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Wild Prärie

von

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Sumi

Sumi


 

Leise raschelte die Decke, als der schlanke Körper sich bewegte. Mit jeder Minute wurde sein Schlaf unruhiger, bis er endgültig die Augen aufschlug und sich gleich darauf aufrappelte. Sein Herz schlug ihm schnell in der Brust, während er ausgiebig einen Blick durch die Umgebung schweifen ließ.
 

Er befand sich auf einem Bett, welches viel weicher als die provisorischen Strohmatten, auf denen er sein Leben lang geschlafen hatte. Was auch der Grund war, wieso er nur unruhig geschlafen hatte, da er es nicht gewöhnt war, in einem Bett zu schlafen. Doch das beschäftigte ihn zurzeit nicht ganz so, als die Frage, wo er sich hier befand.
 

Um dies rauszufinden, stand er auf und ging langsam auf die Tür zu. Er rüttelte erst an den Griff, ehe er die Klinke hoch und runterdrückte. Ein paar Mal, bis er einsehen musste, dass nichts passierte. Grummelnd ließ er die Tür außer Acht und tapste weiter, barfuss durchs Zimmer und ging geradewegs zu den Fenstern rüber. Es faszinierte ihn genauso leicht, wie es ihn auch abschreckte.
 

Immerhin sah er eine schöne, grün befleckte Landschaft vor sich, die in seinem Inneren eine tiefe Sehnsucht linderte. Dieser Anblick war ihm lange verwehrt gewesen… seit seiner Gefangenschaft, genau genommen… und er vermisste es, frei zu sein. Was ebenso unmöglich war, wie bei seiner Familie sein zu können. Denn soweit er diesen weißen Mann einschätzen konnte, tat dieser alles, damit er überlebte.
 

Immerhin hatte er nur ein einziges Mal was von ihm über den Schädel bekommen, wodurch er ihm erst ausgeliefert war. Doch seither hatte ihn das Bleichgesicht nie wieder angegriffen oder mit irgendwelchen Waffen gedroht und verletzt. Was schon seltsam war, da man genau dies mit seinen Feinden tat.
 

Seufzend stieß er die Luft aus, da seine Gedanken schon wieder um diesen Mann kreisten. In letzter Zeit passierte es ihm öfters, als es ihm lieb war. Dabei spielte der flüchtige Kuss von dem Bleichgesicht, keine unwesentliche Rolle. Auch wenn er ihn schon vorher berührt hatte, um ihn zu waschen, war dabei nie diese Intensität zurückgeblieben, dass er glaubte ihn immer noch spüren zu können. Seine rauen Lippen, die auf seinen Mund ein leichtes Kribbeln zurückgelassen hatte. Etwas, was ihn verwirrte und anfing zu reizen. Er konnte nicht glauben, dass er diesem weißen Mann, mit seinen eindringlichen und dennoch ruhigen Blicken und seinem viel zu sanften Verhalten… nun, dass er begann auf ihn zu reagieren und…
 

Ein Räuspern hinter sich, holte ihn aus seinen Gedanken. John war vor wenigen Minuten ins Zimmer gekommen und hatte sein süßes Kätzchen am Fenster bemerkt. Woraufhin er weiter in den Raum getreten war, während ihm die Bemerkung herausrutschte: „Mach dir keine Hoffnung Kitty, hier kommst du nicht raus. Sowohl diese Tür, als auch sämtliche anderen Türen und Fenster sind verriegelt.“
 

Jetzt bekam John die Aufmerksamkeit des jüngeren Mannes, der ihn aus zusammengekniffenen Augen ansah. Sofort bereute er seinen sarkastischen Ton, weshalb er sich innerlich schalt. Kein Wunder das sein Kätzchen immer auf Stur schaltete, bei seiner Provozierenden Art. So hob John seine Mundwinkel zu einem Lächeln an und meinte viel ruhiger und sanfter: „Aber deswegen bin ich nicht hier. Ich möchte nicht schon wieder Streit mit dir haben.“
 

Sein süßer Wildfang hatte seine veränderte Stimmlage mitbekommen, weshalb sein Kätzchen, sein süßes Köpfchen leicht zur Seite legte und ihn abwartend ansah. Um den angestauten Klumpen in seinem Hals wegzubekommen… da er das Gefühl hatte, kein Wort rauszubekommen… räusperte sich John kurz.
 

„Hau“, begann er zögerlich, wobei seine Aussprache leicht holprig war.
 

Dennoch schien der andere Mann, seine Begrüßung wahrgenommen und sogar verstanden zu haben. Der misstrauische Ausdruck verschwand, während sein kleines Kätzchen ungläubig seine Augen aufriss. Stumm öffnete er seinen Mund, wusste aber anscheinend nicht, was er davon halten sollte, weshalb er sofort wieder diese lieblichen Lippen schloss. Und John wusste, wie weich sie waren und vor allem, wie süchtig sie ihn machten.
 

Doch riss er sich zusammen, während er sich eher auf die nächsten Worte, die er in derselben Sprache ausführte, die sein Kätzchen zu verstehen schien. Gebrochen fuhr er fort zu reden: „Du wohnst jetzt hier, bei mir. John ist mein Name. John. Und wie heißt du?“
 

„…“ Statt einer Antwort, schüttelte sein Kätzchen, abwehrend seinen Kopf, während es zögerlich sein Gegenüber musterte.
 

Also entweder war seine Aussprache schlimmer als er zuerst annahm und der junge Mann hatte ihn nicht verstanden oder… und darauf tippte John eher… sein Kätzchen war noch etwas überrumpelt von seinen Worten, das er es erneut versuchte: „Ich heiße John. Und du bist?“
 

Zuerst sah es so aus, als wollte sein Gegenüber nichts sagen, doch dann öffnete sein kleines Kätzchen, seine sinnlichen Lippen und sprach: „Sumi.“
 

~~~
 

„Guten morgen, mein Freund“, begrüßte Kenneth sein Freund, als dieser das Wohnzimmer betrat. Er selbst hatte es sich auf einen Sessel bequem gemacht, wo er sein Frühstück einnahm. Einen warmen Kaffee, mit frischen Brötchen und Käse.
 

„Guten Morgen“, erwiderte John grinsend und trat näher. Er blieb stehen und hatte auch nicht vor, noch lange zu bleiben. Jeffrey müsste bald mit den Pferden draußen gesattelt und ausgehbereit sein. Dann wollte er sich ein wenig sein Grundstück ansehen und was alles nach seiner Abwesenheit nun aufgebessert werden müsste.
 

„Was hat denn dieses strahlende Lächeln in deinem Gesicht zu bedeuten?“ wollte Kenneth von ihm wissen, als er den fröhlichen Ausdruck bei seinem Freund bemerkte.
 

„Sumi“, erwiderte John und sein Lächeln verstärkte sich, ehe er seufzend zu einer Brötchenhälfte griff und verträumt rein biss. Sein Kätzchen hatte er oben im Zimmer gelassen, welches er noch abgeschlossen hatte. Den Schlüssel dafür befand sich sicher an einem Bund, welcher mit seiner Hose zusammenhing.
 

„Sumi?“ wiederholte Kenneth und zog verwirrt eine Augenbraue hoch. „Wer oder was soll das sein? Und was hat das mit deiner guten Laune zu tun?“
 

„Ich war eben bei ihm…“, begann John zu erzählen.
 

„Ach du meinst den Kleinen“, vermutete Kenneth.
 

„… und es hat wirklich geklappt, also ich meine, ich hab ein wenig mit ihm sprechen können“, sprach John unbeirrt weiter. „Okay, ein richtiges Gespräch war es nicht, aber dennoch… es hat geklappt und ich hab seinen Namen erfahren. Sumi, heißt er.“
 

„Jetzt hat dein süßer Fang, schon mal einen Namen. Fehlt nur noch ein passendes Gesicht“, spielte Kenneth darauf an, dass er schon neugierig war, sich den Jungen mal anzusehen.
 

„Bald“, versprach John. „Wenn ich nachher zu ihm gehe, entscheide ich mich, ob ich ihn dir heute Abend schon vorstelle oder erst in den kommenden Tagen. Je nach dem, wie kommunikativ und bereit er ist, jemand anderen kennen zu lernen.“
 

„Gut, dann werde ich mir mal deine Bibliothek vornehmen. Wenn du eine Entscheidung hast, weißt du ja, wo du mich finden kannst“, meinte Kenneth und gab sich damit zufrieden, auf Johns Antwort zu warten. Immerhin hatte er keinen Grund, um so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren, da er immer noch Single war. Zudem reizte ihn seine neue Aufgabe, sich um Johns kleinen Liebling zu kümmern und ihn in ihre Sprache einzuführen.
 

„Danke, für deine Geduld und Hilfe, mein Freund“, erwiderte John. „Und so gerne ich mit dir rede, muss ich jetzt los. Ich werde gegen Mittag zurück sein.“
 

„Ist gut, bis nachher“, meinte Kenneth, ehe er sich seinem restlichen Frühstück zuwandte.
 

John indessen zog zu seiner derzeitigen Kleidung noch seine Reitstiefel und seinen Mantel an, ehe er das Haus verließ. Es war ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein. Zu wissen, unter welchen Menschen man lebte und die Zuversicht, dass es da jemanden gab, den er liebte. Diese wertvolle Person hier bei sich zu wissen, war wesentlich beruhigender für seinen Ausritt. Er hatte weit aus weniger Angst, sein Kätzchen alleine zurückzulassen, als vor einiger Zeit noch im Lager.
 

Mit seinem Brötchen, welches er langsam aufaß, ging er ohne Umwege zur Koppel rüber, wo bereits zwei Pferde gesattelt waren. Vor ihnen stand Jeffrey, ein junger Mann in etwas abgetragenen und bräunlichen Sachen. Beruhigend strich er den Tieren über ihren Kopf, während er leise zu ihnen sprach. Erst als die Pferde aufsahen, da sie die Anwesenheit des anderen Mannes spürten, blickte auch Jeffrey auf.
 

„Guten Tag, Herr“, begrüßte er seinen Boss. „Fühlt ihr Euch erholt?“
 

„Ja, Danke der Nachfrage. Doch komm jetzt, ich möchte los reiten“, erwiderte John knapp und stieg dann bei seinem braunen Hengst in den Sattel. Sein Essen hatte er längst vertilgt und nahm nun mit einer Hand die Führungsleine, während er die andere Hand auf seinen Oberschenkel ablegte.
 

Während Jeffrey seinen Herrn über das Grundstück führte, bemerkte er dessen gute Laune. Und die wollte er nutzen, um sein Nagendes Gefühl zu vertreiben, indem er zaghaft fragte: „Sir, kann ich mir eine Frage erlauben?“
 

„Sicher. Worum geht es?“ gab John bereitwillig zurück, auch wenn er noch nicht ahnte, dass sich seine Laune schlagartig ändern sollte.
 

„Um ihre letzten Auftrag. Sie sind so… verändert. Verzeihen Sie, wenn ich mich ein wenig zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte, dass Ihnen der Sieg, nicht wirklich viel bedeutet. Wir hätten gern zu Ihren Ehren eine Feier veranstaltet, aber Sie haben abgelehnt. Wieso? Ich verstehe es nicht, Sir. Wieso sind Sie nicht stolz auf ihre erfolgreiche Mission?“
 

„Siegreich? Stolz?“ John lachte bitter auf.
 

Dieser junge Bursche hatte ja keine Ahnung… aber, wie auch? Er hatte bisher nie das wirkliche Leben kennen gelernt. Genau wie seine Eltern, arbeitete er seit gut sechzehn Jahre für ihn, ohne das Grundstück wirklich verlassen zu haben. Alles was er über die Welt wusste, hatte er von Erzählungen und Büchern aufgeschnappt. Aber das war nicht die Realität, die einem erwartet, wenn man unerwartet in den Kampf loszog, um niedere Stämme zu meucheln und niederzutrampeln, wie kleine Insekten.
 

„Ich habe nichts Ehrenhaftes getan, um diese Lobhymne zu bekommen“, fuhr John fort zu erzählen, während sein Blick starr geradeaus ging. Er konnte dabei nicht in die Augen des Jungen sehen, womöglich wie sein Blick für Anbetung und Eifer, sich plötzlich in Bestürztheit und Ekel verwandeln könnte. Er würde es ihm nicht mal übel nehmen. Je länger er mit seinem süßen Kätzchen zusammen war, umso mehr begann er dass… wofür er stand und was er tat… zu hassen.
 

Die Sinnlosigkeit seines Jobs wurde ihm mal wieder mehr als bewusst. Und das sein Unterfangen, das durch ihn schon angeknackste Herz seines Wildkätzchens zu erobern, nicht gerade leicht sein würde. Aber er würde es schaffen, davon war er überzeugt.
 

„Wie meinen Sie das Sir?“ wollte Jeffrey genauer wissen. „Es ist doch Ehrenhaft, etwas zu erreichen, oder?“
 

„Wahrscheinlich ist es das für viele. Aber wie kann man sich als Held feiern lassen, wenn man dafür mit Blut bezahlt hat? Ja, wenn man gar ganze Völker abschlachtet? Außerdem…“, hier erschien wieder ein Lächeln um Johns Mundwinkel, „… ging es mir nie darum, für mein Land und meine Überzeugungen, diese Aufträge anzunehmen.“
 

„Nein? Wofür dann?“
 

„Für Geld? Ein wenig um die Zeit totzuschlagen? Um Abwechslung in sein öden Alltagstrott zu bekommen?“
 

„Und was bedeutet Ihnen die Rothaut? Ist es auch nur, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben?“ fragte Jeffrey vorsichtig. Er wusste, dass er sich diese Frage wahrscheinlich hätte verkneifen sollen, doch brannte sie ihm auf der Zunge, seit er seinen Herrn gesehen hatte, wie er mit seinem Wildfang auf den Armen, das Anwesen betreten hatte.
 

Zuvor hatte er noch nie einen von den Wilden gesehen, nur Gerüchte und Geschichten davon gehört. Sie sollen dunkle Hautfarbe haben, stark und unberechenbar sein, wie ein unbezähmtes Tier. Ihre Kultur war so primitiv, dass sie mit niederen Haustieren verglichen werden und zugleich zählte ihr Leben weit weniger, als das eines Weißen.
 

Aber diese recht schlanke Gestalt, welche in einer Decke eingehüllt, nahe an der Brust seines Herrn verweilte… und friedlich schlief… hat weit weniger etwas wildes an sich, als die streunende Katze, welche sich hier seit einigen Jahren auf dem Grundstück aufhielt. Daher nagten auch viele Fragen in ihm, worüber er sich Gedanken machte und sich fragte, wie viel Glauben man diesen Geschichten geben durften, die man sich über die Rothäute erzählte. Zumal sein Herr ziemlich an eine von ihnen hing, was er an dem seltenen, aber dafür ausgelassenem und glücklichem lächeln sah, welches die Mundwinkel seines Herrn zierte.
 

„Was bringt einem der größte Sieg, wenn man sein eigentliches Ziel nicht erreicht?“ sinnierte John plötzlich. „Was wäre wenn du plötzlich Fehler erkennst, die dir zuvor egal waren? Wenn du jemanden dadurch verletzt, der dir dafür nie vergeben wird? Aber was wäre, wenn du genau diesen Menschen magst, ihn trotz des Hasses der dir entgegengebracht wird, liebst? Wenn du dir ständig Gedanken darum machst, wie du sie vor möglichen Gefahren schützen kannst und sie zugleich von deinen guten Absichten überzeugen möchtest? Ständig rennst du gegen eine Mauer und selbst wenn sie dir so nah ist, wie noch kein Mensch zuvor in deinem Leben, kannst du diese Person nicht erreichen, weil eine zu große Kluft zwischen euch steht, die du erst einmal überwinden

musst.“
 

Seufzend stieß John die Luft aus, während Jeffrey ihn überrascht ansah. „Jetzt hören Sie sich, wie Ihr alter Herr an, Sir, wenn er für Ihre werte Mutter schwärmt“, bemerkte Jeffrey lächelnd. Und er dachte immer, der junge Herr würde noch kalt wie ein Fisch werden und nie etwas für die Liebe übrig haben. Denn das war etwas, was diesem Ort hier gefehlt hatte, eine außergewöhnliche Person, die sein Herrn über alles schätzte und liebte.
 

„Wirklich? „ erwiderte John und ein Schmunzeln erschien in seinem Gesicht. „Aber es ist so, ich habe endlich den Menschen gefunden, den ich mehr liebe, als mein eigenes Leben. Für die Rothaut“, und zugleich seinem süßen Wildfang, wie er sich gedanklich hinzufügte, was ihn nur noch mehr lächeln ließ, „wäre ich bereit, mich gegen meine eigenen Leute zu stellen, um sie zu beschützen. Von daher stand es Euch auch frei zu gehen, wenn Ihr nicht länger für mich und meinen Lebenspartner mehr arbeiten wolltet.“
 

„Ich weiß Ihre Offenheit sehr zu schätzen, Sir“, erwiderte Jeffrey lächelnd. „Und dafür Danke ich Ihnen. Was den jungen Mann an Ihrer Seite angeht, bekommen Sie von uns die volle Unterstützung. Immerhin ist das Haus viel zu lange ruhig gewesen, wobei unser neuer Gast das ändern wird. Ebenso wie er es geschafft hat, Euch zu ändern, Sir.“
 

Die Antwort stimmte John zufrieden und er wusste, dass er sein Vertrauen in seine Angestellten nicht umsonst verschenkt hatte. Sie hatten stets zu ihm gehalten und dass sie seinen süßen Wildfang akzeptierten, verstärkte sein wohliges Gefühl, welches ihn beherrschte. Etwas, was kurz darauf etwas abflaute, als sie plötzlich eine kindliche Stimme hörten: „Sir! Bitte Sir, warten Sie!“ Ein unregelmäßiges Japsen begleitete sie, während sie immer weiter auf die beiden Reiter zulief. Erst nur undeutlich, dann wesentlich genauer, hörte John die dringenden Rufe, weshalb er sein Pferd stoppte und es sich langsam umdrehen ließ. „Sir!“
 

Diesmal lag ein Flehen in der Stimme, zu der John nun auch den Besitzer sah. Es war ein Kind, von ungefähr zwölf Jahren. Wenn er sich richtig erinnerte, war das Hunter, der meistens in der Küche aushalf. Aber… und das machte John stutzig… was machte er hier draußen? Müsste er sich nicht eher mit den anderen Küchenfrauen daran machen, dass Mittag anzusetzen? Doch das Essen verdrängte John erst einmal, da es einen wesentlich wichtigeren Grund geben musste, dass der Junge ihnen gefolgt war.
 

„Was gibt es?“ verlangte John zu wissen, während er seinen Hengst langsam auf den Jungen zuschreiten ließ. Dieser stoppte kurz vor seinem Herrn, japste und keuchte aufgeregt. Bevor er anfing weiter zu reden, schnappte er erst einmal nach Luft, ehe er soweit neue Kräfte gesammelt hatte, um seinen Herrn die wichtige Mitteilung zu überbringen: „Sir, fremde Männer, um die zehn, vierzehn Mann, warten im Hause auf Sie. Und sie haben gesagt, dass Sie sich beeilen sollen, wenn Sie es nicht bereuen wollen.“
 

„Was?“ fragte John und riss überrascht seine Augen auf. Kurz darauf fasste er sich wieder, wobei seine Miene hart wurde. Wer auch immer es wagte ihm auf seinem eigenen Grundstück drohen zu wollen, wusste anscheinend nicht, mit wem er sich anlegte. „Okay. Jeffrey, hör mir zu, du reitest mit ihm…“, damit deutete er auf Hunter, ehe er sich wieder zu dem anderen Jungen wandte, „… zurück, und benutzt dann am Besten den Hintereingang. Wartet in der Küche, bis man Euch wieder braucht.“
 

„Ja, Sir“, erwiderten die beiden synchron.
 

Mit einem letzten, eindringlichen Blick, ließ John seinen Hengst vorwärts jagen. Ein mulmiges Gefühl befiel ihn und er hoffte, dass er sich irrte. Dass seinem geliebten Kätzchen nichts passiert war und… dass es Sumi gut ging.
 

„Sumi“, murmelte John, wobei ein verzweifelter Klang, seine Stimme beherrschte. Kurz darauf biss er sich auf die Unterlippe und trieb sein Pferd noch stärker an. Er durfte keine Zeit verlieren und er wollte nicht schon wieder zu spät kommen, wie damals im Lager, als jemand über seinen Wildfang hergefallen war. „Nein, nicht schon wieder“, schwor sich John mit aufkommenden Zorn. „Ich werde dafür sorgen, dass es sich nicht wiederholt, Sumi, das verspreche ich.“

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lucy-Sky
2008-11-29T17:59:35+00:00 29.11.2008 18:59
Oh nein, das ist doch jetzt nicht dein ernst? Wehe jemand tut Sumi was an, gerade wo es so gut läuft und John sogar den Namen von ihn kennt und nun sind sonst was für Leute in Johns Haus und bedrohen wohlmöglich Sumi und die anderen Menschen im desen Haus. Ich hoffe da passiert nichts schlimmes.
Von: abgemeldet
2008-11-28T14:38:40+00:00 28.11.2008 15:38
Er hat einen Namen!! Er hat einen Namen!! Ich bin so froh! Und jetzt findet auch Kommunikation auf einer anderen Ebene statt... wie genial!
Aber nicht mal die Verschnaufpause gönnst du ihnen, das eine Unglück jagt das nächste, schon wieder muss John sich um Sumi fürchten
Schön war auch dass John Akzeptanz erfährt, von dem.... ach wie heißt er gleich? War auch eine schöne Stelle
Was mich aber am allermeisten gefreut hat, war auch mal aus der Sicht von Sumi zu lesen. War ja leider nur selten der Fall, bisher. Von daher wars schön, mal aus seiner Sicht was zu hören
So, das wars von meiner Seite
Danke für die Benachrichtigung und die Antwort auf den Kommi
Bisou
Betty


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