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Here with me

Reita x Ruki
von

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Want, want, want

Here with me VIII
 

~ want, want, want ~
 

Während Ruki auf Reitas Bett saß und auf ihn wartete, war dieser im Badezimmer. Er füllte seine beiden Hände mit Wasser, um es sich ins Gesicht zu spritzen. Er war froh, dass die anderen nichts von ihrem Kuss mitbekommen hatten. Er hatte deutlich gemerkt, dass Ruki der Kuss gefallen hatte und er wusste auch ganz genau, dass es ihm selbst auch gefallen hatte. Es hatte sich so gut angefühlt, ihn zu küssen und zu streicheln. Das letzte Mal, dass er so etwas bei einem Kuss gespürt hatte, war gewesen, als er zum ersten Mal verliebt gewesen war. Warum genau er ihn geküsst hatte, konnte er nicht sagen. In diesem Moment war er einfach einem Impuls gefolgt. Zu gerne hätte er Ruki noch einmal geküsst, doch irgendetwas hatte ihn zurückgehalten. Es war die Angst, dass es die Dinge zwischen ihnen kompliziert machen würde und die Unsicherheit, was genau es war, was sie jetzt verband. Ruki war sein bester Freund, aber war er das jetzt immer noch? Eigentlich wusste er genau, dass er mit dem Kuss eine unsichtbare Linie überschritten hatte, die bei ihnen bisher Freundschaft und mehr getrennt hatte. Aber war das die richtige Entscheidung gewesen?

Er schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Seine Gedanken wandten sich Rukis ehemaligem Date zu. Sein Freund hatte ihm später von der SMS erzählt, die er bekommen hatte. Reita hoffte inständig, dass der Kerl nach ihrem heutigem aufeinander Treffen aufgeben würde und den Jüngeren in Ruhe lassen würde. Jedenfalls hatte er Ruki gesagt, dass er zu ihm kommen sollte, wenn noch etwas sein sollte.

Reita seufzte und ging zurück in sein Zimmer. Er war sich nicht ganz sicher, wie er jetzt mit seinem Freund umgehen sollte, jetzt wo sie fast ganz alleine waren. Seine Mutter schlief schließlich schon längst.

Der Blonde setzte sich zu Ruki auf das Bett. Dieser sah ihm tief in die Augen, als suchte er dort die Antwort auf Fragen, die ihn beschäftigten. Schließlich atmete er hörbar ein und wandte sich an seinen älteren Freund: „Reita?“

„Ja?“, wollte dieser wissen.

„Der Kuss vorhin… war das einfach nur so? Oder hat es dir auch gefallen… ich meine… ich… würdest du… also hm… würdest du mich noch einmal küssen?“, stammelte Ruki. Die Worte kamen nicht ganz so heraus, wie er es sich erhofft hatte, aber er musste es jetzt einfach wissen. Das Ganze ließ ihm keine Ruhe mehr. Als er den Blonden ansah, wurde er rot.

„Darf ich das denn? Ich würde wirklich gerne… der Kuss war wirklich schön.“, erwiderte Reita.

„Du darfst.“, antwortete dieser nur. Einen Augenblick rutschte der Blonde näher und legte noch etwas zögerlich einen Arm um Ruki. Dann berührten sich ihre Lippen ein weiteres Mal. Genau wie beim ersten Kuss, war auch dieses Mal wieder das Kribbeln vorhanden. Ruki vergrub seine Hand in Reitas Haaren, während dieser ihn noch stärker in seinen Arm zog. Es dauerte eine ganze Weile bis sich ihre Lippen wieder trennten.

„Ich brauche keine extra Matratze oder so holen, oder?“, wollte Reita dann wissen, während er die Bettdecke zurückschlug.

„Meinetwegen nicht.“, erwiderte Ruki grinsend. Die beiden schlüpften zusammen unter die Decke. Der Jüngere kuschelte sich an Reita, der ihn in den Arm nahm. Ein weiteres Mal küssten sie sich. Ruki fühlte sich seit langer Zeit wieder einmal richtig geborgen. Er hatte das Gefühl, dass ihm nichts passieren konnte, wenn Reita da war. Trotzdem wollte er andererseits, dass auch der Ältere dieses Gefühl empfinden konnte. Er wollte ihm auch etwas zurückgeben. Diesem ging es eigentlich genau wie Ruki. Er fühlte sich sehr wohl, so wie der Jüngere sich an ihn gekuschelt hatte. Außerdem hatte er das dringende Verlangen den Jüngeren in seinen Armen zu beschützen.

„Reita… ich bin kein Miststück…oder?“, meinte Ruki plötzlich. Er klang verletzt, genauso wie im Club, als sein Exdate ihm das um die Ohren gehauen hatte. „Mit so vielen Kerlen hab ich nicht geschlafen… und ich weiß, dass ich nicht immer einfach bin, aber ich bin kein Miststück und keine Schlampe, wie er sagt…“

Reita strich ihm zärtlich durch die Haare: „Das weiß ich doch. Er hat kein Recht so was über dich zu sagen, er kennt dich doch gar nicht richtig. Wenn er es nicht vertragen kann, dass du nichts von ihm willst, dann ist das sein Problem nicht deins.“

„Danke.“, erwiderte Ruki erleichtert. Ihm war förmlich ein Stein vom Herzen gefallen, als Reita das sagte. Zufrieden schloss er die Augen. „Schlaf gut.“, murmelte er noch.

„Du auch.“, meinte der Blonde.

Es dauerte nicht lange da waren beide eingeschlafen.
 

Reita wachte auf, da er ein Poltern in der Wohnung hörte. Besonders fest hatte er noch nicht geschlafen. Wenig später flog die Tür zu seinem Zimmer auf. Jemand knipste das Licht an und stapfte zu seinem Bett. Reita brauchte ein wenig um seine Augen wieder an das Licht zu gewöhnen, doch ihm war gleich klar, wer die Person war, die in sein Zimmer gekommen war. In Gedanken verfluchte er sich, dass er nicht abgeschlossen hatte. Aber das hätte ihn nur für den Abend gerettet, nicht für den nächsten Tag.

Im nächsten Moment griff der Freund seiner Mutter unsanft nach seinem Arm und zog ihn aus dem Bett. Er war so überrascht, dass er es nicht schaffte, irgendwie auf die Beine zu kommen. Mit den Knien schlug er zuerst hart auf dem Boden auf, der Rest seines Körpers folgte.

„Wo zum Teufel ist deine Mutter?!“, fuhr der Mann ihn an. Reita schlug eine ziemlich starke Alkoholfahne entgegen. Das konnte heiter werden, dachte er verzweifelt.

„Sie müsste doch bald kommen. Sie ist doch mit ein paar Leuten von der Arbeit etwas trinken.“, antwortete der Blonde.

„Das weiß ich!“, schnauzte er ihn an. „Warum ist sie noch nicht wieder da?!“

Da war sie wieder, die unsägliche Eifersucht, die der Freund seiner Mutter viel zu oft empfand und die sich entweder gegen ihn oder seine Mutter entlud. Und heute hatte er auch mal wieder getrunken. Reita hatte Angst. So war der Mann unberechenbar…

„Das weiß ich nicht.“, erklärte er wahrheitsgemäß. Woher sollte er denn wissen, wieso seine Mutter noch nicht da war? Reita rappelte sich auf, er wollte nicht so unterwürfig auf dem Boden hocken.

„Was weißt du dämliches Gör überhaupt?!“, fauchte er. „Deine Mutter weiß genau, dass ich es nicht mag, wenn sie so spät noch mit anderen Männern unterwegs ist!“

„Aber wenn du weggehst ist das in Ordnung…“, grummelte Reita. Er wollte doch eigentlich nur seine Ruhe haben und schlafen. Seine Abneigung gegen den Mann vor ihm wurde immer größer. Mit jeder weiteren Minute, die er mit ihm verbrachte. Dann sah er die Faust auf sich zukommen, als er ausweihen wollte, stieß er gegen sein Bett, sodass er nicht weiter zurück weichen konnte. Der Schmerz durchzuckte seinen Körper und er sank auf das Bett.

„Sie sollte dich endlich rausschmeißen. Du bist eh zu nichts gut! Dann hätten wir zumindest unsere Ruhe!“, knurrte der Mann und baute sich über ihm auf…
 

Als Reita aus seinem Alptraum aufschreckte, weckte er damit auch Ruki. Der Jüngere hatte immer noch in seinem Arm gelegen, aber dadurch, dass der Blonde auf einmal senkrecht im Bett saß, rutschte er unsanft aus seiner Umarmung. Reita registrierte nur noch panisch, dass irgendjemand neben ihm in seinem Bett lag, erst langsam sickerte in seinen verschlafenden Verstand, dass es Ruki war, der dort neben ihm lag.

Der Jüngere merkte, wie panisch der andere war: „Reita! Ich bin’s doch nur, Ruki.“ Er versuchte möglichst beruhigend zu klingen, doch es machte ihm schon Angst ihn so zu sehen.

„Ruki?“, flüsterte Reita unsicher. Er zitterte leicht.

„Ja. Keine Sorge, ich bin’s wirklich nur.“, erklärte dieser. Erleichtert, dass sein Freund wieder einigermaßen klar denken konnte und ihn erkannte.

„Tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich hab mich nur erschreckt, dass jemand da war.“, erwiderte Reita betroffen. Er hatte Ruki bestimmt nicht weh tun wollen.

„Ist schon okay. Schlecht geträumt?“, wollte er wissen. Ruki zog den Älteren, der immer noch zitterte in seine Umarmung. Ohne Widerstand ließ Reita ihn gewähren. Er wollte sich aber auch gar nicht dagegen wehren. Rukis Umarmung, seine Hände, die ihm durch die Haare strichen, taten unwahrscheinlich gut. Der Jüngere merkte wie sein Freund sich wieder entspannen konnte.

„Ja, schlecht geträumt.“, erklärte er dann. „Ich hasse den Exfreund von meiner Mutter…“, murmelte er dann düster.

Langsam sorgte Ruki dafür, dass sie wieder in die Kissen des Bettes zurücksanken. Als sie wieder lagen, vergrub Reita sein Gesicht im T-Shirt des Jüngeren und sog dessen vertrauten Geruch ein.

„Er hat dich nicht gut behandelt oder?“, fragte dieser vorsichtig.

„Nicht wirklich.“, antwortete der Blonde. „Er war immer sehr eifersüchtig auf meine Mutter. Wenn sie nicht sofort von der Arbeit nach Hause kam oder nach der Arbeit noch mit Kollegen etwas trinken war, dann war er richtig unausstehlich. Oft hat er dann getrunken, was ihn nur noch unberechenbarer gemacht hat. Aber sie war am Anfang so glücklich…das wollte ich ihr nicht kaputt machen…“

„Schlaf ruhig weiter. Ich pass auf dich auf, so wie du früher auf mich.“, meinte Ruki und küsste ihn auf die Stirn. Er hatte gemerkt, dass Reita nicht mehr weiterreden mochte.

Wenn sie, als sie noch kleiner waren, beieinander übernachtet hatten und Ruki dann einen Alptraum gehabt hatte, war er immer zu Reita unter die Decke gekrabbelt. Dieser hatte ihn in den Arm genommen. Entweder hatte das schon gereicht, um den Jüngeren zu beruhigen oder er hatte ihm noch eine Geschichte erzählt. Dabei war es eigentlich egal gewesen was, Hauptsache es lenkte Ruki irgendwie ab. Bei der Erinnerung daran, musste Reita grinsen.

„Danke. Du bist ganz schön stark geworden, weißt du das?“, erkundigte sich der Blonde.

„So stark bin ich nicht. Dann würde ich meinen Eltern die Wahrheit sagen… ich versuche nur irgendwie über die Runden zu kommen. Du bist viel stärker. Obwohl du selber Probleme hast, hilft du mir die ganze Zeit.“, widersprach Ruki.

„Du bist stärker, als du denkst. Ich, an deiner Stelle, würde ihnen auch nicht die Wahrheit sagen. Wenn meine Mutter anders drauf wäre, hätte ich ihr auch nichts davon erzählt.“, meinte Reita. Dann gähnte er. Er war wirklich müde. „Ich glaube, wir verschieben unser Gespräch lieber auf morgen.“

„Gute Idee.“, stimmte Ruki zu. Er hielt den Älteren immer noch fest in seinem Arm und war auch nicht gewillt, das zu ändern. Er wollte nicht, dass Reita noch einmal einen Alptraum hatte. Auch wenn ihm klar war, dass er darauf wahrscheinlich keinen großen Einfluss haben würde, wollt er es zumindest versuchen.
 

Am nächsten Morgen wachten die beiden recht spät auf. Reita lag immer noch in Rukis Armen. Die restliche Nacht hatte er ohne weitere Alpträume ruhig schlafen können, anders als sonst. Er war wirklich froh darüber, dass der Jüngere da gewesen war. Es war das erste Mal, dass Reita sich danach nicht so ausgelaugt fühlte. Ruki tat ihm gut, ohne Zweifel…

„Hey…“, meinte er dann zu Ruki. Er schälte sich ein wenig aus der Umarmung, damit er ihm besser ins Gesicht sehen konnte. Außerdem nahm er an, dass Rukis einer Arm inzwischen ziemlich taub war, wenn er die meiste Zeit darauf gelegen hatte.

„Hey…“, erwiderte dieser.

„Danke für gestern Nacht.“, erklärte Reita. „Ich hab selten nach solchen Träumen so gut geschlafen wie gestern. Ich glaub, du musst jetzt jede Nacht bei mir übernachten.“

„Wenn du meinen Vater davon überzeugst gerne.“, erwiderte dieser mit einem schwachen Grinsen.
 

Während Yui und Noriko am Sonntagnachmittag zusammen im Wohnzimmer saßen und Kaffee tranken, war Reita zu Ruki nach oben gegangen. Er klopfte und betrat das Zimmer, nachdem der Jüngere ihn dazu aufgefordert hatte. Ruki saß an seinem Schreibtisch umgeben von einem Stapel Broschüren, die sein Vater ihm gegeben hatte. Sein Gesichtsausdruck erhellte sich, als er Reita erkannte.

„Hi!“, meinte er fröhlich.

„Hi, na schon fündig geworden, was die Zukunft angeht?“, erwiderte dieser.

„Hm, ich glaube, ich studiere BWL oder so…“, antwortete Ruki. Dann verdrehte er die Augen: „Ich hasse Mathe!“

Reita klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter: „Das wird schon!“ Plötzlich entdeckte er, dass in dem kleinen Bücherregal über Rukis Schreibtisch ein zum Teil recht abgekuschelter Teddy saß. „Du hast den Teddy noch?“, fragte er erstaunt. Er war doch überrascht, dass der Teddy so sichtbar im Zimmer saß. Eigentlich war Ruki keine sehr rührselige Person, aber das Stofftier schien ihm immer noch eine ganze Menge zu bedeuten. Andererseits hatte er selber auch noch eine Menge Dinge, die Ruki ihm geschenkt hatte.

„Klar hab ich den noch!“, erwiderte dieser grinsend. „Der kommt auch nicht weg. Der sitz immer da und passt auf mich auf, so wie du.“
 

Nachdem Reita sich beim Spielen auf dem Spielplatz den Kopf aufgeschlagen hatte, da er unglücklich gefallen war, war Yui sofort mit ihm ins Krankenhaus gefahren. Dort hatte der Arzt die Wunde genäht und dem Jungen einen Verband verpasst. Die Nacht sollte Reita noch zur Beobachtung da bleiben um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung war.

Schließlich saß er auf dem Bett in dem Zimmer, das er bisher für sich alleine hatte und blätterte in der Zeitschrift, die seine Mutter ihm noch mitgebracht hatte.

Dann öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester, die sich vorhin auch um ihn gekümmert hatte, kam herein. Ihr folgte eine Frau mit einem kleinen Jungen an der Hand ins Zimmer. Besonders glücklich sah der Junge nicht aus, eher, als wenn er gleich losweinen würde. Der Junge war kleiner und sah jünger aus als Reita.

„Ich bin morgen sofort wieder da, wenn du operiert wirst, in Ordnung Taka-chan?“, meinte die Frau zu ihrem Sohn. Dieser sah sie mit großen Augen an, nickte aber wenig begeistert. Er schniefte: „Ich hab Angst, Mama.“

Sie strich ihm durch die Haare: „Das brauchst du nicht. Das geht alles ganz schnell.“

„Genau, du brauchst keine Angst haben, Takanori. Schau mal, du hast auch einen netten Bettnachbarn.“, erklärte die Krankenschwester und deutete auf Reita. Sie lächelte beiden zu.

Dieser hatte inzwischen beschlossen, dass er den Kleinen nett fand und es ihn nicht stören würde ein wenig den großen Bruder für ihn zu spielen. Er hatte ja sonst nie die Gelegenheit sich um jemanden zu kümmern und bevor es hier richtig langweilig wurde... Er legte die Zeitschrift zur Seite und rutschte von seinem Bett. Er schlurfte zu den dreien hinüber und streckte dem Jungen die Hand hin: „Ich kann auf dich aufpassen.“

Dieser sah ihn etwas verunsichert an. Man konnte richtig sehen, wie er mit sich kämpfte.

„Ich bin Akira und du?“, fragte er.

„Takanori…“, antwortete dieser immer noch etwas schüchtern. Doch dann griff er nach Reitas Hand. „Passt du wirklich auf mich auf?“

„Klar, mach ich das. Ich bin doch schon groß.“, erklärte der andere.

„Wie alt bis du?“, wollte Ruki wissen. Er sah, dass der andere größer war, aber man konnte ja nie wissen. Die anderen Kinder in seinem Alter waren meist auch größer als er selbst.

„Fünf und du?“, antwortete Reita.

Ruki hob seine Hand und zeigte nach einer Weile konzentrierten Nachdenkens drei Finger: „Ich bin drei.“ Dann fügte zwei Finger hinzu, überlegte kurz und meinte dann: „Dann bist du zwei Finger älter als ich.“ Damit war Akira genau so alt wie sein großer Bruder, also würde er auf ihn aufpassen können.

Der Ältere grinste. Er hatte das schon schneller überblickt, wusste aber, dass er mal genauso gerechnet hatte.

„Siehst du, du brauchst keine Angst haben. Akira passt auf dich auf, bis ich wieder da bin.“, meinte Noriko erleichtert. Besonders wohl war ihr nicht dabei gewesen ihren kleinen Sohn alleine hier zu lassen, aber sie konnte schlecht die ganze Zeit im Krankenhaus bleiben, die er hier bleiben musste. Dann wandte sie sich an Reita: „Danke, dass du auf ihn aufpasst.“
 

Nachdem Rukis Mutter gegangen war, hatte die Krankenschwester ihnen noch etwas zu trinken gebracht und die beiden dann alleine gelassen, nachdem sie festgestellt hatte, dass die beiden wohl keine Probleme damit haben würden. Die beiden saßen einträchtig auf Reitas Bett.

„Was haben sie mit dir gemacht?“, fragte Ruki und deutete auf Reitas Verband um den Kopf.

„Ich bin von Klettergerüst gefallen und dann hat das ganz doll geblutet. Also ist meine Mum mit mir hierher gefahren und die haben das genäht.“, erklärte der Ältere.

„Tat das weh?“, fragte der Kleine entsetzt.

„Nee, gar nicht.“, meinte Reita. „Warum bist du hier?“

„Ich hab immer Rückenschmerzen, deshalb schneiden die das morgen auf!“, antwortete dieser aufgeregt.

„Aber das tut bestimmt auch nicht weh.“, sagte der Ältere aufmunternd. „Wenn die machen können, dass das ganze Blut weg ist und das sogar nähen können, ohne dass das weh tut, dann können die das auch.“
 

Als die Krankenschwester sie ins Bett gebracht hatte und das Licht ausgemacht hatte, hörte Reita Ruki doch wieder schniefen. So alleine in dem großen Bett hatte er wieder Angst bekommen.

„Soll ich bei dir schlafen?“, fragte Reita ins Dunkle hinein. So ganz wohl fühlte er sich hier auch nicht. Es war alles so anders als zu Hause. Viel kälter.

„Ja.“, schniefte Ruki. Einen Moment später hörte er, wie der Ältere aus dem Bett rutschte und zu ihm rüber kam. Er krabbelte zu dem Jüngeren unter die Decke, der sich erleichtert an ihn kuschelte. So fühlte er sich viel sicherer, als ganz alleine.

„Wenn du nicht mehr da bist, kommst du mich dann besuchen?“, wollte Ruki wissen. Reita hatte ihm erzählt, dass er morgen eigentlich wieder nach Hause sollte.

„Klar!“, antwortete dieser ernst. Rukis Hand vergrub sich in seinen Schlafanzug und wenig war er eingeschlafen. Reita hatte nun wirklich das Gefühl seinen neuen Freund beschützen zu können.
 

Am nächsten Tag kam Yui vormittags ins Krankenhaus um ihren Sohn abzuholen. Sie war etwas überrascht, als sie mit der Krankenschwester zusammen in das Zimmer kam und am Shirtzipfel ihres Sohnes einen anderen kleinen Jungen erblickte. Sie kniete sich freundlich lächelnd zu dem Kleineren hin: „Hi, ich bin Akiras Mutter und wer bist du?“

„Takanori.“, antwortete dieser, etwas schüchtern, aber wenn Akira nett war, musste seine Mutter es auch sein.

„Taka-chan wird nachher operiert, kann ich ihn morgen besuchen?“, wollte Reita wissen.

„Ich denke, das kriegen wir hin.“, meinte seine Mutter lächelnd. „Du wirst operiert? Dafür bist du aber ganz schön tapfer.“

„Aki hat auf mich aufgepasst.“, erwiderte Ruki mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Dieser nickte bestätigend und ein wenig stolz.

Ein weiteres Mal ging die Tür auf. Dieses Mal kam Rukis Mutter ins Zimmer. Ihr Sohn sprang ihr förmlich in die Arme, froh, dass sie endlich wieder da war. Sie schloss ihn in die Arme.

Dann begrüßte sie Reitas Mutter höflich, stockte danach aber. Überrascht sah sie die junge Frau an: „Yui?“

Diese war genauso überrascht, die alte Schulkameradin wieder zu sehen. Sie waren für ein Jahr im selben Schulsportclub gewesen, bis Rukis Mutter die Schule abgeschlossen hatte. Während dieser Zeit hatten sie sich, trotz des Altersunterschiedes gut verstanden.

„Noriko! Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen. Und dann treffen wir uns hier.“, meinte Yui lächelnd.

„Eine halbe Ewigkeit ist das her. Ist das dein Sohn?“, fragte sie freundlich.

„Ja das ist Akira.“, antwortete Reitas Mutter.

„Er besucht mich morgen!“, meldete Ruki sich nun zu Wort und zupfte seiner Mutter leicht an der Hose.

„Ehrlich? Das freut mich für dich. Hat er gut auf dich aufgepasst?“, fragte Noriko ihren Kleinen. Der zur Bestätigung kräftig und stolz nickte. „Danke dir, Akira.“, meinte sie dann zu Yuis Sohn.

„Woher kennt ihr euch?“, wollte er dann wissen. Wenn seine Mutter Menschen traf, die sie von früher kannte, reagierte diese meist anders, wenn sie sahen, dass sie einen Sohn hatte. Zwar versuchte seine Mutter dafür zu sorgen, dass er das nicht mitbekam, aber es gelang ihr nicht immer.

„Wir kennen uns von der Schule. Wir waren im Tennisclub und da Takanoris Mutter älter ist als ich, hat sie sich ein wenig um mich gekümmert.“, meinte Yui.

Es klopfte an der Tür und die Krankenschwester kam herein. Sie begrüßte die beiden Mütter freundlich.

„Na, Akira ist deine Mama gekommen, um dich abzuholen?“, wollte sie dann von Reita wissen.

„Ja, aber wir kommen morgen wieder, damit ich Taka-chan besuchen kann.“, antwortete dieser.

„Das ist ja prima! Vielleicht sehen wir uns dann ja auch noch mal. Ihr habt euch ja gleich angefreundet und du hast dich gestern ja wirklich gut um ihn gekümmert. Wie ein großer Bruder.“, meinte die Krankenschwester. Reita nickte als Antwort. Dann wandte sie sich an den Jüngsten: „Dann kannst du dich ja auf etwas freuen, hm? Aber wir müssen jetzt langsam mal sehen, dass wir dich fertig machen für die Operation…“

Ruki griff nach ihrer Hand, die sie ihm ausgestreckt hinhielt und sie führte ihn erstmal zum Bett.

„Sehen wir uns dann morgen auch?“, fragte Noriko Yui.

„Gerne, dann können wir uns in aller Ruhe unterhalten.“, antwortete diese.
 

Wie versprochen besuchte Reita seinen neugewonnen Freund am nächsten Tag im Krankenhaus. Mit im Gepäck hatte er einen kleinen Teddybären, den er dem Jüngeren an diesem Tag schenkte. Es war derselbe Teddy, der immer noch in dessen Regal saß.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-12T18:47:35+00:00 12.03.2011 19:47
Wunderschöööön!!!
Vorallem der letzte Teil berührt ja das Herz!
Mir fehlen die Worte...im positiven Sinne!!! ^-^
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2009-03-12T19:35:20+00:00 12.03.2009 20:35
Yeah, wie geil**
Ich dachte am Anfang schon, die beiden kommen doch noch nicht zam Oo"
so gefällt mir das :3
und das mit dem Teddy is soooo süß>///<""""""

*liebe*
Von:  _Ma-Ru_
2009-03-11T23:51:30+00:00 12.03.2009 00:51
omg war das süß...
hach~
; ^ ;
so schön x3~

lg maru
Von:  Evallina
2009-03-11T20:11:44+00:00 11.03.2009 21:11
omk wie waii~
Aki ist nur zwei finger älter als Taka... das war so zucker eben x3

An sich hat mir das Kapi richtig gut gefallen ^^
*giggle*
ich freu mich schon aufs nächste :D

Lg, Ruki~
Von:  Atem
2009-03-10T17:51:15+00:00 10.03.2009 18:51
ooooooooooh... Wieder sowas Süßes *____*
Ich kann halt doch nicht genug von Reituki bekommen *grins*. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit kommen so schnell, aber man kann ganz gut unterscheiden, was gerade und was in der Vergangenheit gespielt hat.
Schreib bald weiter! Die zwei haben noch einiges vor *grins*

*flausch* Rei~


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