des Laptops, "Ich weis einfach nicht, was ich schreiben soll."

Dann spürte er die Arme seinen Freundin, wie sie sich um ihn schlossen.

"Mach‘s dir doch ganz einfach", meinte sie fröhlich, "Leg doch einfach eine Kopie der Überwachungskamera dabei."

Er drehte seinen Kopf leicht und sah sie an.

"Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht.", meinte er und küsste sie sacht.

Vorsichtig befreite er sich aus dem Umarmung seiner Freundin und stand vorsichtig auf.

Schon seit Stunden hatte er an diesem Bericht gesessen und nur eine Hand voll Seiten zustande gebracht. Aber auf ihre Idee, eine Kopie der Überwachungskamera aus der Trainingshalle zu nehmen, wäre er beim besten Willen nicht gekommen.

"Na ja, wusstest ja Bescheid, dass das mit den Kameras geht, nicht wahr?", meinte er und strahlet sie an.

"Ja ja, das gute alte Buch.", seufze sie geschlagen.

"Was du ja jetzt nicht mehr brauchst.", erwiderte er leise.

Schon merkte er wie ein leichter Rotschimmer sich auf ihrem Gesicht ausbreitete.

"Hätte ich es damals nicht gehabt, wären wir nicht wo wir sind.", sagte sie leise lächelnd.

"Aber ich wünschte mir, dass wir uns nicht verstecken müssten.", erwiderte er niedergeschlagen.

Shou nickte nur.

Es war für ein Problem gewesen. Wäre es bekannt geworden, hätten ihr Neider einen Strick draus drehen können. Etwas wie eine Affäre mit einem Anwärter. Aber ob es jetzt noch Probleme geben würde, war unklar. Von daher hielt sie es für besser, die Beziehung noch geheim zu halten.

"Mir gefällt das auch nicht.", meinte sie niedergeschlagen und wandte sich zum gehen.

"Wollen wir heute Abend essen gehen?", fragte Xell spontan, "Das Restaurant in der Stadt soll ganz gut sein, wie ich mir hab sagen lassen."

Zuerst sah sie ihn unschlüssig an, doch dann nickte sie.

"OK, dann hol ich dich heute Abend ab.", meinte er grinsend.

Sie lächelte ihn an und im nächsten Moment war sie verschwunden.

Seufzend nahm Xell wieder Platz. Mit einem Grinsen auf den Lippen musste er an den einen bestimmten Abend denken.
 

Gerade hatte er aus Neugierde das Buch aufgeschlagen, als ihn schon Zeitungsausschnitte und Bilder von ihm ansprangen. Am Anfang dachte er sich nichts böses, bis er vor Neugierde beflügelt weiterblätterte. Bis er zu den Seiten kamen, die ihn unter der Dusche zeigten.

Für einen kurzen Augenblick traf ihn das Entsetzen.

Shou, die Stellvertretende Direktorin eine Spannerin.

Er würde sie zur Rede stellen, sagte er sich damals. Und mit den Beweisen, dem Buch in der Hand, machte er sich zu ihr auf.

Da sie ihr Quartier im Balamb-Garden bezogen hatte, war der hinweg auch nicht das Problem.

Vor ihrer Tür räusperte er sich noch ein letztes Mal und klopfte an.

Nur einen Moment später öffnete eine verwunderte Shou die Tür.

"Kann ich noch etwas für dich tun?", fragte sie vorsichtig.

Ein Grinsen huschte über Xells Gesicht, bevor er das Buch hob.

Sofort schoss ihr die röte ins Gesicht.

"Ich wollte dir nur dein Buch weidergeben.", meinte er locker.

Noch einen Moment starrte sie ihn ungläubig an, bevor sich langsam die Hand nach dem Buch ausstreckte.

"Danke.", meinte sie leise.

"Aber eine Frage hab ich noch", meinte Xell, als sie es in der Hand hielt, "Warum hast du das Buch überhaupt gemacht?"

Entsetzen spiegelte sich in ihrem Gesicht.

"Du hast hineingesehen?"

"Jupp.", meinte er kurz und sachlich.

Sie erstarrte und schluckte schwer.

Die Sekunden zogen sich in die Länge. Und nach einen scheinbar halben Ewigkeit senkte sie den Blick.

"Na ja", begann sie zögerlich, "es hat schon angefangen, als du noch dein Ausbilder war. Du bist mir sofort ins Auge gefallen. Und die Zeit die ich als dein Ausbilder verbrachte, machten es auch nicht einfacher."

"Schon seit damals?", fragte Xell überrascht.

Sie nickte knapp.

"Aber damals hätte es nur Probleme gegeben. Ein Verhältnis mit einem Anwärter hätten mich meinen Platz im Garden und überhaupt alles zerstören können."

"Und heute?", fragte Xell neugierig, "Ich mein, Heute bin ich selbst SEED. Warum hast du nicht was gesagt?"

"Was hätte ich den sagen sollen?", fragte sie hektisch, "Hey, Xell, ich mag dich. Willst du mein Freund sein?"

"Warum denn nicht?", antwortete er grinsend.

"Und was hättest du denn gesagt?"

"Ja.", entgegnete er ruhig.

Stille senkte sich über die beiden. Es dauerte fast eine halbe Minute bis sie seine Antwort verarbeitet hatte.

"Wie bitte?", fragte sie überrascht.

"Auf meine Briefe hast du ja damals nicht geantwortet.", meinte er ehrlich.

"Du?", meinte sie entsetzt, "Du hast mir diese Briefe geschrieben?"

"Du hast mich halt damals schon verzaubert.", meinte er mit einem Lächeln, "Und es hat sich bis heute nichts geändert."
 

Und seit diesem Abend waren sie zusammen. Xells grinsen wurde noch breiter, als er sich an die vergeblichen Versuche erinnerte, einen Liebesbrief zu schreiben.

Eine Antwort hatte er nie erhalten.

Aber zu Recht, dachte er sich. So schlecht konnte ja niemand schreiben.

Ein Blick auf die Uhr seines Laptops sagte ihm, dass er noch ein paar Stunden Zeit hatte. Mit ein paar tasten schickte er das Dokument an Squall. Wenn er noch fragen hätte, würde er sich schon melden, dachte Xell, schaltet das Gerät aus.

Ein paar Sachen hatte er noch zu erledigen, bevor er sich einen schönen Abend mit seiner Freundin machen konnte. Ein Besuch bei seiner Mutter, also Mama Dincht stand noch aus, ein paar Telefonate, dann hatte er auch diesen Tag geschafft.

Er hatte gerade den Garden verlassen und wollte in aller Ruhe nach Balamb schlendern.

Jedoch riss ihn ein Auto aus seiner Ruhe, als es neben ihm Anhielt. Er hatte nichts gegen die Technik, aber wenn man einen Moment seine Ruhe haben wollte...

"Hasenfuß!", hörte er den erfreuten Ausruf, "Können wir dich mitnehmen?"

Erstaunt blickte er an der weißhaarigen Beifahrerin vorbei und sah einen erfreuten Cifer.

"Auch schon Feierabend?", fragte er erstaunt, "Eure Arbeitszeiten möchte ich mal sehen."

"Kannst du gerne.", erwiderte der blonde SEED grinsend, "Also wie sieht's aus?"

"Wenn ich nicht störe?", fragte er und deutete dezent auf Fu-Jin.

"Störst nicht.", sagte sie mit einem Lächeln.

Xell zuckte nur mit den Schultern und öffnete die hintere Tür.

"Aber fahr nicht wieder wie ein Irrer.", meinte Xell grinsend, als er die Tür hinter sich schloss.

"Wenn's nur um dich ginge schon.", entgegnete Cifer.

Es hatte sich wirklich viel getan, seit damals, dachte Xell resignierend.

"Und was hast du heute noch so vor?", fragte Cifer ungewohnt neugierig.

"Abendessen mit meiner Freundin.", antwortete Xell freudig.

"Ach, seit wann will den Shou wieder mit dir Essen gehen?", harkte Cifer nach.

Er war einer der wenigen, der von ihrer Beziehung wusste.

Aber im Grunde hatte Xell nichts dagegen. Als er damals an den Garden zurückgekehrt war, hatte Xell alles Erdenkliche Unternommen, um ihn wieder zu entfernen. Aber er hatte sich geändert. Auf Sticheleien reagierte er kaum noch, Streit suchen war ebenfalls aus der Welt.

Und die Krönung war gewesen, als er sich bei Xell für alles entschuldigt hatte.

Damals hatte er die Welt nicht mehr verstanden und sogar an seiner eigenen Psyche gezweifelt.

"Ist schon eine Weile her, wo wir das letzte Mal zu zweit was unternommen haben.", entgegnete Xell reumütig.

Er hätte lieber viel öfters etwas mit ihr unternommen. Aber sie hat oftmals abgelehnt.

"Wollt ihr es endlich bekannt geben?", fragte Fu neugierig.

"Ich schon, aber wie es Shou sieht, keine Ahnung. Sie wechselt oft das Thema wenn wir an dieser Stelle angekommen sind."

"Sie hat Angst um ihre Stelle, und das ist verständlich. Es könnte noch immer jemand versuchen ihr einen Strick zu drehen, aber dafür bräuchte er Beweise.", erklärte Fu in ihrer ruhigen Art.

Sie war das ganze Gegenteil von Cifer. Aber wie heißt es nicht so schön? Gegensätze ziehen sich an? Aber mit Shou und ihm war es ja nichts anderes.

"Und wenn schon? Squall würde sie doch nicht rausschmeißen.", antwortete Xell ruhig, "Er weis es eh schon."

"Und woher?", fragte Cifer neugierig.

Davon das er mit Schrittgeschwindigkeit über die Straße Schlich, schien er ganz nichts mitzubekommen.

"Er hat es selber rausbekommen. Scheint uns mal gesehen zu haben.", meinte Xell ruhig.

Mit einem Grinsen wand sich Cifer zu seiner Freundin.

"Hast du's gehört? Mal?", fragte er sie amüsiert.

"Ja, scheint das nicht nur Rai so eine Macke hat.", entgegnete sie fröhlich.

"Danke.", meinte Xell ein wenig angesäuert.

"Aber wenn Squall es weis, ist Shou sicher.", sagte Cifer in ruhigem Ton, "Auch wenn es oft nicht so aussieht, hat er doch mehr Herz als man glaubt."

Oh ja, dachte Xell und erinnerte sich mit einem Schaudern an die beiden Streithähne. Am liebsten wollten sie sich immer die Schädel einschlagen. Aber nachdem Cifer zum Garden zurückgekehrt war, wurden die beiden sogar Freunde. Anfangs hatte Xell es auf irgendeinen Schaden aus der Kompresse gehalten, aber nach und nach wurden auch Cifer und er Freunde. Die Sticheleien und Beleidigungen blieben zwar, aber auf einer anderen Ebene.

"Na dann.", meinte Xell mit einem Lächeln, "Vielleicht lässt sie sich endlich überzeugen."

Erst als der Wagen hielt, bemerkte er dass die in Balamb angekommen waren.

"Viel Erfolg heute Abend.", meinte Xell zu den Beiden nachdem er den Wagen verlassen habe.

"Werden wir haben.", gab Cifer mit einem süffisanten Grinsen zurück.

Xell klopfte noch einem auf das Dach des Wagens, bevor er sich abwand.

Nach einem kurzen Fußmarsch stand er auch schon vor der Tür seiner Adoptivmutter.

Er öffnete die Tür ohne Vorwarnung und ein.

"Bin wieder da!", rief er in die kleine Wohnung.

"Xell?", hörte er die Stimme von Mama Dincht und kurz darauf erschien sie im Türrahmen des Wohnzimmers.

"Du warst ja schon lange nicht mehr da!", rief sie freudig und fiel ihm um den Hals, "Geht's dir gut? Was hast du die ganze Zeit gemacht?"

"Mir geht's super, Mama. Ich hatte im Garden alle Hände voll zu Tun. Es geht ja auf die SEED-Prüfungen zu.", versuchte er sich zu entschuldigen.

"Immer diese Ausreden", meinte sie und sah ihn eine Sekunde beleidigt an, bevor sich ihre Züge aufhellten, "Und ich hatte schon Gedacht, dass du deine alte Mutter vergessen hättest."

"Was redest du denn da? Siehst doch immer noch blendend aus.", entgegnete er mit seinem typischen, breiten Grinsen.

"Alter Schleimer.", meinte sie erfreut.

"Immer."

"Und wie läuft es mit Shou?", erkundigte sie sich neugierig.

"Wir gehen heute Abend essen.", berichtete er fröhlich.

"Hast du denn auch was Passendes zum anziehen?", fragte Mama Dicht neugierig.

"Kennst mich doch.", erwiderte Xell fröhlich.

"Deswegen frag ich ja.", meinte sie nüchtern und verschwand wieder im Wohnzimmer.

"Ich hol dir nur schnell was Passendes."

Es dauerte nur einen Augenblick, bis sie wieder bei ihm war. Sie wusste immer wo was lag. Auch wenn jemand anders aufgeräumt hatte. Es war wie ein sechster Sinn, wie sie selbst einmal gesagt hatte.

Dann reichte sie ihm eine blaue Kleidertasche.

"Aber pass drauf auf. Wenn es dreckig wird, bezahlst du die Reinigung.", meinte sie scherzend.

"Ich pass schon drauf auf.", erwiderte er mit einem Lächeln.

"Dann will ich dir mal glauben.", meinte sie und umarmte ihn noch einmal, "Aber meld dich öfter, ja? Ich mach mir immer Sorgen, nicht dass dir was passiert ist."

"Versprochen.", meinte Xell und hob die Hände.

"Viel Spaß, mein Kleiner.", meinte sie erleichtert.

"Dir auch, Mama.", entgegnete er.

Mama Dicht, wie sie von jedem hier genannt wurde, hatte ihn damals aus Edea's Waisenhaus geholt. Aber es störte ihn nicht im Geringsten. Als er sein sechzehnten Geburtstag feierte, beichtete sie ihm, dass sie nicht seine Mutter war. Aber es war ihm egal. Diese Freu, seine Mama, hatte ihn aufgezogen, wie ihr eigenes Kind. Auch wenn er irgendwann einmal seine Richtige Mutter treffen sollte, würde sie doch immer seine Mama bleiben. Es war kein Versprechen, was er ihr gab. Er wusste einfach, dass es so war.

Nachdem er sein Versprechen, sie öfter zu besuchen, noch mal wiederholt hatte, machte er sich auf den Weg. Ein paar Wege hatte er noch zu erledigen.
 

Xell fühlte sich komisch, als er vor Shou's Tür stand. Er hatte sich im Spiegel selbst nicht erkannt. Sogar seine geliebten Handschuhe hatte er zuhause gelassen. Und er musste zugeben, dass er sich ohne sie irgendwie Nackt fühlte.

Als er die Hand hob, um anzuklopfen spürte er erneut seine Nervosität. Man konnte ihn vor jedes Monster und jede Aufgabe setzen, alles bewältigte er. Aber bei seiner Freundin anzuklopfen machte ihn nervös.

Drei Mal klopfte er an, sah noch einmal an sich herunter, ob auch alles an seinem Platz war.

Soweit er sehen konnte, passte alles.

Dann öffnete sich quälend langsam die Tür. Er konnte erst nur ihren Kopf sehen, aber das verschlug ihm schon die Sprache. Die Haare trug sie offen. Nur ein Hauch von Make-up bedeckte ihr Gesicht. Aber was ihm mehr als das sie Sprache verschlag waren ihre Lippen, welche sie mit einem sanften Rot betont hatte.

Aber auch sie schaute nicht schlecht. Xell im Smoking war auch nichts Alltägliches.

"Entschuldige.", meinte Xell, als er sich wieder gefangen hatte, "Bin ich zu früh gekommen?"

Ihre Lippen verzogen sich zu einem amüsiertem Lächeln.

"Nein, genau richtig.", meinte sie und trat hinter der Tür vor.

Das schlichte, schwarze Kleid was sie trug, konnte man als mit "Perfekt" bezeichnen.

Alles andere hätte unpassend an ihr gewirkt.

"Wollen wir los?", fragte sie und trat aus ihrem Quartier.

"Einen Moment noch.", meinte er aufgeregt.

Sie sah ihn verwundert an. Er machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne, legte seine Hand behutsam an ihre Wange und küsste sacht.

"Hab heute Mittag keinen Abschiedskuss von dir bekommen.", meinte er fröhlich auf ihren fragenden Blick.

Sie lächelte nur und hakte sich bei Xell ein. Zusammen schritten sie durch den Rundgang des Garden. Um diese Uhrzeit waren nur noch wenige Leute unterwegs. Und die waren mit ihren eigenen Angelegenheiten mehr als beschäftigt.

Ungestört verließen sie den Garden und stiegen in das, vor dem Tor geparkte, Auto ein.

Xell ließ sich alle Zeit der Welt. Dieser Abend sollte wieder einmal etwas besonderes sein.

"Was hast du alles geplant?", fragte Shou und sah ihren Freund neugierig an.

"Nichts besonderes.", erwiderte er ehrlich, "Denn mit dir essen zu gehen ist jedes Mal etwas ganz besonderes."

Mit Freude bemerkte er ihr Lächeln und die leichte röte in ihrem Gesicht.

"Ich hoffe wir bekommen auch noch einen Platz.", bemerkte sie leise.

"Hab Reserviert."

"Hast ja dieses Mal an alles Gedacht.", sagte sie stolz.

Das stimmte auch, hoffte Xell jedenfalls. Immer hatte er irgendetwas vergessen.

Langsam fuhr er durch die ruhige Stadt. Die meisten Leute waren schon im Bett und ruhten sich für den morgigen Tag aus.

Xell parkte den Wagen am Hafen und zu Fuß liefen sie das kurze Stück zum Restaurant.

"Ich hab schon von dem Laden gehört. Soll ganz gut sein.", meinte sie und zeigte auf das Namensschild.

Dort war deutlich "Zum kleinen Grünen" zu lesen.

Xell ging vor und hielt ihr die Tür auf. Der Laden war voll. Nur eine Handvoll Tische waren noch frei.

"Guten Abend.", meinte ein Mann im Anzug.

Er war sofort zu ihnen gekommen, als sie das Lokal betreten hatten.

"Wir haben reserviert. Dincht.", meinte Xell höflich.

Der Mann dachte nur eine Sekunde nach, dann brachte er sie ohne Umwege zu dem reservierten Tisch. Im nächsten Moment reichte er ihnen die Karten und zündete die weißen Kerzen auf dem Tisch an.

"Ganz schön teurer.", meinte Shou seufzend, als sie die Karte studierte.

"Für dich ist mir nichts zu teuer.", meinte Xell und lächelte sie an.

Zusammen studierten sie die Karte.

Kurze Zeit später hatte eine Oberin auch schon die Bestellung aufgenommen und war wieder davon gerauscht um die Getränke zu holen.

"Hast du mal drüber nachgedacht?", fragte Xell vorsichtig.

"Ja, aber ich weis nicht, was besser wäre.", antwortete sie leise.

"Was möchtest du?", fragte erneut.

"Mich nicht mehr verstecken müssen.", antwortete sie offen.

"Dann verstecken wir uns auch nicht mehr."

"Wenn aber dann ein anderer was sagt..."

"Ramm ich ihn ungespitzt in den Boden.", fiel ihr Xell ins Wort, "Aber lass uns den Abend genießen und nicht mit düsteren Gedanken beginnen."

"Du hast recht.", meinte sie und entspannte sich.

Die Kellnerin wirbelte durch das Lokal, bis sie endlich an dem Tisch angekommen war.

Xell musste zugeben, dass es richtig gut war. Seine Hotdogs waren im Vergleich dazu nichts. Aber auch Shou war angenehm überrascht. Das Essen war seinen Preis wirklich wert. Auch der Wein war nicht zu verachten, da er die Stimmung auflockerte.

"Das Restaurant ist einfach nur spitze.", meinte Xell begeistert.

Shou lächelte zur Bestätigung.

Sie scherzten und genossen die gemeinsame Zeit. Es war eh selten genug, dass sie einfach nur mal unter sich waren. Die anderen Leute ignorierten sie so gut es ging. Es war ein schöner Abend.

Bis die Türen aufgestoßen wurden.

"Na, Alter, Mit welchen Versprechungen hast du denn diesen Scheiß Laden gefüllt?", hörte Xell die Stimme eines jungen Mannes.

Als Xell sich umdrehte erkannte er den jungen Mann. Es war der Sohn der Nachbarin der Dinchts.

"Bitte verlassen sie das Lokal und lassen sie die Gäste in Ruhe.", hörte er der Anzugträger, scheinbar der Betreiber des Restaurants.

"Ach und wenn nicht?", fragte der Junge und seine Freunde stellten sich neben ihnen auf, scheinbar um bedrohlicher zu wirken.

"Weil wir sie dann auf eine unschöne Art aus dem Lokal entfernen müssten.", antwortete einer der Gäste und stand auf.

Erst jetzt sah Xell die Verzierungen auf dem Jackett, die ihn als SEED auswiesen.

Nach und nach standen die Gäste auf. Jeder der Anwesenden trug die Verzierungen.

Schlagartig wurde Xell klar was das hieß.

Das ganze Lokal war mit SEEDs gefüllt. Und das bedeutete Ärger für die Jugendlichen.

Auch sie hatten die Situation erkannt und verließen hastig das Lokal.

"So viele SEEDs.", staunte Shou ungläubig.

Sie sah sich vorsichtig um. Sie hatte Angst, das wusste Xell.

"Guten Abend.", hörte Xell eine nur zu bekannte Stimme vom Nebentisch.

Langsam drehte er den Kopf und merkte noch wie seine Kinnlade nach unten fuhr.

"Squall.", meinte Shou entsetzt.

"Das ihr mich auch mal bemerkt, ist ja ein Wunder.", meinte er ruhig, beinahe kalt.

Shou wirkte wie versteinert. Xell konnte spüren, wie ihr Mut und ihre Zuversicht verschwanden.

"Hast du das hier eingefädelt?", fragte Xell als er sich wieder gefasst hatte.

"Die SEEDs?", fragt der Braunhaarige, "Ja, das war ich. Der Betreiber wusste nicht mehr weiter und hat um Hilfe gebeten."

"Und wie will er das Finanzieren?", erkundigte sich Xell neugierig.

Mit einem Auge betrachtete er immer noch Shou. Hoffte sein Ablenkungsmanöver würde Erfolg zeigen. Aber das tat es nicht.

"SEEDs bekommen Sonderpreise.", meinte Squall ohne einen Muskel im Gesicht zu verziehen.

Eisiges Schweigen breitete sich über den Dreien aus. Dann wandte sich Squall an Shou.

"Shou, du siehst echt nicht gut aus.", meinte er ruhig und sachlich.

"Es ist nichts.", murmelte sie.

"Damit du Bescheid weist", begann Squall und trank einen Schluck, "Ich weis, dass ihr zusammen seid."

Schlagartig hob sich ihr Kopf und sie sah ihren Vorgesetzten schockiert an.

Ohne sie anzusehen fuhr er fort.

"Und ich weis auch, dass es deswegen keine Komplikationen, Beschwerden oder sonstigen Zwischenfälle geben wird."

"Und woher?", fragte sie vorsichtig.

Er sah sie an, Eiskalt und ruhig, wie ein Eisberg.

"Weil diese Schreiben niemals meinen Schreibtisch erreichen werden.", erklärte er und ein Anflug eines Lächelns breitete sich auf seinem Gesicht aus, "Des weiteren habe ich keine Lust mir einen neuen Stellvertreter anzulernen."

Xell hatte geglaubt Squall zu kennen. Niemals eine Regel verletzend und alles immer ordentlich.

"Ihr seid zusammen", begann er in einem warmen Tonfall, "Na und? Ich bin mit einer Hexe zusammen. Was sollen denn die Leute da sagen?"

"Aber...", begann Shou, wurde aber mit einer Handbewegung von Squall unterbrochen.

"Du glaubst nicht, wie viele Ausbilder- und Anwärter-Pärchen es in Balamb gibt. Genauso wie bei den SEEDs. Solange es keine Vorteile für diese Personen gibt, sehe ich keinen Grund so etwas zu unterbinden.", erklärte er Shou langsam.

Dann bezahlte er seine Rechnung und Stand auf.

"Ihr werdet mich entschuldigen müssen, mein Date erwartet mich.", meinte er lächelnd.

"Date?", fragte Xell ungläubig.

Er würde doch Rinoa nicht betrügen, oder?

"Meine Hexe erwartet mich. Ich wollte hier nur mal nach dem Rechten sehen, aber dann seid ihr aufgetaucht.", meinte er und wandte sich zum gehen.

"Dann lass sie nicht warten.", sagte Shou, die scheinbar wieder die Alte geworden war.

"Bevor ich es vergesse: Kein Versteckspielen mehr.", meinte Squall und in dem Tonfall hörte es sich nicht nach dem Direktor an, sondern nach einem verständnisvollen Vater.

"Kein Verstecken mehr.", bestätigten Xell und Shou mehr als erleichtert.

"Schönen Abend noch.", meinte Squall und verließ das Lokal.

Erleichtert atmete Shou aus und sah ihren Freund an.

"Da das auch endlich geklärt ist, habe ich Moment nur noch eins zu tun.", meinte Xell ernst.

Shou sah ihn verwundert an.

Schon im nächsten Augenblick hatte er sich vorgebeugt und sie geküsst. Ein Johlen ging durch das ganze Lokal und hab Xell das Gefühl in einer seiner Klassen zu sitzen.

"Shou?", fragte er und sah ihr in die Augen, "Ich liebe dich."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2009-12-27T02:30:42+00:00 27.12.2009 03:30
Klasse Kapi^^
Da freue ich mich für Xell.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm


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