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Flucht

Wenn Frau nicht mehr weiter weiß...
von

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Flucht

Sie rannte. Sie rannte immer schneller. Über Stock und Stein, immer weiter in den finsteren Wald hinein. Wie konnte sie auch so blind sein? Wie konnte sie ihm jemals vertrauen? Ihm DAS anvertrauen? Die Antwort war einfach:

Weil sie ihn liebte und sie liebte ihn noch immer, obwohl er sie nur ausgenutzt hatte und sie nun jagte.

Sie konnte es ganz deutlich spüren. Wut und Wahnsinn, nicht weit hinter ihr. Bald würden sie sie einholen, sie fangen und sie zwingen weiter zu machen, doch das wollte sie nicht. Nie wieder! Sie beschleunigte ihre Schritte noch einmal.

Eine einsame Träne rann ihr über die Wange und nun hörte sie es, hörte sie ihn, wie er hinter ihr her rief, stehen zu bleiben und mit ihm mit zu kommen.

Nein.

Sie konnte es nicht. Sie wollte es nicht! Aber sie würde nicht ewig weiter rennen können. Sie musste ihn irgendwie abhängen, sonst würde sie ihn noch zu ihnen führen und dann währen sie verloren.

Sie, ihr Volk, ihre Familie: die Barue.

Hätte sie doch nur auf sie gehört, währe sie doch nie zu den Menschen gegangen! Wie hätte sie nur glauben können, dass sie als Empath ein normales Leben unter ihnen führen könnte? Sie war ja so einfältig gewesen. Ihresgleichen konnte nirgends in Frieden leben, nur untereinander waren sie sicher, in ihrer Siedlung hoch oben in den Bergen. In großen Menschenmassen war es einfach zu schwer, die Gefühle von einander zu trennen und sich auf eine einzige Person zu konzentrieren. Das war ihr zum Verhängnis geworden. Sie hatte ihre Fähigkeit unterdrückt um nicht wahnsinnig zu werden, deswegen hat sie seine wahren Absichten nicht rechtzeitig bemerkt. Immer tiefer hat er sie mit hinein gezogen, sie hätte alles für ihn getan!

Doch dann sah sie es, hörte es, spürte es. Er war mit einer fremden Frau zusammen gewesen, hatte sie in seinen Armen gehalten, hatte sie geküsst und ihr gesagt, wie sehr er sie doch liebte. Sie hatte es nur zufällig mitbekommen, sie war nur kurz raus gegangen, um etwas frische Luft zu schnappen. Als sie ihren Liebsten hörte, wollte sie zu erst zu ihm, bis sie die Worte verstand. Er liebte die Fremde, nicht sie. Sie versteckte sich in einer dunklen Nische, ihre Fähigkeit, die Gefühle anderer zu spüren verriet ihr, dass er der Fremden die Wahrheit sagte. In diesem Augenblick hatte sie beschlossen, ihm nichts mehr zu glauben, ihm nicht mehr zu vertrauen.

Sie floh. Rannte einfach weg. Sie verließ die Stadt, ließ alles, was sie sich bisher aufgebaut hatte zurück, ihr Heim, ihre Freunde, ihren verlogenen Liebsten und ihre Gefühle für ihn. Er bemerkte ihr Fehlen schnell und hatte schon bald ihre Spur gefunden, die Verfolgung aufgenommen. Nun lief sie schon seit einigen Stunden und langsam wurde sie müde, aber eine Pause einlegen konnte sie nicht, dann währe ihr Vorsprung, den sie sich mühsam erkämpft hatte, verloren. Genau wie sie. Sie stolperte über eine hervorstehende Wurzel und fiel der Länge nach hin, schnell rappelte sie sich wieder auf. Schon lange spürte sie keinen Schmerz mehr, sie blutete schon aus zu vielen Wunden, als dass eine Weitere von Bedeutung währe, doch so langsam verschwamm ihre Sicht, wohl durch den zu hohen Blutverlust. Sie zwang sich dazu noch schneller zu laufen, ihn endlich ab zu hängen.

Sie kannte die Gegend hier gut, war sie doch als Kind oft hier gewesen. Sie war fast am Ziel, doch dann stellte sich ihr jemand in den Weg, die rechte Hand des Mannes, der sie so verletzt hatte. Zu spät hatte sie darauf reagiert und war in ihn hinein gerannt. Er hielt sie fest, doch sie wehrte sich, schlug und trat nach ihm, doch das interessierte ihn nicht, er hielt sie weiter unerbittlich fest, seine Augen hatten einen traurigen Ausdruck, als er ihren Namen aussprach, sie bat sich zu beruhigen, ihr versicherte ihr nichts zu tun. Sie sah ihm in die Augen und konnte dort die selbe Verzweiflung erkennen, die auch ihre Augen widerspiegeln mussten, doch noch etwas sah sie dort und dass verwirrte sie noch mehr: aufrichtiges Bedauern und…konnte das sein? Liebe? Sie schüttelte ihren Kopf um diesen völlig absurden Gedanken los zu werden, doch durch den direkten Kontakt ihrer Körper konnte sie es noch stärker spüren. Sie hörte auf sich zu wehren uns sah ihn mit tränenverschleierten Augen an, ihre Stimme klang rau und brüchig, als sie ihn ansprach „Bitte…bitte hilf mir…“

Das letzte, was sie bewusst wahrnahm, war sein trauriges Lächeln und ein zaghaftes Nicken, bevor sie endgültig zusammenbrach und die Schwärze der Ohnmacht sie in Empfang nahm.
 

ENDE
 

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*sich umschaut*

Ist hier jemand???

Wenn ja, hinterlässt du mir bitte einen Kommi???

*lieb schau*
 

Kyu



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Herbstmond
2008-04-27T09:56:02+00:00 27.04.2008 11:56
Ich verstehe wirlich nicht, wieso noch kein Kommi hier ist...
Aber jetzt hinterlasse ich dir eins:
Klasse, einfach klasse. Genau mein Geschmack!
HDL
Abarai


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