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Osterüberraschungen

Osterwichteln des Pokemon FanFiction Zirkels
von

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Shussan no Matsuri für Lady_Angel

Shussan no Matsuri

Das Fest der Geburt
 

Ich kann es einfach nicht glauben, dass meine Eltern es mal wieder geschafft haben mich dazu zu überreden, dass ich mit nach Blütenburg komme. Ja, das Shussan no Matsuri ist ein bedeutsames Fest und ja, man sollte es mit seiner Familie und besten Freunden verbringen. Dennoch,… jetzt bin ich dazu gezwungen dieses nervige Göre wieder zu sehen! Obwohl ich es vier ganze Jahre geschafft habe ihr aus dem Weg zugehen.

Zu meiner Freude sind meine Eltern die letzten Jahre über die Feiertage immer beschäftigt gewesen und somit haben die Besuche in Blütenburg immer ausfallen müssen. Doch dieses Jahr scheint mir das Glück nicht hold zu sein.
 

Nach einer halben Ewigkeit kommen wir endlich bei unseren Gastgebern an und nachdem uns die beste Freundin meiner Mutter und ihr Ehemann begrüßt haben, bringe ich erst einmal mein Gepäck in mein Zimmer.

Woher ich den Weg kenne? Ganz einfach, in den vielen Jahren, in denen ich hier schon einige Nächte verbringen musste, habe ich immer im selben Raum übernachtet. Und obwohl mein letzter Besuch schon etwas länger Jahre zurückliegt, kenne ich mich hier noch immer sehr gut aus.

‚So, Sachen sind ausgepackt und was nun?’, frage ich mich, was ich nun als nächstes tun könnte. Ich bin innerlich so dankbar dafür, dass ich das Nervenbündel nicht sofort sehen musste, da sie, laut ihrer Eltern, zusammen mit ihrem jüngeren Bruder unterwegs ist. Zumindest war dies das Einzige, das ich mitbekommen habe. Alles andere, von dem sie gesprochen haben, hat mich überhaupt nicht interessiert und deswegen habe ich weiteren Worten auch kein Gehör geschenkt. Hauptsache sie ist nicht da!

‚Hm… ich könnte eigentlich etwas durch die Stadt gehen. Ist besser als hier dumm herumzusitzen und darauf zu warten, dass die Klette nach Hause kommt. Es ist jetzt Mittag, wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja ihr bis zur Feier heute Abend aus dem Weg zu gehen. Je weniger Zeit ich mit ihr verbringen muss, desto besser.’

Doch kaum habe ich mein Zimmer verlassen, höre ich eine seltsame Melodie im Nachbarzimmer erklingen. Gerade will ich die Klinke herunterdrücken, als mir einfällt, dass dies ihr Zimmertür ist.

Kurzerhand entschließe ich mich dazu es doch lieber sein zu lassen, da sie vermutliche wieder zurück ist und dies könnte wohlmöglich meine letzte Möglichkeit sein noch rechtzeitig zu verschwinden.

Warum auch immer, die Musik wurde auf einmal mit jeder weiteren Sekunde, die sie spielte, lauter und nun begann auch jemand dazu zu singen.

-Meine Liebe ist größer als die Welt, tiefer als der Ozean, heller als das Licht.-

Eine kurze Pause setzt ein, woraufhin das Lied von vorne beginnt zu spielen, mit selber Melodie und selben Gesang wie zuvor.

‚Hört sich mehr wie ein Klingelton an, als eine CD…’, fällt mir auf und nach anfänglichem Zögern klopfe ich doch höflich an. Wie vermutet erhalte ich aus dem Inneren allerdings keine Antwort, weswegen ich einfach hineingehe.

Und tatsächlich lag auf dem kleinen Tisch neben dem Bett ein Handy, das die ganze Zeit über vibriert und den Song abspielt, den ich schon auf dem Flur gehört habe.

Da ich diese eine Zeile schon zum dritten Mal zu hören bekomme und es langsam aber sicher beginnt mich zu nerven, gehe ich kurzerhand heran.

„Na endlich, das wurde aber auch mal Zeit, dass du dran gehst, Haruka. Warum hast du so lange gebraucht? … Hallo?“, höre ich eine weibliche Stimme durch den Hörer, die ziemlich genervt klingt. – Gleichfalls!

Erst jetzt begreife ich, was ich eigentlich getan habe. Doch so einfach auflegen kann ich nun auch nicht, aber was soll ich denn sonst tun?

„Haruka ist leider nicht zu Hause und wie es aussieht, hat sie ihr Handy liegen lassen“, antworte ich stattdessen einfach und betätige danach entsprechenden Kopf, um das Gespräch zu beenden. Zuvor kann ich jedoch noch die verwirrte Stimme der Aruferin fragen hören: „Wer bist du, bitte? Und wo ist sie?“ – Tja, wenn ich das wüsste…
 

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„Eins, zwei, drei, vier! Eins, zwei, drei, vier… sehr schön! Eins, zwei, drei…“

„Haruka? Ein Anruf, Hikari ist am Telefon und klingt ziemlich verwirrt“, meint Kanata zu mir und reicht mir ihr Handy.

Einen Augenblick schaue ich verwirrt auf das Gerät und frage mich, weshalb sie mich nicht direkt angerufen hat, aber gut…

„Hi Hikari, was gibt’s?“, frage ich sie und beobachte weiterhin meine Tanzschüler.

„Also erstens, warum hast du dein Handy nicht mit? Zweitens, wer ist dieser Junge, der rangegangen ist? Und drittens, wann treffen wir uns heute Abend, um uns fertig zu machen?“ – „Wow, Moment! Was soll das heißen ‚wer ist der Junge, der an dein Handy rangegangen ist’?“, frage ich nun ganz verwirrt nach.

Schnell erklärt sie mir war vorgefallen ist, eine Antwort darauf kann ich ihr allerdings auch nicht geben, denn Masato ist im Augenblick bei mir und die Stimme meines Vaters hätte sie erkannt.

„Keine Ahnung… ich kümmere mich nachher darum, okay? Im Moment gebe ich noch die letzte Tanzstunde für den Ball heute Abend. Und anschließend wollte ich noch ein bisschen mit Yuuki trainieren und Schwester Joy helfen. Am Besten treffen wir uns um 16 Uhr bei mir, dann haben wir noch zwei Stunden Zeit, okay?“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Seit gut zwei Stunden bin ich nun schon auf den Straßen von Blütenburg unterwegs und habe alte Plätze besucht, an denen ich früher schon gerne gewesen bin. Unter anderem habe ich den Park und die Innenstadt besucht und im Augenblick stehe ich vor der Halle, in der heute Abend die Festlichkeit stattfinden wird. Ich kann es kaum noch erwarten, bis der Tag zu Ende ist und ich morgen auf dem Rückweg nach LaRousse sein werde.

Plötzlich fällt mein Blick auf eine weitere große Halle, die sich unmittelbar hinter dieser hier befindet. Irgendwie erweckt sie mein Interesse, denn sie muss erst kürzlich neu errichtet worden sein… zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass sie damals auch schon dort gestanden hat.

So mache ich mich auf den Weg hinüber zu ihr und stelle fest, als ich näher herantrete, dass es sich um eine Eislaufhalle handelt.
 

„Los, beeil dich doch, sonst verpassen wir die Prinzessin!“, ruft ein etwa Sechsjähriger seinem gleichaltrigen Freund zu und ich sehe die beiden mit begeisterten Gesichtern ins Eisstadion laufen. ‚Prinzessin? Das könnte interessant werden!’ Und so folge ich den Kleinen hinein, um herauszufinden, was sich hinter dieser ‚Prinzessin’ verbirgt.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Es sind mal wieder jede Menge Zuschauer gekommen, vor allem Kinder. Kein Wunder, immerhin ist heute Sonntag und jeder weiß, dass ich zusammen mit meinem Partner trainiere.

Doch wie immer kümmere ich mich nicht sonderlich um die Menge, da sie mich nur ablenken würden und außerdem sind sie ja hergekommen, um etwas zu sehen.

Unsere Aufführungen sind in der ganzen Stadt beliebt und es kommen des Öfteren sogar Leute aus den umliegenden Städten. Das ist aber auch kein Wunder, immerhin sind wir die erste Gruppe, die Stücke auf dem Eis aufführen in denen die Pokémon ebenfalls Eis laufen. Sogar die ganzen Spezialeffekte werden von ihnen gemacht. Zum Beispiel setzt mein Psiana bei einem meiner gefährlichen Sprünge immer Psychokinese ein. Zum Einen weil es einen schönen leuchtenden Effekt hat und zum Anderen, weil ich mir sonst wirklich alle Knochen brechen könnte. Aber das ist der Vorteil daran, ich brauche mir über riskante Schritte keine Sorgen zu machen, weil meine Partnerin auf mich Acht gibt.

So, noch eine Pirouette, bei der mich Yuuki hochwirft und dieser Teil ist abgeschlossen.

Kaum bin ich wieder sicher auf dem Boden angekommen und gleite nur noch völlig normal, sehen meine Augen einen jungen Mann, etwa meines Alters, mit grünen Haaren und unsere Blicke treffen sich. Im nächsten Moment spüre ich nur noch das harte Eis unter meinem Körper.

„Verdammt, schaltet das Licht wieder an!“, kann ich die Stimme meines Partners weit entfernt rufen hören. Ich für meinen Teil liege einfach nur da und das mit weit aufgerissenen Augen: ‚Kann das wirklich sein?’

Wie angeordnet wird so schnell wie möglich die Discobeleuchtung abgestellt, doch noch immer rühre ich mich keinen Millimeter.

„Haruka, ist alles in Ordnung mit dir? Hast du dich verletzt?“, will Schwarzhaarige von mir wissen und auch auf der Zuschauertribüne ist angespannte Stimmung.

Doch das Einzige, das ich hervorbringe ist: „Yuuki… ich bin doch gerade wach oder?“ „Hä? Ähm… ja natürlich, weswegen fragst du?“ - „Dann sag mir bitte, dass du am Seiteneingang auch einen jungen Mann mit grünen Haaren siehst!“, fordere ich ihn auf, noch immer auf dem Eis liegend.

„Ich sehe dort niemanden! Vielleicht bist du auch einfach zu hart auf dem Eis aufgekommen und hast eine leichte Gehirnerschütterung“, vermutet er und reicht mir seine Hand dar, um mir aufzuhelfen. Nach seiner Antwort jedoch bin ich selbst sehr schnell wieder auf den Beinen und wie er es schon gesagt hat, steht dort tatsächlich niemand.

‚Habe ich mir das wirklich nur eingebildet? Träume ich jetzt auch schon bei Tage?’
 

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„Oh, du bist wieder zurück, wie war es denn in der Stadt?“, erkundigt sich Mitsuko freundlich wie immer bei mir. Gut erzogen wie ich bin, antworte ich ihr natürlich höflich: „Sehr schön. Hier scheint sich in den vergangenen Jahren nicht viel verändert zu haben.“ „Es freut mich, dass dir Blütenburg gefällt. Aber sag mal, hast du zu Mittag gegessen? Wie wäre es mit einem köstlichen Stück Kuchen und einem kräftigen Kaffee? Deine Eltern und Senris sind im Garten, außerdem ist Masato schon nach Hause gekommen. Ich frage mich nur wo Haruka bleibt…“, die letzten Worte über ihre Tochter kamen zwar nur murmelnd über ihre Lippen, aber dennoch habe ich sie verstanden. Wobei mich interessiert es nicht wirklich wo die Nervensäge sich herumtreibt, so lange ich meine Ruhe vor ihr habe.

„Dann werde ich mal zu den anderen hinausgehen oder brauchen Sie vielleicht etwas Hilfe?“, richte ich mich noch einmal an die Frau. Als sie meine Anfrage allerdings verneint, trete ich schulterzuckend hinaus, begrüße noch schnell den 14-Jährigen, neben den ich mich niederlasse.

Am Gespräch der Erwachsenen beteilige ich mich allerdings nicht, denn meine Gedanken sind ohnehin vollkommen woanders und kreisen die ganze Zeit über um diese bezaubernde Schlittschuhläuferin.

‚Ich frage mich wer sie ist und ob ich sie heute Abend sehen werde. Die Art wie sie auf dem Eis glitt…’, doch da realisiere ich, was ich gerade tue, ‚Shuu? Schwärmst du gerade für ein Mädchen, das du vor wenigen Minuten zum ersten Mal gesehen hast? Was ist denn mit dir los? Normalerweise ist es doch genau umgekehrt, die Girls schwärmen für dich.’

Doch ehe ich mir noch weiter Gedanken über mein seltsames Verhalten machen kann, wird meine Aufmerksamkeit auf das Gebrüll gelenkt, das aus der Küche kommt.
 

„Was soll das heißen, es ist nichts und du bist nur hingefallen? Du hättest dich ernsthaft verletzen können! Was wenn…“, kann ich Mitsukos Stimme bis nach hier draußen vernehmen. Ihre Worte werden jedoch von einer zweiten Person unterbrochen und wie ich vermute, handelt es sich bei dieser um Haruka: „Könntest du bitte aufhören daraus solch ein Drama zu machen!“ – „Du weißt doch genau, dass ich mir nur Sorgen um dich mache. Ich wünschte du würdest endlich mehr auf deine Gesundheit achten und…“ - „Ich weiß, dass du mich am Liebsten in Watte packen und nie wieder aus meinem Zimmer lassen würdest, aber kannst mich nicht ewig wie ein kleines Kind behandeln, immerhin bin ich schon 16!“ – „Hey, wo willst du hin, junge Dame? Dieses Gespräch ist noch lange nicht beendet!“ – „Doch ist es und ich gehe jetzt Schwester Joy helfen alles für heute Abend vorzubereiten.“

Ich höre nur noch ein ‚WUMPS’ von der Haustür, die liebevoll zugeschlagen wird. Kurz darauf kommt auch die Hausbesitzerin wieder hinaus, doch auf ihre Erklärung, weswegen sich ihre Tochter so benommen hat und was vorgefallen ist, kann ich gut verzichten.
 

Endlich ist der Abend gekommen. Auf der einen Seite bin ich recht Froh drum, denn dann ist er umso schneller vorbei. Auf der Anderen bedeutet dies auch, dass ich der Göre nicht länger aus dem Weg gehen kann, obwohl ich eine Begegnung den ganzen Tag über erfolgreich vermeiden konnte.

Und wie immer verspätet sich das Fräulein und jetzt müssen wir auch noch alle auf sie warten ehe Senri, als Bürgermeister der Stadt, das Fest eröffnet.

Dafür haben meine wachsamen Augen gerade jemand ganz anderen entdeckt.

Es ist meine Eisprinzessin, die gerade in einem bezaubernden tiefroten Kleid auf meine Eltern zugeht. An ihrer Seite sind ein weiteres Mädchen, eine Freundin wie ich vermute, und ein Psiana. Kurzen blicke ich hinunter zu meinem Nachtara und sehe ich ihm sofort an, dass er von seinem Gegenstück sehr angetan ist.

‚Sie sieht so hübsch aus. Ihr Lächeln und ihre Art wirken so natürlich. Na nu…’

Zu meiner Verwunderung kommt die Unbekannte vor unseren Gastgebern zum Stehen und beginnt sich mit ihnen zu unterhalten, bevor sie sich zu meinen Eltern umwendet und mit ihnen ein Gespräch anfängt.

Nach einigen Augenblicken winkt meine Mutter mich auch noch dazu, weswegen ich mich zusammen mit Nachtara zu ihnen begebe.

„Shuu, das hier ist Haruka! Haruka, Liebes, das ist unser Sohn, Shuu!“, stellt meine Mutter mich ihr vor. Lächelnd wendet sie sich an mich und ich sehe es schon kommen…

„Hallo, freut mich dich kennen zu lernen, Shuu! Ich hoffe, es gefällt dir hier in Blütenburg.“, ist alles, was sie zu mir sagt und ich muss eingestehen, dass mich ihr Verhalten gerade ganz schön aus der Bahn wirft.

‚Warum ist sie so förmlich und tut so, als ob wir uns noch nie begegnet wären?’

Natürlich lasse ich meine Gedanken nicht unausgesprochen. Während meiner Frage drängt sich allerdings ihre Freundin dazwischen und unterbricht mich: „Sieh mal, Haruka! Da drüben sind Yuuki und die anderen. Los komm, lass uns zu ihnen gehen!“

Und bevor ich oder Haruka selbst etwas tun oder sagen konnten, hat das Mädchen, das mir zuvor noch als Hikari vorgestellt worden ist, sie mit sich gezogen.

Verwirrt über diese Aktion schaue ich den beiden jungen Damen nach, wobei mich Harukas Verhalten wesentlich mehr irritiert, als das ihrer Freundin.
 

Sie hat sich verändert und das vollkommen!

Wie schon erwähnt habe ich die 16-Jährige früher immer als äußerst nervig empfunden. Sie hat immer und immer wieder versucht sich mit mir zu unterhalten, mich praktisch gar nicht allein gelassen. … Doch wenn ich jetzt so über dieses damalige Verhalten nachdenke, fällt mir erst auf, dass ihre ‚Belästigungen’ ganz anders waren, als die meiner Fangirls. Nun kommt es mir mehr so vor, als ob sie eher versucht hat sich mit mir anzufreunden, herauszufinden wie ich wirklich bin und das ohne Hintergedanken. Meine Fangirls haben noch immer nur ein einziges Ziel, mit mir zusammen zu kommen und davon zu profitieren. So ist sie eigentlich nie gewesen.

Doch warum tut sie jetzt so, als ob wir uns nicht kennen würden? Warum ist sie so überrascht gewesen mich im Eingang der Eislaufhalle zu sehen? War sie einfach erschocken mir nach vier Jahren wieder zu begegnen oder gibt es einen anderen Grund?
 

Der Rede von Senri schenke ich keinerlei Beachtung, denn das, für mich, seltsame Verhalten seiner Tochter nimmt gerade vollkommen meine Gedanken in Beschlag. Außerdem weiß ich von den vorherigen Jahren her, dass er ohnehin nur die Eröffnungsrede hält und es ist sowieso jedes Jahr fast die Selbe. Es gibt also nichts, das ich verpassen würde.

Nach einiger Zeit wird meine Aufmerksamkeit allerdings doch auf die kleine Bühne gelenkt, als ich ihre liebliche Stimme vernehme. Warum ist mir eigentlich früher nie aufgefallen, was für eine wohlklingende Stimme sie hat? Und diese wunderschönen saphirfarbenen Augen…

Warum sehe ich all diese Dinge eigentlich erst jetzt an ihr? Bin ich zuvor wirklich so blind gewesen?
 

„…allen viel Spaß beim Shussan no Matsuri. Mit dem Beginn eines neuen Lebens beginnt auch ein neuer Abschnitt im Dasein eines jeden Einzelne von uns. Und wer weiß, vielleicht wird bei einigen das geschlüpfte Pokémon nicht das einzige neue Familienmitglied werden.“, sagt sie, wobei nun allgemeines Gelächter ausbricht, bevor sie schließlich mit ihrem Teil der Rede fortfährt: „Damit ist nun das Fest der Geburt offiziell eröffnet und eure Geschenke können nun überreicht werden, immerhin ist heute der Tag des Neuanfangs, der Liebe und Harmonie…“ Applaus folgt und die Band beginnt Musik zu spielen, woraufhin sich einige Paare bilden und zu tanzen beginnen.

Auch ich klatsche in die Hände, auch wenn ich nur den letzten Teil der Rede mitbekommen habe. Mein Blick fällt neben sie und verwundert muss ich feststellen, dass sie vollkommen allein neben ihrem Vater auf der Bühne steht.

Langsam lasse ich meine Augen die nähere Umgebung absuchen, doch weder bei ihrer Mutter oder meinen Eltern, noch bei ihren Freunden steht ihre Katze.

Wo mag sie nur hingegangen sein?

Als ich jedoch neben mich blicke, fällt mir zum ersten Mal auf, dass mein eigenes Pokémon ebenfalls nicht mehr bei mir ist und ich frage mich, ob mein Nachtara gerade mit ihrem Psiana zusammen ist…
 

Lächelnd beobachte ich wie Haruka die Bühne hinunter und auf mich zukommt.

Als ich sie jedoch gerade zum Tanz auffordern möchte, kommt mir erneut Hikari zuvor und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf diesen schwarzhaarigen jungen Mann, von dem ich glaube, dass er dieser Yuuki ist. Zu meinem Leid muss ich dabei zusehen wie er sie zum Tanz auffordert und sie annimmt.

‚Schon wieder… das kann doch kein Zufall sein, das macht sie doch mit Absicht!’, geht es mir durch den Kopf und ich bemerke wie Wut beginnt in mir aufzubrodeln. Zornig gehe ich auf die Blauäugige zu, um sie zur Rede zu stellen: „Was soll das bitte werden, Hikari? Warum drängst du Haruka immer wieder von mir weg? Willst du unbedingt, dass sie mit diesem Yuuki zusammenkommt oder passt es dir etwa nicht, dass sie mag?“

Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie mich an, bricht dann jedoch auf einmal in Gelächter aus.

„Was ist denn so lustig?“, verlange ich von ihr zu erfahren, ihr Lachen verhallt allerdings erst nach einigen Augenblicken: „Ich lache über diese Ironie. Du magst sie also ja? Davon hat man früher aber nicht wirklich etwas bemerkt, nicht wahr? Damals hat sie doch wirklich alles versucht, um sich mit dir anzufreunden, dich kennen zu lernen und das alles nur, weil sie in dich verliebt war. Seit du ihr damals an eurem ersten gemeinsamen Shussan no Matsuri ein Pokémonei geschenkt hast, aus dem dann ihr Evoli geschlüpft ist, das sich inzwischen zu Psiana entwickelt hat, wollte sie nur ein einziges Mal ein freundliches Wort von dir hören. Das Einzige, das sie wollte war, dass du sie magst, aber sie war für dich nie etwas anderes als eine Nervensäge, ein weiteres Fangirl! Und nun, nach vier Jahren, seht ihr euch endlich wieder und du zeigst doch tatsächlich Interesse an ihr…“

„Und wo steckt bitte die Ironie darin?“, will ich genervt von ihr wissen, da ich bei bestem Willen keine Zusammenhänge in ihrem Gequassel finden kann. Erneut beginnt Hikari leicht zu lachen und blickt mich anschließend mit ernstem Gesicht an: „Die Ironie darin ist, dass sie erst die Erinnerungen an dich verlieren musste, damit du sie überhaupt zur Kenntnis nimmst!“

Mit weit aufgerissenen Augen schaue ich das Mädchen vor mir an und dieser Satz hallt noch lange in meinen Gedanken wieder. ‚Sie hat ihr Gedächtnis verloren? Aber…’

„Schockierend nicht wahr? Vor drei Jahren hat sie einen schweren Unfall gehabt und dabei all ihre Erinnerungen verloren, an ihre Eltern, ihre Freunde, ihr ganzes vorheriges Leben. Das Einzige, das ihr von damals noch geblieben ist, sind Träume an einen Jungen mit grünem Haar. Doch er ist bis heute immer gesichtslos geblieben.“
 

‚Will sie damit etwa sagen, dass ich… dass ich ihre einzige Erinnerung bin, wenn auch nur in ihrem Unterbewusstsein? Wahrscheinlich ist sie deswegen heute Nachmittag vor Schreck hingefallen, weil sie so überrascht war, dass dieser Unbekannte aus ihren Träumen nun endlich sein Gesicht offenbart hat…’
 

„Ich warne dich, lass sie ja in Ruhe, verstanden?!“, droht sie mir, „Sie hat schon genug mitmachen müssen, da braucht sie nicht noch so einen Idioten aus LaRousse, der nur mit ihr spielt. Solltest du sie auch nur ansatzweise verletzen, wirst du es bereuen. Und das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen!“

Aus Verachtung blitzenden Augen schaut sie mich noch ein letztes Mal an, bevor sie zu ihren anderen Freunden geht.

Doch ich kümmere mich nicht weiter um sie, denn ihre Drohung lässt mich eiskalt. Stattdessen suche die Tanzfläche mit meinen Augen nach Haruka ab, doch sie war nirgends zu sehen. Ihren Tanzpartner finde ich allerdings bei den anderen, nur wo mag sie hingegangen sein?
 

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Mir ist natürlich nicht entgangen, dass Hikari mit allen Mitteln versucht mich von Shuu fern zu halten. Was ich jedoch nicht verstehe ist, warum? Ich meine, ich kenne ihn doch überhaupt nicht und sie auch nicht. Warum scheint sie ihn also so sehr zu hassen und will nicht, dass ich mich mit ihm anfreunde?

‚Ich kann es mir zwar nicht erklären, aber irgendwie mag ich ihn. Und obwohl ich ihm heute zum ersten Mal begegnet bin, habe ich das Gefühl, dass wir uns schon mindestens einmal zuvor begegnet sind. Vielleicht kenne ich ihn ja wirklich schon länger und kann mich einfach nicht mehr an ihn erinnern? Das würde dann zumindest seine Reaktion auf meine Begrüßung erklären. Er hat wirklich etwas überrascht ausgesehen…’

Nachdem der Song zu Ende verlasse ich die Tanzfläche wieder und will eigentlich zu Shuu gehen, um mich mit ihm etwas zu unterhalten. Als ich ihn jedoch erblicke, sehe ich, dass er sich gerade mit meiner besten Freundin unterhält und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen hat er soeben etwas Überraschendes erfahren.

Ich bin sicher, dass sie ihm alles erzählt hat. Deswegen setze ich meinen Weg auch nicht weiter fort, sondern entschließe mich dazu nach Psiana zu suchen. Doch als ich mich in dem Raum umsehe, kann ich sie nirgends entdecken.

Sorgen brauche ich mir eigentlich nicht zu machen, immerhin kennt sie sich hier ja aus und wenn sie mich finden möchte, kann sie dies auch durch ihre feine Nase.
 

‚Und was tune ich jetzt? Irgendwie ist mir die Lust auf die Feier vergangen…’

Also entschließe ich mich dazu den Saal zu verlassen, um an den nahe gelegenen See zu gehen, dessen Ufer sich unmittelbar hinter der Festhalle befindet.

An diesem erblicke ich zu meiner Verwunderung auch Psiana, aber sie ist nicht allein! Sie ist in Begleitung eines Nachtaras und ich frage mich, wessen Pokémon er wohl sein mag.

‚Wenigstens genießt eine von uns den heutigen Abend…’

Ich freue mich, dass meine Freundin endlich jemanden gefunden hat den sie mag und deswegen verlasse ich auch leise das Ufer wieder, um die beiden nicht zu stören.

Doch wo soll ich nun hingehen? Zurück zur Feier?

Das will ich ehrlich gesagt nicht, denn was soll ich da noch? Ich habe keine Lust mich den ganzen Abend von Hikari an Yuukis Hals hängen zu lassen und die Lust auf Shuus Gesellschaft ist mir nun auch vergangen. Ich möchte nicht, dass er sich nur aus Mitleid mit mir unterhält, dann lieber überhaupt nicht…
 

Mein Blick fällt auf das Gebäude hinter der Festhalle und da ich nicht weiß wo ich sonst hingehen könnte, mache ich mich schließlich auf den Weg dorthin und betrete das Stadion durch den Hintereingang, da ich dafür den Schlüssel besitze.

‚Hoffentlich komme ich beim Eislaufen auf andere Gedanken.’

Schnell begebe ich mich in die Umkleide, hole aus meinem Spind die Schlittschuhe und gleite kurz darauf auch schon auf dem Eis, nachdem ich die Anlage eingeschaltet habe.
 

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‚Tatsächlich, da ist sie…’ Erleichtert darüber, sie endlich gefunden zu haben, schlittere ich auf sie zu. Sie scheint mich noch nicht bemerkt zu haben, was auch nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass sie zum Teil mit geschlossenen Augen fährt.

Doch plötzlich bemerke ich wie sie ins Wanken gerät und droht das Gleichgewicht zu verlieren. Schnell fahre ich die wenigen Meter, die uns beiden noch trennen, auf sie zu. Sanft ergreife ich ihr Handgelenk und ziehe sie zurück in meine Arme, um sie vor dem Sturz zu bewahren.

Erschrocken reißt sie ihre Augen wieder auf und blickt mir ins Gesicht, doch ich erwidere ihren Blick nur mit einem sanften Lächeln. Und als ich bemerke, dass sie wieder sicher allein auf dem Eis steht, lasse ich sie schließlich auch wieder los, auch wenn ich sie ehrlich gesagt gerne noch länger so gehalten hätte.

‚Was hat sie nur? Habe ich irgendetwas falsch gemacht?’, frage ich mich, als sie sich von mir abwendet und zum Rand fährt ohne mich ein weiteres Mal anzublicken.

Nach einiger Zeit der Stille, die nur durch die noch laufende Musik durchbrochen wird, fragt sie schließlich: „Was willst du hier?“

Noch immer versucht sie mit allen Mitteln zu verhindern, dass ich ihr oder sie mir ins Gesicht schaut. Doch als ich neben ihr zum Stehen komme und doch einen kurzen Blick in ihr trauriges Gesicht erhaschen kann, glaube ich zu ahnen, weshalb sie sich so verhält.
 

Gerade als ich zu einer Antwort ansetzten will, beginnt ein neues Lied und es ist viel langsamer als das Vorherige, wodurch mir eine gute Idee in den Sinn kommt.

Grinsend verneige ich mich vor ihr und zwar so, dass sie gar nicht anders kann, als es mitzubekommen. Verwirrt schaut sie mich an, als ich sie nach längerem Warten frage: „Würdest du mir die Ehre mit einem Tanz erweisen?“

Erstaunt schaut sie mir in die Augen, doch nach einigen Augenblicken nimmt sie schließlich doch meine dargebotene Hand an und ich führe sie in die Mitte der Eisfläche.

‚Sie ist wirklich eine bemerkenswerte Tänzerin und das Kleid bringt ihre natürliche Schönheit noch mehr zur Geltung.’
 

Wir tanzen eine ganze Weile zusammen auf dem Eis. Doch irgendwann löst sie sich nach einer Hebefigur von mir und verlässt die Bahn. Erneut bemerke ich einen traurigen Ausdruck in ihren Augen. Bevor sie allerdings in die Umkleide flüchten kann, ergreife ich erneut ihr Handgelenk und hindere sie am Gehen.

„Glaubst du wirklich, dass ich dich nur bemitleiden würde?“

„Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, was ich noch glauben soll… ich weiß inzwischen nicht mehr, ob du nur aus Mitleid hier bist, weil denkst, dass du jetzt ein leichtes Spiel haben wirst oder weil du mich tatsächlich magst. Ich weiß ja nicht einmal, ob wir uns früher schon einmal begegnet sind und wenn ja, wie diese Begegnung ausgesehen hat. Alles was ich weiß ist, dass ich, warum auch immer, Nacht für Nacht einen Jungen sehe, der mir viel bedeutet habe muss und dem du sehr ähnlich bist. Aber ob du wirklich derjenige aus meinen Träumen bist, kann ich nicht sagen…“

Ich kann ihrer Stimme entnehmen, dass sie nun verwirrt ist und Angst vor dem hat, das noch kommen wird, vor allem vor meiner Antwort.

„Und was sagt dir dein Gefühl? Was sagt dir dein Herz?“, bitte ich sie darüber nachzudenken und fasse sie an ihren Schultern an, um sie zu mir herumzudrehen, damit sie mir in die Augen schauen kann, doch sie weigert sich noch immer. Langsam hebe ich ihr Kinn an, um hoffentlich die Antwort in ihren Augen lesen zu können, die ich mir erhoffe.

Glücklich stelle ich fest, dass diese saphirfarbenen Schönheiten mir tatsächlich das bestätigen, auf das ich hoffe.

Lächelnd zücke ich mein Geschenk für sie hervor. Es ist dieses Mal zwar kein Pokémonei, wie es eigentlich Tradition ist, aber dennoch hoffe ich, dass es ihr gefällt.

Mein Lächeln weitet sich, als ich ihre vor Freude glitzernden Augen sehe, als ich ihr eine die tiefrote Rose überreiche.

„Vielen Dank!“, kommt es letztendlich von ihr. Sanft nehme ich die Blume wieder an mich, um sie ihr ins Haar zu stecken, bevor ich ihr antworte: „Es freut mich, dass sie dir gefällt… ich will ehrlich zu dir sein… ja, wir sind uns zuvor schon mal begegnet! Als du sieben Jahre alt warst, sind meine Eltern und ich zum ersten Mal nach Blütenburg zum Shussan no Matsuri gekommen. Damals habe ich dir ein Pokémonei geschenkt, aus dem dann schließlich dein Psiana als Evoli geschlüpft ist. Seitdem bist du mir immer hinterher gelaufen und hast versucht dich mit mir anzufreunden, was mir damals ziemlich auf die Nerven gegangen ist.

Weißt du, ich habe zu Hause in LaRousse so viele Fangirls und jede schmeißt sich immer dermaßen an mich heran, um mir zu gefallen und ihren eigenen Vorteil dann aus mir zu beziehen. Deswegen habe ich nie gesehen, dass du vollkommen anders bist. Ich gestehe, dass ich erst vorhin gemerkt habe, dass du nur versucht hast mich so kennen zu lernen, wie ich wirklich bin und keine Hintergedanken dabei hattest wie all die anderen. Es tut mir wirklich Leid, dass ich das nicht schon damals erkannt habe!

Es wurde mir leider erst klar, als du mich vorhin begrüßt hast und auf einmal so distanziert und ganz anders warst, als vor vier Jahren, als ich dich das letzte Mal gesehen habe.

Deine Freundin hat mir dann erzählt, was vor drei Jahren geschehen ist und auf einen Schlag ergab alles einen Sinn…

Aber du musst mir glauben, Haruka, wenn ich dir sage, dass ich dich mochte, bevor Hikari mir alles erzählt hat! Ich bin nicht hier, weil ich Mitleid mit dir habe oder meinen Vorteil aus deinem Unwissen ziehen will. Ich bin hier, weil ich dich mag und ich dich nun richtig kennen lernen will, das heißt, wenn du das auch noch möchtest…“
 

Nun bin ich es, der Angst verspürt! Angst davor dem einzigen Menschen, der mich jemals um seine aufrichtige Freundschaft gebeten hat, mit der Wahrheit über die Vergangenheit, mit meinem vergangenen Verhalten, an den Kopf gestoßen und die Möglichkeit auf eine echte Freundin inzwischen verspielt zu haben.

Ich könnte ihr wirklich keinen Vorwurf draus machen, wenn es so wäre. Aber dennoch hoffe ich, dass sie meine Entschuldigung annehmen und mir eine zweite Chance geben wird.
 

„Ich wäre wirklich sehr gerne deine Freundin!“, kommt es schließlich über ihre Lippen und ich spüre wie mir ein Stein vom Herzen fällt, „Ich kann verstehen warum du so gehandelt hast, Shuu, und ich kann es auch nachvollziehen. Ich weiß zwar nicht mehr aus eigenen Erinnerungen was damals alles geschehen ist und was für dich empfunden habe… aber ich habe die Hoffnung, dass ich mich eines Tages vielleicht daran erinnern werde und bis es soweit ist, möchte ich dich noch einmal kennen lernen… und dieses Mal richtig!“

Überglücklich ziehe ich sie in meine Arme und drücke sie an mich. Nach dem ersten Schock erwidert sie meine Umarmung und kuschelt sich etwas an mich.

Ich kann förmlich spüren wie glücklich und erleichtert sie nun ist, denn mir ergeht es nicht anders.

„Sag mal… wo hast du eigentlich die Schlittschuhe her?“, fragt sie irgendwann leicht lachend und ich bin mir sicher, dass sie die Antwort schon kennt.

„Ähm… na ja, wenn Yuuki seinen Spind nicht abschließt und ich dann auch noch zufällig die gleiche Schuhgröße wie er habe…“ Auf meine Antwort hin beginnt sie nur noch mehr zu lachen.
 

Nachdem wir uns wieder unsere normalen Schuhe angezogen haben und ich meine ausgeliehenen Schlittschuhe wieder zurück in den Spind mit Yuukis Namen drauf gestellt habe, machen wir uns auf den Weg zurück zur Feier.

Doch auf einmal fällt mir noch etwas Wichtiges ein: „Du hast nicht zufällig hier irgendwo ein Nachtara herumlaufen gesehen? Ich suche ihn nämlich schon überall…“

„Ach er gehört zu dir? Ich habe ihn zusammen mit Psiana vorhin am Seeufer gesehen. Deswegen bin ich ja auch in die Eislaufhalle gegangen, um die beiden nicht zu stören!“

‚Ich wusste es! War doch klar, dass er bei dieser Schönheit nicht widerstehen kann… aber mir ergeht es mit ihrer Trainerin auch nicht anders. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, ich habe mich etwas in sie verliebt…’, aus den Augenwinkeln heraus werfe ich kurz einen Blick auf sie und zu meiner Freude ist sie die ganze Zeit über am Lächeln, ‚Wie auch immer, dieses Geständnis verschiebe ich lieber auf ein anderes Mal, für heute reicht es. Aber vielleicht kann ich nach meinem Abschluss hier in Blütenburg studieren, dann könnten wir zumindest mehr Zeit miteinander verbringen. … Wow, kaum zu glauben, dass ich vor wenigen Stunden noch so schnell wie möglich von hier weg wollte und jetzt sogar überlege hierher zu ziehen, nur um bei ihr sein zu können…’
 

„Da seid ihr beiden ja. Wo seid ihr denn gewesen, wir haben schon nach euch gesucht!“, begrüßt uns mein Vater grinsend.

„Wir waren nur draußen und haben etwas Luft geschnappt.“, antworte ich ihm, als mir etwas von unserem letzten Zusammensein einfällt, auf dessen Frage ich noch keine Antwort finden konnte, „Aber sag mal, woher wusstet ihr eigentlich, dass Haruka ihr Gedächtnis verloren hat? Ich meine, ihr habt mich ihr ja auch direkt vorgestellt, als ob wir uns noch nie begegnet wären“

Nun bin ich aber mal gespannt auf die Antwort. Doch meine Eltern werfen mir auf diese Frage nur seltsame Blicke zu, was ich nicht nachvollziehen kann.

Doch irgendwann entschließt sich meine Mutter dazu mir doch zu antworten: „Das hat Mitsuko uns doch kurz nach unserer Ankunft erzählt, da warst du sogar noch anwesend!“

„Was?“

‚Okay… ich glaube das nächste Mal sollte ich wirklich zuhören, damit so etwas wie heute Abend nicht noch einmal passiert…’
 

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Und jetzt ist auch die letzte Autorin erraten, es ist Kimie_Yashi die diese FF geschrieben hat.

The sweetest Temptation für Yurippe

The sweetest Temptation
 

„Die Gewinner sind Haruka und ihr Psiana!“, verkündete die blonde Moderatorin freudig, während sie Haruka das silbern schimmernde Band von Aury City überreichte.

Glücklich nahm die Koordinatorin das Zeichen ihre Sieges an und verbeugte sich vor dem Publikum, welches sie mit tosendem Applaus überschüttete.

Ihr Psychopokemon schien ebenfalls sehr zufrieden mit sich und schnurrte leise, während es den Kopf an ein Bein ihrer Trainerin anlehnte.

„Das hast du toll gemacht, Psiana.“, flüsterte sie ihrer Partnerin leise zu und setzte ein Lächeln auf.

Auch wenn sie stolz war, diesen Wettbewerb gewonnen zu haben, fehlte ihr etwas .

Besser gesagt, jemand.

Ein gewisser grünhaariger Jemand.

Shuu.

Der arrogante Top-Koordinator aus LaRousse, dessen liebstes Hobby es war, Haruka auf die Palme zu treiben, indem er ihr jedes Mal, wenn sie sich trafen, erklärte hatte, wie schlecht sie doch wäre und das ihre Pokemon eigentlich ein besseren Trainer verdient hätten.

Auch wenn diese harten Worte das Mädchen oft verletzten, so waren sie es auch, die sie stärker machten. Die Brünette wollte stärker werden, um ihm zu beweisen, dass sie nicht die schwache Koordinatorin war, für die er sie hielt.
 

Langsam schritt die Koordinatorin aus der Wettbewerbshalle, wie es schien würde sie die heutige Nacht im Poke-Center verbringen.

Es war ihr mehr als recht, immerhin hatte sie die letzten Nächte in einem Schlafsack auf kalten, harten Boden verbracht, das gemütliche Bett bot eine sehr willkommene Abwechslung.

Als die das Center betrat, fixierten sich ihre Augen sofort auf eine bestimmte Person, die, mit dem Rücken zu ihr gewandt, an der Rezeption stand und ein Tablett mit Pokebällen entgegen nahm.

Haruka glaubte ihren Augen nicht trauen zu können, so lange hatte sie ihn nicht gesehen und dann traf sie ihn hier?

Mit vorsichtigen Schritten ging sie auf die Rezeption zu, als einer der Pokebälle auf dem Tablett des Jungen begann, sich zu bewegen.

Bevor die Koordinatorin überhaupt realisierte, was geschehen war, fand sie in ihren Armen ein kleines Pokemon wieder.

„Kyra!“, rief sie überglücklich und drückte das Wesen fest an sich. „Ich freue mich ja so, dich endlich wiederzusehen.“

Aus den Augenwinkeln nahm sie den überraschten Gesichtsausdruck des Jungen wahr, der sie fassungslos ansah. Er schien zu erstaunt, um überhaupt reagieren zu können.

Mit einem Lächeln auf den Lippen wandte sich die Koordinatorin nun auch zu ihm.

„Hallo Yuuki.“
 

„Ha-Haruka?“, brachte er schließlich hervor, sein Verstand schienen dennoch nicht begreifen zu können, was seine Augen sahen.

Das kleine Mädchen von damals war inzwischen zu einer jungen, hübschen Frau herangewachsen.

„Ja, ich bin es wirklich. Wie lange ist es her?“, grübelte sie und legte ihre Stirn in Falten. Kira klammerte sich noch immer an ihren Hals, als ob sie glaubte, Haruka würde verschwinden, wenn sie sie losließe.

„Eine ganze Weile.“, brachte er schließlich hervor, konnte jedoch seine Augen nicht von der Koordinatorin abwenden. „Und dann auch noch, wenn bald ein Feiertag ansteht.“

„Feiertag?“ Verwundert blickte sie zu ihm. „Was denn für ein Feiertag?“

Yuuki lachte leise, ehe er antwortete.

„In vier Tagen ist Ostern. Du weißt schon Pokemon-Eier anmalen, Süßigkeiten suchen oder in deinem Falle eher essen und den Tag einfach genießen.“

Seine Augen begannen zu leuchten, als er Haruka noch einmal genau musterte. Verwirrt erwiderte die Koordiantorin seinen Blick, unsicher, was er zu bedeuten hatte.

„Würdest du mir einen kleinen Gefallen tun?“
 

„Yuuki, dass verzeihe ich dir niemals!“, kreischte die Brünette hysterisch, als sie aus der Umkleidekabine trat. Auf ihrem Gesicht lag ein dunkelroter Schimmer, es sah aus, als stände ihr Kopf in Flammen.

„Oh, ich finde, es steht dir wirklich gut.“, gab er lachend zurück und ließ seinen Blick über ihr Kostüm schweifen.

Die braunen Ohren auf ihrem Kopf gingen ihr bis zur Taille, das dazu passende braune Kleid mit den schwarzen Ballerinas stand ihr ausgezeichnet, so, als habe man es nur für sie gemacht.

„Ich gehe doch nicht als Schlappor verkleidet Süßigkeiten verschenken...“, murmelte sie beleidigt, jedoch wohl wissend, dass Widerstand zwecklos war.

Warum hatte sie sich bloß dazu überreden lassen?
 

„Sag mal Haruka, was würdest du davon halten, an Ostern so viele Süßigkeiten essen zu können, wie du wolltest?“

Diese Frage verwirrte die Koordinatorin zunächst sehr, doch abgeneigt war sie nun ganz und gar nicht. Immerhin gehörte das Essen, insbesondere das von Süßigkeiten, zu ihren allerliebsten Hobbys.

„Was für eine Frage. Ich würde alles für denjenigen tun, der mir so was anbieten würde.“

Yuukis Grinsen wurde noch eine Spur breiter.

„Dann habe ich eine ausgezeichnete Idee.“

Ohne ein weiteres Wort packte er die Brünette am Handgelenk und zog sie zum Eingang des Centers hinaus. Es dämmerte, nicht mehr lang und die Nacht würde hereingebrochen sein.

Zielstrebig ging Yuuki durch die Gassen, Osterdekoration war überall zu sehen.

Egal wo man hinsah, schokoladen Haspirors und bunte Eier blickten einem von jedem Schaufenster aus entgegen.

„Wohin gehen wir?“, fragte sie misstrauisch, als Yuuki immer noch nicht bereit war, ihr eine Antwort zu geben.

„Ins Land deiner Träume.“, gab dieser Antwort, auch wenn er wusste, dass sie mit dieser Aussagen nicht viel schlauer war, als vorher auch.

Beleidigt gab Haruka ein Grumeln von sich, ließ sich jedoch brav von ihrem Sandkastenfreund weiter durch die Straßen ziehen. Nach weiteren Gassen blieb er schließlich stehen und schaute sie erwartungsvoll an. Haruka ließ ihre Augen über den Laden schweifen, vor dem sie nun stand.

Die rosfarbene Fassaden wirkten, als bestünden sie aus echtem Zuckerguss und schimmerte im Licht der leuchtenden Lettern.

„Ayakos Traumland“, las die Koordinatorin vor. „Was wollen wir hier?“

Ohne ihrer Frage Beachtung zu schenken, stieß er die Tür auf und trat hinein. Von Innen saß der Laden genauso aus, wie es sein Äußeres vermuten ließ. Es gab wenig, was nicht rosa war oder mit Süßigkeiten gefüllt war. Teller, Kannen, Schalen, selbst die Wände wurden von den Leckereien verziehrt.

Haruka kam nicht umhin sich sprachlos umzuschauen, erst wieder erwachend, als Yuuki in schallendes Gelächter ausbrach.

„Du solltest dich mal sehen, wie ein kleines Kind.“, brachte er hervor, worauf sich die Wangen der Koordinatorin rot färbten und sie sich beleidigt von ihm abwandte.

„Na und?“

„Ayako? Bist du hier?“

Seine Stimme hatte einen... sie konnte es nicht recht beschreiben... einen hinterlistigen Klang angenommen?

„Ja bitte, was kann ich... Oh Yuuki, was für eine Überraschung, wen hast du denn da mitgebracht?“

Eine junge Frau, Mitte 20, kam auf sie zu, ihre braunen Locken wirbelten umher, ihr Haar war ein Meer aus Schleifen. Rosa Schleifen, genau wie jene, die sich an ihrem Kleid befanden.

„Haruka Hanasaki. Oder auch ´Die Prinzessin von Hoenn`. Ich glaube, sie wäre perfekt für die Arbeit.“

Die Brünette bekam allmählich den Eindruck, als würde ihr eine wesentliche Hintergrundinformation fehlen, das plötzlich auftretende Funkeln in Ayakos Augen minderte diesen Verdacht nicht.

„Oh ja, sie wäre perfekt.“, sagte sie glücklich lächelnd, während sie Haruka musterte. „Solch ein Glück.“

„Ayako Sayurino, eine gute Freundin meiner Mutter.“

Da sich Ayako nicht selbst vorgestellt hatte, übernahm Yuuki dies nun.

„Sie ist zwar ziemlich verplant, aber sehr nett. Ayako, berichte ihr doch von dem Job, ich bin sicher, sie wird Feuer und Flamme sein.“

Das Funkeln in Ayakos Augen wurde stärker, ihren rosaroten Mund zierte ein dankbares Lächeln, während sie eine ihrer Schleifen zurechtrückte.

„Oh, natürlich,“, begann sie und nestelte nun an einer weiteren Schleife herum, „Alles was du tun sollst, ist Süßigkeiten vor dem Laden verschenken. Als Werbegeschenk sozusagen. Natürlich wirst du auch entsprechend entlohnt, nämlich mit so vielen Süßigkeiten wie du tragen und essen kannst.“

„Was wohl eine Menge sein dürfte.“, war der trockene Kommentar Yuukis, eifrig bemüht, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Haruka warf ihm einen wütenden Blick zu, wandte sich dann jedoch wieder Ayako zu, um ihren Sandkastenfreund mit Nichtbeachtung zu strafen.

„Und ich muss einfach nur Süßigkeiten verschenken?“

In ihren Worten schwang ein großer Unglaube, dieses Angebot musste einen Haken haben, den sie einfach nicht zu erkennen vermochte.

„Ja, das ist alles.“, antwortete die Süßigkeitenverkäuferin, verwirrt, wie sie den Unglauben Harukas zu verstehen hatte.

„Na dann,“, Ein glückliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, „abgemacht.“
 

„Nun stell dich nicht so an, du hast zugestimmt, also wirst du Ayako wohl nicht im Stich lassen, oder?“

Wenn sie gekonnt hätte, würde ein großer Streifen Klebeband Yuukis Mund zieren. Seine Worte waren ihr wahrlich keine Hilfe, aus dieser Sache wieder herauszukommen.

„Oh Haruka, du siehst einfach wundervoll aus.“, stellte Ayako fest, als sie zur Tür herein kam. „Du siehst hinreißend aus.“

Ein rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen, rasch drehte sie den Kopf zur Seite, hoffend, dass niemand etwas bemerken würde.

„Und nun... Ab zum Foto-Shooting.“

„Was?“

Haruka glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. Foto-Shooting? Wann war denn davon die Rede gewesen?

„Yuuki, hast du ihr davon nichts erzählt?“

Verwunderung blitzte in ihren violetten Augen auf, als sie zu ihm sah.

„Nein, dass hat Yuuki wohl vergessen.“, gab die Brünette gereizt Antwort auf die, an Yuuki gerichtete, Frage.

„Tut mir Leid, ich weiß nicht, wie ich das vergessen konnte.“

Das gespielte Bedauern in seiner Stimme war genauso falsch wie der um Vergebung flehende Ausdruck in seinen Seelenspiegeln.

„Wie auch immer.“, beendete Ayako das Gezanke der beiden, „Ich hatte die Idee Plakate von meinem Laden und dem Süßigkeiten-Mädchen zu machen und in der Stadt auf zu hängen. Wenn ich schon einmal eine berühmte Koordinatorin habe, will ich auch gut Werbung machen.“

Still leidend fügte sich Haruka ihrem Schicksal und nickte, was ein Lächeln auf das Gesicht der Frau zauberte.

„Oh, dann lasst uns keine Zeit verlieren.“
 

Das Foto-Shooting verlief laut Ayakos Meinung fantastisch. Der Rotschimmer auf Harukas Gesicht sähe einfach bezaubernd aus, ließ sie verlauten, als sie fertig waren und würde sicherlich die männlichen Bürger Aury Citys in seinen Bann ziehen.

Auch wenn Haruka anderer Meinung war, so freute sie sich dennoch über Ayakos Loben.

„In etwa zwei Tagen werde ich die Plakate haben. Mein Mann hat Gott sei Dank Freunde, die so etwas schnell erledigen können.“, erklärte sie lachend und wandte sich zu Yuuki. „Du wirst die Plakate dann mit Hiro und Tomoki aufhängen. Sie sollen sich einmal eine Auszeit von der Arbeit gönnen.“

Hiro und Tomoki waren Ayakos Söhne, Zwillinge, jedoch jünger als die Koordinatorin und ihr Sandkastenfreund. Man könnte sie mit keinem Wort besser beschreiben, als Genies. Die beiden arbeiteten so zu sagen indirekt bei ihrer Mutter mit im Laden. Ihre Aufgabe war es, neue Süßigkeiten zu kreieren, etwas was sie ausgezeichnet beherrschten. Haruka hatte die Jungs daher erst zweimal gesehen, die meiste Zeit verbrachten sie in ihrem Zimmer, oder Labor, wie sie es nannten.

„Oh Haruka, ich danke dir wirklich sehr, dass du das für mich getan hast, auch wenn du mit Sicherheit schon genug Stress mit deinen Vorführungen hast.“

„Unsinn,“, winkte die Brünette lächelnd ab, „es hat mir sogar irgendwie Spaß gemacht.“

Das Lächeln, welches Ayakos rosarote Lippen zierte, wurde noch ein wenig breiter.

„Trotzdem, vielen, vielen Dank. Deine Belohnung befindet sich bereits auf deinem Zimmer. Ich hoffe, es schmeck dir.“

Da sie, genau wie Yuuki, bei der Arbeit half, hatte sie der Koordinatorin ein Zimmer herrichten lassen, da sie es als Selbstverständlichkeit empfand und das das Mindeste wäre, was sie tun könnte. Haruka hatte dieses Angebot dankend angenommen, außerdem war die Aussicht auf die vielen Süßigkeiten einfach zu verlockend gewesen.

Erschöpft schritt sie langsam die hölzerne Treppe empor, Yuuki nach, dessen Zimmer direkt neben dem ihrigen lag.

„Schlaf gut und träume süß.“, murmelte er, bevor er seine Türe öffnete und verschwand, ohne Haruka die Gelegenheit gegeben zu haben, etwas erwidern zu können.

Verwundert sah sie noch einen kurzen Moment auf die geschlossenen Tür, ehe sie ihre eigene öffnete und eintrat. Mit letzter Kraft streifte sie ihr Kostüm ab und nahm sich eines der weißen Nachthemden, die Ayako ihr auf das Zimmer hatte bringen lassen.

Ohne dem Korb voller Süßigkeiten groß Beachtung geschenkt zu haben, ließ sie ihren Kopf auf das weiche Federkissen gleiten und zog die Decke über sich.
 

Die nächsten zwei Tage passierte nichts, was erwähnenswert gewesen wäre. Haruka bekam von Yuuki Aury City in seiner ganzen Schönheit gezeigt, beiden viel auf, dass die Menge an Osterdekorationen stetig zunahm. Viel mehr Schokoladen-Pokemon und Süßigkeitenstangen zierten die Schaufenster der Geschäfte, als es vor zwei Tagen der Fall gewesen war, selbst die Bäume waren nun mit bunten Eiern behängt worden.

Als sie gegen Nachmittag zurück zum Laden gingen, kam ihnen bereits Ayako mit funkelnden Augen entgegen.

„Oh, wie schön, dass ihr hier seid. Die Plakate sind fertig.“

Das Funkeln in Ayakos Augen schlich sich nun auch in Harukas saphirne Seelenspiegel.

„Wo sind sie?“

Ohne eine Antwort zu geben, packte die Süßigkeitenverkäuferin die Brünette am Handgelenk und zog sie in den Laden, Yuuki folgte den beiden.

Auf der Verkaufstheke lagen drei Stapel voller Plakate. Rasch nahm Ayako eines der Poster und hielt es hoch, um es voller Stolz zu präsentieren.

„Sind sie nicht wunderschön geworden?“

Sofort zeichnete sich ein leichter rötlicher Schimmer auf dem Gesicht der Brünette ab. Das sollte wirklich sie sein?

Ihre zartrosefarbenen Lippen zierte ein zuckersüßes Lächeln, das, laut Ayakos Aussage, Eis zum Schmelzen bringen könnte. Das hellbraune Schlappor-Kostüm passte, als habe man es eigens für sie entworfen, die braun-weißen Ohren umrahmten ihr Gesicht und verschmolen mit ihrem braunen Haar. Ihre Hände hatten den Griff eines weißen Flechtkorbes umschlossen, der eine ganze Reihe kleiner Schokoladen-Pokemon, Bonbons und Zuckerstangen bereit hielt.

Der rosafarbene Laden im Hintergrund rundete das gesamt Bild ab.

„Nicht schlecht, nicht schlecht...“, kommentierte Yuuki und begutachtete das Poster noch einmal ausgiebig.

„Nicht schlecht?“ Missbilligend hob Ayako eine Augenbraue. „Oh, sie sind einfach wundervoll geworden.

„Dafür das Haruka zu sehen ist...“

Die Gemeinte hörte dem Gezanke der beiden nur noch mit halben Ohr zu. Zwar kam es ihr so vor, als würde Yuuki es irgendwie darauf anlegen, mit ihr zu streiten, doch interessierte es sie wenig. Ihre Gedanken galten momentan einer anderen Person, die sie bereits so lang schon nicht mehr gesehen hatte. Was würde er wohl von ihr denken, wenn er sie so sehen würde?

Der rötliche Schimmer, der sich auf ihre Wangen geschlichen hatte, verblasste beim Gedanken an ihn nicht, nein, er wandte sich in ein tieferes Rot.

So ein Unsinn, schallte sie sich selbst, was sollte er schon denken? Außerdem, was hatte sie seine Meinung überhaupt zu interessieren. Es war ja nicht so, dass sie in ihn verliebt wäre...

„Hey Haruka!“

Leicht verärgert fuchtelte Yuuki mit seiner Hand vor ihrem Gesicht herum.

„Yu-Yuuki? Wa-Was ist denn?“

Sie fühlte sich, als ob er sie bei etwas verbotenem ertappt hätte. Dennoch, bildete sie es sich nur ein, oder lag ein leicht aggressiver Unterton in seiner Stimme?

„Nichts...“, murmelte er und wandte sich ab. Haruka konnte flüchtig den Ausdruck eines schmollenden Kleinkindes auf seinem Gesicht erkennen.

„Yuuki, du wirst jetzt diese Plakate zusammen mit Hiro und Tomoki aushängen.“, erklärte Ayako, während sie den ersten Stapel in eine Tüte packte, „Sie müssten in ihrem Zimmer sein.“

Auch die anderen beiden Stapel hatten ihren Weg in eine Tüte gefunden und sich zu Klebeband und Reißzwecken gesellt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief Yuuki an den beiden Frauen vorbei und ging seine beiden Mitarbeiter suchen.

„Ayako, was wäre eigentlich gewesen, wenn ich nicht zufälliger Weise gekommen wäre?“

Diese Frage beschäftigte Haruka bereits, seit sie hier war. Hätte es dann auch so viele Plakate gegeben? Wer hätte dann das Süßigkeitenmädchen gemacht?

„Nun, Plakate hatten wir bereits gedruckt, meiner Mitarbeiterin war darauf zu sehen gewesen. Doch sie wurde vor etwa einem Monat krank, Besserung war bis heute nicht in Sicht, weshalb wir die Plakate nicht ausgehangen haben. Yuuki war bereits seit drei Wochen hier, ich hatte seiner Mutter von dem Krankheitsfall meiner Freundin erzählt, sie wollte ihn mir als Hilfe schicken. als er plötzlich mit dir hier auftauchte. Es erschien mir wie ein Glücksfall. Auch wenn alle Aktionen relativ kurzfristig statt fanden, so kann sich das Endergebnis wirklich sehen lassen.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Ich hoffe, es wird ein richtiger Erfolg, deine Mühe soll nicht umsonst gewesen sein.“

„Nein, das wird bestimmt ein Erfolg. Übermorgen gebe ich mein bestes.“

Ayako schenkte ihr ein dankbares Lächeln.

„Du kannst in dein Zimmer gehen und deinen Lohn genießen.“, sagte sie mit einem Zwinkern.

„Ich hoffe es schmeckt dir.“
 

Nachdem sich die Koordinatorin versichert hatte, dass Ayako keine Hilfe mehr benötigte, lief sie eilig die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Zwar hatte sie bereits in den vergangenen zwei Tagen etwas davon gegessen, doch wirklich Zeit hatte sie nicht gehabt.

Der Grund hieß Yuuki, der ständig irgend etwas mit ihr unternehmen wollte, ob er ihr nun schöne Plätz in der Stadt zeigte, sie ihre Pokemon gegeneinander antreten ließen oder einfach nur in einem Straßencafé saßen und die warmen Strahlen der Sonne genossen, wirklich Zeit für ihre Süßigkeiten hatte sie keine gehabt.

Doch Yuuki hatte nun zu tun und die hatte frei.

Ein diebisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie den riesigen Korb voll Schokolade, Bonbons und anderen Leckereien begutachtete.

„Kommt alle raus!“, rief sie und warf fünf rot-weiße Bälle in die Luft. Aus dem roten Licht traten ihre treuen Pokemon, ihre Freunde, die sie unterstützten, egal wo hin sie ging.

Papinella flog auf den Tisch zu und ließ sich auf einer Stuhllehne nieder, Enekoro nahm auf diesem Stuhl platz, Psiana hatte es vorgezogen auf dem Tisch zu sitzen und Schillok blieb am Boden sitzen, gleich neben Lohgock.

Den Abend verbrachten sie essend und lachend, etwas, was sie vor lauter Wettbewerben schon lange nicht mehr hatten machen können.
 

„Endlich sind wir in Aury City angekommen. Leider einige Tage zu spät.“, seufzte der Top-Koordinator und fuhr sich mit der Hand durch sein grasgrünes Haar. „Nur durch diesen verdammten Sturm.“

„Rose-Roserade.“, stimmte ihm sein treues Pflanzenpokemon zu und mimte ein besorgtes Gesicht, als ihr Blick auf den Verband an Shuus Kopf fiel, den er jedoch rasch abnahm, nun, da sie sich der Stadt näherten.

Die beiden wurden im Gebirge von einem Sturm überrascht, der Koordiantor schaffte es nicht rechtzeitig einem Felsen auszuweichen, der ihn bewusstlos schlug.

Als sie wieder zur Besinnung kamen, fanden sie sich in einer kleinen Holzhütte wieder. Eine Frau hatte sie gefunden und in ihr Heim gebracht, wo sich der Grünhaarige so lange ausruhen musste, bis es ihm wieder besser ging.

Der Weg von Cryselin nach Aury nahm etwa eine fünftägige Reise in Anspruch, wenn er es noch rechtzeitig zu dem Wettbewerb hätte schaffen wollen. So war alles anders gekommen und er war nicht rechtzeitig anwesend um teilnehmen zu können.

„Naja, wenigstens zu Ostern sind wir rechtzeitig hier angekommen.“, murmelte der Koordinator. „Auch wenn das ein schwacher Trost ist.“

Die Sonnenstrahlen schienen hell und warm über den wolkenlosen Himmel, bestes Wetter für ein Fest. Roserade blickte neugierig in ein Schaufenster nach dem anderen, immer wieder begierig etwas neues entdecken zu wollen.

Als das Rosenpokemon jedoch plötzlich stehen blieb und auf etwas deutete, glaubte Shuu seinen Augen nicht zu trauen.

„Haruka?“, flüsterte er verwundert und strich über das Plakat. Sie sah wirklich toll aus, das braune Kostüm stand ihr perfekt. Das liebliche Lächeln auf ihren Lippen konnte zum Träumen verleiten. „Was zum...?“

Er stockte, wohl wissend, dass sein Pokemon wirklich jede seiner Reaktionen mitbekam und bei Gelegenheit gegen ihn verwenden würde.

Seine verwunderte Stimme veränderte sich in die altbekannte arrogante, die die Koordinatorin immer gehasst hatte.

„Was soll das denn? Will sie beim Zirkus auftreten?“

Für diese Bemerkung fing er sich einen bösen Blick seines Pokemon ein, die ohne ein weiteres Wort in eine Straße stolzierte.

Seufzend folgte der Grünhaarige seinem Pokemon, welches durch die verschiedensten Gassen lief, jedoch den Schaufenstern keinen einzigen Blick schenkte. Sie kennt sich doch hier gar nicht aus, dachte der Koordinator, sie wird wohl kaum diesen Laden fin...“

Ehe er seine Gedanken beenden konnte, war Roserade um eine Ecke gebogen, er selbst wäre ihr beinah gefolgt, erkannte jedoch noch rechtzeitig die rosafarbene Farbe des Ladens und blieb an der Ecke stehen.

Roserade warf einen kurzen Blick über ihre Schulter, blieb dann aber auch stehen. Er sollte ruhig Gelegenheit haben, die Brünette ausgiebig betrachten zu können.

Shuus Herz begann schneller zu schlagen, als er Haruka erblickte. Sie hatte genau dasselbe Lächeln auf den Lippen, wie auf dem Plakat, dennoch hatte es eine ganz andere Wirkung. Viele Kinder standen in einem großen Kreis um sie herum, während sie jedem ein kleines Geschenk gab. Es schien ihr wirklich Spaß zu machen. Er konnte es nicht genau beschreiben, doch dieses Bild löste eine eigenartige Wärme in seiner Brust aus.

Doch seine gute Laune hielt nicht lang, als sich plötzlich ein schwarzhaariger Junge den Weg durch die Kinderschar bahnte und ihr einen Wangenkuss gab. Shuu glaubte seinen Augen nicht trauen zu können, auch Haruka selbst schien mehr als verwirrt zu sein, versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen und lächelte weiter.

Innerlich kochte Shuu vor Wut.

Was fiel diesem Kerl ein, Haruka einfach zu küssen und dann auch noch vor seinen Augen?

Shuu hatte genug gesehen und trat aus dem Schatten der Ecke hervor und schritt zu Haruka. Yuuki hatte ihr Handgelenk fest umklammert, so sehr sie auch versuchte sich zu befreien, es half nichts.

Auch Roserade schien nicht gerade erfreut über das Verhalten dieses Jungen zu sein und folgte seinem Trainer. Um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, ließ es bunte Blumen regnen.

Es funktionierte, die Brünette wandte ihren Kopf in Richtung des Koordinators.

„Shuu?!“, japste sie überrascht. Wie lange hatte er schon da gestanden? Panik breitete sich in ihr aus, Shuus wütender Blick, als er Yuuki anfunkelte ließ den Schluss zu, dass er da bereits eine Weile gestanden haben musste.

„Ja, wer sonst?“, sagte er leise. Seine Stimme klang ruhig, dennoch blieb der Brünetten der bedrohliche Unterton nicht verborgen.

Die kleinen Kinder wussten nicht recht, wie sie sich verhalten sollten, die negative Stimmung spürten sie jedoch und zogen es vor in den Laden zu gehen.

„Da-das ist Yu-Yuuki, mein...“

Weiter kam die Koordinatorin nicht, Yuuki unterbrach sie und beendete ihren Satz.

„Ihr Freund.“

Shuu war, als hätte man ihm einer Ohrfeige verpasst.

Ihr Freund?

Haruka wollte etwas erwidern, dieses Missverständnis klären, doch Shuu kam ihr zu vor.

„Dein Freund also? Na dann werdet glücklich, ihr gebt ein fantastisches Paar ab. Eine zweitklassige Koordinatorin und ein talentfreier Trainer.“

Seine Stimme triefte nur so vor Hohn und Spott. Diese arrogante Stimme, die sie so sehr hasste, knallte ihr nun wie ein Peitschenhieb ins Gesicht.

Fassungslos starrte sie ihn an. Sie hatte vorgehabt, diesen Irrtum zu erklären, doch nachdem sie hörte, wie er über sie dachte, war sie dazu nicht mehr bereit. Sollte er doch denken, was er wollte!

„Zweitklassige Koordinatorin?“, wiederholte sie, „Wenn ich so schlecht bin, wie du immer sagts, warum habe ich dann diesen Wettbewerb gewonnen?“

Shuu gab einen spöttischen Laut von sich und fuhr sich mit einer Hand durch sein grasgrünes Haar.

„Ganz einfach, ich war nicht da. Gegen mich hättest du keine Chance gehabt.“

„Sicher.“, zischte Haruka, die Mühe hatte, ihre aufkommende Wut zu unterdrücken. „Du bist doch absichtlich zu spät gekommen, du wolltest nicht gegen mich antreten.“

„Vielleicht auch das. Immerhin will ich ja nicht, dass du durch die ganzen verlorenen Wettbewerbe zu deprimiert bist. Da musste ich dir wenigstens diese eine Chance für einen Sieg gönnen. Sei mir lieber dankbar.“

Dieser Satz hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Haruka holte aus, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen, doch Shuu fing ihre Hand mühelos ab. Wie in Rage umschloss sie den Griff des Korbes und ließ ihn gegen Shuus Kopf knallen.

Der Grünhaarige taumelte leicht einige Schritte zurück, ehe er sich wieder fing und sein altbekanntes Lächeln aufsetzte.

„Tss, wenn du dir nur so zu helfen weißt.“

Haruka war den Tränen nah, als Shuu ihr den Rücken zuwandte und um eine Ecke bog. Roserade warf der Koordinatorin einen mitleidigen Blick zu, sie verstand, was in ihr vorging.

„Pscht, ganz ruhig. Der Kerl ist es nicht wert.“, versuchte Yuuki sie zu beruhigen, fing sich jedoch nur einen bösen Blick Harukas ein.

„Es ist alles nur deine Schuld, verschwinde!“

Bei diesen Worten zuckte der Schwarzhaarige zusammen, etwas verletztes lag in seinem Blick, doch dies war der Brünetten egal. Sie wollte ihn nicht mehr sehen. Auch wenn Shuus Worte sie verletzt hatten, so war Yuukis Handel der Auslöser gewesen, immerhin dachte er nun, sie wären zusammen.

Sie waren Sandkastenfreunde, aber doch nicht mehr! Jedenfalls von ihrer Seite aus, doch wie stand es um Yuuki? Der Schwarzhaarige ließ Haruka allein und ging zurück in den Laden, er wollte sie nicht noch wütender machen, als sie ohne hin schon war.

Die Kinder hatten leicht verängstigt an der Tür gewartet, bis sich der Streit gelegt hatte und scharten sich nun langsam wieder um Haruka. Sie bemühte sich, ein falsches Lächeln aufzusetzen, sie wollte Ayako doch Helfen und nicht alles Schlimmer machen.
 

Der Tag näherte sich langsam seinem Ende, als die letzten Sonnenstrahlen hinter den Bäumen verschwanden. Haruka hatte sich so gut es ging zusammen gerissen, doch als sie nun in ihrem Bett lag, konnte sie nicht anders, als ihren Tränen freien Lauf zu lassen.

Warum wollte sie nicht, dass Shuu dachte, sie wäre in einen anderen verliebt?

Warum schmerzten seine Worte so sehr?

Psiana hatte sich aus ihrem Pokeball befreit und sprang zu ihrer Trainerin auf das weiche Bett.

„Ach Psiana...“, schluchzte sie leise. „Warum nur?“

In Mitten der Nacht schreckte sie plötzlich aus dem Schlaf. Etwas war in ihrem Zimmer, das offenen Fenster bestätigte diese Vermutung nur. Eilig knipste sie das Licht an und ließ ihren Blick im Zimmer umher schweifen.

Nichts war zu erkennen, bis plötzlich ein Pokemon aus dem Schatten einer Pflanze trat.

„Roserade?“, hauchte die Koordinatorin in die Stille hinein. „Was ist denn los?“

Der Blick von Shuus Pokemon beunruhigte sie. Roserade sah furchtbar unglücklich aus.

„Rose-Rosera.“, erklang ihre traurige Stimme. Langsam schritt sie zur Tür und deutete auf die Koordinatorin. Diese begriff nicht, was das Pokemon von ihr wollte. Roserade fuchtelte wild mit seinen Rosenarmen umher, immer drängender auf die Tür deutend.

„Du willst, dass ich dir folge?“

Erleichtert nickte sie, darauf wartend, dass sich die Brünette erhob uns ihr folgte.

Shuu?! Es musste etwas mit ihm passiert sein!

Rasch tat sie, das Pflanzenwesen von ihr wünschte und öffnete die Tür. Ehe sie sich versah, war Roserade an ihr vorbeigelaufen und bedeutete der Koordinatorin ihr zu folgen. Schnell

ging sie ihr hinterher, wurde jedoch aufgehalten. Jemand hielt ihren Arm fest.

Es war... Yuuki.

„Was willst du?“, fauchte sie ihn an und zog ihr Handgelenk weg.

„Ich wollte mich entschuldigen.“, murmelte er. „Es tut mir Leid, ich...“

„Spar dir das, ich habe keine Zeit. Und nun entschuldige...“, begann sie ihren Satz, wurde jedoch dieses mal von ihm unterbrochen.

„Ich liebe dich.“

Die Worte waren so schnell über seine Lippen gekommen, das Haruka nicht umhin kam, ihn vollkommen verwirrt anzusehen.

„Ich weiß, dass du mich auch liebst. Wir gehören zusammen, jeder weiß es.“

„Gar nichts weißt du.“, krächzte sie leise, als sie ihre Stimme wiederfand. Kristallene Tränen hatten sich in ihren Augenwinkeln gesammelt, wie Regentropfen rannen sie nun ihre Wange hinab. „Ich... Ich liebe einen anderen!“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief sie Roserade nach und ließ einen unglücklichen Yuuki zurück.
 

Das Rosenwesen führte die Brünette durch allerhand Straßen, bis sie schließlich an einem gut beleuchteten Gebäude ankamen.

„Das Pokemon Center?“, flüsterte sie verwirrt und konnte gerade noch den Anflug eines Nickens wahrnehmen, ehe das Pokemon bereits hinein lief.

„Schwester Joy?“

Harukas Rufen hallte durch den ganzen Raum.

„Nicht so laut. Es schlafen doch schon alle.“, murmelte die Schwester, als die Brünette vor ihr stand.

„Sagen Sie, liegt hier in einem der Zimmer der Top-Koordinator Shuu Ibara?“

Eilig tippte Schwester Joy den Namen in ihrem Computer ein, als sie schließlich fündig wurde.

„Ja, Shuu Ibara. Zimmernummer 122. Wurde ohnmächtig heute auf einer Straße gefunden, hat eine mittelschwere Kopfverletzung. Irgend etwas muss die bereits heilende Wunde geöffnet habe. Soweit ich es sehen konnte, war die eigentliche Verletzung ebenfalls noch nicht sehr alt.“

Mit einem kurzen „Danke.“ lief sie die Gänge entlang, panisch auf der Suche nach besagtem Zimmer. Als sie ihm den Korb gegen seinen Kopf gehauen hatte, hatte sie also eine Wunde geöffnet, die noch nicht einmal verheilt war?!

Panik stieg in ihr hoch, ihr Herz begann in einem unregelmäßigen Rhythmus zu schlagen, ihre Verzweiflung schnürte ihr die Kehle zu.

Ihre Hand zitterte, als sie die Türklinke umschloss und sie herunter drückte.

Im Zimmer fand sie einen schlafenden Shuu vor. Er sah so friedlich aus, keine Spur seiner Arroganz war zu erkennen. Haruka konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, wie schon in Ayakos Haus rollten sie ihr über die Wangen. Wie in Zeitlupe trat sie zu Shuus, kniete sich nieder und bettete ihren Kopf auf seinem Bett.

„Warum...?“, hauchte sie leise, während ihr immer mehr Tränen über ihr Gesicht rannen. „Warum nur? Ich-Ich bin nicht mit Yuuki zusammen, ich-ich...“

Ihre Stimme wurde immer leiser und auch wenn sie sicher war, Shuu könnte sie nicht hören, so musste sie es sagen.

„Ich liebe Yuuki nicht, ich... Ich liebe dich... Wach einfach nur auf, du verdammter Idiot, bitte."

Vorsichtig näherte sie sich seinem Gesicht und legte ihre Lippen auf seine. Ein unglaubliches Gefühl durchströmte sie, sie fühlte eine wunderschöne Wärme in ihr aufsteigen ihre Tränen tropften auf Shuus Wangen hinab.

„Ich werde bei dir bleiben.“, hauchte sie und nahm seine Hand. „Aber bleib auch bei mir.“
 

Die ersten Strahlen der Sonne fielen durch die Fenster seines Zimmers, als Shuu blinzelte und seine Augen aufschlug. Was er sah, zauberte ihm ein kleines Lächeln auf seine Lippen.

Haruka kniete an seinem Bett, den Kopf auf seinem Bett gelegt und umklammerte seine Hand. Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie wüsste, dass er alles mitbekommen hatte?

Der Koordinator wollte sich ihre Reaktion lieber nicht ausmalen, immerhin hatte er keine Lust noch weitere Tage im Krankenhaus verbringen zu müssen.

Langsam hob er seine freie Hand und ließ sie sacht auf Harukas Haar nieder.

„Ich liebe dich auch, mein kleiner Engel.“
 

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Und die vierte FF ist erraten: Crimson_Shades ist die Autorin dieser FF

Ostern wird groß geschrieben! für Kimie_Yashi

Ostern wird groß geschrieben!
 

Die Zeit wurde knapp. Langsam sollte sie sich etwas einfallen lassen, wenn sie noch zu dieser besonderen Veranstaltung gehen wollte. Man würde nicht auf sie warten…

„Irgendwo muss hier doch eins versteckt sein. Das kann einfach nicht wahr sein!“, seufzte Maike verzweifelt, während sie den Park im Laufschritt schon zum dritten Mal durchforstete. „Ich werde doch wohl noch ein Ei finden können. Wenn ich das nicht packe… Nein! Das darf ich ihm nicht gönnen. Auf keinen Fall!“ Die Erinnerung an das Treffen mit diesem Jungen, löste einen wahren Kraftschub in Maike aus. Sie würde es garantiert schaffen!

Noch während die letzten Sonnenstrahlen am Horizont verschwanden, ertönte von weit her die Kirchturmuhr. Als die acht Schläge noch in Maikes Kopf klangen, wusste sie, dass sie zu spät war.
 

Endlich! Die Stadttore von EasterTown. Sie hatte also doch den richtigen Weg eingeschlagen und war nun an ihrem Ziel angelangt. Voller Zufriedenheit schritt Maike über die hölzerne Brücke und erblickte den unter sich fließenden Fluss, der die Stadt wie einen Wassergraben umgab.

Welch ein Zufall war es für Maike gewesen, dass sie ausgerechnet in der letzten Ortschaft ein Plakat erblickt hatte, das für das Osterfest in EasterTown geworben hatte. Ansonsten hätte Maike sicher nie für Möglich gehalten, dass zum einen diese fröhlichen Frühlingsfesttage anstanden und zum anderen dass diese in der nächstgelegenen Stadt mit einem wundervollen Osterball zelebriert wurden. Somit war ihr nächstes Reiseziel nicht schwer zu erraten.

„‘EasterTown – hier wird OSTERN groß geschrieben!‘“, las die junge Koordinatorin von einem Schild am Eingang der Stadt für sich vor, „Na da bin ich ja mal gespannt, was mich hier erwartet!“

Voller Neugierde lief sie auch schon auf die Hauptstraße zu und stieß prompt zu einer großen Skulptur, die über alles zu ragen schien. Es hatte die Form eines Haspirors, das wesentlich größer war als das Original. Aber dennoch so detailiert ausgearbeitet, dass man denken könnte, es hüpfe jede Sekunde vom Podest in die Menschenmasse hinein. Mit dem Kopf im Nacken starrte Maike dieses Gebilde erstaunt an.

„Wooow! Fantastisch! Hm..? Was steht da? …‘Zu Ehren von Haspiror – unserem Hüter des Osterfestes‘ Aha. Interessant…“

Diese Worte murmelnd ging sie weiter in Richtung Hauptstraße, die voller Leben zu sein schien. Dort angelangt, konnte Maike nicht anders als fassungslos ihren Blick von einer zur anderen Seite schweifen lassen. Der Anblick, der ihr dargeboten wurde, hätte sie nie in ihren kühnsten Träumen erwartet: die gesamte Straße, sämtliche Häuserfassaden und Balkone, Straßenlaternen und Verkehrsampeln waren farbenfroh geschmückt. Blumenkränze und –girlanden bewegten sich leicht im Wind, Frühlingsblumen sprossen aus jedem Fleckchen Erde, selbst die Straße war mit Blütenblättern bestreut. Zusammen mit dem süßlichen Duft, der durch die Luft zog, fühlte Maike sich wie auf einer echten Blumenwiese. Und überall – wie konnte es nicht anders sein – waren kunstvoll gestaltete Ostereier in den unterschiedlichsten Farben und Größen aufgestellt. Hier wurde Ostern wirklich groß geschrieben! Doch im Moment beschäftigte Maike etwas anderes: wie es sich wohl anfühlte, auf dieser Blütenstraße zu laufen? Ohne lange nachzudenken tat sie einen Schritt auf die Straße zu und wurde prompt an ihrem rechten Arm zurückgezogen. Noch ehe sie es richtig realisieren konnte, drängten sich kreischende Töne in ihr Gehör und ein aufgebrachter Schwarm junger Mädchen rauschte knapp an ihrer Nase vorbei in Richtung Stadtinneres. Es dauerte nicht lange, da war die Meute auch schon wieder verschwunden und Maike blickte nur etwas perplex hinterher.

„Was war das denn gerade? Gibt es hier irgendwo einen Super-Sonder-Aktions-Verkauf, weshalb die mich alle fast zu Boden getrampelt hätten?“ Dieser Gedanke wurde jedoch langsam verdrängt, während die Tatsache, dass jemand sie noch immer am Arm festhält, gänzlich in den Vordergrund rückte. Noch ehe sie ihr Gesicht zu dieser Person drehen konnte, sprach diese auch schon in einem genervten Tonfall.

„Da reichen schon ein paar auf der Straße liegende Blütenblätter aus um dich um den Verstand zu bringen. Also wirklich.“ Der Druck an Maikes Arm verschwand und sie erkannte die sich durch das Kopfschütteln bewegenden grünen Haarsträhnen ihres altbekannten Rivalen. Dieser blickte in die Richtung, in die die Mädchenmenge verschwunden war. „Aber eins verstehe ich dabei nicht. Eigentlich hätte ich dich genau unter diesen wildgewordenen Hysterikerinnen vermutet.“ Dabei sah er sie nun mit einem verschmitzten Lächeln an.

„Du denkst, ich bin wie diese wildgewordene Hühnerschar? Du tickst ja nicht mehr richtig, Drew!“ Völlig außer sich wendete Maike ihrem Gegenüber den Rücken zu.

„Das ist ja eine nette Begrüßung. Und irgendetwas von einem ‚Danke‘ hab ich auch noch nicht gehört. Na von mir aus.“, und mit einer gekonnten Handbewegung strich sich Drew eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wendete sich ebenfalls ab, „Man sieht sich.“ Er ging nicht mal zwei Schritte, da hielt ihn Maike zurück, indem sie ihre Hand auf seine Schulter legte, sie aber sogleich zurückzog, als er stehen blieb und sich zu ihr umdrehte.

„Du…du denkst doch wirklich nicht, dass ich so wie…“, Maike machte ein kurze Pause und nickte in die Richtung der entschwundenen Mädchen, „die…bin oder?“ Drew schmunzelte, doch ehe er etwas dazu sagen konnte, fiel ihm Maike ins Wort. „Schon gut. Sag lieber nichts! Ähm…“, verlegen spielte sie mit ihren Fingern, „…trotzdem danke, dass du mich…weggezogen hast, bevor ich mich vielleicht wirklich unter denen wiedergefunden hätte.“ Jetzt musste sie auch leicht schmunzeln, bei dem Gedanken daran, mitten unter dieser Meute mit gezerrt zu werden.

„Keine Ursache. Nur pass beim nächsten Mal etwas besser auf.“ Mit einer kurzen Handbewegung verabschiedete sich Drew und wollte sich auf den Weg machen. Allerdings holte Maike ihn schnell ein.

„Was machst du überhaupt hier? Ich hätte nicht geglaubt, dich hier zu Ostern zu treffen. Das…passt irgendwie nicht zu dir.“ Sofort handelte sich Maike einen skeptischen Blick von Drew ein und versuchte schnell wieder zu schlichten. „Ich wollte damit nur sagen, dass ich dachte, du seist jemand, der solche Feste eher meidet. Versteh mich bitte nicht falsch…“

„Schon gut. Du siehst das gar nicht mal so falsch. Eigentlich versuche ich mich aus diesen Groß-Festen rauszuhalten. Die liegen mir irgendwie nicht. Aber ich bin auch nur zufällig hier. Nichts weiter als auf Durchreise zu meinem nächsten Wettbewerb. Unglücklicherweise lag auf meinem Weg diese Stadt. Aber ich werd mir die Zeit schon irgendwie vertreiben. Zum Beispiel soll hier auch bald eine Halle für Wettbewerbe eröffnet werden. Die werde ich mir mal genauer ansehen. Ansonsten versuche ich diesem Fest so gut es geht aus dem Weg zu gehen.“ Drew ließ seinen Blick zum Himmel schweifen, bis er den neugierigen Blick von Maike auf sich ruhend bemerkte. Dann aber schreckte er zusammen und zog Maike ein zweites Mal zur Seite, ehe eine weitere Welle kreischender Mädchen vorbeidonnerte.

„Solltest du dich nicht auch langsam auf den Weg machen?“, übertönte er Maikes flüchtiges ‚Danke‘, als sie nur noch eine Blütenwolke der vorbeigelaufenen Gruppe sahen.

„Was meinst du?“, fragte Maike überrascht.

„Ich dachte, du würdest auch zu diesem Osterball gehen wollen, wie diese ganzen verrückten Mädchen, weshalb du dich langsam mal auf den Weg zu dem Veranstaltungsort machen solltest.“

„Oh man, stimmt ja! Deshalb bin ich ja hier! Aber sag mal, woher…“ Doch ehe Maike ihre Frage beenden konnte, deutet Drew schon auf den Flyer in ihrer Hand und sie hatte ihre Antwort bekommen. „Willst du nicht vielleicht auch mitkommen?“, fragte Maike und hoffte innerlich, dass er zustimmen würde. Aber das tat er nicht.

„Lass gut sein. Das ist nichts für mich. Ich werd mir lieber die Wettbewerbshalle anschauen.“

Nach dieser klaren Absage, ging jeder seiner Wege, mit dem Versprechen sich bald wiederzusehen. Auf ihrem Weg zu dem Veranstaltungsort, ließ sie immer wieder ihren Blick auf die fantastisch dekorierte Stadt schweifen.

Dennoch. Nach dieser Begegnung mit ihm konnte sie ihre innerliche Unzufriedenheit kaum noch unterdrücken. Warum musste sie ihn gerade heute ausgerechnet in dieser Stadt treffen? Und warum musste er sich wieder so absondern?

Lautes Stimmwirrwarr lenkte Maike von ihren Gedanken ab und sie fand sich auf einem großen Platz wieder, der völlig überfüllt war. Der weibliche Teil überwiegte dabei um Längen. Ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, gesellte sich Maike dazu und stellte sich dabei ab und zu auf die Fußspitzen, um über die Köpfe der anderen zu einem Herren ganz vorne blicken zu können, der mit einem Mikrophon auf einer kleinen Tribüne stand und die weiteren Abläufe erklärte.

„…und somit müsste alles wichtige geklärt sein. Nochmal in Kurzfassung: Um auf den sensationellen, einmaligen Osterball gehen zu dürfen, müssen Sie nur nach dem Startsignal in unseren liebenswerten Park, den ‚Big Green‘ gehen und dort eines der von uns sorgfältig versteckten Ostereier finden. Darin ist eine Karte enthalten, die Ihnen den geheimen Weg zu unserem gut versteckten Osterball führt und gleichzeitig eine Eintrittskarte darstellt. Merken Sie sich: Nur mit einem Osterei können Sie auf den Ball! Und Beginn ist acht Uhr. Nicht vergessen! Also dann. Um Punkt drei Uhr starte ich die Ostereier-Suche. Der Countdown läuft bereits. Ich würde Sie bitten…“

In wenigen Minuten würde es anfangen. Bei dieser Menschenmasse würde sich Maike beeilen müssen, um überhaupt noch ein Ei abzubekommen. Aber das dürfte ja nicht allzu schwer sein. Wie groß kann schon ein Park sein?
 

„Warum muss dieser blöde Park bloß so verdammt groß sein?“

Frustriert und völlig außer Atem ließ sich Maike auf einer Parkbank nieder. Hätte sie ahnen können, dass die halbe Stadt aus diesem Park besteht, wäre sie vielleicht früher auf die Eiersuche gegangen, anstatt sich vorher noch ein kleines Stück Rüblikuchen zu gönnen.

„Langsam gehen mir die Ideen aus. Irgendwie scheint jeder ein Ei zu finden. Außer mir.“ Seufzend ließ sie ihren Kopf auf den Schoß sinken und schloss ihre Augen. Allerdings blieb ihr keine ruhige Minute gegönnt, da im Busch neben ihr es plötzlich zu rascheln anfing. Instinktiv nahm sie etwas Abstand, beugte sich aber dann neugierig über die Parkbank, als ihr etwas ins Auge stach.

„Das gibs nicht…das kann doch nicht… Da liegt ja ein Ei!“ Freudestrahlend wollte sie danach greifen, doch als sie dieses Ei in ihrer Hand hielt, entpuppte es sich als ein Ei eines Oweis, das von dieser Trennung zu seinen anderen Mitgliedern nicht sehr erfreut war und daraufhin aus Maikes Hand zu seinen Artgenossen hüpfte. Sogleich gaben diese ihr noch einen Kugelsaat-Denkzettel, woraufhin das junge Mädchen fluchtartig den Ort verließ.

„Aua! Verdammt…warum mussten die mich auch gleich angreifen. Es sind halt auch Eier, da kann man sich doch mal vertun.“ Wieder hatte sich Maike auf einer Bank nahe des Sees niedergelassen und rieb sich den Hinterkopf und die sonstigen Stellen, die unter dem Kugelsaat-Beschuss waren.

Nicht weit von Maike entfernt entdeckte sie zufällig eine weitere sehr schön ausgearbeitete Skulptur. Diesmal war es die eines Oweis.

„Na, ob ich die verehren würde. Bei diesem aggressiven Verhalten…“

Im nächsten Augenblick erblickte sie ein fantasievoll gestaltetes Osterei, das jemand direkt vor ihre Nase hielt.

„Sieh einer mal an. Anstatt auf Eiersuche zu sein, wird Däumchen gedreht. Ich an deiner Stelle würde meine Zeit nicht mit einer Pause verschwenden, wenn noch so wenig davon übrig ist. Oder bist du etwa fündig geworden? Bei deinem niedergeschlagenem Blick kann ich mir das allerdings nicht wirklich vorstellen, hatte ja auch nichts anderes erwartet…“

„Ich dachte, du wolltest dir die Wettbewerbshalle anschauen und nicht so altkluge Sprüche loswerden, Drew!“, konterte Maike schroff zurück, „Außerdem dachte ich, du interessiertest dich nicht für dieses Groß-Fest. Warum also hast du dieses Ei?“

Bedacht zog er das bunte Ei zurück und betrachtete es genau, indem er es hin und her drehte.

„Ich interessiere mich ja auch nicht dafür, nur hab ich das hier zufällig auf meinem Weg gefunden. Außerdem…“, jetzt grinste er Maike wieder neckisch an, „…hatte ich mir schon gedacht, dass unsere große Oster-Liebhaberin noch kein einziges Ei gefunden hat und stattdessen in der Gegend herum träumt und darauf wartet, dass jemand vorbeikommt und ihr ein Ei übergibt.“

Sofort horchte Maike auf.

„Was soll das denn heißen? Was willst du mir damit sagen?“, regte sie sich über Drews Unterstellung auf und sah ihm direkt ins Gesicht.

„Das was ich bereits sagte. Dass du immer auf Hilfe angewiesen bist und es noch nicht einmal alleine schaffst ein simples Ei ausfindig zu machen. Daher wollte ich dir dieses hier anbieten, da ich ja nichts damit anfangen kann und du es umso mehr brauchst, richtig?“

Innerlich fing Maike an zu kochen. Wie konnte er so etwas sagen? Sie ist nicht auf seine Hilfe angewiesen, das war sie noch nie. Außer ein...zwei…Mal vielleicht…

„Ich will dein blödes Ei nicht!“, sagte Maike störrisch und wendete ihren Blick ab.

„Bist du ganz sicher?“, hakte Drew noch einmal nach und hielt sein farbenfroh geschmücktes Ei noch mal unter Maikes Nase. Einmal kurz musterte sie es und überlegte die ihr dargebotene Möglichkeit.

„Das wäre meine Chance auf den Osterball zu gehen. Eine Freikarte auf dem Silbertablett. Aber…“

„Und? Was ist? Nimmst du es?“, fragte Drew vorsichtshalber noch einmal nach. Doch als er Maikes Blick sah, wich er einen Schritt zurück. Fest entschlossen blickte sie ihm ins Gesicht.

„Ich sag dir was. Du kannst mit diesem Ei sonst was machen, aber ich werde es garantiert nicht nehmen. Wär doch gelacht, wenn ich nicht selbst eins finde. Und ich werde eins finden, darauf kannst du wetten!“ Mit neuem Elan stand sie von der Bank auf und wollte ihre Suche fortsetzen.

„Dann viel Glück.“, ertönte es hinter Maike und als sie sich umdrehte, sah sie wie Drew in entgegengesetzter Richtung verschwand.

„Ihm werd ichs zeigen. Ich werde ihm beweisen, dass ich es auch alleine schaffe!“

Daraufhin setzte Maike ihre Eiersuche fort und dachte gar nicht mehr daran aufzugeben. Immerhin hatte sie noch gute drei Stunden Zeit.
 

Während ihrer Suche war ihr gar nicht aufgefallen, dass es immer dunkler wurde. Erst als es auch allmählich kühler wurde und die Laternen angingen, durchfuhr Maike ein Schock, dass sie die Zeit völlig falsch eingeschätzt hatte. Plötzlich hörte sie aus der Ferne eine Kirchturmuhr schlagen. Nachdem der letzte, achte Schlag noch lange in der Dunkelheit umherschwirrte, breitete sich in Maike ein wachsendes Gefühl von Hektik und Hilflosigkeit aus.

„Das…das kann nicht wahr sein! Der Ball fängt an…und ich hab noch immer kein Osterei gefunden. Was mache ich denn jetzt nur?“

Verzweifelt sah sie sich um. „Wenn ich ein Osterei wäre, wo würde ich mich verstecken? ...Ach verdammt! Das hilft auch nichts!“ Maike wollte gerade um die nächste Ecke gehen, als es wieder im Gebüsch neben ihr anfing zu rascheln.

„Wenn das wieder eines dieser Oweis ist, krieg ich zuviel!“, stöhnte sie und machte vorsichtshalber einen Schritt zurück. Doch anstelle eines angriffslustigen Pokémon, trat ein kleines, schüchternes Haspiror heraus.

„Ach herrje. Wer bist du denn?“ Vorsichtig hockte sich Maike zu dem kleinen Pokémon hinunter.

„Has..pi..ror?“

„Keine Angst, Ich tu dir nichts.“

„Haspi…Haspiror!“ Und ehe Maike sich versah, verschwand das Haspiror wieder im Gebüsch.

„Hey! Warte doch mal!“ Ohne zu zögern wollte sie dem kleinen hasenähnlichen Geschöpf folgen, doch als sie um das Gebüsch herum trat, traute sie ihren Augen kaum. Dort, wo sie das Haspiror vermutete, war auf einmal ein rötlich glitzerndes Osterei.

„Träum ich oder spinn ich? Das…das ist meine Rettung!“, jubelte Maike, nahm sich das Ei und spurtete mit diesem in ihren Händen hinaus aus dem Park.

Unterwegs hatte sie die im Ei enthaltene kleine Karte herausgeholt und sich den Weg zum Osterball genau eingeprägt.

Eine halbe Stunde nach Beginn des Balls, kam Maike endlich dort an. Glücklicherweise wurde sie noch hineingelassen und ihr der Weg zur Garderobe gezeigt, wo sämtliche Kleider und Anzüge zur Verfügung gestellt wurden.

Jedoch gab es ein kleines Problem: es war nicht mehr viel übrig.

„Na super! Wie sehen die denn alle aus? So kann ich mich doch nicht blicken lassen. Hmm…was ist denn das hier?“ Voller Neugierde durchstöberte Maike eine etwas versteckte Kleiderstange, die wohl bei dem Ansturm aus unerfindlichen Gründen unberührt war. „Na das nenn ich doch mal einen Glücksgriff! Damit kann man bestimmt super tanzen.“, freute sich Maike, während sie ihr Kleid vor sich hielt und es begutachtete, „Nur noch ein bisschen schick machen und dann nichts wie auf den Ball.“ Erfreulicherweise wurden auch sämtliche Kosmetika zur Verfügung gestellt, sodass Maike auch ihrem Äußeren noch den letzten Schliff verpassen konnte. Als sie mit allem zufrieden war, folgte sie den Klängen der Musik und erreichte bald darauf einen riesigen, hell erleuchteten Ballsaal, wo elegant gekleidete junge Herren mit ebenso bezaubernden jungen Damen tanzten. Ein wahres Meer voller umher wehender, bunter Kleider.

Gemächlich schritt Maike die lange Treppe hinunter und beobachtete die einzelnen Tänzer, wie sie sich zu der Musik rhythmisch bewegten.

„Das sieht so toll aus! Ich würde am liebsten mich sofort hinein stürzen. Allerdings weiß ich gar nicht, ob ich das auch so toll kann. Solche Tänze hatte ich eigentlich nie vorher mal probiert…“, seufzte sie und ließ den Blick weiter über die Menge schweifen. Auf einmal erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. „Moment mal! Warum um drei Teufels Namen ist er hier?“ Wie versteinert blieb sie regungslos auf der Treppe stehen und beobachtete niemand geringeres als Drew, wie er mit einem jungen Mädchen zur Musik tanzte. „Das kann nicht sein ernst sein?“ Doch im nächsten Augenblick drehten sich Drew und seine Begleiterin im Takt der Musik einmal um 180° Grad, sodass Maikes Rivale sie sofort erblickte und augenblicklich seine Tanzpartnerin losließ, die daraufhin ein paar Pirouetten allein stehend vollbrachte. Drew achtete jedoch nicht mehr auf sie, sondern konnte seine Augen nicht mehr von seiner braunhaarigen Freundin lassen. Diesmal war er es, der zur Salzsäule erstarrte. Maike dagegen war nun zu ihm hingeeilt, um ihn zur Rede zu stellen.

„Könntest du mir mal verraten, was du hier machst, Drew? Ich dachte, du wolltest dich von dieser Sache fernhalten oder hab ich da was missverstanden?“

Auch nach längerem Warten erhielt sie keine Antwort von ihrem Gegenüber, der immer noch so aussah, als hätte er einen Geist gesehen. Bald darauf glaubte Maike zu wissen, was der Grund für Drews komisches Verhalten sei.

„Lass mich raten. Dass ich doch noch hier bin, hat dir die Sprache verschlagen, stimmts? Ich habs eben auch ohne deine Hilfe geschafft!“ Mit einem amüsierten Gesichtsausdruck grinste Maike ihn an und glaubte Drews Sprachlosigkeit richtig interpretiert zu haben. Dass nicht ihre Überlegung, sondern sie persönlich der ausschlaggebende Punkt war, wusste allerdings nur Drew allein. Und dies zeigte er in seiner typischen Art.

„Bilde dir bloß nichts ein, Maike. Allerdings frage ich mich schon, warum du hier bist. Beim Tanzen würdest du dich sowieso nur blamieren, also bleibt wohl nur das Buffet…“, sagte er feststellend und blickte sich danach um, während sich ein süffisantes Grinsen über seinem Gesicht ausbreitete.

„Argh! Das ist überhaupt nicht wahr! Und wenn schon, du bist auch nicht gerade besser!“, schimpfte sie wütend. Drew drehte sich wieder zu ihr um und sah sie mit seinem arroganten Lächeln an.

„Bist du dir da so sicher? Ich an deiner Stelle würde mal die Mädels hier fragen. Die werden dir mit Sicherheit sehr gerne schildern, wie ich tanze.“ Sein durchdringender Blick ließ Maike schlucken und sie musste sich schnell wegdrehen, damit er nicht sehen konnte, wie ihr Gesicht eine leichte rötliche Farbe angenommen hatte.

„Und wenn schon. Ich werde dir beweisen, dass ich genauso gut tanzen kann!“, sagte sie leicht eingeschnappt und probierte ihre Nervosität zu überspielen. Das belustigte ‚Na das will ich sehen!‘ von Drew versuchte sie gekonnt zu überhöhen, ließ sie aber noch nervöser werden, da er sie nun bei jedem Schritt ganz genau beobachten würde.

„Lass dich nicht verrückt machen, Maike. Du schaffst das! Am besten suchst du dir den besten Tänzer aus. Dann klappt der Rest von ganz allein!“, sprach sich Maike selbst Mut zu und sah sich in ihrem Umfeld um. Nicht weit von ihr entdeckte sie die für sie am besten geeignete Person. Der junge Mann schien sich gerade von seiner jetzigen Tanzpartnerin trennen zu wollen und das war Maikes Chance.

„Jetzt oder nie!“ Schnell schritt sie an den anderen vorbei zu dem großgewachsenen, blonden Mann und tippte ihn an seiner Schulter an.

„Ja?“, fragte dieser und drehte sich zu Maike um. Als er sie sah, konnte er nicht anders, als sie anzulächeln.

„Würden Sie mit mir tanzen?“, fragte Maike etwas versteift und blickte ihm starr in die Augen.

„Sehr gerne sogar!“, lachte der junge Mann und hielt Maike seine Hand hin. Zitternd ergriff sie diese und schon befand sie sich mitten im Gedränge der anderen Tanzenden. Doch Maike fühlte sich ganz und gar nicht wohl, so nahe bei jemand wildfremden zu sein. Wie konnte Drew das nur?

„Wollen wir?“, fragte die Männerstimme und holte Maike aus ihren Gedanken. Zögernd nickte sie und legte eine Hand auf seine Schulter, während er ihre Hüfte umfasste. Jetzt wurde ihr noch mulmiger zumute. Doch ihr blieb keine Zeit darüber nachzudenken, denn schon ergriff der junge Mann die Initiative und wollte mit Maike die erste Drehung machen. Allerdings war Maike nicht darauf gefasst und stellte ihr Beine so ungünstig, dass ihr Tanzpartner prompt über einen ihrer Füße stolperte, das Gleichgewicht verlor und zusammen mit ihr auf den Boden fiel. Kurzerhand erstarrten auch die Nebentänzer und blickten auf das am Boden liegende Paar.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Drew besorgt, der sofort neben Maike hockte. Ohne ihm zu antworten und ihn nur anzuschauen, bahnte sich Maike schluchzend einen Weg durch die Tanzenden auf den Balkon. Nicht nur, dass sie wirklich überhaupt nicht tanzen konnte und auch gleich eine filmreife Landung vollführte, das Schlimmste war auch noch, dass Drew alles mit angesehen hatte!

„Ich glaub es nicht! Ich hab mich total blamiert…und alles vor Drews Augen! Wär ich bloß nie auf diesen Ball gegangen!“, weinte Maike und ließ sich am Geländer nieder, während sie ihr Gesicht in ihrem Schoß vergrub. Dabei bemerkte sie nicht einmal, dass Drew ihr hinter her gegangen war und sich nun neben ihr auf das Geländer stützte.

„Aber eins muss ich dir lassen. Deine Landung war wirklich sehenswert.“, wollte Drew sie aufmuntern, jedoch mit wenig Erfolg. „Hmm. Wenn du nächstes Mal irgendetwas versuchen willst, das du nicht kannst, frag bitte lieber mich und nicht so einen…oberflächlichen Typen“, murrte Drew und erhielt sofort die volle Aufmerksamkeit von Maike.

„Wieso oberflächlich? Er schien ganz nett zu sein.“, wunderte sie sich und sah in Drews verzerrtes Gesicht. Er schnaufte kurz.

„Nett? Lächerlich. Aber lassen wir das.“, jetzt drehte er sich zu ihr, „Soll ich dir das Tanzen beibringen?“

„M…Mir? Wieso willst du…huch?!“ Bevor Maike noch weitere Fragen stellen konnte, hatte Drew sie an der Hand nach oben gezogen und diese auf seine Schulter gelegt, während er seine rechte Hand an ihre Hüfte legte und mit der linken Hand ihre rechte ergriff.

„Wir fangen ganz langsam an. Hörst du die Musik?“, fragte er ruhig und fuhr fort, als er Maikes leicht verwirrtes Nicken sah, „Dann lass dich von ihr leiten. Konzentrier dich auf die Musik…und auf mich.“ Bei seinen letzten Worten zog er Maike noch etwas näher an sich, die daraufhin verlegen ihren Blick zur Seite gleiten ließ.

„Drew…ich…“

„Schscht. Jetzt wird erst mal getanzt. Erst die Schritte. Eins, zwei, drei…“

Maike achtete ganz genau auf die Schrittfolge, die Drew ihr geduldig zeigte und ehe sie sich versah, tanzte sie zusammen mit Drew auf dem Balkon. Hier war die Musik nicht so laut wie im Ballsaal, weshalb hier eine ganz andere Stimmung herrschte. Auch die über ihnen funkelnden Sterne trugen dazu bei, ebenso weil sie diesen Moment nur für sich alleine hatten.

Irgendwann hörte auch die Musik auf zu spielen, doch das Tanzpärchen auf dem Balkon hatte ihren eigenen Rhythmus gefunden, weshalb sie diese Tatsache nicht stören ließ. Die Nacht hätte gar kein Ende nehmen können, wenn es nach Maike und Drew ginge, doch leider sahen das die Veranstalter anders. Kurz nach Mitternacht traute sich tatsächlich ein Mitarbeiter diese innige Atmosphäre zu stören.

„Entschuldigen Sie bitte…“, sagte dieser vorsichtig und sah, wie sich die beiden ganz plötzlich losließen und verlegen in verschiedene Richtungen schauten. Dieses in seinen Augen unverständliche Verhalten konnte er nicht ganz deuten und sprach deshalb weiter. „Der Ball ist nun zu Ende und ich würde Sie bitten sich umzuziehen und zu gehen.“ Höflich wartete er, bis das junge Pärchen vom Balkon wieder zurück in den Ballsaal schritt und schloss danach die Tür. Maike und Drew gingen gemeinsam zur Treppe, doch Drew musste einen anderen Weg nehmen als Maike, weshalb beide kurz zusammen an der Treppe stehen blieben.

„Also dann. Ähm…vielen Dank für den Tanz. Wir sehen uns dann wohl beim nächsten Wettbewerb, richtig?“, sprach Maike verlegen und stieg die ersten Treppenstufen hinauf.

„Ja, wahrscheinlich.“, gab Drew trocken zurück und sah ihr noch einmal in ihre Augen. Danach ging er auf die Tür zu und verschwand. Maike sah ihm noch nach.

„Hoffentlich bald…“, seufzte sie, ehe ihr nächstes Ziel die Umkleide und danach das Hotel war, wo sie sich eingeschrieben hatte.
 

Am nächsten Morgen wurde Maike von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Mit guter Laune packte sie ihre Sachen und wollte an der Rezeption auschecken. Dort wurde allerdings die hinter dem Tresen stehende Frau auf sie aufmerksam.

„Du bist doch Maike aus Blütenburg City, oder?“, erkundigte sie sich mit ihrer lieblichen Stimme.

„Ja, wieso fragen Sie?“, fragte Maike verblüfft.

„Ihnen wurde eine Nachricht hinterlegt. Hier bitte.“ Die Frau reichte ihr einen kleinen zusammengefalteten Zettel.

„Von wem ist der?“, wollte Maike wissen, doch die Frau entschuldigte sich, weil das Telefon klingelte. „Hmm, dann eben nicht.“, dachte sie sich und faltete das Papier auseinander. Es sah nach einer einfachen Notiz aus, doch die Handschrift kannte sie nicht. Allerdings ließ der Inhalt nur auf einen einzigen schließen.
 

‚Guten Morgen, Schlafmütze! Wahrscheinlich bin ich schon längst beim nächsten Wettbewerb, während du gerade diese Nachricht liest. So wirst du mich nie einholen können. Also mach dich auf die Socken!
 

Drew
 

P.S.: Hatte ich dir schon erzählt, das ich bereits drei Bänder gewonnen habe! *smile*‘
 

Das Papier in Maikes Hand zitterte.

„Das. Kann. Doch. Wohl. Nur. Ein. Schlechter. Scherz. Sein.“, knirschte Maike mit den Zähnen, als sie Drews kleines Guten-Morgen-Gruß zu Ende gelesen hatte. „Was fällt diesem Kerl überhaupt ein?!“ Wutschnaubend schmiss sie das Papier zerknüllt in den nächsten Mülleimer und stürzte überhastet aus der Eingangstür hinaus. Draußen erlebte sie jedoch schon die nächste Überraschung. Direkt vor ihr stand ein nagelneues Mountainbike, das nur auf sie zu warten schien.

„Huh? Was soll das denn?“, fragte sie sich erstaunt und blickte das Zweirad prüfend an. Eine ihr bekannte Stimme lenkte sie jedoch ab.

„Willst du hier Wurzeln schlagen? Der Wettbewerb wartet nicht auf uns!“, sagte Drew genervt, der ebenfalls auf einem brandneuen Bike saß und sich auf den Lenker aufstützte.

„Du hier?“, rief Maike verwundert, „Was war mit deiner Nachricht, du seist schon auf dem Weg?“

„Kannst du mir bitte mal sagen, wer auf das Rad aufpassen soll, wenn ich nicht da bin? Ich kann es ja schlecht alleine hier rumstehen lassen.“

„Sag nicht, du schenkst mir ein neues Mountainbike? Du weißt, dass ich das niemals annehmen würde!“, scherzte Maike, konnte aber ihre Augen nicht von dem Bike vor ihr lassen.

„Und du weißt, dass ich niemals auf solche irrwitzigen Ideen kommen würde!“, antwortete Drew ihr und rollte mit seinen Augen, „Die wurden uns freundlicher Weise von der Hotelrezeption zur Verfügung gestellt, leider nur im Doppelpack, sonst wär ich schon längst weg!“

Maike sah über Drews hochmütiges Grinsen hinweg und starrte nun noch fassungsloser das Rad an. Doch nach einer weiteren Aufforderung von Drew, schwang sie sich auf ihr Mountainbike und folgte ihrem kurzzeitigen Reisebegleiter, der schon ein paar Meter Vorsprung hatte, ihn aber schnell einholte.

„Weißt du überhaupt, wo wir langfahren müssen?“, versuchte Maike Drew zu necken, als sie die Stadtgrenze verließen.

„Ich schon, nur du wirst wahrscheinlich auf der Strecke bleiben“, gab er arrogant zurück und strich sich mit einer kurzen Handbewegung eine Strähne aus dem Gesicht. Daraufhin trat er noch kräftiger in die Pedale und erreichte einen gewissen Abstand zu seiner Rivalin.

„Hey, warte! Nicht so schnell!“, rief Maike ihm hinterher und beschleunigte ebenfalls, bis sie ihn einholte und beide sich zu einem ruhigeren Tempo entschlossen, da sie höchstens einen halben Tag von der nächsten Ortschaft entfernt waren. Und der nächste Wettbewerb würde auch erst in einer Woche stattfinden.
 

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Da es schon erraten wurde; diese FF hat absouuru geschrieben^^

Das ein wenig andere Osterfest für twilight-girl

Das ein wenig andere Osterfest
 

Es war ein schöner frühlings Morgen. Ein Mädchen ging total gedankenversunken über

die Waldwege. Sie betrachtete dabei den Himmel und die Wolken die über ihr

hinwegschwebten. »Was hatte das nur zu bedeuten?« murmelte sie vor sich hin.

Plötzlich rammte sie jemanden und fiel dabei auf ihren Hintern. »Entschuldigung,

ich war in Gedanken« entschuldigte sie sich. Ihr Gegenüber reichte ihr eine Hand

Ȇber was hast du denn nachgedacht? Muss ja sehr wichtig sein, wenn du noch

nicht einmal mehr auf deine Umgebung achtest« grinste ihr Gegenüber breit.

Das Mädchen sah entgeistert nach oben »Shuu! Was machst du denn hier?«

wollte sie von ihm wissen und nahm seine Hand entgegen um aufzustehen. Er

blickte den Weg entlang »Ich will zu dem Wettbewerb, der hier in der nähe

stattfindet. Das willst du doch sicher auch, oder Haruka?« schielte er zu ihr.

»Du willst also auch zu dem Wettbewerb, ja? Na das kann ja interessant werden,

nach unserem letzten Kampf. Den du nur knapp gewonnen hast!« gab sie von sich.

»Da hast du recht, das wird bestimmt interessant. Und ich weiß, das ich ihn nur

knapp gewonnen habe« erwiederte er. Haruka sah ihn etwas verwundert an //Wann

hat Shuu sich bloß angefangen zu ändern? Er ist in letzer Zeit immer so nett, trotzdem

hat er etwas von seiner gemeinen Art beibehalten. Aber warum hat er sich geändert?//.

»Haruka?« wurde sie von seiner Stimme aus den Gedanken gerissen »Hä, was?«.

»Über was denkst du bloß immer so angestrengt nach? Ich kam mir eben so vor, als

hätte ich gegen eine Wand gesprochen. Du hast überhaupt nicht mehr reagiert, aber was

rede ich da, ist ja nichts neues bei dir!« fing er bei den letzten Worten an zu grinsen.

»Echt sehr witzig, Mr. Ich Weiß Alles Besser!« verdeitigte sich Haruka. »Mir fällt

ein, wir sollten uns beeilen, der Wettbewerb fängt bald an und wir müssen uns noch

eintragen!« erinnerte er sie. »Verdammt! Stimmt ja!!« rannte sie blitzartig los.
 

Nachdem die Beiden angekommen waren und sich eingetragen hatten, ruhten sie sich

erst einmal in der Cafétaria des Pokemoncenters aus. »Das war echt verdammt

knapp!« schlürfte Haruka an ihrer Limo. »Stimmt« stimmte Shuu zu, der ein Schluck

von seinem Wasser nahm. Haruka beobachtete ihn dabei und schien ihn durchbohren zu

wollen. »Ähm Haruka, ist irgend etwas?« blickte der grünhaarige Junge sie etwas

verwundert an. Erst jetzt bemerkte Haruka, was sie gerade getahn hatte, sie hatte Shuu

angestarrt und das war ihr verdammt peinlich, was man ihr auch ansehen konnte. Ihr

Gegenüber musste schmunzeln »Heute bist du echt total durch den Wind Haruka«.

Jetzt sah die Angesprochene ihn leicht sauer an, beruhigte sich dann aber wieder »Das

ist doch alles nur deine Schuld« murmelte sie kaum hörbar. »Hast du was gesagt?«

wollte er wissen. Sie schüttelte ihren Kopf »Nein, nein!«. Shuu linste auf eine Uhr »Ich

glaube wir sollten langsam losgehen. Die besagte Vorbesprechung beginnt gleich« erwähnte

er. »Gut« gab Haruka zurück.
 

Alle Koordinatoren versammelten sich in einem großen Raum. Haruka und Shuu setzten sich

nebeneinander. Es waren fast keine Plätze mehr übrig. Auf einmal trat eine junge, braunhaarige,

Frau auf die Bühne. »So meine Lieben. Wie ihr wohl alle wisst ist heute Ostern, von daher gibt

es auch einen ganz besonderen Wettbewerb. Es findet so eine Art Vorentscheid statt. Ihr müsst

gleich alle draußen im Wald Ostereier suchen gehen. Ihr habt nur eine Stunde Zeit. Die 10 mit den

meisten Eiern kommen weiter, die anderen haben dann leider verloren. Die anderen 10 müssen

danach ganz normal ihre kämpfe ausführen. Und vergesst nicht das heute Abend noch einmal ganz

besonders die Siegerehrung und ein kleiner Osterball stattfindet! Genug der Worte. Die Zeit läuft ab..

.........JETZT!« erklärte die Frau. Alle stürmten nacht draußen. Haruka und Shuu saßen total

alleingelassen auf ihren Stühlen. »Heute ist Ostern? Das hatte ich total vergessen« sah Haruka

bedröppelt zur Bühne. Shuu stimmte ihr mit einem nicken zu. Doch anschließend standen beide

rasch auf und rannten ebenfalls nach draußen.
 

Haruka stand vor dem Wald und war total aufgeschmissen »Wo soll ich den als erstes suchen?«.

Shuu hatte in der Zeit wo sich Haruka das fragte schon 2 Eier gefunden. Er sah das sie ziemlich

aufgeschmissen war. »Wie wär es damit, sieh dich doch einfach mal um« lächelte er. Das

braunhaarige Mädchen sah zu ihm und fing dann an zu lächeln »Gut«. Sie blickte sich kurz um

und entdeckte schon 2 Ostereier. Diese sammelte sie schnell ein. Was das Eier sammeln anging,

schenkten sich Haruka und Shuu nichts. Es war ein Kopf an Kopf rennen bei den Beiden, während

andere das suchen schon aufgegeben hatte. Die letzten zwei Minuten gaben die Beiden noch

einmal richtig gas. Zum Schluss stellte sich heraus, dass beide gleich viele Eier gefunden hatten

und somit den ersten und zweiten Platz gemeinsam belegten.
 

Shuu und Haruka schafften es locker durch die Vorrundenkämpfe. Im Finalkampf standen sich die

Beiden gegenüber. »Na dann zeig mal ob du seit dem letzten Kampf etwas dazu gelernt hast!«

rief Shuu, mit einem grinsen, zu Haruka rüber. Diese lies sich davon nicht beirren »Hab ich,

keine Angst!« rief sie zurück. Der Kampf war ziemlich ausgeglichen. Die Zwei schienen

gleichstark zu sein. Die letzten 30 Sekunden waren angeschlagen und beide gaben noch einmal

alles. 3.....2....1 Der Kampf war vorbei. Alle starrten zu der Anzeigetafel. Es war echt unfassbar.

Haruka und Shuu hatten genau gleich viele Punkte. Nun blickten alle verwirrt zur Jury. Diese

besprachen sich kurz. Danach lächelten sie die Zwei an »Da wir heute Ostern haben haben

wir beschlossen das ihr Beide Gewinner seit!«. Shuu und Haruka sahen sich an und gingen

dann aufeinander zu. Jetzt gaben sie sich die Hand »Glückwunsch zum Sieg!« grinsten

Beide.
 

Am Abend fand ein Osterball, zu ehren der Gewinner, statt. Alle die am Wettbewerb teilgenommen

hatten, sowie die Jury, waren dort. Haruka trug ein hellblaues Kleid, welches ihr bis zu den Knien

ging. Shuu hatte eine Schwarze Hose und ein weißes Hemd an. Das braunhaarige Mädchen sah

sich in dem großen Saal um. Auf einmal rammte sie jemanden. »Oh, entschuldigung!« bat sie

um verzeihung. »Also irgendwie rämbelst du mich gerne an oder?« grinste sie derjenige an, den

sie gerade angerämbelt hatte. Sie sah denjenigen bedröppelt an »Shuu«. Haruka musterte ihn

»Dich so zu sehen ist ja mal was ganz neues« merkte sie an. Er musterte sie ebenfalls »Das

kann man von dir ja wohl auch sagen«. Sie lächelte »Stimmt!«. Plötzlich konnte man die Stimme

der braunhaarigen Frau wieder vernehmen. »Also, da jetzt, nach meinen Informationen, alle hier sind,

können wir jetzt endlich mit den Tänzen beginnen. Da wir heute zwei Gewinner haben und es ein Junge

und ein Mädchen ist, passt es nun ganz gut. Ich bitte Shuu und Haruka den Tanz zu beginnen!«

lächelte die junge Frau.
 

Haruka bekam einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen. Shuu linste zu ihr und stellte sich

anschließend vor sie. Er hielt ihr eine Hand entgegen »Darf ich bitten?«. »Aber ich kann

doch gar nicht Tanzen« murmelte sie. Shuu musste leicht schmunzeln »Dann werde ich deinen

Füßen ausweichen« flüsterte er. Haruka blickte zu ihm auf und nahm danach seine Hand lächelnt

entgegen. Sie gingen zusammen auf die Tanzfläche und die Musik fing an zu spielen. Die Beiden

fingen an zu Tanzen und das gar nicht mal schlecht. Haruka ließ sich einfach nur führen und war

verwundert das Shuu so gut tanzen konnte, was man ihr auch ansehen konnte. Er bemerkte dies

und fing an zu grinsen. »Meine Mutter hat mich früher dazu gezwungen« hauchte er ihr ins Ohr.

Das braunhaarige Mädchen wurde dabei ganz rot, was ihren Tanzpartner wieder zum schmunzeln

brachte. Nun fingen auch andere Paare an zu tanzen und die Tanzfläche füllte sich.
 

Nach ein paar Tänzen konnte Haruka nicht mehr, ihr taten die Füße weh. Sie und Shuu verließen

die Tanzfläche. Sie ließ sich auf einem Stuhl, der an einem kleinen runden Tisch stand, nieder.

»Ich hole uns etwas zu trinken« sagte Shuu. Sie nickte nur und beobachtete die Tanzenden

Pärchen. Da fiel ihr plötzlich wieder etwas ein //Ich weiß immer noch nicht, warum Shuu mich

damals auf die Wange geküsste hatte//. Wie aufs Stichwort setzte er sich auf den Stuhl

gegenüber von ihr und stellte ihr das Trinken vor die "Nase". »Danke« huschte es ihr über

ihre Lippen. Shuu nahm einen Schluck von seinem Getränk und sah sie dabei an »Sag mal,

kann es sein das du dir schon die ganze Zeit über etwas den Kopf zerbrichtst?« wollte er

von ihr wissen. Haruka blickte ihn verwundert an, das war ihm aufgefallen? Das konnte sie

nicht ganz glauben. »Ja, du hast recht. Es hat sogar etwas mit dir zu tun« erklärte sie

ihm. »Ach, hat es?« meinte er leicht überrascht. »Ja. Ich frage mich die ganze Zeit,

warum du mir letztens einen Kuss auf die Wange gegeben hast. Das irritiert mich ein wenig«

erklärte sie weiter. Shuu fing an zu grinsen »Ach danach weht hier der Wind. Das du das immer

noch nicht bemerkt hast Haruka. Soll ich dir noch mehr auf die Sprünge helfen?«. Sie nickte

leicht und wusste immer noch nicht was er damit meint.
 

Der grünhaarige Junge erhob sich und blieb neben ihr stehen. Sie sah zu ihm auf »Hn~?«.

Er kam ihrem Gesicht nähr »Du hast es nicht anders gewollt« murmelte er, bevor sich ihre

Lippen berührten. Harukas Augen weiteten sich leicht, doch dann lächelte sie in den Kuss hinein

und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Die Leute die das beobachteten fingen an zu klatschen.

Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten umarmten sie sich und Haruka vergrub ihr Gesicht in

seiner Schulter. »Wollen wir wieder ein wenig tanzen?« wollte Shuu von seiner Freundin wissen.

Diese nickte nur und löste die umarmung. Beide gingen mit einem grinsen zurück auf die Tanzfläche.
 

Dieses Osterfest hat sich ja wohl für die Beiden gelohnt und es wird vielen Leuten in Erninnerung bleiben.
 

-------------

Nummer zwei ist erraten, diese FF hat abgemeldet geschrieben.

Wer sucht, der findet für YukiKiryu

Wer sucht, der findet
 

Es war ein wunderschöner Frühlingstag, die Sonne schien, die Vogelpokemon zwitscherten, kleine Haspiror hoppelten über die Wiesen, und überhaupt schien jeder, der dem jungen Trainer an diesem Nachmittag über den Weg lief, allerbester Laune zu sein.

Was ist nur mit den Leuten?, fragte er sich. Im Winter sind alle mies drauf, aber sobald sie denken, der Sommer kommt, rennen sie wieder pfeifend durch die Gegend.

Ihm selbst waren solche unbegründeten Stimmungsschwankungen natürlich völlig fremd. Egal wie das Wetter war oder die Wirtschaftslage, davon ließ er sich nicht beeinflussen und vollzog professionell seine Tätigkeiten.

Nun, zumindest hatte er das vorgehabt, doch etwas, oder besser gesagt jemand, blockierte seinen Weg und somit auch seinen perfekt geplanten Tagesablauf.

„Mir war zwar schon immer klar, dass du mir praktisch zu Füßen liegst, Haruka, aber könntest du vielleicht versuchen, nicht den ganzen Weg zu versperren?“, bemerkte er, während er sich einer Strähne seiner wunderbaren, glänzenden, weichen grünen Haare aus der Stirn strich. (Ja, auch seine Haare waren das Ergebnis harter Arbeit, auch wenn er die Leute gern glauben ließ, dass sie von Natur aus so wunderbar aussehen.)

Das so angesprochene Mädchen rappelte sich auf die Füße, baute sich vor ihm auf und fing an, ihm eine der üblichen Standpauken zu halten. (All das natürlich nur, weil sie nicht einfach zugeben, wie toll sie ihn eigentlich fand, da war er sich sicher. Frauen...)

„Zu deiner Information, Shuu, ich liege dir keineswegs zu Füßen, und werde es sicher auch nie! Allein wie du immer deine Haare schnipsen musst, geht mir so was von auf die Nerven! Und nur damit du es weißt, ich suche etwas, deshalb bin ich auf dem Boden rumgekrochen.“

„Was denn, deinen Stolz? Verstand? Modebewusstsein?“

Harukas Gesicht wurde vor Wut fast so rot wie das Kopftuch, das sie früher immer getragen hatte. Vielleicht hatte er etwas übertrieben? Andererseits hätte sie doch an seinem berühmten angedeuteten Lächeln erkennen müssen, dass er sie nicht wirklich hatte beleidigen wollen. Scheinbar gab es tatsächlich zwei Menschen, die trotz des fantastischen Wetters an diesem Tag nicht besonders gut drauf waren.

„Na ja, ich will mal nicht so sein und helfe dir suchen“, bot er sich großzügig an. Schließlich war er doch eigentlich ein charmanter junger Mann, und außer bei Haruka schlug sein Charme auch immer an. (Natürlich lag das an ihr und nicht an ihm, sagte er sich immer, auch wenn ihm von ihm Zeit leichte Zweifel kamen.)

„Was hast du überhaupt verloren? Einen Pokeball? Oder etwas kleineres? Kontaktlinsen?“ Suchend blickte er sich um.

„Ich hab überhaupt nichts verloren“, informierte Haruka ihn.

Nun war er verwirrt. „Du hast doch gesagt, du suchst etwas!“

„Man kann auch etwas suchen, das man nicht vorher verloren hat. Erfolg, Anerkennung, Liebe...?“ Zusätzlich zu dieser kryptischen Äußerung blickte sie ihm mit einem irgendwie merkwürdigen Gesichtsausdruck direkt ins Gesicht. Eine Weile starrten sie sich an, dann räusperte sich Shuu. „Was suchst du denn nun?“

Haruka lächelte verschmitzt. „Ich dachte, du bist sonst so schlau. Sieh dich doch mal um und dann rate.“

Was sollte er da groß sehen? Blumen, Vögelchen, Haspiror, bunte Deko...

Moment!

Das konnte doch nicht sein, oder?

... Wie er Haruka kannte, wahrscheinlich doch.

„Sag mir nicht, du suchst Ostereier?“, stöhnte er.

„Hey, du bist schlauer, als ich dachte. Und jetzt nutz deinen Grips und hilf mir beim Suchen.“

Das war doch nicht ihr Ernst, oder? „Wieso müssen wir in unserem Alter noch Ostereier suchen?“

„Weil man was gewinnen kann“, war die knappe Antwort. Haruka hatte such offenbar schon wieder völlig in die Suche vertieft.

Wie er sie kannte, war der Preis eine Jahresladung Kuchen oder ein Einkaufsgutschein für irgendeinen Mädchenladen. Darauf konnte Shuu getrost verzichten. Aber Haruka zu ärgern machte ihm schon Spaß.

„Du brauchst wohl unbedingt meine Hilfe, was? Oder stehst du einfach so auf meine Gesellschaft?“

Haruka drehte sich nicht einmal zu ihm, als sie erwiderte: „Schnippst du wieder deine Haare? Vielleicht solltest du mal ein ernstes Wörtchen mit deinem Friseur reden, oder schneidet Roselia dir die mit Rasierblatt? Und wenn du nicht mitsuchen willst, bitteschön – der Gewinn ist zwar für zwei Leute, aber ich kann mich auch alleine amüsieren.“

Shuu schnaubte kurz. „Dass du einen Haufen Essen auch alleine wegputzen kannst, weiß inzwischen wirklich jeder.“

Nun blickte sie doch auf. (Provokation wirkte bei ihr letztendlich immer, hatte er gelernt. Oder es war doch sein Charme, kombiniert mit den Haaren.) „Wer redet von Essen? Der Preis ist eine Kreuzfahrt für zwei durch die Orange Inseln.“

Eine Kreuzfahrt zu zweit mit Haruka? Das wäre ja...

„Na gut, ich will mal nicht so sein. Ohne mich wärst du doch eh völlig aufgeschmissen.“ Ohne weitere Umschweife machte auch Shuu sich auf die Suche.

„Sag mal, in welchem Radius suchen wir überhaupt? Und wieso ist hier niemand außer uns?“, fragte er nach einer Weile, da er einfach kein Ei fand und komischerweise auch niemand anderen sehen konnte, der ihnen eventuell den Gewinn schon weggeschnappt haben könnte.

Haruka wühlte gerade in einem Gebüsch. „Na ja, da zu suchen, wo alle suchen, hat wohl wenig Sinn, oder? Außerdem werden die Veranstalter sich schon ein etwas weniger offensichtliches Versteck gesucht haben.“

Auch Shuu steckte gerade den Kopf zwischen ein paar Blätter, wodurch er fast unsichtbar wurde. „Du wolltest nicht zufällig mit mir allein sein?“, fragte er beiläufig.

„Das überleg ich mir, wenn du das Ei mit den Tickets gefunden hast.“

„Falls es so ein Ei überhaupt gibt“, murmelte Shuu. „Hey, was ist das?“ Sein Blick fiel auf etwas am Boden. „Hey, ist dein gesuchtes Ei rot und grün gestreift?“

Haruka trat neben ihn und besah sich den Gegenstand.

„Das ist es! Du hast es gefunden, Shuu!“ Vorsichtig nahm sie das Ei an sich. „Jetzt müssen wir das nur noch zur Wettbewerbsaufsicht bringen.“ Sie stapfte los, und der Grünhaarige folgte ihr.

Er schnipste sich zum wiederholten Mal an diesem Tag die Haare aus der Stirn. (Eigentlich stand Haruka doch darauf, da war er sich sicher.) „Ohne mich hättest du das natürlich nicht geschafft.“

„Gut möglich. Dafür kriegst du ja auch die Hälfte des Preises, oder?“

Shuu setzte eine möglichst gleichgültige Miene auf. „Da du darauf bestehst, mich dabei zu haben...“

Gerade als Haruka offenbar etwas weniger nettes erwidern wollte, waren sie bei der Jury angelangt. „Ah, ihr habt das Ei gefunden! Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden!“

Während ein Mitarbeiter den enttäuschten restlichen Eiersuchern verkündete, dass der Preis schon vergeben worden war, händigte der andere Shuu und Haruka die Karten für ihre Kreuzfahrt aus. „Na, da haben ja genau die richtigen gewonnen. Für so ein junges Pärchen ist doch eine Kreuzfahrt sicher ideal, oder?“ Er zwinkerte ihnen zu.

„Wir sind eigentlich gar nicht...“, begann Haruka, doch Shuu unterbrach sie: „Danke, wir werden sicher viel Spaß haben.“

Dann nahm er Haruka an der Hand und zog sie mit sich Richtung Schiff. „Na los, trödel nicht so rum! Keine Angst, ich pass schon auf, dass du nicht von Bord fällst oder so.“

Eigentlich erwartete er eine beleidigte Antwort, aber stattdessen spürte er, wie Harukas Finger sich um seine Hand schlossen.

„Das weiß ich doch“, sagte sie nur und lächelte vielsagend.

„Natürlich passe ich auch auf, dass du dich nicht überfrisst und am Ende den ganzen Platz im Bett einnimmst“, fügte er grinsend hinzu.

„Sag nicht, wir teilen uns eine Kabine?“, fragte Haruka in gespielter Verzweiflung, worauf Shuus Grinsen nur noch breiter wurde.

„Das kann ja heiter werden“, murmelte sie nur. Trotzdem hielt wie weiterhin seine Hand umklammert.

Wer sucht, der findet, nicht wahr?
 

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Und die dritte Story ist aufgelöst: Autor Yurippe



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von: abgemeldet
2009-05-16T22:28:40+00:00 17.05.2009 00:28
haha Haruka liegt ihm zu Füßen. War ja auch nicht schlecht xD Und wie Shuu sie die ganze Zeit neckt, war ja auch voll kawaii. Ach neiiin, Haru will doch nicht in deiner nähe sein, wie kommst du nur drauf. Aber das Eis sieht sicher auch toll aus. Rot - grün gestreift. Was für ein Zufall^^

„Wir sind eigentlich gar nicht...“, begann Haruka, doch Shuu unterbrach sie: „Danke, wir werden sicher viel Spaß haben.“ och wie süüüß. Ich glaube eher du stehst auf ihre Anwesehenheit, Shuu^^ Und die 2 teilen sich eine Kabine... hach wie süüüß.

Es ist kaum zu glauben, aber ich habe mir alle OS's zu Ostern durchgelesen: Heute =D Waren jedenfalls alle total toll.
+Favooo

Baii Baii
LD Mikaaa
Von: abgemeldet
2009-05-16T22:10:28+00:00 17.05.2009 00:10
Haii
ich verewige mich auch mal xD
"Dann werde ich deinen Füßen ausweichen" flüsterte er. Jaaaa das war der
Satz von Shaoran Laraaaa. Ich hab mich auch nicht mehr eingekriegt
*Immernoch rummrennt vor freude* der ist sooooo süß. Ich hab mir gerade
erst wieder Szene angesehen. Sooooooooo süß.
Da waren überall so süüße Szenen. Super gemacht!

Baii Baii
LD Mikaaa
Von: abgemeldet
2009-05-16T21:57:06+00:00 16.05.2009 23:57
Laraaaa
du weißt, ich liiiiebe deine FF's und deinen Schreibstill. Dieser OS ist
natürlich besonders süüß.
Der Satz: „Wenn ich ein Osterei wäre, wo würde ich mich verstecken? ...Ach verdammt! Das hilft auch nichts!“ war auch super. Ich musste
wirklich lachen. Und die Owei Stelle war auch echt lustig, die wurden
bestimmt schon oft verwechselt xD
Aber am süßesten war ja wohl die Balkon-Tanzscene. Echt süß beschrieben... *träum*

Baii Baii
LD mikaaa
Von: abgemeldet
2009-05-16T21:20:01+00:00 16.05.2009 23:20
Awwww was für eine Vorstellung: Haruka als Schlapor... tooooootalll kawaii!
Oaaah und diesen Yuuki mochte ich schon nicht, als ich erst von ihm gelesem
habe xD Ich wusste, der würde sich an Shuus Haruka ran machen. Tja, pech
gehabt. Dank Roserade haben sie ja doch zusammen gefunden. Roserade rulez! ^^
Das Ende ist wohl am schöööönsten. sooo süß. Das Shuu nicht die Augen aufgemacht hat, als Haru ihn geküsst hat... aww aber total kawaii.

Baii Baii
LD Mikaaa
Von: abgemeldet
2009-05-16T20:45:48+00:00 16.05.2009 22:45
Haruka die Eislaufprinzessin! Echt süß und sehr gut vorstellbar!
Wirklich sehr, sehr schöner OS... als ich gelesen habe, dass sie ihr
Gedächtnis verloren hatte, dachte ich erst: 'Oh nein, die arme!' Aber es
ist ja alles super schön ausgegangen. Den perspektivwechsel, fand ich auch
super und wirklich sehr gelungen!
Achja und Shuu: Nächstes mal besser zu hören xD

Baii Baii
LD mikaaa
Von:  sakupyun
2009-05-09T09:08:32+00:00 09.05.2009 11:08
Ich finde dass das ne tolle story ist ^.^
Das lustigste ist in allen geschichten die ich über yuuki gelesne hab war der immer so wie ich ihn mir schon immer vorgestellt hab als dummkopf und als schussel X'DDD

Ich würde gerne mal haruka's kleid sehen :P
Also dazu kann man nur sagen wenn das nicht mal ne tolle story ist dann weiß ich ja auch nit ;P
Von:  Kimie_Yashi
2009-05-03T16:45:14+00:00 03.05.2009 18:45
So, endlich kommt auch von mir das Kommi!!

Oh weh, das fängt ja schon toll an... da hat Haruka wieder einmal ein Band gewonnen und dann macht sie sich die Freunde damit kaputt, dass Shuu nicht anwesend ist... wo ist der Kerl eigentlich immer, wenn sie ihn braucht? >_<
Na ja, zumindest ist Yuuki für sie da, auch wenn der Kerl irgendwie nen Knall hat... aber der weiß ja, was er sich bei Haruka erlauben darf und was nicht... auch wenn er sich nicht wirklich daran hält, was er eigentlich nicht darf XD
So viele Süßigkeiten essen wie man will?? Yuuki weiß genau wie er Haruka für den Job ködern kann XD
Aber als Schlapor stelle ich sie mir richtig hübsch vor <3 jetzt stellen wir noch aus meiner FF Masato in dem gleichen Kostüm daneben und schon haben wir ein hübsches Geschwisterfoto XD

Yuuki wollte Haruka doch bloß in dem Kostüm sehen und ein riesiges Poster von ihr haben, um es sich über sein Bett in seinem Zimmer zu hängen, gib's zu XP

Der arme Shuu Q_Q nicht nur, dass er zu spät zum Wettbewerb gekommen ist, nein, jetzt ist er auch so ziemlich verletzt TT__TT

lol der Nächste, der sich ein Poster von ihr in seinem Zimmer aufhängen will, auch wenn er es nicht zugeben würde, aber die Art wie er das Plakat angeschaut und berührt hat, sagt doch schon alles XD

Hihi... tja Shuu, wenn es darum geht Haruka zu finden, hat Roselia bzw. Roserade einen integrierten Radar XD

ARG ò.ó, was macht Yuuki denn da? Der kann doch nicht einfach vor all diesen kleinen Kindern Haruka küssen... und vor allem NICHT VOR SHUU!!!!! Und was sollte das eigentlich, dass er ihr Freund sei?? Die beiden sind Kindergartenfreunde, mehr nicht und selbst wenn da mehr drauf werden würde, sollte er darüber erst einmal mit Haruka sprechen, bevor er das einfach so behauptet... IDIOT!!
Warum muss Shuu eigentlich gleich so beleidigend werden, sie hat doch noch gar nicht bestätigt, dass Yuuki ihr Freund ist... typisch Jungs, können die nicht einmal ihr Erbsenhirn einschalten?!

Autsch, das muss weh getan haben, vor allem weil Shuu dort ja noch seine Wunde hat. Aber wenn er sich so dermaßen daneben benimmt, muss er sich nicht wundern, wenn sie wütend wird, außerdem, woher hätte sie denn wissen sollen, dass er so 'zerbrechlich' ist...

ROSERADE POWER!!!! Ich liebe es, man könnte fast glauben, dass Roserade Shuus vernünftige Seite ist. Irgendwie sorgt sie immer dafür, dass all das geschieht, was Shuu sich insgeheim wünscht <3

Gut, dass Haruka Yuuki endlich mal über ihre Gefühle aufgeklärt hat, sonst wäre das alles nur noch verwirrender geworden @_@ und jetzt weiß er immerhin wo er bei ihr steht, auch wenn er es sich nach ihrem Verhalten bei Shuus Auftauchen hätte denken können...

Genau, mach ihm ein Geständnis während er schläft/bewusstlos ist und beschimpf ihn, ist immer richtig XD aber war ja klar, dass er alles mitbekommen hatte, immerhin hat auch er einen eingebauten Haruka-Radar und spürt es, wenn sie in der Nähe ist XD

Hach... schönes Ende... schöne FF... alles schön <3
*knuddel* & ich warte sehnsüchtig auf deinen nächsten OS!!
Von:  Kimie_Yashi
2009-04-15T10:35:05+00:00 15.04.2009 12:35
Ich LIEBE diesen OS!!!!
Da haste wirklich ganze Arbeit geleistet <3
Was heißt hier 'praktisch' Haruka liegt Shuu in diesem Moment zu Füßen XD

Möchte nicht wissen wie viel Haargel sich in den tollen Haaren befindet, wenn die Strähnen schon von allein immer wieder in ihre Ursprungsformen zurückgehen XD

Oh ja, Shuu, sind findet dich ja sooooo toll >_> ... eingebildeter, schnuckeliger Sack, wenn auch berechtigt XD

Und JA, er ist freundlich wie immer >_< aber das kennt Haruka ja schon zu genüge von ihm... und auch wenn er gelächelt hat, als ob die in dem Moment darauf achten würde... Shuu, denk doch mal mit!
Na ja, zumindest versucht er es ja wieder gut zu machen, indem er ihr beim Suchen hilft ^-^

Oh ja, wie charmant er doch ist... die anderen Mädchen sind einfach nur zu Oberflächlich und Haruka leget eben wert auf seine inneren Werte, die er ganz eindeutig, einfach zu sehr unter seiner arroganten Art versteckt, es liegt ja ÜBERHAUPT NICHT an ihm >.<

Was sucht sie denn... Junge, was für ein Tag ist denn?!
Tja und warum hat sie ihn bei ihren Worten wohl so angeblickt?? - Junge, damit will sie dir etwas entscheidendes mitteilen und dir keine Aufforderung geben es einfach zu ignorieren... ach herrje...

Genau Haru-chan, sag ihm die Meinung! Wenn er schon so schlau ist, dann kann er auch ohne Probleme ein Ei finden XD

lol der Kommi zu seinen Haaren ist gut XD
Ich glauge, wenn Roselia sein Haar mit Rasierblatt bearbeiten würde, dann sehe er aber ganz anders aus XP

(Provokation wirkte bei ihr letztendlich immer, hatte er gelernt. Oder es war doch sein Charme, kombiniert mit den Haaren.) <= oder einfach nur der falsche Kommentar XD
das ist sooooo lustig XD

/Das wäre ja...\ ein himmlischer Traum, nicht? XD

lol Shuu ist ein Chameleon, wenn er sich zwischen Blättern aufhält, das ist auch gut xD

Yeah!! Die Shuuka-Farben für's Ei & das nur für mich - DANKE!!!!!! o^.^o

Das ENDE ist der Hammer!!!
Der Kommi vom Veranstalter & Shuus Reaktion darauf und seine Worte und... aww... >3

FORTSETZUNG!!!! ABER PRONTO!!! XD

Beim vorletzten Satz habe ich noch nen Fehler gefunden, da haste 'wie' statt 'sie' hingeschrieben XD

*knuddel* & bis morgen dann ^.^o
Von:  xRajani
2009-04-12T19:11:13+00:00 12.04.2009 21:11
Ein sehr schöner OS, auch wenn er etwas schwierig war zu Lesen durch den Pespektivwechsel... Da hats etwas gedauert, bis ich das geschnallt hab. xD'

Haruka als Prinzessin?
Passt vollkommen zu. <3 Und dann auch noch als Eisprinzessin? Wunderbar! :)
Und es war ne gute Idee, das Haruka ihr Gedächtnis verloren hat. Und die Tatsache, das sie sich nur an Shuu im Unterbewusstsein erinnert kann. <3
Und das Nachtara und Psiana ein Pärchen sind! Aww. x3 Ich liebe es. Daher sind sie ja auch in meiner FF ein Paar! Sie passen sogut zusammen (Licht ~ Dunkelheit), auch weil ihre Trainer zusammen sind. Weeh. <3

Was mir etwas negativ aufgefallen war... Ein paar Wörtchen wurden vergessen, aber das passiert schon Mal. Na ja. XD

Hat mir aber insgesamt gut gefallen. ^^
Von:  Crimson_Shades
2009-04-12T18:48:30+00:00 12.04.2009 20:48
Awwwww, wie süß.
Vielen, vielen Dank. <3

Haruka als Eisprinzessin, naja, Prinzessin stimmt ja sogar. XD
Und Shuu... Tja, wirklich dumm, wenn man nicht so ganz hinhört, gell?

Auch der Sichtwechsel hat mir gut gefallen, nur die Zeit, also Gegenwart hatte mich am anfang zugegeben einwenig irritiert.

Und Psiana und Nachtara sind auch aufgetaucht. <3
Hach, ich liebe diese beiden ja auch so.

Ein wirklich toller OS, nochmals vielen Dank Kimie-sama. ^^


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