Zum Inhalt der Seite

P-Virus

A new Hazard...in the Place of Art and Beauty...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Der Wind zerzauste sein Haar, als Leon S. Kennedy vor die Tür seines Appartements trat. Es war kalt, viel zu kalt den Sommer.

"Die Tage werden immer kälter..." seufzte er. Eine Woche vorher hatte er seinen Dienst als Geheimagent der US-Regierung quittiert. Während seines Auftrags in Spanien, um die Präsidententochter Ashley Graham zu retten, stieß er auf ein paar Dokumente, die auf eine Verbindung zu einem Mitarbeiter von Umbrella schließen lassen; verfasst von einem Mann namens Hiroyuki Asano. Diverse Nachforschungen haben ergeben, dass dieser Mann der leitende Wissenschaftler eines Umbrella Laborkomplexes in Kyoto ist.

Umbrella...bei diesem Namen bekam Leon eine Gänsehaut.

Wie viele Menschen ließen schon ihr Leben wegen Umbrella, wie viele kehrten als lebende Tote zurück... Ihres Verstandes beraubt, nur noch leere Hüllen, für die einzig und allein die Nahrungsaufnahme noch zählt. Umbrella wollte einfach zuviel, auf gescheiterte Experimente folgten nur noch gefährlichere, jedes Mittel war ihnen Recht.

"Und ich dachte, es wäre vorbei..." murmelte Leon. Er musste einfach etwas unternehmen. In dem Dokument ging es um eine Weiterentwicklung des G-Virus . Stammzellen der Las Plagas Parasiten gekreuzt mit dem G-Virus um eine erweiterte Mutation auszulösen. Die Auswirkungen seien noch unbekannt, entsprechende Experimente würden noch an geeigneten Versuchspersonen durchgeführt werden.

...Das durfte nicht passieren. Etwas musste getan werden. Doch würde er es allein schaffen?

Die anderen wollte er nicht um Hilfe bitten, zu sehr bemühten sie sich, die Vergangenheit endlich ruhen zu lassen um sich auf ihre zukunft konzentrieren zu können. Zu viele Entbehrungen mussten sie schon erleiden...

Chris und Jill hatten inzwischen geheiratet, Barry genoss das Familienleben und sah seine Töchter aufwachsen, Rebecca ging ihrer Arbeit als Biochemikerin nach und Claire studierte im Ausland....und Leon wusste, dass ihr Herz Steve immer noch nicht vergessen hatte....

Wo Ada war, wusste er nicht.

Leon war sich bewusst, wie schwer es sein würde, aber er war bereit dazu. Und ganz ohne Hilfe würde er ja nicht sein, denn er hatte schon Kontakt nach Japan aufgenommen...

Seine Kontaktperson war eine junge Frau, grade 22 Jahre alt und schon eine Koryphäe auf ihrem Fachgebiet. Ihr Name war Mizuko Kurai und sie war eine der besten Technikerinnen des Landes. Leon war mehr der Typ für das 'Gröbere', die Feinheiten wollte er ihr überlassen.

Er brauchte sie, um sich Zutritt zu den Laboratorien zu verschaffen.

Als das Taxi kam, das Leon zum Flughafen bringen sollte, drehte er sich noch einmal um und überlegte, wie lang es wohl dauern würde, bis er hierher zurück kehren konnte. Zum Glück hatte er keine Haustiere...

Er seufzte und stieg in das Taxi. Auf dem Weg zum Flughafen betrachtete Leon die Menschen, die den Gehsteig auf und ab gingen. Wie unbeschwert sie doch schienen, hinsichtlich der nahenden Bedrohung durch Umbrella, dachte er und sah einem Haufen Mädchen zu, die alle für den schwarzhaarigen Jungen mit einem blauen T-shirt und einer weißen, kurzen Hose schwärmten, der mit verschränkten Armen cool an der Straßenlaterne lehnte. Nunja, sie waren unwissend, sie konnten noch nichts von der Gefahr ahnen, die sich anbahnte.

Als er dann im Flugzeug saß, wusste Leon genau, wie er die 12 Stunden Flug verbringen würde.

Nach einem kleinen erholsamen Nickerchen traf er weitere Vorbereitungen für die Anti-Umbrella Aktion. Er sah sich Gebäude-Grundrisse an, wälzte Akten über den beruflichen Werdegang von Hiroyuki Asano, die offizielle Historie über den Umbrella-Konzern, bereits bekannte Auswirkungen des G-Virus und den Las Plagas Parasiten und stellte Vermutungen darüber an, was für eine Wirkung eine Kreuzung der beiden haben könnte.

Doch letzendlich konnte er nur mutmaßen.

Er musste die Sache objektiv betrachten und vor Ort analysieren.

Und abwarten, wie weit Mizuko helfen konnte. Sie würde ihm am Flughafen abholen und dann gemeinsam in ihre Wohnung fahren, denn diese sollte als ihr Hauptquartier dienen.

Das Flugzeug setzte zu Landung an und Leon packte die ganzen Dokumente in seinen Ordner und stopfte eben diesen in seinen Rucksack. Als er aus dem Flugzeug stieg, genoss er die frische Luft und streckte sich genüsslich nach dem langen Flug.

Im Flughafengebäude schnappte er sich seinen Koffer vom Gepäckband und trat hinaus ins Foyer.

Er sah sich um und sein Blick traf den einer jungen Japanerin, und sie lächelte ihn an. Ihr langes schwarzes Haar war zu zwei Zöpfen geflochten, die ihr bis zu den Hüften reichten. Sie trug ein hellblaues Sommerkleid mit einer Rüschenapplikation und einer Schleife am Ausschnitt. Leon schätzte sie nicht älter als sechzehn, höchstens siebzehn Jahre. Sie kam auf ihn zu, verbeugte sich und sagte: "Konnichi wa Kennedy-san." Danach fuhr sie im perfekten Englisch fort: "Ich freue mich Sie kennenzulernen. Ich bin Mizuko Kurai." Leon war sehr überrascht, hatte er sie doch für eine Schülerin gehalten. Er versuchte sich ebenfalls an einer Verbeugung, die ihm jedoch nicht so ganz gelang und sagte: "Guten Tag, Miss Kurai, ich bin ebenso erfreut." Sie lächelte und nachdem sich beide auf "Du" geeinigt hatten, sie in Mizuko's Auto. Es war ein dunkelblauer Van, die sitze aus Karamellfarbenem Leder und die Amaturenverkleidung aus Mahagoni-Holz.

Ein teures Auto...

Sie stieg auf der rechten Seite ein und Leon nahm dadurch an, dass das Fahren ihm zufallen sollte. Doch als er auf dem linken Vordersitz Platz nahm, bemerkte er das Lenkrad auf der rechten Seite.

"Stimmt ja, hier herrscht ja Linksverkehr..."

Mizuko bemerkte seinen verwirrten Blick und kicherte vor sich hin. Nach einem vorwurfsvollen aber nicht ganz ernstgemeinten Seitenblick auf Mizuko hörte sie auf zu lachen und trat auf Gaspedal. "Wir fahren mit dem Wagen nur bis zum Stadtanfang von Kyoto, das Auto gehört einem Bekannten von mir. Danach nehmen wir eine Rikscha, nicht ganz modern, aber praktischer als ein Auto in den alten, engen Gassen von Gion."

Gion war ein Vergnügungsbereich, wohl eins der berühmtesten Geishavierteln von ganz Japan.

Leon war zwar hier und da auf den Namen Gion gestoßen und wusste auch wie populär Gion früher war. Jedoch hatte er keine Ahnung, dass es dort immer noch Geishas gab, er dachte, die Geisha-Ära sei vorbei.

Als Mizuko und Leon dann schließlich zusammen in die Rikscha stiegen und der Kuli die Stangen hob und loslief, betrachtete er die Menschen auf den Straßen und die Umgebung. es schien, als sei die Zeit dort stehengeblieben. Die Häuser, aus Holz, waren im traditionellen Stil gehalten, überall Lampions, Bürgersteige gab es keine und die Rikschas schlängelten sich durch die Menge.

Geishas schritten die Straßen entlang um zu ihren Veranstaltungsorten zu gelangen.

Leon fand die Geishas sehr interessant, Geishas kannte er sonst nur aus dem Fernsehen. Mizuko schien seinem Blick zu folgen, denn sie grinste und sagte: "Na gefallen sie dir? XD" "Sie sind faszinierend..." "Um ehrlich zu sein...theoretisch hast du eine Geisha neben dir sitzen! ^^" Leon drehte ruckartig den Kopf zu Mizuko "HE?!" "Naja..." sagte Mizuko "meine Urgroßmutter war die berühmte Geisha Ichiko, und als ich ein Kind war, bestand meine Mutter auf eine Ausbildung als Geisha. Ich hingegen wollte schon immer Technikerin werden. Doch erst als ich 18 Jahre alt war und den Übergang zur regulären Geisha geschafft hatte, ließ mir meine Mutter die Freiheit die ich brauchte. Ich nutze das technische Wissen, dass ich über die Jahre mir in meiner Freizeit angeeignet hatte, und wurde dann ja bekanntlicherweise Technikerin, insbesondere für Computertechnik und Alarm- bzw Sicherheitssysteme ^^, ich wohne zwar noch zuhause in der Okiya, also ein Geisha Haus meiner Mutter, bin aber selbst eigentlich keine Geisha mehr."

Leon lauschte ihrer Geschichte und sah sie lange und intensiv an. Sie drehte den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. Die kleine Sekunde, in der sich ihre Blicke trafen, schien ewig lange zu dauern; die Umgebung nahmen sie nicht mehr wahr, für einen kleinen Moment waren sie in einer ganz eigenen Welt.

Plötzlich wandten beide den Blick ab, als wäre beiden erst klar geworden, was sie taten.

Obwohl beide sich wieder mit dem Beobachten des Treibens auf der Straße beschäftigten, waren ihre Wangen sichtbar gerötet.

Wenn Leon nicht genau gewusst hätte, warum er eigentlich hier war, hätte es eine Urlaubsreise sein können. Und der mittlerweile wieder ernste Blick von Mizuko ließ ihn erkennen, dass auch sie es nicht vergessen hatte.

Als sie an der Kurai-Okiya angekommen waren, ging Mizuko am Haupteingang vorbei in den Hof. Dort gab es ein kleines Gebäude, vermutlich nur 3-4 Zimmer groß. Sie erklärte ihm, dass sie, seit sie sich dem Pfad des Geisha-Lebens abgewandt hatte, nicht mehr in der Okiya selbst lebt. Denn dort wohnen die Geishas des Hauses.

"Außerdem sollten wir bedenken, dass unser Vorhaben nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll. Und innerhalb der Okiya könnte man ein solches Vorhaben nicht durchführen, da man dort die Zimmer nicht abschließen kann."

Sie führte ihn hinein und zog die Schuhe aus. Leon wollte schon mit Schuhen in die Wohnung stiefeln, als sie ihn mit einem Lächeln darum bat, die Schuhe am Eingang abzustreifen. "Oh, sorry ^^"

Als er in die Wohnung trat, wunderte er sich, denn Mizuko war gar nicht komplett japanisch eingerichtet.

Es waren ganz deutlich westliche Einflüsse zu erkennen. Der Boden bestand zwar traditionell aus Tatami-Matten, aber die Möbel waren westlichen Designs. Eine weiße Ledercouch mit einem Glascouchtisch und ein Sideboard aus Buchenholz, auf dem sie viele Dekorationen und Accesoires stimmungsvoll drapiert hatte. "Hehe x3 ich liebe es, das traditionelle, japanische Design mit westlichen Möbelstücken aufzupeppen ^^" sagte sie, während ein Grinsen über ihr Gesicht huschte.

Doch als Leon dann Mizuko ins Nebenzimmer folgte, wo er eigentlich ihr Schlafzimmer vermutete, traf ihn fast der Schlag. Das Zimmer war vollgestopft mit diversen technischen Geräten und anderen Utensilien. Da standen mehrere Computer mit Flachbildschirmen, Fernseher, Faxgerät mit Kopierer, Leinwand, Beamer, eine Wand aus Monitoren, eine Kommunikationsanlage, überall waren Kabel, Werkzeuge und Computerhardware. Dokumente und Notizen stapelten sich in allen Ecken und ein Regal war unter der Last unzähliger Ordner schon völlig durchgebogen.

Ein Chaos, das nur sie zu durchblicken vermochte.

"Nun gut" sagte Mizuko, "wie sollten mal zusammenfassen, was wir herausgefunden haben." Sie kramte einen Ordner heraus, auf den sie das Umbrella-Logo, einen Regenschirm in den Farben Rot und Weiß, gemalt hatte. Sie hatte dieses Zeichen mit einem dicken schwarzen Kreuz durchgestrichen. Als sie den Ordner aufklappte und durchblätterte, fiel Leon auf, dass Mizuko sehr gut recherchiert hatte. Sie überflog ein paar Dokumente und drehte sich zu Leon um. "Setzen wir uns ^^" Sie bot ihm einen der Schreibtischstühle an und die beiden setzten sich an einen riesigen Schreibtisch, der fast die ganze Wand einnahm, und beugten sich über den Ordner. "Nun gut" sagte Mizuko, "gehen wir mal durch was wir bisher haben." "Okay ._." "Also...Umbrella besitzt ein offizielles Labor mitten in Kyoto. Dort kann es jeder sehen, die Forschungen sind legal und von der Regierung genehmigt. Dort erforschen sie neue Arzneimittel, z.B Medikamente gegen Allergien. Nichts gefährliches also." "Aber das kann doch nicht alles sein!", sagte Leon laut. "Ist es auch nicht. Ich habe noch mehr herausgefunden. Es befindet sich noch ein geheimes Umbrella-Labor hier in Gion." "Das würde doch auffallen, besonders in dieser Umgebung." meinte Leon. Doch Mizuko sah ihn eindringlich an und meinte: "Nicht wenn es unter der Erde liegt." "Was!?" brüllte Leon. Er konnte kaum glauben was er hörte. "Diese Schweine haben ein unterirdisches Labor!", dachte Leon wütend. "Um genau zu sein" fuhr Mizuko leise fort, "ist das Labor nicht einfach nur unter der Erde...

es liegt vermutlich unter dem neu erbauten Teehaus 'Arina'.

Selbst Leon kannte das 'Arina', denn im Fernsehen wurde über den Bau berichtet. Es war zwar nicht so groß wie das berühmte Teehaus 'Ichiraki', aber dennoch ungewöhnlich groß. Der Bau wurde so von den Medien verfolgt, weil niemand zusehen durfte. Es wurden Sichtschutze aufgebaut und die Bauarbeiter bekamen Schweigegeld, so munkelt man. Angeblich geschehe dass, um die Spannung auf das neue Teehaus in die Höhe zu treiben, doch Mizuko wusste es besser. Denn derjenige, der den Bau in Auftrag gegeben hatte und alles finanzierte war Umbrella.

Das Teehaus erlangte schnellen Ruhm. Viele wichtige Persönlichkeiten waren schon dort, z.B. Politiker, Geschäftsmänner, Direktoren, Intendanten und viele mehr. "Wenn es ein geheimes Labor in Kyoto gibt, dann dort. Normalerweise dauert es Jahrzehnte bis sich ein Teehaus derart etablissiert hat. Dieses wurde jedoch nach wenigen Wochen von vielen wichtigen Leuten aufgesucht." sagte Mizuko. "Offenbar wollen sie die Fassade um jeden Preis aufrecht erhalten..." murmelte Leon. Die beiden überprüften Gästelisten des 'Arina' und prüften nach, ob die Gäste in irgendeiner Weise mit Umbrella zu tun hatten. Bei mehreren Gästen konnte man entdecken, dass sie praktisch auf der Gehaltsliste von Umbrella standen. Leon war auch nicht überrascht, den Namen 'Hiroyuki Asano' auf der Liste der Stammgäste auszumachen.

"Ich werde reingehen; heute Abend." sagte Mizuko zu Leon und sah ihn mit ernstem Blick an. "Spinnst du !? Ò.Ó" "Nein V.V" sagte Mizuko nüchtern, "es geht nicht anders. Wir haben keinerlei Beweise und du kannst nicht einfach grundlos da hinein spazieren. Ich hingegen kann mich als Geisha tarnen. Eins der Dienstmädchen in der Okiya ist meine Freundin, ihr Name ist Miku, sie wird mir beim Schminken helfen und den Kimono leihe ich mir von meiner Mutter aus. Sie soll dann den Ankleider anrufen, der den Geishas beim Anlegen des Kimonos und beim Binden des Obis hilft.

Du bleibst solange hier. Ich trage ein Mini-Headset bei mir und in meine Haarspange ist eine winzige Kamera eingearbeitet. Du wirst von hier aus alle meine Schritte beobachten können." "Aber..." begann Leon. "Nichts aber." unterbrach ihn Mizuko, "Es wird alles glattgehen, keine Sorge ^^" Widerwillig gab Leon sich geschlagen. Mizuko schenkte ihm ein Lächeln und ging in die Okiya. Nachdem sie die Erlaubnis ihrer Mutter hatte, sich einen Kimono auszuleihen, ging sie ins kleine Lagerhaus neben ihren Zimmern um sich einen Kimono aus einer der kleinen Kisten zu nehmen. Sie musste genau aufpassen, welche Art Kimono sie nahm, denn wenn sie einen mit langen Ärmeln nehmen würde, also einen Furisode, dann würde das bedeuten, dass sie noch eine Lerngeisha wäre. Dann könnte sie nicht ohne Begleitung einer vollwertigen Geisha im Teehaus rumlaufen. Also entschied sie sich für einen Kimono mit halblangen Ärmeln. Er war pastellrosa und auf ihm waren ein Wasserfall und ein schieferblaues Meer zu sehen. Der Obi war Rostrot mit goldenen Fäden.

Miku war so klug auch noch den Friseur herzurufen, der unüblicherweise Mizukos Haare in der Okiya frisierte. Danach half der Ankleider Mizuko den Kimono anzulegen und wickelte den Obi. Er schlang den Obi zu der kleinen sauberen Kastenform. Das war das Zeichen einer vollwertigen Geisha, denn eine Lerngeisha hat einen Obi der fast an den Schulterblättern geknotet wird und bis zu den Fußknöcheln reicht. Da Mizuko ihr Make-Up schon aufgelegt hatte, bevor sie den Kimono anzog, brauchte sie sich nur noch die Schmuckstücke ins Haar zu stecken. Sie steckte sich eine Haarnadel mit künstlichen Reisrispen und eine Kristallhaarspange ins Haar und während sie dies tat, war sie ganz in Gedanken. Ob es ihm wohl gefallen würde.....?

Doch die rote Farbe ihrer angemalten Lippen rief ihr all das Blut in Erinnerung, das wegen Umbrella vergossen wurde. Ihr Blick wurde wieder ernst und sie lenkte ihre Gedanken an den Auftrag, der vor ihnen lag. Als Mizuko in den Technikraum zurückkehrte, war Leon sprachlos. Sie sah bezaubernd aus, und Leon fand keine Worte um zu beschreiben wie sehr sein Herz in dem Moment klopfte. Mizuko musste wegen Leons Gesichtsausdruck lächeln. Sie spürte, wie seine Blicke über ihren Körper wanderten, ihren Kimono und dann in ihrem Gesicht, in ihren Augen verweilten. Die heißen Blicke ließen sie erröten und ihr Herz schneller schlagen. Sie war froh, dass Leon wegen des Make-Ups nicht die Röte in ihrem Gesicht sehen konnte. Mizuko ging langsam auf ihn zu, blieb kurz vor seinem Gesicht stehen und sah ihm mit ernstem Blick tief in die Augen. Ihre Gesichter kamen sich immer näher und dann...

...grinste sie und legte einen Zeigefinger auf Leons Lippen. "Du wirst mir doch hoffentlich nicht mein Make-Up verschmieren wollen! xD" Sie lachte und wandte sich dem Computer zu. Leon verzog das Gesicht, weil sie ihn geneckt hatte. "*grummel*".

Nachdem er noch einmal theatralisch geseufzt hatte, betrachtete er Mizuko, während sie ihr Mini-Headset am Kragen des Kimonos und die kleine Kamera in ihrer Haarprackt an einer Spange aus Schildpatt befestigte. Als sie sich wieder zu Leon umdrehte, waren weder die Kamera noch das Headset zu sehen. "Sie hatte gar nicht mal so unrecht", dachte Leon, "die Tarnung als Geisha ist nahezu perfekt! Nur eine Waffe kann sie im engen Kimono nicht verstecken, das würde auffallen..."

"So! ^^ Ich mache mich nun auf den Weg. Du kannst von hier aus alles mitverfolgen. Tee und Obst steht im Wohnzimmer, und ich habe Yuki gebeten, dir nachher noch eine warme Mahlzeit vorbeizubringen ^^"

Mit einem kleinen Lächeln, un einem Abschiedswort von Leon, machte sie sich auf den Weg zum "Arina"-Teehaus. Leon ging derweil ins Wohnzimmer, schenkte sich eine Tasse Tee ein, nahm sich einen glänzenden, roten Apfel und machte es sich wieder auf dem Schreibtischstuhl vor dem Bildschirm bequem. Er legte die Füße auf den Schreibtisch und beobachtete den Monitor, während er genüsslich den Apfel aß. Mit der freien Hand nahm er seine geliebte Beretta aus dem Halfter, drehte sie langsam in der Hand und legte sie behutsam auf den Tisch. "Ich werde jeden Schritt von Mizuko beobachten, und wenn IRGENDWAS passieren sollte...die leiseste Gefahr...und ich werde eingreifen!" dachte Leon mit einem Seitenblick auf seine Beretta.

Währenddessen war Mizuko am "Arina" angelangt, denn es lag nicht weit entfernt von der Kurai-Okiya. Es war nicht so palastartig wie das Ichiriki, aber dennoch im Verhältnis zu anderen Teehäusern ziemlich groß und elegant. Eine Dienerin erwartete Mizuko bereits. Mizuko schlüpfte aus ihren Lackzoris und betrat das Teehaus. Die Dienerin führte Mizuko durch das Teehaus zu einem der Empfangszimmer. Während dem Weg zu diesem Zimmer nutze Mizuko die Zeit um sich einen groben Überblick zu verschaffen. Die Diele war mit dunklem Laminat ausgelegt und die Wände waren in Ocker-Farbe gestrichen. Das verlieh dem "Arina" eine ungewöhnliche Atmossphäre. In der Wand war ein Holzgitter eingelassen, dass dem Blick auf einen anderen Gang freigab. Die papierbespannten Schiebetüren waren mit Kirschblütenmuster bemalt. Mizuko konnte viele Türen entdecken, die in die weitläufigen Areale des Anwesens führten. "Puh, das wird ganz schön harte Arbeit, hier den Zugang zum Labor zu finden V.V' ", dachte Mizuko. Hin und wieder sah sie eine Treppe, die irgendwo hin führte. Immer wieder eilte eine Dienerin an Mizuko vorbei, die sich im Gehen tief vor ihr verbeugte.

Auch einige Geishas liefen ihr über den Weg, doch sie kannte davon niemanden. Was die Dienerin, die Mizuko zu dem Empfangsraum führte, nicht wusste, war, dass es gar keinen Gast dort geben wird. Der Raum würde leer sein, deshalb würde die Dienerin annehmen, dass der Gast sich verspätet und Mizuko in Zimmer zurücklassen. Doch diesen Gast gab es gar nicht. Es war nur eine Täuschungsaktion, inszeniert von Mizuko's Freundin Yuki. Sie hatte Yuki schon vorher in alles eingeweiht. Yuki hatte einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und war sehr temperamentvoll.

Sie sagt immer grade heraus was sie denkt. Eine sehr aufrichtige Person, die Mizuko sehr viel bedeutete.

Yuki hatte sich direkt bereit erklärt ihr zu helfen, als Mizuko ihr von dem Plan erzählte, und sich dort eingeschleust. Sie hatte nun den Job des Telefonmädchens inne, ihre Aufgabe war es, die Termine zu vereinbaren und zu verwalten. Hin und wieder griff sie auch den Dienstmädchen unter die Arme, dies war eigentlich nicht in ihrem Job miteingebunden, aber die Dienstmädchen revanchierten sich damit, dass sie Yuki mit allerlei nützlichen Dingen versorgten.

Yuki hatte dafür gesorgt, dass jeder glaubte, dass es einen Gast gab, der Mizuko gebucht hatte; sie vertuschte ebenfalls, dass Mizuko eigentlich ihren Job als Geisha an den Nagel gehangen hatte.

Nachdem die Dienerin Mizuko wie erwartet in dem leeren Zimmer zurückließ, war es ihrer Meinung an der Zeit, Leon kurz die Situation zu erläutern.

"Leon, hörst du mich?" flüsterte Mizuko. "Klar und deutlich ^^" antwortete Leon sofort. "Also...." sagte Mizuko, "das Teehaus ist groß wie ein Palast und verwinkelt wie ein Labyrinth. Ich werde mich jetzt mal etwas umsehen. Ich denke das obere Geschoss können wir erstmal links liegen lassen, denn das Labor liegt vermutlich unterirdisch, also wird der Zugang wohl im Erdgeschoss sein. " "Ja, da hast du Recht ^^" "Okay, ich sehe mich dann mal weiter um. Mizuko Ende!"

Mizuko beendete die Verbindung und trat vorsichtig aus dem Zimmer. Sie kam an einer Tür vorbei die einen Spalt offenstand weil eine Dienerin, die grade aus dem Zimmer kam, vergessen hatte, diese zu schließen. Mizuko trat unauffällig näher und blickte durch den Türspalt. In dem Zimmer saß ein Mann mittleren Alters, der gerade der Geschichte einer Geisha lauschte. Neber dieser Geisha saß eine junge Maiko, eine Lerngeisha. Ihr Kimono war einfach bezaubernd. Im Gegensatz zur Geisha, die eher gedeckte Farben und schlichteres Make-Up trug, stach die Maiko mit ihrem farbenfrohen Kimono und dem traditionellen Make-Up förmlich heraus. Doch Mizuko musste weiter, sie konnte sich momentan nicht von so etwas ablenken lassen. Als sie um die nächste Ecke bog, stand plötzlich eine ältliche Bedienstete mit einem strengen Gesicht vor ihr. Sie sah Mizuko ernst an, und fragte Mizuko, wohin sie denn unterwegs sei. Mizuko dachte schon, dass nun alles auffliegen würde, und in ihrer Not sagte sie, dass sie unterwegs zur Küche sei, um den Dienstmädchen zu sagen, dass sie noch mehr Sake bringen sollen. Die Bedienstete war zwar empört, dass Mizuko den Gast allein gelassen hatte, ging aber von dannen. Als sie um die nächste Ecke verschwunden war, atmete Mizuko erstmal tief durch. "Puh, das hätte schiefgehen können Ö_Ö" murmelte Mizuko und ging weiter. Nachdem sie eine Zeitlang weiter gesucht hatte, kam Mizuko an einer unauffällig wirkenden Tür vorbei, die ein Schild mit der Aufschrift "Zutritt verboten" trug. Sie war abgeschlossen. Mizuko sah sich um ob jemand kam, zog eine Haarnadel aus ihrem Haar und stocherte damit im Schloss herum. Nach wenigen Sekunden ging die Tür mit einem leisen Klicken auf. Sie steckte die Nadel zurück ins Haar und trat vorsichtig durch die Tür....

Mizuko trat durch die Tür und befand sich nun im privaten Teil des Teehauses. Anhand der vielen Zimmer, in denen sich in den Ecken lauter Futons stapelten, war sie sich sicher, dass es sich um die Mitarbeiterquartiere handeln musste. Ab jetzt würde es gefährlicher werden, denn sie hatte keine Ausrede, wenn man sie entdecken würde. Niemand würde ihr glauben, dass sie sich verlaufen hatte, besonders nicht, da die Tür abgeschlossen war...

Die Atmosphäre schien zunehmenden düsterer zu werden, Mizuko vermochte nicht zu sagen ob das an der drückenden Stille oder an dem Gefühl der drohenden Gefahr lag.

Die Räume waren sehr altmodisch, in einem der Räume stieß sie sogar auf eine Koto, eine japanische Zither.

Beim Umsehen landete sie in vielen verschiedenen Räumen,...einen Maskenraum in dem viele gruselig aussehende Masken hingen, einen Puppenraum. (die Puppen machten ihr noch mehr Angst als die Masken) und einen Altarraum. Wenn Mizuko es nicht besser gewusst hätte, hätte sie geglaubt sich in einem Horrorspiel zu befinden.

Dann stieß Mizuko auf einen kreuzförmigen Gang. Am Ende der nördlichen Abzweigung befand sich eine große Doppelschiebetür, die mit Drachen bemalt war.

In den beiden Seitengängen gab es nur Lampions, Kerzen und Kistenstapel. Also ging Mizuko den nördlichen Gang entlang, schob die Türen auseinander und trat ein. Nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte, sah sie sich im Raum um. Es war ein sehr kleiner Raum und der Boden war seltsamerweise aus Stein. An den Wänden befanden sich Metallregale, auf denen Putzmittel und andere Reinigungsutensilien zu finden waren. Und auf der anderen Seite des Raumes konnte Mizuko eine Metalltür entdecken. "Sieh an...." murmelte sie. "Hey Leon, sieh dir das mal an! Sieht so aus als hätte ich den Laboreingang gefunden ^^" sprach sie ins Mikrofon. "Sehr gut! Dann geh hinein, ich bin bereit einzugreifen falls etwas passiert. Aber bitte sei vorsichtig ö.ö" "Na klar ^^ ...aber ich muss zuerst die Tür aufkriegen, ich meld mich später wieder, Mizuko Ende". Sie ging zur Tür und betrachtete sich das elektronische Schloss genauer.

Es war ein Kartenleser. "Hmm...." murmelte sie vor sich hin. Sie nahm ein kleines Kästchen aus ihrem Hängeärmel. In diesem Kästchen bewahren die Geishas normalerweise ihre Visitenkarten auf. Aber als sie das Kästchen öffnete, kamen kleine Werkzeuge zum Vorschein, mit denen man filigrane Arbeiten verrichten kann, unter anderem ein kleiner Schraubenzieher.

Mizuko schraubte mit dem Schraubenzieher behutsam den Deckel des Kartenlesers auf. Er gab den Blick auf diverse Drähte, Chips und LED-Lämpchen frei.

Mizuko sah sich die Elektronik näher an. "Umbrella hat ganze Arbeit geleistet. Der Kartenleser ist nicht so einfach abzuklemmen, denn er ist an ein Alarmsystem angeschlossen. Ein falscher Draht und im Nullkommanichts werde ich von Umbrella Mitarbeitern umzingelt sein." sagte sie vor sich hin. "Schaffst du es?" meldete sich Leon wieder zu Wort.

Mizuko setzte ein breites Grinsen auf. "Klar! xD Wenn die wüssten, dass Alarm- und Sicherheitssysteme genau in mein Fachgebiet fällt! xD" "Dann bin ich ja beruhigt ^^" antwortete Leon und mit einem kurzen statischen Rauschen wurde es wieder still.

Mizuko nahm eine kleine Zange aus dem Kästchen. Mit der Zunge zwischen den Zähnen nestelte sie an dem Kartenleser herum, überprüfte jeden der zwei Dutzend Drähte ganz genau. Nachdem sie einen kleinen Metallstift aus einem der Chips gezogen hatte, nahm sie wieder die Zange zur Hand und drückte ein paar Drähte beiseite um einen magenta-farbenen Draht freizulegen. Sie atmete tief durch und durchtrennte ganz gezielt den einzelnen Draht. Mit einem Mal gingen die LED-Lämpchen aus, das Gerät wurde lahmgelegt. "Puh! Geschafft! ^^" Sie legte ihr Werkzeug ins Kästchen zurück, verstaute es wieder im Hängeärmel und zog ein Taschentuch aus ihrem Obi. Damit tupfte sie behutsam den Schweiß von ihrer Stirn, um ihre Make-Up nicht zu verwischen. Sie öffnete vorsichtig die Tür und lugte hinein. Der Gang den sie durch den Türspalt erspähte, war hell erleuchtet durch viele elektrische Lampen in der Decke. Am Ende des Ganges konnte sie einen Aufzug erkennen.

Der Boden war genau wie im Vorzimmer aus Stein und die Wände aus kaltem, grauen Beton. Dies bildete einen eindringlichen Konstrast zu den Räumen in dem eigentlichen Teehaus. Sie schloss die Tür wieder. Nun war es an der Zeit den Bereich zu betreten, wo sie Umbrellas neues Labor vermuteten. Plötzlich hörte sie Schritte, die immer näher kamen. Sie kamen aus der Richtung der Mitarbeiterquartiere. Was sollte sie nur tun? Verstecken war unmöglich, jede Ecke des kleinen Raums war überschaubar. Ihre Tarnung als Geisha würde ihr hier nichts nützen, denn dieser Bereich war ja abgesperrt. Bewaffnet war sie nicht, denn ein Waffenholster hätte sich unter Stoff abgezeichnet und sie wäre zu schwer gewesen um sie im Hängeärmel zu verstauen. Mizuko war sich zwar bewusst, dass sie durchaus genug Kraft besaß um sich zu verteidigen, aber nicht in diesem engen Kimono.

Die Schritte stoppten und langsam wurde die Schiebetür aufgeschoben. Die Sekunden schienen ewig zu dauern, Mizukos Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Der Schweiß trat ihr auf die Stirn, ihre Atmung wurde flacher und ihr Herz schlug rasend schnell.....

Plötzlich wurde die Tür mit einem Ruck aufgeschoben und Yuki trat in den Raum. "Yuki!" keuchte Mizuko auf und fiel ihr erleichtert in die Arme. "Gottseidank, ich dachte schon, dass es ein Umbrella Mitarbeiter sei >_>" "Ich hab dir was mitgebracht ^^" Yuki lächelte belustigt und überreichte Mizuko ein graues Bündel, ein Paar Stiefel und einen Rucksack. Das graue Bündel entpuppte sich als eine Art Catsuit nur mit Rock, Armstulpen und einem Paar Overknee Strümpfen. "Sorry, einen richtigen Catsuit konnte ich in der kurzen Zeit nicht besorgen Ó.O" "Macht nichts, das ist schon sehr viel besser ^^ Vielen Dank ^^ ....woher wusstest du überhaupt den Weg?" "Ich hab in der Okiya angerufen und Leon das Telefon bringen lassen, da du mir ja schon sagtest dass du ihn ihm Technikraum postieren willst. Er hat mir erzählt wo du lang gegangen bist." "Ahso ^^ nun ich werde mich jetzt erstmal umziehen." sagte Mizuko und löste die Haarspangen aus ihrer Frisur. Die Spange mit der Minikamera legte sie sanft auf eins der Regale. "Wehe du spannst!" sagte Mizuko grinsend und hängte ihr Taschentuch über die Kameralinse. "Oh, das ist aber schade!" hörte sie Leon lachen. Mizuko löste den Haarknoten und machte sich nun an das Ausziehen des Kimonos. Yuki war ihr behilflich den schweren Obi aus Seidenbrokat zu lösen. Dann zog Mizuko den Kimono aus und danach auch das Untergewand.

Sie schlüpfte schnell in das graue, enganliegende Kleid, zog die Strümpfe und die Stiefel an und legte die Armstulpen an. Nachdem sie dann auhc noch den Rucksack geschultert hatte, machte sie Anstalten sich zu verabschieden. "Yuki...wenn was passiert....dann drücke ich den Notknopf an meinem Funkgerät. Du wirst einen Alarm auf dein Handy bekommen und sofort zu Leon eilen, denn es ist dann deine Aufgabe ihn hereinzuschmuggeln. Wir haben ja schon besprochen wie wir das anstellen." "Und du willst ihn echt auf diese Weise da reinschmuggeln?" "Es gibt keinen anderen Weg." "Verstanden" sagte Yuki. "Hier, ich hoffe du wirst sie nicht brauchen" Yuki hielt Mizuko eine Beretta samt Holster. Mizuko befestigte den Halfter an ihrem Oberschenkel. " Arigato ^^ jetzt fühle ich mich viel sicherer." Sie umarmte Yuki noch ein Mal und war mit einem letzten Wink zum Abschied durch die Tür verschwunden...

Yuki machte derweil Feierabend in dem Teehaus und eilte zur Okiya., um dort Leon zu treffen.

Mizuko ging derweil den Gang entlang und drückte den Aufzugsknopf. Nach wenigen Sekunden war er da, und die Tür öffnete sich.

Innen war er komplett mit Spiegeln ausgekleidet, was Mizuko stark an ein Spiegelkabinett erinnerte.

Aus irgend einem Grund war ihr unwohl dabei.

Sie wollte schon den Abwärts-Knopf im Aufzug drücken, als ihr plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken lief. Was wenn es eine Falle war?

Würde sie dann mit dem Aufzug in die Tiefe stürzen?

Sie betrachtete den Knopf etwas genauer und sie entdeckte Kratzspuren am Rand des Knopfes...doch diese konnten unmöglich nur von der normalen Benutzung herstammen. Der Knopf wurde definitiv schon mal entfernt...Mizuko befürchtete eine weitere Alarmvorrichtung unter diesem Knopf.

Mit einer ihrer Haarnadeln hob sie den Knopf zart an und lugte darunter.

Und tatsächlich...viele winzige Drähte und eine blinkende Apparatur waren an den Knopf angeschlossen. "Kontaktdrähte! Also doch eine Falle!" dachte Mizuko.

Sie sah sich weiter im Aufzug um, irgendwo musste der echte Knopf sein.

Mizuko bemerkte, dass die zweite Spiegelplatte oben in der Ecke etwas anders war. Ihre Spiegelung war im Gegensatz zu den anderen etwas verzerrt....

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schob ihre Fingernägel in die Fuge und hob die Platte leicht an.

Mit einem "Klack" öffnete sie sich und gab den Blick auf den echten Aufzugsknopf frei.

Mizuko drückte ihn, setzte die Platte wieder ein...und schon setzte sich der Aufzug in Bewegung.

So langsam aber sicher wurde sie unruhig,...das hier war echt gefährlich!

Doch sie ahnte nicht, dass Leon und Yuki bereits einen Plan ausarbeiteten, denn Leon wollte nicht länger warten.

"Es war meine Idee, und nun begibt sie sich in Gefahr, während ich hier nur zusehen kann. Ich will das nicht! Das kann ich nicht zulassen!" sagte Leon zu Yuki.

Und Yuki erklärte sich bereit, ihm zu helfen...damit er zu ihr eilen und sie unterstützen kann.

Doch die ganze Sache hatte einen gewaltigen Haken....genau wie bei Mizuko führt nur eine Geisha Verkleidung ins Teehaus hinein....

Yuki konnte sich kaum noch halten bei der Vorstellung Leon im Frauenkimono mit Make-Up und Perücke.

"Hör auf zu lachen -///-"

"Hahahahahaha!!! XDDD ....sorry! XD

Nja, das wird nicht leicht aus dir eine Geisha zu machen, denn ich kann dich nicht als Gast einschleusen...Okaa-san aktzeptiert keine kurzfristigen Besucher...sie würde dich zu genau unter die Lupe nehmen..."

Leon konnte sich noch nicht ganz damit abfinden in Frauenkleidung herumzulaufen, aber es war die einzige Möglichkeit zu Mizuko zu gelangen.

Er würde alles tun, um sie zu beschützen.

"Bei dir kann ich die Waffe direkt im Kimono verstecken, denn du brauchst eh eine 'Brustpolsterung', damit nicht auffällt dass du ein Mann bist.

Wir werden deine Oberweite etwas mit Watte erweitern....dann passt auch noch eine kleine Handfeuerwaffe hinein.

Ich kann dich drinnen führen, ich behaupte, ich hätte was vergessen und zeige dir noch schnell den Weg.

"Okay, ich bin einverstanden..." sagte Leon.

Und mit einem Grinsen im Gesicht begann Yuki aus Leon eine Frau zu machen...

Währenddessen war der Aufzug, in dem Mizuko ungeduldig wartete, nun am Ziel angelangt.

Die Tür öffnete sich...

und Mizuko wurde beinahe geblendet von dem Weiß, das ihr entgegen strahlte.

Wände und Boden...alles weiß...auf den Bodenfliesen konnte sie sich sogar spiegeln. Sie musste vorsichtig gehen, denn der Absatz ihrer Stiefel klackte auf den Fliesen.

Mizuko war noch nicht an der Ecke der ersten Biegung des Ganges angelangt, als sie ein bösartiges Grollen vernahm.

Und es war nicht so fern, wie es ihr lieb gewesen wäre...

Als Mizuko um die Ecke bog, stand sie vor einem Schleusenrundgang, der 6 Tore beinhaltete. Diese Tore waren aus dickem Stahl, mit eingelassenen Fenstern aus Panzerglas.

Sie führten in die verschlossenen Sektoren und waren beschildert.

Mizuko las sich die Namen durch:

"Forschung und Entwicklung", "Finanzmanagement", "Verkauf", "Mitarbeitersektor", "Produktion" und "Prüfgelände".

Wo sollte sie lang gehen?

Sie entschloss sich, bei der ersten Tür aus ihrer Sicht anzufangen...also die Forschungsabteilung.

Als sie durch die Schleuse trat...und in den Gang hineinspähte...sah sie nur weitere weiße Gänge mit vielen Türen.

Ihre Schritte hallten laut in dem menschenleeren Gang. Eine Gänsehaut überkam Mizuko. Diese Leere war wie eine drohende Präsenz die auf Gefahr hindeutet.

Wie das Luftholen vor dem großen Sturm.

Sie ging zur ersten Tür auf der rechten Seite...sie drückte die Klinke herunter und mit einem leisen "Klack" öffnete sich die Tür.

Mit kleinen Schritten trat sie in die Mitte dieses hell erleuchteten Büros...überall lagen Bücher herum. Auf dem Boden, auf der Couch, auf dem Schreibtisch, unter dem Schreibtisch, im Schrank, neben der Lampe, auf dem Kopierer, sogar in dem kleinen, seltsamerweise offen stehenden Kühlschrank konnte Mizuko ein Buch entdecken.

Sie ging zum Schreibtisch und stapelte die Bücher auf einer Seite des Schreibtischs, um sich die darunterliegenden Dokumente ansehen zu können.

In einigen Dokumenten war von 'Projekt P' die Rede...aber keins dieser Dokumente erläuterte, was dies überhaupt war.

Sie kopierte sich dennoch eine Liste der leitenden Chemiker bei diesem ominösen Projekt und machte sich auf den Weg, um auch die anderen Räume zu untersuchen...aber nicht ohne beim Rausgehen über einen Bücherstapel auf dem Boden zu stolpern.

Als sie vor die Tür trat, vernahm sie wieder dieses Grollen.

"Leon, hörst du mich?" sagte Mizuko ins Mikrofon. Keine Antwort.

"Leon?!" rief sie, mit etwas lauterer Stimme als vorher und merkbar wachsender Anspannung in der Stimme.

Zu Mizukos Beruhigung antwortete Leon kurz darauf "Ehm..ja...sorry, ich war grad beschäftigt." "... ôo ..beschäftigt..? MIt was denn? ö.Ö"

"...*hust* ist doch jetzt egal...wie weit bist du, was gibts?" sagte Leon mit schleppender Stimme.

"Also..."fing Mizuko an, "hier lagen ein paar Dokumente zu einem ominösen 'Projekt P' rum...ich gehe davon aus, dass es genau das ist, was wir vermuten. Desweiteren hört man hier von Zeit zu Zeit ein seltsames Grollen und die Gänge sind wie ausgestorben...das gibt mir den Verdacht dass hier das ein oder andere Experiment schiefgelaufen ist." "Wie üblich." kommentiere Leon die Ausführungen von Mizuko. "Ich werd mich weiter umsehen" sagte Mizuko. "Okay...sei vorsichtig!" mahnte Leon und trennte die Verbindung. "Irgendwie...war er seltsam..."dachte Mizuko insgeheim.
 

Was Mizuko nicht wissen konnte, dass Leon gerade 'bearbeitet' wurde.

Denn er bekam gerade sein Geisha-MakeUp verpasst.

Den Kimono hatte er schon an, einen eisblauen Kimono, der Kyoto als schneebedeckte Winterlandschaft zeigte.

Die mit goldener Farbe lackierten Fäden stellten die Lichter in den Häusern da und die kleinen mit schwarzen Punkten betupften Stellen stellten die Menschen dar, die sind in den kleinen und engen Gassen von Kyoto tummelten.

Der Kimomo war ein ein einziges Kunstwerk, ein Meisterwerk und der einzige Grund, warum Yuki einen so teuren und besonderen Kimono herbeigeschafft hatte, war der, dass die Aufmerksamkeit der Leute im Teehaus mehr auf den Kimono fallen sollte, als auf Leons Gesicht.

Leon zu schminken stellte sich als ziemlich beschwerlich heraus. Zuerst einmal musste Leon sich sehr gründlich rasieren, um alle Bartstoppeln zu beseitigen.

Das traditionelle weiße Geisha MakeUp wurde dicker angerührt, um das Gesicht darunter noch besser zu verstecken.

Leon bekam dunkle Kontaktlinsen, damit er nicht wegen seiner hellen Augen auffiel.

Die Augen wurden besonders stark betont, mit viel Schwarz und etwas Rot.

Die Lippen wurden mit roter Farbe und einem Pinsel voller und rundlicher gemalt als sie eigentlich waren, denn als Mann hatte Leon sehr schmale Lippen.

Die Geisha Perücke wurde extra präperiert, so dass die Lider von Leon etwas zur Seite gezogen wurden um ihm ein etwas asiatischeres Aussehen zu geben.

Seine "Brüste" waren ausgestopfte BHs...in der Watte wurde eine kleine Handfeuerwaffe versteckt.

Mizuko rannte derweil durch die Gänge, Nachdem sie einige Dokumente mitgenommen hatte, wurde das Grollen immer lauter. Sie bog um die Ecke...und blieb stehen...die Augen vor Schreck geweitet...das was sie befürchtete...hatte sich bewahrheitet...

Leon tat sich weiterhin schwer mit seiner Geisha-Tarnung. Vor allem hatte er

schwerwiegende Probleme, sich in dem Kimono überhaupt zu bewegen. Denn selbst Frauen, die darin nicht geübt sind und eher selten welche tragen, haben Schwierigkeiten damit.

Ein Kimono ist sehr schwer und behindert damit weit mehr als es aussieht.

Abgesehen von den vielen Polstern, die dafür da sind dass sich der Stoff nicht bauscht und der Obi-Knoten eine schöne Form hat, besteht der Kimono aus gefütterter Seide. Und der Obi, der fast 3 Meter lang und 1/2 Meter breit ist, umschlingt den Körper vom Brustbein bis zur Taille.

Da er aus schwerem Seidenbrokat hergestellt wurde, wirkt er wie eine große Schlingpflanze.

Leons einziges Glück war, dass er nicht die Tracht einer Lerngeisha tragen musste.

Denn deren schwere, lange Hängeärmel und den langen Hängeobi, der an den Schulterblättern geknotet wird und bis zu den Knöcheln reicht, wäre wohl doch etwas zu viel für ihn gewesen.

Deshalb wurde sein Obi zu einer kleinen Kastenform, dem Trommelknoten gebunden, den

eine reifere Geisha trägt.

Doch mit den hohen Schuhen einer Geisha musste sich Leon widerwillig abfinden.

Die sogenannten Okobo werden nach unten hin schmaler.

Leon fühlte sich, als würde er auf Stelzen laufen.

Mit einem Kimono kann man nur kleine Schritte machen und selbst das darf man nur auf eine bestimmte Art, damit der Saum des Kimonos richtig wie kleine Wellen wogt.

Leon brauchte eine gewisse Zeit, bis er es schaffte im Zimmer auf und ab zu gehen, ohne sich dabei sämtliche Knochen zu brechen.

Ein paar blaue Flecke würde er davontragen, das wusste er jetzt schon.

Yuki konnte sich das Lachen bei diesem Anblick nur schwerlich verkneifen.

Sie musste sich abwenden um sich, nachdem sie angefangen hatte laut loszulachen, nach mehreren Minuten wieder einzukriegen.

"Sorry~" sagte sie, um den etwas eingeschnappten Leon zu beruhigen.

Doch als er ihr den Rücken zudrehte, versteckte Yuki ihr Gesicht hinter einem Ordner und lachte insgeheim weiter.

Leon fühlte sich in seiner Verkleidung sichtlich unwohl, wusste aber, dass es die einzige Möglichkeit war, Mizuko zu unterstützen.

Nachdem er fertig kostümiert war, setzte er sich zusammen mit Yuki in eine Rikscha und machte sich auf den Weg zum 'Arina'.

Erst jetzt bemerkte Leon einige von Yukis Charakterzügen, die für Japanerinnen ganz und gar untypisch sind, denn sie trieb den armen Rikscha-Fahrer immer wieder zu einer höheren Geschwindigkeit an, indem sie ihm androhte, ihren Fuß in seinem Hinterteil zu versenken, sollte er sich nicht sofort schneller in Bewegung setzen.

Leon konnte sie noch gerade davon abhalten, ihren Worten Taten folgen zu lassen.

Auf diese Weise konnte Leon noch etwas lachen, bevor er am Teehaus ankam...er ahnte noch nicht, dass er in den nächsten langen Stunden dieser bevorstehenen Nacht keine Gelegenheit zum Lachen mehr bekommen würde...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Snow1985
2009-03-15T04:36:04+00:00 15.03.2009 05:36
Habe gerade deine FanFiction gelesen und finde sie klasse!! Ich bin nen riesiger Fan von Leon Scott Kennedy und lese alles doch so gerne ;)Bitte schreib gaaaaaanz schnell weiter! Wäre schade um deine Story, wenn Du Sie nicht fortsetzen würdest.

Grüßle, Snow
Von:  Enyxis
2009-01-14T17:10:33+00:00 14.01.2009 18:10
o_o *mit dem auge zuck* also alleine wär der in Kyoto verloren denk ich ma
Mizuko ist cool drauf!^^ ich mag sie
gut geschriebenes kapi!
Von:  Enyxis
2009-01-14T17:03:57+00:00 14.01.2009 18:03
...wer is der feind...?
der prolog hat sich schon mal spannend angehört
werd auch gleich weiter lesen ^^
Von:  Jill-Valentine
2008-11-30T21:37:24+00:00 30.11.2008 22:37
nicht schlecht, nicht schlecht. Aber nu hört es schon wieder so spannend auf >.< ich hasse dich! XD
Ich finde deine beschreibung zu Leons verkleidung sehr gut gelungen ^^ man kann sich das sehr gut vorstellen.

Bin ma gespannt wie du die Zombies gestaltest, worüber ich noch mit dir reden muss fällt mir ein ~~.
Von:  Jill-Valentine
2008-11-30T11:30:29+00:00 30.11.2008 12:30
Zu geil XDD stell ma schnell weiter on, will wissen wies weiter geht!
Is grad sau spanned *-* vor allem soll leon ma gas geben!
Ich finds lustig, dass du ihn wirklich Frauenkleider anziehen lässt. Als wird drüber diskutiert haben dacht ich schon fast du tust es nich XD, wäre ja jammer schade gewesen. xDD

Ich stell auch bald meine resi geschi on ^^.
Von: kikischaf
2008-05-15T14:38:04+00:00 15.05.2008 16:38
uh....das war aber spannend^^
und lustig..Leon in Frauenkleider:D
ich hoffe da unten ist nicht schon was schlimmes passiert dann ist sie nämlich in gefahr...
dann muss leon sich aber beeilen!!!
ich bin gespannt wie es weiter geht!!

lg kikischaf
Von: kikischaf
2008-04-01T14:58:36+00:00 01.04.2008 16:58
das ist gefährlich, warum können die leon nicht jetzt schon reinschmuggeln? das wäre doch viel sicherer.....ich mein das ist umbrella da ist das doch schon klar dass das gefährlich ist...
ich bin gespannt wie es weiter geht....^^

lg kikischaf
Von: kikischaf
2008-04-01T14:54:01+00:00 01.04.2008 16:54
oh nein, aber irgendwie wusste ich es schon....ich hoffe sie findet noch eine lösung. Argh Leon ist im moment aber auch unnütz der sitzt da rum und kann nichts machen.
mich würde ja interessieren ob du das mit dem lesegerät erfunden hast oder ob du dich da informiert hast^^ wenn es erfunden war muss ich sagen ich hab jedes wort geglaubt^^ das war sehr sehr realistisch dargestellt...

lg kikischaf
Von: kikischaf
2008-04-01T14:46:49+00:00 01.04.2008 16:46
da frag ich mich glatt ob die bediensteten von dem labor wissen, glaub ich aber irgendwie nicht dran^^ Mizuko macht die sache bis jetzt zwar gut aber ich hab das Gefühl dass die Arme noch auffliegen wird....ich finde es überigens schön wie detailiert du das mit den Geisha erklärst^^

lg kikischaf
Von: kikischaf
2008-03-29T19:47:46+00:00 29.03.2008 20:47
das hört sich fast so an als hätte Mizuko schon ihre ganz eigene erfahrung mit umbrella gemacht, hoffentlich geht der plan auch gut.
aber leon wird das kind schon schaukeln^^


Zurück