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Nur im Tode sind wir vereint...

Wichtelstory für Das_Anni
von

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Nur im Tode sind wir vereint...

Eine Nacht, so schwarz, wie keine andere zuvor und so still, dass sie einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt.

Eine Nacht, die so kalt war, dass sie einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und so klar, dass sie wiederum wunderschön war.

Schaute man in den Himmel, war es ein Anblick, den man sich nicht schöner hätte vorstellen können, ein Himmel, den man nur aus Geschichten zu kennen schien.

Die Sterne funkelten, auch, wenn sie kaum Licht gaben. Eigentlich gar kein Licht. Völlige Dunkelheit, nur die Punkte der Sterne am Firmament.

Viele Menschen fürchteten sich in der Nacht. Nicht vor der Dunkelheit an sich, nein, sie fürchteten sich vor den Geräuschen, die man nicht zuordnen konnte, die im Dunklen grauenhafter erschienen, als am Tage. Ein zerbrechender Ast, am Tage nichts besonderes, wurde zu einem Fremden, der einem nach dem Leben hätte trachten können und ein Windstoß zu einer schauderhaften Berührung.

Doch diese Nacht war still und in dieser Nacht, war es Zeit, für einen Neuanfang…
 

Doch erst einmal zurück zum Anfang, zu dem Zeitpunkt, als die Sonne noch hell am Himmel schien, die Straßen und Gebäude mit ihrem wärmenden Licht erfüllte und ein Gefühl der Geborgenheit in den Menschen weckte.
 

Ein Telefon läutete. Das Klingeln hallte durch alle Räume der kleinen Wohnung, in der es sich befand und zwang Farin Urlaub damit aufzustehen und das Gespräch anzunehmen.

„Ja bitte?“.

„Jan? Ich bin es, Dirk“

Verwirrt schaute der Blonde auf die kleine Uhr, die direkt neben dem Telefon stand und ihm eigentlich dafür diente, zu schauen, wie lang er schon wieder am Telefon hang und sich verquatschte. Doch dieses Mal war sie dafür da, ihm die Frühe des Tages anzuzeigen.

„Dirk?? Was…? Hör mal, es ist 6 Uhr morgens. Was willst du so früh?“.

„Was denn? Kann ich nicht mal meinen besten Freund anrufen?? Pass auf, ich komm jetzt bei dir vorbei – bringe auch Brötchen zum Frühstück mit, okay? Bin schon im Auto und so in zirka zehn Minuten da, ja? Also, bis dann… Tschüss“.

Damit legte Bela auf und auch Farin legte den Hörer zurück auf das Telefon.

Was war das denn? Normalerweise war Bela doch nie einer gewesen, der freiwillig vor dem Mittag aufstand und diese Tatsache verwirrte Farin. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, wenn der Drummer bei ihm war – im Gegenteil. Der Blonde freute sich über jeden Moment, den er mit Bela verbringen konnte, doch um 6 Uhr morgens? Nein, das war wohl doch etwas zu viel.

Trotzdem ging er zurück in sein Schlafzimmer, öffnete die Rollladen vor dem Fenster und ließ die, noch schwache Morgensonne hinein.

Es war Frühling, also war das Erste, dass Farin sah, die blühenden Bäume, die draußen standen und die Vögel, die eifrig ihre Nester bauten. Ein schöner Anblick und so verharrte der Blonde einige Momente mit seinen Augen auf ihnen, bevor er sich ins Badezimmer begab und sich schnell wusch. Viel Zeit hatte er ja nicht, bis der Dunkelhaarige da sein würde.

Ein Blick in den Spiegel zeige ihm wieder einmal die Seite seines Ichs, die er nicht so gerne mochte. Müde und alt sah er in der Reflexion seines Äußeren aus und diesen Anblick hasste er, war dieses Aussehen ganz normal gewesen für jemanden, der gerade in aller Herrgotts Frühe aus dem Bett geklingelt wurde.

Doch Farin realisierte, dass das nun Nebensache war. Er musste sich beeilen, also wieder rasch ins Schlafzimmer, neue Sachen anziehen. Er konnte Bela ja schlecht in Shorts die Tür öffnen. Ein bisschen Stolz hatte er immerhin auch noch.

Kaum hatte er seinen Gürtel geschlossen, klingelte es auch schon an der Tür. Ein widerliches Geräusch am frühen Morgen, dachte er sich noch, aber da er wusste, wen er an der anderen Seite zu erwarten hatte, öffnete er die Tür mit einem Lächeln im Gesicht.

„Halli Hallo Jan“, meinte Bela mit einem ekelhaft gutgelaunten Grinsen und hielt die Brötchen tüte nach oben, „Frühstück!!“.

„Früh stimmt sogar… SEHR früh“, meinte Farin und ließ den Kleineren hinein. Dieser steuerte sofort die Küche an und setzte sich auf den Stuhl, der es ihm ermöglichte, während des Essens aus dem Fenster zu gucken. Irgendwie saß er immer da. Es war schon eine Art Tradition, eine Art Bela-Platz. Und Farin nahm es einfach so hin. Ihm war es auch irgendwie egal, ob er das Fenster oder den Kühlschrank im Hintergrund hatte, denn meistens sprach er mit Bela und somit schaute er ihm die meiste Zeit ins Gesicht. Wie auch jetzt. Er beobachtete den Drummer, wie dieser sein Brötchen aufschnitt, es mit Marmelade beschmierte und dann genüsslich ein Stück davon abbiss.

„Also…“, begann Farin nun, „…womit hab ich die Ehre?“.

„Alsfo, paff auf…“

„Schon gut, schon gut… kau erstmal auf“

Bela versuchte, das noch etwas große Stück Brötchen in seinem Mund hinunter zu schlucken, was ihm allerdings einen leichten Hustenanfall einbrachte. Reflexartig stand der Größere auf, um dem Kleineren ein Glas Wasser zu reichen.

„Nana, nun mal langsam mit den jungen Pferden…“, er wartete einige Momente, bis Bela sich beruhigt hatte und setzte sich wieder, „…also, nochmal ganz langsam, womit hab ich die Ehre?“.
 

Während Bela mit scheinbar guter Laune bei Farin saß und sich mit Brötchen vollstopfte, erwachte Rod gerade erst. Obwohl, Erwachen ist ein schlecht gewählter Ausdruck, hatte der Chilene generell die Nacht nicht wirklich geschlafen. Zu sehr dachte er an den Drummer und daran, dass sie sich letzte Nacht erst getrennt hatten.

Ja, sie waren zusammen gewesen – fast 2 Jahre lang. Doch die Betonung dieses Satzes lag auf „gewesen“. Nun war es nicht mehr so und das zog den Bassisten in ein tiefes Loch.

Fast alle Stunden der Nacht hatte er Bilder im Kopf. Bilder, die zeigten, wie es mit Bela noch vor einer Woche ausgesehen hatte – harmonisch. Jedenfalls dachte er das bis vor gut 11 Stunden noch.

Er war noch länger im Studio und hatte einige Melodien aufgenommen, um sie eventuell in einen Song einbauen zu können. Bela wollte auf ihn warten, hatte er gesagt, doch als Rod nach Hause kam, war der Drummer weg. Einfach so. Ohne Lebewohl zu sagen, ohne dem Bassisten einen letzten Kuss zu geben. Er hatte einfach nur einen Zettel da gelassen, sonst nichts. Alles weg. Seine Kleidung, seine Zahnbürste, einfach alles! Es war, als wenn er nie in Rods Wohnung gewesen wäre, wenn da nicht dieser Zettel gewesen wäre, der nur drei Sätze enthielt:
 

Ich muss gehen. Es tut mir leid. Bitte sei nicht böse. Dirk
 

Ja, das war das Letzte, was Rod von Bela gehört, beziehungsweise gelesen hatte. Und mit diesen Sätzen im Kopf, schleppte er sich in die Küche und setzte die Kaffeemaschine in Bewegung. Eine Tasse der schwarzen, heißen Flüssigkeit sollte ihn wieder ein wenig klar im Kopf machen.
 

„DU HAST WAS?“

„Ich hab mit Rod Schluss gemacht…“

„A-aber…?“, stammelte Farin und riss seine Augen so weit es ging auf. Hatte er Bela wirklich richtig verstanden? Hatte er mit Rod einfach so nach 2 Jahren Schluss gemacht?

Farin wusste nicht genau, wie er diese Situation einordnen sollte. Auf der einen Seite tat ihm Rod, der nun bestimmt heulend und schluchzend irgendein Kissen umklammerte und immer wieder Belas Namen japste, leid, hatte dieser den Drummer doch wirklich über alles in der Welt geliebt. Andererseits sah der Blonde für sich eine Chance, eine Chance, die Zuneigung Belas zu gewinnen, war der Mann, der sein bester Freund war, für ihn halt schon lange Zeit mehr als das.

„Das.. tut mir leid“, meinte er und nippte kurz an seinem Tee. Dabei schaute er zum Kühlschrank. Er wollte nicht, dass Bela bemerkte, dass dies teilweise doch gelogen war.

„Aber… aber willst du denn gar nicht wissen warum?“, fragte der Drummer ihn mit großen Augen. Er stand auf und kniete sich vor den Blonden hin. Er wollte ihm unbedingt in die Augen sehen, „Jan… ich habe Rod verlassen, weil ich mit dir zusammen sein will… Jan, ich liebe dich“.
 

~6 Monate später~
 

Rod saß im Studio und komponierte wieder einige Melodien. Ein neues Ärzte-Album stand auf dem Plan und er benötigte noch einige Riffs und die wollte er schnell zu Ende bringen.

Doch eigentlich hatte er keine Lust, denn heute war der Tag an dem er genau 2 Jahre mit Bela zusammen gewesen wäre. Und schon wieder gab es eine unschöne Betonung in dem Satz: „wäre“.

Ja, er wäre heute noch mit ihm zusammen, wenn es Farin nicht geben würde. Den Mann, der ihm seine große Liebe einfach wegnahm.

„Dieses Arschloch“, fluchte Rod vor sich hin. Er hatte seit diesem Tag einen extremen Hass auf den Blonden. Immer, wenn sie sich trafen um Songs aufzunehmen, sie zu besprechen oder ähnliches, benahm sich der Bassist distanziert. Er wollte nicht Gefahr laufen, dass er Farin den Hals umdrehen würde.

Doch heute war dieser Hass um das zwanzigfache stärker, denn heute erinnerte sich Rod an alles, was in der Zeit geschehen war, in denen er noch glücklich mit Bela zusammen wohnte.

Und das tat ihm weh.

Als Bela vor einem halben Jahr mit ihm Schluss gemacht hatte und ihm einige Tage später gestand, dass er nun mit Farin zusammen wäre, weil er ihn liebte und es ja nicht wegen Rod wäre, da brach für den Bassisten eine Welt zusammen.

„Nein…“, ruhig stellte Rod seine Gitarre zur Seite, „…heute Nacht wird er es mir büßen. Heute Nacht, wird der ach so große Farin Urlaub sterben“.
 

Und auch wenn sie schon ein halbes Jahr glücklich zusammen waren, benahm sich auch Bela an diesem Tag komisch.

„Schatz… was ist denn? Du wirkst du abwesend“, fragte Farin und schlang seine Arme von hinten um den Dunkelhaarigen, „Rede doch mit mir, wenn was ist… ich bin für dich da“.

Liebevoll strich der Drummer über den Arm des Blonden und lächelte leicht, „Nein nein, alles in Ordnung. Ich fühl mich nur nicht so wohl“. Damit stand er auf und ging zur Tür, „Ich glaub, ich geh mal eine Runde, okay? Vielleicht gehen dann meine Kopfschmerzen weg“.

„Ja, okay…“, meinte Farin und ließ Bela gehen, doch bevor er weg war, fügte er noch hinzu, „…ich liebe dich“.

„Ja…“, hauchte Bela und schloss nun die Tür. Er konnte es Farin einfach nicht sagen. Sagen, dass er die ganze Zeit an Rod dachte. Er konnte ihre Beziehung, diese knappen 2 Jahre, einfach nicht vergessen. Zu viele Erinnerungen suchten ihn heim und das plagte ihn am heutigen Tage mehr denn je.

So stieg er in sein Auto und hielt erst wieder, als er vor der Wohnung des Bassisten stand. Er dachte, wenn er mit dem Chilenen reden würde, dann könnte er ihn irgendwann vergessen. Somit klingelte er an der Tür und es dauerte eine Weile, bis Rodrigo sie öffnete und Bela mit verwirrtem Blick ansah.

„Dirk?“

„Ja Rod, ich bin es. Kann ich reinkommen?“

„Na- natürlich“, Rod machte einen Schritt zu Seite und bedeutete Bela, dass dieser ins Wohnzimmer gehen solle.

„Also…“, fragte Rod, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte und sich zu dem Drummer auf den gegenüber stehenden Sessel setzte, „…was ist los? Willst du zusehen, wie ich leide? Dann nur zu, sieht mich an, Dirk!! Sieh, wie ich zu Grunde gehe!! Sieh, in meine roten Augen und erkenne, wie ich mir jede Nacht die Augen ausheule, weil ich dich immer noch liebe!“. Rod musste sich auf die Unterlippe beißen, sonst wäre er Gefahr gelaufen, dass er vor Bela angefangen hätte zu heulen.

„Rod…“, versuchte Bela den Bassisten mit leiser Stimme zu beruhigen, „Nein, ich will dich nicht leiden sehen. Nichts läge mir ferner… ich wollte aber mit dir reden, denn…“, er machte eine Pause in der er leicht lachte. Rod, der dem Drummer nicht wirklich zugehört hatte, nahm nur das leise Lachen von diesem wahr und blickte ihn sofort mit bösem Blick an, „Findest du das etwa komisch?“, frage er und zog den Ärmel seines Pullovers hoch. Zum Vorschein kamen tiefe Narben, Narben, die eindeutig nur von einer Rasierklinge oder einem scharfen Messer fabriziert worden sein können, „Findest du DAS etwa KOMISCH?“. Während Rod diese Worte sprach, rollten Tränen seine Wange entlang.

„Nein, Rod, ich…“, es war egal, ob sie nun getrennt waren oder nicht. Bela konnte den Chilenen einfach nicht weinen und vor allem nicht leiden sehen.

Er wusste nicht warum, aber in diesem Moment verwarf er alles um sich herum und stand auf, um Rod die Tränen vom Gesicht zu wischen. „…ich find das nicht lustig… ich HASSE es sogar! Ich kann und WILL dich auch nicht so sehen!“.

Keiner von beiden wusste, wie es überhaupt dazu kam, aber plötzlich tauschen die Beiden leidenschaftliche Küsse aus, welche anscheinend kein Ende mehr fanden.

Sollte Bela nicht die Notbremse ziehen?

Im Hinterkopf wusste er, dass diese Situation nicht gut war, weder für ihn, seine Beziehung zu Farin oder für Rod. Nein, es verschlimmerte alles nur, doch er konnte einfach nicht seine Finger, beziehungsweise seine Lippen von dem Chilenen lassen.

Er wurde erst wieder klar im Kopf, als er nackt neben dem Chilenen, der ebenfalls nackt war, in dessen Bett aufwachte. Wie lange er wohl geschlafen hatte?

Da er ja ein Jahr bei dem Chilenen gewohnt hatte, wusste er, wo er die nächste Uhr fand – am Videorekorder im Schlafzimmer.

„WAS??“, schrie er auf, als er die grün-leuchtenden Ziffern sah, „Ich hab doch nicht etwa wirklich 4 Stunden geschlafen??“.

„Nein“, warf Rod, der von dem Aufschrei des Drummers erwacht war und nun liebevoll lächelte, ein, „Du hast du zweieinhalb Stunden geschlafen“. Mit einem Blick, den Bela nur zu gut von damals kannte, blickte Rod ihm ins Gesicht. Und genau weil er wusste, was dieser Blick bedeutete, hatte er die Bestätigung zu der Vermutung, die er seit einigen Minuten hege.

Er hatte mit Rod geschlafen!

„Rod, ich… ich muss gehen!“, schnell suchte der Drummer seine Sachen zusammen und zog sie sich an, „..ich… ich muss zurück zu Jan!“

„WAS?“, entwich es dieses Mal dem Chilenen auf dem Bett, „Aber… aber ich dachte, dass jetzt wieder alles zwischen uns in Ordnung sei?“.

„Nein… Rod, das… das hätte einfach nicht passieren dürfen… ich…“, doch Bela beendete den Satz nicht, sondern stürmte gleich aus der Tür.

Rod, der aus dem Bett sprang, lief schnellen Schrittes zum Fenster. Er konnte es einfach nicht glauben. Da war er seiner ewigen Liebe schon wieder so nah und dann schlug er wieder hart auf dem Boden der Realität auf. Realität? Nein… für Rod war das keine Realität, dass er gerade sah, wie seine Liebe zum Auto lief, um nachher einen anderen zu umarmen, zu küssen, zu… lieben.

Nein… nein, nein, nein… so konnte das nicht enden… nicht SO!! Er konnte sich nicht mehr zurückhalten,

„DIRK!! DAS WIRST DU BEREUEN!! DAS WIRST DU BITTER BEREUEN!!! UND JAN AUCH!!! IHR WERDET ES BEIDE BEREUEN!! HÖRST DU?? IHR BEIDE!!“.

Damit entfernte er sich vom Fenster, im besten Wissen, dass es heute Nacht passiert… dass er heute Nacht diesem Spielchen, dass die anderen angeblich mit ihm spielen, ein Ende setzen wird!
 

Bela hörte noch die Worte des Chilenen, bevor er ins Auto stieg, doch er konnte sich nicht umdrehen. Er konnte sich niemals wieder umdrehen, denn seine Beziehung mit Rod war beendet und das, was gerade passiert ist, bestätigte nochmals, dass es besser war, dieses Thema abgeschlossen zu lassen und nicht mehr unnötig durch zu kauen.

Dass Rod ihm gedroht hatte, beachtete er nicht weiter, konnte er sich nicht vorstellen, dass Rod dieses jemals in die Tat umsetzen würde.

Doch er wusste, dass er etwas tun musste. Irgendwas. So konnte er weder Rod, noch Farin wieder unter die Augen treten. Ohne dieses schlechte Gewissen gegenüber beiden. Egal, wie es drehte und wendete, es wusste, dass es nie wieder so zwischen den dreien sein wird, wie es damals der Fall war, damals, als sie noch keine Gefühle füreinander hegten.

Noch wusste er nicht wie, aber es musste etwas passieren!
 

Währenddessen saß Farin zuhause und nippte an einem Tee, den er sich gemacht hatte. Er wartete nun schon seit einigen Stunden auf Bela. Er machte sich keine Sorgen, denn er wusste, dass der Drummer zurückkommen würde. Bela ließ sich nun einmal leicht für etwas begeistern und so ging der Blonde davon aus, dass dieser sich wohl oder übel in irgendeinem Geschäft befand und die dort erwerbbaren Artikel betrachtete.

Als jedoch sein Handy vibrierte, sprang er sofort auf. Doch anstatt einer Nachricht von dem Älteren, handelte es sich bei der SMS um eine Nachricht von Rod.

Er solle doch bitte um 20 Uhr zur alten Fabrikhalle außerhalb der Stadt kommen. Es tue dem Bassisten leid, dass er sich in den letzten Monaten so mies benommen hatte und er wolle es wieder gut machen.

„20 Uhr? Aber, dass ist ja schon in einer Stunde!“

Und obwohl ihm die SMS erst ein wenig merkwürdig vorkam, freute er sich trotzdem, dass Rod nun auch einen Schritt auf ihn zu bewegen wollte und so willigte er ein.

Da er bestimmt knapp eine halbe Stunde benötigte, um zu dem Treffpunkt zu gelangen, beschloss Farin, jetzt schon zu fahren. Er war lieber etwas früher an einem verabredeten Ort, als zu spät zu kommen. Außerdem, wahrscheinlich wusste Bela auch von der Planung Rods und war auch bereits auf dem Weg dorthin. So schlüpfte der Gitarrist in seine Schuhe, zog sich eine Jacke an, um dem kühlen Wind des Herbstes vorzubeugen, schnappte sich seine Autoschlüssel und verließ die Wohnung.
 

Es vergingen keine 20 Minuten, da parkte Bela direkt vor der Eingangstür vor Farins und auch seiner Wohnung. Mit ein paar Blumen wollte er sich bei dem Blonden entschuldigen, dass er so spät war, doch als er die Wohnung betrat, war Farin nirgends zu sehen.

„Schatz?“, fragte Bela hoffnungsvoll, doch er bekam keine Antwort, „Jan?“, kam es nun ein wenig verwirrter hervor. Immer noch keine Antwort. Vielleicht war Jan noch schnell etwas einkaufen gegangen. Die Geschäfte blieben ja durch die neuen Ladenschlussgesetze immer länger offen und Bela wusste schon nicht mehr, wann die regulären Zeiten waren, daher beschloss er, die Blumen in eine Vase zu packen und diese dann auf den Küchentisch zu stellen.

Als er dieses getan hatte, setzte er sich auf einen Stuhl und betrachtete, wie die Blumen, rote Rosen, ihre ganze Schönheit entfalteten. Und er dachte nach. Über das, was er getan hatte.

„Ich bin so ein Idiot“, flüsterte er immer vor sich hin, „Warum liebt man mich überhaupt? Ich tue den Menschen doch nur weh… keiner verdient es, mich zu lieben und vor allem nicht Jan oder Rod“.

Während Bela so vor sich hin deprimierte, fiel sein Blick auf den Kühlschrank.

„Moment.. was ist denn das?“, fragte er sich, als er einen Zettel bemerkte, der am Mittag noch nicht da gewesen war. Er stand auf und schaute ihn sich genauer an:
 

Hey Schatz,

bin auf dem Weg zur alten Fabrikhalle um Rod zu treffen.

Nur, falls du nichts davon wissen solltest.
 

Ich liebe dich,

Dein Schatz Jan
 

Eine Nachricht von Jan, die er vorsichtshalber für Bela zurückgelassen hatte.

„Nein, dass…“. Der Drummer wurde leicht bleich um die Nase. Farin traf sich mit Rod?

Sofort kamen ihm die Worte des Chilenen von vorhin wieder in den Sinn. Sollte er wirklich…?

Nein, das konnte Bela nicht glauben, doch er hatte so ein ungutes Gefühl, also musste er auch zur Fabrikhalle und nachsehen…
 

„Verdammt, was?“

„Na? Bist du endlich aufgewacht?“

„Rod?? Verdammt, was ist hier los?“

Der Blonde wand sich hin und her, doch er war gefesselt.

Er war zur Halle gefahren und wollte auf Rod warten, der schon einige Minuten über der Zeit war, doch plötzlich spürte er einen Schlag auf den Hinterkopf und ab da weiß er nichts mehr. Sollte Rod ihn niedergeschlagen und nun an ein altes Heizungsrohr gefesselt haben?

„JETZT SAG MIR, VERDAMMT NOCHMAL, WAS HIER LOS IST!!“

Mit einem gehässigen Lachen sah der Chilene auf dem, am Boden befindenden Gitarristen hinab.

„Was los ist? Du willst wirklich wissen was los ist? Genau das solltest du doch am Besten wissen!!“.

Er ging einige Schritte auf Farin zu und dieser bemerkte etwas Glänzendes in Rods Hand. Sollte dies etwa…?

„Rod!! Was willst du mit der Waffe???“

Panik machte sich in Farin breit. Wenn das ein Spiel sein sollte, dann fand er das gar nicht mehr lustig! Im Gegenteil. Er hatte Angst vor Rod… wirklich ANGST!

„Oh… hat der große Farin Urlaub etwa Angst vor dem kleinen, schüchternen Rod? Ha! Das ist gut! Und was ich mit der Waffe will? Nun ja…“, Rod machte eine kleine Pause und richtete die Waffe auf Farin, welcher beim diesem Anblick zusammenzuckte, „…das der Preis, den du bezahlen wirst! Dafür, dass du mir Dirk weggenommen hast! Weißt du, ich dachte die ganze Zeit, dass er mich lieben würde. Doch das war alles gelogen. Er hat mir diese Liebe, an die ich so fest geglaubt habe nur vorgelogen… weil er DICH die ganze Zeit über geliebt hat!! DICH!!...“, Rod schaute kurz zur Seite. Er musste eine Träne unterdrücken, die zwanghaft den Weg aus seinen Augenwinkel suchen wollte, doch er hatte die Waffe immer noch auf Farin gerichtet, welcher die Zeit nutzen wollte, um zu antworten.

„Rod!! Nein, ich… Dirk hat diese Entscheidung getroffen! Ich habe meine eigenen Gefühle für ihn immer zurückgehalten, weil ich dich nicht verletzen wollte! Wirklich, ich…“

„SCHWEIG!!!!“, Rod hatte sich wieder im Griff und schaute den Blonden mit kaltem Blick an, „Ich hasse dich! Ich hasse dich abgrundtief! Wenn es dich nicht geben würde, dann würde Dirk immer noch bei mir sein… HÖRST DU?? BEI MIR!! Und nicht bei dir!! Aber… genau das werde ich jetzt auch tun… Ich werde dafür sorgen, dass es dich nicht gibt… also… Sag lebe wohl, Farin Ur-„

PENG!!

Gerade, als Rod abdrücken wollte, ertönte ein Schuss, der allerdings nicht von Rod ausgeführt wurde.

Der Chilene verdrehte die Augen, dann fiel er erst auf die Knie und dann komplett auf den Boden. Aus seinem Rücken trat Blut heraus – er war tot.

„ROD!!“, obwohl Rod ihn gerade selbst umbringen wollte, erbleichte Farin bei dem Anblick des Todes Rods noch mehr. Es dauerte einige Sekunden, bis er nach oben schaute und Bela an der Tür stehen sah – ebenfalls mit einer Waffe in der Hand.

Er wusste nicht, woher Bela diese Waffe hatte, doch in diesem Moment war es ihm auch egal, denn der Drummer lief schon auf ihn zu und kniete sich zu ihm hinunter.

„JAN!! Wie geht es dir?“

„Wie soll es mir schon gehen?? Los… binde mich los!!“

Doch anstatt, dass der Dunkelhaarige ihn losband, küsste dieser ihn und verharrte einige Momente. Dies verwirrte Jan, daher konnte er nicht reagieren. Erst, als Bela sich wieder von ihm löste, fand er Worte.

„Verdammt, was soll das? Bitte Dirk, bind mich los!“

Doch noch immer reagierte Bela nicht auf die Worte Farins, stattdessen schaute er ihn mit traurigem Blick an.

„Dirk?? Was ist los?“, fragte der Blonde besorgt.

„Es tut mir leid, Jan…“

„Dirk?? Was???“, Farin konnte es nicht fassen, als nun Bela anstelle von Rod ihm die Waffe an die Schläfe hielt.

„…ich liebe dich!“.

Mit diesen Worten drückte der Drummer ab. Er meinte zu hören, wie die Kugel durch den Kopf des Gitarristen schnellte, um dann in die Rechte Wand einzuschlagen. Farins Kopf fiel nach unten und Bela stützte ihn. Obwohl er wusste, dass der Blonde tot war, wollte er ihn nicht so einfach zusammenbrechen lassen.

Er hielt den Kopf noch einige Momente fest und das Blut lief auf seine Jacke, doch das war ihm egal. Er wollte den Gitarristen nur noch einmal im Arm halten, bevor er sich erhob.

„Ich liebe dich, Jan“, sagte er nochmals, „Ich habe dich immer geliebt, doch ich habe dich verraten. Vielleicht…“, er hielt sich die eigene Waffe an den Kopf, „…vielleicht können wir im Tode einen Neuanfang starten“. Damit drückte er ab. Ein dritter, letzter Schuss war zu hören und dann fiel auch der Drummer zu Boden. Er lag genau zwischen Farin und Rod, des Gesicht zu dem Blonden gerichtet, so, wie die Situation auch im Leben war. Er hatte keinen anderen Ausweg mehr gesehen.

Blut quoll aus der Wunde, die die Waffe hinterließ und floss den Boden entlang, bis es sich mit dem Blut seiner beiden Freunde, den Menschen, die ihm alles bedeuteten, vermischte. Es war so, als wenn das Blut den Neuanfang zeigen wollte. Er zusammen mit Farin UND Rod.

Und alles geschah in der Nacht, die so Sternenklar war…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Anurtle
2008-11-02T14:37:45+00:00 02.11.2008 15:37
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Fu: "Was sollen die Pünktchen?"
*Fu schnapp*
*in Sack stopf*
*diesen zubind*
*zum nächsten Bach renn*
*Sack rein schmeiß*
DEN KOMMI MACHST DU MIR NICHT KAPUTT!
*wieder nach Hause vor den PC renn*
*tief durchatme*
//Wo war ich? Ah!//
..........................................
Okay... Ich fasse zusammen...
Rod... unlebendig...
Farin... Ziemlich tot...
Bela... HAT MICH MIT ROD UND FARIN BETROGEN?
*hust*
Sorry, falscher Text! Also:
Bela... (Selbst)Mörder...
Ergebnis: 3 Leichen, viel Blut, absolut geniale Story, verarscht fühlendes Anni!
Wir schreiben so oft bei msn, du hast mir so oft was von deiner Story - MEINER Story - erzählt, mir sogar ein Problem genannt... Und dann das? Ich fühl mich echt verarscht! xDDDD
Aber gleichzeitig liebe ich diese Story *______________________________*
Sie ist so mies, gemein, unfair, fies und vor allem KRANK!
Ich brauch erstmal die Zigarette danach!
*zurücklehn*
*Kippe bastel*
So... Pure Befriedigung... Nein, ich bin nicht nekro!
//Obwohl ich mal gesagt habe dass ich es werden könnte wenn ich mir Bela bei "Garden Of Love" so angucke...//
*hust*
Also, ich weiß gar nicht auf wen ich böse sein soll... Theoretisch müsste ich auf Bela sauer sein, der hat schließlich alle umgebracht... Aber Rod wollte Farin zuerst umbringen, nur deshalb hat Bela mit dem töten angefangen... Und Bela hat Rod verlassen, für Farin... Also ich würd sagen... Farin ist der einzige der nix dafür kann! Okay, er hätte noch etwas abwarten können, wenigstens bis Bela und Rod 24 Stunden auseinander sind! Ich bin mit meinem Kerl damals auch erst einige Monate später zusammen gekommen... ich hab nur 5 Minuten nachdem er sich von seiner damaligen Freundin getrennt hat mit ihm rumgeknuscht...
Fu: "Schlampe!"
Was? Ich hab dich weggespült!
Fu: "Ja, aber ich bin unsterblich!"
Du kannst ja nichtmal leben, du bist eine Socke!
Fu: "So ein bisschen Wasser kann mir nix anhaben! Ich hab mich befreit und bin in den Trockner gesprungen..."
Bist du eingelaufen?
Fu: "NEIN! ICH STEHE GEBEUGT!"
... eingelaufen...
Fu: "Glatze!"
SCHRUMPFSOCKE!
Fu: "..."
GEWONNEN! ENDLICH! Aber ich weiche ab...
DANKE FÜR DIE GEILE STORY MEINE BALD-FRAU! *________________*
*abknutsch*
*hoch guck*
...
Okay, jetzt merk ich erst wie dumm ich bin...
Der Titel lässt ja eigentlich einiges erahnen... Aber beim lesen der Story hab ich ihn vergessen, sonst hätte ich wohl etwas erahnen können...
Haut mir was über den Schädel!
Fu: *Spaten über Kopf zieh*
*umkipp*
Fu: "So! Auch eine Schrumpfsocke kann böse sein! ... Hab ich mich jetzt wirklich als Schrumpfsocke bezeichnet? ARGH!"
*Anni in Sack stopf*
*sie ins Wasser wirft*
Fu: "Und da sie nicht schwimmen kann ist das ein eindeutiger Sieg für mich... Nein, es stand 1:0 für sie... Verdammt!"
*sich panisch umguckt*
*auf den im Wasser treibenden Sack guckt*
Fu: "GLATZE! Ha, sie sagt nix! Also ist der Endstand 2:1 für mich! MUAHAHAHAHA!"
Denkst du?
Fu: *erschrocken umdreh*
"Was? Das kann nicht sein! Ich hab dich ins Wasser geworfen!"
Aber es ist mein Kommi, da bin ich unsterblich...
Fu: "Neeeeeeiiiiiiin!"
MUAHAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!!!!


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