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The world ends with you

von

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Chapter Six: Meet me

Nachdem sich Schia von Medane verabschiedet hatte, war er durch den Spalt wieder unbemerkt auf seine Seite gekommen. In Gedanken versunken schloss er die Tür seiner WG auf und warf den Schlüssel auf den Wohnzimmertisch. Kurz ließ er seinen Blick ein wenig abwesend durch den schmalen Raum gleiten.

In der Mitte des Zimmers stand ein altes schwarzes Sofa, davor der kleine helle Tisch und weil Zack mal wieder nicht aufgeräumt hatte, darauf ein Glas und einige Süßigkeiten.

Hinter dem Sofa befand sich eine kleine Küche, welche wenigstens aufgeräumt war. Sie bot gerade genug Platz, damit einer hinter dem kleinen alten Herd kochen konnte.

Auf Zackerys Wunsch hin hatten sie die Küche grün gestrichen, um sie ein wenig aufzupeppen. Grün war Zackerys Lieblingsfarbe und als dieser ihn so bettelnd angesehen hatte, hatte er seinen Wunsch nicht abschlagen können.

In solchen Sachen war Schia einfach immer zu nachgiebig. Doch am Ende gefiel ihm das Grün an der Küche dann doch ganz gut und Zackery hatte vor Freude richtig gestrahlt, weswegen es sich am Ende so oder so gelohnt hatte.

Über dem Herd befanden sich zwei kleinere Schränke, ebenfalls grün, in dem Tassen, Teller und dergleichen aufbewahrt wurden. Da sie beide eh immer abwechselnd kochten, störte es keinen von beiden, nicht mehr als diesen kleinen Herd mit dem Backofen, dem einen Schrank für die Töpfe daneben, die Schublade für das Besteck oben darüber und die Schränke oberhalb des Herdes zu besitzen.

Ansonsten war das Wohnzimmer recht spärlich eingerichtet worden, sie hatten noch einen Schrank, indem hauptsächlich Bücher von Schia drin standen und einige Kleinigkeiten von Zackery.

Schia ging gerade Wegs am Sofa vorbei und weiter zu seinem Zimmer. Überrascht schaute er auf, als er seinen Mitbewohner in seinem Bett liegen sah, anscheinend schlafend.

Seufzend ging er zum Bett rüber und schaute Zackery an.

„Hey.. hast du kein eigenes Bett oder was?“

Von seinem Gegenüber kam keine Antwort. Das war ja mal wieder so typisch. Doch Schia war müde, auch wenn es draußen hell war, war es dennoch schon verdammt spät.

„Zack.. hey Zackery nun wach schon endlich auf!“

Sachte rüttelte er ihn ein wenig an der Schulter. Langsam machte Zackery seine Augen auf und blinzelte ein wenig, ehe er erkannte, dass Schia endlich wieder zurück war.

„Schia!“ rief er fröhlich aus und sprang mit einem Mal auf, um ihn zu begrüßen. Von dieser stürmischen Attacke wurde Schia regelrecht umgeworfen und fand sich mit seinem besten Freund am Boden wieder. Er hatte ganz vergessen wie anhänglich Zackery sein konnte.
 

Eigentlich hatte Zackery Schia nicht gleich umwerfen wollen, aber seiner Meinung nach konnten sie auch hier unten auf dem Boden reden. Grinsend sah er Schia an und wuschelte ihm dann auch wild durchs Haar.

„Okay! Wer ist sie? Ich will alles wissen!“ meinte er aufgeregt und setzte sich vor Schia im Schneidersitz.

„Wie kommst du denn darauf, dass ich mit einem Mädchen weg war?“

Zackery begann zu Grinsen.

„Ganz einfach, wegen dem und dem!“

Immer noch grinsend hatte er auf Schias Mundwinkel und auf seine Wange getippt.

„Normalerweise läufst du immer mit so einem Grummelgesicht rum, aber jetzt sieht es ja schon fast wie ein Lächeln aus!“

Lächelnd versuchte er dann Schia vorzumachen, wie grummelig er immer drein schaute, doch gelang es ihm nicht mal ansatzweise, da er über sich selber Lachen musste.

Auch Schia konnte es sich nicht verkneifen, leise zu Lachen, Zack sah mal wieder zum schießen aus und sein Lachen war ziemlich ansteckend.

„Also.. los! Nun erzähl endlich!“
 

Schia sah seinen besten Freund an und nickte dann auch, Zackery würde eh keine Ruhe geben. Etwas verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.

„Na ja.. was soll ich großartiges sagen. Ich habe sie heute kennen gelernt. Sie heißt Medane. Langes braunes Haar, schneeweiße Haut, große eisblaue Augen... so jemanden wie sie habe ich zuvor noch nie gesehen. Sie scheint perfekt zu sein, wie ein Engel.“

„Da hat es ja jemanden echt erwischt!“ meinte Zackery grinsend und klopfte Schia auf die Schulter.

„Ich freu mich für dich Schia! Ich dachte ich würde diesen Tag nie erleben an dem du dich verliebst!“

Schia wurde durch seine Worte rot, was Zackery jedoch nur liebevoll lächeln ließ.

„Das stimmt doch gar nicht.. außerdem kann ich das eh vergessen. Sie.. sie gehört zur Nacht.“

„Wie jetzt? Zur Nacht? Wie hast du das denn schon wieder hinbekommen? Wir sind doch von der Nacht abgegrenzt!“

Ein wenig seufzend berichtete Schia ihm über die Spalte die er gefunden hatte und wie er so auf die andere Seite gekommen war. Auch erzählte er ihm, wie sie ihm einen Teil ihrer Welt gezeigt hatte und wie sie sich für morgen erneut verabredet hatten.

„Hey, jetzt lass den Kopf nicht hängen Schia! Das kriegen wir schon hin! Auch wenn sie zur Nacht gehört, ich werde dafür Sorgen, dass euch keiner auf die Schliche kommt!“

Ich werde dafür sorgen, dass du endlich glücklich wirst.. fügte Zackery noch in Gedanken hinzu und legte Schia, welcher sich mittlerweile neben ihn gesetzt hatte, einen Arm um die Schulter.

Noch immer ein wenig mutlos, lächelte Schia ihn leicht an.

„Danke Zack..“

„Hey.. dafür sind Freunde doch schließlich da, oder nicht?“

Kurz drückte er Schia an sich, doch fiel sein Blick dann auf die Blume in dessen Brusttasche.

„Wow.. kommt die etwa von drüben?“

Neugierig musterte er die Eisblume.

„Ja.. Medane hat sie mir gegeben. Sie hat sie Eisblumen genannt.“

„Na dann mach mal, dass du sie ins Wasser stellst, sonst geht sie hier noch ein!“

Zackery nahm den Arm von Schia und stand auf.

„Und dann ab ins Bett mit dir, sonst kommt du morgen wieder nicht in die Pötte.“

Er reichte ihm die Hand und half ihm hoch auf die Beine.

„Zerbrich dir nicht den Kopf mein Kleiner, zusammen werden wir das alles schon hinkriegen und morgen wirst du ihr einen unvergesslichen Tag bereiten! Aber darüber reden wir morgen! Gute Nacht Schia...“

Lächelnd strich er ihm noch mal durchs Haar, ehe er das Zimmer verließ und Schia allein ließ.
 

„Gute Nacht Zackery...“

Schia sah ihm nach und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Er schätzte sich wirklich glücklich, so jemanden wie Zack zu haben. Ohne zu zögern half er ihm einfach immer und setzte sich für ihn ein. Ohne ihn wäre er jetzt nicht was er war, denn als seine Eltern gestorben waren, war es bei ihm nur noch bergab gegangen.

Er war zwar noch ein kleiner Junge gewesen, doch hatte ihn dieser Schlag schwer getroffen. Er hatte sich zurückgezogen und sich dadurch angreifbar den anderen Kindern gegenüber gemacht. Er war gehänselt und ständig verprügelt worden.

Erst da hatte er Zackery kennen gelernt. Obwohl sie sich vorher noch nie gesehen hatten, hatte dieser sich für ihn mit den Typen geprügelt und sie erfolgreich verjagt. Er konnte sich daran erinnern als ob es gestern gewesen wäre.

Mit blutender Nase und einem geschwollenen Auge hatte er grinsend vor ihm gestanden.

„Sie werden dich ab jetzt in Ruhe lassen, denen hab ich es richtig gezeigt! Ich bin Zackery, aber du darfst mich auch Zack nennen!“

Seit diesem Tag waren sie unzertrennlich gewesen. Zackery hatte ihn vor allen verteidigt und seitdem wurde er dann auch in Ruhe gelassen.

Zack hatte ihn wegen seiner Eltern Trost gespendet und ihn immer wieder aufgemuntert und ermutigt. Er konnte nicht ahnen, wie sehr Schia ihm dankbar für das alles war, für all die Jahre in denen er für ihn da gewesen war.

Nicht nur Medane, nein auch Zack musste ein Engel sein.

Müde schloss er seine Augen. Zackery hatte Recht, es wurde echt Zeit ins Bett zu gehen, morgen würde sicher wieder ein anstrengender Tag auf ihn warten.

Dennoch kam er nicht darum herum noch einmal zu Lächeln, als er an diesen Tag dachte.
 

Am nächsten Morgen wurde Schia durch grelle Sonnenstrahlen geweckt, die direkt von dem Fenster in sein Gesicht schienen. Undeutlich konnte er eine Männerstimme vernehmen und plötzlich wurde ihm kalt. Laut murrend öffnete er die Augen und sah Zackery vor sich, mit der Decke in der Hand und mit einem kleinen Grinsen auf dem Gesicht.

„Nun komm schon du Schlafmütze! Zeit zum aufstehen!“

Schia sah, wie er die Rollladen noch ein Stück höher zog, ehe er ihm die Decke ins Gesicht warf und aus dem Zimmer ging.

Unzufrieden kämpfte er sich aus dem Bett und tapste ins Wohnzimmer, wo ihm schon der Geruch von Kaffee und Brötchen entgegen kam. Schia hatte nie verstehen können, wie sein bester Freund immer so früh wach sein konnte und vor allem wie man so früh nur so unfassbar gute Laune haben konnte. Wahrscheinlich würde er dies auch wohl nie begreifen.

Er setzte sich an den Tisch und gähnte herzhaft, nahm sich dann auch einer der beiden Tassen, die auf dem Tisch standen, und trank einen Schluck seines Kaffees.

„Guten Morgen mein kleiner Morgenmuffel!“ Zackery hatte sich zu ihm gesetzt und war schon dabei, sein Brötchen zu vertilgen.

„Morgen..“ nuschelte Schia und brauchte erstmal ein paar Minuten, ehe auch er sich ein Brötchen nahm und es langsam zu essen begann.

Das Frühstück verlief eigentlich wie jeden Tag. Zackery plapperte ihn munter zu, während Schia ihm noch müde zuhörte und sich langsam von dem Koffein wecken ließ. Da Zackery immer das Frühstück machte, räumte er dafür den Tisch ab und ging sich dann umziehen.
 

Für Schia zog sich der Tag endlos lange hin und er konnte es kaum erwarten, bis es endlich wieder spät war, sodass er sie wieder sehen konnte. Zackery besah sich Schias Hibbeligkeit nur zu gerne und fand sie belustigend, doch konnte er ihn auch gut verstehen.

Sie beide saßen in Schias Zimmer und Zackery musste zusehen, wie Schia sich nun zum fünften Mal ein anderes Hemd anzog. Leise lachte er.

„Du bist schlimmer als eine Frau. Nimm das, ich finde, das passt am besten zu dir!“

Zack war aufgesprungen und hielt Schia ein schwarzes Hemd hin.

Schia musterte das Hemd etwas skeptisch.

„Was meinst du damit es passt am besten zu mir? Wirkt das nicht irgendwie so.. ich weiß nicht.. depressiv, wenn ich mich mit ihr treffe und ganz in schwarz bin?“

„Ach Quatsch! Was redest du für einen Müll? Schwarz steht dir einfach und wirkt nicht depressiv.. du hast doch auch sonst nichts gegen schwarz.“

Etwas verlegen kratzte sich Schia am Hinterkopf.

„Na ja.. sie mag Farben..“ es war schon beinahe ein Flüstern von Schia.

Zackery musste Grinsen.

„Ach deswegen! Na das erklärt natürlich alles! Dennoch solltest du in schwarz gehen meiner Meinung nach. Buntes wird sie bei uns schließlich genug sehen. Denk dran, für sie wird alles neu hier sein, vielleicht wird sie zwischendurch etwas Dunkles brauchen, und dann bist du sofort zur Stelle!“

„Ähh.. meinst du echt Zack?“

Er bekam ein eifriges Nicken.

„Na klar, vertrau mir Schia!“

Lächelnd legte er seinem Freund einen Arm um die Schultern und strubbelte ihm etwas durchs Haar.
 

Nervös stand Schia vor der Spalte und sah in diese hinein. Zackery stand neben ihm und musterte die Spalte neugierig.

„Am liebsten würde ich ja mitkommen, ich würde die Nacht auch gerne mal sehen!“

Doch sie hatten abgemacht, dass Zackery hier Wache schob, während er rüber ging und Medane holte.

„Okay.. gut. Ich werde sie dann mal holen gehen. Warte hier.. ich werd mich beeilen..“

Schüchtern warf er noch einmal einen Blick in die Spalte und es viel ihm schwer, seine Nervosität zu verbergen, als er sich endlich aufraffen konnte, sich erneut bis zur anderen Seite durchzuquetschen.

Drüben angekommen, schaute er sich in wenig um und trat dann näher an den Rand der Plattform, dieses Mal aber aufpassend, dass er nicht noch einmal fiel, sah hinab und konnte sie dann auch schon sehen. Auf ihn wartend stand Medane unten und schaute hoch zum Mond.

Schia ging den schmalen Weg, der zu der größeren Plattform führte, hinab und blieb bei ihr stehen. Mit schüchterner Stimme grüßte er sie.
 

„Oh Schia!“ Lächelnd sah sie zu ihm, als sie seine Stimme vernommen hatte.

Da sie so aufgeregt war, war sie schon viel zu früh hier gewesen. Zuvor hatte sie Stunden damit verbracht, sich irgendwas zum Anziehen raus zu suchen, denn sie wusste nicht, was man auf der anderen Seite trug, doch am Ende hatte sie sich für das gleiche Kleid wie gestern entschieden. Doch obwohl sie so lange für ihre Garderobe beraucht hatte, war sie eine geschlagene Stunde zu früh da gewesen.

Medane war einfach zu aufgeregt und hatte nicht mehr still in ihrem Zimmer sitzen können.

„Können wir gehen Medane?“

Etwas verlegen hielt Schia ihr die Hand hin, da der Weg durch den Schnee ein wenig glatt war.

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht ergriff Medane seine Hand und nickte.

„Ja..“

Vorsichtig ließ sie sich von ihm den Weg hochführen und oben abgekommen, ließ er ihre Hand los und schaute in die Felsspalte.

„Hier müssen wir durch, aber du brauchst keine Angst zu haben, du kannst nicht stecken bleiben oder dergleichen.“

Medane sah ihn an und nickte, ehe sie ihm durch die Spalte folgte. Mit jedem Schritt den sie tat, stieg ihre Aufregung. Sie war nur noch wenige Meter von ihrem großen Traum entfernt.

Endlich würde sie den Tag sehen können, all die bunten Farben, einen blauen Himmel. Sie würde die warmen Sonnenstrahlen spüren und andere Blumen riechen können.

Sie schaute nach vorne und konnte am Ende das helle Licht der Sonne sehen. Schia trat vor ihr heraus und reichte ihr erneut die Hand, welche sie ergriff.

Blinzend, und die andere Hand wegen dem hellen Licht vor den Augen haltend, trat sie hinaus. Ihre Augen mussten sich erstmal an das grelle Licht gewöhnen, doch war es hier auf der anderen Seite angenehm warm und ein leicht süßlicher Duft lag in der Luft.

Vorsichtig nahm sie die Hand hinunter und begann sich langsam etwas umzusehen. Wegen dem Anblick der sich ihr bot, wurden ihre Augen groß. Grüne Bäume, Wiesen, weiße und lila Blumen, moosbedeckte Steine und vor allem, ein strahlend blauer Himmel mit vereinzelten kleinen weißen Wolken. Der Anblick war einfach prächtig und umwerfend.
 

Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihre überglücklichen Augen sah. Mit ihrer hellen Haut und dem weißen Kleid strahlte sie regelrecht im Licht der Sonne und wirkte nur noch zierlicher als so schon.

„Willkommen auf der anderen Seite Medane.“

Glücklich wandte sie sich an ihn.

„Es ist einfach wundervoll hier! Alles ist so voller Farbe, so voller Leben hier! Es ist einfach traumhaft! Und so viel schöner als ich es mir vorgestellt habe!“

Ihre Augen suchten weiterhin neugierig die Landschaft ab, ehe ihr Blick bei Zackery hängen blieb.

„Ach ja.. das ist Zackery, mein bester Freund.. er hat aufgepasst, dass niemand sieht wie wir rüberkommen. Zack, das ist Medane.“

Zackery und Medane schüttelten sich die Hände und Zack grinste fröhlich.

„Willkommen bei uns! Schia hat schon eine Menge von dir erzählt! Aber ich will euch beide nicht aufhalten. Schia hat sich für dich echt ein paar schöne Plätzchen ausgesucht, also genießt den Tag ihr beiden!“

Er lächelte die beiden an und winkte kurz, ehe er sich umdrehte und dann auch verschwand.

„Wunder dich nicht.. Zackery ist immer so.“

Schia sah seinem besten Freund kurz nach, ehe er zu Medane sah und sich etwas schüchtern über den Nacken strich.

„Wollen wir dann?“
 

Ein wenig perplex über das schnelle Verschwinden von Zackery, sah Medane ihm nach, musste aber Lächeln, denn Zackery wirkte so ganz anders als Schia. Bei seiner Frage hin, sah sie dann auch wieder zu ihm und nickte.

„Ja bitte! Ich will soviel wie nur möglich sehen!“

Strahlend sah sie ihn an und ließ dann auch sofort wieder ihren Blick über die Landschaft streifen.

„Auf dieser Seite sieht das Gebirge viel schöner aus als bei uns! Und es riecht hier so gut. Kommt der Geruch von den Blumen da vorne?“ fragte sie neugierig und lief dann auch schon zu diesen rüber und kniete sich zu ihnen. Medane pflückte eine der Blumen und roch daran. Sie begann zu Lächeln. Dieser süßliche und feine Geruch, es war so ganz anders als bei ihr. Die Eisblumen hatten einen Geruch, den man kaum wahrnahm und er war auch nicht so lieblich wie dieser hier.

Schia trat neben sie und sah auf sie herab.

„Ja.. hier riecht es nach diesen Blumen. Sie wachsen hier überall auf dem Gebirge. Aber hier gibt es auch noch weitaus schönere Blumen. Ich kann sie dir alle zeigen wenn du möchtest.“

Medane stand wieder auf und schaute Schia glücklich an.
 

Zusammen folgten sie dem breiten Weg nach unten, der sie von dem Gebirge herunterführte. Von hier konnte man in der Ferne eine Stadt sehen, mit roten Dächern, weißen und roten Ziegelsteinen, hohen Türmen, und voller Leben. Glocken waren zu hören, etwas leiser einige Motoren von Autos, dann die lieblichen Stimmen der Vögel um sie herum.

Links von der Stadt war ein großer Wald zu sehen, die Bäume standen so dicht nebeneinander, dass sie nicht in das Innere des Waldes hineinsehen konnte.

Als ihr Blick nach rechts wanderte, sah sie eine dünne blaue Linie, die sich durch bunte Felder schlängelte.

Sie hatte bis jetzt nur auf Bildern die schönen blauen Flüsse gesehen, die es nur auf dieser Seite gab. Die Flüsse der Nacht waren durch dessen Dunkelheit schwarz gefärbt und wirkten ihrer Meinung nach mehr als nur unheimlich.
 

„Dort vorne ist der Wald, er wird auch Sleeping Forest genannt, da er so dicht ist und man nicht hinein sehen kann. Man hat das Gefühl als würde der Wald schlafen, man hört keine Geräusche aus ihm oder dergleichen. Es ist einfach nur still und dunkel dort. In diesen Wald geht eigentlich niemand hinein. Zu gefährlich.“ Begann Schia langsam zu erklären, als er ihrem Blick gefolgt war.

„Dort vorne ist die Stadt in der Zackery und ich leben. Sie ist eigentlich ganz schön, aber heute gehen wir nicht dorthin, die zeige ich dir ein andermal. Direkt daneben ist der Fluss Feather. Er schlängelt sich durch unzählige Felder, und na ja.. die Felder und Feather wollte ich dir heute zeigen. Ich glaube, dort wird es dir gefallen, wenn du Blumen so magst..“

Schia sah sie an und lächelte ein wenig unsicher.

Schwer konnte sie den Blick von diesem schönen Anblick abwenden, um zu Schia zu sehen.

Sie bemerkte dabei Schias Unsicherheit und musste leise lachen.

„Du hast dir ja wirklich viele Gedanken gemacht! Aber ja, das gefällt mir wirklich, Danke Schia. Schon alleine das alles aus dieser Ferne zu sehen ist einfach großartig! Schon jetzt hast du mir meinen Traum erfüllt.“

Schia merkte, wie er ein wenig rot wurde und verlegen sah er zur Seite weg.

„Da ist doch.. nichts dabei.. also uhm... hätte doch jeder gemacht.“

Er hörte sie erneut Lachen, ehe sie ihm gegen die Stirn tippte und dann auch einfach loslief.

Sie hatten das Ende des Gebirgspfades erreicht und waren nicht mehr weit entfernt von dem Fluss und den Blumenfeldern.

Einen Moment blieb Schia überrascht stehen und sah ihr nach, doch dann lief er Medane hinterher.
 

„Schia nun komm schon! Beeil dich doch!“

Sie lachte und lief weiter, direkt in das Feld voller gelber, blauer, roter und violettfarbener Blumen. Noch nie hatte sie so viele schöne bunte Farben gesehen. Die Blumen strahlten in ihrer vollen Pracht und sie fühlte sich, als wäre sie im Paradies. Sie hatte ihr Kleid ein Stückchen angehoben, um besser rennen zu können und lief immer weiter bis Schia sie eingeholt hatte.

„Es ist so schön! Es ist einfach so wunderschön! All diese Farben, dieser Duft!“

Begeistert drehte sie sich einmal im Kreis und breitete dabei ihre Arme aus. Als sie sich einmal um ihre Achse gedreht hatte, sah sie wieder Schia an, ehe sie ihm vor Freude regelrecht um den Hals fiel. Doch lange hielt die Umarmung nicht an, denn sie löste sich schnell von ihm und lief weiter zu dem Fluss rüber.

Medane hockte sich an den Rand und betrachtete ihr Spiegelbild im Wasser. Wenn sie genauer hinsah, konnte sie die Steine unten am Flussboden sehen und kleine Fische, die hin und her schwammen.

„Wie schön...“
 

Da Schia bei der Umarmung die Röte ins Gesicht geschossen war, blieb er etwas weiter hinten stehen und schaute ihr von da zu. Plötzlich vibrierte sein Handy in der Hosentasche und er nahm es heraus.

„Hm? Eine SMS von Zack?“ fragte er sich leise und öffnete sie.
 

Hey Kleiner! Was stehst du da nur so rum? Pflück eine Blume und steck sie ihr ins Haar,

das gefällt ihr sicher. Und vor allem, steh da nicht blöd rum! Schmeiß dich ran! Ich drück dir die Daumen! Zack
 

Überrascht schaute er auf sein Handy, ehe er sich umsah. Woher wusste Zackery von dem allem? Schia ließ seinen Blick schweifen und kurz sah er in einiger Entfernung jemanden mit schwarzem Haar winken. Er musste seufzen. Da war Zackery ihnen doch wirklich gefolgt.

Jedoch nahm er seinen Mut zusammen und pflückte eine rote Blume, ehe er zögerlich zu Medane rüber ging. Er kniete sich zu ihr und steckte ihr vorsichtig die Blume hinters Ohr.

Medane erschrak im ersten Moment, sah dann aber fragend zu Schia rüber. Vorsichtig fasste sie sich ins Haar und spürte die Blume dort. Sie schaute wieder ins Wasser, um sie sich anzusehen. Dann lächelte sie.

„Sie ist schön..“

„Deswegen fand ich es ganz passend.“

Er konnte ihren Blick deutlich auf sich spüren, doch Schia bevorzugte es, lieber ins Wasser zu sehen. Die rote Blume passt schön zu ihren Lippen, dachte er sich und sah sich Medane in der Spieglung des Wassers an.
 

Zuerst hatte sie ihn angesehen, aber als ihr auffiel, dass er ins Wasser sah, schaute sie ebenfalls wieder hinein. Dann rutschte sie zu ihm rüber und küsste ihn auf die Wange.

„Danke Schia...“

Verlegen kratzte sich Schia am Hinterkopf, lächelte sie aber an.
 

„Haha..“ leise lachte Zackery in seinem kleinen Versteck aus Blumen und Büschen, aus dem er die beiden beobachtete.

„Na geht doch, wieso denn nicht gleich so?“

Er hatte es sich einfach nicht nehmen lassen, seinem besten Freund heimlich bei seinem ersten Date zu begleiten. So wie er Schia kannte, war er einfach zu schüchtern und brauchte immer Mal wieder einen kleinen Ansporn und den übernahm er nur zu gerne.

„Die beiden sind wirklich zu putzig, wehe das wird nichts aus den beiden, dann werde ich aber echt sauer..“

Zackery beobachtete, wie Medane und Schia ihre Schuhe auszogen. Medane hob ihr Kleid ein Stückchen an und stieg als erstes in das seichte Wasser der Feather, während Schia erst noch seine Hose hochkrempelte und ihr dann folgte.

„Gut gemacht Schia, das läuft ja fast so wie im Bilderbuch. Huh?“

Zackery schaute einen Moment lang etwas verdutzt, ehe er dann loslachte, sich dabei jedoch die Hand vor den Mund hielt, um sich nicht zu verraten.

Schia war doch wirklich ins Wasser gefallen, als sie beiden zu albern begannen hatten.

Zackery konnte Medane leise Lachen hören, während er selber weiterhin versuchte, sich das Lachen zu verkneifen.

Nachdem er sich wieder eingekriegt hatte, verfolgte er weiterhin gespannt das Geschehen. Schia hockte noch immer im Wasser, doch Medane reichte ihm gerade die Hand, um ihm hoch zu helfen.

„Oho.. sie einfach ins Wasser zu ziehen, und das in ihrem weißen Kleid, Schia du Schlingel! Das hätte ich dir ja jetzt nicht zugetraut. Aber wenigstens passiert jetzt was!“

Nach Zackerys Meinung war das was sich hier abspielte besser als jede Soap im Fernsehen und so schaute er vergnügt zu, wie die beiden sich eine Wasserschlacht lieferten.
 

Nach Atem ringend ließ Medane sich auf das Gras fallen und schaute hoch in den Himmel. Die Sonnenstrahlen wärmten, die durch das Wasser kalt gewordene, Haut. Erst als sich ihre Atmung langsam wieder beruhigt hatte, setzte sie sich auf und begann, ihr Kleid ein wenig auszuwringen. Sie warf einen Blick zu Schia, der sich neben sie fallen gelassen hatte. Er hatte die Augen geschlossen und schien so wie sie die Sonne zu genießen.

Als Medane fertig mit auswringen war, legte sie sich auf den Bauch und pflückte eine kleine Blume, mit der sie Schia im Gesicht zu kitzeln begann. Etwas irritiert öffnete Schia die Augen und schaute die kleine weiße Blume an, die vor seine Augen gehalten wurde.

„Nicht das du mir einschläfst!“

Medane lachte leise, während sie zusah, wie Schia sich aufsetzte und dann in wenig streckte.

„Vergiss nicht, auch wenn hier im Moment die Sonne scheint, ist dennoch bei uns Schlafenszeit. Deswegen ist hier auch niemand im Moment.“

Lächelnd sah er zu ihr.

„Jaja ich weiß. Und das ist auch gut so. Die Ruhe ist nämlich sehr schön und so kann uns auch niemand stören.“

Das Ärger vorprogrammiert war, wenn man sie hier fand, das war sicher nicht nur ihr, sondern auch Schia klar. Mit ihrer hellen Haut fiel sie hier bestimmt sofort auf und würde man sie melden, würde sie sofort umgebracht werden. Doch daran wollte sie jetzt nicht denken. Es war im Moment einfach viel zu schön, als das sie an so etwas zu Gedenken dachte.
 

Die nächsten beiden Stunden redeten sie viel, während sie sich von der Sonne trocknen ließen. Medane erzählte ihm eine Menge über ihre Familie, ihre Freunde und ihre Träume. Schia hörte ihr gerne zu, erzählte jedoch nur recht wenig von sich selber. Er war nicht der Typ, der gerne viel über sich selbst redete.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass ihre Zeit für heute leider abgelaufen war. Seufzend stand er auf.

„Wir müssen langsam zurück Medane. Bald stehen die ersten wieder auf und dann musst du wieder drüben sein.“

Er reichte ihr die Hand und half ihr hoch.

„Ach.. am liebsten würde ich gar nicht mehr gehen wollen. Bei dir ist es so viel schöner als bei mir. Ich will nicht in meine Dunkelheit zurück.“

Medane sah zu Boden und hielt Schias Hand weiterhin umschlossen. Jetzt wo sie einmal hier gewesen war, wollte sie nicht mehr gehen und nach alledem was sie ihm erzählt hatte, konnte Schia sie gut verstehen.

„Ich werde dich wieder rüberholen, versprochen. Aber für heute musst du wirklich gehen. Dich darf niemand hier sehen.“

Er sah wie sie nickte und ihn dann mit einem leichten Lächeln ansah.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück ins Gebirge, zu der Felsspalte, die ihre beiden Welten miteinander verband.

Der Rückweg war recht schweigsam, jedoch war es keine peinliche Stille, die zwischen ihnen aufgetreten war. Sie genossen die letzten Momente die sie zusammen hatten schweigsam, ehe sie sich trennen mussten.

Nach kurzer Zeit standen sie vor der Felsspalte und sahen sich gegenseitig an. Noch immer hielt Schia ihre Hand und lächelte sie leicht an. Sie erwiderte sein Lächeln, ohne den Blick von ihm zu wenden. Zwischen ihnen kam eine ganz besondere Spannung auf. Schia merkte, wie es in seinem ganzen Körper zu kribbeln begann und obwohl sie hier wohl schon gut einige Minuten standen, konnte er den Blick einfach nicht von ihr nehmen.
 

Es war, als würden seine grünen Augen wie ein Radar in sie hineinsehen und es war ihr unmöglich, ihm den Blick zu entziehen. Es schien, als würde ihr Körper von alleine handeln, als er sich seinem näherte, bis sie seine warme Hand an ihrer Hüfte spürte.

Langsam kamen sich ihre Gesichter näher. Es war wie Magie, die sie magisch anzog. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, doch sie wollte es auch nicht.

Zärtlich vereinten sich ihre Lippen zu einem Kuss, welcher aber abrupt gelöst wurde, als ein Jubelschrei zu hören war.

Medane musste Lachen, als sie sah, wie Zackery noch versuchte sich zu verstecken, anscheinend hatte er sie nicht absichtlich gestört. Leise konnte sie Schia was unverständliches Murmeln hören und sie ahnte, dass es leise Flüche gegen seinen besten Freund waren.

Deswegen nahm sie sein Gesicht in ihre Hände und presste die Lippen erneut gegen seine.

„Ich werde drüben auf dich warten, aber lasse dir nicht zu viel Zeit, hörst du?“

Sie schenkte Schia noch ein letztes Lächeln, bevor sie sich von ihm löste und in der Dunkelheit der Spalte verschwand.
 

Mit erhitzten Wangen sah Schia ihr nach, ehe er schon einen Arm um seine Schultern spürte und ihn ein vor Freude grinsendes Gesicht ansah.

„Super Schia! Herzlichen Glückwunsch! Tut mir übrigens Leid das ich gestört habe, aber ich hab mich so gefreut für dich!“

„Schon okay..“ meinte er lächelnd und warf noch mal kurz einen Blick zu der Felsspalte, ehe er sich mit seinem besten Freund zur Stadt aufmachte.

Er war im Moment einfach zu glücklich, um sauer auf Zackery zu sein.
 

„Nun komm schon Schia! Lass es uns noch einmal versuchen! Und zieh nicht so ein Gesicht, ich will doch nur das Beste für dich! Also los! Noch mal von vorne!“

„Aber ich kann es einfach nicht, es ist zwecklos Zack!“

„Ach Quatsch! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, du brauchst nur etwas Übung!“

Schia sah etwas zögerlich zu Zackery, ehe er seinem fordernden Blick nachgab.

„Okay okay.. ist ja gut.“

Er sah, wie Zackery zufrieden lächelte und kurz darauf wurde er schon an ihn gezogen.

„Okay, denk dran. Eins, zwei, Tap. Eins, Zwei, Tap! Das ist ganz einfach!“

Konzentriert blickte Schia auf seine Füße und versuchte dem Rhythmus zu folgen, den Zackery vorgab.

Vor etwa drei Stunden war Zack in sein Zimmer geplatzt, mit der aus seiner Sicht grandiosen Idee, ihm tanzen beizubringen. Zuerst war er skeptisch gewesen, aber wie es für Zackery üblich war, hatte er weiter auf ihn eingeredet, bis er endlich ja gesagt hatte.

Ausschlaggebend war jedoch das Argument gewesen, dass Medane gerne tanzte und sicher würde sie mit ihm tanzen wollen, weswegen er sich nun quälte und wirklich versuchte, sich von Zack Tanzen beibringen zu lassen.

Schia hatte aber nicht wirklich das Gefühl, dass er in diesen drei Stunden irgendwie weiter gekommen war und schon in den nächsten zwei Stunden würde er Medane wieder abholen. Er hatte wirklich keine Ahnung, wie er das bis dahin bewerkstelligen sollte.

Aber Zackery schien nicht aufgeben zu wollen, egal wie dämlich er sich auch dabei anstellte und sicher hatte er schon blaue Zehen, so oft, wie er Zackery schon auf die Füße getreten war.

Da Zack sich soviel Mühe mit ihm gab, wollte er ihn auch nicht enttäuschen und machte weiter, obwohl ihm schon lange die Lust vergangen war. Und in seinem Kopf gab es nur einen Gedanken.

Eins Zwei Tap!

Es schien, als wäre ein Wunder geschehen, als er es nach fast zwei Stunden wirklich geschafft hatte, Tanzen zu lernen. Es hatte sie beide viel Mühe und Not gekostet, aber am Ende hatte es Schia wirklich geschafft.

Ein wenig erschöpft, aber mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht machte er sich auf den Weg, Medane abzuholen. Zackery stand abermals vor der Spalte und passte auf, dass niemand vorbeikam.

Auf der anderen Seite angekommen, erwartete Medane ihn dieses mal schon oben und lächelte ihn glücklich an.

„Schia! Na endlich! Ich warte schon auf dich!“

Sie lächelte und legte ihre Arme um seinen Hals.

„Tut mir leid, Zack und ich hatten noch was zu klären und das hat länger gedauert als gedacht.“

Schüchtern küsste er sie kurz, ehe er ihr einen kleinen Blumenstrauß aus roten Rosen hinhielt.

„Hier, die sind für dich.“

Lächelnd nahm Medane sie entgegen und roch kurz daran.

„Mhmm.. danke Schia!“

Sie ergriff seine Hand und machte sich mit ihm gemeinsam auf den Weg zur anderen Seite.
 

Drüben angekommen, bekam Medane zu allererst einen Sommerhut auf den Kopf gesetzt.

„Damit man deine helle Haut nicht so schnell erkennt!“ meinte Zackery erklärend und lächelte.

„Ein Kleid haben wir für dich auch, oh man.. Schia und ich haben echt lange überlegt was dir gefallen und passen könnte. Aber dann hat sich Schia für dieses hier entschieden. Er sagte, es würde am besten zu dir passen!“

Zack grinste, doch fing er sich von Schia einen leichten Schlag auf den Hinterkopf ein.

„So genau musst du nicht alles berichten!“ murrte er leise und war von Zackerys Worten etwas rot geworden.

Medane musste lachen als sie die beiden hörte und schaute schon ein wenig neugierig in die Tüte, die Zackery in der Hand hielt.

„Ihr habt wirklich ein Kleid für mich? Aber so etwas kann ich doch nicht annehmen..“

„Doch kannst du, sonst machst du Schia ganz traurig! Also los, probier es an! Wir werden auch nicht spannen gehen!“

Sie zögerte noch einen Moment, doch nahm sie dann die kleine Tüte entgegen und verschwand einige Schritte weiter hinter einem Baum. Sie warf noch einen prüfenden Blick zu den beiden Männern, die ihr aber schon den Rücken zudrehten.

Neugierig legte sie die Rosen auf den Boden, nahm das Kleid heraus und hielt es betrachtend vor sich. Es war ein langes rosanes Kleid mit Spaghettiträgern und vorne zum zuknöpfen. Es war schlicht, aber dennoch gefiel es ihr sehr gut.

Lächelnd zog sie ihr weißes Kleid aus und tauschte es mit dem anderen. Glücklicherweise passte es wie für sie gemacht. Medane sah an sich herunter, ehe sie ihr altes Kleid faltete und in die Tüte steckte. Sie hob die Blumen auf und rannte auf die beiden Männer zu.
 

Als Schia schnelle Schritte hinter sich hörte, drehte er sich mit Zackery um und bevor er sich versah, bekam Zack die Tasche ins Gesicht geworfen und er wurde von Medane beinahe umgeworfen, als sie ihn stürmisch umarmte.

„Danke danke danke schön!“

Schia musste bei ihren fröhlich klingenden Worten leicht Lächeln und legte die Arme um sie.

„Ich bin ganz schön erleichtert, weißt du das?“ fragte er leise und ließ sie dann auch los, um sie genauer anzusehen.

Medane drehte sich einmal vor ihm und schaute ihn dann strahlend an.

„Es ist wunderschön.. und es passt perfekt!“

Verlegend kratzte er sich am Hinterkopf, doch reichte er ihr die Hand.

„Wollen wir dann? Ich will dir heute die Stadt zeigen und Zackerys und meine Wohnung.“

Lächelnd ergriff sie seine Hand und nickte.
 

Etwas überrumpelt blieb Zack stehen wo er war und sah den beiden einen Moment nach.

„Hey! Ihr habt mich vergessen! Wie gemein! Ihr könntet euch wenigstens verabschieden! Tz, hat er sich das erste Mal verliebt und vergisst schon seinen besten Freund! Aber was soll’s.. er hat es ja verdient.“

Zackery lächelte, doch fiel sein Blick dann auf die Tasche, die er in den Händen hielt.

„Und was mach ich nun damit?“
 

Nach einem relativ schnellen Stadtrundgang durch die farbenfrohe und helle Stadt, hatte Schia Medane zu sich gebracht. Er fand es zu riskant, sich mit ihr zu lange in der Stadt aufzuhalten, auch wenn die meisten Leute schliefen, so konnte man immer irgendjemanden draußen antreffen.

Als er jedoch die Wohnung mit ihr betrat, war er selber ein wenig überrascht. Anscheinend hatte Zackery das Sofa und den Tisch etwas zur Seite geschoben und somit eine größere freie Fläche geschaffen. Im Hintergrund konnte er die Musik hören, mit der er vorhin noch mit Zack geübt hatte. Schia wurde allmählich klar, was sein bester Freund hiermit bezweckt hatte.

Er sah zu Medane rüber, welche sich gerade neugierig umsah. Schia musste seinen Mut zusammen nehmen, um ihre Hand zu ergreifen und sie an sich zu ziehen.

„Wollen wir.. uhm.. nun ja, ein wenig... tanzen?“

Etwas überrascht sah Medane zu Schia hoch, doch dann begann sie zu Lächeln.

„Gerne, wenn du möchtest.“

„Aber ich bin nicht sonderlich gut..“ gestand Schia ihr schon am Anfang, doch legte er überlegend seine Hand an ihr Hüfte und ging noch einmal im Kopf durch, was Zackery ihm gesagt hatte. Er setzte den rechten Fuß vor, dann folgte der Linke und Tap. Und das gleiche wieder zurück. Recht konzentriert sah er auf ihre Füße und war noch ein wenig steif, doch Medane sagte nichts, sie fand das ganze ziemlich süß und nach einer Weile wurde es nach und nach besser.

Am Ende hatten sie bis zu den frühen Morgenstunden getanzt und erschöpft ließen sie sich aufs Sofa fallen.



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