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Epilog online!
von

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Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Jetzt verweigerte sie ihm auch das noch?

"Warum?", wollte er wissen. "Was hast du nun schon wieder für ein Problem?" Er wurde wütend. Das war nicht nur seiner Stimmlage zu entnehmen, sondern auch seiner Mimik.

Ja, Kai war sauer. Warum konnte sie ihm nicht ein Mal einen Gefallen tun?

"Was hast du eigentlich gegen mich?" Er ballte die Hände zu Fäusten. "Was hab ich dir getan, dass du mir nicht ein einziges Mal zeigen kannst, dass du mich als Sohn akzeptierst?", zischte er.

Doch dann geschah etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Seine Mutter fiel ihm weinend um den Hals.
 

Uruha stockte. Wieso? Wieso wollte Kais Mutter denn nicht, dass er auf ihren Sohn aufpasste? Er würde doch gut für Kai sorgen. War immerhin besser als im Krankenhaus.

Gerade, als er ebenfalls wütend fragen wollte, warum sie denn ablehnte, fiel Kais Mutter ihrem Sohn weinend um den Hals und klammerte sich an ihm fest.

Uruhas Augen wurden groß und sein Mund klappte etwas auf. Was sollte das denn? Erst tat sie so kalt und nun? Nun lag sie weinend in den Armen ihres Sohnes. Uruha wusste nicht, was er davon halten sollte und sah die beiden fragend an.
 

Kai war platt. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass seine Mutter ihn weinend in den Armen lag. "Was... was ist denn los?", fragte er sie irritiert. Er war etwas überfordert mit der Situation und es war ihm auch unangenehm, dass Uruha das hier miterleben musste. Hätte er das gewusst, hätte er ihn gebeten, ihn mit ihr alleine zulassen. Es musste ihr wirklich schwer fallen, einem anderen Menschen, einem fremden Menschen, so gegenüberzutreten.

Wie es seine Art war, strich er ihr sanft übers Haar. Jetzt merkte er wieder, dass er seine Mutter wirklich gern hatte. "Beruhige dich. Was is denn los?", sprach er beruhigend auf sie ein.

Sie schluchzte und schaute dann aus tränenden Augen in Kais Gesicht. "Ich hatte solche Angst um dich, Yutaka. Mach das nie wieder.", hickste sie und drückte sich noch mehr in Kais Arme.

Zum ersten Mal wurde ihm gezeigt, dass auch er seiner Mutter wichtig war und er lächelte.
 

Uruha war gerührt von dem Anblick, der sich ihm bot. Mutter und Sohn vereint ergab doch ein schönes Bild. Und Kai, wie er seiner Mutter zärtlich durchs Haar strich, war wirklich ein Bild für die Götter.

Kai ist so süß! , jauchzte er in sich hinein und lächelte.

Er ging leise aus dem Raum, denn er wollte die beiden nun wirklich nicht stören. Sie hatten sich sicher viel zu sagen und viel zu klären. Da würde er nur nerven.

Also setzte er sich in die Küche und schloss die Augen. Hoffentlich würde Kais Mutter jetzt zusagen.
 

Dass Uruha den Raum verließ, bekam er nur am Rande mit. Er freute sich, dass seine Mutter ihm endlich mal ihre Gefühle zeigte.

"Ssscht. Beruhig dich doch. Is doch nichts passiert." Erneut strich er ihr übers Haar. "Ich wollte dir keinen Kummer machen, Ma. Wirklich nicht."

Liebevoll lächelte er sie an. Aber wie sollte er sie jetzt noch darum bitten, ihm diesen Gefallen zu tun? Wie sollte er das anstellen?

Doch schon wurde er in seinen Gedankengängen unterbrochen. "Yutaka? Wer ist dieser Junge?" Zum ersten Mal seit langem lächelte sie wieder. "Du magst ihn sehr oder? Sonst würdest du mich nicht um einen Gefallen bitten."

Diese Direktheit verblüffte ihn und er wurde rot. Allerdings konnte er ein unbewusstes Nicken nicht verhindern. "Ja, ich mag ihn sehr. Ist... ist das schlimm?" Es war ihm unangenehm, dieses Thema so zur Sprache zu bringen.

Kais Augen weiteten sich, als sie seine Frage mit einem Kopfschütteln verneinte. "Das ist wirklich nicht schlimm.", lächelte sie. "Und er kümmert sich wirklich gut um dich, oder?" Kai nickte. Das tat er wirklich. Dann kicherte er leise. "Er kann zwar nicht kochen, aber er hat sogar das für mich gemacht." Seine Mutter stimmte mit ein.

Der Raum war plötzlich vom erleichterten Gelächter erhellt. Und es tat unglaublich gut.

"Yutaka?", unterbrach sie das Lachen. "Ich werde dir diesen Gefallen tun, aber nur unter der Bedingung, dass ihr hierbleibt. Ich möchte für dich da sein..." Sie machte eine Pause. "Ich hatte bisher nie Zeit für dich und in der wenigen zeit, die wir hatten, war ich dir keine gute Mutter. Aber ich hab dich unglaublich lieb, Yu-chan." Sie küsste ihn auf die Stirn.

Jetzt hatte er nicht nur ein Problem beseitigt, sondern endlich seine Mutter gefunden. Und das alles nur dank des blöden Unfalls. Manchmal ging das Schicksal echt unheimliche Wege, befand er.
 

Uruha hatte sich in die Küche begeben. Er wollte nicht stören, während Mutter und Sohn wichtige Dinge besprachen. Da würde er nur stören.

Plötzlich hörte er aus dem Wohnzimmer lautes Lachen und er lächelte automatisch mit. Anscheinend hatten die beiden geklärt, was es zu klären gegolten hatte und das machte ihn unwahrscheinlich froh. Kai so befreit lachen zu hören, machte ihn glücklich. Denn wenn Kai glücklich war, war er es auch.

Hoffentlich kann ich gleich wieder zu ihm. , dachte er
 

Es tat so unglaublich gut, dass er mit seiner Mutter mal so liebevoll umgehen konnte und sie das genauso mit ihm tat. Er war wirklich froh, dass sie ihm nun zeigte, dass sie ihn als Sohn sah und nicht als einen Fremden, wie sie es bisher immer tat.

"Uruha?", rief er durch den Raum und wartete, dass der Größere wieder in den Raum kam. Er wollte ihn seiner Mutter nun offiziell vorstellen.
 

Als er seinen Namen hörte, stand er sofort auf und dackelte in den Raum zu Kai und seiner Mutter. Dort sah er sofort in Kais strahlendes Gesicht und er grinste ebenso zurück.

"Na, alles geklärt?", fragte er lächelnd und patschte Kai auf den Rücken.

Er traute sich nicht, ihn zu umarmen oder zu küssen, da Kais Mutter ja nicht wusste, dass sie zusammen waren und er wusste nicht, ob sie es wissen sollte.

Also sah er Kai einfach nur fragend an und legte den Kopf schief.
 

Kai wunderte sich etwas. Uruha war doch sonst nicht so zurückhaltend. Allerdings ahnte er schon, dass es wohl mit der Anwesenheit seiner Mutter zu tun hatte. Aber er lächelte trotzdem und bat den Größeren, sich neben sie zu setzen.

Auch seine Mutter setzte sich neben sie. Allerdings saß sie rechts von ihrem Sohn und Uruha saß auf der anderen Seite.

Kai blickte erst Uruha an und dann seine Mutter und dann wieder zurück.

"Ma, das ist Takashima Kouyou. Er geht in meine Klasse." Dann wand er sich Uruha zu. "Uruha, das is meine Ma."

Er strahlte über das ganze Gesicht.
 

Uruha hielt sich zurück. Er wusste ja nicht, ob Kais Mutter wusste, dass ihr Sohn schwul war. Und falls sie es nicht wusste, wusste er ja auch nicht, wie sie reagieren würde, wenn sie es erfahren würde. Also ließ er es lieber und strahlte die Frau einfach nur an.

"Freut mich. Ich bin Takashima Kouyou.", stellte er sich vor und reichte der Frau die Hand.
 

Kais Mutter nahm die Hand freundlich entgegen und stellte sich auch angemessen vor. Dann wandte sie sich plötzlich Kai zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin wurde Kai sofort rot. Aber Recht hatte sie. Uruha war wirklich süß. Und sie schien auch keine Probleme damit zu haben, dass er das genauso sah, denn sie lächelte fröhlich, als er sofort daraufhin nickte. "Deshalb mag ich ihn ja auch so.", platzte es aus ihm heraus.
 

Uruha runzelte die Stirn, als Kais Mutter sich vorbeugte und ihrem Sohn etwas ins Ohr flüsterte. Wer flüstert der lügt! , wollte er am liebsten rufen, hatte aber irgendwie Angst, die allseits bekannte Antwort Und wer zuhört, betrügt! zu erhalten. Also ließ er es lieber und lächelte einfach freundlich.

Als Kai dann aber auf einmal herausplatzte, dass er Uruha mochte, wurde eben jener knallrot und sah Kai verstört an. Was sollte das denn nun?
 

"Süß!", platzte es aus Kais Mutter heraus, als sie Uruhas rotes Gesicht bemerkte. Kai musste lachen. Ja, da hatte sie vollkommen Recht. Er streckte seine Hand nach seinem Freund aus. Er lächelte ihn an.
 

Uruha wurde noch röter, als Kais Mutter auf einmal "Süß!" quietschte. War die etwa die Schwester seiner Mutter? Die benahm sich nämlich auch so, wenn er rot wurde...

"Uhm...", machte er leise und sah die beiden perplex an.
 

Kai grinste jetzt. "Uruha." Jetzt ergriff er einfach die Hand seines Liebsten und hielt sie fest. "Ma, das is mein Freund Uruha. Und ich hab ihn sehr lieb. Ich hoffe, das stört dich nicht." Kai wollte den Moment nutzen und seiner Mutter sagen, dass er einen Menschen gefunden hatte, der ihn glücklich machte.
 

Uruha starrte Kai an, als käme er vom Mars. Was war denn nun kaputt? Kai sagte seiner Mutter einfach mal so mir nichts, dir nichts, dass er ihn lieb hatte? Was würde Kais Mutter dazu sagen?

Uruha schluckte und rutschte ein Stückchen näher an Kai, hielt seine Hand ganz fest.

"Ich hab Ihren Sohn auch lieb.", sagte er leise und sah Kais Mutter abwartend an.
 

Es freute Kai, dass auch Uruha zwar erst zögerte, aber dennoch zu seinen Gefühlen für ihn stand. Dann schaute er seine Mutter wieder an und lächelte ihr mit seinem süßesten Lächeln entgegen.

"Stört es dich, Ma?", fragte er verlegen. Er wollte ja sicher gehen, dass sie ihn deshalb nicht verstoßen würde.

Aber als sie den Kopf schüttelte und sagte "Das hab ich mir schon fast gedacht.", fühlte er sich wieder wie der glücklichste Mensch auf der Welt. Überschwänglich umarmte er seine Mutter. Allerdings vergaß er seine Verletzungen und keuchte schmerzvoll auf.
 

Uruha sah erschrocken auf, als Kai seine Mutter umarmte, jedoch dann schmerzerfüllt aufstöhnte. Sofort zog er ihn vorsichtig an seine Brust und strich ihm über den Kopf.

"Kai~! Mensch, du bist verletzt. Pass auf, wie du dich bewegst."

Er seufzte und sah ihn an.

"Ich muss dir dann auch noch die Tabletten geben."

Er lächelte sanft und wuschelte Kai durchs Haar.
 

Kai wusste jetzt gar nicht, wen er als erstes angucken sollte. Ihm lag ein Spruch auf der Zunge, aber irgendwie irritierte ihn die Tatsache, dass er den wohl schlecht in dieser Situation nutzen konnte. Aber er passte doch so gut.

"Ja, Mama.", grinste er und sah in Uruhas verdattertes Gesicht. Und seine Mutter schien auch etwas perplex zu sein. Aber das störte ihn nicht.

Fröhlich schmiegte er sich Uruhas Berührung entgegen.

"Jetzt hab ich wohl zwei Mütter, was?", scherzte er.
 

"Träum weiter.", grinste Uruha und wuschelte Kai nochmals durch die Haare.

Er war froh, dass er sich nicht zu sehr wehgetan hatte und schmiegte sich eng an Kais Brust und schnurrte leise. Am liebsten wäre er die ganze Zeit so dagesessen, jedoch fiel ihm dann Kais Mutter wieder ein und er löste sich etwas rot von seinem Freund.

"Okay... Wollen wir dann wieder gehen? Ich muss dir die Tabletten geben."
 

Kai erschrak etwas. Er hatte ja seiner Mutter ein Versprechen gegeben und das konnte er jetzt nicht einfach so brechen. Wenn er etwas versprach, dann hielt er es auch. Da müsste schon die Welt untergehen oder er tot umfallen, bevor er ein Versprechen brechen würde.

"Uruha..Ich...ich kann nicht mitkommen." Er seufzte und schaute dann zu seiner Mutter, die bei Uruhas Worten wohl auch etwas in sich zusammengesackt war. Dann blickte er wieder seinen Freund an. "Sei nicht böse, ja?"
 

Wenn Uruha eine Katze gewesen wäre, wären ihm seine Öhrchen nach unten gesackt. Was sollte das? Wieso konnte Kai nicht mit ihm mitkommen? Er hatte sich doch so schön um ihn gekümmert. Warum wollte Kai nicht bei ihm bleiben?

Traurig sah er seinen Freund an.

"Aber..."

Am liebsten hätte er gefragt, wieso, jedoch ließ er es bleiben. Kai hatte ja seine Gründe. Seufzend stand er auf und nickte.

"Okay. Aber ich bring dir deine Tabletten dann nachher vorbei... Ich geh dann mal."
 

Kai war geschockt.

"Warte!" Sofort griff er nach Uruhas Hand. Wollte er denn gar nicht hören, warum er das nicht konnte? Egal. Uruha sollte nicht gehen. Zumindest nicht, ohne nachher wieder zu kommen und bei ihm zu bleiben.

Sanft lächelte er.

"Und dann bringst du aber ein paar Sachen mit, ja?" Er setzte den süßesten Dackelblick auf, den er zu bieten hatte.

"Ich hab Ma versprochen, dass wir hier bleiben. Bitte, Kouyou."
 

Uruha sah Kai aus traurigen Augen an und seufzte.

"Wieso sollte ich denn hierbleiben? Kai... Ich störe dich und deine Mutter doch nur und das will ich nicht. Ich bring dir die Tabletten und dann geh ich auch nach Hause. Ich will euch wirklich nicht stören."

Er seufzte und fuhr sich durchs Haar.

"Ich bin dann gleich wieder da."

Er beugte sich leicht zu Kai und küsste ihn sanft.
 

Kais Mutter merkte, dass sie irgendwie gerate störte und erhob sich. Unauffällig verschwand sie aus dem Wohnzimmer.

Noch immer hielt er Uruhas Hand fest. Seine Worte hatten ihn sehr getroffen und er spürte, wie Trauer in ihm aufstieg. Er wollte, dass Uruha bei ihm war.

Die Tränen stiegen ihm in die Augen. Warum wollte Uruha plötzlich nicht mehr bei ihm sein? Er war ihm doch so wichtig. Wieso also wollte er ihn jetzt hier alleine lassen?

Heftig schüttelte er en Kopf. "Iie..."

Aus geröteten Augen schaute er ihn eindringlich an.
 

Heftig schluckend sah er, wie Kais Augen sich mit Tränen füllten und nahm ihn fest in die Arme.

"Kai... Nicht weinen, hai? Ich hab dich doch lieb. Aber ich störe dich und deine Ma doch nur oder?"

Er legte leicht den Kopf schief und seufzte. Er wollte nicht von Kai weg und ganz alleine in der kleinen Wohnung wollte er auch nicht bleiben. Also entschied er sich dafür, bei Kai zu bleiben... Wenn er denn nicht störte.

"Okay... Ich bleib hier... Stör ich euch echt nicht?"
 

Erneut schüttelte er heftig den Kopf. "Du störst nie...", hickste er. Er hätte wirklich fast losgeheult. So wie ein kleiner Junge es bei seiner Mutter tat, wenn er nicht das bekam, was er wollte. Allerdings war diese Situation wesentlich mehr von Bedeutung.

"Ich hab Ma versprochen, dass ich hier bleibe und wir dann auch mal was unternehmen, wenn sie mal Zeit hat. Und das hat sie nicht so oft. Außerdem gehörst du doch zu mir.", wisperte er unter Schluchzen.
 

"Hai... Ich gehöre zu dir und du zu mir...", wisperte er leise. "Aber bitte wein jetzt nicht mehr, sonst fang ich auch noch an."

Kai weinen zu sehen war das Schlimmste für ihn. Er wollte, dass er lachte und ihm sein süßes Grinsen zeigte, und nicht, dass er schluchzte und Tränen seine Wangen hinab rannen.

Uruha hatte nun selbst Mühe, seine Tränen zu unterdrücken und lächelte fahrig.

"Keine Sorge. Ich komm auch gleich wieder und bringe einen Koffer mit."

Er lachte leise und kuschelte sich an Kai.
 

Schluchzend nickte er. Uruha war sein ein und alles. Und er würde es wohl keine Nacht ohne ihn aushalten. Jetzt nicht mehr. Er wollte sich an den warmen Körper schmiegen und ihn am liebsten nie wieder loslassen.

"Meine Ma fährt morgen zum Krankenhaus...", flüsterte er und schluckte die aufkommenden Tränen einfach runter. Er versuchte ein Lächeln. "Und du kommst wirklich wieder?", fragte er unsicher nach. Kai wollte auf Nummer sicher gehen.
 

"Wirklich? Das ist klasse, Kai.", lächelte er und küsste ihn sanft. "Hai, ich beeile mich auch. Ich renne für dich."

Er kuschelte ihn noch einmal kurz, dann drehte er sich um und eilte aus dem Haus und nach Hause.

Dort angekommen beeilte er sich, seine Klamotten samt Zahnbürste in einen Koffer zu schmeißen - Natürlich lag alles wild durcheinander -, packte dann die Tablettenpackung ein und eilte wieder zurück zu Kai.

Er klingelte an der Haustür und keuchte schwer. Er war gerannt, wie noch nie in seinem Leben.
 

Kais Mutter hatte die Tür geöffnet, denn Kai hatte sie bereits in sein Bett gesteckt. Sie hatte ja ausdrücklich gesagt bekommen, dass er ins Bett gehörte. Das hatte sie auch ziemlich ernst genommen. Da halfen auch Kais Proteste nicht, dass er auf Uruha warten wollte. Da war sie eisern.

"Oh, du bist aber schnell wieder da, Takashima-kun.", lächelte sie und bat ihn herein. "Yutaka ist oben in seinem Bett. Geh ruhig schon rauf." Sie nahm ihm seine Jacke ab und hing sie an die Garderobe. "Er wartet schon sehnsüchtig.", lachte sie. Und man sah in diesem Gesicht Kais Lächeln.

Dann wand sie sich ab. Doch im Türrahmen zur Küche blieb sie kurz stehen. "Wenn ihr etwas braucht, sagt Bescheid, hai?" Nun wartete sie auf eine Antwort.
 

Uruha keuchte schwer und legte sich die Hand auf das Herz.

"Ich hab ja auch einen Sprint hingelegt, Uke-Sama.", lächelte er und trat ein. "Danke, ich werde gleich zu ihm und keine Sorge. Ich sag Bescheid, falls Kai etwas braucht."

Er grinste ihr nochmal zuckersüß zu und verschwand dann nach oben in Kais Zimmer.

"Hey, mein Schatz.", sagte er leise und setzte sich zu ihm ans Bett. "Hast du mich vermisst?"
 

Uruha saß noch nicht einmal richtig, da hatte er schon die Arme nach ihm ausgestreckt und ihn an sich gezogen. "Und wie.", grinste er. "Ich wollt schon eine Vermisstenanzeige starten.", scherzte er und drückte dem Größeren einen Kuss auf den Mund. "Ich hab dich schrecklich vermisst."
 

"Na, Gott sei Dank bin ich wieder da, nicht?"

Er lachte leise und kuschelte sich an Kais wärmende Brust.

"Ich hab dich auch vermisst, mein Bärchen. Und ich hab meinen halben Schrank dabei."

Dabei zeigte er auf seinen großen Koffer, der randvoll mit seinen ungeordneten Sachen war.

"Ich zieh bei dir ein.", scherzte er.
 

Kai kicherte. "Na, wenn´s sonst nichts is? Von mir aus kannst du das gerne machen."

Dann deutete er allerdings mit der Hand auf seinen Kleiderschrank. "Ma hat sogar Platz für dich im Schrank gemacht.", grinste er. "Ich glaub, sie will auch, dass du hier einziehst." Und schon piekste er Uruha in die Seite. "Pack lieber deine Klamotten aus, sonst mach ich das."
 

"Naja, ich weiß nicht, ob meine Ma damit einverstanden wär."

Er grinste und küsste Kai sanft.

"Nene, du stehst ganz sicher nicht auf! Ich will, dass du liegen bleibst."

Er stand auf und begann damit, seine Sachen einzuräumen.

"Ich pack das alleine, Schätzelchen.", scherzte er.
 

"Ja ja, Mama, ich bleib ja schon liegen.", lachte er und sah dann Uruha dabei zu, wie dieser seinen Koffer öffnete. Blankes Entsetzen huschte auf sein Gesicht. Sein Mund stand offen und er war völlig sprachlos.

Wie konnte ein junger Mann wie Uruha nur so eine Unordnung fabrizieren, denn der Koffer sah echt unmöglich aus. Völlig zerknautschte Klamotten und alles kreuz und quer.

Kai klatschte die Hand gegen seine Stirn. "Oh Kami-sama.", seufzte er.
 

Uruha beugte sich nach vorne und begann damit, die Klamotten aus seinem Koffer in Kais Schrank zu legen. Wobei das Wörtchen "verstauen" wohl eher gepasst hätte, denn Uruha stopfte die Sachen einfach in den vorhandenen Freiraum und achtete nicht besonders darauf, dass sie ordentlich zusammengelegt wurden.

Die rechte Seite, Kais, sah ordentlich und sauber aus, während die linke, Uruhas, aussah, als wäre dort eine Bombe eingeschlagen.

Er richtete sich wieder auf und lächelte Kai an.

"So, ich bin fertig."
 

Kai schluckte. "Ja~, das seh ich. Und wie fertig du bist. Ich glaub, da hat echt ne Bombe eingeschlagen." Er runzelte die Stirn. "Du bringst echt überall dein Chaos mit, was?" Jetzt lachte er. Der Vergleich der beiden Schrankhälften war sehr beeindruckend. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und wieder sah man, dass sich Gegensätze wohl doch anzogen.

"Ich hoffe, ich werd dein Chaos überleben.", stichelte er.
 

Beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust und zog seinen Schmollmund.

"Mann... So chaotisch bin ich nicht. Vergleich mich doch mal mit Reita. Dagegen bin ich doch total ordentlich."

Er ließ sich schmollend auf dem Bett nieder und sah Kai nicht an, sondern drehte sich beleidigt weg.

Natürlich war er nicht wirklich sauer auf Kai. Aber er wollte einfach mal schauen, was er jetzt tat, wenn er auf beleidigt tat.
 

Oh, hatte er jetzt was Falsches gesagt? Uruha hatte sich von ihm abgewandt und schien beleidigt zu sein. Das wollte er doch gar nicht.

Schnell warf er die Decke beiseite und sprang auf. Seine Schmerzen völlig ignorierend ging er auf Uruha zu und legte schnell die Arme um seine Hüfte. Seinen Kopf legte er auf Uruhas Rücken und presste sich eng an ihn. "Nicht böse sein.", flüsterte er traurig.
 

Uruha zuckte erschrocken zusammen, als er Kais Arme um seine Taille fühlte.

"Kai! Du sollst doch nicht aufstehen!"

Schnell drehte er sich um und schob seinen Freund sanft zurück aufs Bett. Dann legte er sich neben ihn und legte seinen Kopf an Kais Brust.

"Ich bin ja nicht böse...", meinte er leise und küsste ihn.
 

Schneller als er denken konnte, lag er schon wieder auf dem Bett. Er keuchte kurz auf, als Uruha seinen Kopf auf seiner Brust bettete. Es tat schon ein bisschen weh und dieses Mal konnte er den Schmerzlaut nicht unterdrücken. Die anderen Male war es kein Problem, denn da hatte er damit gerechnet, aber dieses Mal war er von der schnellen Reaktion Uruhas überrascht worden.

Sein Körper verkrampfte sich und er atmete tief durch. Das tat wirklich dolle weh dieses Mal. "Uruha?" Schweiß stand ihm auf der Stirn. "Ich sollte wohl die Tabletten nehmen.", winselte er.
 

Sofort war er wieder auf den Beinen und sah Kai an. Schweiß tropfte ihm von der Stirn und er winselte. Uruhas Augen weiteten sich entsetzt und verstört sagte er:

"Oh Gott!"

Dann kramte er hastig in seiner Tasche nach den Tabletten und holte ein Glas Wasser. Vorsichtig half er Kai, sich aufzusetzen und ließ ihn die Tablette schlucken. Als er dies endlich geschafft hatte, standen Uruha die Tränen in den Augen und er wimmerte:

"Gomen nasai, Kai-Chan... Das wollte ich nicht, ich wollte dir nicht wehtun!"
 

Etwas gequält lächelte er seinen Liebsten an. "Du bist nicht Schuld, Uruha." Vorsichtig und mit zittrigen Händen streckte er die Hand nach ihm aus. "Ich hätte einfach auf dich hören sollen." Er seufzte. "Mach dir keine Gedanken. Wird schon wieder. Bin ja nicht aus Zucker. Auch wenn du das anders siehst." Jetzt kicherte er.
 

"N-Nein... Also... Du hast dir wehgetan, und das ist meine Schuld!"

Er schniefte leise und wischte sich die Tränen aus den Augen. Er traute sich nicht mehr, Kai zu nahe zu kommen, aus Angst, ihm wieder wehzutun.

"Tut mir leid..."
 

Kai schüttelte den Kopf und versuchte, sich den Schweiß von er Stirn zu wischen. "Du bist nicht Schuld. Und nun komm wieder her. Mir is kalt und ich will kuscheln.", brummelte er. Uruha hatte nun mal keine Schuld daran. Er hatte schließlich den Unfall und war eben auch einfach aufgestanden, obwohl man es ihm eigentlich untersagt hatte. "Wehe du sagt´s noch ein mal sowas. Dann bin ich sauer.", grummelte er.
 

"Ich tu dir aber weh..."

Er stammelte leise und sah Kai an. Dieser blickte brummelnd zu ihm auf und Uruha seufzte.

"Ich will dir nicht wehtun... Vorsicht..."

Er legte sich wieder zu Kai und umarmte ihn leicht.

"Geht´s so?"
 

Kai seufzte. Er war nun wirklich nicht sehr wehleidig. "Uruha." Seine Stimme klang ernst und das meinte er auch. "Beim Sex hatte es dich doch auch nicht gestört." Auch wenn das eigentlich kein großartiges Argument war, so musste Kai doch zugeben, dass er dabei wohl hätte mehr Schmerzen haben müssen, als wenn Uruha ihn einfach nur umarmte.

Kai stupste gegen Uruhas Nase. Irgendwie machte er das immer lieber. "Keine Panik. Ich fall deswegen nicht gleich zusammen. Außerdem will ich dich umarmen. Also hör auf, dich ständig dafür zu entschuldigen."
 

Uruha nickte beklommen und umarmte seinen Kai nun etwas fester. Er hatte wirklich nicht vorgehabt, ihn zu verletzen und fühlte sich schuldig an Kais Schmerzen.

Seufzend kuschelte er sich an seinen Freund und schnurrte wieder leise.

"Ich liebe dich..."

Er beugte sich leicht vor und hauchte Kai einen Kuss auf den Mund.

"Und werd bitte ganz, ganz schnell wieder gesund."
 

Sanft fuhr er durch Uruhas weichen Schopf. "Ich dich auch, mein Schatz." Das war das erste Mal, dass er ihn so nannte. Irgendwie fühlte es sich besonders an, sowas zu sagen. Aber er hatte Uruha wirklich verdammt lieb.

"Sag mal, würdest du mir mal helfen?", fragte er ihn leise.
 

Uruha wurde rot und strahlte Kai an.

"Kannst du mich nochmal so nennen? Das hört sich süß an."

Er lächelte und küsste Kai sanft auf die Stirn.

Dann nickte er und richtete sich etwas auf.

"Wobei soll ich dir helfen?"
 

Kai lächelte. Uruha gefiel das also. Auch gut. Dann hatte er ja auch etwas, womit er ihn erfreue konnte.

Sein Blick wurde weich und seine Augen leuchteten.

"Ich würde gern ein Bad nehmen. Ich komm mir so schmutzig vor.", seufzte er und roch demonstrativ an seinen Klamotten.

"Wärst du so lieb, mein Schatz?" Und schon küsste er ihn.
 

Uruha strahlte regelrecht und kuschelte Kai kurz durch, ehe er aufstand und Kai vorsichtig auf die Beine half.

"Aber klar doch, Bärchen.", grinste er und führte Kai ins Badezimmer.

Dort ließ er ihn sich auf dem Klodeckel setzen und sagte:

"Ich komm sofort wieder."

Er eilte in Kais Zimmer zurück und holte für sich und Kai neue Klamotten. Dann ging er zurück und sah ihn süß an.

"Stört es dich, wenn ich mit bade?"
 

Kai war schon dabei, sich sein Oberteil auszuziehen, als Uruha strahlend ins Badezimmer zurückkam und ihn fragte, ob er was dagegen hätte, dass er mit baden würde. Etwas verlegen, aber trotzdem erfreut, schüttelte er den Kopf. Dann schlich sich ein freches Grinsen auf seine Lippen. "Was sollte ich dagegen haben?"
 

"Hm, weiß nicht.", flötete er. "Vielleicht kriegst du Minderwertigkeitskomplexe, wenn du mich nackt siehst."

Er lachte auf und kuschelte Kai noch einmal durch.

"Nein, das war nur ein Spaß. Du bist tausendmal hübscher als ich."

Er begann ebenfalls, sein Hemd aufzuknöpfen und streifte es sich von den Schultern.
 

"Ey, ich hab dich schon nackt gesehen und da gab es nichts Besonderes zu sehen.", lachte er. Er wollte seinen Freund ein bisschen ärgern und stichelte ihn an. Mal sehen, wie Uruha darauf reagieren würde.

Währenddessen begann er damit, seine Hose aufzuknöpfen und sie sich etwas mühsam und mit leichten Schmerzen verbunden, von den Beinen zu streifen.
 

"Pah!", machte er und zog seine Schnute. "Wer´s glaubt, wird selig, mein Lieber."

Er ging mit schwingenden Hüften auf Kai zu und hauchte ihm ins Ohr:

"Denkst du, ich habe deine bewundernden Blicke nicht auf meinem Körper gespürt, Süßer?"

Er lachte leise, drückte Kai einen Kuss auf die Wange und zog sich nun ebenfalls vollständig aus, ehe er sich vorbeugte und heißes Wasser in die Wanne laufen ließ.
 

Kai lachte. Recht hatte Uruha schon. Natürlich hatte der Größere einen wunderschönen Körper. Von den Haarspitzen bis zu den Zehen. Da gab es nichts dran auszusetzen. Alles war perfekt. Und ja, er hatte ihm bewundernde Blicke zugeworfen. War ja auch verständlich bei diesem Mann. Da konnte man nur Bewunderung für empfinden, aber so leicht würde er es Uruha auch nicht machen.

Vorsichtig erhob er sich zur vollen Größe und baute sich vor Uruha auf. Er hatte nur noch seine Boxershorts an.

"Und was hälst du von mir?", grinste er.
 

Uruha ließ sich entspannt in das heiße Wasser sinken und ließ den Kopf in den Nacken kippen. War das schön... Endlich konnte er mal wieder richtig ausspannen und genießen.

Dann hob er den Kopf und musterte Kai von oben bis unten. Der Jüngere hatte einen wunderschönen Körper. Dünn und zierlich, wie er es mochte. Jedoch am Bauch ein kleines Sixpack. Er sah einfach perfekt aus.

Doch Uruha grinste fies und hauchte:

"Ohne Boxer siehst du besser aus."
 

"Pah!" Jetzt war er doch etwas entsetzt. "Das du auch immer nur an das Eine denkst." Kai blies die Backen auf.

Aber ein bisschen wollte er Uruha doch noch ärgern.

Er ließ die Augen auf Halbmast sinken und leckte sich lasziv über die Lippen. Wenn schon, denn schon, dachte er sich. Seine Hände glitten verführerisch über seinen nackten Bauch und hielten am Bund seiner Boxer. Neckisch spielte er daran und ließ dann eine Hand in die Hose wandern. Seinen Kopf lehnte er in den Nacken, wobei er Uruha immer noch aus den halbgeschlossenen Augen beobachtete.

Mal sehen, was das bewirken würde. Innerlich grinste er wie ein Honigkuchenpferd.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Armaterasu
2009-04-14T21:45:45+00:00 14.04.2009 23:45
jetzt wird es interessant udn ihr hört auf... *lach*
das kapitel war wieder super schön gewesen ^^ ich freu mich jedesmal, wenn ich sehe, dass ein neues kapi on ist ^^
und kais mum ist ja auch seltsam... erst so und dann so... naja, mal sehen, wie sie wirklich ist xD

freue mich auf das nächste ^^
LG
amy


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