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Mondfinsternis

[SasuSaku]
von

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Objekt der Begierde


 

- ~ ♥ ~ -
 

Damals gab es eine Zeit, in der ich anders war.

Ich war nicht länger nur eine Maiko;

ich war Sakura Haruno, die Frau, der alle Blicke folgten.

In dieser Zeit war ich der Mittelpunkt der Welt,

unantastbar, schön, begehrt.

… Vielleicht hat damals der Wandel in mir begonnen…
 


 

- ~ ♥ ~ -
 

In dieser Nacht konnte sie keinen Schlaf finden. Sakura lag wach und ihre Augen waren auf die Zimmerdecke aus dunklem Holz gerichtet. Der Mond schien in ihr Zimmer und seine Strahlen berührten sanft ihr Gesicht. Es war ein Zustand völligen Stillstandes und doch war sie aufgewühlter als jemals zuvor. Immer und immer wieder sah sie diesen unnachgiebigen Blick. Er war kein Mann, er war wie ein Dämon…
 

Niemals zuvor hatte sie in den Augen eines Menschen so viel Hass gesehen. Die Maiko wusste zwar, dass dieser Hass nicht gegen sie gerichtet war, aber sie spürte noch immer die Energie seines Blickes, der sie innerlich verbrannte.
 

War sie schwach, da sie ihm unterlegen gewesen war, oder weil sie nicht aufhören konnte darüber nachzudenken? Sakura drehte sich auf die Seite und ließ ihre Beine von ihrer Schlafmatte gleiten. Dann spannte sie die Muskeln an und richtete sich in einer einzigen Bewegung auf. Ihre nackten Beine glänzten silbern im Licht des Mondes, aber sie bemerkte es nicht, denn sie griff fast im selben Moment nach dem bronzenen Handspiegel, der neben ihrem Nachtlager lag.
 

Sie atmete ein und stieß die Luft in einem einzigen Atemzug wieder heraus. Dann starrte sie auf die bronzene Rückseite des Spiegels und drehte ihn langsam herum. Die Zeit selbst schien stillzustehen, als sie in ihr Gesicht blickte. Sie war schön, vielleicht attraktiver, als sie es sich selbst gegenüber je eingestanden hätte, doch dann erinnerte sie sich an den Samurai, der eine solche Angst in ihr gesät hatte, dass sie vergessen hatte, wer sie war. In diesem Moment war er irgendwo im Haus, denn die Gaststätte war von nun an auch sein Zufluchtsort.
 

Der Spiegel fiel ihr aus der Hand und zersprang in tausend Teile. Die Splitter verteilten sich auf dem ganzen Fußboden und Sakura blickte in hunderte winzige Spiegelungen ihrer selbst. In ihren Augen stand Angst… und noch etwas anderes…
 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ *
 

Das Teehaus war bereits voller Menschen, als Yugao und Sakura den Raum betraten. Doch die Gespräche hörten augenblicklich auf, als die Besucher Yugao erkannten und sie ehrfurchtsvoll betrachteten. Dann fiel den Meisten auch ihre Anwesenheit auf und die Leute begannen miteinander zu flüstern und mit dem Finger auf sie zu deuten. Sakura schauderte. Sie mochte es nicht, von allen beobachtet zu werden, vor allem nicht, da sie nicht wusste, was sie dachten.
 

Yugao selbst schien die ihr gebotene Aufmerksamkeit nicht aufzufallen. Als ob es eine Selbstverständlichkeit war, schwebte sie durch den Raum und verlangte dann mit leiser Stimme, den Raum zu erfahren, wo sie Shino Aburame und dessen Vater Shibi Aburame, den Daimyo der westlichen Provinz und Oberhaupt der Aburame-Familie treffen würden. Sakura hatte Shinos Vater noch nie getroffen, aber Yugao hatte ihn schon oft unterhalten und unter ihrem Einfluss hatte er es schließlich für notwendig erachtet, auch seinen Sohn mit ihr in Kontakt zu bringen. Das sicherte zum einen Teil, dass Shino auch die Welt außerhalb der Kämpfe der Samurai kennen lernte und zum anderen das Ansehen und die Macht des Clans stärkte, denn Yugao gab sich nicht mit jedem ab.
 

„Es ist uns eine Ehre, Euch hier wieder einmal zu begrüßen, Yugao-San“, riss sie die Stimme des Teehausbesitzers aus ihren Gedanken. Der Mann war klein, gedrungen und starrte Yugao mit so offener Bewunderung an, dass Sakura sich fragte, wie sie es schaffte, trotz allem so bemerkenswert gelassen zu bleiben. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Aoi-San“, erwiderte Yugao und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln. „Und Sakura-san haben Sie auch mit gebracht“, fuhr er fort, wobei er sich ehrerbietend vor ihr verneigte und Sakura wie zur Bestätigung ebenfalls lächelte. „Es ist meine Pflicht als ihre große Schwester“, sagte Yugao und senkte in endloser Perfektion ihre Wimpern, wie um den Mann noch mehr in die Traumwelt der Geishas hinabzuziehen. Aoi strahlte übers ganze Gesicht, rückte dann seinen dunkelblauen Kimono zurecht und knetete seine Hände. „Wunderbar, wunderbar“, murmelte er, „wenn Ihr mir dann bitte folgen würdet?“
 

Yugao nickte und gab Sakura ein Zeichen, dem Mann zu folgen, der bereits vorausgegangen war und ihnen den Weg zu dem bestellten Zimmer zeigte. Das Teehaus war nicht sehr groß, dafür aber äußerst geschmackvoll eingerichtet. Es war weder mit Schönheiten überladen, noch so leer, dass es einem unangenehm vorkam. Das Gebäude war mit Licht durchflutet, sodass eine helle, angenehme Atmosphäre entstand.
 

Schließlich hielt Aoi an einer schlichten Tür an, klopfte und öffnete die Tür. „Yugao-san, sowie Sakura-san sind eingetroffen, Aburame-sama.“ Von drinnen kam eine tiefe Stimme, der eine gewisse Schwere anhaftete: „Schick sie herein.“ Aoi verneigte sich tief vor dem mächtigen Daimyo und trat dann zurück, um sie beide einzulassen. Ein letztes Mal warf Yugao ihr einen ermahnenden Blick zu, dann betrat sie den Raum und begrüßte Shibi Aburame, als wäre er ein alter Freund, den sie zufällig wieder getroffen hatte. Zögernd folgte Sakura ihr und als die Tür hinter ihr zu fiel, herrschte Stille. Anders als sie erwartet hatte, waren nicht nur Shino Aburame und sein Vater, sondern auch noch ein anderer Mann anwesend.
 

„Sie ist noch schöner, als gesagt wird, Aburame-sama“, erwiderte der Mann, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu lassen. Shinos Vater blickte von seiner Teeschale auf und musterte sie. Er war ein Mann Mitte vierzig mit einer dunklen Ausstrahlung, die ihr klar machte, dass er viel mehr gesehen hatte, als sie vielleicht jemals sehen würde. Jetzt blickte er zu dem anderen Mann, dem ihr Anblick augenscheinlich den Atem verschlagen hatte. Ein winziges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er sie wieder ansah. „Ohne Zweifel“, sagte der Daimyo, tauschte dann einen Blick mit seinem Sohn und deutete ihr dann, sich neben Shino zu setzen.
 

Sakura ging mit langsamen eleganten Schritten durch den Raum und ließ sich wie befohlen neben dem jungen Samurai nieder. Für einen kurzen Moment huschte ihr Blick durch das Zimmer und es fiel ihr auf, dass beide, Shino und sein Vater, ihre Schwerter abgelegt hatten und nur noch der dunkelgrüne Kimono mit dem Wappen der Aburame auf ihre Zugehörigkeit zur Kriegerklasse hinwies.
 

„Dies ist mein Berater Minoru Aburame. Er ist ein entfernter Cousin von mir, aber ich schätze seine Meinung, deswegen habe ich ihn hinzugezogen“, erklärte Shibi Aburame Yugao. Die Geisha nickte und schenkte Minoru eines ihrer strahlenden Lächeln. Dieser erwiderte die üblichen Höflichkeitsfloskeln und fragte sie nach ihrem Befinden, was Yugao mit vielen ausgeschmückten Schilderungen vor ihm ausbreitete. Offensichtlich beeindruckt warf Minoru Shibi einen verheißungsvollen Blick zu, der auf irgendeine Weise auch sie einschloss.
 

„So lernen wir uns also auch einmal kennen, Sakura-san“, sagte Shibi Aburame schließlich, worauf Sakura ihn zum ersten Mal direkt ansah und ihn vorsichtig anlächelte. Der Daimyo hatte sehr breite Schultern, dunkles volles Haar trotz seines Alters und eine längliche Narbe auf der Hand, wie ihr dann auffiel. „Es ist mir eine Ehre, Aburame-sama“, hauchte sie. Der Daimyo betrachtete sie eine Weile, dann sagte er: „Ich muss sagen, Ihr seid genauso, wie Shino Euch beschrieben hat. Schön, ja und mit etwas Zauberhaftem, das es selbst mir nicht leicht macht, Euch zu durchschauen.“ Kurz warf Sakura Shino einen Blick zu, der jedoch weiter schwieg. „Die Wirklichkeit sieht immer anders aus, als das, was erzählt wird, Aburame-sama“, sagte Sakura, „doch ich freue mich, dass Ihr so über mich denkt.“ - „Was könnte ich anderes denken“, erwiderte Aburame, „Ihr seid das Ebenbild Eurer Schwester.“
 

„Ihr müsst scherzen, Aburame-sama“, warf Yugao ein, „Sakura ist viel talentierter als ich.“ Shibi Aburame warf ihr einen belustigten Blick zu, Minoru schien bestürzt und Shino sah sie zum ersten Mal richtig an. Yugao lächelte unberechenbar und blieb allen Anwesenden eine Erklärung schuldig. Sakura war sich zwar sicher, dass Minoru oder Aburame gerade dazu angesetzt hatten etwas zu erwidern, doch beide schluckten das hinunter, was sie gerade sagen wollten.
 

„Ich denke, Yugao-san hat Recht“, sagte Shino unerwartet, „Sakura-san ist ganz anders, aber nicht weniger faszinierend als sie.“ Überrascht blickte ihn sein Vater an. „Du hast viel beobachtet, Shino, das habe ich nicht bemerkt, aber-“ „Kein Aber, Aburame-Sama“, unterbrach ihn Yugao sanft, „die Dinge sind so wie sie sind. Jetzt lasst uns ein wenig Tee trinken.“ Der Daimyo blickte sie an und seufzte schließlich. „In Ordnung.“
 

„Gieß den Herren ein, Sakura“, forderte Yugao ihre Schülerin auf, woraufhin Sakura mit einer fliegend leichten Handbewegung die Teekanne nahm, wie in einem bestimmten Rhythmus die Finger um den Henkel schloss und wie ihr befohlen den Männern eingoss. Sofort duftete es im ganzen Raum nach Yasmin. Wie oft sie diesen Moment geübt hatte! Als sie gerade acht Jahre alt gewesen war, hatte sie beinahe jede Sekunde ihrer Freizeit mit der Tätigkeit verschwendet, die Teezeremonie zur Perfektion zu bringen. Nun… war sie hier.
 

„Bitte, Aburame-sama“, sie stellte die Teekanne auf den Tisch, „trinkt, bevor der Tee kalt wird“, sagte sie mit leiser bedächtiger Stimme. Der Daimyo schloss seine Hände um die noch warme Schale, setzte sie dann an die Lippen und trank mit Genuss den ersten Schluck.
 

Als er die Schale wieder auf dem kleinen Tisch abstellte, nahmen auch die Anderen ihre Schalen auf und tranken. Es war ein Zeichen der Höflichkeit, dem Ranghöchsten zuerst den Tee anzubieten und in diesem Moment fühlte Sakura sich Jahre zurückversetzt, als Chiyo ihr erklärt hatte, was sie alles beachten musste, wenn sie jemandem Tee einschenkte. Ja, damals hätte sie nicht gedacht, dass sie das mal bei einem Daimyo beachten musste. Damals war alles anders gewesen, fast schien es ihr wie eine Vorbereitung auf ihr eigentliches Leben.
 

Sie verbrachten fast den gesamten Vormittag im kleinen Teehaus, das an der winzigen Brücke am Fluss lag. Im Vergleich mit der Hauptstadt war die Stadt nicht besonders bemerkenswert, sie war nicht so groß oder eindrucksvoll, aber dennoch berühmt für seine Architektur, Teehäuser und Gaststätten. Der Vormittag zog sich langsam dahin, doch ihren Gästen schien dies gar nicht aufzufallen. Aus Vormittag wurde Mittag und mit der Zeit gewann die junge Maiko an Selbstvertrauen, warf in passenden Momenten Anekdoten ein und schaffte es sowohl den Daimyo, wie seinen Berater und Sohn in Gespräche zu verwickeln, die sie ganz augenscheinlich interessant fanden.
 

„Nun müssen wir Euch leider verlassen, Aburame-sama“, sagte Yugao, wobei ihre Miene zwischen Bedauern und Anspielung hin und her wechselte. Der Daimyo schien auf diese Worte gefasst und gab den anderen mit einem Blick zu verstehen, dass er noch allein mit der Geisha sprechen wollte. Yugao indes hatte sich erhoben und die anderen taten es ihr gleich. Sakura war die Atmosphäre keineswegs entgangen und so bot sie an, Shino und Minoru zur Tür zu begleiten. Yugao und Shibi Aburame blieben allein zurück.
 

Sakura spürte, wie ihr Herz schneller schlug, aber sie verbot sich zurückzusehen. Eine Geisha hatte viele Pflichten und noch mehr Vorschriften, die es zu beachten gab. Selbst, wenn sie mit der Zeit mehr und mehr Angst verspüren würde – Niemals würde sie es jemanden merken lassen.
 

Jetzt hatte es wirklich begonnen. Das Treffen, das Yugao arrangiert hatte, diente dazu sie vorzustellen, bekannt zu machen, sowie Shibi Aburame und seinen Sohn von ihr zu überzeugen. Yugao musste in diesem Moment mit dem Daimyo über ihre Mizuage sprechen. Wieder fühlte sie, wie das Unbehagen in ihr aufkeimte, die Furcht vor dem Mann, der sie bekommen sollte und die Hilflosigkeit, als sie begriff, dass ihr Leben nicht länger nur in ihrer Hand lag.
 

„Es war mir eine Ehre, Euch kennen gelernt zu haben, Sakura-san“, sagte Minoru gerade, als er sich ein schwarzes Gewand übergezogen hatte und wehmütig zurück in Richtung Teezimmer blickte, als wolle er die Zeit zurückdrehen. „Wir sehen uns sicher mal wieder, Aburame-san“, erwiderte sie, worauf er ein verzweifeltes Seufzen ausstieß und theatralisch die Augen schloss. „Ich wünschte, dieser Moment würde nicht so weit in der Ferne liegen.“
 

Dann öffnete er die Tür und trat ins Freie. „Kommt Ihr nicht, Shino-san?“, rief er von draußen, doch der Sprössling der Aburame tat die Aufforderung mit einer simplen Erwiderung ab. „Geh schon mal vor, Minoru, ich begleite Vater.“
 

Minoru murmelte noch etwas, machte sich aber dann auf den Weg. Sakura war unschlüssig. Shino war so schweigsam wie immer, undurchschaubar und still; sie wusste beim besten Willen nicht, wie sie ein Gespräch anfangen sollte. Der Samurai nahm ihr die Entscheidung ab, da er zum Teehausbesitzer ging und seine Schwerter zurückverlangte, die er und sein Vater hatten abgeben müssen. Als er schließlich zu ihr zurückkehrte, war von Yugao und Shibi Aburame noch immer nichts zu sehen, sodass sie schweigend den Samurai betrachtete. Seine Hand war noch immer an dem Griff seines Katanas und er selbst starrte aus dem Fenster des Teehauses.
 

„Ihr fragt Euch, ob ich es bereits benutzt habe, nicht wahr?“, sagte Shino plötzlich. Alle Farbe wich aus Sakuras Gesicht, als sie bemerkte, dass es ihm nicht entgangen war, wie sie sein Schwert angestarrt hatte. „Ich … ich habe seine Schönheit bewundert“, sagte sie nach einer halben Ewigkeit. Shino schwieg lange, bevor er antworte und es überraschte sie fast, als er doch noch etwas sagte. „Schönheit ist ein zweischneidiges Schwert.“ Sakura spürte, wie ihr die Worte durch Mark und Bein gingen, doch sie konnte ihre Augen nicht abwenden. „Ihr würdest sie nicht mehr schön finden, wenn die Waffe mit Blut besudelt wäre.“
 

Die Zeit schien stillzustehen, als die Bilder zu ihr zurückkehrten: Die Welt schien stehen zu bleiben. Ihr Rufen war umsonst, ihr Flehen war umsonst, ja selbst ihre Angst war bedeutungslos. Da war nur er und sein gnadenloser Blick. Sein Haar kitzelte ihre Wange und dann hörte sie wie in Trance die samtweiche Stimme, die seinen Mord ankündigte. Die schwarze Klinge zeigte gen Himmel und blitzte ein letztes Mal auf, bis…
 

„Sakura-san?“
 

Die junge Frau spürte, wie das Blut in ihren Adern pochte. Verwirrt blinzelte Sakura, musste sich mehrmals orientieren und wäre beinahe gestürzt, hätte der Samurai nicht noch rechtzeitig reagiert und sie gestützt. Eben war sie doch noch…
 

Die schwarzen Augen bohrten sich unabwendbar in ihre. Sein Blick fesselte sie an Ort und Stelle… Sie nahm wie durch einen Schleier das Gesicht des Samurais wahr, doch sie konnte sich nicht von dem losreißen, was ihre Erinnerung sie sehen ließ. Ihr Herz raste, stand still und am Ende wusste sie nicht einmal mehr, ob dies Wirklichkeit war oder ob sie träumte. Aus der Ferne nahm sie die sonst so beherrschte Stimme des Samurais wahr. Jetzt klang sie, als ob er nicht recht wusste, was er tun sollte. Seine Augen fixierten sie. Mit all ihrer Willenskraft riss sie sich aus der Erinnerung los.
 

Sakura keuchte und atmete schwer. Shino machte eine unwirsche Geste, als wolle er ihr helfen, doch sie rappelte sich hoch und machte ein Eingreifen seinerseits unnötig. Der Augenblick verstrich.

„Es geht schon“, brachte sie nach einigen Minuten heraus, als Shino Aburame sie weiter fragend musterte. Es schien, als wolle er noch etwas sagen, doch er schwieg. „Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe“, fuhr sie schließlich fort. Es war ihr bewusst, dass es eine überstürzte Handlung war, dass es töricht war, aber für den Moment war es ihr egal. Später würde Yugao sie die Konsequenzen spüren lassen. „Ich erlaube nicht, dass Ihr ohne Begleitung geht“, machte der Samurai ihre Hoffnungen zunichte. Wollte er…? In diesem Moment rief Yugao ihren Namen. Fast erleichtert drehte sich Sakura zu ihr um und nickte dem Samurai entschuldigend zu, als sie zu ihrer Schwester ging und mit ihr durch die Tür verschwand. Es fühlte sich an wie eine Flucht…
 

Sakura spürte Yugaos strafenden Blick auf sich und wusste sofort, dass der Geisha ihr Verhalten nicht entgangen war. Yugaos Gesicht war beherrscht und schön wie immer, aber diesmal hatte sie einen ernsten Zug um den Mund, der Sakura schaudern ließ. Yugao spürte, dass etwas nicht mit ihr stimmte.
 

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Die nächsten Tage waren hektisch und von einem genau strukturierten Zeitplan bestimmt, den Yugao eigens aufgestellt hatte, um Sakura bekannt zu machen. Nicht, dass sie das nicht ohnehin schon war – als Yugao-sans kleine Schwester – doch die Geisha bereitete das Bieten auf ihre Mizuage vor und das nahm sie todernst. Bald konnte Sakura nicht mal mehr durch eine Straße gehen, ohne dass ihr nicht ein Bekannter entgegen kam, der sie grüßte oder sich vor ihr verneigte. Sie war schön, sie war unantastbar, sie war eine Illusion in den Augen der Menschen und wenn sie sie ansahen, dann begehrten sie sie. Noch drei Tage.
 

Es war ein ungewöhnliches Gefühl, so gemustert zu werden und die junge Maiko fühlte sich dabei nicht ganz wohl, aber langsam begann sie ihre Rolle zu spielen. Aus der kleinen, schüchternen Naoko wurde Sakura und mit der Zeit begann sie Gefallen daran zu finden. Vergessen war das bevorstehende Ereignis, das ihr Leben für immer verändern würde, verdrängt der Mord an Yoroi Akado, den man am nächsten Tag tot auf der Straße gefunden hatte. Und auch Sasuke Uchiha hatte sie aus ihren Gedanken verbannt. Was zählte, war der Moment und die Illusion, die sie gemeinsam mit Yugao erzeugte. Vielleicht war es dumm, nicht weiter nachzudenken, vielleicht war es aber auch der einzige Weg, um zu akzeptieren, dass mit ihrer Geishawerdung ein neuer, anderer, fremdartiger Lebensabschnitt seinen Anfang nahm.
 

Es war wie ein nie endender Tanz, gemächlich und schnell, erhaben und voller Wildheit. Um sie herum entstand die Welt neu. Sie, Sakura, war die Tänzerin in dieser Welt und die Farben, die sie ausstrahlte, übertünchten das Grau des Alltags und brachten ihr die Bewunderung der Menschen um sie herum. Sie war und war nicht. Sie schaute sie an und sah doch nicht hin. In ihr begann ein Wandel, den sie sich nicht erklären konnte. Etliche Treffen in Teehäusern und im Theater folgten, aber Sakura nahm sie doch jedes Mal so wahr, als würde ein anderer all das erleben.
 

Hayate, Kakashi und Shino traf sie fast täglich, mal auf der Straße, mal abends in Chiyos Gasthaus, am anderen Tag im Theater oder im Teehaus. Nur Sasuke Uchiha sah sie seit dem verhängnisvollen Nachmittag nie wieder. Sakura war sich bewusst, dass sie vor ihm flüchtete, aber sie bereute nichts. Sie … fürchtete ihn. Und so führte sie ihren Tanz fort, die Tatsache überdeckend, dass sie nie mehr mit ihm geredet hatte, als an jenem Abend, da er zusammen mit Kakashi gekommen war.
 

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„Du bist nicht richtig bei der Sache, Sakura“, durchbrach Yugao die Stille, was die junge Maiko dazu veranlasste, die Teekanne mit zittrigen Händen wieder auf dem Tablett abzustellen. „Es tut mir leid, Onee-san“, erwiderte Sakura. Forschend sah die Geisha sie an. Sakura und Yugao waren allein und entgegen dessen, was Yugao sonst für Prinzipien setzte, hatte sie ihrer kleinen Schwester heute erlaubt, den letzten Nachmittag vor dem Bieten auf ihre Mizuage mit ihr zu verbringen. Sie befanden sich in einem Raum in Chiyos Gaststätte, der an den Garten angrenzte und als Aufenthaltsraum diente. „Du bist seltsam in letzter Zeit, Sakura.“ Yugaos Blick war durchdringend, fast hypnotisierend auf sie gerichtet. „Was ist los?“ Diesmal klang ihre Stimme fest und bestimmend, sodass Sakura sich sicher war, dass sie solange warten würde, bis sie eine zufrieden stellende Antwort erhalten hatte. „Ich… ich“, begann sie. Yugao setzte sich gerade auf.
 

„Du hast Angst“, mutmaßte die Geisha. „Nein, das ist es nicht, ich… es ist eine große Ehre, dass Männer wie Aburame-san, Hayate-san und Kakashi-san für meine Mizuage bieten werden. Ich kann sie nicht enttäuschen.“ Yugaos Gesichtsausdruck wurde weicher und die Geisha strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht. Dann nahm sie ihre Teeschale und nippte leicht daran. Als sie sie wieder hinstellte, sagte sie: „Die Mizuage ist das wichtigste Erlebnis im Leben einer Geisha. Es ist die Zeit vollkommener Schönheit und Zerbrechlichkeit zugleich, verwechsle das nie, Sakura. Jeder, der sich einer so schönen Maiko gegenübersieht wie du es bist, bewundert dich. Aber vergiss nicht: deine Mizuage dient nicht nur dazu, Bewunderung zu bekommen, sie dient dazu, dich finanziell abzusichern, sodass du Chiyo zurückzahlen kannst, was sie in dich investiert hat.“
 

Sakura schwieg. Sie hatte diese Worte schon so oft gehört, dass sie die vielen Male fast nicht mehr zählen konnte. Du musst… Ehre… Schulden zurückzahlen… Sie hatte es schon so oft gehört… Doch auch diesmal wagte sie nicht, irgendetwas zu entgegnen. Schließlich hatte sie sich selbst dazu entschlossen, eine Geisha zu werden, auch wenn ihr kaum eine andere Wahl geblieben war. „Ich weiß“, antwortete sie schließlich.
 

„Wovor fürchtest du dich dann?“, fuhr Yugao fort. Sakura zuckte zusammen. Sie wusste es. Yugao hatte es die ganze Zeit gewusst. Die Geisha streckte die Hand aus und berührte sacht ihre Wange. Ihre Finger waren kalt. Sakura wich vor ihr zurück, doch Yugaos Blick machte es ihr unmöglich wegzulaufen. Die Geisha beobachtete ihre Reaktion und dann blitzte plötzlich etwas in ihren Augen auf. Auf einmal war da eine fast greifbare Spannung und die Luft war gefüllt mit ihrer Angst. Yugao zog ihre Hand zurück und legte sie schließlich in ihren Schoß. Ihre Stimme war leise und eiskalt, als sie die Stille zerschnitt. „Du kennst das Geheimnis, nicht wahr?“ Sakura war wie erstarrt, konnte sich nicht bewegen, nicht atmen oder denken. „Du weißt, was bei der Mizuage zwischen einem Mann und einer Frau geschieht.“ Auf einmal lachte sie tonlos. „Oh ja, du warst noch nie naiv, Sakura-chan. Ist es das, was dir Angst macht?“
 

„Nein.“ Ihre Stimme war so dünn, dass sie sich wunderte, dass man sie überhaupt hören konnte. „Ich fürchte mich, weil ich diesen Zeitpunkt nicht selbst bestimmen kann.“ - „Im Leben einer Geisha gibt es nichts, das man selbst bestimmen könnte!“ Mit einem Schlag war Yugao zornig und funkelte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Es war wie eine Ohrfeige ins Gesicht. „Du hast Angst!“, spuckte Yugao aus, „Deshalb verhältst du dich so merkwürdig gegenüber Aburame, Hayate und Kakashi!“ Sie war so wütend, dass sie die Männer jeweils ohne Suffix betitelte. Noch nie zuvor hatte Sakura Yugao so völlig außer sich gesehen. Eine Minute verging, in der keiner etwas sagte. Dann kniff die ältere Frau die Lippen zusammen und entspannte sich merklich. Ihre Züge wurden wieder glatt und warmherzig wie immer, doch ihre Stimme war immer noch hart und zornig.
 

„Geh!“ Sakura rührte sich nicht. „Geh! Geh in dein Zimmer oder ins Badehaus, ich will dich heute nicht mehr sehen. In zwei Tagen nehme ich die Gebote deiner Mizuage entgegen. Du wirst jeden annehmen, dem die Gunst zufallen wird, dein Mizuage-Danna zu sein.“ Sakura sprang schlagartig auf, stieß dabei fast die Teeschale um und verließ beinahe fluchtartig den Raum.
 

Yugao blieb allein zurück. Sie nippte an ihrem Tee und war mit ihren Gedanken doch ganz woanders. Sakura, nein… Naoko, würde ihre Mizuage durchstehen… genau wie sie es zu ihrer Zeit getan hatte.
 

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Sakura hatte sich entschieden, ihren letzten Nachmittag im Badehaus zu verbringen. Sie wusste, dass sie in ihrem Zimmer fast wahnsinnig werden würde und so befolgte sie den Befehl ihrer großen Schwester. Wenngleich sie sonst nie allein aus dem Haus ging, hatte sie nach der plötzlichen Auseinandersetzung ohne zu überlegen ein paar Sachen und ein paar Münzen genommen und war auf die Straße geflohen. Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und war in orangefarbenen bis roten Schein gehüllt. Sakura atmete tief durch, streckte ihren Körper durch und bemühte sich, nichts von ihrer momentanen Gefühlslage nach außen dringen zu lassen. Sie war eine Maiko. Sie war schön. Sie war geheimnisvoll. Sie war begehrt. Sie verachtete sich selbst dafür, so zu sein.
 

„Ah, Sakura-san.“ Eine männliche Stimme ließ sie innehalten und als sie sich umdrehte, war da Hayate Gekko, der sie freundlich anlächelte und die Hand wie zum Gruß erhoben hatte. „Hayate-san“, erwiderte Sakura, als sie sich leicht verbeugte. Der Samurai trug einen olivgrünen Kimono und das Schwerterpaar der Samurai an der Seite. Soweit sie wusste, stand er noch nicht sehr lange im Dienst Mao-Chéngs, dem Fürsten von Konoha, aber er hatte sich bereits den Respekt vieler Krieger eingehandelt. „Seid Ihr ganz allein unterwegs?“, fragte er dann, „Wo ist denn Yugao-san?“ Auf einmal stand in seinem Gesicht so etwas wie unerträgliche Sehnsucht und er sprach den Namen Yugaos mit einer Zärtlichkeit aus, die sie zuvor noch nie bei ihm bemerkt hatte. Sakura sah auf, doch der Samurai lächelte weiterhin freundlich zu ihr. Verwirrt blinzelte sie, doch konnte sich gerade so schnell fangen, dass es nicht als unverschämtes Anstarren gegolten hätte. „Sie… ich bin allein, ich wollte noch ins Badehaus, Hayate-san.“ Sie verneigte sich abermals.
 

„Dann bestellt ihr doch einen schönen Gruß von mir.“ Jetzt klang seine Stimme wieder normal, höflich und angepasst, wie es von ihm erwartet wurde. „Ja“, hauchte sie und versuchte ein Lächeln, als der Samurai sich schließlich umdrehte und seines Weges ging. Sakura starrte auf seinen Rücken, der hinter der nächsten Straßenecke verschwand. In diesem Moment wusste sie, dass er nicht für ihre Mizuage bieten würde.
 

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Leichter Dampf stieg von dem grünlich erwärmten Wasser der heißen Quelle auf. In der flimmernden Luft wirkte es fast wie Nebel, der über Reisfelder hinweg zog. Sakura hatte kaum je etwas von der Welt außerhalb des Vergnügungsviertels, ja außerhalb der Stadt gesehen, in der sie aufgewachsen war, doch sie kannte diese Beschreibung aus Erzählungen der betrunkenen Gäste, die sie verbotener Weise belauscht hatte, als Chiyo es nicht bemerkt hatte. Sie hatte die Welt sehen wollen, das Einzige, das ihr immer verboten gewesen war. Sakura wollte den Wind auf ihrem Gesicht fühlen, die tausend verschiedenen Gerüche wahrnehmen und mit eigenen Augen sehen, woraus Legenden, Menschen, ja die ganze Welt gemacht war. Wunschdenken. Sie würde niemals die Freiheit haben, so etwas selbst zu entscheiden.
 

Das Onsen, das öffentliche Badehaus, das mit einer nahegelegenen heißen Quelle verbunden war, war leer. Vermutlich lag es an dem Wochentag, dass kaum jemand hier war, oder sie hatte einfach einen jener Momente getroffen, da niemand hier war. Um das dampfende Wasser herum war ein dünner Zaun aus Bambus aufgestellt worden, der die Blicke der anderen Besucher unterbinden sollte. Sie war zwar allein, aber es hätte ihr trotz allem nicht behagt, in einem der Bereiche zu sein, in dem Männer und Frauen gemeinsam baden konnten.
 

Die Maiko stellte den Korb mit Handtuch und Seife, den sie bekommen hatte, an den Rand des Wassers. Dann ließ sie vorsichtig das Handtuch zu Boden gleiten, das ihren nackten Körper bedeckte. Der Stoff sank zu ihren Füßen zu Boden und sie machte sich nicht die Mühe ihn zusammenzulegen, sondern machte einen Schritt zur Seite, sodass sie direkt vor dem tiefer gelegenen Eingang des Beckens stand.

Dann griff sie in ihr Haar. Es dauerte einen Moment, bis sie Spangen und Kamm herausgezogen hatte und ihre hochgesteckte Frisur sich löste. Schließlich legte sie ihre Utensilien auf das Handtuch und ihre Haare fielen ihr bis zur Hüfte den Rücken herunter.
 

Sakura testete kurz die Temperatur des Wassers und stieg dann hinein. Die Flüssigkeit hüllte ihren ganzen Körper in wohlige Wärme, als sie schließlich vollständig im Wasser war. Die Hitze war eine Wohltat für ihren angestrengten Körper, für ihre innere Unruhe und auch die Müdigkeit, die ihr mit der Zeit immer mehr angehaftet hatte. Sie formte die Hände wie eine Schale und spritze sich Wasser ins Gesicht. Nach einer Weile war die weiße Schminke fast völlig abgewaschen. Jetzt war sie nichts mehr als eine Frau. Sie lehnte sich zurück und ihr Haar schien im Wasser zu schweben. Wie einem unsichtbaren Rhythmus folgend streckte Sakura ihre Arme nach hinten und strich vorsichtig durch das lange Haar. Sanft glitten ihre Finger hindurch. Es war beinahe das gleiche Gefühl, als wenn sie über Seide strich. Flüssige Seide…
 

Sie musste nicht denken. In diesem Moment ließ sie die verbitterten Gedanken nicht zu. Heute Nacht würden sie kommen – mit aller Macht und an ihr zerren, sodass sie bis zum Morgen nicht eine Sekunde schlafen würde. Heute Nacht… jetzt dachte sie nicht daran… zwei Tage. Zwei Tage bis zu dem wichtigsten Tag in ihrem Leben, wo sich entscheiden würde, wer ihr Mizuage-Danna sein würde. Sakura wusste beim besten Willen nicht… wer. Sie ging ein paar Schritte, wobei es das Wasser anstrengend machte, vorwärts zu kommen und griff nach der Seife, um sich damit einzureiben.
 

Der Schaum auf ihrer Haut war sanft, ganz anders als sie erwartet hatte. Es war schwer, an Seife zu kommen und selbst die war oft körnig und schrubbte eher den Körper, als dass sie ein angenehmes Gefühl bereitete. Sakura verteilte den Schaum auf Arme, Beine, Körper und Gesicht. Schließlich rieb sie sich die Haare ein. Das Wasser ging ihr etwa bis zu ihrem Bauchnabel und kitzelte sie ein wenig an ihrem Bauch, wenn sie sich bewegte.
 

Plötzlich war draußen auf dem Gang ein schwerer Gang zu hören. Schwerer, als er eigentlich sein durfte. Sie verharrte in der Bewegung, als sie Schritte hörte. Dann wurde auf einmal die hölzerne Tür aufgeschoben, die zur heißen Quelle führte. Sakura ließ die Seife sinken und drehte sich kaum merklich. Dann erstarrte sie.
 

Sasuke Uchiha stand im Türrahmen und schien genauso überrascht wie sie. Bis auf ein Handtuch, das er um die Hüfte gewickelt hatte und eines, das er sich um den Hals gelegt hatte, war auch er nackt. Sie konnte nichts sagen, sie konnte nicht atmen. Ihr Herz stand still.
 

Sein Blick huschte über ihr herabgelassenes Haar, über ihre nackten Arme, über die Brust und bis zu ihrem Schambereich. Er sagte kein Wort. Einige wenige Tropfen rannen ihren Körper herunter und prickelten auf ihrer Haut. Das Haar, feucht vom Wasser, klebte ihr an Gesicht, Schultern und Brüsten. Sie war vollkommen nackt. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er sich wieder rührte. Vielleicht war er durch die falsche Tür gegangen oder er hatte nicht erwartet, sie hier anzutreffen. Sakura war es egal. Alle Gedanken waren wie weggefegt. Sie hatte ihre Mizuage zwar gefürchtet, aber das, was in jenem Moment passierte, war nichts dagegen. Der Blick eines Mörders haftete auf ihrem Körper.
 

Sie spürte, wie ihr die Röte in den Kopf stieg. Niemals hatte ein Mann auch nur ihren Knöchel entblößt gesehen und er… Noch immer hatte er nicht einen Muskel bewegt. Der Samurai stand da, als wenn er aus Stein gemeißelt wäre. Seine Brust glänzte fast weiß in der Sonne und wurde durch den dunklen Kontrast seiner schwarzen Haare noch verstärkt. In ihrem ganzen Leben hatte sich Sakura noch nie so unbehaglich gefühlt. Die Sonne ging unter.
 

Dann drehte er sich plötzlich auf dem Absatz um, schloss geräuschvoll die Tür und sie war wieder allein. Die Stille danach schien ihr fast unerträglich. Noch immer war die Intimität fast greifbar und es war ihr, als würde der Samurai sie noch immer beobachten. Er war immer noch genauso kalt wie vor einigen Tagen, als er Yoroi Akado umgebracht hatte, aber damals war sein Blick unnachgiebig, grausam. Sakura atmete schnell, ließ sich verspätet ins Wasser gleiten und starrte vor sich hin. Diesmal war da noch etwas anderes in seinem Blick gewesen und sie wagte nicht mal das Wort zu denken. Begierde…
 

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[14.04.09]
 

Hallo ^-^ Ich hoffe mal, dass immer noch Interesse an dieser im Verhältnis gesehen eher kurzen Fanfiction besteht, da ich so unregelmäßig update. Ich muss leider sagen, dass ich auch in Zukunft nicht 'regelmäßig' Kapitel hochladen kann. Deswegen entschuldige ich mich schon mal für die langen Wartezeiten. *verbeug* Dann wollte ich mich noch für die Kommentare das letzte Mal bedanken. Es freut mich wirklich, dass es euch bis jetzt gefällt ^-^ Ich gebe mein Bestes *yeah*
 

Dann noch ein besonderes Dankeschön an Knispell, die dieses Mal meine Betaleserin gespielt hat und das Ganze total flott erledigt hat ^^ Thank you so much *knuddel*
 

Dieses Kapitel finde ich so na ja~ Es ist wichtig für die weitere Entwicklung und einige Charaktere, besonders Shino, Yugao, Sakura und Sasuke. Aber haltet mich bitte nicht für pervers... wegen der letzten Szene... Ich fand es irgendwie passend, weil so etwas ja auch irgendwie ein Tabu ist/war. Ich musste allerdings auch ein bisschen umstrukturieren, damit meine Storyline in meine Kapitel passt. Daher ist eine Szene, die eigentlich noch in dieses Kapitel sollte ins nächste gerutscht, wo sie meiner Meinung nach besser passt. Das nächste Kapitel beschäftigt sich eingehender mit Sasuke und Sakura und ist mit mein Lieblingskapitel ^^
 

Also bis dahin *grins*
 

lg

moonlight_005


 


 


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  L-San
2014-02-03T10:44:01+00:00 03.02.2014 11:44


Yo moony! ;D


Ein neues Kapitel, eine neue Review.^^
Wie immer habe ich mir Notizen gemacht.

Der Anfang war cool dargestellt.
Wie der Spiegel zerbrochen ist und du schreibst, dass in ihren Augen noch was anderes ist als Angst.
Vielleicht die Hoffnung, dass Sasuke für ihre Mizuage bietet?
Oder dass sie selbst eine Entscheidung treffen kann?
Auf jeden Fall ist sie unsicher, und mir gefällt sehr der Ton des Schreibstils.
Bedacht, treffende Sätze, die an einem vorbeiziehen, richtig gut.
Ist eben anders als Samurai, finde ich.
Jede Zeile, die ich in Mondfinsternis lese, passt einfach.
Chapeau.

Weil ich schon lange nicht mehr was auszusetzen hatte, kommt jetzt was. ;P
Ich weiß, manchmal fehlen mir Kleinigkeiten, Details.
Einmal schreibst du, dass das Teehaus elegant eingerichtet und mit Schönheiten überladen ist.
Doch wie genau drückt sich das aus, wie sieht das aus?
Ein paar kleine Beschreibungen hätten da nicht geschadet, finde ich.
Auch als Shinos Vater beschrieben wird als jemand, der viel gesehen und erlebt hat, folgt danach einfach, dass er dann jemand anderen anschaut.
Vielleicht wären noch ein paar andere Hintergrundinformationen über ihn nicht schlecht gewesen.
Was ich sagen will, ist, es kommt überrumpelnd rüber.

Dann Yugao.
Das Gespräch zwischen Sakura und ihr – du hast aus einer recht friedlichen Situation schnell Spannung erzeugt.
Es war, als wäre ich mittendrin.
Und – anscheinend ist Yugao verbittert, da sie um jeden Preis will, dass Sakura ihre Mizuage durchzustehen hat?
Ich schließe auf schlechte Erfahrungen mit Männern.
Und dann ist da ja noch Hayate.
Was wohl zwischen Yugao und ihm abgeht? ;DDD
Ich kann es mir vielleicht denken.
Er begehrt ihren Körper, aber sie liebt ihn?

So, nun die Badehaus-Szene.
Was soll ich da sagen? ;DD
Anime-Charaktere kann ich mir nur schwer (halb)nackt vorstellen.
Da weigert sich mein Kopf, und ich sehe das alles in meinen Gedanken verschwommen.
Wie dem auch sei – ich wette, deine werte Leserschaft würde sehr gerne seine Gedanken erfahren.
Ich fände es cool, wenn das weiterhin geheim bleibt oder später enthüllt wird.
Ein gutes Kapitel mit einem Schreibstil, der mir sehr gefällt. ;]


LG
[[-San]]
Von:  Kaori_Nezumi
2010-07-05T12:42:00+00:00 05.07.2010 14:42
Huhu^^
Also ich fand das Kapitel sehr gut^^
Ich mag Shino :D (frag mich nicht warum, ich find ihn einfach cool ;D)
Und natürlich Sasuke^^ Kein Wunder dass Begierde in seinem Blick ist wenn Sakura da nackt im Wasser steht ^^
ich fand die Szene gut und ich denke jetzt unterscheidet sich Sasuke noch mehr von den anderen, denn er hat was gesehen, was die anderen vielleicht nicht zu Gesicht bekommen werden xD

liebe Grüße
Nezumi <3
Von:  Kerstin-san
2010-01-02T18:27:16+00:00 02.01.2010 19:27
Hey!
Sakuras Unsicherheit zu Beginn des Kappis wird nochmal sehr deutlich. Tja, was soll sie jetzt auch von Sasuke denken? Er hat zwar durchaus gute Absichten verfolgt, aber dass ein Mord in ihrer unmittelbaren Gegenwart nicht ohne Spuren zu hinterlassenan an ihr vorbeigeht, kann man ja jetzt auch nicht erwarten.

Ah Shino hat also von Sakura schon zu Hause geschwärmt. Irgendwie macht er ja nicht den Eindruck, als sei er ihr irgendwie an ihr interessiert gewesen, aber stille Wasser sind ja bekanntlich tief. xDD

Wuah Yugao macht mir irgendwie Angst. Klar sie ist für Sakura verantwortlich und ihr Verhalten wird auch auf sie zurückfallen, aber ein bisschen mehr Verständnis wäre doch auch nicht zuviel verlangt, oder?
Als sie vor ihrer Mizuage damals stand, ging es ihr bestimmt auch nicht viel besser. Irgendwie hab ich angenommen, dass die ältere Schwester auch so ne Vertrauens oder Bezugsperson war, aber im Zweifelsfall hieß es da wohl auch Geschäft ist Geschäft.

Darf man als Maiko einfach so in ein Badehaus gehen? Es ist doch so, dass da streng drauf geachtet wurde, dass die männlichen Gäste nicht zuviel freie Haut zu Gesicht bekommen haben, wen sie von ner Geisha/Maiko bedient worden sind. Mir geistert da irgendwas mit nem entblößtem Handgelenk im Hinterkopf rum oder verwechsel ich da gerade irgendwas?

Ich halte dich keinesfalls für pervers wegen der letzten Szene, dass war doch mit die beste Stelle im ganzen Kappi (ich glaube hier spricht gerade, dass fangirl aus mir xDD) Allein die Vorstellung, dass da irgendein Kerl reinkommt und mich nackt beim Baden sehen würde ist schon heftig, wenns dann aber jemand ist, den man schon irgendwie kennt und den noch anziehend findet, ist dass dann irgendwie noch peinlicher oder in diesem Falle noch erotischer, je nachdem. =)
lg
Kerstin


Von:  xXSakuraHarunoXx
2009-12-29T11:24:32+00:00 29.12.2009 12:24
ahh tolles kapi ich bin geschpant wie es weiter geht^^.
Von:  Nanachii
2009-12-25T10:45:29+00:00 25.12.2009 11:45
*___* Oh mein Gott ist die FF toll!

Und diese Yugao nee.. Die ist echt gemein, was ist daran so schlimm wenn sie angst hat -.- ! Egal! :D Die FF ist so toll *__*

Ich dachte erst am anfang , wann kommt endlich mal was mit sasusaku, und jetz.. bam bam baam.. gleich so eine stelle xD Ich frag mich wie es weiter geht :D *___* *gespannt sei*


Kannst du mir bitte eine Ens schreiben wenn das neue Kapitel fertig ist ? :) Wäre echt nett, danke. :)

Mach schnell weiter :D
Von:  -Marlin-
2009-11-13T18:12:47+00:00 13.11.2009 19:12
Oh! *total aus dem häuschen ist*
Das ist eine super ff! Ich hab sie mir gerade komplett durchgelesen und wünschte es würde schon weitergehen>.< Mir persönlich hat die letzte Szene total gut gefallen^^ Ich freu mich schon drauf wies weiter geht,
Lg Allmea
Von:  Mine_Takashima
2009-08-22T14:55:25+00:00 22.08.2009 16:55
nachdem du gesagt hast ich soll was anderes von dir lesen beschloss ich das hier zu lesen und ich bin hin und weg wann schreibst du hier weiter?

gruß
Shinobi-Angel
Von:  bells-mannequin
2009-08-17T16:59:05+00:00 17.08.2009 18:59
Wirklich tolle Fanfiction^^
Sakuras Gedanken als Geisha sind toll - ich fand auch schon bei Samurai ihren Auftritt super, und hier sieht man mal, dass sie nicht immer so war^^

Dein Schreibstil ist schön und der Plot auch :)

Ich freu mich, wenns weitergeht.

bells (die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alles, was auf ihrer Favoritenliste ist, zu berievewen)
Von: abgemeldet
2009-07-11T11:07:33+00:00 11.07.2009 13:07
Also ich habe mir gerade die FF ganz durchgelesen und ich bin total begeistert und du hast mich sogar inspierirt auch eine FF zu diesen Thema zu schreiben nur mit einen anderen Hintergrund ( nicht sauer sein xD)

Du beschreibst total wunderbar die Umgebung und das Geschehen herum, das finde ich einfach toll. Auch die Dialogie die die Charas mit einander führen sind sehr passend für die Zeit in der die Geschichte spielt.

Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und wann Sakura merkt das sie dieses Ibiki liegen gelassen hat und ob Sasuke an den komischen Versteigerungs dings da teilnehmen wird oder ob er überhaupt den reiskuchen gefunden hat ... fragen über fragen
Von:  MaryV
2009-06-28T11:44:07+00:00 28.06.2009 13:44
sehr interesant
ich bin gespannt wie es weiter geht
LG

KakashiXSakura


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