Zum Inhalt der Seite

There is no place called Paradies

just feelings are making your paradies
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sadness and Love?

So trottete ich weiter und immer weiter. Dorthin, wohin mich mein Instinkt führte: Zu einem Dorf!

Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet hier und jetzt ein Dorf zu finden. Aber ich war glücklich. Denn ich hatte sehr großen Hunger und Durst.

In meiner menschlichen Gestalt, die ich verabscheute wie noch was, machte ich mich auf den Weg etwas Essbares hier zu finden. Und siehe da, ich fand schnell ein kleines Restaurant. Eilig ging ich hinein.

Es sah ganz gemütlich und ordentlich aus, war nicht gerade voll und es lief ganz gute Musik.

Nachdem ich mich an einen hinteren Platz gesetzt hatte, kam gleich eine Bedienung und ich bestellte einen großen Teller Rindfleisch mit gebackenen Kartoffeln, eine Flasche Wasser und ein kleines Glas Weißwein. Während ich wartete, sah ich mir die Besucher hier etwas genauer an. Die Meisten waren etwas ärmlich gekleidet und erzählten fröhlich. Die anderen wenigen waren Polizisten, die mit schlechter Laune Bier tranken. Ich rümpfte die Nase. Bier war für mich ungenießbar und ich fragte mich schon immer, wie Männer nur immer so viel davon trinken konnten.

Weiter musterte ich jeden Menschen, der in diesem Restaurant war. Keiner war in irgendeiner Weise auffällig. Nur die Polizisten machten mir ein wenig Sorgen. Aber eigentlich durften sie mich nicht erkennen können in meiner Menschengestalt.

Dann kam auch schon mein Essen. Es roch herrlich. Die Kartoffeln dampften und das Fleisch war nur halb durch. Ich konnte es gar nicht mehr erwarten rein zu beißen und wollte es schon tun, als ich mir wieder ins Gedächtnis rief, dass ich in einem Restaurant war. Ich schluckte und nahm Messer und Gabel in die Hände und begann zu essen.

Es schmeckte einfach köstlich. Vor allem, da ich seit so langer Zeit nicht richtiges mehr gegessen hatte. Auch der Wein war gut. Genau richtig, damit man keinen dicken Kopf bekam.

Lange brauchte ich nicht um den Teller zu leeren. Als Nachtisch bestellte ich mir noch ein Stück Kuchen, das auch gut schmeckte. Meinen Wein hatte ich ausgetrunken und die halbe Wasserflasche geleert, bezahlte dann und ging hinaus.

Ich war wirklich froh etwas im Bauch zu haben und fühlte mich gleich viel besser.

So zufrieden schlenderte ich etwas durchs Dorf. Die Sonne war schon aufgegangen und die wenigen Geschäfte, die es hier gab öffneten gerade erst.

Ich sah mich um und entschied dann mir noch etwas Ration für meinen Weg zu kaufen. Mein Rucksack war eh so gut wie leer.

Ich ging in einen kleinen Laden, der von allem etwas hatte und suchte mir etwas Essbares und ein Getränk aus, bezahlte das und ging weiter.

Als ich an einem Kräuterladen vorbei ging, erinnerte ich mich daran, dass meine Medikamente ausgingen und sah dort noch kurz rein. Besorgte noch das, was ich brauchte und verließ dann ganz das nette Dorf.

Doch ich hatte mich dort eigentlich wohl gefühlt und überlegte schon, noch mal zurück zu gehen und ein paar Tage dort zu bleiben. Aber den Gedanken verwarf ich wieder. Ich wollte eigentlich eher alleine sein. Wobei sich nach einer Weile, es war nach Mittag, sich das Gefühl der Einsamkeit in mir regte.

Ich begann mich doch nach etwas Nähe und Gesellschaft zu sehnen.

Seufzend ließ ich mich im Schatten einer Baumgruppe für ein kurzes Mittagsschläfchen nieder und bemerkte, dass ich meine menschliche Gestalt immer noch hatte. Aber das war mir in dem Moment gerade egal. Ein schlafender Mensch erregte nicht so viel Aufsehen, wie ein schlafender Wolf.

Ich schlief nur ungefähr eine dreiviertel Stunde und ging dann weiter. Es reichte mir, um wieder etwas ausgeruht zu sein.
 

Am Nachmittag witterte ich etwas seltsames: Wolfsblut! Und davon eine ganze Menge.

Wieder als Wolf rannte ich los in die Richtung, aus der der Geruch kam. Und schon bald sah ich den Grund dafür: Ein ganzes Rudel war nieder gemetzelt worden. Erschrocken blieb ich stehen, als ich bemerkte, dass es mein ehemaliges Rudel war.

Wie vom Schlag getroffen stand ich da. Zu keiner Regung fähig. Starrte einfach nur auf den Leichnam meiner Mutter.

Es waren nur noch die alten und verletzten Wölfe, die die Adligen liegen gelassen hatten. Die anderen hatten sie für ihre Experimente mitgenommen.

Ich spürte wie die Wut in mir hoch stieg. Gleichzeitig wurde ich so endlos traurig.

Das Blut war noch recht frisch und in mir kam die Hoffnung auf, dass noch einer leben konnte. So ging ich von Kadaver zu Kadaver, rüttelte sie und sprach sie an. Doch keiner rührte sich mehr. Nicht mal meine Mutter, die sich immer so liebevoll um mich gekümmert hatte. Ich hatte sie so sehr vermisst.

Ich könnte weinen. Doch als Wolf war das schwierig. Aber ich wollte nicht schon wieder meine Menschengestalt annehmen. Mit hängendem Kopf saß ich bei meiner toten Mutter. Konnte es immer noch nicht fassen.

Die Adligen waren skrupellos. Sie erfanden immer wieder neue, gefährlichere Waffen, die uns Wölfen immer mehr schadeten. Wieso verstanden sie es nicht, dass wir auch nur Lebewesen waren, die berechtigt waren hier auf dieser Erde zu leben? Es war zum verzweifeln.

Ich schüttelte mutlos den Kopf. Am Liebsten würde ich mich jetzt auch einfangen und töten lassen, damit ich wieder bei ihnen sein könnte.

Doch ich wollte mich nicht rühren. Außerdem wäre es sehr schmerzhaft, wobei nichts dem Schmerz, den ich im Moment ertragen musste, gleich kommen würde. Ich war so tot traurig. Konnte es einfach nicht beschreiben, wie es war. Hoffnungslosigkeit machte sich auch in mir breit. Seufzend legte ich mich neben meine Mutter und schloss die Augen, stellte mich tot. Wollte nur ein Mal erleben, wie es war tot zu sein.

War es wirklich eine Erleichterung, Erlösung, wie ich mir vorstellte? Oder war es genau das Gegenteil?

Ich wusste es nicht. Konnte mir also diese Fragen nicht beantworten.
 

So lag ich eine ganze Weile da und tat einfach nichts. Dann wurde ich wieder von einer großen Wut gepackt und setzte mich auf. Als mein Blick wieder den Leichnam meiner Mutter streifte wurde ich auch wieder traurig.

Ich streckte die Schnauze in den Himmel und wollte meine Trauer und Wut mit einem Heulen heraus lassen. Doch es wollte nicht funktionieren, was mich frustrierte und ich wieder laut aufheulte. Sollten diese dummen Adligen doch merken, dass es hier noch jemanden gab, der sich wagte es mit ihnen aufzunehmen.

Nach einem dritten Heuler ließ ich den Kopf wieder hängen und saß da. Den Blick auf den hellbraunen Wolf gerichtet. Als ich spürte wie sich eine Gruppe von Wölfen näherte. Ich schenkte ihnen nicht viel Beachtung. Sie gingen mich im Moment nichts an.

Was ich in dieser Sekunde wollte, waren starke Arme, die mich fest halten könnten und in die ich mich ausweinen konnte. Das Bild des schneeweißen Wolfes kam mir ins Gedächtnis!

Ich schrak etwas auf, als ich meinen Namen von einer jetzt schon bekannten Stimme vernahm. Ich wandte den Kopf und sah den fünf Wölfen entgegen. Doch nur für einen Augenblick. Sofort senkte ich wieder meinen blick uns sah traurig zu Boden.

Kiba, Tsume, Toboe, Hige und Blue kamen bei mir an.

„Mein Gott, was ist hier passiert!“ entfuhr es Hige.

Ich sagte nichts. Blickte nur weiter traurig drein.

„Weißt du was hier los war?“ fragte mich Kiba, der mich mit seiner feuchten Schnauze leicht an stupste.

Ich zögerte noch mit einer Antwort. Erklärte dann aber mit leiser, leicht zittriger Stimme: „Es waren die Adligen... mein ehemaliges Rudel... meine Mutter...“ Ich wurde immer leiser und blickte zuletzt auf den hellbraunen Leichnam.

„Es tut mir Leid,“ meinte Kiba leise und lehnte seinen Kopf an meine Schulter.

„Es muss dir nicht Leid tun. Du bist ja nicht daran Schuld.“ Ich legte meinen Kopf an seinen. Wollte einfach zwei starke Arme, in die ich mich für eine Weile ausweinen konnte. Es schmerzte immer noch heftig in der Brust.

Eine Weile standen wir so da. Schwiegen. Bis Toboe anfing zu heulen und die anderen einstiegen. Ich machte noch mal mit. Versuchte damit die schmerzen raus zulassen.

Dann hörten wir gemeinsam auf.

„Komm,“ sagte Kiba zu mir und winkte mir mit dem Kopf, mit ihnen zu kommen. Ich sah ihm traurig in die Augen, wandte mich dann zu ihm und nickte. Ich wollte nicht länger alleine sein und hoffte mit den Fünf eine gute Gruppe gefunden zu haben.

Mit hängenden Köpfen verließen wir den Schlachtplatz. Noch ein mal sah ich zurück, dachte, dass ich meiner Mutter wenigstens noch ein anständiges Grab hätte geben können. Aber die Adligen hatten bestimmt unseren Trauergesang gehört und würden uns bald aufsuchen.

Wir wollten weg sein, wenn sie kamen.
 

Wir gingen noch bis zum Abend. Ich hatte meiner Traurigkeit noch keinen Platzlassen können. Als wir eine kleine Höhle fanden und uns entschlossen dort zu nächtigen.

Ich legte mich sofort in die hinterste Ecke. Mit dem Rücken zu den anderen und starrte die Felswand an.

Es verging eine Weile, ich hörte wie die anderen sich schlafen legten, als eine warme, zarte Hand durch mein Fell strich. Ich schloss kurz die Augen, um die Berührung zu genießen und seufzte.

Er legte sich neben mich und strich mir immer wieder durch das zottige Fell. Ein leises Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit und wohlige Gänsehaut überzog meinen Körper. Doch die Traurigkeit kam wieder.

Ich nahm meine menschliche Gestalt an, drehte mich zu ihm, kuschelte mich an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Jacke. Spürte, wie seine kräftigen Arme sich um mich legten.

Ich konnte die Tränen nicht zurück halten und schluchzte leise vor mich hin.

Seine beruhigenden Streicheleinheiten brachten mich aber bald dazu ein zu schlafen. Ich fiel in einen tiefen erholsamen Schlaf. Nach einer Weile er ebenfalls.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück