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Fushin

Storyboard von 2006
von

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Alte Zeiten

Hiro machte sich wieder auf zurück ins Büro zu Teru und ließ sich von ihm aufheitern. Teru versuchte es jedenfalls.
 

„Der Junge liegt dir wirklich sehr am Herzen, nicht?“
 

„Ja, das tut er mir wirklich. Wage es jetzt bloß nicht zu fragen, weshalb ich ihn so mag. Das weiß ich selber nicht.“
 

„Gib’s zu, du willst ihn doch nur ins Bett kriegen.“, Teru grinste ihn unverfroren an.
 

„Ach halt deine Klappe! Schließe nicht von dir auf andere. Du weißt ganz genau, dass unsere Beziehung eine reine Sexbeziehung ist.“
 

„Och, Hiro, deine Worte verletzen mich.“
 

„Ja, ja…rede du nur. Du bist doch mindestens so kaltherzig wie ich.“ Hiro verdrehte die Augen. Teru konnte ihn manchmal echt auf die Palme bringen. „Ich mag dir viel zu verdanken und mache auch immer schön brav die Beine für dich breit aber du solltest dir darauf nichts einbilden. Ich kann auch gerne wieder meiner alten Gewohnheit nachgehen und mich jeden Abend in Nachtclubs rum treiben.“
 

Der Mann mit den silbernen Haaren umschloss Hiro und gab ihm einen Kuss. „Jetzt fass das doch nicht wieder so persönlich auf. Du weißt ganz genau was ich meine und du weißt auch, wie wichtig du für mich bist. Aber dass wir diese Beziehung hier führen“, er legte provozierend seine Hand auf Hiros beste Stück, „das kannst du dir selber zuschreiben. Wer hat mich einmal unverschämt verführerisch gebeten, dass ich mich bitte an ihm austoben würde? Na?“ Teru lachte los, „Wir haben wirklich eine eigenartige Beziehung. Dabei kennen wir uns nun schon so lange.“
 

„Jetzt fängst du auch schon an wie die alten Leute zu reden. Fang bloß nicht mit diesem ‚ach die alten schönen Zeiten, weißt du noch…?’ an. Ich komme mir schon genug alt vor.“
 

„Wieso denn? In alten Erinnerungen zu schwelgen kann doch auch ganz schön sein aber stimmt ja – du hast noch einen Stapel von Arbeit vor dir liegen und die Mittagspause ist eigentlich schon längst um. Da hast du wohl gar keine Zeit mehr darüber nachzudenken, wie ich dich damals auf deine Aufforderung hin fast in den Wahnsinn getrieben habe.“
 

Hiro löste sich sofort aus der Umarmung indem er dem anderen hart eine ins Gesicht klatschte.
 

„Wag es nicht, mich von der Arbeit abzulenken. Du kannst meinetwegen einen Pullover stricken und dabei wie eine Oma den alten Zeiten nachtrauern. Lass mich aber gefälligst in Ruhe. Ich habe keine Nerven mir deine humorlosen Sprüche anhören zu müssen.“
 

„Wie sie wünschen, Meister. Ich empfehle mich.“ Teru verneigte sich und setzte sich mit übereinander geschlagenen Beinen auf den Sessel und beobachtete Hiro, wie er sich genervt dem ersten Dossier widmete. Dabei musste er schräg schmunzeln.

‚Du hast dich kein bisschen verändert, Hiro…’, dachte er sich dabei und wie ihm erlaubt wurde, dachte er an die alten Zeiten.
 


 

Teru war als junger Sekretär bei Hiros Vater angestellt. So hatte er schon vor Hiros Antritt in das neue Geschäft einen großen Einblick in dieses Unternehmen. Immer wenn es dem kleinen Sohn des ehrenwerten Chefs langweilig war, trieb er sich hier rum, jedenfalls bis am Abend, wenn sich für ihn die Türen zu den spannenden Lokalen öffneten. Alle Schulkameraden waren für Hiro damals unter seinem Niveau. Eben kleine Bengel, die den reinsten Unsinn vor sich her quasselten. So wandte sich der Junior immer an Teru, der ihm irgendwie durch seine unbefangene Redensart sehr sympathisch war. Sie konnten nebeneinander sitzen und Stunden lang einfach schweigen, ohne dass sich jemand dabei gestört fühlte. Wenn sie sich etwas zu sagen hatten, dann sagte man sich knallhart die Meinung.
 

Dass Hiro so wurde liegt wohl daran, dass ihm schon immer die elterliche Liebe fehlte. Seine Mutter verstarb schon recht früh und sein Vater war durch das Unternehmen zu sehr beschäftigt, als dass er sich noch hätte viel Zeit für seinen Kleinen nehmen können. Das führte dazu dass Hiro schon recht früh in manchen Situationen auf sich alleine gestellt war und sich schon wacker in manchen Sachen selbst durchs Leben schlug. Hiro war also nichts anderes als ein frühreifer Bursche, der in einem goldenen Käfig hauste. Teru war wahrscheinlich der erste der von Hiros täglichen Ausflügen ins Rotlichtmilieu erfuhr. Er griff aber nicht ein, sondern ließ ihn. Teru fühlte sich wie der große Bruder für Hiro und wollte ihn nicht ‚verraten’.
 

Von Anfang an hatten sie ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zueinander. Als Teru als Praktikant zur Sora-Hotelkette einstieg, konnte er Hiro noch als Säugling auf den Armen wiegen. Er konnte zusehen, wie aus ihm ein junger Mann wurde, der einen starken Charakter hatte und sich scheinbar von niemandem klein machen ließ.
 

Aber der Tod von Hiros Altem kam sehr überraschend. Auch wenn der Mann einige Jahre zuvor schon Herzleiden hatte, so dachte niemand, dass er bereits so frühe verstarb. Er hatte sich wohl zu viel zugemutet und sich übernommen. Teru zeigte sich bereit dazu, provisorisch die Geschäftsleitung zu übernehmen. Für ihn war das ganze Unternehmen eine zweite Familie geworden, die er um alles in der Welt beschützen und hüten wollte. Wenigstens bis der offizielle Nachfolger so weit war, wollte er so weit wie möglich behilflich sein.
 

Aber da zeigte sich das erste Mal, dass er Hiro wohl doch nicht so gut kannte. Als er von der Nachricht des Todes seines Vaters erfuhr, zeigte er ein total anderes Gesicht. Er fühlte sich verantwortlich, das Familienunternehmen unter seiner Hand weiterzuführen. Aber seine Marktwirtschaftlichen Kenntnisse waren überhaupt noch nicht ausgereift genug. Hiro zeigte aber Willen und streifte sein bisheriges Leben wie eine alte Schlangenhaut ab und zog einen Schlussstrich. Wenn aber nur Hiro über das Geschäft richten würde, dann hätte es nicht lange weiter bestanden. Teru griff ihm also tatkräftig unter die Schultern und unterstütze ihn, wo es nur ging. Er brachte ihm schnell bei, was man in diesem Business alles wissen musste. Zum Glück hatte Hiro den sechsten Sinn um ein solches Großunternehmen leiten zu können.
 

Aber kaum stand er als neues Firmenoberhaupt da, musste er sich schon mit der Presse auseinandersetzten. Es war eine anstrengende und schwere Phase für ihn. Nach Außen gab er sich noch immer unverletzlich und stark aber es sah damals viel anders aus.
 

Wirklich, ohne den Jungen Geschäftsmann Teru wäre das Geschäft schnell unter Schulden und dem Druck der Medien zunichte gemacht worden. Hiro wusste Terus Hilfe zu schätzen und einer der ersten Schritte, den er unternahm, war ihn zu seinem persönlichen Manager zu ernennen.
 

Aber was damals für Hiro wohl das schwerste war, dass er sich über Nacht in einem total neuen Leben befand. Sein Verstand hatte diesen Schritt wahrgenommen, aber sein Körper noch nicht. Jeden Abend sehnte er sich mehr zurück in die alte Zeit, als er noch in den Clubs rum hing und sich dort nach Lust und Laune austobte. Es war für ihn fast schon ein Entzug, dass er vor anhäufender Arbeit im Büro festgebunden war und nicht mehr seinen damaligen Aktivitäten nachgehen konnte. Als es ihn schon nahezu wahninnig machte, richtete er sich wieder einmal an seinen alten Freund, Teru.
 


 

Es war Abend und das Regenwasser lief wie ein Fluss über die Fensterscheiben. Hiro lehnte sich nach in seinen Stuhl und seufzte.

„Teru, was würdest du alles für mich tun?“
 

Er machte eine Geste und forderte ihn auf, zu ihm zu kommen. Der andere folgte ihm, weil es für ihn das Selbstverständlichste war.

„Ich würde viel für dich tun, das weißt du doch. Du musst mir sagen, was du dir wünschst. Hat es mit deinem abendlichen Konzentrationsnachlass zu tun?“
 

„Teru, ich brauche Sex.“ Hiro schaute noch immer fast gedankenlos aus der verregneten Scheibe. „Du weißt ganz genau, wie mein Leben vor wenigen Wochen noch ausgesehen hat. Ich habe mich wohl überschätzt, aber ich kann mich nicht vom einen auf den anderen Tag grundlegend verändern.“
 

„Dann besorg dir doch ne Freundin oder geh wieder in die Clubs.“
 

„Du solltest am besten wissen, dass ich das nicht verantworten kann, aus zeitlichen Gründen. Bei so viel Arbeit, wie zurzeit ansteht, liegt das einfach nicht drin.“
 

Teru musste lachen. „Sag doch gleich, dass du jemanden brauchst, der es dir auf die schnelle besorgen kann.“
 

Nun setzte sich Hiro wieder aufrecht auf den Stuhl hin und drehte sich zu Teru um. Kommentarlos blickte er ihm in die Augen. Teru erwiderte den Blick. Es dauerte eine Weile, bis bei ihm der Groschen endlich gefallen sein zu schien.

„Das ist nicht dein ernst oder? Ich soll...?“
 

„Wow, Teru, Respekt. Das war eben dein erster Satz, den du nicht zu Ende gesprochen hast. Du musst ja ziemlich überrascht sein, was meine Bitte an dich betrifft.“
 

Teru strich sich leicht aus dem Konzept geworfen durchs Haar. Er musste sich jetzt erst einmal besinnen.

„Dir ist schon klar, was du da von mir verlangst? Ich weiß nicht, ob ich dafür die richtige Person bin. Wir kennen uns zu lange und ich will ehrlich gesagt nicht unsere gute Beziehung riskieren.“
 

Hiro grinste nur lasziv, stand auf und trat dem anderen gegenüber. „Wenn du Angst davor hast, bei mir keinen hochzukriegen und dadurch deine Aufgabe nur halbwegs erfüllen könntest….da mach dir mal keine Gedanken. Ich bin mir sicher, dass auch du deinen Spaß haben wirst.“
 

Hiro war es aufs Gesicht geschrieben, dass er jetzt einfach nur das eine wollte. Tja und die nächstbeste Person musste nun eben daran glauben. Ohne nun noch länger auf das Einverständnis von Teru zu warten. Er legte seine Arme um die Schultern des anderen und ging gleich zur Sache. Erst waren es nur gierige und unerwiderte Küsse, bis er sich an die Wäsche des anderen machte. Als er Teru mit nacktem Oberkörper vor sich hatte, strich er mit seinen Fingern über die Brust des anderen. Das es Hiro ernst meinte, Begriff Teru nun und er zog seufzend seine Brille aus.
 

„Aber beklag dich bitte nicht, dass es dir zu schnell gegangen ist. Ich erfülle nur meine Pflicht und besorg es dir schnell aber intensiv, so wie du dir das gewünscht hast.“
 

Danach gab es zwischen beiden keinen Halt mehr, wobei Hiro seinen Manager wohl ein bisschen unterschätzt hatte. Teru ließ keine Verschnaufpause zu und nahm allgemein keine Rücksicht. Auch als er bemerkte, dass es für seinen kleinen Schützling das erste Mal sein musste, dass er einen Mann an sich ran ließ.
 

Danach schmollte Hiro ein bisschen, da ihm sein Hintern doch mehr schmerzte, als das er sich das vorgestellt hatte aber er beschwerte sich nicht sondern machte sich wie ein trotzender Bengel wieder an die Arbeit und Teru musste bei dem Anblick nur herzhaft lachen.
 


 

Mit denselben Augen musterte er Hiro nun wieder. Es hatte sich wirklich rein gar nichts geändert. Nur dass einige Jahre verstrichen waren und sie beide um gute 15 Jahre gealtert waren.
 

Nachdem sich das Geschehnis mehrfach wiederholte, trennte sich Teru von seiner Freundin. Er wollte vollkommen für Hiro da sein. Aus Sympathie wurde Freundschaft, Bruderliebe und für Teru sogar noch mehr. Es war eine eigenartige Liebe die er für Hiro empfand aber genau so beobachtete er ihn nun. Dass es für Hiro wirklich nur um die Stillung seiner Gelüster ging, war ihm auch vollkommen bewusst. Er wollte ja auch nur das Beste für Hiro.
 


 

„Hey, Teru! Komm schon. Ich warte nicht ewig auf dich.“
 

Teru war wohl zu sehr in alten Erinnerungen vertieft gewesen und hatte nicht bemerkt, wie Hiro nach ihm gerufen hatte.
 

„Ich eile.“ Wieder war dieses unbeschwerte Lächeln auf seinem Gesicht. „Komme ich heute doch noch zu arbeit?“ Er setzte sich vor Hiro auf den Arbeitstisch und guckte auf Hiro runter.
 

„Hier!“, Hiro drückte ihm einen Stapel von Fakten in die Hände, „es haben sich kurzfristig irgendwelche Fernsehtypen bei uns angemeldet. Geh dich vorbereiten, dass du Stellung nehmen kannst.“
 

„Jawohl, Boss.“



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