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Kaizoku Gakuen

Update 2023: in Überarbeitung
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o5. Kapitel – Sakura–kanô kai(1)
 

[~2005-03-15 – Tuesday~]

Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster ins Zimmer. Es war noch recht dunkel draußen und noch etwas dunkler im Zimmer, doch jetzt, wo sich das erste Licht hervorgewagt hatte, würde es auch nicht mehr lange dauern, bis es taghell war.

Doch noch war es nicht so weit und der weißhaarige Lehrer, der von den ersten vorwitzigen Vorboten des Tages geweckt worden war, konnte in dem schwummrigen Licht und mit dem ganzen Schlaf in den Augen nur wage erkennen, dass er nicht in seinem Schlafzimmer war.

Er rieb sich über die Augen und wollte sich aufrichten, um sie Stehlampe neben seiner Couch, auf der er wohl lag, anzuschalten, doch sein Kreuz hinderte ihn daran. Mit einem gequälten Stöhnen fasste er sich an den Rücken. Er war wohl im Sitzen eingeschlafen und dann zur Seite gekippt – bei weitem keine optimale Schlafposition. Doch bei seinem Aufrichtversuch war ihm noch etwas anderes aufgefallen als das. Ein Gewicht, das auf seinen Beinen lag und diese sich wie aus Blei anfühlen ließ. Dieses Gewicht gehörte wohl zu einer Person, die nach seiner Bewegung die Arme um seine Hüfte schlang, ihren Kopf in seinen Schoß kuschelte und zufrieden seufzte.

Verwundert schaute er nach unten, um einen schwarzen Wuschelkopf zu entdecken, der seine Kopf gegen seine Genitalien drückte.

Es war früh und Smokers Gehirn arbeitete noch auf Sparflamme, aber nach dem er den Schlafenden fünf Minuten lang angestarrt hatte, wurde auch ihm bewusst, dass an der Situation etwas nicht stimmte. Mit einem Satz war er – und ein Teller, der wohl mit auf dem Sofa übernachtet hatte – von der Couch gesprungen, den schmerzenden Rücken ignorierend.

Ace, der Verursacher dieser plötzlichen Reaktion und nebenbei auch noch sein Schüler, grunzte nur unzufrieden, drehte sich um und schlief weiter, wobei es ihn auch nicht störte, dass er dabei einen zweiten Teller unter sich begrub.

Smoker bückte sich derweil nach dem ersten. Er war in der Mitte entzwei gebrochen. Er wischte die Konfettischnipsel von den Hälften ab, wobei auch die dunkelbraunen Schokoladengeburtstagskuchenkrümel zu Boden fielen, doch das schadete nichts, bei den meterhohen Konfettischichten musste er eh saugen.

Smoker erinnerte sich wieder, dass Ace und Co. gestern sein Zimmer gestürmt und verwüstet hatten und wie er auf Ace Jagd gemacht hatte und wie sie schließlich auf dem Sofa eingeschlafen sein mussten.

Smoker atmete erleichtert aus. Es war nichts besorgniserregendes geschehen, sie waren nur müde gewesen vom Rennen und auch nur deswegen hatten sie von gestern, fünf Uhr, bis jetzt – er schaute zur Uhr – sechs Uhr dreißig geschlafen… hoffte er…

Er hätte sich noch weiter darüber den Kopf zerbrochen, wenn Ace' Aufwachen ihn nicht unterbrochen hätte.

"Smoker?", nuschelte er. "Musst du nicht in deinem Zimmer schlafen?"

Der Weißhaarige schaute ihn einen Moment verständnislos an – wie gesagt, das langsame Gehirn am Morgen – dann fuhr er ihn an: "Das hier ist mein Zimmer!"

"Oh…", Ace schaute sich um, "stimmt, in meinem liegt nicht so viel Konfetti rum!"

Er blickte wieder zu Smoker hoch und grinste.

"Du bist doch an dieser Sauerei Schuld und ich darf sie wegmachen!"

"Naja, is' doch auch dein Zimmer!", meinte Ace und sprang auf, über die Couch, dahinter, um sich vor Smoker in Sicherheit zu bringen, der sich schon auf ihn stürzen wollte.

"Wie dem auch sei, ich glaube", er ging zum linken Ende der Couch, Smoker folgte ihm auf der gegenüberliegenden Seite, "ich geh dann mal!" Blitzschnell rannte er zum anderen Ende zurück, an der Couch vorbei und zur Tür.

Als Smoker bei dieser ankam, war er schon draußen und die Tür wieder geschlossen. Wütend schlug der Lehrer gegen diese, dann drehte er sich um und verschwand ins Bad.

Er ließ sich Zeit, damit er die Zeit bis zum Frühstück irgendwie rum bekam, doch wer duschte schon anderthalb Stunden? Also setzte er sich irgendwann auf sein Sofa und langweilte sich.
 

Dem Schwarzhaarigen erging es ähnlich. Er schlenderte gerade zu seinem Zimmer und fragte sich, was er bloß anstellen sollte, bis er endlich etwas zwischen die Zähne bekam. Und das Schlimmste war, er konnte sich nicht einmal hinlegen und eine Runde schlafen, er war nämlich überhaupt nicht müde! … Eigentlich kein Wunder, wenn man gut dreizehn Stunden geschlafen hatte…

Da blieb eigentlich nur noch eins zu tun. Wenn er wach war, nichts zu tun hatte und auch nicht mehr schlafen konnte, warum sollten dann andere das noch können?

Und während Smoker ähnlich dachte, sich seinen Kuchen schnappte, um Kuro und Croco zu wecken und Kuchen zu essen, machte Ace sich auf den Weg zu Shanks, um den auf die Nerven zu gehen.
 

Und während Shanks zehn vor acht immer noch versuchte, den nervtötenden Ace zu ignorieren, hatten zwei Personen in einem ganz anderen Zimmer ganz andere Probleme.

"Warum hast du mich nicht geweckt!?", fuhr Zorro seinen Zimmergenossen an, der mehr als hastig in seine Hose schlüpfte.

"Du hättest ja auch mal von allein aufwachen können!", konterte Sanji.

Zorro zog sich noch beim Verlassen des Zimmers sein Shirt an und Sanji knöpfte sich noch auf der Treppe sein Hemd zu. Die Krawatte band er sich beim Rennen zur Mensa.

Dort angekommen schnappten sich beide ein trockenes Brötchen, an denen sie auf ihrem Weg zurück knabberten. Vor dem Schulhaus stopfte sich Zorro den Rest in den Mund und ging dann hinein. Sanji folgte ihm, allerdings ohne sich seine verbleibende Frühstückshälfte mit einem Mal in den Mund zu schieben.

Zorro öffnete die Tür des Lehrerzimmers und trat hinein.

"Man klopft an!", wurden sie von einem anscheinend ziemlich übel gelaunten Klahadore begrüßt, der an seinem Tisch saß und nicht einmal aufschaute, nur seine Brille kurz zurecht rückte und weiter in seinen Akten blätterte.

"Schulschigung", nuschelte Zorro, damit bemüht, den großen Brötchenkloß in seinem Mund endlich aufgekaut zu bekommen. Trotz der Tatsache, dass er es noch nicht geschafft hatte, ihn hinunterzuschlucken, wandte er sich an Smoker: "Schmoka, iff bin jesch da!"

"Man kaut auf, bevor man spricht!", wies der Weißhaarige ihn zurecht, woraufhin Zorro noch ein paar mal angestrengt auf seinem Weißbrotklumpen herumkaute und ihn dann herunterschluckte.

"Bin fertig", meinte er dann und trat an Smoker Schreibtisch heran, der gegenüber dem von Klahadore stand. Neben dessen und Smokers stand noch jeweils einer und ein dritter bildete die Stirnseite, der im offenen Rechteck angeordneten Tische. Allerdings war nur noch der neben Klahadore von einem schlafenden Crocodile besetzt, die anderen Lehrer waren wohl beim Frühstück.

"Hm, toll… Du bist etwas spät…", stellte Smoker fest.

"Ich weiß, Sanji hat mich aufgehalten", erklärte Zorro.

"Eine Stunde lang?", fragte Smoker skeptisch.

"Ja."

Der Lehrer seufzte. "Naja, wenigstens hast du es nicht vergessen und dich ausnahmsweise mal auch nicht verlaufen. Aber da du jetzt zu spät bist, würde ich sagen, wir verlegen das ganze auf nach den Unterricht und du gehst weiter frühstücken."

Zorro nickte. Zwar war so die ganze Hetzerei um sonst gewesen und auch das Herunterekeln des trockenen Brötchens war überflüssig gewesen, aber so konnte er wenigstens noch etwas Anständiges essen.

Sanji bekam von Zorros Unterhaltung mit Smoker nicht viel mit. Er war zu Klahadores Schreibtisch getreten und hatte nach dessen Aufforderung, davor auf einem Stuhl platz genommen.

"Gut, dass du da bist", meinte der Schwarzhaarige, von der Genervtheit von eben war nicht mehr viel zu hören.

"Ich nehme an, dass man auch dir nicht die Schulordnung ausgehändigt hat?"

Sanji nickte.

"Hab' ich erwartet, wäre wahrscheinlich auch vollkommen überflüssig gewesen…" Er wurde zum Schluss hin leiser und kramte weiter in seinen Unterlagen.

"Warum?", hakte der Blonde nach.

Klahadore schaute auf. "Wer heb den Schund schon auf? Die meisten von euch werfen sie weg, benutzen sie als Zigarettenpapier oder Kokelmaterial, basteln Papierflieger daraus oder bewerfen im Unterricht die anderen mit Schulordnungspapierkügelchen."

Sanji schaute den Professor eine Weile an, dann meinte er: "So etwas würde ich doch nie machen!"

Klahadore schaute wieder von seinem Papierchaos auf seinem Schreibtisch auf. "…Sicher!" Dann suchte er weiter.

"Ah, hier haben wir es ja." Mit einem zufriedenen Lächeln zog er ein eingeschweißtes Blatt aus dem Stapel hervor.

"Das ist deine Schulordnung!" Er schaute Sanji erwartungsvoll an.

"Und?"

"Nichts 'und'. Ich lese sie dir jetzt vor, dann unterschreibst du, dass du die Regeln zur Kenntnis genommen hast und wenn du dir einmal nicht sicher bist, ob eine deiner Handlungen durch die Schulordnung verboten wird, dann kannst du am Hiobsbrett nachschauen. Sie hängt dort das ganze Jahr über aus."

"Hiobsbrett?", hakte Sanji nach.

"Ja, das Brett der schlechten Nachrichten. Es hängt in der Mensa. Alle Nachrichten für euch von uns oder von Goldy an alle hängen da aus", erklärte Klahadore

"Gibt es auch ein Brett für gute Nachrichten?", wollte Sanji wissen.

"Nein, hier gibt es nur schlechte", erklärte Klahadore lächelnd, aber mit einer Ernsthaftigkeit in der Stimme, dass Sanji nicht genau wusste, ob er das jetzt ernst meinte oder nicht.

"Ist ja auch egal", meinte der Schwarze schließlich. "Wir sind ja schließlich wegen etwas ganz anderem hier. – Also, bevor wir zu den Regeln kommen, erklär' ich dir noch die ein oder andere Zeiteinteilung. Um acht beginnt der Einlass in die Mensa für das Frühstück, das weiß allerdings so gut wie niemand, weil die meisten da noch schlafen. Ende ist dann um neun Uhr und um zehn nach beginnt der Unterricht. Und um sieben hattest du eigentlich deinen Termin bei mir."

"Ich weiß, Zorro hat mich aufgehalten", entschuldigte sich Sanji.

Klahadore musterte ihn skeptisch. "Eine Stunde lang?"

Der Blonde nickte und der Professor seufzte. "Gut, dann wird das wohl so gewesen sein. Jedenfalls ist eine Schulstunde fünfundvierzig Minuten lang und nach jeweils zwei Stunden gibt es eine Pause. Die erste ist zehn Minuten lang, die zweite fünfzehn und in der dritten gibt es Mittag, die ist sechzig Minuten lang. Das Abendessen findet von acht bis neun Uhr statt.

Die Teilnahme am Unterricht ist Pflicht, an den Mahlzeiten musst du nicht teilnehmen.

Die Nachtruhe beginnt um elf, ab da muss jeder in seinem eigenen Zimmer sein und das Licht muss spätestens um zwölf Uhr ausgeschaltet werden.

Unerlaubter Alkoholkonsum und die Einnahme von Drogen wird untersagt und das Rauchen ist nur außerhalb der Gebäude gestattet.

Eure Zimmer müsst ihr selber sauber halten. Das wird alle zwei Wochen bei einem Kontrollgang kontrolliert. Sollte etwas in eurem Zimmer durch eure Schuld zu Bruch gehen, dann müsst ihr das eigenständig ersetzen. Bezahlen könnt ihr das von eurem Taschengeld, dass ihr immer am Anfang des Monat bekommt. Müsst ihr das nicht für Reparaturen ausgeben, könnt ihr davon beliebig Gebrauch machen.

Sollte euch das Essen in der Mensa nicht schmecken, könnt ihr euch jederzeit außerhalb der Essenszeiten selber etwas kochen, die Zutaten müsst ihr selber besorgen und bezahlen. Das Schulessen ist selbstverständlich kostenfrei.

Es wird ein mal am Tag warm gegessen, wobei euch ein Gericht zur Auswahl steht.

Ferien gibt es drei mal im Jahr, wie auf jeder anderen Schule auch. Dazu kommen die Feiertage. An manchen von ihnen ist es Tradition, dass Schüler und Lehrer etwas unternehmen und feiern, an anderen ist es euch selbst überlasse, wie ihr diese Tage angeht.

Normalerweise ist es üblich, dass man die Ferien hier auf dem Internat verbringt, solltest du allerdings noch Familie haben, die du unbedingt besuchen möchtest, steht es dir frei, das zu tun.

Klassenfahrten gibt es keine, dafür verreisen alle zusammen ein Mal im Jahr – meistens in den Sommerferien. Auf solch einer Fahrt gelten die gleichen Regeln wir hier. Finanziert wird das ganze durch Spenden, Vergünstigungen und anderen Arrangements.

Um das Campusgelände verlassen zu dürfen, bedarf es einer schriftlichen Erlaubnis, die ihr meistens nicht bekommt.

An jedem letzten Sonntag im Monat bekommt ihr Auslauf und es steht euch frei, das Dorf zu besuchen.

Zwei Mal im Jahr werden du und dein Zimmergenosse für zwei Tage den Fegedienst im Jungenhaus übernehmen. Außerdem gibt es noch den Küchendienst. Er wird Klassenweise durchgeführt, pro Gruppe fünf Schüler. Beim Küchendienst helft ihr unserem Küchenchef, Carne, alles vorzubereiten, Teller waschen, Trinken einschenken, Teller füllen und so weiter. Kontrolliert wird eure Anwesenheit von dem Lehrer, der Aufsicht in der Mensa hat.

Ansonsten gibt es noch ein paar weitere Regeln, an die du dich halten musst!

Ersten, du sollst nicht stehlen, zweitens sollst nicht morden, wobei schwere Körperverletzung hier auch nicht gerne gesehen wird. Drittens, du sollst nicht lügen. Viertens, du sollst uns Lehrer ehren, der Rest ist unwichtig… Das war's! Und jetzt deine Unterschrift."

Klahadore hielt ihm Zettel und Stift entgegen. Und Sanji, der das eben Heruntergeratterte noch gar nicht richtig verarbeitet hatte, unterschrieb, mit den Gedanken immer noch bei dem Punkt, nach dem das Frühstück um neun Uhr beendet sei und bei Robins Worten, die da hießen, es gäbe ja gar nicht so viele Regeln.

"Danke, das war's. Der Unterricht beginnt für dich offiziell nach den Ferien, der erste Tag des neuen Schuljahres, aber um deine Klassenkameraden schon einmal kennen zu lernen, solltest du dich die letzten drei Tage zusammen mit den anderen im Klassenzimmer einfinden. Solltest du dich verletzen oder krank werden, kannst du zu unserer Krankenschwester gehen, ihr Zimmer befindet sich im Schulhaus. Ich rate dir aber, dich so gut es geht selbst zu versorgen und so lange du nicht im Sterben liegst, dieses Zimmer zu meiden. Ihre Methoden sind manchmal etwas – radikal."

Sanji nickte. Das konnte ja gar nicht so schlimm werden, schließlich hatte er ja gestern gesehen, wie hier der Unterricht in den letzten Tagen ablief…

…Und wie vermutet, änderte sich daran auch nichts mehr und es wurde Donnerstag, der Tag der Zeugnissausgabe. Für ihn war dieser Tag langweilig, er bekam schließlich keins. Aber auch bei seinen Klassenkameraden war die Meinung über dieses Ereignis geteilt. Während Ruffy sich freute, einfach, weil er sich auf alles freute, Lysop Angst hatte, weil er einfach vor allem Angst hatte, war Zorro alles gleichgültig, wie ihm auch alles andere gleichgültig war.

Und während Ruffy nach Zeugnisausgabe durch den ganzen Raum hüpfte und seine Noten mit denen der anderen verglich, Lysop erleichtert ausatmete und Zorro jede einzelne Note für sich behielt, saß er in der Ecke, rauchte und langweilte sich, bis Smoker zu ihm trat.

"Hier, das hat uns deine alte Schule zugeschickt." Er überreichte Sanji einen Bogen Papier, sein Zeugnis.

"Du bist gut in Französisch. Pass auf, dass das so bleibt und lass dich von deiner neuen Lehrerin nicht all zu sehr abschrecken!"

Sanji nahm sein Zeugnis entgegen und überflog die Noten. Alles in allem konnte er wohl zufrieden sein. Französisch war eine gute zwei, für eine eins hatte es nie gereicht, weil er sich nie angestrengt hatte.

"Wen bekomm' ich denn in Französisch?", wollte er wissen. Vielleicht ließ sich hier ja etwas machen, wenn mehr Wert auf das Schriftlich gelegt wurde. Mündlich war immer so eine Sache, da musste man sich melden und das war schließlich anstrengend.

"Du bekommst Hina, unsere einzige Französischlehrerin – genau wie wir für jedes andere Fach auch nur einen Zuständigen haben. Physik, Mathe und Erdkunde wird von Kuro unterrichtet, Chemie, Geschichte und Japanisch übernimmt Croco, für Musik und Englisch ist Tashigi zuständig, Kunst hat noch Hina und zu meinem Aufgabenbereich gehören Bio, Sport und Latein."

"Na toll", murmelte Sanji. "Das heißt also, ich komm' mit allen Lehrer klar oder hab' verkackt."

"Nicht ganz", korrigierte Smoker. "Wenn du Leistung bringst, dann musst du auch die entsprechenden Noten dafür bekommen. – Ich weiß noch, wie Hina es gehasst hat, Shanks andauernd gute Noten geben zu müssen, obwohl sie ihm am liebsten nur sechsen eingetragen hätte. Wenn du mit Hina nicht klarkommst, dann sprich mit ihm, er weiß, wie das ist. – Und er ist wohl der Einzige, der dir in Sachen Französischunterricht helfen kann."
 

[~Some time later – cafeteria – lunchtime~]

Zum Mittagessen waren sie wieder alle zusammen, Ruffy, Lysop, Nami, Shanks, Ace, Mihawk, Sanji und natürlich Zorro. Wobei Vorletzterer über die Anwesenheit Letzteren nicht besonders glücklich war – umgekehrt verhielt es sich nicht anders.

Aber man setzte sich einfach soweit auseinander, wie es eben ging, ohne gleich an einer anderen Tischgruppe zu sitzen und unterhielt sich mit den anderen sechs, die noch anwesend waren.

Wobei das Gesprächsthema eindeutig war: das erste Ferienwochenende!

Denn es trug sich nun so zu, dass der März Einzug gehalten hatte und somit auch der Frühlingsanfang bevor stand, um dessen Zeit bekanntermaßen auch die Kischblütenzeit war und man sich mit seinen Freunden unter den blühenden Kirschbäumen traf und das Sakurafest feierte.

Ace berichteten vom letzten Fest und erklärte, dass jedes Jahr alle etwas zum Fest beitrugen, sich entweder beim Sushikauf beteiligten oder halfen, genügend Sake zu organisieren – wobei es wohl nicht üblich war, sich bei diesem Fest zu besaufen, denn jedes Zimmer bekam nur eine Flasche, sehr zum Leidwesen Sanjis, der allerdings noch nicht wusste, dass er von dieser einen Flasche nicht viel sehen würde.

Und eine Stunde bevor es dann soweit war, dass der Blonde sich mit Zorro um den Sake streiten würde, zog der Grünhaarige sich bereits um. Eigentlich nichts anderes, als er sonst trug. Es war die gleiche dunkelgrüne Hose, die fast wie schwarz wirkte und das gleiche weiße Hemd, nur dass er die Sachen frisch aus dem Schrank genommen holte. Sogar seine komische grüne Bauchbinde wechselte er gegen eine neue aus.

Auch Sanji lief in der gleichen Kluft rum wie immer, blaues Nadelstreifenhemd, Krawatte, schwarze Hose, silberne Kette an der Hose, schwarzes Jackett und natürlich Zigarette im Mundwinkel, nur dass er diese Kluft schon den ganzen Tag trug.

"Sag mal, warum ziehst du dich eigentlich um?", konnte sich der Blonde dann schließlich doch noch durchringen zu fragen.

"Na, weil man zu einem Fest saubere Sachen anzieht", antwortete Zorro und Band sich seine dunkelgrüne Armbinde um den linken Arm.

"Und warum hast du dir nicht einfach heute Morgen neue Klamotten raus genommen?", hakte Sanji nach.

"Na, weil die noch hätten schmutzig werden können", antwortete Zorro, jetzt leicht genervt.

Diese Antwort war zwar einleuchtend, doch die Tatsache, dass man sich in der Zeit vom Frühstück bis zum Fest so dermaßen einsauen konnte, dass man sich wieder umziehen musste, das hatte er bis jetzt nur Ruffy zugetraut.

"Kuck nicht so, du Kochlöffelschwinger! Lass das meine Sorge sein!", fauchte Zorro ihn an, als er den skeptischen Blick von Sanji bemerkte. – Soviel zu Zorros Dank, dass er für ihn gekocht hatte...

Zorro schnappte sich sein Schwert, befestigte es an der Hüfte, schritt an Sanji vorbei und verließ das Zimmer. Der Blonde folgte ihm.

Auf dem Gang trafen sie dann auf die anderen, die eigentlich auch wie immer aussahen – nur Ace nicht, er trug jetzt ein weißes Hemd, das er sich dem Aussehen nach wohl von Shanks geliehen hatte.

"Und? Können wir?", fragte Ruffy, wobei er aufgeregt auf der Stelle lief.

"Jaja", antwortete ihm Shanks, "du kannst losrennen, wir holen dich schon ein."

"Juhu!" Ruffy sprang mit ausgestreckten Armen in die Luft und rannte dann den Flur entlang, hüpfte die Treppe runter und ward nicht mehr gesehen.

"Den sehen wir heut' nicht wieder", stellte Zorro fest.

Mihawk seufzte zufrieden. "Hach, das wird ein entspannter, ruhiger Abend."

Die Gruppe setzte sich in Bewegung, holte Nami noch beim Mädchenhaus ab und marschierte dann zum Haupteingang, wo sich nach und nach die ganze Schule versammelte.

Wirklich viele waren sie ja nicht, ungefähr einhundert Schüler – von denen dreißig schon zu den Studenten zählten. Allerdings war mit gut hundert Schülern die Aufnahmefähigkeit der Kaizoku Gakuen auch so gut wie erreicht, von der Knappheit der Lehrer mal ganz zu schweigen. – Wer würde schon an einer Schule unterrichten wollen, wo man jeden Tag zusammengeschlagen werden konnte?

Nicht, dass Prügel zur Tagesordnung gehören würde, doch es hatte schon viele Schüler gegeben, die in ihrer Anfangszeit jede Menge Probleme gemacht haben. Aber es war nicht einfach, sich gegen Lehrer und Schüler zu wehren, denn wer sich nicht eingliedern konnte, wurde auch nicht akzeptiert und machte sich das Leben dadurch nur selbst unnötig schwer. Und eine Gemeinschaft, die selbst den arroganten Mihawk niederzwingen konnte oder gegen Zorros Sturheit ankam, die war schon ziemlich fest verankert.
 

Nachdem man schon fünf Minuten länger gewartet hatte, begannen die Lehrer ihre Klassen durchzuzählen. Praktischerweise hatte jeder der fünf Lehrer eine Klasse, Crocodile die Zehnte, Smoker die elfte Klassenstufe. Tashigi plagte sich mit den Leuten aus dem zwölften Jahrgang rum, Klahadore übernahm die Dreizehnte und Hina kümmerte sich um die Abschlussklasse. Mit einer Anzahl von gerade mal fünfzehn Schülern pro Klasse war das schnell geschehen und es konnte losgehen. Die Studenten mussten selber sehen, dass sie pünktlich kamen, denn mit Ausnahme von Klahadore unterrichtete niemand mehr an der Uni und so kontrollierte auch niemand die Vollzähligkeit derer. Aber wer hier die Universität besuchte, hatte auch vorher die Schule besucht und wusste somit auch wo es hin ging.

Sie marschierten durch das Haupttor und dann die Straße entlang. Irgendwann verließen sie dann den Weg und wanderten einen schmalen Trampelpfad entlang, an den sich allerdings niemand hielt. Die meisten liefen nebeneinander über die Wiese, folgten dem Pfad nur zur Orientierung. Die Strecke stieg bald leicht an und nachdem sie noch ein paar Schritte gegangen waren, konnte man oben schon die ersten rosa blühenden Kirschbaumkronen erkennen.

Es dauerte nicht mehr lange und sie waren unter den blühenden Bäumen angekommen.

Es war das erste mal, dass Sanji die Kirschblütenzeit wirklich miterlebte, nicht nur im Fernsehen und es war wunderschön! Der Boden war bedeckt von unzähligen Blüten, die ihn wie einen Teppich bedeckten und wenn ein Windstoß durch die Baumwipfel ging, regnete es rosa Blütenblätter.

Während Sanji sich noch an dem Anblick erfreute, waren Zorro und ein paar andere kalte Fische, die das offensichtlich nicht zu interessieren schien, bereits dabei, sich ihren Anteil an Sake zu sichern.

Shanks riss ihn schließlich aus seiner Starre und führte ihn zu einem Baum unter dem es sich die anderen schon bequem gemacht hatten. Zorro saß auch dabei. Vor ihm stand die Flasche Sake und ein Tablett Sushi für sich und Sanji. Neben ihm saß noch Ruffy, dann, mit etwas Abstand, der wohl für Lysop gedacht war, der noch für seine und Ruffys Ration anstand, saß Nami und neben ihr wartete schon Ace auf Shanks, dass er endlich anfangen konnte zu essen, bevor sich Ruffy das dritte Sushiröllchen schnappen konnte. Gegenüber von Zorro saß Mihawk, der Beneidenswerterweise mit niemanden zu teilen brauchte.

Sanji setzte sich neben Zorro, der ihn zu ignorieren schien und sich sein Schälchen mit Sake füllte. Wortlos griff der Blonde nach der Flasche, nachdem Zorro sie wieder vor sich gestellt hatte. Er fing sich zwar einen finsteren Blick ein, ließ sich davon aber nicht stören und Zorro sagte auch nichts. Er ließ ihn auch gewährend, als er zu den Stäbchen griff und sich das Sushi schmecken ließ. Alles in allem war der Schwertkämpfer sogar richtig nett! Er teilte mit ihm und das sogar gerecht, beschimpfte ihn nicht, schlug ihn nicht und drohte ihm auch nicht damit.

Sanji seufzte. Er wurde aus diesem Kerl einfach nicht schlau. Zur Begrüßung hatte er ihm erst mal eine verpasst und danach hatten sie sich andauernd in die Haare gekriegt. Als er für ihn gekocht hatte, hatten sie sich dann wieder erstaunlich gut verstanden, aber am nächsten Morgen, war er wieder so unfreundlich wie immer gewesen. Und jetzt saßen sie nebeneinander, als wären sie beste Freunde.

Sanji verdrängte seine Gedanken, was er nun von Zorro halten sollte und hörte wieder den anderen zu, die irgendetwas erzählten, bis dann die meisten Stimmen verstummten, man sich entspannte und zurücklehnte und einer fantastischen Geschichte von Lysop und seinen Heldentaten lauschte.

Später am Abend stieß auch noch ihr Direktor zu den Kischbäumen und setzte sich zu den drei Lehrer, die sich von den beiden Frauen abgekoppelt hatten, wo er auf sofort mit einem Kirschblütenregen von Klahadore empfangen wurde. Und nach den einzelnen Blütenblättern, die noch in den Haaren von Smoker und Crocodile hingen, war er nicht der erste gewesen, den Klahadore so überfallen hatte…
 

Nachdem Lysop seine dritte Geschichte beendet hatte war es schon dunkel geworden und einzelne Fackeln spendeten etwas Licht. Nachdem die erste dieser Fackeln erloschen war, was wohl erst weit nach Mitternacht geschehen war, wurde entschieden, dass es wohl Zeit wurde, sich auf den Rückweg zu machen.

Es war ruhig geworden unter den Schüler, man war müde und freute sich auf ein warmes, kuscheliges Bett, dass die Kälte aus den Gliedern vertrieb. Die Abende waren nämlich noch recht kühl und so manch einer fror jetzt in den Sachen, in denen er sich am Mittag noch gut angezogen gefühlt hatte.

Doch die Meisten wussten sich zu helfen, wie Shanks, der sich von Mihawk und Ace in die Mitte nehmen ließ und sich an beide kuschelte. Zusätzliche Wärme spendete die Fackel, die Ace sich geschnappt hatte, um ein bisschen mit dem Feuer zu spielen.

Ruffy schien die Kälte nicht zu spüren, genau so wenig wie Zorro. Nami hatte von irgendjemand einen Pullover bekommen in den sie sich jetzt kuschelte und Lysop… zitterte wie Espenlaub. Er war wohl der einzige, dem nicht geholfen wurde, so lange, bis Ruffy sich ihm erbarmte und zu ihm hüpfte. Mit einem Satz war auf dem Rücken des langnasigen Jungen gesprungen und grinste. Er schlang seine Arme um Lysops Hals und seine Beine um seine Hüfte.

"Trägst du mich?", fragte er und grinste Lysop an. Der wollte erst widersprechen, doch lächelte dann auch und trug Ruffy schweigend den Weg zurück. Wirklich schwer war er ja nicht, sodass selbst Lysop diese Strecke schaffen konnte.

Weiter hinten legte Crocodile seinen Mantel gerade um den zitternden Kuro und bekam als Dankeschön eine Kirschbaumblüte ins Haar gesteckt. Und als er merkte, dass Smoker sie dabei beobachtete kam er auch zu diesem gehopst und steckte ihm eine weitere Blüte zwischen den Riemen einer seiner Zigarren und lächelte ihn an. Smoker erwiderte das Lächeln und tätschelte ihm den Kopf. Als nächster war dann Goldy dran, der eine ins Knopfloch gesteckt bekam.

Wenn Sanji sich so umsah, dann war alles friedlich, alles so harmonisch. Nichts war davon zu spüren, dass der schweigsame Schwertkämpfer, der gerade den Nachthimmel betrachtete, ein Schlägertyp war, mit dem er sich in ihrem Zimmer wahrscheinlich wieder streiten würde, oder, dass Nami, die gerade selig vor sich hinlächelte, an diesem Abend vermutlich drei neue Brieftaschen hatte, oder, dass Ace sich wohl gleich am nächsten Morgen wieder mit Smoker in die Wolle kriegen würde und der ihn über den Schulhof jagen würde. Aber am allerwenigsten spürte man im Augenblick etwas davon, dass so gut wie alle Versammelten eine Vergangenheit hatten, die in einer seitenlangen Polizeiakte festgehalten wurde.

In Gedanken versunken zündete Sanji sich eine Zigarette an, dann wanderte sein Blick wieder vom Feuerzeug rüber zu Zorro und er musste sich wieder fragen, was er eigentlich von diesem eigenwilligen Typen halten sollte. Kurz bevor er wieder vollkommen in seinen Grübeleien versinken konnte, wurde er von hinten angesprungen und ein lächelndes von roten Haaren umrahmtes Gesicht tauchte neben seinem Kopf auf.

"Hey, warum so trübsinnig?", wurde er von Shanks gefragt, der ihn gleich darauf auch wieder losließ und neben ihm herging.

"Ich bin nicht trübsinnig, nur nachdenklich", antwortete Sanji.

"Ach ja? Und worüber denkst du so angestrengt nach, dass du hier so alleine rumläufst und gar nicht merkst, dass du dich immer weiter vom Weg entfernst?"

Verwundert schaute Sanji sich um und musste tatsächlich feststellen, dass er mehr schräg als geradeaus lief. Er vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen und steuerte wieder auf den Trampelpfad zu, dem alle anderen folgten.

"Und warum bist du nicht mehr bei Ace und Mihawk?", fragte er, anstatt auf Shanks Frage einzugehen.

"Ach, Ace ist gerade bei Smoker und ärgert ihn ein bisschen und Mihawk ist auch gerne mal alleine, er ist nicht so der gesellige Typ", erklärte der Rote gutgelaunt.

Sanji sah sich nach Ace um, den er schnell bei dem Weißhaarigen Lehrer ausmachte. Er wuschelte ihm gerade durch die kurzen Haare und fing sich dafür eine Kopfnuss ein. Sanji korrigierte sich in Gedanken, als ob Ace mit seinem Lieblingshobby bis morgen früh gewartet hätte…

Mihawk lief etwas mehr abseits, ähnlich wie Zorro, nur auf der anderen Seite des Weges und starrte den Boden an.

Sanji wandte seinen Blick wieder nach vorne, als Shanks ihm einen Arm um den Hals legte.

"Hey, was ist denn los?", fragte er noch einmal.

Sanji schwieg eine Weile, aber Shanks drängte ihn nicht, wartete, ob der Blonde noch von selbst etwas sagen würde und wenn nicht, dann wollte er eben nicht.

Doch Sanji wollte. "Kann ich dich etwas fragen?"

"Schieß los, was willst du wissen?", fragte Shanks. Seine Stimme war fröhlich, und das ewige Lächeln auf seinem Gesicht wirkte ehrlich.

"Ich möchte etwas über dich wissen und über die anderen. Über Ruffy und Ace oder über Mihawk und über Zorro. Ich weiß praktisch gar nichts, wie ein Außenseiter."

Shanks fuhr ihm durch die blonden Haare. "Hey, mach dir mal deswegen keinen Kopf. Fühlst du dich denn wie ein Außenseiter?"

Sanji schüttelte den Kopf. Eigentlich haben sie ihn aufgenommen als würden sie ihn schon ewig kennen und waren von Anfang an seine Freunde gewesen.

"Siehst du", munterte ihn Shanks auf. "Ist doch schon mal ein Anfang. Und wir wollen dir auch nichts verschweigen. Aber du bist erst acht Tage da, da war halt noch keine Gelegenheit, über so etwas zu sprechen." Er lächelte. "Aber wenn du willst, dann kann ich dir ein bisschen was erzählen. Aber nur über mich, Ace und Ruffy. Die anderen musst du schon selber fragen, wenn du etwas wissen willst."

Sanji nickte und Shanks überlegte, was er ihm als erstes erzählen könnte. "Also", begann er, "was du über Ruffy wissen solltest… Du darfst seinen Strohhut nur berühren, wenn er es dir auch ausdrücklich erlaubt hat. Der ist nämlich sein Heiligtum und wenn mit dem etwas nicht stimmt, rastet er aus!" Sanjis Blick schweifte zu Ruffy. So friedlich wie er gerade auf Lysops Rücken hing war das kaum vorzustellen.

"Von wem hat er den Hut?"

"Von mir!", freute sich Shanks, anscheinend stolz, dass ein Geschenkt von ihm so viel wert sein konnte.

"Und Ruffy ist verfressen!", fuhr er dann fort, seinen Blick jetzt ebenfalls auf den schwarzhaarigen Jungen gerichtet. "Er isst alles, was man ihm vorsetzt und wenn er Hunger hat und es nichts zu essen gibt, dann kann er zu einer ausgewachsenen Plage werden!" Shanks überlegte einen Moment, was es noch erzählenswertes über Ruffy gab. "Ah, genau, er kann nicht schwimmen, er nimmt immer seinen Schwimmreif mit. Ach ja, und er ist der Bruder von Ace, aber das weißt du glaube ich schon… Egal, wo wir gerade bei Ace sind, können wir auch mit ihm weiter machen. Ace ist drei Jahre älter als Ruffy und ähnlich wie er meistens gut drauf. Smoker ärgern ist sein größtes Hobby, neben kokeln und äh… noch mal kokeln! Er studiert hier an der Schule und wohnt mit mir zusammen in der Jungenunterkunft. Er ist auch ein guter Esser, nur duschen tut er nicht so gerne, etwas wasserscheu, der Gute. Vergeben sind die beiden noch nicht, also wenn du deine Meinung noch irgendwann änderst, vielleicht sind sie ja dann immer noch frei. Nur mich kleines Schnuckelchen kannst du nicht mehr haben." Er grinste anzüglich. "Ich bin nämlich glücklich mit meinem Ben zusammen. Er arbeitet im Dorf und besitzt einen Waffenladen. Er war auch derjenige, der mich hier her gebracht hat. Er hat wohl erfahren, dass ich lieber in der Spielhalle gewesen bin als in der Schule und weil er so einiges über diese Schule wusste – er wohnte schließlich damals schon hier – da hat er gedacht, das wär' doch genau das richtige für mich. Außerdem hat er mich so aus dem Heim weggeholt, etwas, wofür ich ihm noch lange dankbar sein werde. Was gibt's noch über mich zu erzählen? Ich bin eigentlich ein netter Kerl, pflegeleicht, lieb, höflich, nett-"

"Hey, über wen sprichst du?", wurde Shanks Aufzählung plötzlich unterbrochen und ein fröhlicher Ace drängte sich zwischen Shanks und Sanji.

"Willst du nich' lieber wieder Smoker ärgern, anstatt uns zu nerven?", fragte Shanks brummig.

"Nö, lieber nicht! Smoky hat mich grad weggejagt, wäre unklug, jetzt schon wieder bei ihm aufzutauchen. Da dachte ich, nerv ich lieber euch zwei Hübschen ein bisschen!"

"Hast du geschafft, jetzt such dir ein neues Opfer", murrte Shanks.

"Hey, du bist doch nur sauer, weil ich Sanji gleich erzählen werde, wie du wirklich warst", bemerkte Ace und umarmte den Rothaarigen.

"Ach ja?"

"Ja! Rotzfrech war der Kleine, von wegen höflich! Zu jedem Wort des Lehrers gab's einen dummen Kommentar. Und er hat eine sechs nach der anderen kassiert, weil er keine Lust zum Lernen hatte. Andauernd geschwänzt hat er!"

Sanji hob überrascht eine Augenbraue. "Und woran lag dieser Sinneswandel? Ich meine, jetzt scheinst du doch ganz vernünftig zu sein, schließlich studierst du und nach Smoker hattest du sogar gute Noten in Französisch."

"Das hat diese Schule aus mir gemacht", meinte Shanks stolz und klopfte sich auf die Brust. "Hier lernt man halt Disziplin und Verantwortungsbewusstsein."

"Ach komm, tu' nicht so", unterbrach Ace seine Prahlerei. "Du hast nur was gemacht, weil Ben mit dem Prügelstab hinter dir stand und dir gedroht hat, dir das Taschengeld abzudrehen, wenn du dir keine Mühe gibst. Und der einzige Grund, warum du hier nicht ganz so frech warst, war die Tatsache, dass dein Kopf schon so übersäht von Beulen war, die alle von Kopfnüssen für deine dummen Kommentare stammten, dass er schon das doppelte Volumen hatte."

Shanks schniefte. "Stimmt, zimperlich waren die Jungs ja nicht und man mag 's kaum glauben, von Kuro hatte ich am schnellsten gelernt, was Respekt ist."

Ace nickte. "Ja, da hast du wohl recht. Der vermittelt seine Vorstellungen und Werte recht ausdrucksvoll. Nur bei Smoky kann man machen, was man will!"

Sanji musste lachen. "Aber du kassierst doch andauernd Kopfnüsse von ihm."

Der Schwarzhaarige winkte ab. "Ach was, alles halb so wild."

"Ach ja? Hast du dir nicht gerade wieder eine eingefangen? Wo hat er dich gleich noch getroffen? Hier?" Shanks legte seine Hand auf den Kopf von Ace, an die Stelle, wo er meinte Smokers Faust vorhin hinhauen gesehen zu haben. Und er hatte wohl richtig gesehen. Ace heulte auf und schlug seine Hand weg. "Bist du denn bekloppt, das tut doch weh!"

Der Rote grinste. "Von wegen 'tut doch gar nicht weh'. Du hast doch schon Tränen in den Augen! – Außerdem bist du der einzige, der sich bei Smoker so etwas erlauben kann und dass nur, weil ihr beide euch schon so daran gewöhnt habt, dass es schon normal ist."

Ace schniefte und rieb sich vorsichtig seine Beule. "Na und, dann hat's halt wehgetan", gab er beleidigt von sich. "Aber sein Kopf tut ihm von meiner berüchtigten Zwiebelpresse mindestens genauso weh!"

Alle drei drehten sich zu dem Lehrer-Trio um, das mittlerweile das Schlusslicht bildete. Besonders glücklich sah Smoker nicht drein und er musterte sie – insbesondere Ace – finster.

Klahadore bemerkte den bösen Blick Smokers und die neugierigen der drei Schüler und legte eine Hand als Trichter an den Mund um zu rufen: "Er hat Kopfschmerzen und er hat gesagt, dass er dir im nächsten Test 'ne Sechs gibt!"

"Halt die Klappe, Kuro", zischte Smoker ihn daraufhin an und wollte sich den Kleineren schnappten, doch der wich ihm aus und versteckte sich hinter Crocodile um den sie dann herumrannten bis es diesem zu viel wurde und er beide mit einer Beule am Kopf links und rechts neben sich zerrte. "Benehmt euch", ermahnte er sie, beide am Arm gepackt, dass sie nicht weglaufen konnten und ihren Streit auf böse Blick beschränken mussten.

"Wie will er dir eine sechs geben, wenn er dich gar nicht mehr unterrichtet?", fragte Shanks neugierig und Ace zuckte mit den Schultern. Auf Sanjis fragenden Blick hin erklärte er: "Die Lehrer, die euch unterrichten, machen keine Vorlesungen an der Uni. Professor Klahadore bildet da eine Ausnahme, er ist für beides qualifiziert, auch wenn es so noch etwas stressiger für ihn ist. Aber er scheint es gerne zu machen. Zusätzlich haben wir dann noch ein paar Tattergreise, die sich um uns kümmern, hier aber nicht wohnen, sondern während der Woche in einem Hotel im Dorf sind und am Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien in die Stadt verschwinden. Und Smoky und Co. sind ja immer da."

Shanks seufzte. "Ja leider, so ist man auch am Wochenende vor ihren Streitereien nicht sicher."

"Was soll das denn heißen? Wir sorgen nur dafür, dass es hier nicht langweilig wird!"

"Ja, klar."

"Als ob du mit deinem ständigen Verschwinden nicht auch für Aufsehen sorgen würdest."

"Mein Verschwinden kümmert hier aber keinen mehr etwas."

"Unsere Streitereien auch nicht."

"…Stimmt…", gab Shanks mehr oder weniger geschlagen zu.

"Wenn sie keinen mehr kümmern, dann sorgen sie aber auch nicht mehr für Abwechslung", gab Sanji schließlich zu bedenken, als das Gespräch zu verstummen drohte.

"Hah! Siehst du, deine Argumentation ist nicht schlüssig", freute sich der Rote.

"Deine aber auch nicht, denn du hast zugestimmt, dass unsere Streitereien niemanden mehr etwas kümmern, folglich können sie euch auch nicht nerven."

Shanks überlegte eine Weile, dann winkte er ab. "Ach, was interessiert mich mein Geschwätz von vor fünf Minuten! Lasst uns lieber Mihawk wieder einfangen, der ist ja schon fast da!" Und damit rannte Shanks los und ließ zwei verdutze Freunde hinter sich, bis auch Ace losrannte, der im vorbeirennen Lysop am Ärmel packte und ein bisschen mitzog.

"Juhu! Pferdchen lauf!", freute sich Ruffy und zappelte auf Lysops Rücken herum, schnappte sich noch Zorro am Arm und zog ihn auf ihrer Verfolgungsjagd mit.

Sanji musste grinsen. Das überrumpelte, aus seinen Gedanken gerissene Gesicht Zorros sah auch zu gut aus – fast schon süß. Schnell strich er denn letzten Gedanken wieder und rannte schließlich auch den anderen hinterher.

Es dauerte nicht lange und sie waren an der Schule angekommen. Sonderlich außer Puste war keiner, nur Lysop keuchte ein wenig, allerdings eher, weil er Ruffy mitgeschleppt hat, als vom Rennen, denn wenn man Namis Worten Glauben schenken durfte, war er wohl einer der Schnellsten, was vom vielen Wegrennen kam. Trotzdem war es Shanks gewesen, der als erster ankam. Zwar hatte Mihawk ihm verbissen die Stirn geboten, doch er war wohl ein bisschen zu überrascht gewesen, als der andere an ihm vorbeirauschte und ihm "Ich bin schneller!", zugerufen hatte.

Nun stand er von einem zum anderen Ohr grinsten im Hof. "Hui, das war doch toll!"

Ace und Ruffy stimmten ihm zu – wobei Ruffy wohl eher das Reiten, denn das Rennen toll fand. Und während beiden im einen Moment noch Shanks umarmt hatten, waren sie im nächsten schon eingeschlafen.

"Nicht schon wieder", stöhnte Mihawk. "Warum schlafen sie eigentlich immer da ein, wo sie geh'n und steh'n?"

"Is' wohl Veranlagung", keuchte Shanks, der sich seinen Zimmerpartner auf den Rücken hievte, um ihn ins Haus zu tragen.

Lysop seufzte ergeben und lud sich Ruffy wieder auf und stakste mit ihm ebenfalls los.

Man verabschiedete sich noch, wünschte eine gute Nacht und schon bald war Sanji mit Zorro wieder alleine. Doch der Schwertkämpfer interessierte sich nicht für ihn, sondern legte sich nach dem Zähneputzen hin um gleich darauf einzuschlafen.

Sanji schaute dem anderen noch eine Weile zu, wie er friedlich in seinem Bett lag und gleichmäßig Atme holte. Das Wort süß schoss ihm wieder durch den Kopf, doch er schüttelte energisch den selbigen und versuchte die Kombination Zorro und süß aus seinem Gehirn zu verbannen.

Vorsichtig schielte er wieder zu dem Grünen, um zu gucken, ob es geklappt hatte.

Niedlich.

Diesmal schüttelte er noch heftiger den Kopf, drehte sich von Zorro weg und schlüpfte unter die Bettdecke.

Schnuckelig
 


 

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(1) Kirschblüte – Kirschblütenfest (Treffen zur Kirschblütenschau)
 


 

mikan...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Painapuru-Aily
2009-11-22T15:22:43+00:00 22.11.2009 16:22
uiui~~~

das lesen macht mir Spass^^

Die Schule ist genial^^

ich frag mich nur wie Lyssop dahin gekommen ist...???
Von:  DanteMaxwell
2008-05-03T19:27:09+00:00 03.05.2008 21:27
JAY ! *_______*
Gomen das mein Kommi erst jetzt kommt, hab gerade erst gesehen, das auch Kap 5 schon existiert ! o.o
Aber das ist so ein süßes Ende ! >////<
Ich les gleich mal Kap 6 ! *__________*
*strahl*
Von:  Sue
2008-04-23T18:53:14+00:00 23.04.2008 20:53
Was so ein paar Kirschblüten doch ausrichten können, da waren die Raudies ja mal ganz brav.
Erwarte schon sehnsüchtig das nächste Kapitel.

Von: abgemeldet
2008-04-21T17:19:35+00:00 21.04.2008 19:19
klasse kapitel
ich bin mal gespannt wie es mit sanji und zorro weiter geht
ich find es mehrkwürdig das die immer die selben sachen tragen
mach bitte schnell weiter
Von: abgemeldet
2008-04-21T11:23:06+00:00 21.04.2008 13:23
Um das Campusgelände verlassen zu dürfen, bedarf es einer schriftlichen Erlaubnis, die ihr meistens nicht bekommt.
Dieser Satz machtz mich fertig...XD
EIgentlich mag ich deine FF, nur kapiere ich nicht wieso auf der Schule Mord und Diebstahl verboten sind
das ist doch eh verboten
oder gibt es in Japan kein Gesetz? XD


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