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Sechs plus Vier macht Zehn

Ulquiorra x Grimmjow
von

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Die Illusion zerspringt

Und die Illusion zersprang.

Grimmjows Lächeln wurde in tausend kleine Stücke zersplittert, die in der Luft zerbarsten und durch den dunklen Raum schwebten. Sie schienen so hell wie hinabfallende Sterne und erloschen bald wie das Leben eines sterbenden Vogels. Für einen kleinen Augenblick erleuchtete das Sternensterben die Dunkelheit und vertrieb die Trauer aus meinen Knochen, hüllte mich in die wohligen Erinnerungen an den Blauhaarigen. Nachdem das Licht der Splitter erloschen war, fühlte es sich an, als hätte mir jemand in den Magen geschlagen. Mir tat alles weh, ich konnte keinen Finger rühren. Wie in Trance schloss ich meine Augen und entdeckte das Bild hinter meinen Lidern, das sich seit diesem Tage dort festgebrannt hatte. Meine Finger krallten sich in das kühle Metal, aus welchem der harte Sessel geformt war. Ich befand mich auf einer Art Podest, zu dem eine lange Mamortreppe hinaufführte. Zu meiner Rechten hatte noch eben ein gewaltiger Kampf getobt, ehe sich der schwarze Riss in der Dimension geschlossen hatte um mich mit meinen Schmerzen allein zu lassen. So gut wie allein. Am Ende der Treppe stand ein Mädchen mit orangem Haar, knetete nervös ihre Hände und starrte auf die Tür, durch die sie hineingekommen war. Doch es hatte keine Bedeutung für mich, es war egal, ob sie abhaute, gerettet wurde oder starb.

Vor meinem inneren Auge sah ich Grimmjow lächeln, sah seine blauen Augen, versehen mit einem verletzten Schimmer. Sah jede einzelne Strähne seiner himmelblauen Haare im Wind schwingen, fühlte den Luftzug auf meiner Haut und hörte seine letzten Worte in meinen Ohren wiederhallen. Dasselbe traurige Lächeln legte sich langsam auf meine Lippen wie die Dunkelheit, die einem Sonnenuntergang folgte. Es verblasste nicht, als ich die Augen vorsichtig öffnete und sich der Schmerz des Verlustes in meine Brust bohrte. Meine Fingerknöchel liefen weis an, weil ich die Armlehne fester mit den Fingern umschlang. Noch immer fühlte ich seine Lippen hauchzart auf meinen liegen, jeden Morgen, an dem ich erwachte, drehte ich mich im Bett um und starrte auf die leere Stelle, an der Grimmjow sonst in unserem Doppelbett geschlafen hatte, durchstreifte die Wüste innerhalb Las Noches auf der Suche nach einem Büschel blauer Haare, die im Sand vergraben waren, doch fand nichts.

"Kurosaki-kun", hörte ich das leise Flüstern des Mädchens und er hob mich aus meinem Sessel, mit einem schmerzhaften Lächeln.

Das einzige was mir geblieben war, war die Erinnerung und eine langsam verblassende Illusion der vergangenen Tage. Aizen-sama hatte sie aus Grimmjow gezogen, kurz bevor dieser in den Kampf mit dem Orangehaarigen gegangen war. Es war die Idee des Blauhaarigen gewesen, er hatte sich nicht mehr erinnern wollen. Kurz darauf hatte sie Aizen-sama in einen schwarzen Würfel verschlossen, zusammen mit einigen seiner Erinnerungen, und mir übergeben. Während die Illusion in meinem Kopf Bilder hervorgerufen hatte, hatte ich mir verschiedene Teile aus meiner Sicht dazugedacht, hatte damit die Geschichte komplettiert. Würden wir uns noch in dem spezial Training befinden, es wäre unser zwölfter Trainingstag.

Schnelle Schritte hallten leise, waren kaum zu hören, deuteten aber darauf, dass jemand sich näherte. Vorsichtig entfernte ich den kleinen Würfel aus meinem Hollowloch und verstaute ihn in meiner Hosentasche, er war alles was mir von meinem Partner geblieben war. Ich fuhr noch einmal mit den Fingern über die kalten, scharfen Kanten, ehe ich meine Hand aus der Tasche zog und sie dann auf den Griff meines Zanpaktous legte. Grimmjows Mörder kam auf uns zu.
 

Flashback aus Grimmjows Sicht
 

Es war so ruhig, so still, so friedlich. Der Sand war von der Sonne erwärmt, es war angenehm in den Kuhlen zu liegen und hinauf in den blauen Himmel zu sehen. Einige Wolken schwebten wie zarte Federn im Blau und wurden von einem sanften Wind über das himmlische Meer geblasen. Sie taumelten und tanzten, wurden auseinandergerissen nur um sich wieder vereinen und den Tanz weiter führen zu können. Verträumt hatte ich meine Finger in den warmen Untergrund gegraben, spürte die feinen Körner über meine Fingerkuppen streicheln. Mein Sichtfeld wurde zunehmen schwummriger, neben den Wolken tanzten schwarze Pünkchen vor meinen Augen. Langsam hob sich mein Brustkorb und senkte sich wieder, ließ die Luft in meine Lungen fahren und den Sauerstoff in das Blut eindringen. Bei jedem Atemzug fühlte ich wie die rote Flüssigkeit über meine Haut floss, Schmerzen spürte ich keine mehr, mein Körper war so gut wie taub. Die dunklen Tropfen überquerten meine Brust, tropften in das Hollowloch oder rannen an meinen Seiten hinab in einen großen See zu ihren Brüdern. Kleidung und Haare waren getränkt mit der Flüssigkeit und sogen immer mehr von ihr auf. Lächelnd blinzelte ich in die Sonne. Aizen hatte meine Erinnerungen, ich wusste nicht mehr, was in den letzten Tagen passiert war. Es musste etwas Schlimmes gewesen sein, sonst hätte ich meine Erinnerungen nicht hergegeben. Allein ein letztes Bild hatte mir der Braunhaarige hinterlassen, ich wusste nicht wieso, doch es kam mir in den Sinn als meine Augen schwer wurden und meine Atmung stockte. Meine Lider klappten langsam zu, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, ohne dass ich etwas dagegen tun wollte. Die Wärme der Sonne auf meiner Haut schwand, es wurde angenehm kühl obwohl sich keine Wolke vor den scheinenden Feuerball geschoben hatte. Vor meinem inneren Auge sah ich Ulquiorras grüne Iriden, wie sie mich kühl mustern, in ihnen lag ein trauriges Glänzen.

Ein letztes mal sog ich die warme Luft ein, schloss die Augen und sah den Espada Nummer 4. Er wirkte so traurig, dass ich ihn am liebsten umarmt hätte.

Das Lächeln auf meinen Lippen starb zusammen mit mir.
 

Flashback ende
 

Langsam schritt ich die weiße Treppe hinab, blieb allerdings auf den letzten Stufen stehen um durch den Höhenunterschied einen Vorteil zu erreichen. Die Schritte von Kurosaki wurden immer lauter, er kam also immer näher, war dabei sein Ziel zu erreichen. Das Mädchen wollte auf den Ausgang zu rennen, allein um den Orangehaarigen zu provozieren schoss ich ihr einen Energiestrahl in die Schulter, den sie nicht abblocken konnte. Der grüne Blitz durchzuckte den dunklen Raum und meine Gedanken schweiften wieder zu Grimmjow. Zwei Menschen zusammen konnten eine völlig neue Realität erschaffen, die unter den Lebenden 'Liebe' genannt wurde. Genauso war es mit zwei verschiedenen Faktoren, die zusammen addiert eine völlig neue Zahl ergaben. Während ein oranger Haarschopf an der Tür erschien und mir eine Welle aus purem Reiatsu entgegenflutete nistete sich ein Gedanke in meinem Kopf ein:

Sechs plus Vier macht Zehn...
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-10-27T08:44:40+00:00 27.10.2011 10:44
bin endlich dazu gekommen, diese story zu lesen
und ich finde sie echt gut gemacht

schade nur, dass grimmi drauf geht *sniff*
Von:  Puma_Ace
2009-10-24T09:11:01+00:00 24.10.2009 11:11
und nun sind se tot....
*schnief*
wie unfair
ein grimmjow kann nicht sterben
nein niemals
Von:  Zennya
2009-09-27T10:39:32+00:00 27.09.2009 12:39
Ich habe deine FF jetzt in einem durchgelesen und ich muss sagen, sie ist echt voll schön geschrieben. Du hast die Gefühle der beiden richtig gut rübergebracht und auch die Art wie du alles Beschrieben hast ist echt voll gut.
Das Ende ist verdammt traurig, aber wer die Geschichte verfolgt hat, kann sich ja denken, dass es irgendwann so enden würde...

Ich muss Cheeky-Kitty recht geben, in allein Punkten^^

@ Cheeky-Kitty: Du hast schon Recht. Ichigo hat ihm nicht den letzten Schlag verpasst, das war wirklich Nnoitra, aber es ist auch nicht wirklich klar, ob Grimmjow gestorben ist oder nicht. Da Ichigo den zweiten, vielleicht tödlichen Schlag geblockt hat und sich Nnoitra dann ihm zugewandt hat. Vielleicht lebt er noch.
Von:  _CheekyKitty_
2009-09-26T21:03:41+00:00 26.09.2009 23:03
wie traurig TT_________________TT
wieso musste grimmjow sterben?? es hätte doch weitergehen können...

hast es auf jeden fall gut zu ende gebracht, auch wenns kein happy end is.. T^T auch hat mir deine ff im ganzen sehr gut gefallen, ich hatte viel zu lachen xD

aber ich hab noch eine kleine verständnisfrage: war es nich nnoitra, der grimmjow umgebracht hat?? nach dem kampf mit ichigo war grimmjow noch in relativ guter verfassung, dann hat nnoitra ihm sein zanpakuto in die schulter gerammt... kann aber sein, dass ich das falsch verstanden hab...

LG Cheeky-Kitty


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