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Mondfinsternis

[SasuSaku]
von

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Spiegel der Seele


 

- ~ ♥ ~ -
 

»Ich war wie in einem Bann, als ich in seine Augen sah,

doch ich wusste nicht,

was sich hinter seinem Blick verbarg ...«
 

- ~ ♥ ~ -
 

Ein leises Geräusch drang durch die Stille. Schlanke Finger huschten über die straff gespannten Saiten der Shamisen. Eine junge Frau saß auf der Terrasse und entlockte dem Instrument eine betörende Melodie.
 

Sanft schien das Dämmerlicht auf ihre Silhouette, die fast völlig mit der Umgebung verschmolz. Sie trug einen schweren Kimono mit einem Obi aus Brokatstoff und kniete aufrecht auf den Dielen. Ihr Rücken war durchgestreckt und in ihrem Gesicht erkannte man eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung. Die Frau bewegte sich so sparsam, so dass man sich unwillkürlich nach dem Ursprung der Musik umschaute, ohne sie sofort zu bemerken. Sie hatte etwas an sich, was sie zugleich anziehend und abweisend machte. Es umgab sie eine Aura der spirituellen Stärke, die ein Gefühl des vollständigen Durchschauens auslöste.

Die Melodie verstummte. Mit dem Geräusch von aufeinanderprallenden Hölzern legte sie das Instrument auf die glatten Dielen.
 

Es war die Stunde zwischen Abend und Tag, die einzige Zeit, die ihr allein gehörte. Es war die Zeit zwischen dem hektischen Leben des Tages und der Stille der Nacht, die für sie jedoch nie wirklich still war. Sie mochte diese Zeit, niemand störte sie und sie kam endlich einmal zur Ruhe. Sie, die eigentlich ruhelos war. In der Dämmerung war sie sie selbst, während dieser Zeit war sie durchschaubar. Und verletzlich...

Vor der Terrasse hörte sie ein paar Blätter rascheln. Bis auf das war es still.
 

Sie legte den Kopf in den Nacken und ließ sich den erfrischenden, leichten Windhauch darüber streichen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, denn wie immer hatte sie ihr Gesicht weiß bemalt und die traditionelle weiße Schminke der Maikos und Geishas aufgelegt. Ihr Gesicht hatte eine schöne, herzförmige Form und sie besaß volle sanfte Lippen, die in dem blassen Teint durch ihre weinrote Farbe noch mehr hervorstachen. Die Frau hatte ihre Augen geschlossen und die langen, schwarzen Wimpern lagen leicht geschwungen auf ihrer Haut. Der Wind strich ihr eine Haarsträhne ins Gesicht. Die Frau tastete danach und steckte sie vorsichtig wider in ihre Hochsteckfrisur fest, die ansonsten straff gespannt an ihrem Hinterkopf frisiert war. Ihr Haar hatte eine seltsame Farbe, es war roséfarben und mit drei Haarnadeln aus dunklem, gemaserten Holz, die mit geschwungenen Linien verziert waren, fixiert.
 

Selbst für eine so junge Maiko war sie von auffallender Schönheit. Mit einem Lächeln, das sowohl betörend wie nichtssagend sein konnte, eleganten Bewegungen denen jeder Blick folgte und einer Stimme, die sowohl von Verzweiflung singen konnte als auch von Liebe. In ihren Augen brach sich das Licht und enthüllte so viele verschiedene Nuancen von Grün, dass man sich auf ewig darin verlieren konnte.
 

Ihr Name war Sakura Haruno.
 

Ein Tropfen Wasser fiel auf ihre Haut, er rann ihre Wange hinunter und malte eine Spur auf ihr weißes Gesicht. Ein feiner Sprühregen setzte an und Sakura wich elegant unter das niedrige Dach zurück. Schon nach kurzer Zeit prasselte der Regen rhythmisch auf die Erde. Das Wasser schien ein Lied zu spielen, dachte sie.
 

Sie ließ ihren linken Fuß ein wenig nach hinten gleiten und stand dann in einer fließenden Bewegung auf. In der Stadt, die sie von der Terrasse aus sehen konnte, entzündete man langsam die Lichter. Lampions und Laternen erhellten die dunklen Straßen, auf denen vereinzelt Menschen gingen. Mal mit einem Ziel und mal in eine Richtung, die sie selbst noch nicht genau zu kennen schienen.
 

Es war ein Schauspiel, das sich jeden Tag aufs Neue wiederholte. Ein ewiger Kreislauf, der nie abbrach. Bald würde sie auch Teil eines solchen Kreislaufs sein, denn bald war sie eine Geisha. Ihre Onee-San Yugao hatte ihr gesagt, was sie tun musste. Ihre Schwester wusste, wie eine Mizuage-Zeremonie ablief und hatte sie auf die ihrige vorbereitet.
 

Aber anders als Yugao glaubte, wusste Sakura, was mit ihr geschehen würde. Sie zweifelte nicht daran, dass Yugao ihr Wissen erahnen konnte. Sie war eine starke, schöne Frau, eine Geisha, die von allen Männern begehrt wurde. Yugao Uzuki war wahrlich schlau und ihre Fähigkeit Intrigen zu durchschauen hatte sie schon oft gerettet. Es war nicht leicht etwas vor ihr zu verheimlichen und so war es das erste Mal, das Sakura ihr etwas vorenthielt und so gegen ihr unausgesprochenes Gesetz verstieß. Aber dieses Wissen, das sie besaß, lähmte sie und löste ein ihr bis dahin unbekanntes Gefühl aus. Zum ersten Mal hatte sie Angst.
 

Irgendwo in der Stadt schlug ein Gong. Mittlerweile war es dunkel geworden und die Straßen hatten sich merklich gefüllt. In den Teehäusern würde bald volle Betriebsamkeit herrschen, Gäste und Geishas würden sich versammeln und gemeinsam schöne Stunden verbringen. Der Regen war jetzt stärker geworden und ging in harten Tropfen auf dem Boden nieder. Sakura wandte sich um, aus der nachdenklichen Frau wurde eine Maiko und ihr Gesicht verschwand hinter einer nichtssagenden Maske. Es war Zeit.
 

~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
 

Es war noch nicht dunkel, als sie in Begleitung Yugaos in der Gaststätte Chiyos ankam. Die alte Frau hatte sie bei sich aufgenommen, als ihre Mutter, ebenfalls eine Geisha, die kurz nach ihrer Geburt gestorben war. Für sie hatte es immer nur einen Weg gegeben. Es war fast, wie eine Vorhersehung, dass sie die Laufbahn einer Geisha einschlagen würde.
 

Sanft glitt die schwere Holztür auf, als sie hindurchtraten. Die schöne Yugao klappte auf anmutige Weise ihren Schirm zusammen, der sie vor dem Regen geschützt hatte und schlug ihn ein paar Mal elegant zusammen, so dass ein Tropfenschauer auf die Terrasse nieder ging. Sakura tat es ihr nach. Ein Diener verneigte sich respektvoll und nahm dann ihre Schirme in Empfang. Die Tür schloss sich und sie befanden sich im Inneren des Gasthauses Zur stillen Harmonie.
 

Beide Frauen streiften ihre Getas ab und ließen sie dort zurück, wo schon einige Holzsandalen lagen.
 

„Du weißt, was ich von dir erwarte?“, wandte sich Yugao leise an Sakura. „Ja“, sagte Sakura ebenso leise. „Gut. Heute werden bedeutende Persönlichkeiten anwesend sein, ich erwarte, dass du dein Bestes gibst. Ich will, dass sich deine Mizuage so teuer, wie möglich verkauft.“

„Natürlich Onee-San.“ Die schwarzhaarige Frau nickte zufrieden und deutete ihr mit einer Geste, ihr zu folgen.
 

Die beiden Frauen gingen einen Gang entlang, auf dem jeder ihrer Schritte gedämpft klang. Die Wände waren zwar aus schönem dunklen Holz, aber ansonsten schmucklos. Chiyo-San hatte nie besonders viel Wert auf Kostspielereien gelegt, die alte Frau mochte es lieber schlicht.
 

Sakura hatte nie wirklich erfahren, wie alt sie genau war. Ihre Kraft schien ungebrochen und ihr Lebenswille war ebenso stark, wie der eines erfahrenen Kriegers. Sie war listig, wie eine Schlange und manchmal äußerst launisch. Die Alte hatte die Gaststätte und die angrenzende Okiya gegründet, als sie etwas älter als dreißig gewesen war. Dann war ihr Mann gestorben und sie hatte alles geerbt. Vielleicht war das und die vielen Kriege, die sie erlebt hatte, der Grund, warum sie so verbittert war. Aber genau konnte das niemand sagen. Und Sakura hatte sich schlicht einfach nie getraut, sie zu fragen. Zu groß war ihre Dankbarkeit, dass sie ihr nach dem Tod ihrer Mutter ein neues Leben gewährt hatte.
 

Es folgte eine Biegung und der Gang teilte sich in verschiedene Räume auf, die mit Schiebetüren geschlossen waren. Gedämpft konnte man Stimmen und Gelächter hören. Yugao streckte grazil einen Arm aus und hielt Sakura davon ab weiter zu gehen. „In diesem Raum sind deine Adoptivmutter Chiyo, Shino Aburame, Hayate Geko, Ibiki Morino und Iruka Umino.“ Sakura verneigte sich leicht. „Ich will, dass du Shino unauffällig das hier gibst.“ Der Gang wurde zwar nur spärlich beleuchtet, aber Sakura erkannte trotzdem das Ikubo, das Yugao in der offenen Hand hielt. Sie starrte auf den Reiskuchen, der in der Mitte einen roten Punkt hatte. Ein kalter Schauer rann Sakura den Rücken herunter, als sie daran dachte, was es zu bedeuten hatte. Aber sie nickte gehorsam und nahm es widerstandslos an.
 

Die Geisha sah sie noch einmal durchdringend an, dann schritt sie ihr voran zur Tür. „Komm“, formten ihre Lippen und Sakura folgte ihr. Die Tür glitt fast geräuschlos auf und sogleich hallten Yugao Begrüßungsrufe zu. Die junge Maiko betrat ebenfalls das Zimmer und schloss dann die Tür hinter sich.
 

Die betreffenden Personen knieten allesamt um einen kleinen Tisch herum und begrüßten sie. Der dunkle Bass von Ibiki Morino, dessen Gesicht von unzähligen Narben entstellt war, übertrumpfte alle anderen. Aber er wandte sich dabei fast hauptsächlich an Yugao, wenn es auch ziemlich kurzangebunden war. Neben ihm saß der freundliche Iruka Umino, ein Botschafter, mit dem es ihr leicht fiel ein Gespräch anzufangen. Er hatte ein sonnengebräuntes Gesicht und seine Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden.
 

Die verbliebenen Männer waren beide etwas seltsam. Hayate war seit jeher ein Kunde von Yugao, weshalb Sakura nicht recht verstand, warum ausgerechnet er immer dann anwesend war, wenn ihre Schwester sie abends zu den Treffen ihrer Kunden mitnahm. Er schien ziemlich oft krank zu sein und auch heute hustete er wieder. Shino war etwas älter als sie, wirkte aber schon viel erwachsener und reifer. Er hatte schwarze Haare, die sich ein wenig kräuselten und einen Blick, der nichts offenbarte. Ihn umgab so etwas wie eine Aura der Unantastbarkeit. Sie hatte nie mehr als ein paar Worte mit ihm gewechselt. Es gab nur zwei Dinge, die sie mit Gewissheit über ihn wusste. Erstens, er stammte aus einer angesehenen Samuraifamilie und zweitens, er galt als außerordentlich fähiger, skrupelloser Krieger. Warum ausgerechnet er hier jeden Abend aufkreuzte war Sakura schleierhaft. Nie hatte sie herausgefunden, was wirklich in seinem Kopf herum ging. Was machte ein so junger Mann in Gesellschaft älterer und erfahrener Männer?
 

Yugao setzte sich zwischen Hayate und Ibiki. Sakura war sich unsicher und schloss sich erst dann der Runde an, als Iruka ihr aufmerksam zulächelte. Chiyo warf ihr einen Blick zu und begrüßte alle freundlich: „Yugao-San! Sakura-San! Wie schön, dass ihr doch noch Zeit gefunden habt!“ Yugao lächelte freundlich. Die Maiko konnte nicht sagen, was in jenem Moment in ihrem Kopf vorgehen mochte. Schließlich war das hier alles andere, als nur ein Freundschaftsbesuch. Und die Sache, dass auch Chiyo davon wusste, machte es noch verwirrender. Die beiden schauspielerten perfekt. „Für einen Besuch meiner lieben Freundin und ihrer Gäste habe ich doch immer Zeit. Nicht wahr Sakura-San?“ Sakura lächelte sanft, verneigte sich und sagte dann mit angenehm weicher Stimme: „Ich freue mich jedes Mal auf diese Treffen, Onee-San.“
 

„Wie geht es mit deiner Ausbildung voran, Sakura-San?“, fragte Iruka. „Ich lerne sehr viel von Yugao-San. Sie ist eine sehr gute Lehrerin.“ „Das glaube ich auch“, unterbrach sie Ibiki, „hab ich nicht recht Hayate?“ Der kränkliche Mann warf ihm einen merkwürdigen Blick zu, bevor er leicht nickte. „Wie immer sind alle von deiner Schönheit geblendet Yugao“, warf Chiyo ein, „wie lange dauert es wohl noch, bis Sakura dich eingeholt hat?“ Die Geisha nickte ihr leicht zu und lächelte grazil. „Alles wird zu seinem geeigneten Zeitpunkt geschehen. Meine kleine Schwester hatte gerade erst ihr Debüt. Sie ist sowohl in der Lage mich einzuholen, als auch noch erfolgreicher als ich zu werden.“
 

Die Männer lachten wohlwollend und Sakuras Wangen glühten vor Stolz. „Habt Ihr ihr Debüt gesehen Aburame-San?“, fragte Iruka. „Es war einfach unglaublich, ich habe noch nie eine Frau so singen und tanzen gesehen.“ Durch die plötzliche Ansprache aufgeschreckt war Shino Aburame einen Moment lang zusammengezuckt, aber sofort war sein Ausdruck wieder undurchdringlich. „Ich habe sie gesehen. Wisst Ihr Iruka-San, mein Vater meint es wäre vorteilhaft für den Ruf meiner Familie, wenn ich mich auf solchen Veranstaltungen sehen lasse.“ „Und wie fandet Ihr sie?“, bohrte nun Ibiki weiter, „für so einen jungen Burschen muss das doch wahrlich wunderbar gewesen sein, was?“ Es wurde urplötzlich still im Raum, denn Aburame antwortete nicht sofort. Wie immer ließ er sich damit Zeit, aber diesmal hatte Sakura das Gefühl er würde seine Antwort hinauszögern wollen. „Ein Krieger bewahrt stets seine Objektivität. Von solchen Dingen lasse ich mich nicht ablenken.“ Sakura hatte eine Gänsehaut, sie konnte sich ziemlich gut vorstellen, warum Shino Aburame Samurai geworden war. Selbst mit so jungen Jahren war er den Gesetzen seiner Familie, die momentan neben den Uchihas die einflussreichste Samuraifamilie war, stets treu ergeben.
 

Unerwartet mischte sich Hayate ein: „Wenn ihr euch damals nicht überzeugen ließet, wie wäre es dann jetzt mit einer Kostprobe. Sakura-San, nur wenn es keine Umstände bereitet, natürlich." Die junge Frau konnte förmlich Yugaos Blick auf sich spüren und sie wusste sofort, was diese von ihr erwartete. Sie musste sowohl die älteren Männer als auch Shino von sich und ihren Künsten überzeugen. „Ich habe hier eine bezaubernde Flöte, Sakura-San, wie wäre es damit?“, bot Chiyo großzügig an. Zögernd stand Sakura auf. „Danke ... Mutter.“ Sie nahm das kleine Instrument entgegen.
 

Die junge Frau setzte den kleinen Gegenstand an die Lippen und brachte zögernd den ersten Ton hervor. Obwohl sie die Augen geschlossen hatte, bemerkte sie, dass alle Blicke auf ihr lagen. Ein weiterer Ton verließ das Instrument, dieses Mal kräftiger und bald wurde aus dem schüchternen Anfang einn kraftvolles Spiel, das alle in ihren Bann zu ziehen schien. Sakura öffnete vorsichtig ihre Augen und suchte in den Gesichtern nach etwas, wie Anerkennung. Sie zuckte zurück, als sie Shinos ablehnende Miene sah. Fast sah es so aus, als ob es ihm völlig gleichgültig zu sein schien. Sakura verhaspelte sich in ihrem Atemrythmus. Der nächste Ton war krumm und unterbrach die Melodie. Hastig brach sie ab und schaute schuldbewusst zu Boden. Dafür würde Yugao sie später noch Rede und Antwort stehen müssen. Diese setzte nämlich voraus, dass sie das simple Instrument längst beherrschen sollte. Sakura gab Chiyo die Flöte zurück. „Es tut mir leid, ich wollte nicht ...“ „Schon gut, Sakura-San, wir wissen doch alle, wie begabt du bist“, unterbrach sie Iruka. „Sie müssen entschuldigen, meine Herren“, mischte sich jetzt auch Sakura ältere Schwester ein, „sie hat heute einen anstrengenden Tag gehabt.“ Ihre Stimme war so lieblich wie sonst auch, aber Sakura konnte deutlich ihren kalten Blick auf sich spüren.
 

„Möchten Sie vielleicht etwas Sake?“, fragte Chiyo in die Runde. Ibiki grinste dankend und dabei spannten sich sämtliche Narben auf seinem Gesicht. „Geben Sie schon her, Chiyo-San, sie wissen doch ganz genau, weswegen ich hierher komme. Nirgendwo gibt es Besseren als den ausgemachten von ihrem Gasthaus.“ „Jetzt übertreiben Sie aber Ibiki-San“, sagte die Alte. Sie warf Sakura einen Blick zu, die möglichst elegant ihre Hand nach der Sakeflasche austreckte und zuerst Irukas Schälchen voll goss. Dann folgte Ibiki, der ihr eine besonders große Schale reichte und schließlich Hayate und Shino, die nur etwa eine halbe Schale trinken wollten. Shino warf ihr nicht mal einen Blick zu, als sie ihm eingoss.
 

Schon nach wenigen Schlucken hatte Ibiki seine Schale geleert und verlangte nach einer weiteren. Die anderen nippten nur an ihren und Shinos war komplett unberührt geblieben. Zur Auflockerung begann Yugao eine Geschichte zu erzählen und die Männer hingen fasziniert an ihren Lippen. Der Abend war schon weit fortgeschritten und die Gespräche handelten sich nun um Politik, wobei Frauen normalerweise nicht mitreden durften. Doch Chiyo hatte sich noch nie um die Meinung anderer geschert und Yugao warf immer wieder schlaue Kommentare ein, die Männer bewundernd in ihre Diskussionen einbrachten. Sakura schwieg. Sie kannte sich nicht so recht damit aus und für die nächsten Besuche war es vor allem erst mal besser, sich einen Überblick zu verschaffen.
 

„Wussten Sie schon, dass Mao-Chéng-Sama jetzt eine Offensiv-Aktion gegen die Aufständischen gestartet hat, Hayate-San?“ „Ja, aber meiner Meinung nach sollte man zuerst einmal vernünftig mit ihnen verhandeln“, entgegnete er Iruka. „Ach was, die sollte man doch alle umbringen“, knurrte Ibiki. „Wie könnt Ihr das sagen, ohne Hintergründe zu kennen, Ibiki-San?“, warf Yugao ein. „Ganz einfach, weil so ziemlich alles was schiefläuft auf ihre Kosten geht. Habt ihr nicht von den Angriffen gehört, Yugao?“„Niemand weiß, wer dahinter steckt oder wie weit das Führen wird“, sagte Yugao besänftigend. „Was ist, wenn es längst zu spät ist?“ „Zu spät? Wofür?“, stellte sie die Gegenfrage. „Dafür, um die Dinge aufzuhalten, die ins Rollen gekommen sind."
 

„Lasst uns doch heute nicht über so ernste Dinge reden. Nehmen Sie noch einen Schluck Sake.“ Es sah so aus, als ob Ibiki noch etwas sagen wollte, allerdings schluckte er seine Antwort herunter und verschränkte die Arme. „Danke, für heute reicht es mir.“ Der Blick der anderen lag zuerst schweigend auf Yugao und Ibiki, aber dann nahmen sie ihre Gespräche wieder auf.
 

Bald war die Stimmung gelöster. Es musste jetzt schon später Abend sein und alle Beteiligten wirkten nicht mehr so ernst, wie am Anfang. Mit Ausnahme von Shino, den man nie so recht einschätzen konnte. Sakura interdessen blieb auch nichts anderes übrig als ihre Aufgaben, die ihr als Maiko übertragen waren, auszuführen. Es bedeutete, dass sie sich mit ihren Besuchern über Belangloses unterhielt und darauf achtete, nie ihre eigene Meinung preiszugeben. Eine Geisha hatte keine eigene Meinung, sie hatte sich keine Gedanken zu machen. Vertrat ihr gegenüber seine Meinung, musste sie entweder zustimmen oder ihre Antwort so verschlüsseln, dass man daraus nichts entnehmen konnte. Perfekte Lügnerinnen waren sie.
 

Unbemerkt erhob sich Shino Aburame. Sein Schatten fiel auf Sakuras Gesicht, die überrascht aufblickte. „Wohin geht Ihr Aburame-San?“ Der junge Mann raffte seine dunkle Kleidung und streckte seinen Körper. Er sah sie an, aber Sakura war sich sicher, dass er auch zuvor schon bemerkt hatte, dass sie ihn beobachtet hatte. Sein Blick schweifte im Raum umher und wanderte dann zur Tür. „Es ist Zeit“, sagte er.
 

Sakura konnte Yugaos Blick förmlich auf sich spüren. Ihr lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. Es war die einzige Chance und sie wusste, was es zu bedeuten hatte. Die Geste ihrer älteren Schwester war mehr als eindeutig gewesen.
 

Sakura stand ebenfalls auf. „Darf ich Euch begleiten?“ Er warf ihr einen Blick zu und nickte unmerklich, so dass Sakura fast meinte, es sich nur eingebildet zu haben. Der Samurai schenkte ihr keine weitere Aufmerksamkeit sondern schritt schweigend durch den Raum. Den anderen nickte er nur kurz zu, aber das waren sie von ihm ja schon gewohnt. Er war niemand vieler Worte, fast schon unheimlich, da man nie wusste, was in seinem Kopf vorging.
 

Sie war diesen Gang unzählige Male entlang gegangen, sie kannte ihn so gut, als wäre dies hier ihr zu Hause. Vermutlich hätte sie sogar blind hindurch gefunden. Aber jetzt war er dunkel und kalt. Ganz anders als sie ihn kannte – unheimlich und finster. Ihre Schritte strichen über den glatten Boden. Kein Geräusch. Sie war wahrlich gut darin unsichtbar zu sein. Wenn sie es wollte, war sie unsichtbar, wenn sie es wollte, konnte sie das verbergen, was sie nicht preisgeben wollte.
 

Die dunkle Gestalt Shinos ging mit federnden, starken Schritten vor ihr. Sein Umhang flatterte ihm um den hochgewachsenen Körper herum und seine Hand lag auf dem Schwertgriff seines Katanas. Sein Wakizashi, das Kurzschwert, hing nur ein Stückchen weiter unten an seiner Hüfte. Seine Haltung verriet nichts.
 

Sie begegneten niemanden. Das ganze Gasthaus schien bereits zu schlafen und in der Umgebung von Chiyos Teestube war es sowieso meistens ruhig um die Gäste nicht zu stören.

Sakura hielt erst an, als Shino sich zum Boden beugte und nach seinen Getas griff. Sie waren jetzt fast beim Ausgang und der Samurai machte Anstalten hindurch zu gehen ohne sie noch einmal zu beachten. „Es war sehr schön heute“, sagte sie leise. Der junge Mann drehte sich um, blickte sie an. Ausdruckslos. Wachsam? „In gewisser Weise“, sagte er langsam. Sakura lächelte. „Ich freue mich immer, wenn jemand möchte, dass ich ihm Gesellschaft leiste.“ Keine Antwort. Er drehte sich zur Tür, als hätte er sie nicht gehört. „Ich freue mich besonders, wenn Ihr da seid“, machte sie ihr Anliegen deutlicher. Shino hielt inne, sein Rücken war durchgestreckt wie zum Sprung bereit ...
 

Durch die Tür wehte ein eisiger Luftzug und sie konnte den Regen hören, der jetzt noch stärker auf die Erde niederging. Ein endloses Geprassel fallender Regentropfen. „Was willst du von mir?“ Seine Stimme klang misstrauisch, als wittere er Gefahr. Sakura trat näher auf ihn zu. Es war ihr vollkommen bewusst, dass er ein Stück zurückwich. Sie wusste, wie sie ihre Reize und ihr Auftreten einzusetzen hatte, um einen Mann zu verunsichern. Nur war es bei Shino eindeutig viel schwieriger. Schweigen bedeutete meist ein viel tieferes Verständnis, als unbedachte Worte. Die Maiko streckte ihre Hand nach seiner aus und legte etwas hinein. Schloss seine Finger darum.
 

„Was ich will?“, flüsterte sie, „das ist ein Geheimnis.“
 

Er sah sie nicht an, er öffnete seine Hand auch nicht. Nicht mal mehr einen letzten Blick gönnte er ihr. Noch ein letztes Zögern, ein letztes Zucken seines Körpers. Dann verschwand er in den verregneten Gassen der kleinen Stadt.
 

- ~ ♥ ~ -
 

Als sie zurückkam hatte sich der Raum bereits geleert. Iruka war fort und Chiyo schien etwas holen gegangen zu sein. Ibiki saß auf seinem Kissen und beobachtete Hayate und Yugao. Diese saß noch genauso gerade und grazil auf ihrem Platz wie zu Anfang. Die Geisha hatte sich zu Hayate vorgebeugt und schien ihm flüsternd eine Geschichte aus ihrer Jugend zu erzählen. Sein Gesichtsausdruck war ruhig und gelassen, er machte den Eindruck, als höre er ihr gern zu. Aber was Yugao davon hielt, konnte sie nicht sagen. Sakura wusste nie, woran sie bei ihr war.
 

Einen Moment überlegte sie, was sie tun sollte. Unsicher verharrte sie auf der Stelle, wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Zögernd schloss sie die Tür hinter sich und setzte sich auf ihr Sitzkissen. Sie sahen auf, Yugao warf ihr einen fragenden Blick zu und Hayate versuchte die Andeutung eines Lächeln. Die Geisha hatte sie noch immer fixiert und Sakura nickte zur Bestätigung ihrer ungestellten Frage.
 

Yugao lachte. Es klang so hell und wohlklingend wie Vogelgezwitscher. „Was machst du für ein ernstes Gesicht, kleine Schwester?“ Sofort lagen alle Blicke auf ihr. Zögerlich breitete sich ein leichtes Lächeln auf Sakuras Zügen aus. „Es tut mir leid, Schwester, ich war ein wenig in Gedanken.“
 

„Wie sieht es denn draußen aus, irgendwelche Veränderungen?“, wandte Ibiki sich an Sakura. Sakura schüttelte sacht den Kopf. „Es ist, als hätten die Götter die Tore des Himmels geöffnet und wollten die Erde überfluten.“ Ärgerlich spannte der großgewachsene Mann die Muskeln an. „Das darf doch nicht wahr sein. Ich wollte trocken zu Hause ankommen.“ „Wir können Ihnen einen Schirm mitgeben, Morino – San“, sagte Yugao. „Na, so verweichlicht bin ich dann auch wieder nicht. Ist gut, Yugao.“, winkte er ab. Ein Donnergrollen unterbrach ihn. Yugao lächelte amüsiert. „Nun gut, das müsst Ihr selbst entscheiden, Morino – San, aber ich habe Euch gewarnt.“ „Das habe ich bereits“, sagte er ruppig, „das ist ein ungeschriebenes Gesetz, man muss immer bereit sein. Ich habe mir nie Zeit genommen, mich auf irgendetwas vorzubereiten.“
 

Ein Geräusch unterbrach ihn ein zweites Mal, als Chiyo die Tür aufschob. „Oh, Sakura-San. Das ging ja schnell. Tut mir leid für die Verspätung, meine Herren-“, sie stutzte. „Sind Aburame-San und Umino - San schon gegangen?“ „Schon seit einer Viertelstunde“, sagte Hayate.
 

„Bei dem Unwetter?“ Sie schüttelte den Kopf. Ein Krachen durchbrach die Stille. Ein Lichtblitz erhellte die verregneten Straßen, so dass man ihn sogar durch das kleine Fenster im Gang gegenüber sehen konnte. Dann folgten mehrere Dinge zugleich. Jemand polterte den Gang entlang, dann hörte man wütende Stimmen.
 

„Gehen Sie wieder, wir haben genug Gäste.“ „Wollen Sie uns bei dem Wetter etwa draußen lassen, guter

Mann?“ Der erste Mann schien zuerst verunsichert, wiederholte dann aber noch einmal: „Wir haben nichts frei.“ „Soll ich uns ein Quartier besorgen, Meister?“, fragte eine dritte Stimme mit eisigem Nachdruck. „Lass gut sein, sagen Sie Chiyo-San, ein alter Freund ist hier. Wir warten.“ Der erste Mann schien zwar noch zu zögern, aber dann hörte man Schritte, die eilig über den Boden liefen. Jemand hastete durch den Gang und kam nur mit Mühe zum Stehen. Chiyo runzelte die Stirn. „Was ist Ebiso? Soll ich dir mal zeigen, wie man ungebetene Gäste abwimmelt?“ „Nichts gegen Euch, Chiyo-San, aber dieser hier meint, er wäre ein alter Freund“, sagte der Mann. Die alte Frau runzelte die Stirn. Sakura konnte sich gut vorstellen, dass sie darüber nachdachte, wer um die Uhrzeit vor ihrer Tür stand. Soweit sie wusste, hatte ihre Stiefmutter nicht sehr viele Freunde gehabt, was es darum nur umso seltsamer machte.
 

Chiyo wandte sich an ihre Gäste: „Entschuldigen Sie bitte die Umstände.“ „Sagen Sie Bescheid, wenn ich mich der Sache annehmen soll“, antworte Ibiki, dessen Stimme den ganzen Raum auszufüllen schien. Hayate nickte nur und Yugao lächelte, wie immer nichtssagend. Chiyo drehte sich um und verschwand mit Ebiso um die Ecke. Die Tür blieb halb offen stehen. Schweigend starrten die Anwesenden auf den Flur, konnten aber natürlich nichts sehen. „Derjenige, der Chiyo-San zu so einer Zeit stört, muss wirklich jemand besonderes sein“, durchbrach Yugao schließlich die Stille. „Viele kommen da nicht in Frage“, erwiderte Hayate. Wieder war es still und die Anwesenden lauschten auf Stimmen, anhand derer sie vielleicht erkennen könnten, was vorfiel.
 

„Du!?“, konnte man Chiyo plötzlich aufgebracht von der Eingangstür hören. Sakura zuckte zusammen. Doch dieser Aussetzer war nur von kurzer Dauer und im nächsten Moment drückte sie auch schon wieder den Rücken durch und saß aufrecht auf ihrem Sitzkissen.
 

„Das hört sich wahrlich nach einer Überraschung an“, hüstelte Hayate. „Wir werden sehen, wir werden sehen...“ Yugao klang ein wenig verunsichert, was Sakura bei ihr noch nie aufgefallen war. Vielleicht nahm der Abend eine Wendung, die sie nicht beabsichtigt hatte.
 

Das gedämpfte Gespräch verstummte und man konnte deutlich die Schritte mehrerer Personen auf dem Flur hören. Sakuras Augen huschten zur Tür. Nichts. Eine Minute verstrich. Nicht ein Geräusch drang durch die Stille. Chiyo musste lange mit den Fremden reden. Sie warf Yugao einen fragenden Blick zu, aber die hatte ihre Aufmerksamkeit auf die hübsche Blüte, die in einer Schale mit Wasser auf dem Tisch stand, gerichtet. Schritte waren zu hören und Sakura horchte auf.
 

Im Licht der Papierlaternen bewegten sich Schatten, die an den Wänden vorbeihuschten. Dann stand Chiyo plötzlich in der Tür. Mit ihr Ebisu und zwei Gestalten, die sich im Hintergrund hielten. „Ich denke, ihr werdet euch noch an Kakashi-San erinnern, Ibiki-San“, sagte sie gepresst. Der großgewachsene Mann stand auf. „Kakashi?“ Hinter Chiyo trat ein mittelälterlicher Mann hervor. „Oh Ibiki, ich wusste gar nicht, dass du hier bist.“ „Lebst du also immer noch?“, gab Ibiki zurück. Kakashi beachtete ihn nicht. „Würdet ihr mich den Herrschaften vielleicht vorstellen Chiyo-San?“ Diese runzelte die Stirn und kniff die Lippen zusammen. So wie es aussah ... mochte sie ihn nicht besonders. Die alte Frau drehte sich zu dem schlanken Mann um. Sakura betrachtete ihn genauer, er war recht groß und hatte silbergraues Haar, dass ihm nass ins Gesicht fiel. Sein linkes Auge war von einer Narbe durchzogen und er trug einen schlichten Kimono, der klitschnass an ihm klebte. Aus den Augenwinkeln fiel ihr Chiyos Blick auf mit dem sie missbilligend die Wasserspur auf dem Boden betrachtete.
 

Ihr Blick glitt auf die beiden Schwerter, die er an der Hüfte trug. Sakura erschrak und wich unwillkürlich ein Stück zurück. Ein Samurai! Ein Mörder, ein Unterdrücker, ein Krieger! Sie spürte, wie ihr Herz gegen ihren Brustkorb hämmerte. Außer Shino hatte sie noch nie einen gesehen, allerdings nahm sie an, dass nicht alle so ruhig und berechnend waren wie er. Aber ... er wirkte nicht so blutrünstig, wie man ihr Samurai immer beschrieben hatte. Oder war das nur eine Täuschung? Ein freundliches Gesicht hinter dem sich sein wahres Wesen verbarg? Chiyo unterbrach ihre Gedanken. „Nun, Ibiki-San kennt Ihr ja schon, das ist Hayate Gekko.“ Betreffender nickte ihm kurz zu, „ Yugao Uzuki -“ die schöne Geisha schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln „-und Sakura Haruno, sie ist meine Tochter und Erbin. Sie wird ebenfalls eine Geisha.“ Kakashi sah sie an und Sakura konnte rein gar nichts aus seinem Blick herauslesen. „Eine Geisha?“ „Ja, Kakashi-San.“ Sie merkte selbst, wie ihre Stimme zitterte. Der Samurai wollte noch etwas sagen, aber er wurde unterbrochen.
 

„Können wir nicht endlich unser Quartier aufsuchen, Meister? Wir können morgen immer noch Bekanntschaften schließen.“ Aus dem Hintergrund trat ein junger Mann. Das Licht der Laterne, die hinter ihm hing, beleuchtete nur spärlich sein blasses Gesicht und malte gespenstische Schatten in seine Züge. Er war etwa mittelgroß und schlank, außerdem trug er einen dunkelblauen, fast schwarzen Kimono. An seiner Hüfte hingen ein kurzes und ein länglicheres Schwert, ein pechschwarzes Katana und ein kleineres Wakizashi. Der fremde, junge Mann war ebenfalls unverkennbar ein Samurai. Er neigte ein wenig den Kopf um Kakashi seine Aufmerksamkeit zu schenken, aber gleichzeitig nahm er noch sämtliche Bewegungen der Menschen vor ihm wahr. Seine kinnlangen, schwarzen Haare klebten ihm nass in der Stirn, aber seine Haltung war tadellos, aufrecht und mit einer Note von Stolz versehen. Der Samurai sah alle Menschen vor ihm prüfend an. Schließlich verharrte sein Blick bei ihr. Sakuras Herzschlag beschleunigte sich und die Nervosität zuckte, wie ein elektrischer Blitz durch ihren Körper bis in ihre Fingerspitzen.
 

Seine Augen waren onyxschwarz und so kalt, wie sie es noch nie zuvor bei einem Menschen gesehen hatte. Sakura konnte nichts in seinem Blick erkennen, keine Freude, keine Überraschung oder Wut. Da war nichts ... nur Leere. Und trotzdem waren die Augen des Fremden so mysteriös, dass sie sich nicht abwenden konnte. Was war es, dass sie so sehr verwirrte? Wie konnte er sie so völlig in seinen Bann ziehen? – Sie war eine Maiko, niemand konnte eine Geisha oder eine Maiko so verunsichern. So jemanden durfte es nicht geben. Sie war eine Täuschung, wie durfte es da jemanden geben, den sie nicht durchschauen zu vermochte? Schließlich wandte er sich ab, doch Sakuras Blick war nach wie vor auf ihn gerichtet. Sie bemerkte nicht, wie ein erschrockener Ausdruck eine Winzigkeit lang in Yugaos Augen aufflackerte, nicht wie sich ihre Hände verkrampften ...
 

Es war fast, als würde etwas in diesem Blick sie wachrütteln, aus einem tauben Schlaf erwecken und sie unbarmherzig in die Wirklichkeit zurückzerren. Sakura hatte sich noch nie in ihrem Leben so lebendig gefühlt, so ... voller Anspannung in ihrem Körper. Oder war das nur ein Ausdruck in den Augen eines Kriegers? Oder war das nur bei ihm so? Tausende Fragen schwirrten auf sie ein. Und sie fand zu keiner eine Antwort.
 

Sagte man nicht, die Augen eines Menschen wären die Spiegel seiner Seele? Falls es stimmte, dann war er der einzige dessen Blick sie nicht entschlüsseln konnte. Sie, die sich damit gebrüstet hatte, das Wesen der Menschen auf einen Blick durchschauen zu können.
 

Ein leichtes Lächeln trat auf seine Züge. Die kleinen Härchen auf ihren Armen stellten sich auf, Sakura spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam.
 

Kakashi nickte dem jungen Samurai zu und wandte sich dann an die Anwesenden: „Entschuldigt bitte, dies ist mein Schüler, Sasuke Uchiha.“
 


 

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29.09.08
 

Willkommen zu meiner neuen Fanfiction Mondfinsternis. Ob nun lang erwartet oder nicht, ich freue mich, dass ihr hierher gefunden habt.
 

Wie ich bereits den Samurai - lesern angekündigt habe, entsteht auf besonderen Wunsch jetzt eine Nebengeschichte, die sich hauptsächlich um Sasuke X Sakura handelt. Allerdings kann ich auch schon von vornherein bekannt geben, dass diese Fanfiction mit 7 Kapiteln abgeschlossen sein wird. Außerdem kann es durch diverse Projekte, Schule und Ausbildungssuche zu längeren Pausen und Verzögerungen kommen. Doch ich hoffe, es entsteht ein Ausgleich, da meine Kapitel normalerweise die durchschnittliche Länge überschreiten.
 

So nun ein wenig zum Inhalt. Solche Gedanken in der Ich-Perspektive von Sakura wird es in jedem Kapitel am Anfang geben. Sie zeigen ihren heutigen Blick auf die Vergangenheit und sind hoffe ich, ein Anspruch weiterzulesen.
 

Die gesamte Fanfiction widme ich SasuSaku_Chan & MiyuShitaka, die mich beide sehr unterstützt haben und große SasukeXSakura - fans sind. Desweiteren zählen sie zu meinen treuesten Lesern und auf ihren Wunsch hin, entstand mein Konzept für diese FF. Ich hoffe, sie wird euch gefallen.
 

Desweiteren bedanke ich mich bei Deryan, die so freundlich ist, für diese FF meine Betaleserin zu sein. Dankeschön.
 

Wer eine ENS möchte, wenn es weitergeht, kann sich per Kommentar oder ENS bei mir melden. Über Kommentare, Lob und Kritik freue ich mich natürlich wie jeder Schreiberling.
 

lg

moonlight_005


 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  L-San
2014-01-20T18:56:23+00:00 20.01.2014 19:56


Yo Moony! ;D


So, nach meiner Lernsession komme ich endlich zum Lesen!
Oder dachtest du, ich hätte es vergessen oder sonst was? ;DDD
Etwas spät, aber immer noch heute an unserem Moony-Monday folgt mein Review. ;D

Du weißt, ich bin kein großer Fan von SasuSaku, trotzdem weiß ich schon jetzt, dass ich diese FF auf jeden Fall weiterverfolgen werde.
Diese Gänsehaut, die ich in Samurai hatte, als Sakura und Neji sich begegneten, die hatte ich hier wieder erlebt.
Aber ich fange erstmal von vorne an.^^
Zuerst einmal, ich mag das Zitat, es passt wie die Faust aufs Auge zum Kapitel.
Dann Shino.
Ich bin sehr gespannt, ob er im Verlauf noch eine weitere Rolle spielt oder nur als Werbung für seine Auftritte in Samurai und seinen Fortsetzungen dient.^^
Ich finde es toll, dass du Charaktere benutzt, die eher selten verwendet werden.

Sakuras Gedanken.
Ich fand sie schön beschrieben.
Auf einer Art, die durch deinen angenehmen Schreibstil halt eben angenehm ist und den Lesern sanft in die Story hineingleitet.

Zwischen den Zeilen erfährt man viel über die Charaktere.
Man merkt immer wieder, eine Geisha zu sein ist kein einfaches Leben.

Dann das Ende.
Ich bin gespannt, was zwischen Sasuke und Sakura noch so alles passieren wird, wobei ich mir schon denken kann, was passieren wird. ;DDDDD
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viel Drama geschehen wird. ;D
Gutes Kapitel! ;D

LG
L-San


Von:  Knispell
2010-08-08T11:36:24+00:00 08.08.2010 13:36
Hallo Moony. :)
Mir ist ein kleiner Fehler aufgefallen.
Es wird gesagt, Sakura hätte noch nie einen Samurai außer Shino gesehen, obwohl Hayate auch anwesend war. In Samurai hingegen ist Hayate ebenfalls einer. ;D

lg Knispi
Von:  Kaori_Nezumi
2010-07-02T18:13:11+00:00 02.07.2010 20:13
Huhu :D
Klasse erstes Kapitel :)
Und endlich taucht Shino mal auf ;)
Das ganze hier erinnert mich so sehr an den Film "die Geisha" (wunder oh wunder). Aber ich hoffe nicht, dass Shino Sakuras "Unschuld" kaufen will O.o (die gehört Sasuke! >o<) x'D
Aber das wird man ja sehen ne? *hoff*
liebe Grüße
Nezumi ;D
Von:  Kerstin-san
2010-01-02T17:40:29+00:00 02.01.2010 18:40
Hey!
Mir ist gerade aufgefallen, dass ich die ff hier schon immer mal lesen wollte, aber nie dazu gekommen bin. xDD
Aber jetzt wo du erwähnt hast, dass ein neues Kappi on ist, dachte ich mir, dass ich mal reinlese und dass hat sich wieder mal gelohnt. =)
Dein Schreibstil ist wie immer tadellos und die Idee, dass Sakura ne Geisha ist, hat mich ja schon in Samurai begeistert.
Eigentlich kann Sakura einem ja fast Leid tun. Es wird soviel von ihr erwrtet, die ganzen Instrumente spielen zu können, immer beherrscht sein, nie wirklich sagen können, was man denkt.
Aber das Beste in dem Kappi war Sasukes Auftritt. Du weißt ja, dass ich ne Schwäche für ihn habe. =)
Ich hab ihn da vor meinem geistigen Auge stehen sehn, tropfnass, desinteressiert wirkend, aber mit einem so eindringlichen Blick, dass es einem einen Schauer über den Rücken jagt.
lg
Kerstin
Von: abgemeldet
2009-03-23T20:25:03+00:00 23.03.2009 21:25
Hallo,

ich bin gerade durch den Zirkel über deine FF gestolpert und ich muss sagen, ich bin von den ersten Zeilen begeistert! Obwohl ich eigentlich ein SasukexSakura Hasser bin… Ja, ich gebs zu und normalerweise lese ich solche Sachen erst gar nicht und schreibe mit Sicherheit auch keinen Kommentar, wo ich sage blah blah, aber ich hasse das Pair^^ Ich finde das nämlich selber blöd. Aber dein Schreibstil hat mich gleich in den ersten Zeilen so sehr gefesselt, dass ich das einfach loswerden musste (dass ich deinen Stil mag, nicht, dass ich ein SasuSaku Hasser bin). Man findet so selten gute FFs. Du hast eine wunderbare Art einen Moment ein zu fangen und zu beschreiben. Unglaublich, ich bin schwer beeindruckt! Da werde ich mich nicht einmal von meiner Abneigung gegen dieses Pair abbringen lassen.

Ich habe leider momentan keine Zeit alles durch zu lesen, doch ich werde die FF definitiv in meine Favos setzen und lesen, wenn ich wieder mehr Luft habe. Sorry, dass ich noch kein „richtiges“ Review machen kann, aber das werde ich nachholen. Und dann wird deine FF wahrscheinlich die einzige SasukexSakura FF sein, die ich je gelesen habe^^ und einer der wenigen deutschen FFs, bei denen ich mir noch die Mühe mache sie zu lesen.

*lach* wenn alle im Zirkel so gut schreiben können, dann bin ich glaube ich doch fehl am Platze und frage mich wer entschieden hat, dass ich aufgenommen wurde, aber gut ich schweife schon wieder vom Thema ab. Das gehört nicht in ein Review.
Ich hoffe du bist über meinen „Nicht-Kommentar“ nicht böse, doch wenn ich dann mal etwas finde, was ich als lesenswert empfinde, dann muss ich das unbedingt loswerden, bevor ich es wieder vergesse…

Hast du die Idee von „Die Geisha“ oder „Die wahre Geschichte der Geisha“? Ich habe beide Bücher vor einigen Jahren gelesen und fand sie sehr gut. Wenn sich deine FF daran anlehnt, umso besser. Ich finde diesen Teil der japanischen Kultur sehr interessant. Außerdem finde ich es klasse, dass du dir die Mühe gemacht hast, Originalbegriffe wie Obi oder Getas ein zu bringen und nicht einfach schreibst Hüftschal oder Sandalen… Habe ich alles schon gelesen.

Naja das war erstmal mein erster Eindruck. Wenn du mich auf deine ENS Liste setzen würdest, würde ich mich freuen. Ich bekomme die Updates meisten irgendwie nie mit^^

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend
karumanta

Von: abgemeldet
2008-12-08T17:56:33+00:00 08.12.2008 18:56
die ff is tolliq *_*
*schon ein fan davon ist*
ich bin schon gespannt wie es weiter geht o.o

Von:  Snuky
2008-12-05T17:04:38+00:00 05.12.2008 18:04
Naja wie schon angekündigt^^
Ich bin auch schon auf diese FF gestoßen!!!!
Ganz ehrlich....sie ist zwar noch nicht recht lang, aber....ich hab mich jetzt schon total in sie verliebt!!!! Du weißt ja, dass ich ein riesen Sasuke/Sakura Fan bin...und noch dazu liebe ich geschichten die im alten Japan spielen! Wie auch in "Samurai" muss ich dir hier noch mal sagen, dass dein Schreibstil einfach atemberaubend ist! Du beschreibst soooo Hamma...mache Autoren sollten sich echt eine Scheibe von dir abschneiden...-nein Halt-....vielleicht doch lieber drei scheiben!^^
Ich bin wirklich gespannt was Sakura alles so geschehen wird auf ihrem Weg zu der gerissenen Gesha, die ich in "Samurai" so liebe!
Dort hat sie mir ja schon eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Ich bin jetzt schon gespannt wie das dann erst in einer ganzen FF wird^^
Und dann wenn Sasuke auf sie trifft und sie sich näher kommen *schwärm*(nicht wundern ich bin der totale romantik-drama FAN) =)
Und dieses mal werde ich zu jedem kapitel ein Kommi schreiben!!! Versprochen!!! XD

Gut bevor ich jetzt noch mehr von Sasu/Saku und deinen genialen FF´s schwerme sage ich jetzt einfach mal...frohen schaffen und mach schnell weieter so^^

Snuky
Von: abgemeldet
2008-11-28T12:26:47+00:00 28.11.2008 13:26
*schwärm* das war ja mal voll süüß xD und echt der hamma wie genau du alles beschreibst! da kann man sich alles supergut vorstellen! :>

mach weiter so!

lg coco
Von: abgemeldet
2008-11-21T20:05:11+00:00 21.11.2008 21:05
das war ein echt cooler auftritt!
aber was erwartet man, wenn kakashi und sasuke zusammen auftreten?XD
Von:  horo_koi
2008-11-20T10:00:07+00:00 20.11.2008 11:00
Ich liebe deine FanFiktion. Die sind einfach immer der Hammer. Zur zeit geht es mir nicht so gut und die sind eine schöne Ablenkung.Danke das du mich auf diese FF hingewiesen hast. ^^ *freu*

>favo geb<

hdl Yuzuru92


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