Zum Inhalt der Seite

When the rain begins to fall...

...you can´t escape...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

First act

Okay... ich versuchs mal... ich kann nicht versprechen, wann das nächste Kapitel hoch geladen wird... würde mich über Leser aber wirklich freuen!

Und natürlich auch über die eine oder andere Kritik ;)

_________________________________________________________________________________
 

Ihre Lippen bebten. Sie wusste, dass sie bald hinaus musste. Aber sie hatte angst vor der Menge, die dort auf sie warten würde.

Nein, sie hatte diese Arbeit noch nie gemacht, aber ihr Onkel, Inhaber des Clubs, hatte sie ihrem Vater abgeschwatzt und ihm einen ordentlichen Preis bezahlt. Unter der Voraussetzung, dass sie Jungfrau war.

Das war sie, natürlich, wie fast jede Frau in ihrem Alter.

Oder jedes Mädchen... sie zählte gerade genügend Sommer, um Kinder zu gebären und sie hatte Panik vor diesem ersten Mal.

Jedes Mädchen wünschte sich eine Familie, Kinder, einen Ehemann, der sie beschützte und sie in seine Familie aufnahm.

Vielleicht war sie krank?

Das musste es sein. Ihre Mutter hätte sie eingesperrt, in ein Kloster zum Beispiel, und hätte versucht, ihr diese Gedanken auszutreiben.

Ein Mädchen in ihrem Alter hatte sich den Männern nicht zu verweigern, nicht ihrem Ehemann, und in ihrer momentanen Situation auch nicht den Anderen, die Interesse an ihrem Körper hatten.

Sie bemühte sich immer, es allen recht zu machen, so, wie ihre Mutter es sie gelehrt hatte, aber sie wusste nicht, ob sie das richtige tat...

Immer wieder hatte ihr Onkel etwas zu meckern gehabt. Hatte ihr alles erneut gezeigt und sie trotz dem schließlich für bereit empfunden.

Er hatte gesagt, dass sie nun den Rest allein herausfinden musste.

Und dass sie von nun an von den Männern lernen würde, die sie ausliehen.

Niemand hatte es für nötig gehalten, sie aufzuklären, was genau dazu gehörte, wie sie den Männern begegnen musste und wie sie sich zu benehmen hatte, deshalb vermutete sie, dass es sich von alleine erklären konnte.

Besser gesagt, sie hoffte es.
 

Mit einem stummen Seufzer blickte sie an sich herab.

Das schwarze Kleid umspielte ihre weiblichen Rundungen laut aussage ihres Onkels perfekt. Sie war sich nicht so sicher.

In dem Korsett fühlte sie sich eingeengt und der lange Rock fiel ihr über die Füße, sodass sie nicht selten stolperte, weil sie sich in dem weichen Stoff verfing.

Sie wusste nicht, wie sie diese Sachen ohne die Hilfe eines Anderen ablegen konnte, aber vorerst war dies unwichtig. Zuerst musste sie wohl ihre Arbeit erledigen und danach konnte sie sich noch immer Gedanken machen.

Nein, ihr Onkel hatte sie wirklich nicht gut auf den Abend vorbereitet.

Vorsichtig stand sie auf und begab sich in das Nebenzimmer.
 

Als sie die große Bühne betrat, hörte sie das Getuschel der Männer hinter dem Vorhang.

Sie wusste, dass sie nun geradeaus weiter gehen musste, und dann einfach nur warten würde, bis einer der Männer sie ausgewählt hatte.

Ihre Finger bebten, als sie sich die Kapuze ihres Gewandes über den Kopf zog und den Blick senkte.

Sie durfte erst wieder aufsehen, wenn sie gewählt worden war.

Sie trat neben die wartenden Mädchen und schloss die Augen. Sie stand in der Mitte. Man hatte ihr gesagt, die Neuen standen immer in der Mitte. Um sie herum, die Frauen, die schon länger hier waren, hatten sich in ein dunkles Rot gekleidet, die, welche direkt neben ihr standen, trugen noch ein schwarzes Korsett über den roten Kleidern. Die Farbwahl zeigte, wie oft sie schon aufgetreten waren. Das hatte ihr Onkel ihr erklärt.

Und er hatte gesagt, dass es das Ziel einer jeden von ihnen, irgendwann einmal ein ganz rotes Kostüm zu tragen.

Sie wusste nicht, ob ihr dies gefallen würde. Aber es schien wichtig zu sein, das schwarze Kleid los zu werden. Die Frauen neben ihr warfen ihr immer wieder mitleidige Blicke zu, soweit sie es durch die Kapuze fühlen konnte.

Vorerst sollte sie sich selbst wohl darauf konzentrieren, nichts falsch zu machen.

Es gab eine ganz bestimmte Reihenfolge, wie sie sich bewegen sollte.

Und da sie die erste war, konnte sie sich von den anderen Frauen nichts abgucken.

Mit geschlossenen Augen versuchte sie, sich alles noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, dann hörte sie auch schon die Rollen des Vorhanges über die Befestigung kratzen.
 

Als der Vorhang begann sich zu öffnen, trat er ein wenig mehr in den Schatten zurück. Er war hier, um sich die Frauen anzusehen, nicht, um sich eine von ihnen auszuwählen.

Seine Augen huschten über die in Rot gekleideten Damen, doch dann konzentrierte er sich völlig auf das noch unbekannte Mädchen in ihrer Mitte.

Ihr Körper war weich, was man durch den samtenen Stoff wirklich gut erkennen konnte, und ihre Formen ließen sich mehr als nur erahnen.

Er hatte es nicht nötig sich eine von ihnen zu nehmen. Um so erstaunlicher war es, dass sein Körper eine Reaktion auf die verschleierte Frau zeigte. Er wusste nicht, wie Alt sie war.

Doch das war egal. Er würde nie die Dienste dieses Hauses in Anspruch nehmen, auch wenn sie noch so gut sein sollten.

Er beobachtete ruhig, wie die Frauen gänzlich aus dem Schatten traten.

Die ganz in schwarz gekleidete Gestalt hob die Arme an ihren Kopf, zog die Kapuze noch etwas tiefer, trat einen Schritt vor und ließ sich auf die Knie sinken, der Rock fiel in sanften Wellen um ihre Beine und breitete sich wie ein Blumenkelch darum aus. Sie kniete, als wolle sie beten, ihre Hände lagen gefaltet auf ihrer Brust und die Ärmel waren ein wenig runter gerutscht, sodass die silbernen Bänder um ihre Arme blitzten.

Vielleicht wollte ihr Besitzer damit ihre Unschuld unterstreichen...doch diese würde nicht mehr lange bestehen... Naja, so ganz verstand er diese Männer sowieso nicht. Nach einander traten nun auch die anderen Frauen vor, allerdings blieben diese stehen, warteten, bis auch die Letzte einen kleinen Schritt getan hatte und hoben dann synchron die Arme. Dann erst nahmen sie die Kapuzen von ihren Köpfen, ließen sie locker auf ihren Rücken sinken und die Arme dann wieder neben ihren Körper fallen.

Kurz, nachdem wieder ruhe in die Frauen gekehrt war, setzte leise Klaviermusik ein, woraufhin sich das Mädchen in dem schwarzen Kleid langsam erhob und darauf wartete, dass die anderen einen Kreis um sie gebildet hatten.

Solch eine Show gab es nur ein Mal im Jahr und meistens waren sie sehr früh ausverkauft. Dennoch waren sie ihr Geld wert.

Die Einweihung eines neuen Mädchens in den Kreis der Huren war immer etwas besonderes.

Er beobachtete, wie die Frauen sich aufteilten, die Hälfte von ihnen ging nach Links, die andere Hälfte nach Rechts, bis sie in der Mitte der Bühne einen schmalen Durchgang präsentierten.

Die schwarz gekleidete Gestalt setzte anmutig einen Fuß vor den anderen, ein leises Klingeln begleitete jeden ihrer Schritte.

Als sie vorne stand, ließ sie die Kapuze von ihrem Kopf sinken, blickte auf und ihre strahlend grünen Augen sahen sich um. Man bemerkte, dass sie dies nicht gewohnt war, dass sie noch nie vor solch einer Menge gestanden hatte.

Das Publikum vor ihm hielt den Atem an, sobald ihre Katzenaugen den Blick über die Sitzenden schickte und ihre jugendliche Schönheit ließ die Männer tief in ihre Geldbeutel blicken. Er wusste dies aus Erfahrung.

Er musterte sie nun das erste mal richtig. Ihre kindliche Art war anziehend genug, um selbst ihn schlucken zu lassen.

Vorsichtig, um keine Dummheiten zu tun, ließ er den Blick über ihren Körper wandern. Ihre rote Mähne umrahmte das helle Gesicht, was ihre Augen noch stärker hervorstechen ließ. Sie strahlte Unsicherheit aus, aber sie wirkte dadurch nicht uninteressant... eher war es genau dies, was sie attraktiver machte. Er fand es schade, dass sie dies sehr schnell verlieren würde.

Nachdem das Mädchen stand, teilten sich die Frauen hinter ihr erneut auf zwei Seiten auf, stellten sich rechts und links neben sie und sahen sich ebenfalls rum.

Die Älteren waren anscheinend zufrieden mit dem Ergebnis des Tages, ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Das neue Mädchen wusste allerdings überhaupt nicht, was sie sagen sollte. Ihr sah man die Unschuld auch ohne die Farben und die Armbänder an. Genau das würde später den Preis in die Höhe treiben.

Aber dies wollte er bestimmt nicht sehen. Er hatte keine Lust zu beobachten, wie sie wie Vieh auf dem Markt ausgewählt wurde um zu ihrer Schlachtbank geführt zu werden... Außerdem hatte er noch was zu erledigen.

Lautlos verschwand er aus dem Club, und keiner würde sich daran erinnern, ihn hier heute gesehen zu haben.
 

Erst, als die Frauen um sie herum ausgewählt worden waren, ging es darum, für sie zu bieten.

Ihre Hände waren feucht und sie war sich nicht sicher, was nun geschehen würde. Natürlich wusste sie, dass nun sie an der Reihe war, und genau deshalb zitterte ihr Körper leicht, aber was auch immer geschehen würde... es könnte wohl nicht allzu schlimm sein. Sie ging davon aus, dass die anderen freiwillig hier blieben.

Denn ihr Onkel hatte ihr erzählt, dass es schön sein würde und ihr bestimmt ebenso wie den anderen nach dem ersten Mal spaß machte, aber auf die genauen Tätigkeiten war er nicht eingegangen.

Auch ihr Cousin hatte ihr nichts erklären können. Er wusste in dieser Hinsicht genau so wenig wie sie selbst.

Sie beobachtete, wie die Kellner durch die Reihen der verbliebenen Männer strichen, hier und dort ein Getränk servierten oder einen Zettel entgegen nahmen.

Ihr Onkel hatte erklärt, dass die Männer so mit ihm kommunizieren konnten.

Sie fand die Idee nicht schlecht, wusste aber nicht so recht, weshalb sie nicht einfach so mit einander sprachen.

Immerhin war es sehr einfach, diese Zettel zu ihrem Autor zurück zu verfolgen, also konnte es wohl kaum der Geheimhaltung dienen.

Sie beschloss, sich keine Gedanken mehr darum zu machen, denn nun kam Josh, ihr Cousin auf sie zu, nahm ihre Hand in seine und führte sie eine Treppe hinab zu den Männern, die noch dort sassen.

Sie sah nicht auf, als sie schließlich stehen blieben, konnte fühlen, wie ihr Onkel ihre Hand in die eines fremden Mannes legte und hörte, wie sie einige Worte wechselten, bevor der Fremde an ihrem Arm zog und sie hinter sich her zerrte.

Seine Haut war nicht schwielig vom Arbeiten, also glaubte sie, dass er ein reicher Mann war. Zumindest hatte er Geld genug, um nicht selbst arbeiten zu müssen sondern konnte viel eher einige Männer für sich schicken, die das schwerste übernahmen.

Sie wusste nicht, was nun passieren würde. Und ganz ehrlich wollte sie es auch nie erfahren. Der Mann vor ihr strahlte eine Arroganz aus, dass es selbst sie schaudern ließ.

Nein, noch hatte sie keine Angst. Aber sie wusste, dass es nicht mehr fern war, bis sie durchdrehen konnte...
 

Der Mann führte sie in ihr Zimmer, schloss die Tür hinter ihnen und entfernte sich ein Stück. Sie ließ zu, dass er den Schlüssel einsteckte, auch wenn sie dies für unnütz hielt.

Nach den Erzählungen hatte sie nichts zu befürchten. Und dann würde sie sicherlich nicht abhauen. Aber sie wusste, dass er sicherlich mehr Ahnung hatte... und vielleicht wollte er nur einfach nicht, dass jemand das Zimmer betrat, solange er es benutzte.

Sie wusste nicht, was ihn ihm vorging, während er ihren Körper musterte, sagte auch nichts, als er sie näher an sich zog. Sie ließ es zu, dass er tat, was er für nötig hielt.

Seine Finger strichen anzüglich über ihr Korsett, ehe er sie auffordernd anblickte. Doch sie konnte seine Blicke nicht deuten. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.

"Zieh dich aus!", erklang plötzlich die samtene Stimme des jungen Mannes und ihre Hände zitterten leicht, als sie sich an den Ösen zu schaffen machte. Ungeduldig wippte der Mann vor ihr mit den Füßen, schnaubte schließlich und riss ihr schon fast den engen Stoff vom Körper.

Sie atmete tief durch, als sie endlich wieder Luft bekam und spürte einen Moment das Gefühl, wie sich ihre Lungen ausdehnten, nach.

Doch dann bemerkte sie, dass der Mann anscheinend immer ungeduldiger wurde und öffnete hektisch auch ihr Kleid.

Sie ließ den samtigen Stoff über ihre Schenkel gleiten und spürte, wie er zu ihren Füßen auf den Boden fiel, in ihren Gedanken hob sie den Stoff schnell wieder auf und bedeckte ihren bloßen Körper damit, aber der Mann packte ihren Arm bevor sie Anstalten machen konnte, zu tun, was sie vor hatte.

Statt dessen wurde sie auf die schwarzen Laken gedrückt, bevor sie wusste, wie ihr geschah, und der dunkelhaarige Mann setzte sich zwischen ihre Beine. Im Gegensatz zu ihr war er noch vollständig bekleidet und grinste voller Vorfreude, wie ihr schien.

Sie wusste nicht, was nun kommen würde.

Sie konnte seine Blicke ebenso fühlen, als wären es Finger, die sich über ihre weiche Haut schlichen und erschauderte leicht, als er über ihre Brustwarzen strich.

Sie kannte die Gefühle, welche sie plötzlich überfielen nicht, spürte allerdings, dass es nicht schlimm war.

Noch nicht.

Sie hatte keine Ahnung, was danach passieren würde.

Wieder umspielte er ihre kleinen Brüste, ergötzte sich an ihrem unausgereiften Körper und bedachte sie mit Blicken, die er nie einer Ehefrau schenken würde.

Sie hörte sein abgehacktes Atmen, roch seinen Schweiß und sein Parfüm und bemerkte für sich, dass ihr seine Nähe nicht gefiel.

Es fühlte sich falsch an, ihn so nah an sich heran zu lassen und seine großen Hände, in welchen sie vollständig versank verängstigten sie eher, als dass sie dadurch beruhigt werden konnte.
 

Ihr Körper zitterte weiterhin, und es half auch nicht, dass er sich wie ein riesiger Berg über ihr auftürmte, sie zwischen seinen Armen einkesselte und ihr keine Chance gab, vor ihm zu fliehen.

War das Absicht?

War es normal, dass ein Mann sie so sah, sie so anfasste, wie sie es selbst noch nie getan hatte?

Durfte er dies, ohne ihr Einverständnis zu holen?

Sie zuckte zusammen, als er mit zwei Fingern in ihre warme Haut zwickte, starrte ihn kurz an, ehe sie sich eines besseren besann und den Blick schnell wieder senkte.

Er würde sicherlich wütend werden, wenn sie ihn ansah, als wolle sie ihn... ja, was eigentlich?

Sie war so von ihren Gedanken gefesselt gewesen, dass sie erst jetzt bemerkte, dass seine Hände längst nicht mehr dort lagen, wo sie gerade noch waren.

Er bahnte sich einen Weg zwischen ihre Schenkel, drückte ihre Beine aus einander, sodass er sie begutachten konnte, wie ein Tier, welches er vielleicht kaufen wollte.

Sie spürte seine Hände immer stärker, wusste nicht, woran es lag, dass er sich von der Region so angezogen fühlte.

Sie hatte keine Ahnung, weshalb seine Finger sich da unten so normal und doch unangenehm anfühlten.

Ihr Onkel hatte gesagt, dass es schön werden würde, wenn sie dem Mann die Führung überließ, doch bisher wusste sie nicht so recht, was sie davon halten sollte.

Bis jetzt tat es höchstens weh und sie wollte, dass es so schnell wie möglich aufhörte.

Als sein Finger über ihre Mitte strich, hätte sie am liebsten geschrien.

Das dort durfte doch nicht sein, oder?

Ihre Mutter hatte ihr beigebracht, dass es falsch war, sich dort zu berühren... und jetzt tat es dieser Mann. Wusste er vielleicht nicht, dass man es nicht durfte?

Sie wollte etwas sagen, doch als sich sein Finger in sie schob, verkrampfte sie sich so sehr, dass sie kaum noch Luft bekam.

Alles in ihr wehrte sich gegen diese ungewöhnlichen Berührungen, wollte den Fremdkörper aus sich heraus bekommen, aber anstatt ihr diesen Gefallen zu tun, wurde er nur noch fordernder, bewegte sich, als würde er etwas suchen und wand sich, wie ein Regenwurm nach dem Regen.

Sie ließ es dennoch zu.

Ihr Onkel würde sie schlagen, wenn der Mann nicht mit ihr zufrieden wäre und darauf legte sie es nicht an.
 

Sie bemerkte, dass der Fremde über ihr nicht das erreicht hatte, was er wollte, drückte einen weiteren Finger in sie und beugte sich dann weiter runter.

Mit einem kurzen Blick nach oben senkte er seinen Mund über ihre Mitte und leckte leicht darüber.

Sie konnte fühlen, wie seine nasse Zunge in sie eindrang, sich bewegte, und sich dann vollständig zurück zog.

Dann richtete er sich auf und entzog ihr, endlich, die Finger.

Sie schloss dankbar die Augen, bemerkte nicht, was er tat und schrie leise auf, als er irgend etwas großes in sie rammte.

Ihre Fingerknöchel traten weiß hervor und es wirkte, als wolle sie das Laken zerreißen.

Immer wieder versuchte sie, irgendwie auf Abstand zu kommen, wollte von ihm weg krabbeln, doch er ließ sie nicht los, packte ihre Hüften und drückte so fest zu, dass jede weitere Bewegung ihrerseits zur Qual wurde.

Sie konnte die Tränen, die plötzlich in ihre Augen schossen, nicht unterdrücken, konnte nichts dagegen tun, dass ihre Wangen nass wurden und erkannte nichts mehr, was vor ihr geschah. Aber sein grinsen musste sie nicht sehen, fühlte sie die stechenden Blicke doch auch so auf ihrem entblößten Körper und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dies endlich vorbei wäre.

Sein Keuchen wurde lauter, so laut, dass sie nichts anderes mehr hören konnte, und sie erzitterte unter seinen Stößen, welche sie immer weiter über das Laken schoben.

Schnell blinzelte sie die Tränen weg, so gut es ging, wollte nicht weiter blind sein, erkennen, was er als nächstes vor hatte.

Seine Finger krallten sich immer härter in ihr Fleisch, sie spürte, wie er sich aufbäumte und wimmerte leise, als sich eine warme Flüssigkeit zwischen ihren Schenkeln verteilte.

Sie wusste, dass es Blut sein musste, viel Blut, denn sonst wäre niemals so viel davon aus ihr heraus geflossen.

Sie verstand kaum, wie es sein konnte, dass ihr Körper sich plötzlich leer anfühlte, als er sich aufrichtete und neben sie kniete.

Sie fühlte seinen heißen Atem an ihrem Ohr, versuchte, den Kopf zur Seite zu drehen und bemerkte mit schrecken, dass sie sich kaum bewegen konnte.

Ihre Muskeln gehorchten ihr nicht mehr, ihre Lippen bebten und die Tropfen, die plötzlich darauf fielen schmeckten irgendwie... ekelig.

Sie konnte es nicht beschreiben, was vielleicht daran lag, dass ihr die Galle hoch kam, doch sie konzentrierte sich darauf, sich nicht zu übergeben.

Wenn sie den Mann jetzt bespuckte, würde wahrscheinlich nicht nur ihr Onkel wütend werden.

Am Rand nahm sie wahr, dass er sich noch mehr über sie hockte, das fleischige, dicke Teil vor ihrem Gesicht, dann sackte sie kurzzeitig in eine wohltuende Dunkelheit.
 

Als sie wieder zurück kam, saß der dunkelhaarige Mann noch immer so, wie zuvor, das überzählige Glied seines Körpers auch jetzt noch vor ihrem Mund, die Tropfen versiegten langsam, doch sie hatte schon so viel davon geschluckt, dass ihr mittlerweile richtig übel war.

Sie sah unsicher zu ihm auf, doch er erwiderte ihren Blick nur ruhig.

"Na los, leck ihn schon sauber!", blaffte er, stupste ihre Lippen mit dem Teil ungeduldig an und keuchte leise, als es ihren Mund berührte.

Zögernd öffnete sie diesen, leckte über die rosige Spitze und würgte, als sie den Geschmack wieder auf ihrer Zunge erkannte.

Der Fremde hatte es wohl bemerkt, denn er packte sie an den Haaren, zog sie in eine aufrechte Position und drückte das Teil wieder gegen ihren Mund. "Komm schon, jetzt leck ihn!"

Sie hatte keine Ahnung, weshalb er es als eine eigenständige Person ansah, vielleicht war es das ja wirklich?

Unterschied das die Männer von den Frauen?

Dass irgend etwas von ihnen Besitz ergriffen hatte, aus ihnen herauswucherte und befehle gab?

Sie entschied, nicht danach zu fragen, sondern `ihn´ sauber zu lecken, so wie es der Mann von ihr verlangt hatte, dann wäre er vielleicht nicht mehr ganz so wütend, wie er bisher aussah.

Zumindest war es den Versuch wert, selbst, wenn sie sich davor ekelte.

Langsam leckte sie ihn ab, versuchte, das Fleisch so wenig wie möglich zu berühren und es dennoch sauber zu bekommen.

Plötzlich zuckte es leicht, richtete sich ein wenig auf und blickte sie aus einem Auge an.

Sie wollte schreien, hielt sich im letzten Moment zurück, quiekte dafür kurz erschreckt auf.

Der Mann grinste amüsiert, freute sich wohl über ihre Unsicherheit und stupste ihre Lippen erneut an. Sie war noch nicht fertig.

"Mach schon, Kleine!"

Wollte er sich über sie lustig machen? Sie wusste es nicht.

Also leckte sie weiter, bis sie, ihrer Meinung nach, fertig war und richtete sich mit einem flauen Gefühl im Magen auf.

Der Fremde stand über sie gebeugt, sah ihr in die Augen und knurrte dann leise. "Du kleine Schlampe... ich hoffe, das beseitigst du!"

Sie wusste nicht, was er meinte.

Sie folgte seinem Finger mit den Augen, sah, dass das Ding aufrecht von seinem Körper ab stand und glaubte, sie würde irgend etwas übersehen. Er wollte doch nicht, dass sie das Teil abriss... oder so etwas?

Mit zitternden Fingern hob sie den Arm, legte die Hand darum und spürte das samtige Gewebe auf ihrer eigenen Haut.

Sie konnte kaum glauben, dass dieses Ding an ihren Schmerzen schuld war, aber was sollte es denn sonst gewesen sein?

Es gab ja nur das eine Teil, welches sie schon wieder anblickte. Und sie hatte neben dem Geschmack der weißen Flüssigkeit auch Blut wahrgenommen.

Auf seinen Blick hin verstand sie, dass sie irgend etwas falsch machte, wusste aber noch immer nicht, was.

Sie sah ihn an und er packte sie im Nacken, setzte sich zurück und drückte ihr Gesicht in seinen Schoß.

Sobald ihre Lippen das Ding berührten, zuckte es erneut, aber sie kam nicht von ihm weg, seine Hand war unnachgiebig und hielt sie genau dort fest, wo sie gerade war.

Einmal atmete sie tief durch, dann ergab sie sich unwillig ihrem Schicksal, nahm es in den Mund und saugte daran, wusste zwar nicht, ob es dem Mann gefiel, sah aber ein, dass dies wohl so ziemlich das einzige war, was sie in ihrer Situation machen konnte.

Sie hörte ein raues Stöhnen, spürte eine Gänsehaut auf ihren Armen und wollte erneut zurück weichen. Doch als er nicht los ließ, machte sie einfach weiter.

"Geht doch! Darauf stehst du, meine kleine Hure, was?"

Nein, das tat sie nicht. Sie hatte keine Ahnung, weshalb er sie mit Hure ansprach, aber sie bemerkte, dass dieses Wort keines Falls nett gemeint war. Sie hatte das Wort nur ein mal in ihrem Leben gehört, wusste aber nicht mehr, wo und in welchem Zusammenhang genau.

Sie schauderte, als ein ungewohnter Geschmack ihren Mund erfüllte, die Flüssigkeit, die aus dem Ding heraus kam, lief an ihren Mundwinkeln hinab und verteilte sich auf ihrem Dekolletee und lief über ihre Brüste, hinterließ dort eine glitzernde Spur und zeigte, was sie war.

Eine Hure.

Nun fiel es ihr wieder ein. Ihr Vater hatte ihre Mutter früher öfter so beschimpft, wenn sie ein paar Tage mit ihren Frauen unterwegs gewesen war, um sich die Schlösser und Burgen der Umgebung anzusehen.

Ihr Körper verkrampfte sich, als ihr bewusst wurde, dass es bedeutete, dass sie diese Dinge mit allen Männern, die zu ihr kamen, tun musste.

Sie hatte ihren Cousin einmal nach der Bedeutung dieses Wortes gefragt, und nur daher wusste sie überhaupt, was es hieß.

Ihr Vater hätte ihr das wohl nie erklärt.

Wenn sie sich recht erinnerte, hatte Josh ihr nur wiederwillig geantwortet. Aber er hatte es getan.
 

Sie zitterte immer heftiger, bemerkte die feuchten Spuren kaum noch und hoffte, dass es so schnell wie möglich vorbei gehen würde. Endlich ließ er von ihr ab. Durch ihre nassen Augen konnte sie nicht viel erkennen, aber sie bemerkte, wie er vom Bett aufstand, zu seiner Kleidung lief und sich langsam wieder ankleidete.

Als sie sicher sein konnte, dass er das Zimmer verlassen hatte, rollte sie sich auf der noch sauberen Seite des Bettes zusammen, zog die Beine eng an ihren zierlichen Körper und blieb wimmernd dort liegen.

Sie bekam nicht mit, wie jemand das Zimmer betrat, fühlte aber, dass sich das Laken etwas senkte und konnte kurz darauf einen warmen Körper an ihrem spüren.
 

Ein leiser Schrei verließ ihre Kehle und sie zog sich noch mehr aus der Wirklichkeit zurück und wollte dem allen nur noch entkommen.

Es dauerte einige Minuten, bis sie bemerkte, dass der Fremde nicht zurück gekommen war, sondern Josh hinter ihr lag und sie sanft festhielt.

"Na komm, Leah, er ist weg!"

Das Zittern ließ nicht nach, im Gegenteil. Ihre Zähne schlugen auf einander, ihre Finger gruben sich in die Decken und sie wollte ihm entkommen, gleichzeitig aber näher an ihn heran krabbeln.

"Josh...", wimmerte sie schwach, fühlte die Tränen auf ihrer Mittlerweile tauben Haut nicht mehr und bemerkte auch nicht, wie ihr Körper immer kälter wurde.

"Bitte, Kleine, komm zu dir!"

Sie hörte die leise Angst in seiner Stimme, konnte sie aber kaum deuten. Auch, dass plötzlich eine weitere Person im Zimmer stand, blendete sie vollkommen aus.

Josh löste sich von ihr und mit aufgerissenen Augen starrte sie ihm nach. Wollte er sie alleine lassen?

Weil sie... so aussah? Weil sie verbraucht war?

"Pst... alles wird gut!"

Sie stockte, sah der Älteren ins Gesicht und klammerte sich wimmernd an sie. "Ganz ruhig, Kleine, er ist weg!"

Leah nickte schwach, barg den Kopf an Jeanettes Brust und heulte sich in den Schlaf. Sie hatte nicht die Kraft, das Geschehene zu verdrängen, schlug selbst im Schlaf noch ab und zu um sich und bemerkte auch nicht, wie sie gebadet und angezogen wurde, bevor Jeanette sich wieder zu ihr legte und ihre Träume überwachte.
 

Jede Bewegung schmerzte, ihre Beine waren schwer und ihr Kopf gesenkt. Sie bemerkte kaum, wo sie hin lief, hatte aber aus dem Club verschwinden müssen, kam nicht mit den Erinnerungen an die vergangene Nacht und den wissenden, mitleidigen Blicken der anderen Frauen zurecht.

Sie brauchte die Anonymität ihres Umhanges und der großen Stadt, ebenso wie die frische Luft und das Gefühl der Freiheit. Sie war froh, dass Jeanette ihr nicht gefolgt war, ihre Erklärung ohne ein Wort angenommen hatte und sie hatte gehen lassen.

Ihre Schritte blieben die ganze Zeit langsam, umso mehr erschrak sie sich, als sie plötzlich gegen jemanden lief und zu Boden ging.

Sie blickte irritiert auf und starrte den Mann, welcher nun vor ihr stand, perplex an. Erst recht erstaunte es sie, als er ihr seine Hand reichte.

Sah er nicht, dass sie dreckig war? Benutzt und weggeworfen?

Konnte man ihr nicht ansehen, wie schlecht sie nun war, nach ihrem ersten Tag an ihrem Arbeitsplatz?

Dennoch griff sie zögernd nach der Hand und wunderte sich über das Kribbeln, welches sich von der warmen Haut des fremden Mannes bis zu ihrem Kopf ausbreitete.
 

Der Mann lächelte sie an, zog sie hoch und strich ihr eine wirre Strähne ihres roten Haares aus der Stirn. "Ist alles in Ordnung? Tut mir leid... Ich war in Gedanken...!"

Seine Stimme klang sanft und warm. Schnell schüttelte sie den Kopf, lächelte den fremden Mann unsicher an und wunderte sich, warum sie zuließ, dass er ihre Hand noch immer in seiner hielt. "Nein... es ist meine Schuld... Ich habe nicht auf den Weg geachtet...!"

Sie wollte nicht, dass er das auf sich nahm... immerhin hatte sie ihn umgerannt!

Doch der junge Mann lächelte nur weiterhin, sah ihr in die Augen und seufzte dann leise. "Einigen wir uns darauf, dass wir beide nicht aufgepasst haben, ja?"

Er zuckte mit den Schultern. "Was halten Sie davon, wenn ich Sie einlade? In ein Cafe oder so vielleicht? Oder möchten sie lieber etwas essen?"

Sie zögerte, entschied sich dann aber zu nicken. "Na gut... aber ein Cafe reicht wirklich!"

Vielleicht würde sie das ganze ja auf andere Gedanken bringen... und wenn nicht hatte sie es wenigstens versucht.

"Prima! Haben Sie irgend einen besonderen Wunsch?"

Sanft schüttelte sie den Kopf. "Ich kenne mich da nicht so gut aus... schlagen Sie doch etwas vor?"

"Gerne. Ich bin übrigens Damon!"

Sie nahm erneut seine dargebotene Hand an und schüttelte sie vorsichtig. "Mein Name ist Leah..."

Das Mädchen folgte dem jungen Mann in das nächste Cafe. Sie fühlte sich in seiner Nähe gut. Er machte ihr keine Angst, hatte eine freundliche Ausstrahlung.

Sie vertraute ihm irgendwie, hoffte aber, dass er dieses Vertrauen nicht ausnutzen würde.
 

Es war ein komisches Gefühl, sich von einem Mann einladen zu lassen, vor allem von einem, den sie überhaupt nicht kannte.

"Du kannst wählen, was du möchtest.", sagte er sanft, seine Augen ruhten auf ihrem geröteten Gesicht.

"Danke..."

Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, doch er hatte sie sicherlich verstanden, so, wie er an ihren Lippen klebte.

Sie fühlte die Hitze in ihrem Gesicht, ihrem Körper und erzitterte leicht.

Er war so nett zu ihr... aber was würde er tun, wenn er bemerkte, was sie für einen Job hatte?

Er würde sie bestimmt verachten... und davor hatte sie angst... woher diese kam hatte sie keine Ahnung.

Dennoch sagte sie nichts. Sie sollte es auf sich zukommen lassen, bevor sie sich selbst nur noch mehr aufbürdete.

Sie hatte immerhin vor gehabt, die Gedanken zur Seite zu schieben.

Und wenn sie jetzt wieder damit anfing, würde sie es wohl nie vergessen...

"Haben Sie sich schon entschieden?"

Damon lächelte. Leah sah zu ihm auf und nickte. Sie würde sich nur ein Wasser bestellen. Es wäre ihrer Meinung nach unhöflich, nichts zu nehmen, allerdings wollte sie ihm auch nicht auf der Tasche liegen.

"Ein Wasser, bitte..."

Sie beobachtete ihn aufmerksam, während er bestellte.

Vermutlich war er das, was die meisten attraktiv nennen würden...sie konnte das schlecht beurteilen, wollte es auch gar nicht, da es ihr schlicht nicht zustand. Dennoch...die hellbraunen Haare, die an flüssiges Karamell erinnerten, umschmiegten ein ansehnliches, maskulines Gesicht, in welchem zumindest sie keinen Makel erkennen konnte. Gab es so etwas? Menschen ohne Makel? Wenn es sie gab, so musste er einer von ihnen sein.

Seine Haut war eher blass, wenn auch nicht ebenso blass wie die ihre.

Bei jedem Wort bewegten sich seine schmalen Lippen und in den braunen Augen, die wunderbar mit seinem Haar harmonierten und eine ungeheure Wärme ausstrahlten...vor allem wenn er wie jetzt dieses charmante Lächeln aufsetze.

Von der Größe her überragte er sie um mindestens einen Kopf und unter seiner dunklen Jacke konnte sie die ausgeprägten Muskeln erahnen.

Sie sah wieder auf zu seinem Gesicht, zuckte zusammen, als er sie belustigt anfunkelte.

Sie spürte, wie sie erneut rot wurde, senkte den Kopf schnell und hoffte, dass er ihr nicht böse war.

Sie hätte ihn nicht so anstarren sollen...

Aber jetzt war es wohl zu spät.

Sie seufzte stumm, hatte nicht aufgepasst, was er gesagt hatte, war viel zu sehr in ihren Gedanken gefangen gewesen.

Warum dachte sie nur an Karamell, wenn sie ihn ansah?

Es dauerte ein wenig, bis der Kellner kam, und auch, wenn sie während des Wartens kein Wort gesprochen hatten, war die Stille nicht unangenehm gewesen, hatte ihr Zeit gegeben, sich ein wenig zu sammeln.
 

Grinsend schob Damon ihr ein Glas Wasser und ein Stück Erdbeerkuchen zu.

"Sie wirken ein wenig unglücklich... vielleicht heitert Sie das ja auf?"

Nur zögernd nahm sie das Stück entgegen, lächelte vorsichtig. "V-vielen Dank, Sir!"

Sie senkte den Kopf erneut, wusste nicht, was sie noch sagen sollte.

Er war viel zu nett zu ihr... das hatte sie wirklich nicht verdient.

Vorsichtig aß sie den Kuchen auf, seufzte leise, als der Geschmack sich in ihrem Mund verteilte. Es jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken und ließ sie erschaudern.

Die frische Süße der Früchte war fast zu viel für sie. Schon lange hatte sie nicht mehr so etwas gutes probiert.

Eigentlich konnte sie ihm dafür gar nicht genug danken...

Langsam vertilgte sie das Stückchen, seufzte leise und fühlte sich schon gleich ein wenig besser. Zumindest, bis ihr Blick auf die Uhr fiel, welche ihr gegenüber an der Wand hing.

Sie schluckte leicht und blickte zu Damon auf. "Ich muss jetzt gehen... ich habe noch zu arbeiten..."

Ihre Stimme klang sicherer als zu Anfang, aber ihr Magen schlug noch immer kleine Purzelbäume, wenn sie ihn ansah.

Er nickte leicht. "Soll ich Sie zurück bringen?", doch Leah schüttelte schnell den Kopf. "Nein... das... ist nicht nötig... es ist wirklich nicht weit... aber vielen Dank für das Angebot... und danke für die Einladung!"

Sie erhob sich und lächelte vorsichtig. "Vielleicht... sehen wir uns ja noch einmal!"

Dann verließ sie das Lokal, ohne sich umzudrehen.

Sie bemerkte nicht, wie ihr jemand durch die Schatten der herannahenden Nacht folgte, sich an ihre Fersen heftete und sie so lange beobachtete, bis sie im Eingang des Clubs verschwunden war.
 

Sie betrat den Vorraum, nachdem sie ihr schwarzes Gewandt erneut angelegt hatte. Der Stoff war gewaschen worden und sie fühlte sich, als wäre sie eingesperrt. Noch immer hatte sie das Gefühl, sie würde nichts auf der Haut tragen, doch dieses nichts hatte einen ganz anderen Charakter gefunden.

Sie spürte die Blicke der Männer auf sich haften, und wollte sich noch mehr als jemals zuvor in immer mehr Stoffschichten hüllen.

Sie warf einen unsicheren Blick zu ihrem Onkel, welcher mit einigen Männern an der Bar saß und sich mit ihnen unterhielt.

Sie ging gemäßigten Schrittes zu ihm, als er sie bemerkt hatte und zu sich winkte.

Sie hatte keine Ahnung, was er von ihr verlangte.
 

Als sie neben ihm stand, lächelte der Mann, welcher ihrem Onkel gegenüber saß sie an, musterte ihren schlanken Körper mit hungrigem Blick. Sie fühlte sich mehr denn je unwohl in ihrer Haut, konnte sich schon jetzt denken, was er mit ihr machen wollte.

Sie wollte nicht mit diesem Mann auf ihr Zimmer gehen, sich nicht vorstellen, was er mit ihr anstellen würde, wenn sie erst einmal alleine waren.

Aber sie hatte keine Chance, dem zu entkommen.

Das wusste sie, ohne danach zu fragen oder es zu versuchen. Ihr Onkel würde sie bestimmt nicht gehen lassen.

Und sie war sich sicher, dass sie, selbst wenn sie es versucht hätte, heute Nachmittag nicht weit gekommen wäre.

Bestimmt hatte man sie nur raus gelassen, weil man sich sicher war, dass sie keine Dummheiten anstellen würde.

"Guten Abend, Leah. Hier ist jemand, der dich gerne auf dein Zimmer begleiten würde. Ich habe gehört, dass du deine Sache gestern Abend gut gemacht hast?" Er lächelte gespielt. "Dann hoffe ich mal, dass du es Heute genau so machen wirst!"

Leah senkte den Blick, sah auf ihre nackten Füße und nickte leicht. Sie würde seine Wut nicht absichtlich herauf beschwören.

Der Mann ihr gegenüber musterte sie erneut, legte dann eine Hand unter ihr Kinn und drückte ihren Kopf nach oben.

Seine Finger fühlten sich hart an, seine Berührungen brannten und sie glaubte, dass sie diese Nacht nicht überleben würde. Egal, was ihr Onkel sagen würde, der Mann wäre wahrscheinlich noch schlimmer, als der vom Vorabend.

Er nickte, wie sie aus den Augenwinkeln bemerkte und ein paar Geldscheine wechselten den Besitzer. Sie sah nicht, wie viel er ihrem Onkel gab, aber es war sicherlich nicht wenig, denn das Bündel war dick gewesen.

Dann stand der Mann auf, legte eine seiner großen Pranken auf ihre schmale Schulter und beugte sich zu ihrem Ohr hinab.

"Wenn du schreist, beiße ich dir die Zunge ab, hast du das verstanden, du kleine Schlampe?"

Sie roch seinen Atem. Er schien eine ziemliche Alkoholfahne zu haben, aber sie konnte nicht sagen, wie viel er dafür getrunken haben musste.

Mit Bier und Wein kannte sie sich noch weniger aus als mit dem, was er jetzt wahrscheinlich mit ihr tun würde.

Sie verdrängte alle Gedanken, schob sie in die letzte Ecke ihres Bewusstseins und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass ihr persönlicher Ritter in seiner weißen Rüstung auftauchen und sie retten würde, bevor sie ihr Zimmer auch nur noch ein einziges Mal betreten musste.

Doch er kam nicht. Und sie wusste mit ziemlicher Sicherheit, dass er auch niemals kommen würde.
 

Josh seufzte tief, als er beobachtete, wie Leah von einem fremden Mann weggeführt wurde. Am liebsten hätte er diesem Kerl den Kopf abgerissen... oder gleich noch etwas anderes, aber er bemühte sich, ruhig zu bleiben und statt dessen seinen Vater mit Blicken zu Töten.

Deshalb zuckte er auch ziemlich zusammen, als sich plötzlich eine Hand von hinten auf seine Schulter legte und er umgedreht wurde.

"Josh, jetzt komm mal bitte wieder runter. Du kannst doch sowieso nichts tun! Sei lieber für sie da, wenn sie zurück kommt..."

Schwach nickte er, seufzte dann leise und sah zu dem anderen Mann auf. "Ich kann einfach nicht verstehen, wie er darauf kommt, gerade Leah zu verkaufen! Immerhin ist sie die Jüngste und...", hilflos zuckte er mit den Schultern.

"... und du magst sie viel mehr als die anderen Mädchen deiner Familie."

Wieder nickte Josh, schloss kurz die Augen und hob die Lider dann wieder. "Aber es ist einfach nicht gerecht." "Und du kannst nichts dagegen machen, Kleiner, okay?"

Der zweite Mann zog Josh kurz an sich, dann wandte er sich wieder seine Arbeit zu. "Mach dir keine Gedanken... sie schafft das schon... irgendwie..."

Josh war sich da nicht so sicher, aber was sollte er machen?

Sein Vater hatte ihm schon die letzten 22 mal nicht zugehört, als er ihn gebeten hatte, Leah frei zu lassen und er würde auch jetzt nichts daran ändern.

"Josh, jetzt komm schon, die Leute warten nicht gerne auf ihre Getränke!"

Er hasste es, wenn man so mit ihm sprach, doch da niemand wusste, dass er der Sohn vom Chef war, würde ihn auch niemand jemals anders behandeln.

"Ist ja schon gut, bin auf dem Weg!"

Schnell schnappte er sich sein Tablett, holte ein paar Getränke von der Bar ab und begab sich zu den wartenden Kunden.

Er hasste es, die Menschen bedienen zu müssen, welche so viele Frauen misshandelten und ihre Körper nicht mit dem nötigen Respekt behandeln konnten, aber sein Vater würde ihn nicht so einfach gehen lassen und seine Beziehungen reichten tief genug, um ihn bei anderen Menschen einfach keine Stelle finden zu lassen.

Außerdem war er zu zierlich für viele Aufgaben, weshalb ihm letzten Endes doch nur wieder dieser Job blieb.
 

Ein grinsen huschte über sein Gesicht, während er sich über die Balkonbrüstung beugte, um das Mädchen in dem Zimmer besser beobachten zu können. Sie kämmte sich mit sanften Bewegungen die noch nassen Haare, ließ die Bürste dann zu Boden fallen und sank in sich zusammen.

Er wusste, dass sie nicht für diesen Job geschaffen war, und es wunderte ihn auch nicht, dass sie weder die Fenster verschloss, noch einen Vorhang davor zog.

Die junge Frau hatte momentan für nichts anderes als für ihren geschändeten Körper einen Blick, musterte sich mit tränenden Augen in dem großen Spiegel und bemerkte den Schatten, welcher sich hinter ihr befand, und sie aus dunklen Augen beobachtete, nicht.

Er konnte verstehen, wie sie sich fühlen musste, schlich langsam in das Zimmer, legte dann vorsichtig die Arme um ihren blassen Körper. Seine Stimme war sanft wie ein Windhauch, während seine Arme ihre entblößten, weiblichen Rundungen verdeckten.

Sie kuschelte sich entspannt in seine Arme, lehnte sich an ihn und wusste, dass er sie schützen würde.

Ihr Atem wurde langsamer, die Tränen trockneten langsam und ihre Augen glänzten ein wenig.

Er wusste genau, wie er diese Mädchen beeindruckte, suchte die Kontakte sorgsam aus und kam nur, wenn er sicher sein konnte, dass er nicht beobachtet wurde.

Er ging nur zu jenen, die es nicht mehr aushielten, sich nicht mehr irgend einem Fremden zeigen wollten und dabei war es egal, wie alt oder jung sie waren.

Irgendwann hatte keine der Huren mehr die Kraft, ihren Freiern das zu bieten, was diese verlangten und ihre Körper zerfielen mehr, als sie es zu Anfang getan hatten.

Das Mädchen lächelte ein wenig, ließ sich von ihm umarmen und fühlte sich in seiner Nähe geborgen.

Als sie das polierte Messer sah, welches er plötzlich in seiner Hand hielt, ließ sie ihren Körper noch mehr gegen ihn sinken, entspannte sich noch mehr. Sie wartete schon so lange darauf, dass er es endlich tat... und sie hoffte, dass er vorsichtig wäre. Sie wollte keine Schmerzen mehr spüren... und er wusste das ganz genau.

Es war nur ein kleiner Schnitt, bis das Blut ihren hellen Körper bedeckte, es sich ausbreitete und einen starken Kontrast zu ihrer weißen Haut bildete.

Ein gehauchtes "Danke...", war das letzte, was ihren Mund verließ, ehe sie alle Kraft verließ und ihre Augen stumpf wurden.

Sanft hob er das tote Mädchen auf seine Arme, legte sie auf ihr Bett und wickelte sie in eines ihrer schönsten Gewänder.

Er wollte nicht, dass die Frauen, welche er erlöste, in ihrem Tod aussahen, wie in ihrem Leben, wollte nicht, dass ihre nackten Körper den gierigen Blicken der Polizei ausgeliefert waren.

Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und legte einen blauen Kristall in die glänzende Wunde.

Er wusste, die Frauen, welche er umbrachte, hätten nie die Kraft gehabt, ein Messer gegen sich selbst zu richten, entweder, weil ihr Glauben nicht zuließ, Selbstmord zu begehen, oder weil sie zu schwach dafür waren...

Viele von ihnen verkrafteten die Aussicht auf den roten Lebenssaft nicht, andere hatten schon so oft versucht, sich umzubringen und waren rechtzeitig gefunden worden, dass sie es aufgegeben hatten, weil sie angst vor erneuter Strafe hatten.

Nur selten suchte er sich ein Mädchen aus, welches nicht freiwillig in den Tod gehen würde.

Aber hinterher waren ihm fast alle dankbar, dass er sie hatte gehen lassen.

Er wusste, weshalb er die blauen Steine wählte, dies war bei weitem nicht so willkürlich, wie die Polizei glaubte.

Er wusste auf die Wirkung von Farben, und er wusste auch, dass Blau einerseits Erholung förderte, eine Farbe des Friedens und der Wahrheit war, aber auch für die Erschöpfung und den Energiemangel stand.

Und genau das war es ja, was seine Opfer am besten beschrieb.

Sie wollten den inneren Frieden finden, hatten aber all ihre Energie verloren als sie versuchten, es den Männern recht zu machen.

Mit einem leisen seufzen verließ er das Zimmer.

Er blickte nicht zurück, schloss aber gewissenhaft die Vorhänge und sicherte die Fenster von Außen mit einem Stein.

Er konnte es nicht mit sich vereinbaren, die Frauen ohne einen gewissen Schutz zurück zu lassen, denn genau dies taten all die Männer, welche sie missbrauchten.

Wie ein Schatten verschwand er wieder von seinem neuesten Tatort und nichts zeigte dem unaufmerksamen Beobachter, dass hier etwas passiert war, das nicht dem ganz normalen Tagesablauf der Bewohnerin entsprach.

Niemand würde darauf kommen, dass hier gerade jemand gestorben war, wenn er nicht in die Wohnung eindrang.
 

Geschockt blickte sie auf die aufgeschlagene Zeitung vor ihr. Sie hatte ja nicht geahnt, dass ein Mörder in der Stadt sein Unwesen trieb.

"Und... du bist dir sicher, dass er nicht her kommen wird?"

Ungläubig sah sie zu Jeanette auf. "Wie kommst du denn darauf?"

Seit ihrer ersten Nacht hier hatte die ältere Frau darauf bestanden, dass sie geduzt wurde, und wenn sie ehrlich war, kam Leah das nur zu Gute.

Sie fühlte sich so schon nicht wohl in dieser aufgesetzten Welt, mochte es nicht, wenn man Leute, mit denen man täglich in Kontakt war, siezen musste und hatte ihre Eltern auch nur ungerne mit `Sie´ angeredet.

Sie wusste, dass es bei der sogenannten Unterschicht nicht so war, dass die Kinder sich mit ihren Eltern amüsieren konnten, doch sie wusste auch, dass es hier niemals erlaubt werden würde.

Nicht in der Gesellschaftsschicht, zu der sie sich eigentlich wohl gar nicht mehr zählen durfte. Sie war hier, um die Beine für irgend welche Männer zu öffnen, die ihren Onkel dafür bezahlten und das bedeutete, dass sie nicht mehr ansehen hatte, als die niederste Angestellte.

Seufzend ließ sie sich auf einem Stuhl nieder, zog die Zeitung näher zu sich und las sich den Artikel, der auf der Titelseite prangte, aufmerksam durch.

Seit Wochen hält ein Mörder die Unterwelt Londons auf trab. Nun wurde schon die elfte Leiche einer jungen Hure in ihrer Wohnung aufgefunden. Wie auch die anderen Wohnungen musste diese wohl durch das Balkonfenster betreten und auch wieder verlassen worden sein. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen doch bisher gibt es keine zuverlässigen Zeugenaussagen, die den Täter beschreiben können.

Jedem der helfen kann, den Fall aufzuklären, wird eine Belohnung in Höhe von einigen Tausend Pfund versprochen.

Kopfschüttelnd überflog sie die wenigen Zeilen noch ein paar Mal, interessierte sich allerdings nicht für die Ausschmückung des Tatherganges oder den Mutmaßungen der Presseleute.

Sie schob die Zeitung von sich und versuchte zu verstehen, wie man eine junge Frau nur wegen ihrer Arbeit umbringen konnte.

Kurz, bevor Jeanette den Raum betrat, hatte sie das Papier allerdings erneut in der Hand, und vertiefte sich in den anderen Neuigkeiten der Woche.

Sie hatte schon lange keine Zeitung mehr in die Hand bekommen.

Und nun war sie natürlich neugierig, was passiert war.

"Steht was interessantes drin?", fragte Jeanette, während sie sich einen Kaffee machte und an die Arbeitsplatte lehnte.

Die Küche gehörte zu dem Bordell ebenso wie ein Gemeinschaftsbad, denn die Bäder in den Zimmern wurden nur mit Wasser gespeist, wenn Kunden da waren. Sie hatte herausgefunden, dass ihr Onkel nicht wollte, dass sie Wasser vergeudeten, wenn es nur für sie gebraucht wurde.

"Es wurde eine Leiche gefunden..." Sie weigerte sich das Wort `Hure´ auszusprechen, schob der Anderen deshalb die Zeitung zu und goss sich ein wenig Saft ein. Sie mochte keinen Kaffee. Das Gebräu war ihr zu bitter, aber die anderen Frauen mochten es, weshalb immer mindestens eine halbe Kanne voll davon in der Küche stand.

Sie beobachtete die Frau, wie sie die Zeilen wie sie selbst zuvor überflog, das Papier dann zur Seite legte und leise seufzte.

"Manchmal fühle ich mich selbst hier nicht mehr sicher... wie können wir denn wissen, dass nicht einer unserer Kunden dieser Kerl ist?"

Leah zuckte mit den Schultern. Natürlich konnten sie sich nicht sicher sein... aber sie hoffte es einfach.

Sie wusste, dass sie ohne Hoffnung vielleicht schon aufgegeben hätte.

Nein... soweit durfte sie nicht denken. Sie verbot sich, es nur in Erwägung zu ziehen und betete, dass sie diesem Mann nie begegnen musste.

Sie blickte zu Jeanette auf. "Glaubst du, ich komm hier irgendwann wieder raus?"

Die ältere Frau sah sie unsicher an, es war die erste negative Regung in dem hübschen Gesicht der Anderen, welche Leah bisher hatte sehen können.

"Erst, wenn du aufgebraucht bist, verkauft wurdest oder zu alt wirst."

Sie machte ihr nicht wirklich Hoffnung... aber vielleicht war es auch besser so. Dann wurde sie zumindest nicht negativ überrascht, wenn es wirklich nicht klappen würde.

"Und... denkst du, das wird irgendwann geschehen? Das... mich jemand kauft, meine ich..." Die wesentlich erfahrenere Frau hob eine Braue, seufzte dann leise und lehnte sich zurück, bis ihr Rücken die Theke der Küchenzeile berührte.

"Ich will dich nicht anlügen..."

Ihre Stimme klang sachlich und ruhig, während sie sprach, aber ihre eisblauen Augen blitzten leicht auf. "... ich denke, dass dein Onkel dich verkaufen wird, sobald ihm jemand einen angemessen hohen Preis zahlt. Er ist geldgierig... und er würde seinen eigenen Sohn verkaufen, wenn er einen hätte."

Leah biss sich auf die Lippen um Josh nicht zu verraten. Sie hatte von ihrem Onkel erfahren, dass er nicht wollte, dass jemand wusste, dass Josh sein Sohn war... weshalb interessierte sie nicht.

Um von dem Thema weg zu kommen sah sie erneut zu Jeanette hoch und seufzte schließlich. "Kommst du mit mir raus? Ich... brauche frische Luft..."

Die Ältere musterte sie kurz, nickte dann allerdings. "Zieh dir was vernünftiges an und komm..."

Dann verschwand sie in ihrem eigenen Zimmer und Leah erhob sich, um es ihr gleich zu tun.

Sie wusste nicht, was an dem Kleid, welches sie trug, falsch war, allerdings würde sie sich ein anderes anziehen, wenn die Andere es nicht für angemessen hielt.

Sie sah weder den Mann vom Vortag, noch jemand anderen, der ihr im Club aufgefallen wäre. Aber sie war froh darüber. Sie hätte nicht gewusst, wie sie reagieren würde, wenn sie plötzlich jemand ansprach.

Als sie gegen Abend mit Jeanette zurück ging, spürte sie, wie ihr schon wieder so komisch wurde.

Am liebsten wäre sie einfach umgekehrt. Hätte das alles hinter sich gelassen. Zumal sie niemals freiwillig her gekommen wäre, wenn sie eine Wahl gehabt, oder es eine Vorwarnung gegeben hätte.

Sie legte ihre Arme um ihren Körper und blickte in den wolkenverhangenen Himmel. Es sah nach Regen aus, aber geschüttet hatte es schon tagelang nicht mehr richtig, für London, eigentlich für gesamt England, sehr ungewöhnlich.

"Glaubst du, das Wetter ändert sich heute?" "Du meinst Sonnenschein?" "Nein... eher Regen."

Nun warf auch die Frau neben ihr einen Blick in die Wolken. "Ja, ich denke schon. Es war viel zu lange gutes Wetter. Sieh nur, die Straßen sind sogar trocken!"

Leah lächelte ein wenig, seufzte dann und senkte den Blick auf ihre Füße. "Wenn ich abhaue fangen sie mich...", murmelte sie leise, worauf hin sie die schmale Hand Jeanettes auf ihrer Schulter spüren konnte. "Denk einfach nicht dran... das macht vieles einfacher."

Sie nickte stumm, folgte der Älteren dann in die Hinterzimmer und von dort aus in ihre persönlichen Räume.

"Na los, guck nicht so. Lächle ein wenig... nicht jeder Tag ist so schlimm... wirklich!"

Sie war gewillt, der Erfahreneren von ihnen zu glauben, aber irgend etwas in ihr weckte Zweifel. Vielleicht war es nur ihre Angst, die ihr einreden wollte, dass es nie gut, oder auch nur besser werden konnte, aber sie wusste, dass sie es wenigstens versuchen musste.

"Am besten ziehst du dich um, hm? Wir müssen gleich runter und der Boss wird wütend, wenn wir nicht auftauchen." "Ja... ich weiß..."

Sie trennten sich auf, jede hing ihren eigenen Gedanken nach und betrat ihr Zimmer, ohne ein Wort an die Andere zu richten. Sie mussten sich wohl alle hier auf das Kommende vorbereiten, egal, wie oft sie es schon getan hatten und wie wenig es ihnen ausmachte.

Dieser Gedanke erschreckte und beruhigte Leah gleichermaßen. So wusste sie wenigstens, dass sie nicht unnormal war, konnte aber auch ahnen, dass sie immer diese Zweifel haben würde.

Keine schönen Aussichten für ihr Leben... aber daran hätte sie eh nicht geglaubt. Zumal sie auf unbestimmte Zeit hier bleiben musste.

Hinterher lag sie zusammen gesunken auf ihrem Bett. Sie zitterte, blieb aber auch stumm, als die Tür geöffnet wurde und eine Gestalt hinein kam.

"Hey, Kleine..."

Nicht viele nannten sie `Kleine´, auch wenn dies wohl ein passendes Wort war, um sie zu beschreiben. Sie war durchaus nicht besonders groß, hasste es aber eigentlich, wenn ihr dies noch unter die Nase gerieben wurde.

Die Kunden nahmen natürlich keine Rücksicht darauf... Josh normalerweise schon. Nur, wenn er wusste, dass es ihr schlecht ging, griff er darauf zurück, meist in dem Versuch sie aufzumuntern, noch öfter aber, um sie überhaupt auf sich aufmerksam zu machen.

Sie gab ein leises Geräusch von sich, das wage nach einem `Ja´ klang, machte aber keine Anstalten sich aufzurichten oder auch nur den Kopf zu bewegen.

"Ist alles in Ordnung mit dir?"

Wieder gab sie dieses Geräusch von sich. Diesmal klang es allerdings schon wesentlich weniger überzeugend.

"Möchtest du mir erzählen, was los ist?"

Sie schüttelte leicht den Kopf, versuchte noch immer zu begreifen, was gerade geschehen war.

Der Mann hatte gut ausgesehen... wirklich gut, aber seine Wünsche... davon war ihr schlecht geworden. Wie konnte ein Mann solche Wünsche haben?

Sie versuchte zu verdrängen, was sie gerade erlebt hatte, aber es ging einfach nicht. Jedes Mal, wenn sie sich bewegte, spürte sie den Schmerz ihrer geröteten Haut wieder durch ihren Körper fahren, hätte am liebsten stumme Tränen vergessen, doch ihre Augen blieben trocken, als hätte ihr Gehirn noch immer nicht verstanden, was daran falsch gewesen war.

Dabei war das Wachs nicht das schlimmste gewesen.

Es hatte sich sogar, wenn sie ehrlich war, ganz gut angefühlt... im Gegensatz zu einigen anderen Dingen, die der erste Mann mit ihr getan hatte... aber was danach gekommen war, die Fesseln und Peitschen, das war ihr zu viel geworden.

Es hatte sie zum Schluss nur noch verletzt, als er immer härter und fester zugeschlagen hatte, sie hatte sogar das Blut über ihre nackte Brust fließen gespürt... und sie fühlte ihre aufgerissene Haut noch immer, stand diese doch im krassen Kontrast zu dem seidigen Kleid, welches sie sich nach diesem Mal wieder über gezogen hatte.

Gerade fühlte sie sich, als wäre sie niemals wieder fähig, etwas zu tun, etwas anderes zu tragen, als einen Hauch von nichts und sich je wieder zu bewegen.

"Komm, Leah, erzähl mir, was er dir angetan hat..."

Joshs Stimme hatte sich zu einem Flüstern gesenkt, sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren und erschauderte, als er ihr vorsichtig einen Kuss auf jene hauchte.

"Ich werde es auch niemandem verraten."

Sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte, aber dennoch würde sie nichts sagen.

Die Erinnerung daran war zu neu, als dass sie darüber reden konnte, und die Schmerzen zu präsent, zu stark, als dass sie es überhaupt wollte.

Sie konnte fühlen, wie sich langsam die Matratze senkte, während ihr Cousin sich neben sie legte, spürte die Wärme, die von seinem starken Körper aus ging, als er sie ganz langsam an sich zog und entspannte sich unter den Fingern, die sanft über ihr rotes Haar strichen, ihren Kopf und ihren Rücken liebkosten, ohne etwas zu verlangen.

"Du weißt doch... du kannst immer zu mir kommen, hm?"

Seine Finger hörten nicht auf, sich zu bewegen, seine Muskeln spannten sich unter der dunklen Haut seiner Arme und sie konnte sogar die Haare sehen, die im Kerzenlicht darauf schimmerten.

"Ich... möchte nicht..."

Vielleicht war er es gewohnt, dass man ihm darauf nicht antwortete, denn er nahm es so hin, zumindest erstmal.

Statt dessen nickte er leicht, strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht und lächelte sie leicht an. "Schlaf... wenn du aufwachst, wird es nur eine Erinnerung sein..."

Leah blickte zu ihm auf, ihre Augen glasig vor Schmerz und Scham, doch sie vertraute dem Älteren. Sie ließ sich von seiner Stimme mitreißen, schloss langsam die Augen ganz, entspannte ihren Körper unter seinen Worten und wusste, dass er auf sie aufpassen würde. Er würde nicht zulassen, dass einer von ihnen zu ihr kam, während sie schlief.

Ihre Hände ließen das Laken los, in welches sie sich geklammert hatte und bevor sie überhaupt wusste, was passierte, war sie in ihren Träumen gefangen.

Sie glaubte zu fühlen, wie sie umgedreht und ausgezogen wurde, doch da sie keine Schmerzen dabei erkannte, tat sie es als Unsinn ab und ließ geschehen, was immer da mit ihr gemacht wurde.

Sie schlief, und das würde sich auch nicht ändern, egal, was mit ihr gemacht wurde.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück