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Wüstensand

Dust to Dust
von

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Lüge

Und direkt das nächste 24 Stunden später bereits hinterher^^

Ich konnte euch ja nicht mit diesem fiesen Cliffhänger warten lassen...

wobei..ob der nächjste wirklich besser ist?
 

Lest selbst
 

+ + + + + + + +
 

Kapitel 17- Lüge
 

Seth saß auf einem opulenten Sitzkissen in seinem Reisezelt. Es war Nacht und draußen frostete die Luft jeden Tropfen Feuchtigkeit, sofern überhaupt vorhanden, doch innerhalb der Leinenplanen sorgte ein Feuer in einer Schale aus dunklem Stein für angenehme Wärme. Der helle, flackernde Schein und das leise Knistern von verbrennendem Material verströmten Ruhe und Gelassenheit, die nun auch endlich wieder in dem Gemüt des Priesters Einzug fanden.
 

Seit dem Überfall hatte sie ein Wüstensturm in Schach gehalten und so waren sie gezwungen gewesen, diesen still zu überstehen und ihre Zelte dann aufgrund des fortgeschrittenen Abends bereits einige Meilen vor der ersehnten Oase aufzuschlagen. Keine angenehme Sache, da sie alle Sand in jeder Rille der Kleidung und des Körpers hatten, ihre Pferde und Lastenmulis erschöpft und durstig waren wie sie selber. Doch zumindest zum Trinken würden ihre Vorräte noch bis zum Morgen halten, und danach konnten sie diese im Vorbeiziehen an der Oase auffüllen.
 

Den Toten, derer sie nach dem Blitzüberfall durch die Räuberbande leider einige zu beklagen hatten, war nur auf die Schnelle die letzte Ehre erwiesen worden und die Verletzten waren notdürftig von jenen versorgt worden, die sich darauf verstanden, Verbände zu binden. Einen Arzt hatte Seth für diese Reise nicht beordert, da es in Abu Karna genügend gut ausgebildeter gab. Mit einem derart verheerenden Überfall und einem Wüstensturm hatte er nicht gerechnet. Zumal er dem Gott der Winde und des Sandes noch geopfert hatte, ehe sie abgereist waren.

Doch nicht nur die Natur, sondern auch der Wille der Götter schien in letzter Zeit verrückt zu spielen.
 

Um Mahado, der wie im tiefen Schlaf liegend neben ihn gebettet war, wollte er sich persönlich kümmern. Nachdem dieser das Wurfmesser, das eigentlich für ihn bestimmt gewesen war, abgefangen hatte, war er ohnmächtig geworden, wohl aufgrund der starken Schmerzen, denn im Kampf waren auch einige seiner Narben wieder aufgerissen und bisher war er nicht wieder aufgewacht. Sein Atem allerdings war ruhig und gleichmäßig.
 

Der Priester beuge sich vor und schnitt mit einer kleinen, aber scharfen Klinge den Stoff durch, der Mahados Oberkörper noch bedeckte. In Höhe des rechten Oberarms war das sandige Beige einem dunklen Braunton gewichen, der Farbe von altem und getrocknetem Blut.

Odeon und ein anderer Sklave hatten ihn eben in das Zelt getragen und ihn auf den Bauch gelegt, damit die Wunden an seinem Rücken nicht noch zusätzlich belastet wurden. Danach hatte Seth befohlen, allein gelassen zu werden.
 

Er wusste, Mahado hatte seine Pflicht, ihn zu schützen, bloß erfolgreich erfüllt, indem er seinen Körper in die Flugbahn geschmissen hatte, und doch wusste der Priester auch, wie sehr die Menschen, selbst Sklaven, an ihrem Leben eigentlich hingen. Vielleicht war es ein Hauch von Schuldgefühl, welches er bisher nie empfunden hatte, gegenüber Mahado, vielleicht war es aber auch eine andere Kraft, die ihn antrieb, das konnte er nicht so ganz sagen.
 

Aufmerksam betrachtete der Hohepriester den Liegenden, dessen eigentlich gebräunte Haut eine ungesunde Blässe angenommen hatte. Aus dem Bernstein war Elfenbein geworden.

Sein Blick blieb an den Striemen auf dem Rücken hängen. Zwar hatte er bereits darüber gesprochen, aber zu Gesicht bekommen hatte der Priester sie nicht, daher war es nicht weiter verwunderlich, dass er erschrak.

Zahlreiche, vollständig verheilte Narben zogen sich lang und klaffend vom Nacken bis zum Steiß. Krusten klebten dunkelbraun an der Haut, ebenso wie getrocknetes Blut.

So sah nur ein Mensch aus, der wahrlich eine lange Qual hinter sich hatte.
 

Dann bemerkte er, wo genau das Messer Mahado getroffen hatte, denn die kurze, aber spitze und kräftige Klinge steckte ihm immer noch tief im Arm. Keiner hatte sich getraut, es zu entfernen, nachdem die Wunde einmal aufgehört hatte zu bluten und sich bereits an manchen Stellen dünner Schorf gebildet hatte. Doch es half alles nichts, es musste raus.

Mit sanfter Anstrengung legte er Mahados Arm auf seinen Schoß und breitete ein sauberes Laken, eigentlich für ihn zum Schlafen gedacht, darunter aus.

Es war ein Glück, dass der Braunhaarige noch nicht zu sich gekommen war, denn es würde bestimmt kein Zuckerschlecken werden, das Metallstück aus dem offenen Fleisch zu ziehen.
 

Mit festem Griff umschloss er das Handstück des Messers und versuchte es so lotrecht wie nur möglich herauszuziehen, ohne weiteres zu verletzen und aufzuschlitzen. Was leichter beabsichtigt als getan war, denn es steckte mittlerweile so tief und feste in dem Arm, dass Seth es ein wenig hin und her bewegen musste, um es herauszuziehen.

Es war ein widerliches Geräusch, als er es endlich gelockert hatte. Ein Schwall frisches, purpurnes Blut folgte und ein metallischer Geruch legte sich in die Luft.
 

~*~
 

„AH!“ Mit einem lauten Schrei, der geradewegs aus seinem tiefsten Unterbewusstsein kam und ihn zurück ans Licht brachte, öffnete der Liegende die Augen und wollte aufspringen, sich zumindest hinsetzen, doch um seine Verwirrung noch größer werden zu lassen, wurde er mit sanfter Gewalt runtergedrückt, so dass er sein Gesicht zur Seite drehen musste, um noch Luft zu bekommen.

Dabei erblickte er den Hohepriester mit blutigen Händen, der gerade etwas Weißes fest um seinen pochenden und schmerzenden Arm band.
 

„Bleib liegen! Ich versorge deine Wunden. Halt also still!“ bekam er den Befehl, der allerdings weniger wie ein Befehl als wie eine Aufforderung an seine Vernunft klang.

„Deine Wunden am Rücken sind wieder offen und dein Arm blutet. Zwar nicht mehr stark, aber das muss abgebunden werden, bis es aufgehört hat!“

Was bei Ra…?

Doch kaum hatten seine Ohren es gehört, spürte er durch den inneren Pfeil, der sich seinen Arm hoch bohrte, hindurch auch das unangenehme Ziehen seiner Rückenwunden.

„Was ist passiert?“

Das Letzte, was er wusste, war, dass es einen Kampf gegeben hatte zwischen ihnen und ein paar Banditen, doch warum war er weggetreten und wieso hatte ihn einer am Arm getroffen? Aus all jenen Informationen machte sein Gedächtnis ein großes, schwarzes Geheimnis.
 

„Ich weiß von dem Kampf, aber ich wurde nicht verletzt. Und was kam dann?“

Er hob den Kopf und wollte dem Hohepriester in die Augen sehen, doch dieser wandte seinen Blick ab und drückte stattdessen das Tuch fester auf Mahados Wunde, was diesen schmerzerfüllt ächzen ließ.

Seth sah ihn nicht an, als er gefasst und ziemlich emotionslos antwortete: „Du hast nicht aufgepasst und den Angreifer hinter dir nicht gesehen. Daher konnte er dich noch verletzten, ehe ihm Odeon den Schädel gespalten hat.“
 

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Ich hoffe es hat auch gefallen!

LG trinithy



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2012-12-01T20:33:56+00:00 01.12.2012 21:33
Hallo :D

Ich find es gut, das sich Seth um die Wunde kümmert,
aber waurm hat er ihn belogen? Das hört sich wirklich
schlimm an, welche Wunden er da alles auf dem Rücken
hat, ich habe bei Wikipedia mal ein Bild von einem
vernarbten Rücken gesehen, das war echt grusselig.

LIEBE GRÜßE Jyorie

Von: abgemeldet
2009-04-29T20:06:41+00:00 29.04.2009 22:06
zzzh...zu stolz zuzugeben, dass er ihm das Leben gerettet hat...bin wie immer gespannt wie es weiter geht :)
liebe grüße


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