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Bosom Buddies

...ein Herz und eine Seele
von

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„Auf nach Deutschland mit Trouble-Airlines!“

Auf dem Flughafen von Lyon war bereits am frühen Morgen schon der Teufel los.

Unzählige Geschäftsleute hasteten mit ihren Mobiltelefonen am Ohr durch die Eingangshalle, diskutierten wild vor sich hin und warfen nervöse Blicke auf ihre Armbanduhren.

Itachi Uchiha saß auf einem der freien Sitzplätze, zwei schwarze Koffer unterschiedlicher Form und Größe neben sich auf dem Boden plaziert. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet und sein Gesicht zeigte keinerlei Emotion. Dies war wohl auch besser so, denn die Laune des Ermittlers war im Laufe des frühen Morgens an seinem Nullpunkt angelangt und zeigte Tendenzen noch weiter in den Keller zu sinken. Schlecht gelaunt und ungeduldig wartete Itachi auf seinen neuen Partner, oder, wie er es nannte, auf seinen neuen Klotz am Bein. Er hatte gar keinen Partner gewollt, man hatte ihn nicht einmal gefragt, sondern einfach diesen komischen Bengel vor die Nase gesetzt. Nun sollten sie zusammen einen Auftrag in Deutschland erledigen. Das würde er auch allein schaffen, er brauchte dafür keinen kleinen Jungen, der ihm förmlich in den Arsch kriechen, und dann wohl auch noch den Besserwisser heraushängen lassen würde.

„Merde.“

Itachi blickte hoch zur Uhr. Es war bereits eine ganze Minute nach 6 und von diesem Kabuto war noch nichts zu sehen. Es war doch vereinbart gewesen, dass sie sich um 6 Uhr früh im Foyer des Flughafens treffen sollten.

Das leise Geräusch von Rollen riss Itachi aus seinen Gedanken. Er sah auf und erblickte den Silberhaarigen Japaner, welcher mit einem leiht verlegenen Lächeln auf ihn zu kam, zwei Koffer im Schlepptau und eine schwarze Sporttasche über der Schulter.

„Guten Morgen, Monsieur Uchiha!“, begrüßte Kabuto seinen Partner freundlich, erhielt jedoch als Antwort nur einen finsteren Blick, als der Angesprochene sich erhob.

„Was soll daran gut sein? Sie haben mich warten lassen!“, murrte Itachi schlecht gelaunt.

„Nun, das tut mir Leid. Wir waren zu 6 Uhr verabredet, wenn Sie zu früh sind, ist das leider nicht meine Schuld.“, gab der Silberhaarige zurück. Unbeeindruckt dessen deutete der andere zur Uhr. „Nun“, sagte er kühl, „wir haben es mittlerweile 6:01 Uhr. Demnach haben Sie sich sehr wohl verspätet und mich damit warten lassen.“

Einen Moment lang blickten die beiden Ermittler sich einfach nur an, ehe Kabuto resignierend den Kopf schüttelte.

„Puh...ein Perfektionist. Das hätte man mir aber auch wirklich vorher sagen können...“, seufzte Kabuto leise und wandte sich zum Abfertigungsschalter um. Itachi blickte ihm mit einem mehr als finsteren Blick hinterher, ehe er sein Gepäck nahm und ihm folgte.

„Außerdem“, fuhr Kabuto während er voranschritt fort, „habe ich vorher noch die Informationen vom Hauptquartier abgeholt. Sicherlich hätten Sie auch einfach drauf los nach Deutschland reisen können, doch wenn Sie dann noch nicht einmal wissen worum es überhaupt geht...“. Der Schwarzhaarige antwortete darauf nicht, sondern gab nur ein abfälliges Schnauben von sich.

Die beiden Ermittler traten an den Schalter und begaben sich anschließend mit ihren Tickets und ihrem Handgepäck in die Abfertigungshalle. Nachdem sie durchleuchtet worden waren, blickte Kabuto hoch zur Anzeigetafel. Ihr Flieger würde sich um etwa zwanzig Minuten verspäten.

„Na großartig! Erst lassen Sie mich warten und jetzt auch noch das Flugzeug! Und dafür hab ich auf meine zweite Kanne Kaffee verzichtet?!“, knurrte Itachi schlechtgelaunt. Etwas verwundert darüber, dass ein lebender Mensch so viel Kaffee an einem Morgen konsumieren konnte, schob der Silberhaarige seine runde Brille zurecht und wandte sich an Itachi.

„Nun...da wir jetzt gezwungenermaßen etwas mehr Zeit haben...würde ich Sie auf einen Kaffee einladen, wenn Sie möchten.“, bot Kabuto an. Der Angesprochene hob leicht verwundert eine Augenbraue und musterte seinen Partner skeptisch, nickte dann aber. „Also schön“, antwortete er, „dann dürfen Sie mich einladen. Ich nehme einmal einen großen Kaffee, ohne Milch, ohne Zucker und heiß; dazu zwei Croissants.“

„Das dürfen Sie der Dame selbst sagen, wenn ich es schon bezahle.“, entgegnete der andere nur und ging zur kleinen Flughafenbar, gefolgt von Itachi.

Dort angekommen wiederholte der Schwarzhaarige seine Bestellung noch einmal und genoß innerlich den faszinierten Blick der Bedienung, welche ihn mit leicht geröteten Wangen anstarrte, ehe sie sich an Kabuto wandte.

„Ich nehme eine heiße Schokolade mit Sahne und einen Schoko- Croissant.“, bestellte Kabuto und fing sich prompt den entgeisterten und ungläubigen Blick Itachis ein.

„...was?“, wollte Kabuto wissen, ohne seinen Partner anzusehen.

„Haben Sie unter Ihrem Mantel ein Kind versteckt, oder hab ich was an den Ohren?“, meinte Itachi noch immer skeptisch dreinblickend.

„Nein“, entgegnete der Angesprochene ruhig, „aber ich trinke keinen Kaffee.“

Eine von Itachis Augenbrauen zuckte leicht, als er seinen Blick von Kabuto abwandte.

„Jemand, der keinen Kaffee mag, käme mir niemals ins Haus. Egal wer es wäre.“, meinte er trocken und blickte zur Anzeigetafel zurück.

„Das ist gut, dass Sie mir das sagen, dann weiss ich zumindest schon mal, dass wir beide uns wohl niemals anfreunden werden.“, erwiderte Kabuto und sah seinen Partner nun doch mit einem leicht kühlen Blick an. „Ich hasse Kaffee.“

Man konnte förmlich die negativen Energiestöße sehen, die in jenem Moment wie lauter Blitze zwischen den beiden Ermittlern aufeinander trafen. Der Blick, mit welchem Itachi seinen Gegenüber bedachte, war dunkler als jeder Abgrund, als wäre er der schlimmste aller Dämonen.

„So, ein großer Kaffee, zwei Croissants und die Schokolade, Schoko-Croissant.“, unterbrach die Bedienung den Moment der mordlüsternden Blicke und stellte die bestellten Sachen vor die beiden Ermittler auf den Tisch.

Ohne ein weiteres Wort wandten sie sich von einander ab und widmeten sich ihrem Frühstück.

Die angespannte Stimmung blieb noch die nächsten fünfzehn Minuten erhalten, bis die Anzeigetafel die Passagiere zum Betreten des Flugzeuges anwies. Itachi, der sein Mahl bereits beendet hatte, erhob sich von seinem Platz und ging schon vor, während Kabuto bezahlte und mit der letzten Ecke seines Croissant dem Schwarzhaarigen folgte.

Im Flugzeug befanden sich hauptsächlich Geschäftsleute, die entweder angespannt in Anzug und Krawatte auf ihren Plätzen saßen, oder ihre Aktenkoffer in die Gepäckablage hievten.

Itachi war gerade dabei es sich auf seinem Platz gemütlich zu machen. Mit einem leichten Seufzen ging Kabuto zu ihm hin, da sie nebeneinander saßen. Interpol hatte die Flugtickets bereits besorgt gehabt, so hatten die beiden Ermittler keine andere Wahl, als die nächsten zweieinhalb Stunden nebeneinander auszukommen.

„Könnten Sie mich wohl bitte durchlassen, Uchiha?“, forderte Kabuto seinen Partner auf, welcher den Platz am Gang eingenommen hatte. Desinteressiert blickte der Angesprochene seinen Partner an. „Was kriege ich dafür?“

Der Silberhaarige rollte genervt mit den Augen. „Oh, bitte, stellen Sie sich nicht an wie ein kleines Kind!“, meinte er nur bestimmt und schob sich in dem sehr kleinen Raum zwischen Sitz und Itachis Beinen vorbei. Genau in diesem Moment ließ sich ein Passagier auf genau diesem Platz nieder, wodurch sich die Sessellehne nach hinten drückte und Kabuto ein Stück weit ach vorne fiel. Nur um Haaresbreite hatte der Japaner den Sturz abfangen können und blickte nun genau in Itachis dunkle Augen, welche ihn leicht skeptisch fixiert hatten. Mit den Händen hatte Kabuto sich an Itachis Rückenlehne abgestützt und somit verhindert, dass er, wie es immer in klischeehaften Liebeskomödien gezeigt wurde, in dessen Schoß landete. Mit einer Vierteldrehung hatte der Silberhaarige Ermittler es schließlich doch noch an seinen Platz geschafft und atmete erleichtert aus. Gleich am frühen Morgen Frühsport, das hatte er schon in der Schule gehasst. Besonders, da er damals nicht gerade viele Freunde gehabt hatte und damals war er auch noch eine sportliche Niete gewesen, was sich erst viele Jahre später gelegt hatte.

Noch einmal tief ausatmend entledigte sich Kabuto seines inzwischen viel zu warmen Mantels und ignorierte dabei die noch immer argwöhnischen Blicke seines Partners. Dass er ihn nicht leiden konnte, hatte er ihm ja nun mehr als genug bewiesen.

„Sehen Sie, Uchiha, und genau aus diesem Grund ziehen die Leute es vor lieber dem anderen Platz zu machen und aufzustehen.“, erklärte Kabuto seinem Partner, welcher daraufhin nur leise schnaubend das Gesicht abwandte.

Als das Flugzeug startete, und die Stewards die korrekte Anwendung der Rettungswesten erläutert hatten, verspürte Kabuto einen leichten Druck im Ohr und er musste öfter mal schlucken, damit dieses Gefühl wieder verschwand. Sein Blick war dabei aus dem Fenster gerichtet, an welchem fluffige, weiße Wölkchen vorbei rauschten. Sein Blick war auf die Landschaft unter ihnen gerichtet, auf die Stadt, dessen Häuser und Straßen immer kleiner und undeutlicher wurden, die Landschaften, die wie eine bunte Flickendecke dalag, ehe sie ganz unter dem weißen Wolkenmeer verborgen lag.

Die Maschine flog nun nicht mehr schräg und das kleine Lämpchen über den Köpfen der Passagiere ging aus. Nun begannen die meisten Leute in dem Flugzeug in ihren Jackentaschen zu kramen und ihre Walkman und MP3 Player herauszuholen, ebenso Itachi und Kabuto.

„Dann bis in Deutschland.“, meinte Kabuto nur und steckte sich die Stöpsel seiner Kopfhörer in die Ohren, was ihm Itachi schweigend gleichtat. Nur wenige Momente später war die Musik des MP3 Players alles, was Kabuto hörte. Stumm bewegte er die Lippen zu den Liedtexten und versank ganz in seinen Gedanken. Das Weiß der Wolken war nach einiger Zeit regelrecht brennend doch wandte der Ermittler den Blick nicht ab.

Die Stimme der Sängerin des aktuellen Songs ließ seine Nackenhaare leicht zu Berge stehen, er spürte, wie sich leicht aufstellten und sich dieses schmerzhafte Kribbeln in seinem Gesicht bemerkbar machte. Sein Körper reagierte jedes mal genau so, es war inzwischen ein vertrautes Gefühl, wann immer er dieses Lied, ‚Frozen‘ von der Band Within Temptation hörte. Er wusste nicht genau warum, doch es war sein Lieblingslied. Vielleicht war es eben wegen dieses Gefühl, oder aber auch wegen des Textes, er wusste es mittlerweile nicht mehr genau. Es war einfach nur traurig schön. Gedanken versunken schlang Kabuto seine Arme leicht um sich selbst, mit der linken Schulter an die Wand neben dem kleinen Fenster gedrückt, den Blick aufs Wolkenmeer.

Itachi hatte immer wieder seinen Blick durchs Flugzeug wandern lassen, sich die anderen Passagiere etwas angeschaut, da es ja sonst nichts zu sehen gab auf diesem kleinen Raum. Es wirkte alles ganz anders, wenn keine Geräusche zu hören waren, bis auf die Musik, welche aus dem MP3 Player in seine Ohren drang. Es kam ihm so vor, als würde diese Musik ihn umgeben, jedes andere Geräusch einfach vertilgen, einfach unter sich ersticken, wie eine dicke Decke.

Viele Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum. Leider waren die meisten davon Gedanken über seinen neuen Partner, an welchen er im Moment absolut gar nicht denken wollte. Er würde sich nur wieder über ihn aufregen und das würde sich wieder negativ auf seinen physischen Zustand auswirken. Er schaute auf den Gang, wo gerade die Speise- und Getränkewägelchen kamen. Als die Stewardess bei ihm angelangt war, bestellte er sich einen Becher Kaffee und spielte einen Moment lang mit dem Gedanken für Kabuto auch etwas zu bestellen, doch verwarf er den Gedanken gleich wieder. Der würde sich schon selbst drum kümmern wenn er was wollte. Vermutlich war er schon längst eingepennt, ging es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf. Betont abfällig warf er Kabuto einen kurzen Blick zu, richtete ihn jedoch sogleich etwas direkter auf ihn. Die zuvor verstärkt aufgesetzte Abfälligkeit war aus Itachis Gesicht gewichen.

Er blickte Kabuto forschend an. Was hatte der denn? Warum hatte er sich so in die hinterste Ecke seines Sitzes gedrängt? Vor allem aber...warum sah er denn plötzlich so todtraurig aus? Als wäre er innerlich irgendwie verletzt...hatte er es vielleicht übertrieben? Nein, das bestimmt nicht...oder? Der Ausdruck auf Itachis Gesicht wurde etwas ernster. Wegen irgend etwas war dieser Kabuto doch offensichtlich traurig, seinem Blick nach zu urteilen, mit welchem er so nach draußen starrte, sogar mehr als nur das. Er wirkte beinahe so, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Der Schwarzhaarige wandte sein Gesicht wieder ab. Das wollte er nicht sehen. Er wollte zwar, dass Kabuto merkte wie wenig er ihn leiden konnte, doch dass er seinetwegen weinte, das wollte er nun doch nicht. Leicht nachdenklich kratzte sich der Ermittler am Nacken und begann einen Moment zu überlegen.

Kabuto seufzte leise, merkte davon jedoch nicht wirklich etwas. Ebenso wenig merkte er, dass sein Gesichtsausdruck aussah, als hätte er sich an seine verstorbene Geliebte erinnern müssen, welche er natürlich nie gehabt hatte. Die Letzten Töne seines Lieblingsliedes waren gerade dabei zu verklingen, als ihm etwas aus den Augenwinkeln aus seinen Gedanken riss. Der silberhaarige Ermittler blickte auf und sah, dass ihm jemand einen Becher mit heisser Schokolade entgegenhielt. Verwundert folgte er dem Arm mit dem Blick, bis er überrascht erkannte zu wem dieser gehörte. Es war Itachi.

Überrascht und eine Spur verwirrt starrte Kabuto seinen Partner an, welcher den Blick geschickt in Richtung seines Kaffees gerichtet hatte und ihm mit der anderen Hand den Becher entgegenstreckte.

„...äh...was-...ich meine...“, begann Kabuto leise, wurde jedoch von Itachi unterbrochen.

„Nimm endlich, oder seh‘ ich aus wie der Getränkehalter?!“, murrte er, den Blick noch immer auf seinen Kaffee gerichtet. Zögernd nahm der Silberhaarige den Becher entgegen und starrte in die helle, rötlich- braune Flüssigkeit. Warum tat er das auf einmal, fragte sich Kabuto verwundert und ließ immer wieder den Blick zu seinem Sitznachbarn wandern.

„...uhm...d-...danke...“, brachte er schließlich leise hervor, den Blick ebenfalls in sein Getränk gerichtet. Itachi ließ seinen Blick nur kurz aus den Augenwinkeln zu seinem Partner wandern, ehe er einen Schluck Kaffee zu sich nahm.
 

Es verging einige Zeit, in der sich die beiden Ermittler einfach nur anschwiegen. Inzwischen war schon eine ganze Stunde vergangen. Anderthalb Stunden warteten noch auf die beiden Japaner, doch die Zeit schien praktisch zu schleichen. Wann immer Itachi auf seine Armbanduhr blickte, waren nur wenige Minuten verstrichen und er wollte doch endlich aus dieser elenden, stickigen Maschine raus. Zudem würde sich der Kaffee bald wieder melden und er ekelte sich einfach zu sehr vor diesen elenden öffentlichen Toiletten. Besonders vor solchen in engen, stickigen Flugzeugen. Allein beim Gedanken daran, wie viele Leute die wohl schon benutzt haben mochten, kam ihm beinahe die Galle hoch.

Missmutig und zunehmend angespannter ließ der Schwarzhaarige den Kopf auf die Rückenlehne zurücksinken und starrte an die Decke. Sein Augenmerk wanderte automatisch nach unten, als sich jemand über ihn rüber beugte. Leicht irritiert beobachtete er Kabutos merkwürdige Verrenkungen, die er anstellte um die Zeitung, welche in dem Netz an der Rückenlehne des Platzes, schräg vor dem Itachis lag, heranzukommen. Jedoch war dazu sein Arm etwas zu kurz und lieber schien er sich auf seinen Partner legen zu wollen, anstatt ihn einfach zu fragen, ob er ihm die Zeitung reichen würde. Nicht, dass er sie ihm geben würde, aber er hatte es doch zumindest einmal versuchen können.

„...gibt es einen Grund, warum du nicht einfach mal aufstehst und sie dir wie jeder normale Mensch holst?“, wollte Itachi nach einigen Augenblicken wissen.

„Weil“, antwortete Kabuto unter Anstrengung, „ich nicht hier herausragen will, wo alle anderen sitzen und schlafen.“. Der Schwarzhaarige hob nur leicht irritiert eine Augenbraue.

Nachdem der Kleinere es nach etwa einer Minute einfach nicht geschafft hatte an die Zeitung zu kommen, wandte er sich zu seinem Partner um. „...könntest du...mir vielleicht die Zeitung rüber reichen?“ fragte er ihn zögernd.

„Können könnte ich schon. Aber um ehrlich zu sein...schaue ich dir lieber noch ein bisschen länger zu wie du dich verrenkst und zum Affen machst!“, antwortete Itachi gelassen und faltete seelenruhig die Hände ineinander, den Blick auf Kabuto gerichtet.

„Oah, du bist aber auch so ein-...“, knurrte Kabuto und erhob sich nun doch ein wenig um die Zeitung endlich zu erreichen und sich mit dieser auf seinen Platz zurücksinken zu lassen. Gerade wollte er sich dem Lesematerial widmen, als er Itachi bemerkte, der sich ihm nun zugewandt hatte und ihn kühl, jedoch aufmerksam ansah.

„Ja? Was wolltest du eben sagen?“, fragte der Schwarzhaarige nach. Kabuto schüttelte nur schwach den Kopf. „Ach, gar nichts.“

„Oh, doch. Na los, immer raus damit. >Du bist aber auch so ein...< ...was? Was bin ich denn, hm?“, harkte der andere weiter nach und lehnte sich ein Stück weit zu Kabuto herüber, den einen Arm auf der kleinen Lehne abgestützt, welche die einzige Trennlinie zwischen ihnen war.

Etwas irritiert rückte Kabuto ein Stück näher zum Fenster und richtete den Blick auf die Titelseite der Zeitung. „...gar nichts. Wirklich.“

Der Silberhaarige schrak zusammen, als er mit einer Hand am Kinn gepackt wurde und nun erneut in Itachis dunkle Augen blickte. Der Schwarzhaarige war ihm beängstigend nah gekommen, er hatte sich etwas mehr über die Lehne gebeugt und Kabutos Gesicht ein kleines Stück zu sich gezogen.

„Was? Sprich dich ruhig aus; was bin ich denn? Ein Mistkerl? Ein mieses Arschloch? Ein arrogantes Miststück?! Oder hast du dir einen besseren Begriff ausgedacht, den ich noch nicht kenne?!“, flüsterte Itachi scharf, als könne er mit seiner Stimme alles, was ihm in die Quere kam, zerschneiden. Verunsichert und eine Spur nervös befreite sich Kabuto aus dem Griff seines Partners. „N- nein. Es-...ich...weiss nicht was ich sagen wollte!“, entgegnete er verunsichert und rieb sich leicht das Kinn. „...und außerdem, wie kommst du dazu mich einfach zu duzen?!“

Der Silberhaarige sah seinen Gegenüber empört an. Itachi jedoch blickte nur ungläubig und skeptisch drein.

„Du sagst doch auch schon die ganze Zeit ‚Du‘ zu mir.“, antwortete er nur.

„Stimmt doch gar nicht!“, entgegnete Kabuto prompt.

„Und wie das stimmt! Hörst du dir selbst nicht zu, wenn du redest?!“

„Du machst es ja schon wieder!“

„Aber du! Sollen wir dein sinnloses Gefasel mal aufnehmen, dann merkst du vielleicht auch mal was du für einen Schwachsinn von dir gibst!“

„Hörst du jetzt wohl endlich damit auf?!“

„So, jetzt reichst’ s!“, meinte Itachi aufgebracht und stellte seinen MP3 Player auf ‚Aufnahme‘.

Kabuto verschränkte nur genervt die Arme vor der Brust. „Oh, bitte, das ist doch lächerlich! Lass den Unsinn, du wirkst voll kindisch!“, protestierte Kabuto und hörte seine eben gesagten Worte noch einmal von Itachis MP3 Player, ebenso der Rest der Flugzeugpassagiere, welche sich empört zu den beiden umwandten.

„Siehst du! Du hast sehr wohl ‚Du‘ zu mir gesagt, also spiel dich nicht so auf, Kleiner!“, meinte Itachi mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht.

„Nenn‘ mich nicht ‚Kleiner‘!“

„So, wie ich dich nennen würde, würde sich in zivilisierten Kreisen nicht gehören, Kleiner!“, gab Itachi nur zurück.

„Könnten Sie jetzt wohl still sein, andere Leute hier wollen Ihre persönlichen Konflikte nicht mit anhören!“, meldete sich ein kahlköpfiger Mann in Anzug, eine Reihe vor den beiden Ermittlern, empört zu Wort und wandte sich zu den beiden um.

„Ja, natürlich, bitte entschuldigen Sie vielmals, Monsieur.“, entschuldigte sich Kabuto, dem die Situation mehr als unangenehm war, und richtete den Blick wieder aus dem Fenster.

Itachi schüttelte nur genervt den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

Die restliche Stunde verstrich ohne weitere Streitereien seitens Itachi und Kabuto. Beide hatten sich von einander abgewandt und blickten in entgegengesetzte Richtungen. Der Silberhaarige blickte noch immer aus dem Fenster und betrachtete die ab und an sichtbare Landschaft unterhalb des Flugzeuges. Hin und wieder waren einzelne Häuser zu sehen, je näher sie ihrem Ziel kamen, desto mehr Häuser wurden es. Mittlerweile konnte Kabuto sogar Straßen und Autos erkennen.

Es dauerte nicht mehr lang, ehe das Flugzeug zur Landung ansetzte und eine blonde Stewardess ankündigte: „Wir erreichen in Kürze unser Ziel: Flughafen Tegel, Berlin.“

Allgemeine Erleichterung machte sich unter den Passagieren breit. Sie alle waren froh bald aus der Maschine zu können.

Bei der Landung machte sich in Kabutos Ohren erneut dieser unangenehme Druck bemerkbar, wie er schon beim Start vorhanden war. Die Maschine landete auf der Rollbahn des Flughafens und kam schließlich zum Stehen. Die Türen wurden geöffnet und die Passagiere nahmen ihr Handgepäck wieder an sich, ehe sie die stickige Maschine verließen. Itachi und Kabuto zogen einen gewissen Abstand zwischen einander vor, welchen sie auch beibehielten, bis sie an der Gepäckausgabe angelangt waren und ihre Koffer an ihrer Seite hatten. Eine milde Brise umwehte die beiden Ermittler, als sie aus der Flughafenhalle ins Freie traten. Die Sonne schien, der Himmel war blau und nur einzelne kleine Wölkchen zogen an diesem vorbei.

Tief und erleichtert atmete Kabuto die milde Sommerluft ein und endlich hatte sein altbekanntes Lächeln seinen Weg zurück in Kabutos Gesicht gefunden.

„Bienvenue en Allemagne!“*
 

~Fortsetzung folgt~
 

**~~Anmerkungen~~**

So, das 2. Kapitel ist da! ^^ Und das 3. ist in Arbeit, Jawohl! uû

Ich finde Französisch allmählich echt lustig! XD

Nja, ich hoffe, diese FF gefällt euch ^^
 

*"Willkommen in Deutschland!")



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kodomo-no-Luna
2014-01-15T18:34:07+00:00 15.01.2014 19:34
So, ich weiß ich habe zu diesem Chapter bereits einen Kommentar verfasst (vor zig Millionen Jahren jedoch), doch komme ich nicht umhin, einen zweiten zu schreiben. Ich habe gestern Abend mal meine Abendlektüre gewechselt und diese FF mal wieder gelesen und... Tränen gelacht! XD Einfach herrlich, wie toll diese Geschichte noch immer ist (in meinen Augen) und mir zeigt, wie sehr ich diese Charaktere eigentlich vermisst habe! Beste Szene ever übrigens (ich zitiere):
>>„So, jetzt reichst’ s!“, meinte Itachi aufgebracht und stellte seinen MP3 Player auf ‚Aufnahme‘. Kabuto verschränkte nur genervt die Arme vor der Brust. „Oh, bitte, das ist doch lächerlich!Lass den Unsinn, du wirkst voll kindisch!“, protestierte Kabuto und hörte seine eben gesagten Worte noch einmal von Itachis MP3 Player, ebenso der Rest der Flugzeugpassagiere, welche sich empört zu den beiden umwandten...<<
Ich hab mich wie gesagt beömmelt bis zum geht nicht mehr und muss nur daran denken, da erscheint ein Grinsen auf meinem Gesicht. Ich weiß, ich hab's schon so oft gesagt, du kannst es sicher nicht mehr hören (oder lesen in diesem Fall), aber ich liebe deine Geschichten mit den Beiden und würde regelrecht vor Freude sterben, sollte dich mal die Muse küssen hier weiter zu schreiben. Denn bisher ist es meine Lieblings-Fanfiction von dir.

So, das musste noch einmal gesagt werden! :3
Fühl dich ganz fest gedrückt! <3
Von:  Halfangelic
2008-05-28T11:39:52+00:00 28.05.2008 13:39
einsame klasse!
ich hab teilweise soo weggepackt^^
ita macht einem das leben aber wirklich nicht leicht...
mit mir wär das vermutlich viel schlimmer abgelaufen.
ich hoffe du schreibst schnell weiter^^
ich bin echt gespannt!
lg
Von:  Kodomo-no-Luna
2008-05-28T10:29:34+00:00 28.05.2008 12:29
Jahaaa! Nun bin ich aber mal die Erste, yeah! ^~^ *zufrieden ist* Und ja, ich habe das Kapitel nun schon zum zweiten Male gelesen da es mir verdammt gut gefällt! Ich liebe es, wenn sie sich in den Haaren haben! Und ich hab drauf geachtet und es war Itachi, der mit dem 'Du' angefangen ist! Jaha... ich hoffe dass ich nichts übersehen hab, wäre ja nun sehr peinlich! ^,^° Äh jedenfalls... hm... meine Güte, ich sage dir jedes Mal, dass ich die Geschichte, die Charas und die Art liebe wie du alles schreibst also, sag ich dazu nichts weiteres, will mich ja nicht wiederholen! Ahhh! Ja! Dazu muss ich nun aber mal was sagen, yeah! Zu "Frozen"! Ich meine wir haben uns gestern schon drüber unterhalten, aber dennoch... es ist so schön, dass du das Lied auch so magst und das ist dran Schuld bin! Hach~ bei so was bin ich aber gerne schuldig! *lach* Und danke, dass du mir so zügig Bescheid gesagt hast, dass ein neues Kapitel on ist! Wie du weißt, habe ich ja schon im Zirkel bescheid gegeben, JD hab ich es auch gesagt, aber das gehört wirklich nicht hier her. So, dann bin ich mal sehr gespannt wie es denn nun weiter geht! Man, ich hoffe ja, dass noch so einiges schief geht! Hoffe ja, dass ihr Hotel (oder was auch immer) was verpatzt hat und sie sich ein Zimmer teilen müssen, woraus Ita sicher wieder ein Drama macht! XDDD LOL Nein, ich weiß du machst dass schon! ^.~b Guuut, also dann schreib mal schön weiter, ich warte sehnsüchtig auf das dritte Kapitel! ^^ Viel Spaß dabei dann und bis zum nächsten Kommi! ^^//


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