Zum Inhalt der Seite

Deus [pede] Vítimas

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Barfuß geh'n Himmel hinauf

KAPITEL 10
 

Ich stieg eine steinerne Treppe hinauf. Stufe um Stufe wurde der Weg modriger und verwildert.

Die Bäume die am Fuße der Treppe noch gerade wuchsen stürzten sich nun in meinem Weg und umklammerten die einzelnen Steine der Treppe, als ob sie ihnen gehörten und sie sie nicht teilen wollten.
 

Je weiter ich hinauf stieg umso mehr Wasser floss mir entgegen.

Was zuerst zu wenig war um bloß die Füße zu befeuchten - drückte meinen Knöcheln so stark entgegen, dass mir das Gehen schwer fiel.
 

Doch ist die Motivation sehr benebelt, sodass ich meine Mühe und Anstrengung nicht wahrnahm.
 

Meine Sinne verdunkelten und erhellten sich. Wie ein Gewitter der Eindrücke.

Als wenn man aus der Nacht direkt auf die glühende Straße springt und mit seinen Augen direkt in das schmerzende Licht einer Laterne schaut.
 

Meine Beine schmerzten. Meine Füße stossten immer mal wieder an die vorne liegende Stufe. Körperlich war ich zu müde um mich noch gescheit zu bewegen, jedoch war meine Seele in Flammen aufgegangen.

Die Worte Cavalos haben meine Mitte getroffen.
 

"So sollst du doch einer von uns werden.

Steig die Treppe zum Dach der Welt hinauf und lass dich empfangen - geläutert und rein - so nimmt das Wasser all deine Menschlichkeit weg und deine Seele wird bleiben"
 

So war mein Blick starr nach vorn gerichtet. Die Treppe verlor nach langer Zeit ihre Form für mich und ich spürte meine wehen und blutigen Füße nicht mehr.
 

- - - - - - -
 

Mein Geist war gelöst. Ich vergass wohin ich ging und woher ich kam.

War mein Ziel etwas Neues oder suchte ich den Weg Nachhaus?

Mir war sicher, dass ich voran musste und so stoppte ich nicht, auch wenn ich mein Ziel vergass.

Ich roch die Luft. Der süße Duft von Süßwasser.
 

Ich fing im Gehen umherfliegend Blüten auf. Ihre Farbe war blass und zart. Kleine Blüten die vom Baum geweht wurden, weil dieser sie nicht mehr Halten konnte.

Ich hörte Melodien, die ich nie beachtete. Klänge die man mit der süßes des Duftes vergleichen könnte. So zart wie die Farbe der Blüten.
 

Dominierten meine Gedanken zuerst abstrakte Bilder - so formten sich langsam Bilder.

Die Geräusche stammten von Zweigen, die sich bogen - von Vögeln, die sich nieder liessen - von der Erde, den Gräsern, den Kieseln, dem Wasser.

Dem Wasser, welches all meine Gedanken an der Hand packte und sanft und bedacht von mir entführte

.

So war ich nun ganz wirr im Kopf, als ich ein leises Geflüster hörte.

Der Baum war es nicht. Eben so wenig sprachen die Steine, wie die Blumen zu mir.

Das Flüstern wurde deutlicher und bissiger.

Es war im vergleich zu den milden Melodin schwer und aufgebracht. Es krachte in meinen Ohren und es stiegen die Bilder eines wilden Raubvogels in meinem Kopf hoch.
 

So wie meine Ohren von dem Gebrülle schmerzen - so verteilte sich das Gefühl.

Es blitzte die Wirbelsäule hinunter bis zur Spitze meiner Rute.

Erst wärmte es meine Beine. Doch dann glühten die Sollen, dann die Knöchel und die Kniekellen.

Die Hitze brannte unter der Haut.
 

Doch ich hörte nicht auf zu laufen.
 

Das Brennen fühlte sich an wie starke Hände die meine Waden drückten. Was zuerst nur meine Füße quälte sprang auf die Hüfte über. Meine Schritte wurden größer, jedoch langsamer. Ich drückte mich mit meinem Oberkörper immer wieder nach Vorne. Mehrere Male fiel mein Kopf zu weit nach vorn. Meine Energie reichte kaum um wach zu bleiben.
 

Die Schmerzen in den Beinen und das Krachen in den Ohren machten mich müde.
 

Meine Seele schrie auf, wobei mein Mund geschlossen blieb. Die Kraft zum Schreien fehlte mir schon lange.

So wandelte ich weiter nach vorne, in einer wunderschönen Märchenwelt, die wie ein zynischer Spaß zu wirken schien. So war doch alles so süß und zart, so unschuldig wie mein erstes Kind und doch spürte ich Hass und Ärger bei diesem Anblick.
 

Wie kann die Welt um mich herum so sorglos sein. Das Brennen zerfetzt mir die Sinne. Meine Beine schmerzen. Ich verlier mehrmals das Bewusstsein während des Laufens - und doch schert sich die Welt um mich einen Dreck.
 

So tauchten die Fragen auf.
 

"Wieso lauf ich?"

Ich blieb stehen und der Schmerz sprang schlagartig weiter hinauf und gleichzeitig runter. Erst zu den Genitalien und dann die Rute hinunter.
 

"Wohin lauf ich?"

Ich drehte mich um und sah zurück. Doch der Weg den ich gegen bin. Die Treppe, die ich so mühsam hinauf gestiegen war, war nicht ein Stück länger geworden seit ich auf die ersten Stufen stieg.

Ich sah immer noch den Anfang der einige Meter hinter mir lag.
 

"Wieso komm ich nicht voran?"

Ich fing wieder an die Treppe hinauf zu steigen.
 

"Wieso geh ich weiter?"

Meine Beine fühlte ich nicht mehr. Nur noch eine starke Hitze, die wie Messer in meinem Unterleib rotierten.
 

"Wieso schmerzt es mich so?"

Ich trat fester mit den Füßen auf, doch ich spürte meine Beine nicht. Die Schmerzen machten sie taub.
 

"Was ist das für ein Krach?"

Meine Hände presste ich gegen meine Ohren. Doch der Krach kam immer noch bei mir an.
 

"Was ist das?"
 

- Forca!
 

"Wer ist das?"
 

- Forca!
 

"Wer ist Forca?"
 

- Forca!! Forca!!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück