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Eine kleine One-Shot Sammlung

Für Psy!
von

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What I go to school for

Am Kragen gepackt wurde ich nun losgelassen und stoperte die Treppen zum Hauseingang herunter.

"Was soll das?!", fauchte ich und ballte die Fäuste.

"Die Schule hat uns einen Brief geschrieben, dass du schwänzt und jetzt mach, dass du zur Schule kommst. Und dann gehst du zur Nachhilfe!" "Nachhilfe?!", antwortete ich verdattert meiner Mutter. "Ich zur Nachhilfe? Ich soll zur Nachhilfe?! Ich geb dir gleich Nachhilfe!", grollte ich, worauf eben meine Mutter mir die Tür vor der Nase zuknallte - allerdings nicht, ohne mir meinen Hausschlüssel drinnen abgenommen zu haben.

Ich zog mein Handy genervt aus der Hosentasche.

"Draven... hol mich ab. Ja, ich geh zur Schule. Ich steh von der Haustür.", murrte ich und sah ihn schon um die Ecke kommen. Ein Wunder, dass er mit seinem Style durchkam. So'n Emo. Aber naja, er hatte sich seit den letzten Wochen eben dahin geändert. Er gabelte mich also auf und wir gingen zusammen weiter. "Meine Mom will, dass ich zur Nachhilfe geh... Ich war da noch nie, seit ich da angemeldet bin!", beschwerte ich mich. Draven zuckte die Schultern. "Das 'Durchgefallen' bei Mathe auf deinem Zeugnis macht's auch nicht besser.", antwortete er.

Gott und die Welt hatten sich gegen mich verschworen - und ich durfte nur dastehen und tatenlos zusehen.

"Ey, ich geh gleich in's Parkhaus und bleib den Tag da!" "Das würde ich nicht tun. Die Schule wird zuhaus anrufen." Verständnislos sah ich ihn an.

"Warum weißt du mehr über mein Leben als ich, Alter?!"

"Ich geh regelmäßg zur Schule. Außerdem wollte Tiffany letztens ein Date mit dir, aber du warst nicht da."

"Verdammt!", meinte ich und knurrte. "Ach, auch egal, ist eh 'ne Schlampe. Wie ein Senfglas." "Ist es nicht irgendwie... deprimierend, wenn alle mit 'ner anderen rumhängen und du der einzige bist, der keine Freundin hat?", fragte mich Draven und fuhr sich durch das Haar.

"... Ein wenig.", erwiderte ich und seufzte.

"Ich brauche eine Freundin, die keiner haben kann! Egal, wie alt sie is'. Und sie muss gut aussehen." Draven lachte darauf nur und wieder ein verständnisloser Blick von mir. "Was'n?", fragte ich. "Du stellst ziemlich große Ansprüche.", meinte er und schüttelte nur den Kopf. "Dafür, dass du letztens verprügelt wurdest und dich sowieso keiner leiden kann..."

Ich schnaubte.

"Ach, halt's Maul. Die waren zu Dritt."

"Waren sie nicht. Es war nur einer. Du hast dich mal wieder mächtig aufgespielt, obwohl du nichts kannst."

Ich hob meine Braue und verschränkte meine Arme.

"Ich geb dir gleich nix können!", erwiderte ich.

"Matt..." Er seufzte und schüttelte den Kopf. "Reg' dich nich' unnötig auf. Geh einfach zur Nachhilfe und gut is'. Dann haste auch keinen Streit mehr." Ich seufzte gereizt, als er das sagte.

"Hast ja Recht.", murrte ich und fuhr mir durch das Haar. Draven grinste und erwiderte: "Also. Dann zeig den anderen doch mal so was du kannst, wenn du schon so hart bist."

"Jaja... übertreib's nicht. Wer is' eigentlich der Depp der mich unterrichten will?" "Ian John Paye. Der ist eigentlich ganz okay. Auch noch ziemlich jung." Ich sah ihn schief an. "Na und? Was interessiert mich das? Den hab ich noch nie gesehen." "Das is' unser neuer Mathelehrer.", erwiderte Draven trocken darauf und richtete sich den knallroten Pony. Das stach sich mit den grünen Augen, aber war ein lustiger Nebeneffekt. Da war ich ja relativ langweilig mit den blonden Haaren und den ebenfalls grünen Augen. Aber Dravens Stil hatte schon was.

Zumindest an ihm.

Er wusste halt, wie man sich gut kleidete.

Nicht wie die ganzen anderen Emos.
 

"Also, was verstehen wir unter einer Integralfunktion?" Erste Mathestunde seit langem. Sonst war ich vor Mathe immer nach Hause gegangen. Klar, dass ich so nichts checkte. Ich sah zu Draven. "Kapierst du das?", fragte ich. Er sah mich schief an und nickte.

"Matthew Willis!"

Ich zuckte zusammen unter der Stimme des Lehrers.

"Was denn?!", erwiderte ich gereizt. "Aufstehen, nach vorne kommen.", sagte er ruhig und bohrte den Blick seiner dunklen Augen in meine. Ich schnaubte, stand auf und schlenderte nach vorne an die Tafel. "Schreibe uns die Integralfunktion an!"

Ich nahm das Stück Kreide in die Hand.

Dann sah ich zu Paye.

"Kann ich nich'.", sagte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Das solltest du aber!", erwiderte er und verschränkte die Arme.

"Na und?! Ich kann's aber nicht!" "Vielleicht können dir die anderen einen Tipp geben?"

Die halbe Klasse zeigte auf und das regte mich noch mehr auf, als diese Gesamtsituation.

"Ich kann's nich, man, checken Sie's nicht?! Ich kann diese behinderte Rechnung nicht!" So knallte ich ihm das Kreidestück auf das Pult und wollte gehen. Er hielt mich an der Schulter fest. "Du bleibst hier und wir machen das jetzt zusammen." "Sie können mich mal! Lassen Sie mich los!", fauchte ich, befreite mich von seiner Hand und ging auf meinen Platz zurück.

Er schien tief Luft zu holen und schrieb die Gleichung selber an.

"int(f,x,a,x). Das ist unsere Gleichung - Und wir machen jetzt Schluss." "Aber Mister Paye...", meinte Draven und sah ihn schief an. "Wir hatten erst zehn Minuten Unterricht!" "Ach... geht nach Hause...", murmelte er und ließ sich auf den Stuhl sinken, sich die Schläfen massierend. Ich und die anderen machten uns fertig, während Draven am Pult stand und mit diesem behinderten Möchtegernlehrer ein paar Worte wechselte. Ich wollte grade wie immer als Vorletzter die Klasse verlassen, als... "Matt. Komm mal bitte her."

Draven zog sich schnell den Tonister an und zischte an mir vorbei.

Ich ging vorne an's Pult und verschränkte die Arme.

"Du wolltest den Nachhilfeunterricht schwänzen, hm?", fragte er mich und sah vom Pult hinauf, die Stirn in Falten gelegt. Ich zuckte die Schultern darauf. "Ich will dich dazu nicht verpflichten. Ich will dir nur helfen, dass du das Schuljahr schaffst. Dann bist du mich los." Ich verdrehte die Augen. "Man, ich kann kein Mathe und das wird sich nie ändern." "Wird es nicht...", wiederholte er niedergeschlagen und seufzte. "Bist du dir sicher?", fragte er. Ich nickte. "Ja."

Er schien kurz in Gedanken.

"Weißt du, dann geh. Wenn du es nicht einmal willst, dann kann ich dir auch nicht helfen."

"Ich kann nicht gehen."

"Deine Eltern werden davon nichts erfahren. Ich geb dir fünf Dollar, du gehst in ein Café, isst was, und dann gehst du nach Hause, alles klar?"

Das verwunderte mich doch ein wenig.

Als könnte dieser komische Typ direkt in meinen Kopf hineinsehen!

Er nahm einen Schein raus und schob ihn mir herüber. "Hier."

Ich nahm ihn und knitterte damit nervös in meiner Hand herum, mir kurz auf die Unterlippe beissend. "... Ähm... Danke.", erwiderte ich und wandte den Blick ab, mich dann umdrehend.

"Und, Matt?"

"Ja?"

"Ich werde deine Leistungen nicht weiter benoten."

Schweigend, den Schein in der Hand haltend verließ ich den Klassenraum, auf dem Weg in's Paprika, ein Café nahe der Schule um mir ein Baguette und eine Cola zu bestellen.

Dort angekommen faltete ich den Schein weiterhin.

"Möchtest du was bestellen?" Ich sah auf. "Äh.. nein, nein, ich denke noch nach."

Irgendwie hatte ich jetzt sowas in der Art wie ein schlechtes Gewissen.

Ich kramte mein Mathematikbuch aus meiner Schultasche und legte es vor mir auf den Tisch.

"Integralfunktion..", murmelte ich und las mir durch, was dazu im Buch stand. Wobei es mich doch relativ verwunderte, dass ich nach so langer Zeit überhaupt noch lesen konnte und es nicht verlernt hatte!

Schon nach ein paar Minuten blickte ich auf die Uhr.

Lernen konnte ja so langweilig sein!

"Möchtest du jetzt was bestellen?"
 

Ich öffnete die Holztür und sah diekt zum Pult.

"Ähm... Hi.", murmelte ich. Kaum zu glauben, dieser Typ war nicht gegangen, sondern hing auch über dem Mathebuch und schrieb etwas auf. Er hob den Blick und schob die Brille, die er trug, zurecht. "Oh. Matthew, was machst du hier?" "Ich hab's mir anders überlegt." Er lächelte. "Nehm dir einen Stuhl und setz dich mit an das Pukt, dann lernen wir gemeinsam."

Ich schnappte mir einen Stuhl aus der ersten Reihe und setzte mich ihm gegenüber an das Pult.

"Hier.", meinte ich und hielt ihm ein Baguette hin. "Ich hab zwei mitgenommen. Eins für Sie und eins für mich."

Er nahm es an und grinste.

"So alt bin ich auch nicht - sag einfach Ian zu mir."

"Achso.. Entschuldigung, ich meinte nur, weil Draven im Unterricht...", murmelte ich und wollte erklären, warum ich ihn eben siezte, ehe er leise lachte.

"Draven ist eben einfach zu brav. Hält sich an Regeln und so. Ich hab gehört, du schlägst dich auch mal gerne. Weißt du..."

"Hm?"

Ich legte den Kopf schief, nun ebenfalls einen Blick in das Buch werfend.

"Ach, ist schon gut."

Ich zuckte die Schultern, als er das sagte.

"Ich hab extra etwas gelernt, als ich weg war. Aber ich versteh es trotzdem nicht richtig." "Dann wird's aber Zeit - Nur noch eine Woche, bis zu den Zeugniskonferenzen, wir müssen uns ranhalten, hm?" "Ja.", erwiderte ich und nickte. "Dann machen wir das. Ruf deine Mutter an, dass du heute erst um fünf Schluss hast - dann essen wir gemeinsam und schauen uns deine Probleme an, ja?"

Ich wollte schon Widerspruch einlegen, als ich stumm mein Handy zog, zuhause anrief und eben Bescheid gab. Ich meine... fünf Uhr? Und wir hatten gerade erst ein Uhr!

Ach, und wenn, so schlimm würde es doch bestimmt nicht werden. Wir würden etwas essen, reden und ein wenig rechnen, das würde doch nicht schlimm enden, oder? "Also, guten Appetit.", wünschte er mir grinsend. "Danke... Ihnen... dir auch.", erwiderte ich und nahm mein Baguette raus, um anzufangen. Ein Biss in das Baguette und meine Augen weiteten sich, seine ebenso.

Ich schluckte runter und atmete per Schnappatmung ein und aus, er hastete zum Klassenschrank, füllte Wasser in zwei Becher und stellte sie auf den Tisch, ehe er einen großen Schluck davon nahm, genau wie ich. "Du willst mich umbringen!", sagte er und wedelte sich Luft zu, weil sein Kopf rot angelaufen war. "Ich bin grademal 27, hab vor ein paar Wochen mein Referendarium beendet und du willst mich schon töten!" Ich konnte nicht anders, als bei dem Anblick zu lachen. Er hielt inne und sah mich schief an, ehe er ebenfalls lachte.

Okay, so ein mieser Lehrer war er dann vielleicht doch nicht...

"Also... willst du Musik hören?", fragte er, ehe er das Baguette zurück in die Hülle schob.

Ich behielt es, immerhin war ich jetzt das Brennen der Zunge gewohnt und hatte etwas zu trinken. "Klar! Was hast du denn dabei?", fragte ich und versuchte einen Blick in die Aktentasche zu werfen, als mir ganz anders wurde. Das war wohl mit Abstand der unorganisierteste Lehrer der Welt! Alles flog einfach so rum und mittendrin CDs und eine Playstation Portable.

Krasser Lehrer.

"Also...", fing er an und holte die CDs raus.

"Fountains of Wayne, Busted, Ashlee Simpson, Green Day, Gym Class Heroes...", las er vor. Ich sah ihn schief an, ehe ich die CDs rüberholte, eher in der Erwartung er würde Schlager oder sowas hören... wie alle alten Leute eben. Aber da lagen wirklich diese CDs mit diesen Leuten. "Wow...", murmelte ich. "Du hast die Limitierte Busted!", fing ich sofort an und sah sie an. "Eine der ersten! Mit Autogramm!", stammelte ich nervös. Er lachte. "Klar. Die hab ich vor sieben Jahren auf'm Konzert getroffen und mir direkt die CD geholt. James konnte mich direkt gut leiden, wir haben ein bisschen geredet.", plauderte aus dem Nähkästen und ich erwiderte skeptisch ein: "Echt?" "Sonst würde ich es nicht sagen.", erwiderte er, mit dem Stuhl kippelnd. "Eigentlich schade, dass sie sich aufgelöst haben, wobei ich Son of Dork auch gut find. Aber die haben für diesen Sommer ein Comeback angekündigt." Ich sah ihn nun wirklich schief an. "Du bist der erste Lehrer, der wirklich was von Musik versteht.", meinte ich. Er grinste. "Danke." "Kein Problem.", erwiderte ich und beobachtete, wie er mit dem Stuhl kippelte.

Krank.

Wirklich ein Lehrer, der sich so wie ein Schüler verhielt! Das war doch bestimmt alles nur Tarnung, oder? Das konnte ich irgendwie... nicht glauben. Das stellte die Weltgesetze in Frage!

"Also, lass uns anfangen.", meinte er schließlich. "Erklär mal, was du kannst..."
 

Um es kurz zu machen:

Über vier Tage lernte ich eine Menge... zum Beispiel die ICQ-Nummer von James Bourne. Und natürlich Integralrechnung.

Meine Mutter war so stolz auf mich wie noch nie und ich hatte endlich einen Lehrer gefunden, der mich gut leiden konnte.

Sogar Draven wunderte sich, warum ich jeden Tag zur Schule kam, fragte mich auch. "Ich freue mich schon so auf Ian!", war meine Antwort, worauf Draven nur grinste.

"Also... das ist der letzte Nachhilfetag, ja?", fragte Ian und seufzte. "Was willst du nach der Schule eigentlich machen?"

Ich zuckte die Schultern.

"Ich werd wohl hier und da was machen. Aber mit einer nicht bewerteten Leistung in Mathe kann ich nirgendwo fest anfangen." Ian langte nach seiner Tasche und zog etwas hinaus. Sein eigenes Zeugnis. Er schob es zu mir.

"... Durchgefallen?", fragte ich, als ich die Note las und sah auf.

"Jap.", antwortete er grinsend. "Besser keine Leistung als durchgefallen zu sein, oder?", fragte er mich. Ich lachte. "Ja, wird wohl besser sein." Er stand auf und stellte sich hinter mich, mir durch das Haar wuschelnd.

"Darum meinte ich ja... du erinnerst mich an mich. Als ich jung war. Ich hab nie was gerafft und irgendwann bin ich nicht mehr zur Schule gegangen, weil mich keiner leiden konnte. Ich hatte damals keinen netten Mathelehrer oder zumindest keinen, der sich sonderlich darum bemüht hat. Die Schule war wirklich die Hölle. Und darum will ich dir das nicht antun. Ich will dir einen Deal anbieten."

Ich hatte ihm aufmerksam zugehört und war irgendwie erstaunt darüber, dass ich ihn an ihn selber erinnerte.

Er war Mathelehrer und in der letzten Klasse durchgefallen?

"Wir werden das Wochenende gemeinsam bei dir üben - und ich werde dich testen, offiziell und das wird dann einen Teil deiner Note ausmachen. Wie viel verrate ich dir nicht." Ich dachte kurz darüber nach und blickte auf. "Und wann kriege ich ihn wieder?" "Nach den Zeugnissen.", erwiderte Ian darauf, sich durch das schwarze, schulterlange Haar wieder zum Zopf bindend.

"Ähm... okay."

"Aber du musst mir eines versprechen, und ich vertraue dir auch."

"Ja? Was denn?"

"Du darfst vorher nicht lernen."

Ich sah ihn unschlüssig an und grinste dann, ehe ich meinte: "Das wird mir leicht fallen."

So saßen wir dann auch am Sonntagabend bei mir zuhause.

Ian unten bei meiner Mutter, einen Kaffee trinkend und ich oben in meinem Zimmer mit mehr als genügend Möglichkeiten zum Schummeln. Doch ich tat es nicht, immerhin vertraute er mir. Zittrig den Stift in der Hand haltend füllte ich den Test aus, kritzelte Rechnungen, strich sie durch, schrieb sie wieder neu und ging dann, als ich fertig war, herunter und drückte ihn Ian in die Hand.

Er warf nichteinmal einen Blick darauf.

"Also, ich geh dann mal.", sagte er und stand auf. "Oh, ich begleite Sie zur Tür!", sagte meine Mutter aufgeregt und war schon aufgestanden, ehe er sagte: "Nein, ich möchte noch etwas alleine mit Matt bereden, wenn Sie es mir erlauben, Mrs Willis." Meine Mutter sah nur schief drein, nickte dann allerdings, ehe ich mit ihm zur Tür ging, immernoch den Füller in der Hand haltend.

"Matt.", fing er kurz vor der Tür an und sah zu mir herunter. Ich sah ihn unschlüssig an.

"Ja?"

"Wenn du übermorgen dein Zeugnis bekommst, dann sei egal was dabei herauskommt, stolz darauf, denn du hast dich bemüht und das ist was zählt. Immerhin bist du schon in die Zwölfte gekommen. Das schaffst du auch noch."

Ich sah ihn schweigend an, hielt das schon für ein 'Du bist durchgefallen' und nickte nur. Er lächelte, strich mir durch das Haar, als er sich umdrehte. "Warte.", murmelte ich. "Hm?" Er sah über die Schulter. "Ich wollte mich bedanken... du hast mir Hoffnung gemacht und ich glaube, irgendwie macht mir Mathe jetzt sogar Spaß. Das war total nett von dir.", nuschelte ich. Er grinste. "Deine Mom hat dich gezwungen, das zu sagen, oder?" Ich schüttelte stumm den Kopf, als er nun nur lächelte, sich zu mir leicht herunter, drückte mir einen schnellen Kuss auf den Mund und legte mir den Zeigefinger auf die Lippen.

Ich war errötet und wandte den Blick ab.

ich sah, wie er grinste und meinte ein: "Bis übermorgen, Matthew." "Bis dann.", murmelte ich.
 

Diese Schüler-Lehrer-Sache war nicht erlaubt. Ich wusste das, und so hoffte ich, dass ich einfach nur bestand. Dann wäre das ganze doch gut, oder?

"Anita Whales.", wurde vorne von der Rektorin aufgerufen. Sie ging nach vorne, empfing ihr Zeugnis und ging traurig von der Bühne herunter. Sie hatte wohl nicht bestanden. Und dann...

"Matthew Willis." "Viel Glück!", flüsterte meine Mutter und auch Draven klopfte mir im Vorbeigehen auf die Schulter. Ich war sehr, sehr nervös und zitterte am ganzen Leib. Ich würde alle Leute vollkotzen vor Lampenfieber! Bestimmt.

Mit wackeligen Schritten ging ich herauf, wurde unter Klatschen empfangen, nahm mein Zeugnis, ohne darauf zu schauen und verließ die Bühne schnellen Schritten. Sofort kam Draven zu mir. "Und, was ist?", fragte er. Ich zuckte die Schultern. "Ich trau mich nicht, draufzusehen.", gestand ich schief lächelnd. Und auch Ian hatte ich nirgendwo erspäht. Meine Mutter hastete her. "Schau drauf!", forderte sie. Ich schüttelte den Kopf. "Ich will das mit Ian ansehen!"

So sah ich dann eine Gestalt im Shirt und Jeans hereinhuschen, ganz anders als sonst.

Dabei trugen hier alle Anzüge - sogar ich.

"Ian!", rief ich aufgeregt und rannte zu ihm. Er fasste mir an die Schultern. "Los, dreh um!", sagte er grinsend.

Auch Draven und meine Mutter sahen mir unheimlich gespannt über die Schulter, als ich das Zeugnis umdrehte.

"Eine... Vier?", fragte ich. "Heißt das ich hab..." Ich traute mich gar nicht mit zittriger Stimme weiterzusprechen. "Bestanden!", sagte Ian für mich grinsend, als ich in einen Freudenschrei ausbrach und ihn heftig umarmte.

"Ich hab bestanden!", freute ich mich, er hob mich hoch und grinste.

"Und den Test willst du nicht haben?" "Doch, her damit!", forderte ich. Meine Mutter stand nur baff daneben und Draven lachte ein: "Als hätte ich es nicht gewusst."

Ian zog ein Blatt Papier aus der Hosentasche und drückte es mir in die Hand.

Das waren meine Rechnungen, doch nicht irgendwas angestrichen.

Ich drehte das Blatt um.

"Aber... da steht keine Note drauf!"

Und dabei sah das Blatt von mir aus wie ein Schlachtfeld!

"Ist die Note nicht völlig egal, es zählt, dass du es versucht hast, und egal wie das Ergebnis war, es war zufriedenstellend, weil du dich nicht gewehrt hast, etwas zu lernen."

Ich starrte ihn an, erst den Test, dann Ian, ehe ich den Test zerriss und Ian fest umarmte.

"Danke...", murmelte ich in sein Shirt.

Er grinste und fuhr mir durch das Haar.

"Ist doch kein Problem. Und, willst du jetzt auch Lehrer werden?"

Ich sah grinsend auf. "Nie im Leben." Er lachte.

"Das ist die richtige Einstellung!"

"Von mir auch nochmal danke.", sagte meine Mutter nun lächelnd und nahm das Zeugnis an sich. "Aber ich kann es immernoch nicht glauben."

"Dann kann ich dir ja noch was sagen!", meinte ich freudig, ehe ich ihre Hände nahm und sie drückte. "Ich hab mich in Ian verliebt!" Draven grinste wissend und meine Mutter sah mich verwirrt an. "Bitte was?" "Ist schon gut." Grinsend ging ich wieder zu Ian und ließ mich von ihm umarmen, ehe er sich zu mir hinunterbeugte und mir einen Kuss auf das Haar drückte.

"Und jetzt geh' ich studieren!"

Ungläubige Blicke lagen auf mir.

"... War nur 'n Scherz.", gestand ich grinsend.



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