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Akuma?!

von

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Blauauge

Blauauge
 


 

Der Innenhof war sehr klein und stark mit Gras überwuchert.

Es war schon sehr duster, nur durch das Seitentor fiel noch Licht. Eine Treppe auf der linken Seite führte in den Haupttrakt, darunter befanden sich Tore, die wahrscheinlich zu den Ställen führten.

Die zwei Nebenhäuser hatten fast keine Fenster, die Türen waren halbhoch und schon ziemlich eingefallen. Einzelne Leitern führten auf die Wälle, viele von ihnen waren schon vermodert oder gar nicht mehr vorhanden.

Das Gras war knochentrocken, es musste schon ziemlich dürr sein. Unter unseren Schritten schien es zu zerbröseln.

In der Mitte des Hofes war das Gras gänzlich verschwunden, niedergedrückt oder zu Staub zerfallen. Einige Stellen hatten sich komplett schwarz gefärbt. Es roch nach Tod.
 

Hier schienen die Sucher gestorben zu sein.
 

Es rührte sich nichts und niemand und so traten wir weiter ein.

An allen Seitenwänden lehnten grobe Jutesäcke, sie waren noch nicht alt, wirkten wie Fremdkörper in einer unwirklichen Welt.

Derjenige schien also noch dazusein, und die Säcke gehörten höchstwahrscheinlich ihm. Was mochte nur darin sein?
 

Schritt für Schritt näherten wir uns der Treppe zum Haupttrakt.
 

Plötzlich knarrte die Tür eines Nebengebäudes und wurde dann mit einem lauten Krachen aufgeschlagen.
 

„Da seid ihr ja…“, die Stimme kam mir bekannt vor.
 

„Meine Gäste…“, der Hohn war kaum zu überhören.

Aus dem Dunkeln trat ein Schemen hervor, lang gewachsen wie er war, schlüpfte er geduckt durch die Tür.

Im Freien angelangt richtete er sich auf.
 

Eiskristalle sahen in die Runde.
 

Das war dieser Noah!

Allen wich einen Schritt zurück, hatte ihn erkannt, genau wie Rabi.

Grinsend kommentierte der Lange die Reaktion.

„Na, ihr scheint mich ja nicht vergessen zu haben“
 

„Was…willst du hier?“, keuchte Allen.

„Hmm…“, der Noah sagte erst mal nichts, kramte dann nachdenklich in seiner Hosentasche und zog dann etwas heraus. „Ich nehme mal an, ich sucht das hier…“ Schelmisch ließ er das Innocence hin und her baumeln. Es schien das selbe zu sein, wie das in der Tontaube. Das hieße ja…
 

„Das ist eine Falle…“, Kanda schien es auch so zu merken.

Man hatte uns mit dem Innocence nur angelockt. Das die Sucher zuerst da waren, war anscheinend nicht geplant gewesen, aber wahrscheinlich auch nicht sehr hinderlich.
 

„Nicht doch…nicht doch…ich will doch nur etwas spielen…“, das Grinsen verzog sich zu einer hässlich aussehenden Fratze.

In dem Moment packte Rabi geistesabwesend Linali am Arm und riss sie Richtung Tor.
 

„Wir müssen verschwinden!“, presste er hervor und stürzte dem fahlen Licht entgegen.
 

„Seid doch keine Spielverderber“, säuselte der Noah, langsam, mit aller Ruhe, so als könne ihn nichts an seinem Plan hindern.
 

Eine weiße Wand schoss vor dem Rotschopf empor, er rannte einfach dagegen und fiel wie ein Vogel, der an eine Glasscheibe geflogen ist, zu Boden. Linali stolperte und konnte sich gerade noch fangen.
 

So schnell die Wand aufgetaucht war, so schnell verschwand sie auch wieder, zerfiel in ein formloses Etwas und zerfloss in alle Richtungen.

„Was war..?“, noch bevor wir uns richtig über dieses Ereignis wundern konnten, bemerkten wir noch etwas viel wichtigeres: das Tor war verschlossen. Allen hastete hin und rüttelte daran. Nichts zu machen.

Er aktivierte sein Innocence, um den Ausgang Freizuschlagen.
 

„DAS lässt du lieber“, meinte der Lange. Sein Tonfall war der einer Mutter, die ihrem Kind gerade etwas verbietet, doch es schwang ein scharfer Unterton mit, wie bei einer Schlage, die zischelnd Abstand forderte.

Eine weiße Faust formte sich und schlug Allen mitten ins Gesicht.

Dieser war ganz perplex und reagierte nicht, wurde von ihr getroffen und in die Mitte des Hofes geschleudert. Keuchend blieb er liegen, ganz rot im Gesicht.
 

„Allen!“, ich erwachte wie aus einer Starre.

Wir waren gefangen. Aber wir durften nicht aufgeben. Wir mussten kämpfen!

Wütend wollte ich mich auf den Noah stürzen.
 

Doch ich konnte mich nicht bewegen, beinahe wäre ich gestürzt und taumelte verwirrt auf der Stelle. Meine Füße waren von einer weißen Substanz umgeben, diese hielt mich unbarmherzig fest.

Erst jetzt merkte ich das der ganze Boden damit voll war. Woher kam das?

Salz. Überall Salz.

Ungläubig starrte ich durch den Hof. Die Säcke hingen schlaff am Boden, manche teilweise halb, andere völlig mit Salz bedeckt. Natürlich! Daraus war es entwichen!
 

Kanda hatte genug gesehen. Flink wie eine Katze rannte er auf den Blauäugigen zu.

„Mugen!“, Kanda schrie mit Leibeskräften seine Attacke, wohl um den Gegner einzuschüchtern und sich selber Mut zu machen. Das Schwert sauste direkt auf den Noah nieder.

Mitten durch ihn hindurch. Es machte keinen Laut, nichts.
 

Blauauge schrie nicht.

Stöhnte nicht.

Er lachte.
 

Es war kein normales Lachen mehr, es klang hysterisch und überzogen. Dort, wo Mugen sich den Weg gebahnt hatte, begann eine weiße Substanz die Lücken aufzufüllen. Das Salz stieg vom Boden auf und setzte seinen Herrn wieder zusammen.
 

Das konnte doch nicht möglich sein!
 

Kandas Augen weiteten sich. Was war denn das für ein Gegner?!

„Das Innocence müsste dich doch…“

Weiter kam er nicht.
 

Das Salz formierte sich und eine Welle riss Kanda die Füße vom Boden. Unsanft landete er direkt neben Allen, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte.
 

Rot vor Wut versuchte Kanda sich von der weiße Masse zu befreien, die seinen Körper fast völlig verdeckt hatte.

„Mach doch was, Bohnenstange und steh nicht blöd rum“, schimpfte er hilflos, weil er seine Wut irgendwie loswerden musste.
 

Allens Gesichtsausdruck wurde finsterer.

„Ich kann nicht“, meinte er trocken.

Der Noah kicherte.

„Da kommst du ins Schwitzen, nicht?“, spöttelte er.
 

„Blöd das Schweiß auch Salz enthält, nicht wahr?“, nach einer kurzen Pause fuhr er fort.
 

„Und das ich das Salz kontrolliere, ist euch sicher schon aufgefallen“
 

Der blöde Kerl konnte also anscheinend Allens Bewegungen kontrollieren!

Kerzengerade stand der Arme da, wie ein etwas groß geratener Zinnsoldat.
 

„Idiot! Warum musst du ausgerechnet jetzt Schwitzen!“, fuhr Kanda ihn an.

Doch ihm schien es auch nicht besser zu ergehen. Ungelenk erhob er sich und stellte sich genau wie Allen hin.
 

Ängstlich warf ich einen Blick zu Rabi und Linali, in der Hoffnung, sie würden etwas unternehmen, während ich hier festgenagelt war. Aber die Beiden waren in einer ähnlichen Lage, lange, fingerdicke Stränge umgaben sie, wie ein Spinnennetz. Die Zwei hingen in ihm wie Falter, das Mittagessen für die Spinne.
 

Aussichtslos.
 

Der Noah hatte uns voll im Griff.

Wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Irgendetwas musste ich doch tun können!

Langsam schritt Blauauge auf den zeternden Kanda und den wütenden Allen zu und blickte ihnen in die Augen. Der Schwertkämpfer verstummte und starrte ihn hasserfüllt an.
 

Dem schien es nichts auszumachen und er fixierte Allen.

Dann grinste er.

„Das wird ein Spaß!“
 

Entschlossen setzte er eine Hand auf Allens Brustkorb. Dann legte er die zweite auf Kandas.

Grinsend warf er noch mal einen Blick auf die Beiden.
 

„Bereit?“, fragte er höhnisch.
 

Ein Ruck fuhr durch die Zwei, Konzentriert drückte der Noah seine Handflächen weiterhin auf sie.

Diese gerieten ins Taumeln, konnten sich anscheinend wieder frei bewegen, fielen aber im nächsten Augenblick bewusstlos zu Boden.

Reglos blieben sie im Salz liegen.
 

„Was hast du mit ihnen gemacht?!“, schrie Rabi verzweifelt und zappelte in seinem Netz. Es war sinnlos. Er verstrickte sich noch weiter.
 

„Nichts Schlimmes…“, meinte Blauauge. Langsam näherte er sich den beiden.

„Ihr werdet es gleich sehen…“
 

„Rabi! Linali!“, schrie ich hinüber und verfluchte meine Bewegungsunfähigkeit.

Die Zwei rissen die Augen auf vor Schrecken, doch der Noah führte die Prozedur ungerührt durch. Das Netz löste sich auf und die Exorzisten fielen wie schlaffe Mehlsäcke zu Boden.
 

„Du Monster!“, keifte ich, wohl, um wenigstens irgendetwas zu tun.
 

„Na, na…“

Selbstsicher wandte er sich mir zu.

Mir stockte der Atem.

Langsam zog er ein Fläschchen aus seiner Hosentasche, es schien mit einer schwarzen, wabernden Substanz gefüllt zu sein.

Schelmisch schwenkte er es vor meiner Nase hin und her.
 

„Na, was ist es…?“, kommentierte er sarkastisch.

Blitzschnell griff ich danach und wollte es ihm entreißen.

Ein Ruck durchfuhr mich und ich hielt mitten in der Bewegung inne. Kalter Schweiß hatte mich übermannt und machte so auch mich für ihn lenkbar.

Ich senkte meine Arme.
 

„Brav“
 

Am liebsten hätte ich ihn richtig dafür vermöbelt.
 

Hatte ich gerade „vermöbeln“ gedacht? Irgendwie kam mir das Wort so komisch für, angesichts dessen, dass gerade ein absoluter Feind vor mir stand. So vertraut er mir auch vorkam.

Und doch konnte ich ihn nicht hassen.

Konzentriert umschloss er das Gefäß komplett mit einer Hand und legte dann die andere auf meine Brust.
 

Ein unvorstellbar starkes Ziehen füllte meinen Brustkorb aus. So als wolle er mir das Herz herausreisen. Aber ich kam nicht einmal dazu zu schreien.
 

Finsternis umfing mich und ich konnte noch erahnen, wie ich zu Boden fiel.
 

...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuzel
2009-02-07T13:58:47+00:00 07.02.2009 14:58
whui~
das wird ja immer spannender >.<
hoffentlich schreibst du bald wieder weiter x33 ich kann einfach nicht aufhören deine Geschichte zu lesen und das mit dem Salz war ne gut Idee x33
bis dann *wink* :3



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