Zum Inhalt der Seite

Final Fantasy 8 - Dawn of the Guards

Artemesias Untergang war nur der Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alle Jahre wieder: Das Turnier

Drei lange Jahre sind seit seiner Aufnahme in den Balamb-Garden nun vergangen.

Drei Jahre voller Schmerz und Qual, in denen er oft ans aufgeben gedacht hatte.
 

Xell war sehr impulsiv und eigentlich nicht gut als Lehrer geeignet, würden einige sagen.

Ash hingegen empfand das nicht so. Meistens mussten die Schüler in ausgelosten Paarungen gegeneinander kämpfen, immer Mann gegen Mann. Nach jedem Kampf setzten sie sich zusammen und ließen die Kritik über sich ergehen.

Aber es half seine Fehler zu finden und Lösungen dafür.

Irgendwann am Ende des ersten Ausbildungsjahres kam Xell auf den glorreichen Gedanken ein Turnier abzuhalten, wo die Klassenbesten gegeneinander antraten. Es wurde um Pokale gekämpft, Privilegien oder einfach nur ums Ansehen.

Xell nannte das Turnier ganz pompös „King of Balamb-Garden“.

Es mag merkwürdig erscheinen, aber die Teilnehmerlisten waren immer voll.

Sechzehn Teilnehmer waren maximal erlaubt.

Und auch dieses Jahr wurden sie nicht verschont.
 

Ash stand mit seinen Mitschülern Sam und Niko an der Tafel mit den Eingetragenen Teilnehmern.

„Warum setzt der uns immer auf die Liste, ohne uns zu fragen?“, nörgelte Sam.

„Weil es ihm Spaß macht.“, antwortete Niko ruhig.

Die beiden konnten Unterschiedlicher nicht sein.

Sam ein Muskelberg, der sich auf den Faustkampf spezialisiert hatte und daneben der schmächtige Niko, der unglaubliche Tritte verteilen konnte.

„Ich hoffe dieses Jahr wird es nicht ganz so schlimm.“, meinte Ash leise.

„Könnt ihr euch noch an das letzte Turnier erinnern? Als er uns zur Strafe den ganzen Tag um den Garden hat laufen lassen.“, meckerte Sam erneut.

„Wenn du mal nichts zum ankreiden hast, kannst du doch nicht Glücklich sein, oder?“, erklang Nikos ernste Frage.

Mit grauen erinnerte sich Ash an das letzte Turnier. Er war gleich in der ersten Runde geschlagen worden, wie sonst auch immer.

Im Unterricht und beim Training mit den anderen hatte er nie solche Probleme.

„Wir sollten uns beeilen.“, meinte Ash nüchtern.

Dann gingen die Drei vom Haupttor aus durch die Eingangshalle zum Schulhof, wo das Turnier stattfinden würde.

Vor ihnen lagen drei mit Tüchern abgetrennte Räume, der so genannte „Check-In“. Dort wurden Schnelltest auf Drogen durchgeführt. Auch wenn sie Anwärter auf einer Eliteschule für Söldner waren, gab es immer schwarze Schafe.

Ein kleiner Stich und zwei Minuten warten.

„Alles Sauber.“, sagte Dr. Kadowaki, die Schulärztin, mit einem Lächeln.

Dann lenkte er seine Schritte zum „Rüstkammer“, einem Zelt wo die Teilnehmer ihre Waffen bekamen. Der SEED händigte ihm ein paar Schienbeinschoner und Boxhandschuhe, deren Polsterung sich bis zum Ellenbogen zog. Alle anderen Waffen hatten zwar einen dünnen Stahlkern, waren aber mit Schaumstoff und Hartgummi überzogen. Größere Verletzungen waren damit nicht ausgeschlossen, aber sie traten seltener auf.

Jetzt hatte er noch ein paar Minuten Zeit, bevor die Durchsage ertönte, die ihn ins Verderben schicken würde.

Ash fand tatsächlich noch ein ruhiges Plätzchen hinter einem der Zelte.

Er sah auf seine Handschuhe herab. Die Niederlagen der letzten vier Turniere immer wieder vor Augen.

Warum klappte es nur nie?, fragte er sich erneut.

Dann seufzte er: „Ich sollte aufgeben. Vielleicht schreibt mich Dr. Kadowaki untauglich.“

Das würde nicht klappen, dass wusste er, aber der Gedanke beschäftigte ihn wenigstens für zwei Sekunden.

„Ist hier noch frei?“, hörte er eine junge Frauenstimme.

Er sah nur aus dem Augenwinkel auf ein langes weißes Kleid.

„Ja, ist noch frei.“, seufzte er erneut.

„Gehörst du auch zu den Kämpfern?“, fragte sie und deutete auf die Schoner.

„Ja, leider.“, antwortete er und fragte sich, warum er sich schon wieder wie ein Verlieren vor kam.

„Leider?“, fragte sie neugierig.

„Ja, leider. Ich bin bis jetzt jedes Mal in die Tonne gehauen worden. Ich kann das einfach nicht.“, sagte er und schämte sich für den gereizten Ton, den seine Stimme angenommen hatte.

„Wenn du mit der Einstellung da ran gehst, kann es auch nichts werden.“, sagte sie mit ruhiger Stimme.

„Ach ja? Und woher willst du das so genau wissen?“, fragte er wütend und sah sie an.

Am liebsten wäre er im nächsten Moment gestorben. Oder wenigstens im Boden versunken.

Neben ihm saß Rinoa Heartilly.

Sie trug ein langes, weißes Kleid, dessen Saum höchstens einen halben Zentimeter über dem Boden aufhörte. Es sah so aus als würde sie schweben.

Sie lachte und meine: „Ich glaube es zu wissen.“

Ash sah wieder zu Boden, unfähig auch nur einen vernünftigen Satz hervorzubringen, bei dem Gedanken, dass die Weiße Hexe neben ihm saß.

„Natürlich kannst du gleich aufgeben, ohne es versucht zu haben.“, begann sie im Plauderton, „Du kannst es natürlich auch versuchen ohne es zu wollen. Aber wenn du es versuchst und auch wirklich gewinnen willst, brauchst du nur dein Können und ein bisschen Glück.“

Er hatte sich gehen lassen. Er musste sich entschuldigen!

Dann sah er sie erneut an und öffnete den Mund, wollte etwas sagen als ihre Hände auf seinen Wangen lagen. Noch immer mit offenem Mund sah er wie ihr Mund immer näher kam. Aus einem Grund, den er nicht kannte, kroch Panik in ihm hoch.

Dann hauchte sie ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Das soll dir Glück bringen.“, flüsterte sie und stand langsam auf.

Noch immer sah Ash ihr nach, als sie zurück zum Hauptweg ging.

„Wo warst du denn?“, hörte er die Stimme des Direktors hinter dem Zelt und im nächsten Moment sah er ihn schon.

Er trug seine SEED-Uniform und wirkte im ersten Moment locker und fröhlich. Rinoa eilte zu ihm und warf sich an seinen Hals.

Den beiden machte es nichts mehr aus, so im Garden gesehen zu werden. Hier wusste jeder, dass die beiden Verlobt waren, jedoch war die Information noch Inoffiziell.

Dann küsste sie ihn sanft.

Heute war echt ein komischer Tag dachte Ash, als sich ein eigenartiges Gefühl in ihm breit machte.

Er war glücklich. Er freute sich für sie und für die Liebe die sie füreinander empfanden.

Und wie stark sie war, hatte Squall im Schul-Netzwerk nachgelesen. Es war ein Reisetagebuch verfasst von „S. Tilmitt“.

Ganz ausführlich war sie auf das Hexenmausoleum eingegangen, daher kannte fast jeder Anwärter die Geschichte der beiden.

„Ich knutsche fremd.“, sagte sie zu ihrem Verlobte und streckte ihm die Zunge raus.

Sein Herz rutsche in die Hose, die Freude war gewichen und die Panik stand schon wieder in den Startlöchern.

Warum passiert nur immer mir sowas, fragte er sich und machte in Gedanken sein Testament.

Squalls schien ihn erbarmungslos niederstarren zu wollen. Kalt und hart waren die Augen des Direktors und sie schienen den SEED-Anwärter durchbohren zu wollen.

Plötzlich fing er an zu lachen.

„Rinoa, Schatz, wie oft hab ich dir gesagt, dass du dich nicht an den Schülern vergreifen sollst. Du weist doch, das das nur Ärger mit den Behörden gibt.“, sagte er fröhlich.

Das war nicht der Direktor, der immer mit strengem Blick durch den Garden wanderte. Soweit Ash wusste, hatte er noch nie gelacht, jedenfalls in der Öffentlichkeit, bei Gesprächen oder Interviews.

Ihn so zu sehen war schon etwas komisch. Hier schien er sich prächtig zu Vergnügen.

„Wenn sie schon mit dir rummacht, musst du echt was besonderes sein.“, sagte er noch mit einem Lächeln.

Schon war Rinoa zur Stelle.

„Mach den Jungen nicht verlegen. Nur will du das nicht kannst.“, neckte sie ihn und schob ihn wieder zurück auf den Weg.

„Wir können das gleich klären.“, hörte er seinen Direktor noch sagen.

Bevor auch sie aus seinem Blickfeld verschwand zwinkerte sie ihm noch einmal zu.

„Was für ein Tag! Das glaubt mir doch keiner.“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen.

Dann kam die Durchsage.

Und mit diesem Lächeln auf den Lippen ging auf seinen Untergang zu.
 

Auf dem Schulhof war in den letzten Tagen viel passiert.

Tribünen wurden Aufgestellt, links und rechts von der Kampffläche für die normalen Leute und gegenüber dem Aufenthaltsraum der Teilnehmer befanden sich die VIP-Plätze.

Sie lagen leicht erhöht und boten nur Platz für eine Hand voll Leute.

Und dort hatten die wichtigen Leute auch schon Platz genommen.

In der Mitte saßen Squall und Rinoa, in ihrem langen Kleid. Rechts von ihnen saßen der ehemalige Direktor Cid und seine Frau Edea. Und auf der anderen Seite saßen Kiros, der als für Laguna angereist war und noch ein Mitglied der galbadianischen Regierung, dessen Name sich Squall noch nicht gemerkt hatte.

„Einen schönen Garden haben sie Mr. Leonhart, aber das Turnier hätten sie nicht organisieren müssen.“, schmeichelte der Abgeordnete.

„Danke, aber ich muss sie enttäuschen. Wir halten dieses Turnier seit ein paar Jahren ab. Jedes halbe Jahr zeigen uns die Besten der Besten was sie gelernt haben.“, erklärte Squall im Plauderton.

„Oh, da bin ich aber gespannt, was ihre Schüler so können.“, freute er sich und klatschte leicht in die Hände.

Als Squall zu ihm sah konnte er auch Kiros sehen. Er schüttelte nur den Kopf und Squall musste lächeln.

„Kannst du ihn nicht irgendwie einfrieren oder so?“, fragte Squall Rinoa im Flüsterton.

„Gerne.“, sagte sie und sah den Mann böse an, welcher sofort still saß.

„Danke, dass ihr uns eingeladen habt.“, sagte sein Cid und lenkte Squall von der Nervensäge ab.

„Machen wir doch gerne. So kannst du wenigstens sehen, wie ich den Garden niederwirtschafte.“, sagte er trocken, was seinem Ziehvater zu amüsieren schien.

„Ich hoffe du stehst noch nicht in den roten Zahlen.“, fragte Cid vorsichtig.

„Geht nicht.“, sagte Squall und über sein Gesicht huschte ein Lächeln, „Der Stift war alle.“

„Dann ist ja gut, da muss ich mir ja keine Sorgen machen.“, sagte Cid offen.

Squall tippte sich kurz an sein Ohr.

„Cifer? Rai-Jin? Seid ihr bereit?“, fragte er in das Versteckte Funkgerät.

„Cifer hier, bin bereit.“, hörte er die Stimme seines Freundes leise.

„Hier Rai-Jin, bin mal bereit.“

Er sah Rinoa an, welche kurz nickte, dann stand er auf nahm das Mikrophon zur Hand.
 

Ash stand mit Sam und Niko in dem Pavillon, der als Aufenthaltsraum für die Kämpfer aufgebaut war. Als er sich umsah rutschte sein Herz schon wieder ein Stück tiefer.

Um ihn herum saßen die Besten Kämpfer seines Jahrgangs. Vier Schwertkämpfer, vier Kämpfer mit Stangenwaffen, vier Teilnehmer mit Gun-Blades, aber leider nur drei für den unbewaffneten Kampf. Der vierte hatte sich kurz vor dem Turnier verletzt und war ausgeschieden.

„Lass den Kopf nicht hängen, Ash! Dieses Jahr zeigen wir ihnen was war können!“, sagte Sam zuversichtlich.

„Ja, zeigt uns, wie ihr verliert!“, sagte einer der Speerkämpfer.

„Reg dich nicht auf.“, sagte Niko zu Sam und wandte sich denn dem anderen zu, „Und du, sei ruhig bis du gewonnen hast.“

Schon waren die Streithähne ruhig. Sie konnten sich schon bald austoben.

Und schon hallte die Stimme des Direktors aus der Sprechanlage.

„Hiermit möchte ich die besten Kämpfer des Balamb-Garden in den Ring bitten.“

Und so gingen sie alle der Reihe nach aus dem Pavillon und stellten sich in einer Reihe in der Kampffläche auf.

Es war eigentlich nur abgesteckter Rasen, zehn mal zehn Meter.

„Ich möchte hiermit die Kämpfer und die Zuschauer begrüßen. Ich freue mich, dass wieder so viele Schüler dem Ruf gefolgt sind hier ihre Erlernten Fähigkeiten zu demonstrieren und ihren Sportsgeist zu präsentieren. Ich wünsche mir ein faires und sauberes Turnier. Und ich wünsche euch viel Erfolg.“, sagte der Direktor zu den Anwesenden.

Ash sah hinauf zu den VIPs.

Ganz links außen saß ein stark gebräunter Mann, daneben ein Mann im Anzug, der sich sichtlich zu freuen schien. Dann folgte Rinoa und Ash musste sich zurückhalten, nicht zu winken. Neben ihr hatte sich Squall wieder gesetzt. Cid Kramer und seine Frau Edea saßen rechts außen.

Und ein ganzes Stück näher auf einer kleinen Bühne saß Selphie mit einem Mikrophon vor sich.

„Guten Tag die Damen und Herren. Ich werde ihnen während des Turniers alles Ausgiebig mitteilen.“, meldete sich Selphie von ihrem Platz und Winkte einmal in die Runde.

„Dann möchte ich die Teilnehmer Bitten, sich zurückzuziehen. Die Kämpfe werden in Kürze beginnen.“, verkündigte sie und schickte uns somit wieder zurück in den Pavillon.

Dort war in der Zwischenzeit ein undurchsichtiger Behälter mit den Startnummern aufgestellt.

Der Reihe nach griffen wir hinein und zogen voller Erwarten die Nummer.

Ash erwischte die Nummer fünf.

„Ich bin die Fünf. Was habt ihr?“, fragte er und wandte sich an seine Freunde.

„Ich bin die vier.“, sagte Niko.

„Und ich bin die acht.“, meinte Sam sichtlich erfreut, dass sie noch nicht aufeinander treffen würde.

„Komischer Zufall.“, schmunzelte Ash.

„Nummer Fünf!“, hörte Ash einen Ruf hinter sich und drehte sich um.

Es war der Speerkämpfer, der vorhin schon gestichelt hatte. Mit einem schiefen Grinsen hob er seine Nummer.

„Ich wünsche dir schon mal viel Spaß. Und ärger dich nicht, wenn du vor mir im Dreck liegst.“, sagte er höhnisch.

„Gleichfalls.“, antwortete Ash und drehte sich zu seinen Freunden.

Auch wenn er gerade cool tat, so war er doch zu aufgeregt. Warum musste sein erster Gegner gleich einen zweieinhalb Meter langen Zahnstocher haben?

„Ich bitte die ersten beiden Kämpfer in die Arena.“, hörten sie Selphies Stimme.

Ein Schwertkämpfer und ein Teilnehmer mit einer Gun-Blade vom Typ Revolver traten aus dem Pavillon heraus und in die Arena.

„Dann wollen wir mal sehen was stärker ist. Das Einfache Schwert, oder die neue Gun-Blade.“, begann Selphie zu kommentieren.

Dann begann der Kampf. Von Anfang an schenkten sich die beiden nichts. Auch wenn das Schwert leichter war, so hielt die Gun-Blade mit der Schnelligkeit mit. Der Kampf dauerte schon ein paar Minuten, als der Kämpfer mit der Gun-Blade auf eine Finte herein fiel und einen Treffer kassieren musste, der ihn im Normalfall getötet hätte.

Beide gaben sich Kameradschaftlich die Hände bevor sie das Feld räumten. Im Pavillon angekommen redeten sie noch kurz miteinander, verabschiedeten sich und dann ging der Besiegte.

Ash war sicher, dass er später auf der Tribüne sitzen würde.

„So, ich mach mich mal.“, meinte Niko locker.

„Pass auf dich auf.“, grinste Sam und auch Ash wünschte seinem Mitschüler viel Erfolg.

Niko grinste nur, als er zusammen mit seinem Gegner, einem Stabkämpfer, das Feld betrat.

„Noch einmal möchte ich die Kämpfer daran erinnern, dass Teilnehmer im unbewaffneten Nahkampf mit ihren Schonern Angriffe abwehren dürfen.“, erklang Selphies Stimme erneut aus den Lautsprechern.

Wieder ertönte das Signal.

Und schon nach wenigen Sekunden war der Kampf vorbei. Niko war auf seinen Gegner zu gestürmt. Und dann befand sich sein Bein auch schon am Kopf des Gegners.

„Haben sie das Gesehen, werte Zuschauer?“, schrie Selphie ins Mikrophon, „So einen kurzen Kampf habe ich selten erlebt! Das war wie ein Rubrumdrache gegen einen Beiskäfer!“

„Viel Glück bei deinem Kampf.“, sagte Sam aufmunternd und riss Ash zurück ins hier und jetzt.

„Kann ich gebrauchen.“, Antwortete dieser und ging zusammen mit seinem Gegner in die Arena.

„Hau ihn um.“, meinte Niko, als sie sich auf halbem Weg trafen.

Dann standen sie sich Gegenüber.

Ash sah aus dem Augenwinkel zu den besonderen Gästen.

Squall nickte ihm zu und Rinoa lächelte.

Ich darf nicht aufgeben, sagte er sich und betrachtete seinen Gegner.

Die Lanze die er trug war mit den zweieinhalb Metern schon bemerkenswert, wo er doch nur die Länge seiner Arme hatte.

„Ich werde nicht verlieren.“, sagte Ash bestimmt und verbeugte sich vor seinem Gegner.

„Leg dich lieber gleich hin.“, meinte er abschätzend und machte sich zum Kampf bereit.

Dann ertönte der Pfiff.

Sein Gegner stieß den Speer immer wieder nach vorn, sodass Ash nur ausweichen konnte.

Angriff um Angriff konnte Ash den Speerstößen ausweichen. Sein Gegner trieb ihn quer durch den Ring.

Dann traf ihn der Speer an der Schulter. Auch wenn es nur eine Turnierwaffe war, tat der Treffer schmerzte trotzdem.

Wenn er nicht schnell etwas unternahm, würde sein Gegner weit mit ihm spielen, das war Ash klar.

„Improvisation ist alles.“, erinnerte er sich an Xells Worte aus der Ersten Unterrichtsstunde.

„Versucht gar nicht erst eine Technik zu finden, die gegen alles Helfen soll, sowas gibt es nicht.“

Schnell ging Ash in Gedanken einige Möglichkeiten durch.

Dann war sein Gegner wieder auf dem Weg. Wieder schoss der Speer nach vorne mit dem Kopf als Ziel.

Ash duckte sich weg und packt mit der Rechten den Speer. Schon im nächsten Moment zog er mal aller Kraft, ohne seinen Stand zu verändern.

Sein überraschter Gegner lies den Speer nicht rechtzeitig los und stolperte noch zwei Schritte auf ihn zu.

Dann war es Soweit.

Ash lies den Speer los, ballte die Hand zur Faust und holte aus.

„Ki!“, schrie er und schlug zu.

Der Schlag traf seinen Gegner in der Magengrube. Im nächsten Moment lösten sich seine Füße vom Boden und er flog zwei Meter nach hinten, wo er gekrümmt liegen blieb.

Dann kehrte eine erdrückende Stille ein.

„Unglaublich!“

Wieder war es die Stimme des Kommentators die alle Begeisterte. Wie gebannt hatten die Zuschauer die Szenerie verfolgt.

„Das war einfach unglaublich! Mit nur einem Schlag wurde der Kampf beendet.“

Dann erst Realisierte Ash, dass er den Kampf gewonnen hatte.

Er war glücklich. Endlich mal die erste Runde überstanden. Und die Leute jubelten ihm zu.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt er schnell zu seinem Gegner und reichte ihm die Hand.

„Seit wann kannst du das?“, fragte er mit schmerzverzerrtem Gesicht, als Ash ihm aufhalf.

„Schon recht lange. Ich hatte scheinbar nur nie den Mut mich richtig anzustrengen.“, antwortete er ehrlich.

„Wenn das so ich, halt ich demnächst meine großen Klappe.“, meinte er und lächelte.

Ash half ihm noch zurück in den Pavillon, wo zwei Sanitäter schon auf sie warteten.

Dann sah er noch einmal auf die VIP-Tribüne.

Rinoa lächelte immer noch.

Und auch das Lächeln auf seinen Lippen wurde immer breiter.
 

„Was war denn das?“, fragte der galbadianische Abgeordnete erstaunt.

„Diese Technik nennt sich Ki. Dabei wird die ganze Kraft des Schlages auf einen Punkt konzentriert.“, erklärte Squall ruhig.

„Oh, interessant, dieser Junge, sowas zu beherrschen.“, lobte er ihn.

„Jeder der Nahkämpfer kann diese Technik.“, meinte der Direktor ruhig.

Dafür erntete er nur einen erstaunten Blick.

„Alle?“

„Alle. Es ist eine der ersten Techniken, die sie lernen.“, teilte Squall anteilnahmslos mit.

Eigentlich zu Schade, dass er sich zusammen reisen musste. Wäre der Abgeordnete aus Galbadia nicht gekommen, würde er jetzt wahrscheinlich am Geländer stehen und den Jungen anfeuern so weiter zu machen.

Aber Rinoa ging es ähnlich. Während des ganzen Kampfes hatte sie Squalls Hand gehalten und darum gebangt, dass der Junge gewinnt.

Als sie ihn einmal während einer Trainingsstunde beobachtete hatten, zeigte er viel mehr.

„Warum strengt er sich nicht mehr an?“, fragte Rinoa ihren Verlobten leise.

Dieser grinste leicht und meinte: „Ich glaube mal, er weis einfach nicht wie weit er gehen kann.“

„Das ist gut möglich.“, hörten sie Edeas Stimme, „Wenn er mit seinen Klassenkameraden trainiert, weis er wie weit ergehen kann, ohne sie zu verletzten. Bei diesen Turnieren kennt er kaum einen Teilnehmer.“

„Ich fragte mich, wie weit er kommt.“, fragte sich Squall leise.

„Wenn er gewinnt, kriegt er von mir noch einen Kuss.“, meinte Rinoa lächelnd.

„Hätte ich das gewusst, hätte ich mich auch eintragen können.“, beschwerte sich Squall gespielt.

Während der ganzen Zeit saß Kiros nur da und beobachtete die Szenerie.

Irgendwie fühlte er sich an Laguna erinnert...

...nur der Krampf im Bein fehlte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akira_Magnus
2012-03-03T15:06:29+00:00 03.03.2012 16:06
-anspring-
BIGGER!! DU BIST ECHT DER BESTE!!!
Das Tunier war echt der Hammer.
Aber ich muss sagen...ich weiß nicht ganz wo ich das einordnen soll mit Rai-Jin und Cifer.
Ich denke mal als Sicherheitsdienst oder?
Oder doch wieder als Ordnungsdienst?
Ach keine ahnung.
Ist ja auch egal.
Das kapi war einfach der Hammer.
Und ich hab sogar eine Sache aus unserem ENS-RPG wieder erkannt. -grins-
Ja ich hab mal aufgepasst. xDD
-ins Nächste Kapi schleich-
-aufgeregt bin wies weiter geht-
Bis später.
Lg
Kleene
Von: abgemeldet
2009-06-27T16:28:18+00:00 27.06.2009 18:28
Oh Wow...das kappi ist echt....
wow der hammer.
Ich bin fast vom sofa gefallen, als ich das mit dem niederwirtschaften und leeren stift gelesen habe.
Das ist dir echt gut gelungen.
Am besten du überarbeitest die anderen beiden kappi noch mal und schreibst sie nach diesem stiel noch mal.

Echt richtig gut.

Mach weiter so.

freue mich schon auf dein nächstes kappi.

lg wolfsraine


Zurück