Zum Inhalt der Seite

Eine kleine One-Shot Sammlung

Für Psy!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Air Host(ess)

"Nigel!"

Ich seufzte schwer. "Jaja, ich komm ja gleich! Mecker nicht rum, Spencer!", murrte ich in seine Richtung, ehe ich die ältere Frau vor mir umarmte. "Tschau!", meinte ich noch und ging dann schnellen Schrittes zu Spencer. "Da bist du ja endlich!" "Ja, sorry, aber ich mag meine Mutti!" Er sah mich ungläubig an. "Du magst deine Mutti? Du spielst in einer Rockband namens Blowjob Monkeys, gehst auf der Bühne ab, fängst BHs mit deinen Zähnen auf und du magst deine Mutti?! Lass dir doch gleich ein Herztattoo auf den Oberarm machen wo Mom drin steht!" Er schüttelte nur den Kopf, ehe ich grinste. "Daran hatte ich sowieso schon gedacht.", gab ich zu.

Hey, das kam doch cool rüber!

... Oder?

"Sag mal, Nigel, bist du hässlich oder so?", fragte er, ehe er die Nase rümpfte und mich am Arm packte. "Los, komm, das Flugzeug geht gleich! Und warum trägst du eigentlich diese Mütze! Es ist heiß!" Er zog sie mir vom Kopf, steckte sie lose in seine Hosentasche und fuhr sich mit der Hand durch das schwarz-rote Haar. Das hatte er schon, seit ich ihn kannte... Ob das wohl Natur war?

Doch nun merkte ich auch, wie hieß mir die Sonne auf den Kopf schien und das braune Haar vom Wind verwuschelt wurde, doch im Nacken und das Stückchen weiter runter immernoch aalglatt anlag. Ansonsten hate ich einen Sturmfrisur, dabei war es nur eine Briese gewesen! Diese Briese hatte den Sand aufgewirbelt und ihn mir in's Auge getrieben. Ich fluchte leise und ging das Flugzeug hoch, um der heißen Sonne von San Francisco zu entkommen.

"Wie fliegen wir?", fragte ich.

Der Bassgitarrist, Brian, drehte sich um.

"Erste Klasse. Unsere Instrumente sind schon eingeräumt." "Und Essen ist auch noch gratis!", freute sich Jack, eben nur der Gitarrist. "Was meinst du, wie lange dauert der Flug nach Europa?", warf ich in die Runde, unbestimmt an wen. "...Das solltest du nachsehen!" Brian hob eine Braue und schüttelte nur den Kopf. "Man, Nigel." "Dürfte aber etwa zehn bis fünfzehn Stunden dauen, ohne Turbulenzen.", fügte Jack an, schon einen Keks im Mund, ehe wir auf den Plätzen waren, denn jetzt war gerade ein ziemliches Gedrängel. Aber so sollte es wohl sein, immerhin waren die Flure im Eingang der zweiten Klasse relativ eng, und endlich, als wir es samt Handgepäck, also einem Rucksack und Brians Notebook in die erste Klasse geschafft hatten, lief alles wie geschmiert.

"Magst du am Fenster oder am Gang sitzen?", fragte Spencer.

Ich zuckte die Schultern.

"Lieber am Fenster. Hattest du nicht Flugangst?" "Ein wenig. Aber ich glaube, das geht schon. Ich leih mir einfach Brians Laptop.", erwiderte er auf meine Frage, ehe ich schon durchrückte in die achte Reihe und mich auf den Platz sinken ließ. "Die Fahrt von Stockton nach Frisco war ja mal lange..." "Die paar Stunden.", witzelte Spencer. Ich verdrehte die Augen. "Schaut, ich hab Postkarten!", meinte Jack, drehte sich vom Sitz vor uns um und hielt sie uns hin. "Freak.", meinte ich grinsend und sah sie an. "Hey, schau, die Golden Gate Bridge!" "Da war'n wir drauf.", meinte ich und lächelte, als ich die Karte ansah. "Hey, die Painted Ladies!" "Aber da sind gar keine Frauen drauf.", meinte ich mit hochgezogener Augenbraue. Spencer verdrehte die Augen. "Das ist der Gebäudezug da. Das war'n früher Bordelle und so." "...Achso.", kam es ohne eine weitere Erleuchtung von mir.

"Schau, hier steht, wer alles aus Frisco kommt! Clint Eastwood, Melissa Hill...", las ich vor. Jacky grinste. "Die kenn ich!" Ich hob die Braue. "Das war mir klar, das du die kennst. War die nicht in Penetrator II - Grudgefuck Day?" Ein vielsagender Blick über die Schulter von Brian und ich schnallte mich an, ebenso Spencer und Jack. "Hey, Bruce Lee kommt hierher!", sagte Spencer begeistert. Ich hob eine Braue. "Ähm... cool. Ist das nicht der mit diesem Kung-Fu-Rumgewirbel?" "Genau der."

"Ach egal. Jedenfalls sind die Olsen Twins auch von hier.", meinte ich noch schnell und gab Jacky die Karten zurück, als ich auch schon Druck auf den Ohren bekam und natürlich der einzige war, der kein Kaugummi hatte.

Und... wer merkte das, als wir und abschnallen durften?

Niemand.

Plötzlich lachte Spencer laut auf.

"Schau mal!", sagte er und rüttelte an mir. "Was denn?", erwiderte ich knurrend und sah in die Richtung, in die er meinen Kopf gedreht hatte. Ich verkniff mir das Lachen. "Ne männliche Stewardess...", murmelte ich. "Opfer.", kam es ebenfalls grinsend von Jacky. Ich hob eine Braue. "Sei halt nicht so fies, er kann auch nix dafür! Immerhin trägt er keinen Rock!"

Ich beobachtete die männliche Stewardess. Keine Ahnung, wie man das auf männlich nannte. Brian schien meine Gedanken zu lesen, und Jacky dachte das selbe.

"Das nennt man Steward.", murmelte er. "Sag einfach Flugbegleiter. Jetzt aber leise, der will was erklären."
 

Er stand vorne in der Arbeitskleidung und lächelte.

"Guten Tag Ladies und Gentleman! Dies ist der Flug von San Francisco über Chicago nach Europa, genauer nach Deutschland, Berlin. Wenn Sie sich im falschen Flug befinden, steigen Sie bitte nun aus." Nichts tat sich, aber dieser Kerl hatte eine wirklich freundliche Erscheinung. "Ich bin ihr Host für diese Reise. Mein Name ist Warren Ambelton. Und nun wollen wir zum Wasserballet kommen." Einige Lacher und sofort hatte er die Aufmerksamkeit aller - sogar Spencers, welcher den Kerl sehr missmutig ansah. "Also, die Schutzwesten legen Sie folgendermaßen an...", machte er vor und sah zu den anderen, ehe er sich aus der eigenen Weste befreite. "Gibt es dabei Probleme? Fragen? - Oh, einen Moment, mir wird gerade etwas mitgeteilt... Achso.. ja. Also, für alle interessierten, die Band Blowjob Monkeys befindet sich an Bord..." Immernoch keine Reaktion. Wir hatten auch noch kaum Fans.

"Falls die jemand kennt, Sie dürfen die ruhig belästigen." "Dürfen sie nich'.", murrte Spencer. Ich musste grinsen.

"Danke, Sie waren ein wunderbares Publikum.", meinte der Flugbegleiter in der chiquen schwarz-blauen Uniform noch und strich sein blondes Haar aus den Augen. die Gäste nickten nur und waren dann in andere Dinge versunken.

Sofort ging er auf uns Vier zu.

"Ich habe gesehen, dass es dabei ein kleines Problem gab, was die Schutzwesten anging.", sagte er zu mir. Ich zuckte die Schultern. "Kann schon sein." "Schnallen Sie sich ab, die Turbulenzen sind vorbei, dann kann ich Ihnen das zeigen... würden Sie bitte...?" Er sah Spencer an, welcher die Augen verdrehte, genervt seufzte und aufstand. Ich rückte auf den Gang-Platz. "Hier, so geht das." Er legte mir seine Testjacke an. "Passen Sie auf, Sie müssen hier dran ziehen - wenn das nicht funktioniert öffnen Sie das Ventil und halten Sie es an den Sauerstoffbeatmer oben in der Decke. Alles klar?" Ich grinste. "Sicher, Sie haben mir grade mein Leben gerettet." Er lachte. Eigentlich war er doch ein ganz symapthischer Typ und sah auch relativ gut aus. Auch in meinem Alter - es war meinen Bandkameraden sowieso nicht unbekannt, dass ich auf Kerle stand - Spencer tat es ja genau so, und Jacky meinte, er hätte ihn schonmal eines meiner Bilder anstieren sehen.

Gruselig?

Aber hallo!

"So, Sie können sich wieder..." Er sah sich verwirrt um. "Wo ist der Typ von vorhin denn hin?" "Auf's Klo.", meinte ich und zuckte die Schultern. "Ich bin jedenfalls Nigel. Nigel Peek. Und das sind meine Kollegen Jacky, Brian und das vorhin war Spencer." "Ah... dann müsst ihr diese Band sein!", schlussfolgerte er, nachdem er sich kurz neben mich platzierte. "Ja, sind wir. Wir wollen nach Berlin und von da aus mit dem Zug in irgendso ein Kaff - ich meine Köln oder so." Warren musste sich das Lachen verdrücken. "Was denn?" "Köln ist kein Kaff.", erwiderte er lächelnd. "Nun, erzähl weiter, es interessiert mich, was man in einer Band so macht." "Also... die Flüge dahin waren ausgebucht und jetzt fahren wir da eben so hin für unser erstes größeres Konzert. Drei-, Vierhundert Leute. Und Deutsche noch dazu. Ich bin schon total aufgeregt.", erwiderte ich und verschränkte die Arme. "Was spielt ihr denn so?" "Seit 2006 spielen wir jetzt schon sowas wie die Bloodhound Gang, also so vom Stil her. Sind unser Vorbild." "Dann werdet ihr doch gut ankommen.", wunderte sich Warren. "Naja, man wird uns bestimmt als Nachmacher sehen." Schief grinsend schüttelte ich den Kopf. "Du hast eine schöne Stimme. Du bist wohl der Frontsänger, oder?" Ich nickte. "Ja, aber Spencer singt auch. Und er kann sogar ein bisschen Deutsch. Naja, was heißt ein bisschen, er redet so stundenlang mit seiner Mutter."

Warren lachte leise.

"Da werdet ihr euch ja gut zurechtfinden - du, aber ich muss wieder. Dein Freund kommt zurück und ich muss die Getränke vorbereiten." "Ist klar, kein Problem.", meinte ich. Als Warren weg war ließ sich Spencer auf den Platz sinken. "Ist die Saftschubse endlich weg?" "Was?" "Ach, der Typ." "Äh.. ja.", erwiderte ich. "Gut."

Und sogar ich erkannte, dass Spencer eifersüchtig war.

Dabei gab es keinen Grund.

Noch hatte ich doch gar nichts gemacht!

...Noch!
 

Schließlich, nach ein paar Stunden Schlaf, sah ich Warren durch die Reihen gehen. Jack übte sein Solo mittels Luftgitarre, Brian war auf den PC konzentriert und Spencer hörte mit geschlossenen Augen dösend Musik. "Hey, Warren.", meinte ich, als er bei uns stand. Spencer war eingeschlafen. "Hi Nigel. Was darf's sein? Eine Cola? Mineralwasser? Und was zu Essen?" Ich lächelte. "Nur eine Cola, bitte." "Hier.", antwortete er, rich mir die Cola über Spencers Schoß, als dieser die Augen aufriss und zusammenzuckte, wohl, weil da auf einmal ein Arm war und Warren vor Schreck die Cola umkippte.

"Oh mein Gott! Das tut mir Leid, tut mir Leid.." Der Steward entschuldigte sich mindestens zwanzig mal und drückte mir Tücher in die Hand, wobei Spencer auf die Idee kam, eines davon zu nehmen, und mich damit abtupfen zu wollen. "Lass das!", zischte ich, nahm ihm das Tuch weg, und kümmerte mich selber darum. "Hier... eine neue.", meinte der Blonde und drückte mir eine weitere Cola und einen Strohhalm in die Hand. "Das tut mir wirklich Leid.", murmelte er nochmal. "Ach, ist nicht so schlimm.", murmelte ich und Warren ging weiter.

Mich wunderte es, ehrlich gesagt, dass Spencer nicht meckerte.

Nein, er grinste fröhlich.

Und ich suchte einen Weg, weiter mit Warren reden zu können, ohne dass mir Herr Bandkollege dazwischenhing.

"Ey, Spencer." "Hm?" "Hast du vorhin die Durchsage gehört?" "Was für 'ne Durchsage?" "Vorne in der Zweiten gibts Freikuchen, magst du uns nicht welchen holen?" Er lächelte automatisch und stand auf. "Okay, bis gleich!" Da war er schon abgehauen und ich winkte Warren her.

Er schien nicht uninteressiert.

"Erzähl mal, wie ist's bei dir so, freundinnenmäßig?" Er grinste schief. "Ich... hab keine Freundin." "Oh.. warum?" "Ich mag keine Frauen.", gestand er mir leise. "Aber lass das bloß nicht meinen Chef hören, der schmeißt mich noch achtkantig raus." "Achso, ja, kein Problem.", meinte ich und zuckte die Schultern.

Wie schön, schon wieder ein Erfolg mehr.

Er mochte also keine Frauen.

Er stand also auf Kerle.

Jetzt musste ich nur noch schauen, dass ich ihn für mich gewann und das konnte man natürlich wie? - Mit einem schlechten Anmachspruch?

"Ich hab kein Eis mehr in der Cola.", kam es von mir. "Hab ich dir kein's 'reingetan?" "Doch, aber es ist geschmolzen, als ich an dich dachte.", erwiderte ich grinsend. Er verdrehte die Augen und zog eine Schnute. "Du willst mich verarschen." So stand er auf, schob den Getränkewagen her und tat mir noch zwei Eiswürfel in das Glas. Seine Bemerkung ließ ich übrigens offen da stehen.

"Ambelton! Wir brauchen dich!", kam es von einer anderen, knapp angezogenen Hostesse.

"Ja, Jody, ich komm gleich!", rief er herüber. Ich musste grinsen. "Die nervt dich, oder?" Er lachte leise. "Oh, erkennt man das direkt?" Wortlos nickte ich und sah ihm nach, wie er zu der Frau eilte und stattdessen kam Spencer wieder. Der nervte übrigens mich.

"Ich hab überall nachgefragt, aber es gibt keinen Gratiskuchen.", meinte er, das Gesicht traurig verziehend. "Achso... ich muss mich verhört haben.", seufzte ich.

Warren kam wieder, wollte an uns vorbeigehen.

"Hey, das war echt keine Verarsche." Er sah kurz zu mir, hob eine Braue und grinste dann, ehe er die Augen verdrehte. Und ich war es satt, andauernd wegen Spencer nichts sagen zu können. "Willst du vielleicht nach dem Flug kurz mitkommen?" Ich sah, wie Spencers Blick immer böswilliger wurde und Jacky, der mit irgendeiner anderen Stewardess redete, ignorierte ich eh schon. "Ich... denke darüber nach.", antwortete er, der Frage ausweichend und schief grinsend. Ich verdrehte die Augen. "Nicht dieses mitkommen!"

Da war er allerdings schon verschwunden.

Mein Blick wanderte zu Spencer.

"Was denn?!", fragte ich gereizt. Er zuckte nur die Schultern. "Boah, schalt mal deine behinderte Eifersucht ab!", fuhr ich ihn dann gleich an. Er hob die Brauen und rückte etwas zur Seite. "Ich bin nicht eifersüchtig." Ich tat dies mit einem bitteren Schweigen ab. "Wie kommst du überhaupt darauf?" "Wie ich darauf komme?", fragte ich und schaubte. "Wie du schon schaust, wenn ich mit Warren rede! Und dass du letztens mein Bild angestiert hast!" Er schwieg, ehe er lachte. "Das war, weil ich unsere Bandcollage schneiden wollte und ich geschaut habe, auf welchem Bild du lustiger aussiehst." "Achja, und warum schaust du dann so böse?!" Er wandte den Blick ab, ehe er mit dem Finger auf Jacky deutete. Ich sah schief drein.

Was hatte das denn nun zu bedeuten?

Er sah mich eindringlich an, ehe er dann zur Stewardess Jody sah.

Ich verkniff mir das Lachen.

Schon sofort war alles vergeben und vergessen, denn er war hoffnungslos in unser Nesthäkchen Jacky verknallt, beziehungsweise Jack, welcher gerademal 19 war, ein Jahr jünger als ich. Klar, dass es ihn da ankotzte, dass diese Tusse immer bei ihm hing, ihn anmachte und Jacky auch noch darauf einging. Armer Teufel, aber das war nicht mein Problem. Wie kam ich jetzt an Warren ran, ohne dass er dachte, ich wolle ihn entweder verführen oder verarschen? Ich würde ihn wohl zur Rede stellen. Mein Blick wanderte wieder zu dem Schlagzeuger. "Darf ich durch?", fragte ich. Er grinste schief und ließ mich aufstehen, ehe er mir auf die Schultern klopfte.

Dann verschwand ich dahin, wo ich gerade Warren sah.

"Hey!" Er sah mich an, als ich das sagte und hob die Brauen. "Wo wohnst du eigentlich?" "Äh... Stockton. Westlich." Ich grinste. "Ich wohne gleich in einem Nebenort von da. Wollen wir uns dann vielleicht so mal treffen?" "Können wir machen." Er zuckte die Schultern. Dann grinste ich. "Also, wie wärs? Du gehst mit mir nach dem Flug raus, mit aufs Konzert und wir fliegen und fahren gemeinsam Heim." Er lächelte schief. "Aber ich muss doch-" "Nein, keine Widerrede, das hör ich mir eh nich' an.", sagte ich grinsend. Er seufzte und grinste schief.

"Warum eigentlich? Warum kannst du sagen, du willst mich dabei haben oder du wärst in mich verknallt, so wie du mich grade angemacht hast?"

Eine Durchsage ertönte.

"Sehr geehrte Fluggäste, wir landen nun in Berlin. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt, bitte gehen Sie zu Ihren Plätzen und schnallen Sie sich an."

Ich grinste bis über beide Ohren.

"Sorry aber... ich muss jetzt."

So ging ich zu meinem Platz, um mich anzuschnallen und zu landen.

"Hat hier wer Kaugummi?", fragte ich.

Brian und Jacky zuckten die Schultern.

Ich grinste schief.
 

"Nigel! Nigel mach mal hinne! Und nehm gleich Warren mit, wir haben kaum mehr Zeit!", knirschte Spencer. "Jaja...", murmelte ich, den Arm von Warren packend und ihn mitschleifend. "Habt ihr alles?" "Ja... Bass-Gitarre, dein Schlagzeug..."

"Und meine Gitarre?", fragte Jacky.

"Haben wir. Und Warrens auch."

"Wie lange gehen wir jetzt auf Tour?"

Als ich das in die Runde warf, hatte anscheinend keiner mehr Zeit, mir zuzuhören, geschweige denn zu antworten.

"Drei Wochen", antwortete der Blonde.

"Und du hast das wirklich inzwischen drauf? Das ist das erste Konzert, auf das du mitkommst seit ein paar Monaten Übungszeit und seitdem wir auch mal in den Charts sind..."

Er grinste und nahm meine Hand, ehe er sie leicht drückte.

"Das werden wir sehen, oder?"

What I go to school for

Am Kragen gepackt wurde ich nun losgelassen und stoperte die Treppen zum Hauseingang herunter.

"Was soll das?!", fauchte ich und ballte die Fäuste.

"Die Schule hat uns einen Brief geschrieben, dass du schwänzt und jetzt mach, dass du zur Schule kommst. Und dann gehst du zur Nachhilfe!" "Nachhilfe?!", antwortete ich verdattert meiner Mutter. "Ich zur Nachhilfe? Ich soll zur Nachhilfe?! Ich geb dir gleich Nachhilfe!", grollte ich, worauf eben meine Mutter mir die Tür vor der Nase zuknallte - allerdings nicht, ohne mir meinen Hausschlüssel drinnen abgenommen zu haben.

Ich zog mein Handy genervt aus der Hosentasche.

"Draven... hol mich ab. Ja, ich geh zur Schule. Ich steh von der Haustür.", murrte ich und sah ihn schon um die Ecke kommen. Ein Wunder, dass er mit seinem Style durchkam. So'n Emo. Aber naja, er hatte sich seit den letzten Wochen eben dahin geändert. Er gabelte mich also auf und wir gingen zusammen weiter. "Meine Mom will, dass ich zur Nachhilfe geh... Ich war da noch nie, seit ich da angemeldet bin!", beschwerte ich mich. Draven zuckte die Schultern. "Das 'Durchgefallen' bei Mathe auf deinem Zeugnis macht's auch nicht besser.", antwortete er.

Gott und die Welt hatten sich gegen mich verschworen - und ich durfte nur dastehen und tatenlos zusehen.

"Ey, ich geh gleich in's Parkhaus und bleib den Tag da!" "Das würde ich nicht tun. Die Schule wird zuhaus anrufen." Verständnislos sah ich ihn an.

"Warum weißt du mehr über mein Leben als ich, Alter?!"

"Ich geh regelmäßg zur Schule. Außerdem wollte Tiffany letztens ein Date mit dir, aber du warst nicht da."

"Verdammt!", meinte ich und knurrte. "Ach, auch egal, ist eh 'ne Schlampe. Wie ein Senfglas." "Ist es nicht irgendwie... deprimierend, wenn alle mit 'ner anderen rumhängen und du der einzige bist, der keine Freundin hat?", fragte mich Draven und fuhr sich durch das Haar.

"... Ein wenig.", erwiderte ich und seufzte.

"Ich brauche eine Freundin, die keiner haben kann! Egal, wie alt sie is'. Und sie muss gut aussehen." Draven lachte darauf nur und wieder ein verständnisloser Blick von mir. "Was'n?", fragte ich. "Du stellst ziemlich große Ansprüche.", meinte er und schüttelte nur den Kopf. "Dafür, dass du letztens verprügelt wurdest und dich sowieso keiner leiden kann..."

Ich schnaubte.

"Ach, halt's Maul. Die waren zu Dritt."

"Waren sie nicht. Es war nur einer. Du hast dich mal wieder mächtig aufgespielt, obwohl du nichts kannst."

Ich hob meine Braue und verschränkte meine Arme.

"Ich geb dir gleich nix können!", erwiderte ich.

"Matt..." Er seufzte und schüttelte den Kopf. "Reg' dich nich' unnötig auf. Geh einfach zur Nachhilfe und gut is'. Dann haste auch keinen Streit mehr." Ich seufzte gereizt, als er das sagte.

"Hast ja Recht.", murrte ich und fuhr mir durch das Haar. Draven grinste und erwiderte: "Also. Dann zeig den anderen doch mal so was du kannst, wenn du schon so hart bist."

"Jaja... übertreib's nicht. Wer is' eigentlich der Depp der mich unterrichten will?" "Ian John Paye. Der ist eigentlich ganz okay. Auch noch ziemlich jung." Ich sah ihn schief an. "Na und? Was interessiert mich das? Den hab ich noch nie gesehen." "Das is' unser neuer Mathelehrer.", erwiderte Draven trocken darauf und richtete sich den knallroten Pony. Das stach sich mit den grünen Augen, aber war ein lustiger Nebeneffekt. Da war ich ja relativ langweilig mit den blonden Haaren und den ebenfalls grünen Augen. Aber Dravens Stil hatte schon was.

Zumindest an ihm.

Er wusste halt, wie man sich gut kleidete.

Nicht wie die ganzen anderen Emos.
 

"Also, was verstehen wir unter einer Integralfunktion?" Erste Mathestunde seit langem. Sonst war ich vor Mathe immer nach Hause gegangen. Klar, dass ich so nichts checkte. Ich sah zu Draven. "Kapierst du das?", fragte ich. Er sah mich schief an und nickte.

"Matthew Willis!"

Ich zuckte zusammen unter der Stimme des Lehrers.

"Was denn?!", erwiderte ich gereizt. "Aufstehen, nach vorne kommen.", sagte er ruhig und bohrte den Blick seiner dunklen Augen in meine. Ich schnaubte, stand auf und schlenderte nach vorne an die Tafel. "Schreibe uns die Integralfunktion an!"

Ich nahm das Stück Kreide in die Hand.

Dann sah ich zu Paye.

"Kann ich nich'.", sagte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Das solltest du aber!", erwiderte er und verschränkte die Arme.

"Na und?! Ich kann's aber nicht!" "Vielleicht können dir die anderen einen Tipp geben?"

Die halbe Klasse zeigte auf und das regte mich noch mehr auf, als diese Gesamtsituation.

"Ich kann's nich, man, checken Sie's nicht?! Ich kann diese behinderte Rechnung nicht!" So knallte ich ihm das Kreidestück auf das Pult und wollte gehen. Er hielt mich an der Schulter fest. "Du bleibst hier und wir machen das jetzt zusammen." "Sie können mich mal! Lassen Sie mich los!", fauchte ich, befreite mich von seiner Hand und ging auf meinen Platz zurück.

Er schien tief Luft zu holen und schrieb die Gleichung selber an.

"int(f,x,a,x). Das ist unsere Gleichung - Und wir machen jetzt Schluss." "Aber Mister Paye...", meinte Draven und sah ihn schief an. "Wir hatten erst zehn Minuten Unterricht!" "Ach... geht nach Hause...", murmelte er und ließ sich auf den Stuhl sinken, sich die Schläfen massierend. Ich und die anderen machten uns fertig, während Draven am Pult stand und mit diesem behinderten Möchtegernlehrer ein paar Worte wechselte. Ich wollte grade wie immer als Vorletzter die Klasse verlassen, als... "Matt. Komm mal bitte her."

Draven zog sich schnell den Tonister an und zischte an mir vorbei.

Ich ging vorne an's Pult und verschränkte die Arme.

"Du wolltest den Nachhilfeunterricht schwänzen, hm?", fragte er mich und sah vom Pult hinauf, die Stirn in Falten gelegt. Ich zuckte die Schultern darauf. "Ich will dich dazu nicht verpflichten. Ich will dir nur helfen, dass du das Schuljahr schaffst. Dann bist du mich los." Ich verdrehte die Augen. "Man, ich kann kein Mathe und das wird sich nie ändern." "Wird es nicht...", wiederholte er niedergeschlagen und seufzte. "Bist du dir sicher?", fragte er. Ich nickte. "Ja."

Er schien kurz in Gedanken.

"Weißt du, dann geh. Wenn du es nicht einmal willst, dann kann ich dir auch nicht helfen."

"Ich kann nicht gehen."

"Deine Eltern werden davon nichts erfahren. Ich geb dir fünf Dollar, du gehst in ein Café, isst was, und dann gehst du nach Hause, alles klar?"

Das verwunderte mich doch ein wenig.

Als könnte dieser komische Typ direkt in meinen Kopf hineinsehen!

Er nahm einen Schein raus und schob ihn mir herüber. "Hier."

Ich nahm ihn und knitterte damit nervös in meiner Hand herum, mir kurz auf die Unterlippe beissend. "... Ähm... Danke.", erwiderte ich und wandte den Blick ab, mich dann umdrehend.

"Und, Matt?"

"Ja?"

"Ich werde deine Leistungen nicht weiter benoten."

Schweigend, den Schein in der Hand haltend verließ ich den Klassenraum, auf dem Weg in's Paprika, ein Café nahe der Schule um mir ein Baguette und eine Cola zu bestellen.

Dort angekommen faltete ich den Schein weiterhin.

"Möchtest du was bestellen?" Ich sah auf. "Äh.. nein, nein, ich denke noch nach."

Irgendwie hatte ich jetzt sowas in der Art wie ein schlechtes Gewissen.

Ich kramte mein Mathematikbuch aus meiner Schultasche und legte es vor mir auf den Tisch.

"Integralfunktion..", murmelte ich und las mir durch, was dazu im Buch stand. Wobei es mich doch relativ verwunderte, dass ich nach so langer Zeit überhaupt noch lesen konnte und es nicht verlernt hatte!

Schon nach ein paar Minuten blickte ich auf die Uhr.

Lernen konnte ja so langweilig sein!

"Möchtest du jetzt was bestellen?"
 

Ich öffnete die Holztür und sah diekt zum Pult.

"Ähm... Hi.", murmelte ich. Kaum zu glauben, dieser Typ war nicht gegangen, sondern hing auch über dem Mathebuch und schrieb etwas auf. Er hob den Blick und schob die Brille, die er trug, zurecht. "Oh. Matthew, was machst du hier?" "Ich hab's mir anders überlegt." Er lächelte. "Nehm dir einen Stuhl und setz dich mit an das Pukt, dann lernen wir gemeinsam."

Ich schnappte mir einen Stuhl aus der ersten Reihe und setzte mich ihm gegenüber an das Pult.

"Hier.", meinte ich und hielt ihm ein Baguette hin. "Ich hab zwei mitgenommen. Eins für Sie und eins für mich."

Er nahm es an und grinste.

"So alt bin ich auch nicht - sag einfach Ian zu mir."

"Achso.. Entschuldigung, ich meinte nur, weil Draven im Unterricht...", murmelte ich und wollte erklären, warum ich ihn eben siezte, ehe er leise lachte.

"Draven ist eben einfach zu brav. Hält sich an Regeln und so. Ich hab gehört, du schlägst dich auch mal gerne. Weißt du..."

"Hm?"

Ich legte den Kopf schief, nun ebenfalls einen Blick in das Buch werfend.

"Ach, ist schon gut."

Ich zuckte die Schultern, als er das sagte.

"Ich hab extra etwas gelernt, als ich weg war. Aber ich versteh es trotzdem nicht richtig." "Dann wird's aber Zeit - Nur noch eine Woche, bis zu den Zeugniskonferenzen, wir müssen uns ranhalten, hm?" "Ja.", erwiderte ich und nickte. "Dann machen wir das. Ruf deine Mutter an, dass du heute erst um fünf Schluss hast - dann essen wir gemeinsam und schauen uns deine Probleme an, ja?"

Ich wollte schon Widerspruch einlegen, als ich stumm mein Handy zog, zuhause anrief und eben Bescheid gab. Ich meine... fünf Uhr? Und wir hatten gerade erst ein Uhr!

Ach, und wenn, so schlimm würde es doch bestimmt nicht werden. Wir würden etwas essen, reden und ein wenig rechnen, das würde doch nicht schlimm enden, oder? "Also, guten Appetit.", wünschte er mir grinsend. "Danke... Ihnen... dir auch.", erwiderte ich und nahm mein Baguette raus, um anzufangen. Ein Biss in das Baguette und meine Augen weiteten sich, seine ebenso.

Ich schluckte runter und atmete per Schnappatmung ein und aus, er hastete zum Klassenschrank, füllte Wasser in zwei Becher und stellte sie auf den Tisch, ehe er einen großen Schluck davon nahm, genau wie ich. "Du willst mich umbringen!", sagte er und wedelte sich Luft zu, weil sein Kopf rot angelaufen war. "Ich bin grademal 27, hab vor ein paar Wochen mein Referendarium beendet und du willst mich schon töten!" Ich konnte nicht anders, als bei dem Anblick zu lachen. Er hielt inne und sah mich schief an, ehe er ebenfalls lachte.

Okay, so ein mieser Lehrer war er dann vielleicht doch nicht...

"Also... willst du Musik hören?", fragte er, ehe er das Baguette zurück in die Hülle schob.

Ich behielt es, immerhin war ich jetzt das Brennen der Zunge gewohnt und hatte etwas zu trinken. "Klar! Was hast du denn dabei?", fragte ich und versuchte einen Blick in die Aktentasche zu werfen, als mir ganz anders wurde. Das war wohl mit Abstand der unorganisierteste Lehrer der Welt! Alles flog einfach so rum und mittendrin CDs und eine Playstation Portable.

Krasser Lehrer.

"Also...", fing er an und holte die CDs raus.

"Fountains of Wayne, Busted, Ashlee Simpson, Green Day, Gym Class Heroes...", las er vor. Ich sah ihn schief an, ehe ich die CDs rüberholte, eher in der Erwartung er würde Schlager oder sowas hören... wie alle alten Leute eben. Aber da lagen wirklich diese CDs mit diesen Leuten. "Wow...", murmelte ich. "Du hast die Limitierte Busted!", fing ich sofort an und sah sie an. "Eine der ersten! Mit Autogramm!", stammelte ich nervös. Er lachte. "Klar. Die hab ich vor sieben Jahren auf'm Konzert getroffen und mir direkt die CD geholt. James konnte mich direkt gut leiden, wir haben ein bisschen geredet.", plauderte aus dem Nähkästen und ich erwiderte skeptisch ein: "Echt?" "Sonst würde ich es nicht sagen.", erwiderte er, mit dem Stuhl kippelnd. "Eigentlich schade, dass sie sich aufgelöst haben, wobei ich Son of Dork auch gut find. Aber die haben für diesen Sommer ein Comeback angekündigt." Ich sah ihn nun wirklich schief an. "Du bist der erste Lehrer, der wirklich was von Musik versteht.", meinte ich. Er grinste. "Danke." "Kein Problem.", erwiderte ich und beobachtete, wie er mit dem Stuhl kippelte.

Krank.

Wirklich ein Lehrer, der sich so wie ein Schüler verhielt! Das war doch bestimmt alles nur Tarnung, oder? Das konnte ich irgendwie... nicht glauben. Das stellte die Weltgesetze in Frage!

"Also, lass uns anfangen.", meinte er schließlich. "Erklär mal, was du kannst..."
 

Um es kurz zu machen:

Über vier Tage lernte ich eine Menge... zum Beispiel die ICQ-Nummer von James Bourne. Und natürlich Integralrechnung.

Meine Mutter war so stolz auf mich wie noch nie und ich hatte endlich einen Lehrer gefunden, der mich gut leiden konnte.

Sogar Draven wunderte sich, warum ich jeden Tag zur Schule kam, fragte mich auch. "Ich freue mich schon so auf Ian!", war meine Antwort, worauf Draven nur grinste.

"Also... das ist der letzte Nachhilfetag, ja?", fragte Ian und seufzte. "Was willst du nach der Schule eigentlich machen?"

Ich zuckte die Schultern.

"Ich werd wohl hier und da was machen. Aber mit einer nicht bewerteten Leistung in Mathe kann ich nirgendwo fest anfangen." Ian langte nach seiner Tasche und zog etwas hinaus. Sein eigenes Zeugnis. Er schob es zu mir.

"... Durchgefallen?", fragte ich, als ich die Note las und sah auf.

"Jap.", antwortete er grinsend. "Besser keine Leistung als durchgefallen zu sein, oder?", fragte er mich. Ich lachte. "Ja, wird wohl besser sein." Er stand auf und stellte sich hinter mich, mir durch das Haar wuschelnd.

"Darum meinte ich ja... du erinnerst mich an mich. Als ich jung war. Ich hab nie was gerafft und irgendwann bin ich nicht mehr zur Schule gegangen, weil mich keiner leiden konnte. Ich hatte damals keinen netten Mathelehrer oder zumindest keinen, der sich sonderlich darum bemüht hat. Die Schule war wirklich die Hölle. Und darum will ich dir das nicht antun. Ich will dir einen Deal anbieten."

Ich hatte ihm aufmerksam zugehört und war irgendwie erstaunt darüber, dass ich ihn an ihn selber erinnerte.

Er war Mathelehrer und in der letzten Klasse durchgefallen?

"Wir werden das Wochenende gemeinsam bei dir üben - und ich werde dich testen, offiziell und das wird dann einen Teil deiner Note ausmachen. Wie viel verrate ich dir nicht." Ich dachte kurz darüber nach und blickte auf. "Und wann kriege ich ihn wieder?" "Nach den Zeugnissen.", erwiderte Ian darauf, sich durch das schwarze, schulterlange Haar wieder zum Zopf bindend.

"Ähm... okay."

"Aber du musst mir eines versprechen, und ich vertraue dir auch."

"Ja? Was denn?"

"Du darfst vorher nicht lernen."

Ich sah ihn unschlüssig an und grinste dann, ehe ich meinte: "Das wird mir leicht fallen."

So saßen wir dann auch am Sonntagabend bei mir zuhause.

Ian unten bei meiner Mutter, einen Kaffee trinkend und ich oben in meinem Zimmer mit mehr als genügend Möglichkeiten zum Schummeln. Doch ich tat es nicht, immerhin vertraute er mir. Zittrig den Stift in der Hand haltend füllte ich den Test aus, kritzelte Rechnungen, strich sie durch, schrieb sie wieder neu und ging dann, als ich fertig war, herunter und drückte ihn Ian in die Hand.

Er warf nichteinmal einen Blick darauf.

"Also, ich geh dann mal.", sagte er und stand auf. "Oh, ich begleite Sie zur Tür!", sagte meine Mutter aufgeregt und war schon aufgestanden, ehe er sagte: "Nein, ich möchte noch etwas alleine mit Matt bereden, wenn Sie es mir erlauben, Mrs Willis." Meine Mutter sah nur schief drein, nickte dann allerdings, ehe ich mit ihm zur Tür ging, immernoch den Füller in der Hand haltend.

"Matt.", fing er kurz vor der Tür an und sah zu mir herunter. Ich sah ihn unschlüssig an.

"Ja?"

"Wenn du übermorgen dein Zeugnis bekommst, dann sei egal was dabei herauskommt, stolz darauf, denn du hast dich bemüht und das ist was zählt. Immerhin bist du schon in die Zwölfte gekommen. Das schaffst du auch noch."

Ich sah ihn schweigend an, hielt das schon für ein 'Du bist durchgefallen' und nickte nur. Er lächelte, strich mir durch das Haar, als er sich umdrehte. "Warte.", murmelte ich. "Hm?" Er sah über die Schulter. "Ich wollte mich bedanken... du hast mir Hoffnung gemacht und ich glaube, irgendwie macht mir Mathe jetzt sogar Spaß. Das war total nett von dir.", nuschelte ich. Er grinste. "Deine Mom hat dich gezwungen, das zu sagen, oder?" Ich schüttelte stumm den Kopf, als er nun nur lächelte, sich zu mir leicht herunter, drückte mir einen schnellen Kuss auf den Mund und legte mir den Zeigefinger auf die Lippen.

Ich war errötet und wandte den Blick ab.

ich sah, wie er grinste und meinte ein: "Bis übermorgen, Matthew." "Bis dann.", murmelte ich.
 

Diese Schüler-Lehrer-Sache war nicht erlaubt. Ich wusste das, und so hoffte ich, dass ich einfach nur bestand. Dann wäre das ganze doch gut, oder?

"Anita Whales.", wurde vorne von der Rektorin aufgerufen. Sie ging nach vorne, empfing ihr Zeugnis und ging traurig von der Bühne herunter. Sie hatte wohl nicht bestanden. Und dann...

"Matthew Willis." "Viel Glück!", flüsterte meine Mutter und auch Draven klopfte mir im Vorbeigehen auf die Schulter. Ich war sehr, sehr nervös und zitterte am ganzen Leib. Ich würde alle Leute vollkotzen vor Lampenfieber! Bestimmt.

Mit wackeligen Schritten ging ich herauf, wurde unter Klatschen empfangen, nahm mein Zeugnis, ohne darauf zu schauen und verließ die Bühne schnellen Schritten. Sofort kam Draven zu mir. "Und, was ist?", fragte er. Ich zuckte die Schultern. "Ich trau mich nicht, draufzusehen.", gestand ich schief lächelnd. Und auch Ian hatte ich nirgendwo erspäht. Meine Mutter hastete her. "Schau drauf!", forderte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Ich will das mit Ian ansehen!"

So sah ich dann eine Gestalt im Shirt und Jeans hereinhuschen, ganz anders als sonst.

Dabei trugen hier alle Anzüge - sogar ich.

"Ian!", rief ich aufgeregt und rannte zu ihm. Er fasste mir an die Schultern. "Los, dreh um!", sagte er grinsend.

Auch Draven und meine Mutter sahen mir unheimlich gespannt über die Schulter, als ich das Zeugnis umdrehte.

"Eine... Vier?", fragte ich. "Heißt das ich hab..." Ich traute mich gar nicht mit zittriger Stimme weiterzusprechen. "Bestanden!", sagte Ian für mich grinsend, als ich in einen Freudenschrei ausbrach und ihn heftig umarmte.

"Ich hab bestanden!", freute ich mich, er hob mich hoch und grinste.

"Und den Test willst du nicht haben?" "Doch, her damit!", forderte ich. Meine Mutter stand nur baff daneben und Draven lachte ein: "Als hätte ich es nicht gewusst."

Ian zog ein Blatt Papier aus der Hosentasche und drückte es mir in die Hand.

Das waren meine Rechnungen, doch nicht irgendwas angestrichen.

Ich drehte das Blatt um.

"Aber... da steht keine Note drauf!"

Und dabei sah das Blatt von mir aus wie ein Schlachtfeld!

"Ist die Note nicht völlig egal, es zählt, dass du es versucht hast, und egal wie das Ergebnis war, es war zufriedenstellend, weil du dich nicht gewehrt hast, etwas zu lernen."

Ich starrte ihn an, erst den Test, dann Ian, ehe ich den Test zerriss und Ian fest umarmte.

"Danke...", murmelte ich in sein Shirt.

Er grinste und fuhr mir durch das Haar.

"Ist doch kein Problem. Und, willst du jetzt auch Lehrer werden?"

Ich sah grinsend auf. "Nie im Leben." Er lachte.

"Das ist die richtige Einstellung!"

"Von mir auch nochmal danke.", sagte meine Mutter nun lächelnd und nahm das Zeugnis an sich. "Aber ich kann es immernoch nicht glauben."

"Dann kann ich dir ja noch was sagen!", meinte ich freudig, ehe ich ihre Hände nahm und sie drückte. "Ich hab mich in Ian verliebt!" Draven grinste wissend und meine Mutter sah mich verwirrt an. "Bitte was?" "Ist schon gut." Grinsend ging ich wieder zu Ian und ließ mich von ihm umarmen, ehe er sich zu mir hinunterbeugte und mir einen Kuss auf das Haar drückte.

"Und jetzt geh' ich studieren!"

Ungläubige Blicke lagen auf mir.

"... War nur 'n Scherz.", gestand ich grinsend.

Welcome to Loserville

"Wie konntest du nur?!", keifte ich ihn an und ging wie eine aufgescheuchte Katze vor ihm hinauf und hinab.

"Das war ein Unfall, das kommt nie wieder vor, das schwör ich dir..."

"Deinen Unfall kannst du dir sonstwohin stecken! ... Ach, ich vergaß, das HAST du ja schon!", sagte ich und konnte nicht anders, als spöttisch über seine Verteidigungsversuche zu lachen. "Verzieh dich einfach! Das ganze Thema hatten wir schonmal! Es ist aus!"

William verzog das Gesicht und sah beschämt zu Boden.

"Aber Draven-" "Es hat sich ausgedravent.", presste ich zwischen den Zähnen hervor und schob ihn zur Tür. "Ich bin verdammt gutmütig, aber ich lass es nicht zu, dass du dich zweimal in der Stadt herumhurst! Hau ab!"

Will stolperte aus der Tür, welche ich ihm im selben Moment vor der Nase zuschlug.

Er klopfte dagegen.

"Bitte lass mich wieder rein, ich will dir das erklären!"

"Geh!"
 

Ich hatte damit meine zweijährige Beziehung beendet - aber damit war auch meine Beziehung in der Öffentlichkeit beendet.

Ich war jetzt ein nichts, denn ich hatte meinen beliebten Freund abgewimmelt.

Und ich durfte noch das Schuljahr wiederholen!

Noch dazu war ich mir nicht im Klaren darüber, dass ich wohl die nächsten Tage durch die Hölle gehen würde... das wurde mir erst klar, als ich ein: "Gut, dann gehe ich eben!" hörte. Und das alleine machte mir nicht Angst, sondern eher die Tatsache, dass ich wirklich ganz alleine war. Matt hatte sein Abitur und wollte jetzt eine Ausbildung anfangen, Ian hatte die Schule gewechselt und nun hasste mich auch noch William. Tatsache, ich war verlassen, alleine und unbeliebt. Na als würde da nicht schon genug Stress auf mich warten und zu aller Überlastung würde morgen, am Ende der Sommerferien, noch ein neuer Schüler dazustoßen und die Klasse mit einem Geiste beleben - bestimmt auch wieder einer von denen, die mich dann in die Mülltonnen stecken würden und William hinterherlaufen würden.

Mein Schwulsein würde dann mehr als bekannt sein.

Vielleicht sollte ich doch auf Frauen umsteigen?

Das konnte ich mir noch weniger vorstellen, als wieder mit William zusammen zu sein - ganz einfach, weil ich Frauen nicht attraktiv in diesem Sinne fand. Und jetzt? Was sollte ich jetzt tun? Es war ja sowieso nur noch ein Jahr, das würde ich doch bestimmt aushalten. Oder?

Im Prinzip schon, nur diesmal konnte ich mich darauf gefasst machen:

Mein Leben würde die Hölle sein.

So ging ich niedergeschlagen auf mein Zimmer, allerdings nicht im Geringsten um William trauernd - der hatte es doch so verdient, immerhin hatte er mich zweimal betrogen. Aber ich versank schon wieder im Selbstmitleid. Eine, meiner zahllosen schlechten Eigenschaften. Ich schmiss mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Meine Eltern würden gleich vom Einkaufen zurück sein und mein Bruder war noch bei der Bandprobe - naja, eher Halbbruder, immerhin war er aus der ersten Ehe meiner Mutter. Jack oder so, hieß er, aber er würde wohl dieses Wochenende vorbeikommen... also morgen oder auch schon heute.

Den Namen der Band hatte ich schon längst vergessen - lag wohl daran, dass sie nicht besonders berühmt waren.

Irgendsolche Affen.

Ehrlich gesagt freute ich mich ziemlich auf ihn. Wir sahen uns zwar selten, aber er war total cool! Vielleicht würde er mir ein bisschen Gitarrenspielen beibringen, immerhin hatte ich eine Akustische hier rumstehen und versuchte mir selber etwas beizubringen.

Der Gedanke an Jack brachte mich zum Grinsen.

Das letzte Mal, dass wir uns gesehen hatten, war zwei, drei Jahre her.

Ich hörte den Schlüssel sich im Schloss rumdrehen und das erste was ich hörte war ein enthusiastisches: "Draven!" ... von Jacky! Ich sprang sofort auf, rannte in den Flur und fiel ihm um den Hals. "Jack! ... Oh mein Gott, du hast dich ja total verändert! Was hast du da?" Er drückte mir ein verpacktes Päckchen in die Hand. Ich riss sofort das Geschenkpapier herunter, ehe mir der Atem stehen blieb.

"Wow, eine Single von deiner Band!", freute ich mich und umarmte ihn wieder. Er lachte. "Ja, aber sowas von! Wir haben's geschafft!"

Nach einer halben Stunde Freuen und meinen Eltern beim Einräumen der Einkäufe helfen, wobei ersteres überwog, zog ich ihn schließlich mit in mein Zimmer. "Ich hab jetzt auch eine Gitarre!", kündigte ich voller Stolz an und drückte ihm die schwarze Akustikgitarre in die Hände. Er besah sie sich und grinste. "Du fängst auch schon damit an, mh? Hast du auch schon eine Band oder willst du mit zu uns?" "Ich will mit zu euch!", forderte ich sofort und setzte mich neben ihn, mich bei ihm anlehnen und der Schmerz über die nächsten Tage war schon verschwunden.

"Wie gut kannst du denn schon spielen?", fragte er und klimperte ein wenig planlos herum. Ich grinste schief und antwortete ein: "Fast gar nichts, aber du bringst mir doch bestimmt was bei?" "... Nee, das musst du selber lernen. Du brauchst deinen eigenen Stil, ich hatte auch keinen Lehrer.", erwiderte er lächelnd und wuschelte mir durch das Haar. "Oh man...", murmelte ich und sah ihm zu, wie er eines von den Stücken auf der CD spielte. "Wir haben außerdem schon zwei Gitarristen. Mich und Warren. Mach deine eigene Band, ich kann dir dabei nur behilflich sein... wie läufts überhaupt in der Schule?" "Es geht... ich bin jetzt mit Will auseinander, seit grade erst und steh vor dem nichts." "Oh.", erwiderte er, sich weiter auf das Spiel konzentrierend. "Mh. Soll ich dir was verraten?" "Ja, sag schon!" ich schüttelte ihn am Arm, wie man das eben als kleiner Bruder machte. Naja, dabei war er grademal drei Jahre älter als ich.

Und ich war in der zwölften Klasse, weil ich eine Klasse übersprungen hatte und ein Jahr später eingeschult wurde.

Kompliziert das ganze, aber so war es eben.

Ich also, mit meinen 16 Jahren, hing wie ein kleines Kind an meinem Bruder und erfreute mich meines Lebens, ehe es noch einmal klingelte und ich mich schon auf das schlimmste gefasst machte, eben auf Will, als mein Vater allerdings schon aufmachen ging.

"Kim ist da!", rief er in mein Zimmer. Ich sah zu Jacky. "Hast du eine Kim bestellt?" "Nee... du?"

Plötzlich war es wie ein Geistesblitz, der mich durchschoss. Klar, der Gastschüler hieß Kim! Und der wollte doch die Zeit bei mir wohnen um hier seinen Abschluss zu machen! Ich sprang auf und ging zur Tür.

Und was ich da sah, brachte mein Hirn um.

Oder zumindest so ähnlich.

Ein kleiner Typ asiatischer Abstammung stierte auf eine Karte und sah schließlich in das erste Stockwerk hoch und grinste verlegen, ehe er die arte zusammenklappte. "Äh... hi.", sagte er unsicher und kam herauf. Und der sah fast aus wie ich! Er zog sein T-Shirt zurecht und ich konnte nicht anders, als ihn von oben bis unten zu mustern. Röhrenjeans in schwarz, Schachbrettmustergürtel, gelbes T-Shirt mit einem Schriftzug darauf und längeres schwarzes Haar. "Äh... ja.", erwiderte ich verwirrt. "Komm rein! Ich stelle dich meinen Eltern und meinem Bruder vor!" "Das wäre nett." Er trat ein, sich die Schuhe auf der Fußmatte abtretend und sah sich dann um.

Kurz über lang lief der restliche Abend mit Vorstellungen, gemeinsamen Essen, der Unterrichtung über koreanische Manier und Sprache, sowie einer Menge Lachen ab. Kim war... wow. Einfach wow. Sowas gab es hier nicht, wohl nur in Korea, aber ich war froh, dass er hier war. Zudem war er genau so alt wie ich, was wohl daran lag, dass man in Korea noch ganz anders eingeschult und unterrichtet wurde.

"Also, Kim, möchtest du bei Draven im Zimmer schlafen, auf dem Boden oder auf der Couch?", fragte meine Mutter schließlich freundlich lächelnd. Immerhin war das Gästebett schon für Jack reserviert, welcher die Spülmaschine einräumte, schon gähnend vor Müdigkeit. "Ich schlafe auf der Couch, denke ich.", erwiderte Kim, immernoch essend, da er viel Hunger hatte. Ich lächelte. "Ach was, du kannst mein Bett haben, ich schlaf dann auf dem Boden." Er hob den Blick, sah mich an und grinste. "Danke, das ist nett." Ich erwiderte das Grinsen und fuhr mir verlegen durch das Haar. "Ach, das ist gar kein Problem." Meine Eltern sahen verwirrt zwischen mir und Kim her, schon so einiges ahnend.

"Wie machen wir das eigentlich, wenn deine Zeit hier abgelaufen ist?", fragte ich. Kim schüttelte den Kopf. "Ich glaub, das hast du falsch verstanden. Meine Eltern ziehen mit meiner Oma hier her und ich wohne nur übergehend hier, weil wir unsere Wohnung noch fertig machen müssen. Das ganze dauert vielleicht so... eine Woche auf zwei.", erklärte er mir, worauf ich nickte. "Achso... gefällt es dir hier, in Stockton?", fragte Jack und setzte sich schließlich wieder zu uns. "So ganz nett, ich hab nur noch außer deinem Bruder keinen gesehen, der so aussieht wie ich." "Wirst du wahrscheinlich auch nicht.", erwiderte ich vorne heraus, schief lächelnd. "Oh... das ist schade. Ich hatte mich schon so gefreut." Kim seufzte und lächelte gleich darauf wieder. "Aber naja, dafür hab ich dann ja dich."
 

Am nächsten Tag in der Schule saß ich schon auf meinem Platz, die Füße oben auf dem Tisch und Kim neben mir, als unser Klassenheld schon hereinkam. William samt Kumpanen. "Hey, da ist ja unsere Schwuchtel...", kam es bissig von ihm. Gänzlich unbeeindruckt redete ich weiter mit Kim. "Was machst du da, versuchst du, ihn zu dir in's Bett zu zerren?", fragte ein anderer grinsend. Ich sah schließlich auf, diesen Typen an. "Ach, halt dein Maul.", meinte ich knapp und wandte mich wieder Kim zu. "Unser Schwulenkönig hat wohl seine Tage!", meine William, kam zu mir und schubste meinen Stuhl um, so dass ich mit umflog und mir den Kopf beinahe aufschlug, den ich mir hielt.

Gerade als ich mich aufrichten wollte, war Kim auch schon aufgestanden.

"Sag mal, tickt ihr eigentlich noch richtig?!" "...Kim...", bat ich ihn schon beinahe und setzte mich auf. "Warum macht ihr ihn bitteschön so fertig?! Nur weil er anders aussieht und eine andere Meinung hat?! Ihr seit doch dumm oder so!" Ein kurzer Blickwechsel fand zwischen William und dem Schrank von Kerl statt, welcher uns packte und uns heraustrug, ehe er uns in den Müllcontainer fallen ließ, wobei es ohnehin keinen Sinn an dieser Stelle machte, sich zu wehren. So lagen wir also da, im Container, ehe ich zu Kim herübersah. "...Willst du nicht raus?" "Nein, ist grad so gemütlich hier drin.", erwiderte er sarkastisch, sich schon aufrichtend und über den Rand schauend. "Boah, stinkt das..", murmelte ich, nun ebenfalls rauskletternd und mich einfach auf den Boden fallen lassend, mitsamt Schulsachen, die man gleich hinterherschickte. "Ist doch scheiße.", stimmte mir Kim zu, sich eine Bananenschale aus dem Haar pflückend. "Lass uns nach Hause und duschen.", sagte ich, seufzte und setzte mir den Tonister auf. Kim tat es mir gleich. "Wäre wohl besser. Was haben die da eigentlich geredet?" "Ach... weil ich schwul bin." Er sah mich kurz verständnislos an, ehe er die Schultern zuckte. "Na und?" "Es macht dir überhaupt nichts aus?" Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. "Nee, warum sollte es?" "Ach, keine Ahnung... weil ich einfach dann zu anders bin?"

Er lachte.

"Warum lachst du mich aus?"

"Ich lach dich nicht aus, ich find das nur niedlich, wie du dir einen Kopf machst, was die anderen von dir denken.", erwiderte Kim grinsend. "Niedlich?", fragte ich irritiert. "Ja, ich hab nichts gegen Männer und Frauen. Ich mag beides." Er zuckte die Schultern, als wäre es das normalste der Welt und lächelte. "Naja, aber in Korea darf man das nicht so offen sagen, weißt du, ich hab mir darum auch hier was erhofft." Ich lächelte. "Achso...", murmelte ich. Er grinste ebenfalls schief, ehe sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen legte. "Naja, aber von Liebe hab ich keine Ahnung...", gestand er mir und wandte den Blick ab. "Wirklich nicht?", fragte ich und legte den Kopf schief. "Liebe ist toll! Du fühlst dich ganz leicht und dir ist warm und... ach, das ist einfach schön!" Ich breitete die Arme aus, wie ein Schmetterling. Er lachte leise. "Ich wünschte, ich würde das auch wissen.", flüsterte er leise, mehr für sich. Doch gehört hatte ich es trotzdem.

Armer Junge, hatte wohl nicht besonders viel Liebe erfahren.

Vielleicht die Zeit, dass er es lernte...?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-06-13T10:22:36+00:00 13.06.2008 12:22
So, jetzt bekommst du das versprochene Kommentar x333
Sehr schön geschrieben, aber das brauch ich dir wohl nicht sagen, dass weißu ja ~.~ xDDD
Am besten gefällt mir das 2. Kapitel x33
Aber wirklich toll geworden, hab mich sehr gefreut und alles für mich *-*
Hat echt Spaß gemacht, zu lesen x33


Zurück