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Süße Versuchung

Eine ungewöhnliche Beziehung
von

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Blauäugigkeit

Die Reaktion von Hiashi war anders als erwartet. Nachdem Neji die sprichwörtliche Bombe von ihrer geplanten Hochzeit platzen ließ, blieb es anfänglich still in Hiashi Hyuugas Arbeitszimmer.

Tenten rechnete damit, dass er jede Sekunde vor Wut auf den Tisch schlug, vielleicht sogar sie schlug, doch nichts, er blieb ruhig sitzen und nahm seine Lesebrille ab. Die Unterlagen, über die er gerade noch gebrütet hatte, waren vergessen.
 

Die schweren Regale in seinem Arbeitszimmer waren vollgestellt mit Fachbüchern und das Mädchen bezweifelte nicht, dass er sie alle gelesen hatte. Er strahlte so eine Autorität aus, dass schon allein der Gedanke gegen eins seiner Gesetze zu verstoßen tödlich war. Sie wollte ihn nicht verärgern, doch sie wusste, dass sie es soeben getan hatte, immerhin hatte sie Hausverbot und stand nun hier in seinem privaten Zimmer, neben Neji, der immer noch einen Arm um sie gelegt hatte.

Die Anspannung nagte an ihr und am liebsten hätte sie ihn angeschrienen, dass er nun endlich seinen Kommentar dazu abgeben sollte oder wenigstens sich überhaupt zu bewegen.
 

In aller Selenruhe klappte Hiashi die Brille zusammen, legte sie ordentlich auf den Tisch und faltete wieder seine Hände um sein Kinn darauf zu stützen. Wieder ein Zeichen dafür, wie viel Macht er doch in Wahrheit hatte.

„Wollt ihr euch nicht setzen?“, fragte er, aber es war mehr eine Aufforderung.

Neji nickte nur und beide setzten sich gegenüber von Hiashi auf zwei passende Eichenstuhle mit eleganten hellbraunen Bezügen. Die Anspannung wuchs nicht ihr, sie mochte diese Ruhe vor dem Sturm nicht, obwohl es noch nicht sicher war, ob es überhaupt einen Sturm geben würde.

Nach einer Ewigkeit des Schweigens seufzte Hiashi kurz und wirkte müde, wahrscheinlich lagen seine Nerven blank. Sie machten ihm das Leben auch unnötig schwerer, dass musste sie sich eingestehen.

„Ihr wollt also heiraten“, wiederholte er den Sacherhalt nochmal. „Wisst ihr eigentlich, was das für ein großer Schritt ist?“

„Natürlich“, sagte Neji nur.

„Wenn ich die Lage nun richtig versteh, meint ihr das ernst miteinander?“

Er wandte sich an Tenten, doch Neji antworte für sie. „Ja, wir meinen es ernst.“

Hiashi überhörte die Antwort von seinem Neffen und sah Tenten weiter an. „Was meinst du dazu?“

Sie war überrascht, dass er so erpicht darauf war, ihre Meinung zuhören. „Natürlich meinen wir es ernst“, sagte sie nur scheu. Mit ihm zusprechen war ihr immer noch nicht geheuer.

Wieder seufzte er und rieb sich die Schläfe. „Ihr müsst nicht heiraten, nur um zusammen zu sein.“

Diese Worte hallten ihn ihrem Kopf wieder, sie kamen so überraschend und unerwartet, dass es schon ein Verbrechen war sie auszusprechen. Sie wollte etwas erwidern, war aber zu erstaunt, dass sie nur ein „Bitte was?“ rausbrachte.

Neji schien es ähnlich zu gehen, denn er schwieg und war perplex.

„Ja, mir ist es egal, wirklich. Ich kann es doch nicht verhindern, wenn ihr tiefe Gefühle für einander habt.“

„Also, haben Sie nichts dagegen?“, fragte Tenten, denn sie hörte seine Worte, verstand sie aber nicht.

„Nein, gegen eine Beziehung nicht, aber gegen eine Hochzeit momentan schon.“

„Ich verstehe nicht ganz“, sagte Neji kaum hörbar.

„Denkt ihr, dass ihr nur miteinander zusammen sein dürft, wenn ihr heiratet? In was für einer Zeit lebt ihr?“

Er hatte Recht. Nur um miteinander zusammen zu sein und auch miteinander zu schlafen muss man nicht unbedingt heiraten, zumindest in dem jetzigen Jahrhundert.

„Ich war auch mal jung“, erzählte er und seine Stimme bekam einen verträumten, fröhlichen Klang, der nicht zu ihm passte. „Ich habe auch viel Dummes und Verbotenes getan, aber nur eine Frau zu heiraten um mit ihr zu schlafen kam mir nie in den Sinn.“

„Es geht nicht einzig und allein um Sex“, sagte Neji und wirkte trotzig.

„Um was denn?“

Neji schwieg und auch Tenten wirkte bedrückt. Wollten sie wirklich nur deswegen heiraten.

„Wenn ihr zusammen sein wollt, braucht ihr keinen Trauschein.“

„Ist in Ordnung“, murmelte Neji betrübt.

„Ihr seit echt blauäugig“, seufzte Hiashi.

Neji stand auf und blieb einen Moment regungslos stehen. Doch dann, zu Tenten Erstaunen, verbeugte er sich. „Danke, Onkel“, sagte er fast zu leise um er überhaupt zu hören.

Das Mädchen sah zu Hiashi und bemerkte, dass er erst verblüfft, aber dann blitzartig und unerwartet ein kurzes und ehrliches Lächeln zustande brachte.

„Schließt nächste Mal die Tür ab, wenn ihr wieder so etwas vorhabt, versprochen?“

Tenten musste ebenfalls lächeln und war im Stillen dankbar, dass er die Sache so locker sah.

„Ach und Tenten?“

„Ja?“, fragte sie und ihre Stimme war erstickter als sie dachte.

„Dein Hausverbot ist ebenfalls aufgehoben. Willkommen im Hyuuga-Clan.“

Nun stand sie ebenfalls auf, fast zu stürmisch, dass sie den Stuhl umwarf, doch er blieb stehen. „Danke“, sagte sie und verbeugte sich tief. „Danke, Hiashi.“

Sie erhob sich wieder und Neji nahm ihre Hand und zog sie sanft zur Tür.

„Ich wünsche euch viel Erfolg“, murmelte Hiashi förmlich und setzte sich seine Lesebrille wieder auf. Für ihn war diese Angelegenheit nun erledigt und wurde zu den Akten gelegt. Sie hatten es geschafft.
 

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Sie verließen das Büro schneller als gemusst, wahrscheinlich aus Furcht, dass Hiashi es sich nochmal anders überlegte, doch er sagte nichts mehr.

Es war nun amtlich, sie waren ein Paar und er hatte ihnen ernsthaft seinen Segen gegeben.

„Das mit der Hochzeit wird dann vorläufig nichts“, sagte Neji.

„Nicht schlimm.“ Sie wusste, dass es in Ordnung war, immerhin hatte sein Onkel Recht und sie brauchten keinen Trauschein um ihre Sehnsüchte ausleben zu können. Immerhin lebten sie nicht im Mittelalter.

„Ich hoffe, er wird bei Hinata genauso entspannt reagieren“, murmelte Tenten eher zu sich selbst.

„Hinata hat einen Freund?“ Neji war anscheinend verblüfft.

„Nicht so wichtig, ja?“

Sie lächelte und damit war das Thema für sie vergessen. Sie wollte ihrer Freundin nicht in den Rücken fallen und im Stillen hoffte sie, dass Hinata irgendwann auch den Mut aufbrachte zu ihrem Vater zu gehen und dies zu beichten.
 

Denn eins hatte sie vergessen. Eine Sache die so wichtig war, dass sie eigentlich immer in ihrem Kopf sein musste, doch sie hatte es verdrängt, da es einfacher war:

Hiashi Hyuuga war auch nur ein Mensch…



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von:  Monny
2008-12-28T08:59:47+00:00 28.12.2008 09:59
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Monny^^.
Von:  Caro-kun
2008-11-16T10:08:23+00:00 16.11.2008 11:08
Krass *___*
Hiashi hat die Beziehung zwischen den beiden zugelassen XD
Super XD

Von: abgemeldet
2008-10-19T07:39:24+00:00 19.10.2008 09:39
jetzt sind ja (fast) alle happyyy!!
sorry, dass ich dir zu den anderen kapis keine kommis geschrieben hab. war immer zu faul dazu, aber das wird sich nun ändern.
schön, dass hiashi etwas netter wurde, obwohl ich glaube, dass er nie so richtig gemein war. nur verantwortungsvoll und besorgt...
naja freu mich auf´s nächste kapitel
lg
Djiho
Von:  Myrrh
2008-09-25T15:46:08+00:00 25.09.2008 17:46
Juchu, das war toll ^.^
Nur die Hochzeit hätt ich schon gern gehabt oo
Naja egal, ohne die lass ich dich eh nich aufhörn zu schreiben *g*
Achja, ich lauf jetz nichmehr von Kapi zu Kapi, ich fahr mitm Roller zum Nächsten *g* xD Joke, kp warum ich das gesagt hab xD
*Aufsteig und losfahr* *Rauchwolke hinterlass, die die Form der Worte: "Weiter so" annimmt*
*Möp Möp* ^.^
Bis späääter ^.^ xD
Von:  Perlenstaub
2008-09-19T20:10:14+00:00 19.09.2008 22:10
iich liebe diese ff!!
klasse das hiashi so reagiert hat.
bitte schreib schnell weiter!!!

lg natsu~~
Von: abgemeldet
2008-09-19T06:06:07+00:00 19.09.2008 08:06
hiashi der schlimme finger! ;)
jetzt kommt alles raus!
ichfreu mich schon, wenn es
weiter geht!
Von:  lil_ayse
2008-09-14T21:41:07+00:00 14.09.2008 23:41
*veerdutzt rein guckt* ouhaaaaaaaa omg *streicht alle sachen im kopf durch die sie schlecht von hiashi hyuuga gedacht hatt (oder gesagt))
DAS IST DER WAHNSINN!!!!!..boah wie gail.. ich hoffe hina hatt auch so glück.. nua schade das es jetzt doch keine hochzeit gibt.. -.-
naja egal hauptsache die können jetzt in ruhe..zusammenbleiben ~__~
boah so ein tolles kappi echt suppa gut gemacht!!!
und daanke das du mia bescheid gegeben hast!!!
thanks!!
also dann bis denne alles liee lg lil_ayse
Von:  -exterminate-
2008-09-14T21:09:11+00:00 14.09.2008 23:09
Wow, also das hätte ich von Hiashi nicht erwartet!
Aber es ist schon irgendwie beruhigend, dass er auch Gefühle zeigen kann - besonders mit seinem letzten Lächeln.

Und wenn er mit Hinas Freund nicht zufrienden ist und sie ihn verlassen muss, kann sie ihn gerne bei mir vorbei schicken ;))

Das Kapitel war richtig schön und auch wenn die zwei nicht heiraten, find ichs irgendwie perfekt <3

lg,
die Biggi :D
#46
Von:  Arashi
2008-09-14T19:22:22+00:00 14.09.2008 21:22
Hi, schön, dass es weitergeht.
Ja, es ist natürlich schön, dass Hiashi ihnen nun ihren Segen gegeben hat. Ich finde es gut, dass du ihn letzten Endes nicht als 'Unmensch' dargestellt hast, denn das ist er ja nun wirklich nicht (wie man beim Chuunin-Examen gesehen hat).

Mir ist aufgefallen, dass du viel Tentens sicht und ihre Gefühle beschreibst. Wär vielleicht ganz gut, wenn du noch ein bisschen mehr auf Nejis Sicht eingehst. So das man beide Sichten quasi vergleichen kann.

Aber es war natürlich mal wieder ein gelungenes Kapitel und wirklich sehr schön zu lesen.
Schade finde ich irgendwie, dass sie nun doch nicht heiraten, aber sie sind ja auch noch jung. Vielleicht kommt das ja später~

LG Arashi
Von:  _Crazy_In_Love_
2008-09-14T18:46:12+00:00 14.09.2008 20:46
Klasse Kappi ^^
Schade dass aus der Hochzeit vorläufig nichts wird =(
Aber seine Reaktion war supi ^^
Hast du toll gemacht
Danke für die ENS
lG _Crazy_In_Love_


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