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Kein Titel

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Der Aufbruch

Man hörte bereits im frühen Morgen das Hämmern von Stahl auf Eisen, Stein auf Stein und die erhitzten Schreie der Markthändler als Henna die Tür ihres kleinen Häuschens aufstieß und auf die Sonne schaute, die gerade am Horizont emporstieg um das Tal unter Ihr mit warmen Sonnenstrahlen zu segnen und selbst die längsten Schlafmützen aus Ihrem tiefen Schlummer zu treiben.

Doch eine Person trotzte den Sonnenstrahlen, sie hatte die Fähigkeit selbst im grellsten Licht den Weg ins Reich der Träume zu finden, ihr Name war Tabea von Steinecke, eine Hohepriesterin Alustriels und eine meisterhafte Schlafmütze.
 

Henna derweil lief den weiten Feldweg entlang, der von Ihrem Haus in die Innenstadt führte, um wie jeden morgen den einzigen Menschen im Dorf zu wecken der Ihr etwas bedeutete, einfach aus dem Grund, weil Sie die einzige Person war, die etwas mit der exzentrischen Kriegerin anfangen wollte. Henna war trotz Ihrer feinen Züge und ihrem anmutigen Gang eine starke und zähe Kriegerin, deren Augen rot waren wie das Blut in den Adern der Menschen. Ihre Haare waren kastanienbraun und fielen wild an ihr herunter. Ihre schmalen Muskulösen Schultern wurden von je zwei Fellen, einmal die eines Winterwolfes, und ein andermal von einem Fell eines Schattenwolfes bedeckt. Ihre Brust zierte eine rote Rüstung, welche, so schien es, aus hunderten Rosenblättern zusammengesetzt war, wobei diese Rüstung nicht nur den Oberkörper schützte, mehr noch die Beine und die Armschienen der Kriegerin bestanden aus ein und demselben Material.
 

Sie legte geschwind die halbe Meile zurück und lief am geschäftigen Marktplatz vorbei, auf dem Ihr viele Blicke voller Abscheu entgegen geworfen wurden. Man wollte Sie in diesem Dorf nicht haben, sie war eine Kriegerin und dazu noch eine besondere. Sie war kein gewöhnlicher Mensch, da sah man Ihr an, so erzeugte sie keine Ehrfurcht unter den Männern die sich selbst als Krieger sahen, sondern eher als Gefahr. Sie befürchteten, dass Henna eine Menge gefahren anlocken würde. So versuchten Sie erst gar nicht ihre Missbilligung gegenüber der Kriegerin zu verstecken, sondern äußerten dies sehr offen.
 

Henna hatte gelernt solche Leute zu ignorieren.

Ihre Stimme war kalt und doch bezaubernd, als sie ein Lied anstimmte, eine Hand auf ihr Schwertknauf legte und sich eine bahn durch die Menschenmassen trieb.

Ihr Schwert war schwarz wie die Nacht und hieß Seda’Ur, was soviel hieß wie „Richtende Finsternis“.

Henna erreichte Ihr Ziel recht flott und stand nun vor dem einstmals bezauberndem anwesen der Steineckes, das nun eher einem Schuppen glich als einem Anwesen. Henna nahm sich nicht die Mühe, an der Tür zu klopfen, so vernahm man doch ein lautes Grollen aus dem Inneren des Hauses. Die Kriegerin nutzte ihre Schulter wie sie es oft auf dem Schlachtfeld tat, und rammte ihren Körper schwungvoll gegen die Eingangstür, welche nachgab und ihr den Weg in das Haus bahnte. Das Grollen, welches sich als ein wohliges schnarchen entpuppte war nicht leiser geworden.

Henna lächelte und schritt langsam auf die große Tür aus Edelholz zu, hinter der sich die schlafende „Prinzessin“ befand, die ihr Ziel gewesen war.

Sie nahm ihr Schwert vom Rücken, zog zwei diagonale Schnitte durch die Luft und sah genüsslich dabei zu wie sich ihre Arbeit entfaltete und die Tür in vier Stücken zu Boden fiel. Dahinter lag ein junges hübsches Mädchen in einem großen rosanem Himmelbett, welches von feinem Stoff überspannt war.

Die Kriegerin lief neben das Bett und rief so laut es ihre Stimme vermöchte „Tabea!!!“, doch nichts rührte sich, lediglich das Schnarchen hielt an.

Sie war, etwas näher betrachtet eine wunderschöne junge Frau, die beim Schlafen einen sehr süßen Anblick garantierte. Wie sich der Eindruck doch täuschen konnte, das wusste Henna nur zu gut.

Henna grinste, beugte sich zu Ihrem Ohr hinab und flüsterte „ Die Königin ist in Gefahr!“, noch ehe Sie sich wieder aufrichtete, sprang Tabea auf und rief voller Motivation:

„Warum sagst du das nicht gleich? Beeil dich wir müssen los!“

Tabea begann sich im Laufen durch die Haare zu fahren und wollte vom Bett graziös herunter springen, doch ihr rechter Fuß verhedderte sich in der Decke woraufhin diese zu Boden stürzte und erst einmal liegen blieb.

Hennas Lachen über diese Tollpatschigkeit erreichte nur ein grummeln bei der Priesterin und als sie versuchte Sich aufzurichten, half Henna ihr liebend gern.

„Wie du sagtest, wir müssen uns beeilen“, sagte Henna und zwinkerte ihr verschmitzt zu.

„Ich warte vor dem haus auf dich“, bemerkte die Kriegerin und begann aus dem Zimmer und dem Haus zu laufen.
 

Wenige Minuten später erschien Tabea in einem prachtvollen Gewand. Eine silberne Rüstung aus feinstem Mithril schützte Ihre Brust und ihre Schultern, wobei an Ihrem Rücken ein weißer Mantel herab fiel, auf dem ein Emblem der Familie Steinecke prangte. Ein Einhorn, dessen Augen ebenso grün waren wie die Ihrer jüngsten Tochter, dessen Haare ebenso blond waren und deren Ausstrahlung der Priesterin in nichts nach stand.

An Ihrem Gürtel waren zweierlei Dinge befestigt, zum einen eine kleine Harfe, zum anderen ein Beutel mit den verschiedensten Gewürzen und Reagenzien.

An Ihren Handschuhen war ebenfalls eine Schnur beschäftigt, reißfest und schneidend wie das schärfste Schwert im Königreich. Eine Priesterin die sich durchaus selbst verteidigen konnte. Ihr langes blondes Haar war zu einem Bauernzopf zusammen geflochten und hing an Ihrer rechten Schulter nach vorne gehend, herab.
 

„Bin wie immer bereit!“, rief Sie voller Tatendrang mit ihrer immer fröhlichen Stimme und schritt eilig gen Norden. Sie war bereits so schnell, dass Henna Sie rufen musste, sonst hätte Sie sie nicht mehr gehört.

„Tabea! Das ist die falsche Richtung! Wir müssen nach Süden!“, rief die Kriegerin fröhlich, denn es freute Sie, Tabea in solch einer geistigen Haltung zu sehen.

Die Priesterin kehrte augenblicklich um und spurtete zu der Kriegerin zurück. Im vorbeilaufen murmelte Sie nur „natürlich wusste ich das...“, was bei der Kriegerin ein noch breiteres Grinsen verursachte.

Henna wurde von Ihrer Begleiterin förmlich mitgerissen und begann auch im schnellen Lauf die Straßen entlang zu eilen.

„Wir müssen nach Ilmgard und dort Anna und Sebastian treffen.“, bemerkte Henna im rennen, woraufhin ihre Begleiterin stumm nickte und sich auf den Weg vor Ihnen konzentrierte.

„Sebastian, wird am schwersten zu finden sein. Soweit ich weiß, ist er vom Weg des Druiden abgekommen und hat sich der schwarzen Magie verschrieben….“, Henna seufzte und erinnerte sich an Ihre ersten Tage mit dem verrückten Kauz.

„Zuerst war er ein Krieger wie ich, dann beschloss er der Natur zu dienen und nun, ist er etwas anderes geworden. Ich hoffe er erkennt uns noch als die die wir sind.“

Beide sahen sich kurz an und man sah in Ihren Augen, dass Sie auf ein positives Ergebnis hofften.
 

Die Beiden Gefährtinnen verließen die kleine Stadt Duin’rell und eilten weiter gen Süden, zum Glück ereigneten sich keine Zwischenfälle, die Ihre Reise vielleicht verzögert hätten.



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