Les souvenirs d'un ami
Ich hatte schon den ganzen Tag so ein komisches Gefühl im Magen. Irgendetwas stimmte nicht!
Ich wusste nicht genau was es war, aber dieses Gefühl wollte einfach nicht verschwinden.
Den ganzen Tag konnte ich nichts Essen, nichts Trinken, generell nichts machen.
Ich dachte, dass ich mir das alles nur einbilde. Dass es nichts weiter ist, als reine Einbildung, doch dann bekam ich diesen schrecklichen Anruf.
Rod hatte einen Unfall gehabt!
Warum man mich anrief, wusste ich nicht und es war mir in dem Moment auch egal, doch ich wusste, dass ich sofort zu ihm musste.
Natürlich zog ich mir prompt eine Jacke an und ging zu meinem Wagen. Das Krankenhaus war einige Kilometer weg, daher musste ich den Wagen nehmen.
Kaum saß ich hinterm Steuer, griff ich zu meinem Handy, welches im Handschuhfach lag und tippte Jans Nummer ein. Ich dachte, dass er wenigstens wissen sollte, dass sein Freund im Krankenhaus lag.
Doch was dann kam, damit habe ich nicht gerechnet.
Es dauerte eine Weile, bis Jan, mit einem komplett gefühlslosen Ton, abnahm und „Ja, bitte?“ sagte.
„Jan?? Ich bin’s, Dirk. Rod hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus!“
„Aha… und weiter?“
Jans Reaktion. So kalt und desinteressiert.
War das wirklich der Jan Vetter, den ich kannte?
„Verdammt Jan, er liegt im Krankenhaus!! Du musst jetzt für ihn da sein!“
„Rod ist alt genug, er kann alleine auf sich aufpassen und auch alleine für sich da sein“
Eine Pause trat in unser Gespräch, die mich halb verrückt gemacht hat.
„War das alles, was du mir sagen wolltest, Dirk? Weil, dann kann ich mich ja jetzt um wichtigere Dinge kümmern!“
Tut Tut Tut
Ich starrte auf mein Handy. Verwirrt. Irgendwie dachte ich, dass ich Jan durch das Display hinweg ansah.
Wichtigere Dinge?
Was ist nur mit ihm los?
Seitdem er von mir Rods neuen Songtext gesehen hatte, war er so komisch.
Moment… Der Songtext?
Ich wühlte in meiner Jackentasche nach. Irgendwo musste ich ihn doch hin gepackt haben. Ahh… da war er ja…
Ich sehe deine Augen und auch dein Lächeln im Gesicht.
Sie scheinen mir zu sagen – ich vergess‘ dich nicht!
Ich spüre deinen Atem und auch deine sanften Hände.
Sie geben mir das Gefühl – unsere Liebe kennt kein Ende!
Ich begehre dich, deine Lippen, deine Wärme, deinen Kuss
Bitte sei ehrlich, wenn ich dich frage, ob das alles einmal enden muss…
Du ziehst mich zu sehr in deinen Bann
Je voudrais mourir pour votre amour
Von dem ich mich nicht mehr lösen kann
Je voudrais mourir pour votre amour
Wann komm ich an? …an dich heran?
…Je voudrais mourir pour votre amour
Ja, ein wirklich wunderschöner Text. Ein Text, voller Gefühle. Das habe ich schon beim ersten Mal gespürt, als ich den Text in den Händen hielt.
„Dieser Text ist sehr wichtig für mich“, meinte Rod damals noch, „Bitte bewahre ihn gut für mich auf“.
Ich habe mich damals noch gefragt, was er mit für ihn aufbewahren meint.
Ich habe erst sehr sehr spät verstanden, was er mir sagen wollte.
Erfahren, was die wahre Botschaft hinter diesem Text war.
Doch…
…haha. Jetzt beginne ich schon wie Rod und schweife vom eigentlichen Thema ab.
Lasst mich nur kurz überlegen, wo ich war… ach ja…
Rod gab mir den Text und ich bewahrte ihn sicher für ihn auf.
Ein paar Tage später kam Jan bei mir vorbei. Er hatte sich nicht angemeldet, doch das war bei uns beiden nichts Ungewöhnliches.
Schließlich waren wir beste Freunde und daher stand die Tür für den jeweils anderen immer offen.
„Hey Dirk… schon was vor heute Abend? Irgendwie langweile ich mich und da dachte ich, besuche ich mal meinen besten Freund“
Er grinste mir mit dem breitesten Grinsen ins Gesicht, dass er auf Lager hatte.
Ja, so kannte ich meinen Jan…
Immer kam er im schlimmsten Moment mit den besten Ideen.
Ich hätte mir wirklich nichts sehnlicher wünschen können, als mit ihm einen gemütlichen Männerabend zu verbringen – okay, ich hätte mir doch noch sehnlicher etwas wünschen können, doch das tut hier jetzt Nichts zur Sache. Also weiter im Text…
Auf jeden Fall hatte ich an diesem Tag noch einiges zu tun. Daher wäre es mir so gut wie gar nicht möglich gewesen, Jans Angebot anzunehmen.
„Was ist denn mit Rod?“
Ich wollte Jan nicht sofort eine Absage an den Kopf hämmern, daher fragte ich erst einmal nach Rod. Doch diese Frage hätte ich lieber nicht stellen sollen.
Zwar lächelte Jan immer noch, doch irgendwie erschien eine gewisse Trauer auf seinem Gesicht.
„Rod ist mal wieder bei einem Termin. Er wusste noch nicht, wann er wieder nach Hause kommt“.
Oh je. Dieses ständige Hin und Her Getue wegen der Termine schien Jan ganz schon mitzunehmen.
Daher tat er mir in diesem Moment leid.
Das hatte er (und auch Rod. Ich gehe davon aus, dass es ihm nicht anders ging) nicht verdient.
„Also gut, mein Großer. Lass es uns irgendwo hier bequem machen!“
Aus unserem (oder zumindest meinem) geplanten Männerabend wurde eine langwierige Diskussion über das kommende Album.
Irgendwie sind wir auf dieses Thema gekommen und seitdem hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit.
Jan wollte, dass die CD ein wenig gefühlvoller wird. Ich hingegen fand, dass wir mal wieder die härtere Rockebene anschlagen sollten.
Um ihm meine Idee ein wenig schmackhaft zu machen, holte ich nach einiger Zeit meine Probeaufnahmen und meine Songtexte und legte sie ihm vor.
„Siehst du? Das würde genau einen roten Themenfaden ergeben. Klar, einige Sachen müsste man noch überarbeiten und neu überdenken, doch im Grunde wär das doch etwas, oder?“
Jan schnappte sich einen Stapel meiner Texte und blätterte lustlos in ihnen herum.
Er änderte generell nicht schnell seine Meinung.
Jan war ein kleiner Besserwisser, aber das machte ihn ja eigentlich auch so sympathisch.
Ich war schon am resignieren und sammelte meine Arbeiten wieder zusammen, als ich Jan etwas vor sich hin plappern hörte.
„…votre amour“
„Wie? Was bitte?“
„Dirk? Ist das hier dein Text?“
„Was? Ach der! Nein, der ist nicht von mir. Der ist von Rod“
„oh…“
Mehr sagte er nicht. Er stand einfach auf und ging in Richtung Tür.
„Danke für den Abend, Dirk. Hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, aber ich muss jetzt los. Diesen Text hier nehme ich mit. Ich will mit Rod noch darüber reden“.
Ich dachte mir nichts dabei, daher hatte ich auch nichts dagegen.
Seitdem hatte Jan sich nicht mehr bei mir gemeldet und auch sonst habe ich nichts mehr von ihm oder Rod gehört.
Nur der Songtext landete irgendwann wieder in meinem Briefkasten. Ohne Nachricht, ohne alles. Einfach nur der blanke Zettel mit dem Text.
…und jetzt lag Rod im Krankenhaus!
Ich brauchte nicht lange bis ich bei dem weißen Betonklotz war (Schließlich konnte mein Auto bis auf 220 Stundenkilometer beschleunigen) und in Rods Zimmer saß.
Er lag da und schlief. Man hätte denken können, dass er sich ganz entspannt ausruhen würde, wenn ein großer Verband um seinen Kopf und etliche Schürfwunden und blaue Flecke an seinem Körper nicht gewesen wären.
Ich setzte mich neben ihn und sah ihn an. Ich hätte echt heulen können, bei seinem Anblick. Er lag da und ich konnte ihm nicht wirklich helfen.
Es waren bestimmt schon ein bis zwei Stunden vergangen, als Rod zum ersten Mal seine Augen aufschlug.
Als er als erstes nach Jan gefragt hatte, musste ich schlucken. Ich erinnerte mich an das Telefonat. Nein, das konnte ich ihm mit Sicherheit nicht erzählen… nicht jetzt.
So versuchte ich unauffällig das Thema zu wechseln.
Doch auch darauf fiel er nicht rein. Er hatte mich durchschaut.
Klar, ich war Schauspieler, doch meine Freunde konnte ich selten anlügen ohne, dass sie es merkten.
Glücklicherweise konnte ich mich so gut aus der Affäre ziehen, dass ich kurz hinaus gehen konnte. Ich wollte einfach nicht noch mehr von Rod gefragt werden, denn dann hätte ich bestimmt irgendwann doch die Wahrheit gesagt… was im Nachhinein eigentlich nicht so schlecht gewesen wäre, dann hätten wir und vielleicht viel erspart.
Als ich draußen war, traf ich den behandelnden Arzt von Rod und ich fragte ihn, wann er denn wieder entlassen werden könnte.
„Ihr Freund hat keine allzu großen Verletzungen. Er bleibt einfach nur für die Nacht zur Beobachtung hier und morgen früh können sie ihn schon wieder mitnehmen“.
Ich glaube das war die erste gute Nachricht an diesem Tag.
Als ich aus der Cafeteria wieder in Rods Zimmer kam, schlief dieser schon wieder tief und fest. Er war doch sehr erschöpft.
„Keine Sorge Rod, morgen hol ich dich wieder ab…“
…warum sollte es nicht mehr dazu kommen?
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So...
das hier ist nun ein Kapitel mit Belas Erinnerungen xDD
Und nicht nur das... ROD SONGTEXT ist auch mit dabei... woohooo ^^
Also... dieses Kapitel mag ich ausnahmsweise mal xDD
Ich glaub, ich setz mich gleich an das nächste xDD