Bevor you go...
Es ist gerademal 5 Uhr und ich bin schon wach. Und das auch noch an einem Sonntag, wo ich eigentlich frei habe, aber ich kann einfach nicht mehr schlafen, seit Tagen schon nicht mehr. Der Grund dafür ist er..., mein aller bester Freund, Johan Anderson. Der Gedanke, dass heute unser letzter gemeinsamer Tag sein wird, quält mich schon seit Tagen.
Ich wältze mich im Bett herum, schließlich stehe ich auf und ziehe mich an. Ich gehe zu meinem Lieblingsplatz, den Klippen. Alles um mich herum scheint noch dunkel und unbelebt, denn die meisten schlafen noch. Seufzend blicke ich auf das Wasser.
//Warum musst du es mir nur so schwer machen Johan?...// Wieder muss ich seufzen. Alles ist so schwer für mich, wenn ich nur daran denke... Ich laufe etwas weiter und versuche zu lächeln, was mir aber nicht gelingt. Auf einmal höre ich Schritte hinter mir und drehe mich um. Ich glaube nicht was ich gerade sehe..., den vor mir steht tatsächlich Johan.
//Ist er etwa auch schon wach weil er nicht mehr schlafen kann?//, frage ich mich.
//Aber ist doch auch Langschläfer wie ich....// Lächelnd wie immer, kommt er auf mich zu.
"Hallo Judai, na bist du auch schon wach? Sieht dir doch gar nicht ähnlich!?", sagt er zu mir.
Ich erwiedere: "Ja... ich kann auch nicht mehr schlafen. Und was machst du hier?"
"Ich bin einziger Obelisk der wach ist, da dachte ich, ich komm mal vorbei."
Und wieder lächelte er.
Sein Lächeln bedeutet mir so viel, es ist so... magisch? Aber dabei gibts es noch sehr viel mehr Dinge die an ihm magisch sind und die es mir gerade so schwer machen, ihn morgen gehen zu lassen.
Nach einiger Zeit sage ich schließlich: "Ja klar, kein Problem! Ich freu mich dich zu treffen!". Missglückt lächele ich was ich lieber nicht hätte tuen sollen, denn Johan sah mich sehr besorgt an.
"Hey Judai, stimmt etwas nicht?" , fragt er mit besorgter Stimme.
"Was? Nein, es ist alles ok Johan. Mach dir bitte keine Sorgen!" , sage ich beruhigend und abzulenken.
//Wenn Johan doch nur wüsste wie sehr es mich gerade zerreist...//
"Na gut, aber wenn etwas nicht stimmt dann sag es mir bitte Judai.... Ich will nicht das du traurig bist!" , sagt er sanft zu mir, was mich kurz zucken lies.
Er ist immer so sanft, so... direkt und genau, das ist es was ich so sehr an ihn mag und schrecklich vermissen werde. Doch ich kann es ihn einfach nicht sagen, noch nicht....
"Du Johan?... Gehen wir etwas spatzieren zusammen?..", fragte ich ihn leise doch er verstand es.
//Ich weis schon warum du so geknickt bist Judai, aber ich möchte den Tag so schön wie möglich für dich machen//
"Natürlich, was du möchtest Judai!" , entgegnete er wieder mit seinem typischen Lächeln.
Solangsam fange ich an mein Lächeln wieder zu finden. Er macht mich jedes Mal wieder glücklich.
"Ok danke mein Freund!", nun lächelte ich auch wieder.
Johan streckt mir lächelnd eine Hand hin. Ich zögere erst doch dann nehme ich sie fröhlich. Er rennt los und ich werde mitgezogen, was ich gerade nicht so toll finde, doch ich gehe auf den Spaß ein und renne mit ihm davon. Am liebsten würde ich mit ihm in die Vergangenheit rennen, doch dies geht leider nicht....
Und so verbringen wir den ganzen langen Tag noch zusammen und ich bin wirklich froh, dieses Tag in Erinnerung zu behalten, den es ist der letzte gemeinsame Tag... von mir und Johan.
Nun war es bereits 19 Uhr und es gab Abendbrot und Johan ging erstmal etwas essen. Ich sehe ihm seufzend nach. Ich überlege ob ich auch etwas essen soll, doch mir kommt schnell ins Gedächtniss das ich eh nicht viel essen würde, was eigentlich nicht zu mir passt. Also setzte ich mich wieder an die Klippen, meinen Lieblingsplatz wenn ich allein sein möchte. Schweigend sehe ich aufs Wasser. Alles um mich herum, ist so still. Nur noch ein paar Stunden und Johan werde ich vielleich sehr lange nicht wiedersehen. Das bringe ich einfach nicht übers Herz. Total verzweifelt ziehe ich die Beine an und vergrabe meinen Kopf darin. Die Tränen kann ich nicht länger zurückhalt.
//Warum weine ich nur... ich weine wegen ihm... aber warum?... Ich glaube ich muss es mir eingestehen, ich habe mich in ihn verliebt, so sehr, dass ich nicht mehr ohne ihn leben kann....// In meiner Verzweiflung merke ich nicht mal das Jemand hinter mir steht, der gerade erst gekommen ist.
"Judai-kun...hier bist du also..." , sagte eine sehr bekannte Stimme hinter mir.
Zuckend sehe ich auf, wische mir die Tränen vom Gesicht und drehe mich um. Es ist dunkel, aber ich kann trotzdem einen Schatten sehen..., seinen Schatten, den von Johan.
"J-Johan...was...was gibts den?..", erwidere ich nur leise.
Er sollte mich doch nicht so sehen, den ich weis das es ihn auch traurig machen würde.
"Judai... was hast du den nur?... Ist es wirklich so wie ich es denke Judi?" , fragte er und setzte sich zu mir.
"W-wie du denkst?...Was...denkst du den Johan?", frage ich zurück.
"Judai-kun...ich weis schon was los ist...du bist traurig weil ich morgen gehen muss nicht wahr?"
Als ich seine Worte höre zucke ich. Er spricht mir ja fast schon aus der Seele. Ich blicke zu Boden, es stimmt was er sagt, aber...ach egal..ich muss es ihn sagen bevor er weg ist. Leicht nicke ich und sehe ihn an.
"Johan...ja...das bin ich...ich möchte nicht das du mich alleine lässt...du...du machst mich so glücklch....", sage ich mit gequellter Stimme.
Und wieder kommen mir Tränen in die Augen.
"Also wusste ich es doch, es war schon heute Früh so komisch..." erwidert er und legt sanft eine Hand an meine Wange und streicht mir sanft die Tränen vom Gesicht.
"Judai-kun...ich weis das es sehr schwer sein wird, aber mir geht es genauso...ich lache nur um dich nicht traurig zu machen, aber du machst dich selbst traurig...Judai-kun...ich werde immer bei dir sein...ich verspreche es dir und ich werde dich so oft wie nur möglich besuchen kommen!"
Leicht blicke ich ihn an, seine Worte klingen so sanft und dennoch schmert es unheimlich.
"Joan-kun! Ich möchte aber nicht das du gehst! Du musst bleiben, sonst würde ich sehr lange unglücklich sein Johan-kun! Bitte..ich will das nicht..."
Und wieder klinge ich so verzweifelt und weine ich viel stärker als zuvor, doch da musste mal gesagt werden. Ich beginne nun heftig zu zittern, in diesem Zustand war ich eigentlich noch nie.
Schließlich spüre ich wie Johan mich sanft an sich drückt und ich reise die Augen weit auf.
"J-J-Johan-kun?...", frage ich nun doch etwas schüchtern.
"Judai...ich weis doch das du es nicht willst und ich weis wie sehr es dich schmerzt, aber...es geht nicht zu ändern...leider. Judai-kun...ich möchte dich wirklich nicht so sehen, ich möchte dich lächeln sehen nd niemals traurig...bitte lächel wieder...", sagt er und streicht mir nun sanft über den Rücken.
Schonwieder ist er so totall sanft, was mich etwas rot werden lässt.
"J-Johan-kun?...Ich...muss dir noch etwas sagen...b-bevor du morgen gehst...und ich vielleicht nie wieder die Gelegenheit dafür bekomme...Johan?...Ich...ich......l-liebe dich!..." , wieder laufen mir ein paar Tränen über die Wangen, aber ich hab solche Angst das er das gar nicht möchte.
"Judai-kun...ich liebe dich auch!...Mehr als alles andere!"
Seine Worte klingen in meinen Ohren wie ein wunderschöner Traum, doch es ist die wahrheit, den Johan sagt immer die Wahrheit. Er würde mich niemals anlügen. Nun sehe ich ihn an doch meine Arme bleiben um ihn gelegt.
"Oh Johan...ich....ich..." , weiter kam ich mit meinem Satz nicht, da ich direkt in die wunderschönen grünen Augen des blauhaarigen sah. Sie schimmern so und sagen so viel Glück und Geborgenheit aus. Ich verliere mich in seinen Augen und komme seinem Gesicht automatisch etwas näher. Er kommt auch etwas näher und schließlich küsst er mich sanft....Ich kann es immernoch nicht glauben... Johan küsst mich. Nach ein paar Minuten löst er den Kuss wieder und lächelt mich an.
"Judai-kun.. komm du darfst heute bei mir schlafen wenn du möchtest." entgegnt er und ich sah ihn an.
"N-natürlich will ich das! Danke..." , sage ich und packe ihn an die Hand, bevor ich mir ihm Richtung Zimmer gehe.
