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When the rain begins to fall...

...you can´t escape...
von

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Dennoch sagte sie nichts. Sie sollte es auf sich zukommen lassen, bevor sie sich selbst nur noch mehr aufbürdete.

Sie hatte immerhin vor gehabt, die Gedanken zur Seite zu schieben.

Und wenn sie jetzt wieder damit anfing, würde sie es wohl nie vergessen...

"Haben Sie sich schon entschieden?"

Damon lächelte. Leah sah zu ihm auf und nickte. Sie würde sich nur ein Wasser bestellen. Es wäre ihrer Meinung nach unhöflich, nichts zu nehmen, allerdings wollte sie ihm auch nicht auf der Tasche liegen.

"Ein Wasser, bitte..."

Sie beobachtete ihn aufmerksam, während er bestellte.

Vermutlich war er das, was die meisten attraktiv nennen würden...sie konnte das schlecht beurteilen, wollte es auch gar nicht, da es ihr schlicht nicht zustand. Dennoch...die hellbraunen Haare, die an flüssiges Karamell erinnerten, umschmiegten ein ansehnliches, maskulines Gesicht, in welchem zumindest sie keinen Makel erkennen konnte. Gab es so etwas? Menschen ohne Makel? Wenn es sie gab, so musste er einer von ihnen sein.

Seine Haut war eher blass, wenn auch nicht ebenso blass wie die ihre.

Bei jedem Wort bewegten sich seine schmalen Lippen und in den braunen Augen, die wunderbar mit seinem Haar harmonierten und eine ungeheure Wärme ausstrahlten...vor allem wenn er wie jetzt dieses charmante Lächeln aufsetze.

Von der Größe her überragte er sie um mindestens einen Kopf und unter seiner dunklen Jacke konnte sie die ausgeprägten Muskeln erahnen.

Sie sah wieder auf zu seinem Gesicht, zuckte zusammen, als er sie belustigt anfunkelte.

Sie spürte, wie sie erneut rot wurde, senkte den Kopf schnell und hoffte, dass er ihr nicht böse war.

Sie hätte ihn nicht so anstarren sollen...

Aber jetzt war es wohl zu spät.

Sie seufzte stumm, hatte nicht aufgepasst, was er gesagt hatte, war viel zu sehr in ihren Gedanken gefangen gewesen.

Warum dachte sie nur an Karamell, wenn sie ihn ansah?

Es dauerte ein wenig, bis der Kellner kam, und auch, wenn sie während des Wartens kein Wort gesprochen hatten, war die Stille nicht unangenehm gewesen, hatte ihr Zeit gegeben, sich ein wenig zu sammeln.
 

Grinsend schob Damon ihr ein Glas Wasser und ein Stück Erdbeerkuchen zu.

"Sie wirken ein wenig unglücklich... vielleicht heitert Sie das ja auf?"

Nur zögernd nahm sie das Stück entgegen, lächelte vorsichtig. "V-vielen Dank, Sir!"

Sie senkte den Kopf erneut, wusste nicht, was sie noch sagen sollte.

Er war viel zu nett zu ihr... das hatte sie wirklich nicht verdient.

Vorsichtig aß sie den Kuchen auf, seufzte leise, als der Geschmack sich in ihrem Mund verteilte. Es jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken und ließ sie erschaudern.

Die frische Süße der Früchte war fast zu viel für sie. Schon lange hatte sie nicht mehr so etwas gutes probiert.

Eigentlich konnte sie ihm dafür gar nicht genug danken...

Langsam vertilgte sie das Stückchen, seufzte leise und fühlte sich schon gleich ein wenig besser. Zumindest, bis ihr Blick auf die Uhr fiel, welche ihr gegenüber an der Wand hing.

Sie schluckte leicht und blickte zu Damon auf. "Ich muss jetzt gehen... ich habe noch zu arbeiten..."

Ihre Stimme klang sicherer als zu Anfang, aber ihr Magen schlug noch immer kleine Purzelbäume, wenn sie ihn ansah.

Er nickte leicht. "Soll ich Sie zurück bringen?", doch Leah schüttelte schnell den Kopf. "Nein... das... ist nicht nötig... es ist wirklich nicht weit... aber vielen Dank für das Angebot... und danke für die Einladung!"

Sie erhob sich und lächelte vorsichtig. "Vielleicht... sehen wir uns ja noch einmal!"

Dann verließ sie das Lokal, ohne sich umzudrehen.

Sie bemerkte nicht, wie ihr jemand durch die Schatten der herannahenden Nacht folgte, sich an ihre Fersen heftete und sie so lange beobachtete, bis sie im Eingang des Clubs verschwunden war.
 

Sie betrat den Vorraum, nachdem sie ihr schwarzes Gewandt erneut angelegt hatte. Der Stoff war gewaschen worden und sie fühlte sich, als wäre sie eingesperrt. Noch immer hatte sie das Gefühl, sie würde nichts auf der Haut tragen, doch dieses nichts hatte einen ganz anderen Charakter gefunden.

Sie spürte die Blicke der Männer auf sich haften, und wollte sich noch mehr als jemals zuvor in immer mehr Stoffschichten hüllen.

Sie warf einen unsicheren Blick zu ihrem Onkel, welcher mit einigen Männern an der Bar saß und sich mit ihnen unterhielt.

Sie ging gemäßigten Schrittes zu ihm, als er sie bemerkt hatte und zu sich winkte.

Sie hatte keine Ahnung, was er von ihr verlangte.
 

Als sie neben ihm stand, lächelte der Mann, welcher ihrem Onkel gegenüber saß sie an, musterte ihren schlanken Körper mit hungrigem Blick. Sie fühlte sich mehr denn je unwohl in ihrer Haut, konnte sich schon jetzt denken, was er mit ihr machen wollte.

Sie wollte nicht mit diesem Mann auf ihr Zimmer gehen, sich nicht vorstellen, was er mit ihr anstellen würde, wenn sie erst einmal alleine waren.

Aber sie hatte keine Chance, dem zu entkommen.

Das wusste sie, ohne danach zu fragen oder es zu versuchen. Ihr Onkel würde sie bestimmt nicht gehen lassen.

Und sie war sich sicher, dass sie, selbst wenn sie es versucht hätte, heute Nachmittag nicht weit gekommen wäre.

Bestimmt hatte man sie nur raus gelassen, weil man sich sicher war, dass sie keine Dummheiten anstellen würde.

"Guten Abend, Leah. Hier ist jemand, der dich gerne auf dein Zimmer begleiten würde. Ich habe gehört, dass du deine Sache gestern Abend gut gemacht hast?" Er lächelte gespielt. "Dann hoffe ich mal, dass du es Heute genau so machen wirst!"

Leah senkte den Blick, sah auf ihre nackten Füße und nickte leicht. Sie würde seine Wut nicht absichtlich herauf beschwören.

Der Mann ihr gegenüber musterte sie erneut, legte dann eine Hand unter ihr Kinn und drückte ihren Kopf nach oben.

Seine Finger fühlten sich hart an, seine Berührungen brannten und sie glaubte, dass sie diese Nacht nicht überleben würde. Egal, was ihr Onkel sagen würde, der Mann wäre wahrscheinlich noch schlimmer, als der vom Vorabend.

Er nickte, wie sie aus den Augenwinkeln bemerkte und ein paar Geldscheine wechselten den Besitzer. Sie sah nicht, wie viel er ihrem Onkel gab, aber es war sicherlich nicht wenig, denn das Bündel war dick gewesen.

Dann stand der Mann auf, legte eine seiner großen Pranken auf ihre schmale Schulter und beugte sich zu ihrem Ohr hinab.

"Wenn du schreist, beiße ich dir die Zunge ab, hast du das verstanden, du kleine Schlampe?"

Sie roch seinen Atem. Er schien eine ziemliche Alkoholfahne zu haben, aber sie konnte nicht sagen, wie viel er dafür getrunken haben musste.

Mit Bier und Wein kannte sie sich noch weniger aus als mit dem, was er jetzt wahrscheinlich mit ihr tun würde.

Sie verdrängte alle Gedanken, schob sie in die letzte Ecke ihres Bewusstseins und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass ihr persönlicher Ritter in seiner weißen Rüstung auftauchen und sie retten würde, bevor sie ihr Zimmer auch nur noch ein einziges Mal betreten musste.

Doch er kam nicht. Und sie wusste mit ziemlicher Sicherheit, dass er auch niemals kommen würde.
 

Josh seufzte tief, als er beobachtete, wie Leah von einem fremden Mann weggeführt wurde. Am liebsten hätte er diesem Kerl den Kopf abgerissen... oder gleich noch etwas anderes, aber er bemühte sich, ruhig zu bleiben und statt dessen seinen Vater mit Blicken zu Töten.

Deshalb zuckte er auch ziemlich zusammen, als sich plötzlich eine Hand von hinten auf seine Schulter legte und er umgedreht wurde.

"Josh, jetzt komm mal bitte wieder runter. Du kannst doch sowieso nichts tun! Sei lieber für sie da, wenn sie zurück kommt..."

Schwach nickte er, seufzte dann leise und sah zu dem anderen Mann auf. "Ich kann einfach nicht verstehen, wie er darauf kommt, gerade Leah zu verkaufen! Immerhin ist sie die Jüngste und...", hilflos zuckte er mit den Schultern.

"... und du magst sie viel mehr als die anderen Mädchen deiner Familie."

Wieder nickte Josh, schloss kurz die Augen und hob die Lider dann wieder. "Aber es ist einfach nicht gerecht." "Und du kannst nichts dagegen machen, Kleiner, okay?"

Der zweite Mann zog Josh kurz an sich, dann wandte er sich wieder seine Arbeit zu. "Mach dir keine Gedanken... sie schafft das schon... irgendwie..."

Josh war sich da nicht so sicher, aber was sollte er machen?

Sein Vater hatte ihm schon die letzten 22 mal nicht zugehört, als er ihn gebeten hatte, Leah frei zu lassen und er würde auch jetzt nichts daran ändern.

"Josh, jetzt komm schon, die Leute warten nicht gerne auf ihre Getränke!"

Er hasste es, wenn man so mit ihm sprach, doch da niemand wusste, dass er der Sohn vom Chef war, würde ihn auch niemand jemals anders behandeln.

"Ist ja schon gut, bin auf dem Weg!"

Schnell schnappte er sich sein Tablett, holte ein paar Getränke von der Bar ab und begab sich zu den wartenden Kunden.

Er hasste es, die Menschen bedienen zu müssen, welche so viele Frauen misshandelten und ihre Körper nicht mit dem nötigen Respekt behandeln konnten, aber sein Vater würde ihn nicht so einfach gehen lassen und seine Beziehungen reichten tief genug, um ihn bei anderen Menschen einfach keine Stelle finden zu lassen.

Außerdem war er zu zierlich für viele Aufgaben, weshalb ihm letzten Endes doch nur wieder dieser Job blieb.
 

Ein grinsen huschte über sein Gesicht, während er sich über die Balkonbrüstung beugte, um das Mädchen in dem Zimmer besser beobachten zu können. Sie kämmte sich mit sanften Bewegungen die noch nassen Haare, ließ die Bürste dann zu Boden fallen und sank in sich zusammen.

Er wusste, dass sie nicht für diesen Job geschaffen war, und es wunderte ihn auch nicht, dass sie weder die Fenster verschloss, noch einen Vorhang davor zog.

Die junge Frau hatte momentan für nichts anderes als für ihren geschändeten Körper einen Blick, musterte sich mit tränenden Augen in dem großen Spiegel und bemerkte den Schatten, welcher sich hinter ihr befand, und sie aus dunklen Augen beobachtete, nicht.

Er konnte verstehen, wie sie sich fühlen musste, schlich langsam in das Zimmer, legte dann vorsichtig die Arme um ihren blassen Körper. Seine Stimme war sanft wie ein Windhauch, während seine Arme ihre entblößten, weiblichen Rundungen verdeckten.

Sie kuschelte sich entspannt in seine Arme, lehnte sich an ihn und wusste, dass er sie schützen würde.

Ihr Atem wurde langsamer, die Tränen trockneten langsam und ihre Augen glänzten ein wenig.

Er wusste genau, wie er diese Mädchen beeindruckte, suchte die Kontakte sorgsam aus und kam nur, wenn er sicher sein konnte, dass er nicht beobachtet wurde.

Er ging nur zu jenen, die es nicht mehr aushielten, sich nicht mehr irgend einem Fremden zeigen wollten und dabei war es egal, wie alt oder jung sie waren.

Irgendwann hatte keine der Huren mehr die Kraft, ihren Freiern das zu bieten, was diese verlangten und ihre Körper zerfielen mehr, als sie es zu Anfang getan hatten.

Das Mädchen lächelte ein wenig, ließ sich von ihm umarmen und fühlte sich in seiner Nähe geborgen.

Als sie das polierte Messer sah, welches er plötzlich in seiner Hand hielt, ließ sie ihren Körper noch mehr gegen ihn sinken, entspannte sich noch mehr. Sie wartete schon so lange darauf, dass er es endlich tat... und sie hoffte, dass er vorsichtig wäre. Sie wollte keine Schmerzen mehr spüren... und er wusste das ganz genau.

Es war nur ein kleiner Schnitt, bis das Blut ihren hellen Körper bedeckte, es sich ausbreitete und einen starken Kontrast zu ihrer weißen Haut bildete.

Ein gehauchtes "Danke...", war das letzte, was ihren Mund verließ, ehe sie alle Kraft verließ und ihre Augen stumpf wurden.



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