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Beyblade Guardian - Staffel 1

Love between a cursed Life
von

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Gottes Werk, die Engel und deren Kinder

- Die Geschichte von Gottes Kindern
 

Am Anfang gab es nur Gott, sein Licht und die Dunkelheit. Um die endlose Dunkelheit zu vertreiben und um seinem Licht einen Sinn zu geben erschuf er um sich herum ein Reich, das Himmelreich. Ein Reich so schön wie kein anderes, erfüllt von rotem, blauem und goldenem Licht. Doch er sollte nicht dort alleine Leben. Aus den Sternen, den wenigen Lichtern in der Finsternis erschuf Gott Wesen die würdig waren bei ihm zu leben. Gestalten, gesegnet vom heiligen Licht mit Flügeln die alles sanft umschlagen, ohne dem Gefühl von Hunger oder Schlaf, aber erfüllt von Liebe- Engel. Gott war ihre ganze Welt. Sie verehrten ihn. Angefangen von den Volk der Todesengel und Schutzengel, zu den Soliders, den Wachen des Reiches, den Engelsboten, dem himmlischen Adel und den mächtigsten aller Engeln. Den Erzengeln. Doch als Gott noch mehr Wesen erschuf, die dem Himmel nicht würdig waren und auf der Erde leben mussten fanden dies einige Engel nicht mehr so wunderbar. Besonders einer, der mächtigste aller Engel, die Verkörperung des Lichts, dem König aller Engel. Er rebellierte gegen Gott, wollte alle anderen Unzufriedenen auf seine Seite bringen, doch sie liebten nur Gott und blieben ihrem Herrn treu. Der ehemalige König verließ den Himmel und an seiner Stelle bestieg eine Frau den Thron.
 

Aber der Verräter war nicht aus der Welt. Er schmiedete Plänen gegen den Allmächtigen, attackierte Himmel, das Reich der Engel, die Erde, das Reich der Menschen und Hades, das Reich der Toten. Er erschuf Schattenwesen ohne jede Spur von Gefühlen und Mitleid die aus der Erde und dem Wasser der Hölle geboren wurden. Die Königin und Gott erschufen die vier einzigen Erzengel und schickten sie auf Erden, die einzigen mit er Macht der vier Elemente. Zwei Frauen und zwei Männer. Raphael, Engel des freien Elements Luft. Gabriel, Engel des wandelten Elements Wasser. Michael, Engel des mächtigen Elements Feuer. Und Uriel, Engel des organischen Elements Erde.
 

Jahrtausende weilten sie auf Erden, vernichteten die Diener des Verräters ohne jemals entdeckt zu werden. Doch eines Tages erfuhren die Menschen von ihnen und baten sie darum in ihrem Paradies mit ihnen zu Leben. Diese Menschen waren die Bewohner Utopias, dem verlorenem Paradies Babylon, fern von jeder Dunkelheit und Sünde. Ein Ort von Harmonie und Frieden. Die Erzengel willigten ein, lebten unter Menschen als wären sie einer von ihnen. Sie zeugten Kinder mit ihnen, die weder Mensch noch Engel waren. Engel ohne Flügel, aber Menschen mit elementaren Kräften.
 

Doch das Paradies lebte nicht ewig. Der Verräter ließ die Sünde ins Paradies fahren, führte die Menschen zu Verbrechen, Morden und Blutsünde. Die Erzengel konnten ihre Hand nicht gegen ihre Liebenden richten, so nahmen sie ihre Nachkommen und liefen weg. Wochen, Monate, doch alle vier Erzengel wurden erwischt. Erhängt, ertränkt, geköpft, verbrannt, getötet von denen die ihnen am Nächsten waren. Ihre Kinder liefen weiter weg. Gott verweigerte ihnen den Eintritt in den Himmel. Ihre menschliche Schale machte sie dem Himmel unwürdig. So schickte der Fürst der Finsternis mehr und immer mehr gottlose Kreaturen und sie vergossen das Blut des heiligen Geschlechts. Sie waren die letzten Erben ihrer himmlischen Vorfahren und somit die Einzigen die dem Verräter, dem leibhaftigen Bösen die Stirn bieten konnten. Abgeschnitten von der menschlichen Gesellschaft, durften nur Liebe erfahren um ihr Blut weiterzugeben, ständig Angst getötet zu werden. Jahrtausende wurden sie gejagt, getötet und kurz davor auszusterben. Doch selbst jetzt, nach 5000 Jahren der Jagd, weilen sie immer noch unter uns... die Boten des Herrn, weder Engel noch Menschen, ohne Flügel doch mit Blut an den Händen... Und nun..

...

... Das Spiel beginnt... Denn... Ein neuer Wächter ist geboren...

Der Anfang

Hallo liebe Leute, dies hier ist sie nun- meine FF. Erst einmal einen herzlichen Glückwunsch an alle die sich von der Warnung haben nicht einschüchtern lassen. Diese FF ist vielleicht etwas anders wie alle anderen. Sie ist sozusagen eine kleine Veränderung der 1. Beyblade-Staffel. Die ersten Kapitel fangen allerdings etwas früher an und haben wenig mit dem Anime zutun. An dieser Stelle wünsche ich euch trotzdem viel Spaß!
 

- Der Anfang
 

Ein neuer Wächter ist geboren. Ein neues Licht in der Finsternis... Steht auf ihr Engel, breitet eure Flügel aus und bedeckt die Welt mit euren sanften Federn. Lasst euren Klagegesang ertönen... denn sie soll es sein...
 

Wenn ich so an meine Lebensgeschichte zurückdachte, kam sie mir doch etwas verrückt vor, auch wenn ich diesen Lebensstyle gewohnt war. Und ja, sie war oft traurig gewesen und viel verloren, doch wir haben viel gelacht. Es ist schön daran zu denken, wenn es mich dennoch etwas Überwindung kostet.

Wie weit konnte ich noch zurückdenken? Ja, ich weiß, die Jungs... Ich hab sie kennengelernt, als ich vierzehn war. Erst ab diesen Augenblick hat mein Leben - unser aller Leben zwischen Hölle und Himmel angefangen. Doch gehn meine Erinnerungen noch viel weiter zurück, weiter als ich dachte. Die Räder hatten sich wahrscheinlich bereits gedreht, als ich mein Bitbeats bekam.

Oh Pardon, ich hatte mich ja immer noch nicht vorgestellt.

Mein Name ist Kisa Misaki und sah für die Menschen aus wie ein stinknormales, blondes Mädchen. Doch ich bin nicht das, was man typisch menschlich nennen konnte. Denn ich bin ein Engel! Na ja, eigentlich nannte man uns Wächter, aber meine Vorfahren waren Engel. Aber nicht irgendwelche Engel, sondern die leibhaftigen Erzengel Gottes. Die mächtigen Vier! Sie wurden geschickt um die Menschen vor den Mächten der Finsternis zu beschützen. Vor jemanden, der sich das leibhaftige Böse nennt und uns allen an den Kragen will, um Gott zu stürzen und die Welt zu regieren. Und meine Familie soll das fortfahren. Meine Mum ist auch eine Wächterin, nur mein Papa nicht, der ist ein normaler Mensch. Aber der beste Papa aller Zeiten. Was ich genau bin hab ich selber erst spät erfahren. Nämlich mit fünf. Meine Eltern haben es mir schonend beigebracht...

„Du hast Pflanzen sehr gerne, stimmt´s Kitty?“, fragte mein Papa mich eines abends. Ich stand vor der Fensterbank und sah meiner Blume, die in einem selbstbemalten Blumentopf von mir war, beim wachsen zu. Ich hatte es mir zum Hobby gemacht Pflanzen selber großzuziehen. Später kam auch Mum dazu. Ich sah aus wie sie, nur meine Gelborangen Augen, die hatte ich von Papa.

„Deine Blume ist richtig großgeworden, Kisa“, bemerkte Mum und

musterte meine Pflanze genauer. „Das ist eine Goldlack, Mum!“, klärte ich sie auf. „Und natürlich ist sie groß geworden, ich hab mich ja liebevoll um sie gekümmert!“ „Das ist jetzt schon die siebte Pflanze in zwei Wochen die du mit nach Hause schleppst!“ „Nicht zu vergessen die ganzen verletzten Tiere die du mitgebracht hast“, fügte Papa noch hinzu. „Ja, allein das Eichhörnchen in meiner Schublade!“ „Aber Mum! Die Tiere brauchen meine Hilfe! Es klingt zwar blöd, aber ich habe das Gefühl als sei ich mit ihnen verbunden. Als ob ich mit ihnen sprechen könnte.“ „Du bist süß, Kisa“, sagte Mum. „Aber ich kann dir erklären was es damit Aufsicht hat!“

Neugierig setzte ich mich zu Mum und hatte dabei noch den Topf mit dem Goldlack in der Hand, dessen Blüten genau dieselbe Farbe hatten wie meine Augen.

„Nun Kleines, ich mach´s kurz:

Du bist ein Engel!“ „Das weiß ich schon. Du und Papa nennt mich immer so.“ „Das mein ich nicht! Es ist so das du spezielle Kräfte hast. Du bist eine Wächterin!“

Ich sah abwechselt zu Mum und Papa. Was versuchen die mir eigentlich zu erklären?

„Ich sehe du verstehst es nicht! Nun, unsere Vorfahren waren Engel!“ „Meinst du meinen Opa und meine Oma?“ „Nein, Kleines! Noch viel, viel weiter!“ „Uroma?“ „Noch weiter! So weit kannst du noch nicht mal zählen! Die Menschen nennen uns Wächter! Jeder Wächter hat ein Element! Erde, Feuer, Wasser und Luft!“ „Und was hab ich?“ „Erde!“ „Erde? ist das was Gutes?“ „Nun.... du kannst zum Beispiel Pflanzen wachsen lassen... ihre Farbe verändern.... und mit Pflanzen und Tieren sprechen!“ „Ach deswegen ist mir neulich eine Horde Katzen hinterher gelaufen!“

Papa und Mum fingen an zu lachen und ich saß stumm dazwischen. Was war denn jetzt so lustig? Ich bin neulich wirklich von Katzen belästigt worden. Also ich fand das wirklich nicht lustig.

„Ich finde das nicht lustig!“ „Entschuldige Kitty! Aber das musste raus. Allein wenn ich dran denke...“

Papa fing wieder an zu lachen. Wie fies! Papa war der einzige der mich Kitty nannte. Niemand sonst durfte das! Im Kindergarten hat mich neulich einer so genannt. Tja, und dann hab ich ihn verhauen!

„Sag mal, Kitty, magst du Katzen?“ „Soll das ein Witz sein?! Ich LIEBE Katzen! Sie sind so süß! Am allermeisten mag ich Tiger! Sie sind so mutig und süß und schön!“ „Dann wird dir das sicher gefallen!“

Papa kramte etwas in seine Hosentasche rum und holte etwas raus, was ich mir schon lange gewünscht habe. Ein Beyblade! Freudenstrahlend riss ich ihm den Beyblade aus der Hand. Er war rosarot, meine Lieblingsfarbe, aber zum Teil auch weiss. Und auf dem Bit war ein großer Tiger mit Flügeln abgebildet. Sie sahen aus wie die Flügel eines Engels.

„Ich hab sie gefunden als ich noch jünger war. Damals war sie noch in einem Stein gefangen!“, erklärte Papa. „Sie?“ „Ja Schatz!“, mischte Mum sich ein. „Ich habe auch ihre Stimme gehört! Sie heißt Dramania!“ „Dra... Dramania!?“ „Ja Kitty! Nur jemand mit einem großen und reinen Herz kann sie wieder zum Leben erwecken!“

Ich sah mir meinem Beyblade ganz genau an und ließ ihn den ganzen Tag nicht mehr aus der Hand. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, Dramania würde versuchen mit mir zu reden. Nur eins machte mir noch Angst..... Wächter..... Was genau ist das eigentlich? Ich hab erst neulich gesehen wie Mum im Garten ihren Rosenstrauch wiederbelebt hat. Wir waren eh schon ein komischer Haufen. Mum ist Model, Papa Modedesigner. Beide haben erst letztes Jahr geheiratet und ich arme Sau mittendrin. So was will ich nie wieder erleben. Ich werde nie heiraten! Am nächsten Morgen packte ich noch schnell Dramania in die Tasche und machte mich mit Mum auf den Weg zum Kindergarten. Papa saß leider schon wieder bei der Arbeit. Allein heute Morgen hat er zwei Liter Kaffee getrunken. Was findet er nur an dem Zeug? Mum gab mich bei der Kindergärtnerin ab, doch als ich meine Jacke an die Garderobe hing kam sie noch mal zu mir.

„Hör mal Kisa! Ich möchte das du Dramania immer bei dir hast und erzähle niemandem von den Wächtern, verstanden?“, flüsterte sie mir ins Ohr, so das es die Kindergärtnerin nicht hören konnte. „Keine Angst Mum! Ich passe auf mich auf!“

Mum ging lächelnd und ich setzte mich zu meinen Freunden an den Tisch. Obwohl ich gestehen muss das man »Freunde« hier auch nicht sagen konnte. Ich verstand mich mit ihnen, gut, aber als beste Freunde würde ich sie nicht bezeichnen. Gegen Mittag saßen wir alle am Tisch und malten irgendein Bild. Ich malte ein Bild wo Mum, Papa, ich und Dramania drauf waren. Einige meiner Freunde standen drum rum und musterten mein Kunstwerk genauer.

„Sag mal Kisa! Ich dachte ihr hättet keine Haustiere?!“, fragte einer von ihnen. „Es ist ja auch was besseres wie ein Haustier!“ „Ach..“

Schnell rannte ich zu meiner Jacke und holte Dramania aus der Tasche. Alle waren begeistert und staunten mit großen Augen.

„Geil, ein Beyblade!“ „Die Katze auf dem Ding sieht aus wie die auf deinem Bild!“ „Da guckt ihr!“ „Kisa-chan!“, hallte es durch den Flur. Die Tür ging auf und Ayako, meine Cousine kam rein. Sie ist die Tochter des Bruders meiner Mutter und seiner Frau. Ayako hatte auch noch einen Zwillingsbruder, Teru, aber der war blöd. Ich fragte mich gerade ob sie auch Wächter sind. Wenn Mum sagt, unsere ganze Familie seien Wächter, dann müssen Onkel Sato, Tante Miyako und ihre Kinder ja auch welche sein, oder? Ayako kam zu mir und zeigte mir ihr Bild was sie gemalt hat.

„Guck mal, Kisa-chan! Ich hab uns alle gemalt!“, rief sie fröhlich und zeigte mit ihr Bild. Anhand der Größen und der Haarfarbe konnte ich erkennen wer was war. Na ja, sie ist aber auch erst vier.

„Du Ayako, wo ist denn Teru?“, fragten ein paar Andere. „Der ist krank! Er hat die Windpocken! Aber zurück zu meinem Bild, wie findest du es?“ „Also.... ich finde es schön!“ „Lass mal sehen!“

Das konnte nur eine gewesen sein. Kazue Suzuki! Sie stand zwischen mir und Ayako und riss meiner Cousine das Bild aus der Hand und sah es sich unbeeindruckt an. Nach wenigen Sekunden zerknüllte sie das Bild und schmiss es in den Müll. Ich stand entsetzt da, während Ayako fast anfing zu heulen.

„HEY DU KUH!!! WAS SOLL DAS?!!“, schrie ich und alle zuckten zusammen. Ich wusste gar nicht das ich so laut schreien konnte.

„Was regst du dich so auf, Blondie? Das Bild war eh hässlich!“

Nun fing Ayako wirklich an zu heulen. Na großartig. Während die anderen sich um sie kümmerten ging ich sauer zu Kazue. Breitbeinig stellte ich mich vor sie und musterte sie genauer. Mist, die ist größer als ich... Und bestimmt haut sie auch ordentlich drauf. Soll se!

„Is was Zwerg?“, fragte sie mich. „Erstens, selber Zwerg! Zweitens, ja es ist was. Du hast meiner Cousine wehgetan und jetzt gibt´s Saures!“ „Uh, jetzt hab ich aber Angst! Schlag mich doch wenn du kannst!“! „Gerne!“ „JA! SCHLAGT EUCH!!!! SCHLAGT EUCH!!! SCHLAGT EUCH!!!!!“, riefen alle. „HIER SCHLÄGT KEINER DEN ANDEREN!!!“, schrie die Kindergärtnerin und packte uns beide unter die Arme. Sie setzte mich in die eine und Kazue in die andere Ecke. Als ich beleidigt dasaß, kam Ayako mit verheulten Gesicht zu mir.
 

„Entschuldigung das du wegen mir Ärger gekriegt hast!“ „Ach komm,

ist doch nicht so schlimm.“ „Ich hätte gerne eine Schwester wie dich... Darf ich dich O-nee-chan nennen?!“, fragte sie und ich wurde verlägen. Sie will das ich ihre Schwester werde... wie nennt man so was... Adop.... tion..?!

„Klar darfst du das!“ „Klasse! HÖRT MAL, ICH HAB EINE SCHWESTER!!!“ „Wie? Deine Mutter hat noch ein Kind gekriegt?“, fragten die anderen und Ayako ging wieder zu ihrer Gruppe. In der Pause probierte ich Dramania gleich mal aus. Es war einfach cool mit Dramania zu kämpfen. Die ersten drei Kämpfe gewann ich in Hand umdrehen. Der nächste Gegner war härter, aber keine Herausforderung für Dramania!

„Los Dramania! Flash Light Attack!”

Dramania leuchtete kurz wie eine Wunderkerze an Silvester und schmiss meinen Gegner raus! Mein Gegner guckte nur blöd.

„Ähm... Flash lift…… was?” „Flash Light Attack, Idiot!” „Nenn mich nicht Idiot! Los wir kämpfen noch mal!“

Und so begann der Kampf von neuem und war fast genauso wie der Vorige. Nur das Ende war etwas anders. Der Kampf ging unentschieden aus und mein Blade flog hochkantig durch die Fensterscheibe.

„KISA!!!!“, schrieen die Kindergärtner. Das würde sicher Ärger geben.

„Jetzt sitzt du in der Tinte!“ „Weiß ich!“ „Hey, aus dem Weg!“, motzte Kazue und schubste die anderen beiden Jungs zur Seite. Als sie an mir vorbei ging schubste sich mich noch an der Schulter. Was soll das denn? Miesgelaunt setzte sie sich auf die Stufen und guckte gelangweilt. Die anderen fingen an zu tuscheln.

„Pah, blöde Kuh! Für wen hält die sich?“ „Wenn ich die seh muss ich brechen!“ „Die sollte man einsperren!“ „Und gemein ist sie auch andauernd.“ „Also mit der will ich nicht spielen!“

Wie gemein! Das sagt man nicht! Ich sah noch mal zu Kazue rüber die ihr Gesicht verzerrte. Sie hat wohl Hunger? Nervös lief ich zu ihr und hielt ihr meine Brotdose hin. Doch Kazue sah mich nur böse an.

„Was soll das?“ „Du hast doch Hunger? Du kannst mein Essen haben!“ „Ich ess keinen billigen Fraß! Steck ihn dir sonst wo hin!“ „HEY!!! ICH WOLLTE NUR NETT SEIN!!!“ „DANN SAG ICH DIR MAL WAS:

ICH HASSE DICH!!!“ „Weißt du was? ICH DICH AUCH!!!“ „Da bist du ja...“, sagte eine dunkle Stimme hinter mir. Das konnte nur die Kindergärtnerin sein. Ich lief blau an und machte mich auf meinen Anschiss bereit. Die Kindergärtnerin packte mich wieder unter den Arm und schleifte mich nach drinnen. Dann bekam ich noch einen Anschiss wegen meinem Beyblade und als mich schließlich Mum abholte wurde

sie auch zugetextet. Wir liefen Heim, Hand an hand, doch ich sah nur Löcher in die Luft.

„Du Mum! Was ist Hass?!“ „Hass...?!“ „Ja, Hass!” „Nun… Hass ist eigentlich das Gegenteil von Liebe!“ „Und was ist Liebe?!“

Mum blieb stehen und kratzte sich hinterm Kopf.

„Tja, was ist Liebe? Liebe ist etwas was zwei Menschen verbindet.“

„Und Hass ist etwas was zwei Menschen trennt?“ „So kann man´s a nennen! Jeder weiß was Liebe und was Hass is. Das hat Gott uns gegeben.“ „Gott?“ „Das erklär ich dir ein anders mal! Aber du sollst wissen das Gott alle Menschen lieb hat.“ „Und uns Wächter auch?“ „Ja sicher!“ „Und gibt es auch Menschen die Liebe nicht kennen?“

Nun war Mum überfragt, das sah man ihr an. Darauf wusste sie keine Antwort.

„Das glaub ich nicht. Ich denke das jeder Mensch Liebe in sich trägt.“ „Wenn du das sagst!“

Ob ich ihr von Kazue erzählen sollte? Ich hatte es vor, doch ich ließ es

sein. Das Wochenende war verregnet wie eh und je. Mum und Papa liefen wie frischverliebt unter einem Regenschirm während ich in meinem Regenmantel von einer Pfütze in die andere sprang.

„Kitty! Muss das sein? Wenn du so weiter machst siehst du bald aus wie Sau!“ „Mir egal! Und für was gibt es denn Duschen?!“ „KAZUE!!!“

Wir zuckten alle drei zusammen und ich sah mich verwirrt um. Wer hatten da eben so geschrieen? Ich schaute die Straße runter und sah Kazue aus einer Wohnung rausrennen. Ein Mann mit einer Bierflasche rannte ihr hinterher.

„BLEIB SOFORT STEHEN!!!“, schriee er wieder doch Kazue konnte ihm entkommen und rannte davon. „NA WARTE WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE PRÜGEL ICH DICH WINDELWEICH!!!!“

Der Mann holte aus und warf ihr die Bierflasche entgegen. Die Flasche hatte sie fast getroffen, aber nur fast. Kazue rannte um ihr Leben und der Mann ging wieder nach oben in die Wohnung. War das etwa ihr Vater? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Mum und Papa sahen sich sprachlos an, doch ich musste etwas unternehmen und rannte ebenfalls die Straße runter.

„Kisa! Wo willst du hin?!“, rief Mum mir hinterher. „Ich muss Kazue finden!“, antwortete ich und rannte weiter. Nach einer langen Strecke musste ich erst mal verschnaufen. Meine Lunge brannte. Aber wo war Kazue? Den restlichen Weg lief ich nun etwas langsamer und hörte Winselgeräusche aus einer Hecke. Ich schaute hinter den Busch und sah Kazue zusammengekauert dasitzen. Sie war vollkommen aufgelöst und ihre Wange war knallrot. Hat ihr eigener Vater sie etwa geschlagen?

„Hey...“, sagte ich mit sanfter Stimme und Kazue schreckte zurück. Erst sah sie mich verängstigt, dann verwirrt an.

„Was machst du denn hier?“ „Nach was sieht es denn aus? Ich suche

dich!“, antwortete ich ihr. „Ach, lass mich in Ruhe!“ „Hey!“ „WAS?!“ „Willst du nicht mit zu mir?“

Kazue sah mich sprachlos an doch ich wartete nicht auf ihre Antwort, sondern half ihr sofort auf. Ich gab ihr meinen Regenmantel und meinen Hut und wir liefen wieder die Straße hoch.

„Kisa, da bist du..... wer ist das denn?!“, fragte Mum die uns entgegen kam. „Das ist Kazue Suzuki. Sie ist bei mir im Kindergarten. Darf sie mit zu mir kommen?“ „HÄ?! WIE BITTE?!!“, schrie Kazue. „Von mir aus!“ „HEY!!!! WERDE ICH AUCH MAL GEFRAGT?!?!“ „Warum denn?! Oder willst du wieder zu deinem Papa?“

Jetzt hatte ich sie. Kazue schüttelte den Kopf. Hätte mich gewundert wenn sie anders reagiert hätte. Wir nahmen den schnellsten Weg nach Hause, doch das half uns auch nicht weiter, denn wir waren alle nass bis auf die Knochen.

„Was en Hundswetter!“, fluchte meine Mutter. „Yuto Schatz! Glaubst du ich kann Petrus verklagen?!“ „Ich glaub net. Und selbst wenn denke ich das Petrus sich die besten Anwälte leisen kann!“ „Schön für ihn! Aber ich bin mit nem Richter befreundet!“ „Etwa Cole, dein Stiefbruder und Kumpel von Kiffer?! Seit wann bist du mit Cole befreundet? Betrügst du mich!“ „BITTE?!?! ICH DICH BETRÜGEN??!! Ich glaube da verwechselst du was! Wer war denn der größte Playboy der Stadt?“ „Und wer war die schärfste Braut in der Stadt! Ach, Pardon! Das bist du ja immer noch!“

Mum kicherte leise, legte ihre Arme um Papa´s Hals und beide fingen an sich zu küssen.

„Was machen die da?!“, fragte Kazue mich. „Keine Ahnung! Papa hat nur mal gesagt das sie mich auf die Weise gemacht haben.“ „Wie soll das denn gehen?!“ „Ich.... weiß nicht!“

Mum packte Papa am Kragen und beide verschwanden, die Treppe hoch ins Schlafzimmer. Irgendwie kam ich mir vernachlässigt vor.

„Irgendwie komm ich mir vernachlässigt vor!“ „Machen die das öfter?!“ „Jeden zweiten Tag!“

Kazu ging mit mir in mein Zimmer damit ich ihr ein paar trockene Klamotten leihen konnte. Die Kleine wirkte ziemlich verlassen und verwirrt. Halt wie fehl am Platz. Ich räumte meinen ganzen Schrank aus und schmiss alles auf den Boden. Mum wird mich umbringen. Ich gab Kazue ne Dreiviertelhose und mein Lieblingshirt! Während ich mich ebenfalls umzog sah Kazue sich das Shirt skeptisch an.

„Stimmt was nicht, Kazue?!“ „Ich will nicht pingelig sein... aber hast du auch was in Grün?“ „Grün?“ „Ja Grün!“ „Nee, nur Rosa, Rot und Orange!“ „Schade... ich mag Grün.“ „Da können wir was machen.“

Ich zog Kazue das Shirt kurzer Hand wieder aus und schmiss es in die Wäsche.

„Was wird das?!“ „Das ist Mum mal passiert! Wir bleichen das Rosa aus!“ „Und das funktioniert?“ „Wenn das sogar bei Mum´s schwarzen Shirts passiert dann muss es mit Rosa erst recht gehen.“

Ungefähr ne Viertelstunde später war das Teil durch jeden Gang geschleudert worden und als es raus kam war die Farbe draußen. Okay, leicht Beige, aber nicht mehr Rosa! Dann füllte ich noch die Wanne halbvoll und schmiss das Teil rein. Nun fehlte nur noch eins! Ich holte eine große Flasche aus dem Küchenschrank und rannte wieder zu Kazue ins Bad.

„Was ist das?!“, fragte sie. „Grüne Lebensmittelfarbe! Aber wie viel muss da eigentlich rein?“

Wir zuckten beide mit den Achseln und kippten einfach alles rein.

„Und wie lang muss das jetzt drin bleiben?!“ „Ich.... weiß nicht....!“ „WIE, DU WEIßT DAS NICHT?!!?“ „Wir probieren es einfach aus.“

Es verging ne halbe Stunde ohne das groß was passierte. Die Farbe brauch halt ne Weile bis sie einzieht. Schließlich war sie auch ganz grün und wir verbannten sie in den Trockner.

„Hey Guck mal!“

Kazue hielt mir ne komische Verpackung vor die Nase. Ob da Tabletten drin sind? Als wir sie aufmachten kam aber keine Tablette sondern en komisches Teil aus Gummi raus. Für was soll das gut sein? Kazue und ich setzen uns auf den Boden und sahen uns das Teil genauer an. Sah aus wie en Luftballon. Haben die Jungs nicht neulich damit Wasserbomben gemacht? Nun sah ich wieder zu Kazue.

„Weißt du für was die gut sind?“ „Nee, aber mein Papa hat die auch.“

Kazue griff sich die Gebrauchsanweisung die in der Verpackung war und guckte sich die Bilder an.

„Kannst du das lesen?!“ „Quatsch, bin selbst erst fünf. Aber im Januar werde ich endlich sechs.“ „Hast du´s gut! Ich bin erst letzten Monat fünf geworden. Aber sagt dir das Stück Papier etwas?!“ „Nun, anscheinend ist es für das Ding da, das die Jungs zwischen den Beinen haben. Ob das für Jungs ist die Probleme mit der Blase haben?“ „Soweit ich aber weiß ist Papa kerngesund.“

Wir saßen weiter da und überlegten, bis ich eine Idee bekam.

„Jetzt weiß ich was das ist! Das ist ne Pimmel-Schutzfolie!“ „Eine Was-Folie?“ „A ja, wenn man ist Wasser geht werden doch die Finger schrumplig. Vielleicht müssen sich die Jungs das ja überziehen, damit das Ding zwischen ihren Beinen nicht schrumpelt, wenn sie ins Wasser gehen!“ „Und was soll der Sinn der Sache sein?“ „Nun..... vielleicht können sie dann nicht mehr aufs Klo wenn das Ding verschrumpelt ist!“ „KITTY!!! WAS IM HEILIGEN NAMEN GOTTES HABT IHR HIER GEMACHT?!?“, schrie Papa rum als er auf einmal in der Tür stand. Wir hatten sämtliche Schubladen ausgeräumt, es herrschte eine leichte Überschwemmung, die Wanne war voll mit grünen Wasser und auch sonst herrschte das absolute Chaos.

„Hallo Papa!“ „Komm mir ja nicht mit Papa! Erst die ganzen Tiere in den Schubladen und nun DAS!!! Leute, ich bin zu alt für so was und außerdem hab ich en schwaches Herz!“ „Ja klar, Papa.....“ „Yuto! Was ist passiert?“, hörte ich Mum rufen. „Guck selber! Du wirst mir eh nicht glauben wenn ich´s dir erzähle!“

Papa ging aus der Tür, dafür kam Mum jetzt reinspaziert.... und bekam ebenfalls die Krise. Kazue und ich mussten lachen. Das war das erste Mal das ich sie Lachen sah. Und das Beste war das sie über Nacht da bleiben wollte. Mum und Papa erlaubten es ihr sogar. Spät nachts saßen wir beide auf meine Bett und erzählten ein bisschen.

„Hast du Papa Gesicht gesehen? Das war witzig! Ich mag es wenn Papa sich aufregt.“ „Wird er dann nicht böse?“ „Eigentlich nicht... er weiß das ich nur Spaß mache, aber ich weiß was ich darf und was nicht! Einmal hab ich seinen Kaffee versteckt. Mann, hat der ein Theater gemacht!“ „Das... das ist ja cool....“

Dabei guckte sie traurig auf den Boden und rieb sich den Arm, der lauter blaue Flecke hatte.

„War das dein Papa?“ „Mhmm... ich hab einige Bierflaschen versteckt, dann haben wir uns angeschrieen und dann hat er mich gepackt und in mein Zimmer geschmissen.“ „Hat er dir deswegen ne Bierflasche hinterhergeworfen?!“ „Oh, das.... das mit meinen Arm ist schon länger her...“ „Und was ist mit deiner Mama?! Was sagt die dazu?“ „Meine Mama kann mich mal! Die dumme Funzel hat mich doch mit dem Kerl alleingelassen. Papa hat gesagt sie ist mit so en anderem Kerl abgehauen! Ich kenn se nicht mal, geschweige denn einmal gesehn.“ „Willst du das überhaupt?“ „Nö! Sie wollte mich eh nie...“

In diesem Moment tat mir Kazue leid. Nun verstand ich auch warum sie immer so gemein ist. Sie ist einfach nur traurig und nachdem ich das mit ihrem Vater gesehen habe....

„Aber deine Familie finde ich cool!“ „Ach komm! Irgendwo haben auch wir ne gewaltige Klatsche!“ „Aber so wie mein Alter sind sie nicht!“ „Dein »Alter«...?!“ „Ja, aber egal, reden wir nicht über den. Ach... und danke das ich heut Nacht bei euch bleiben darf. Das ist lieb von dir.“ „Ach, das war doch das mindeste! Freunde?!“, sagte ich und reichte ihr die Hand hin. Aber statt eine Antwort bekam ich eine heulende Kazue zu Gesicht und wurde dann auch noch fast von ihr zerdrückt.

„Duuhuuu! Jetzt wo wir Freunde sind brauchst du ja auch noch en Spitznamen. Darf ich dich Kazu nennen?“ „Hey, ganz langsam. Man muss nicht gleich übertreiben.“...
 

Mittlerweile waren Kazue und ich beste Freundinnen und sie war öfters bei mir als zu Hause. Nun waren wir mitten im Winter und ich, Mum und Papa waren seit langem mal wieder zusammen unterwegs. Nur die

Kälte war nicht zum aushalten.

„Du Papa! Darf ich auch etwas Glühwein haben?!“ „BITTE?!!?“ „Kisa, wie kommst du auf so was?!“, fragte Mum entsetzt. „Onkel Sato hat gesagt dass das einen aufwärmt und ganz gut schmeckt.“ „Mein Bruder also.... der kann was erleben, meiner Tochter solche Flausen in den Kopf zu setzen... wenn du willst kannst du heißen Orangensaft haben.“ „Alla gut! Und warum darf ich keinen Glühwein haben?“ „Weil da Alkohol drin ist!“ „Alkohol..?“

Während mir Mum mir was zu Trinken holte erklärte mir Papa was Alkohol ist. Das es schädlich für die Leber sei und das man davon Balla Balla wird. Und, was typisch war kam Mum nie allein zurück, sondern brachte noch zwei Bekannte mit. Ein Paar offensichtlich.... Nun unterhielten sie sich und ich stand gelangweilt daneben. ist ja voll öde! Gelangweilt sah ich mich um und spielte dabei mit meinen Zöpfen. Dann blieb mein Blick an einem Mann hängen der hinter einer Ecke stand und mir zuwinkte. Meinte der wirklich mich? Ich zeigte mit dem Finger auf mich, er nickte und verschwand einfach. Und ich rannte ihm heimlich hinterher. Meine Eltern merkten nichts davon... aber an der Ecke wo er stand war nichts mehr von ihm zu sehen, nur eine schwarzer Feder. Dann sah ich verwirrt nach vorne und sah wie der Kerl wieder hinter einer Ecke verschwand und wieder rannte ich ihm hinterher. Nach einer Viertelstunde hatte ich ihn immer noch nicht eingeholt und lehnte mich erschöpft gegen eine Wand. Mann, wo ist der? Ich wollte doch unbedingt wissen wer das war... warum eigentlich? Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich zu ihm hingezogen...

„Endlich bist du wieder da!“, sagte jemand hinter mir und der Mann dem ich hinterher gerannt bin. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, er hatte eine Kutte um, die es verbarg. Aber etwas konnte ich erkennen.. Seine Augen... Sie strahlten irgendwas böses aus.

„Wer... wer sind Sie..?“ „Was..?! Sag nicht du hättest mich vergessen... ich dachte eigentlich nach 5000 Jahren würde ich immer noch in deinem Herzen weilen – er ging vor mir in die Hocke und strich mir über die Wange- auch wenn ich schuld an deinem Tod war...“

Also langsam bekam ich Angst. Er packte mich nun an den Schultern und sah mir tief in die Augen. Ich war irgendwie nicht mehr im Stande mich zu bewegen. Vielleicht war es auch meine Angst...

„Das gibt´s doch nicht! Das kann nicht wahr sein... Jetzt sag schon, du kennst mich doch, Haniel!“ „Ha... Haniel..?“ „Verfluchte Scheiße! Also stimmen die Gerüchte. Gott hat dir wirklich die Erinnerungen genommen. Dabei wollte ich sie auf meine Seite ziehen!!!“ „Bitte lassen sie mich... Sie machen mir Angst...“ „Du brauchst doch keine Angst vor zu haben... ich tu dir nichts...“ „Fassen Sie mich nicht an!“

Ich schlug seine Hand weg und ging einen Schritt zurück. Er verengte seine Augen, fing aber dann wieder an zu lächeln.

„Eigentlich sollte ich dir die Kehle durchschneiden, für deine Frechheit... aber da du mein Mädchen bist werde ich noch mal Gnade vor Recht ergehen lassen!“, meinte er und ging wieder vor mir in die Hocke. „Es kann doch nicht sein das Gott dir alle Erinnerungen genommen hat. Es muss einfach was hängen geblieben sein.“ „Ich.. ich weiß nicht von was Sie reden...“ „Jetzt komm schon, Haniel! Erinnere dich doch wieder an mich. Du liebst mich doch! Komm wieder zu mir...“ „KISA!!!“

Das war Mum´s Stimme!! Gott sei Dank, endlich hilft mir jemand. Der Mann vor mir schaute über seine Schultern und knurrte verärgert!

„Mist! Das die mich auch immer stören müssen. Die dürfen mich nicht in meinem wahren Körper sehen!“, sagte er und verwandelte sich in eine blonde Frau, die Mum ähnlich sah. Als meine Eltern um die Ecke gerannt kamen riss ich mich von ihm los und rannte auf Mum zu.

„Kisa! Was hast du dir dabei gedacht?! ist dir klar welche Sorgen wir uns gemacht haben?!“ „Es tut mir Leid!!! Ich mach´s nie wieder! Nur beschützt mich vor dem, ich hab Angst!“, sagte ich und weinte fast. Als Mum auf schaute und die Person sah wurde sie blass im Gesicht.

„Serenity! Stimmt was nicht?!“ „Die Schnalle sieht aus wie meine Mutter... aber das kann nicht sein. Es sei denn...“ „Ich weiß ja nicht was Akira dir erzählt hat, aber deine Mutter bin ich bestimmt nicht! Ich darf mich vorstellen, ich bin das leibhaftige Böse!“ „Das was?!“, fragte Papa mit einem perplexen Ausdruck. „Das leibhaftige Böse?! Dann bist du das Arschloch der meine Eltern umgebracht hat!!“ „Na, na, na… ich war das nicht... ich mach mir die Finger nicht schmutzig! Das macht mein Personal für mich!“, sagte er, schnipste mit den Finger und neben ihm tauchten zwei ganz komische Gestalten auf. „Dämonen! Tötet sie!!!“ „Vergiss es du Scheusal!!!“, rief eine Frauenstimme und mein Beyblade, der in meiner Tasche war, leuchtete auf. Vor uns tauchte schließlich die große Katze auf die auf dem Bit abgebildet war. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck verschwand das Leibhaftige Böse wieder und mir fiel die Fresse runter als ich sah wie der Tiger die Dämonen sekundenschnell platt machte. Nur Papa sah sich das lässig an und ging zu dem Vieh hin.

„Na Dramania?! Endlich ausgeschlafen?“ „Freut mich, Sir, My Lady! Wie geht es Ihnen?“ „Ach... ich kann nicht meckern!“ „Du kennst dieses Ding wirklich, Papa?!“, wunderte ich mich. „Ja! War mal mein Sklave!“ „SKLAVE!??! ALSO ICH MUSS SCHON SEHR BITTEN!!! Oh, wer ist denn die kleine hier?!“

Damit meinte sie mich. Die große Katze kam auf mich zu doch ich versteckte mich hinter Mum.

„Das ist meine Tochter Kisa!“ „Sie ist richtig süß! Das Ebenbild ihrer Mutter!“ „Ach! So ähnlich sind wir uns gar nicht! Sie ist etwas ruhiger als ich und hat Yuto´s Augen!“ „Außerdem ist Kitty deine neue Herrin!“ „Kitty? Der Spitzname kann wirklich nur von ihnen kommen. Moment! Sagten sie, die Kleine sei meinen neue Herrin?!“ „Touché! Du sollst sie bitte beschützen!“ „Beschützen?! Vor was?!“ „Vor uns, Har, har, har!“, sagte ein Dämon der über uns schwebte. Och nee! Der Dämonen warf eine Energiekugel auf uns die aber von Mum und ihrer Blütenkugel umgelenkt wurde. Doch dann wurde sie von einem Energiestrahl getroffen und fiel zu Boden. Papa ging zu ihr hin und ich sah wie der Dämon runter gerast kam. Wenn er es wagt noch mal auf meine Eltern loszugehen.... Ich nahm nur noch den Dämon wahr und streckte meine Hand nach ihm aus... dann wusste ich für einen Moment gar nichts mehr.... und als ich wieder zu mir kam sah ich nur einen Aschehaufen vor mir. War ich das etwa? Ich schaute zu Mum, Papa und Dramania die mich mit einem ausdruckslosen Gesicht ansahen.

„Wen sagten sie noch mal soll ich beschützen, Sir?!“ „Kisa... seit... seit wann...“ „Was....?! Seit was?“ „Ach... nichts von Bedeutung! Komm wir gehen Heim.“

Die verheimlichen mir doch irgendwas! Aber egal wie oft ich sie fragte, sie blockten immer wieder ab. Aber ansonsten benahmen sie sich ganz normal. Dramania verschwand wieder in meinem Beyblade, obwohl sie mir noch etwas sonderbar erschien. Als Papa mich ins Bett brachte tat ich so als sei ich eingeschlafen, aber ich war hellwach. Ich störte diese Diskussion, die ich von unten hören konnte. Es waren drei Leute... Mum, Papa.. und diese dritte Person, wo ich nicht wusste von wem sie war. Irgendwann verließ ich mein Zimmer um nachzusehen und sah meine Eltern mit einer Blondine dastehen. Na ja, ein Teil der Haare war silbern und sie hatte ganz komische Kleider an. Aber das Gesicht sah ich nicht.

„Habt ihr gehört?! Wenn ihr eure Tochter beschützen wollt muss sie diese Fähigkeiten vergessen!“ "Aber Megami, nachdem was sie uns erzählt haben..." „Kein Aber! Es wird gemacht was ich sage und damit basta!" „Megami!", mischte sich auch noch Papa ein. „Ich werde wissen was für meine Tochter das Beste ist und ich sage...“ „Und ich sage, das sie die Kräfte vergessen muss! Am besten so schnell wie möglich! Aber davon hat ja ein Sterblicher keine Ahnung!“ „Megami!“ „Lass sie, Serenity... Na gut.. wie sollen wir das deiner Meinung nach anstellen?! Du als Herrin der Engel scheinst ja genug Ahnung von so was zu haben.“

Um den beiden war auf einmal eine ganz komische Aura, die sogar Mum Angst machte. Doch die komische Frau kicherte nur.

„Nun... Serenity, du hast doch eine Freundin in England. Integra heißt sie doch?! Sie kennt sich sicher mit so was aus!“ „Integra Hellsing? Diese Vampirtype?!“, sagte Papa und Mum haute ihm den Ellebogen in die Rippen. „Ja, Integra hat etwas Ahnung davon!“ „Gut! Dann sollt ihr und Integra sich darum kümmern. Dann kann Kisa auch noch lernen wie sie mit ihren elementaren Kräften umgehen kann, Hauptsache sie vergisst diese Fähigkeiten. Am besten ihr nehmt Teru und Ayako mit, damit sie auch endlich lernen mit ihren Kräften umzugehen“ „Aber Megami... Herrin...“ „Sorg dafür das Kisa ihre Fähigkeiten vergisst! Es geht hier schließlich um deine Familie, Serenity! Also beschütz sie auch, wenn du nicht willst das dir die Dämonen sie dir noch mal wegnehmen!“

Dann verschwand die Frau in einem Schwarm von Lichtern und Ruhe kehrte ein. Mum und Papa sahen sich sprachlos und ratlos an. Dann fingen sie auch noch an zu flüstern was mich nur mehr ärgerte. Plötzlich schaute Mum auf und sah mich an. Wie hat die mich bemerkt?

„Oh! He, he… Hi Mum! Papa!" ,,Ja.. Hi! Hast du uns etwa belauscht?!“ „Ich?! Nein!!! Ich komm nur grad vom Klo!“ „Klar! Das hät ich jetzt a gesagt! Ich hatte a immer die selben Ausreden! Sag mal Kisa, was hältst du von einem kleinen Trip nach England?!“ „Häh?! England?!“
 


 

So, dass war das erste Kapitel. Und weil ich so nett bin (Miese Lüge!) gibt es auch schon Kapitel Zwo! Auf ein paar Kommentare würde ich mich auch freuen. (Glaubt aber nicht, das ich aufhöre zu schreiben, nur weil es keine Kommentare gibt! Ich schreibe bis zum bitteren Ende! Har, Har, Har!)

eine wunderbare Feindschaft

Zum Thema: Meine FF und die Engel!

Hallo erst mal, da bin ich wieder! In diesem Kapitel treffen wir auch endlich auf einen Bekannten - auf little Kai *freu*! Meine FF ist nicht wirklich die Neuste. Ich hab schon vor Jahren damit angefangen. Nun hab ich sie überarbeitet und weil mir meine Familie damit so auf die Nerven ging, so von wegen ich soll sie einem Verlag zeigen, hab ich sie nun hier hochgeladen. Als meine Freunde erfuhren dass es was mit Engeln zutun hat hieß es gleich "Ah, ein Angel Sanctuary für Arme". Damit eins klar ist! Abgesehen von den Engeln hat meine FF NIX mit Angel Sanctuary zutun!

Ach und damit eins klar ist. Ich mach mich vielelicht manchmal über die Klischees mancher Ausländer lustig. Aber Hey, ich bin NET rassistisch! Ich bin witzig, Mann!
 

- eine wunderbare Feindschaft
 

,,DU BLÖDMANN!!! BLEIB SOFORT STEH UND RÜCK MEINEN BLADE RAUS!!“ „VERGISS ES, SCHNEPFE!!! FANG MICH DOCH WENN DU KANNST!!!“ „NA WARTE, JETZT BIST DU TOT!!“

Verdammt! Scheiß Polen! In meinem Fall ein Russe, aber genauso Scheiße! Ich renn diesem Teil schon ne halbe Stunde hinterher! Wenn ich ES in die Finger kriege dann ist ES tot! Mann! Dabei hat der Morgen doch so schön angefangen....
 

„KAFFEE!! ICH BRAUCH EN KAFFEE!!“ „MUM!!! STELL DAS GEJAMMER AB, DAS HÄLT KEINER AUS!!!“ „ICH VERSUCH´S JA, ABER ES LÄSST SICH NICHTABSCHALTEN!!!“ „KAFFEE!!!!“

Es sieht aus als sei das eine Szenen aus der Irrenanstalt, aber Nein, das ist Alltag bei mir zu Hause. Wenn Papa aufwacht und der Kaffee alle ist dreht er durch. Alter, diese Junkies! Es is immer das gleich! Da bekommt Papa einmal keinen Kaffee und schon läuft er Amok! Er rannte schon die ganze Zeit wie ein Irrer um den Tisch, Mum ihm hinterher und ich saß da und versucht zu frühstücken. Schließlich konnte sie ihn doch einfangen, doch Papa sah eher tot als lebendig aus.

„Kaffeeeeeee...“ „Verdammt! Wie kam ich nur darauf dich zu heiraten?!“ „Heiraten allgemein ist Scheiße!“, meinte ich. „Also bitte! Heiraten ist was ganz, ganz tolles!“, meinten meine Eltern. „Klar... für einen Selbstmord hervorragend geeignet!!“ „Ich versteh nicht was du dagegen hast!“ „Es ist ätzend, Papa! Einfach nur ätzend!“ „Das sagst du nur weil du auf unserer Panik gekriegt hast! Und weil eure frustrierte Lehrerin euch das erzählt hat!“ „NA UND!?!?! ICH FIND ES SCHEIßE UND DABEI BLEIBT ES!!!! Ich geh in die Schule! Macht´s gut!“

Ich nahm meine Tasche und machte mich auf den Weg zur Schule. Ich geh zwar nicht gern, aber dann kann ich wenigstens mit meinen Freunden rumhängen. Kazue und ich waren beste Freundinnen und vor einem Jahr kam noch einer dazu- Yoshihiro Mizawar, den wir alle aber nur Yoyo nannten. Wie sich herausstellte ist er der Sohn das Stiefbruders meiner Mutter. Meine Mum hat zu viele Brüder... Er stand am ersten Schultag auf einmal hinter uns und meinte »Na ihr Süßen, soll ich euch die Schule zeigen«? Daraufhin haben wir ihn verschlagen. Erst lief das mit Yoyo nicht so gut, aber jetzt ging es. Das einzig komische war das er nie über seine Familie redete. Und Mum erzählte mir auch nichts... Jedenfalls lief ich Richtung Schule bis ich die Geräusche eines Beybladekampfes vernahm. Geil! Muss ich mir reinziehen.

Es dauerte nicht lange, bis ich schließlich den Ort des Geschehens fand. Hinter zwei Büschen verborgen kämpften zwei Jungs. Ich kannte beide net... nur... der eine von denen, mit den grauen Haaren und den rotbraunen Augen kam mir bekannt vor... Erst sah ich nur zu, aber dann holte ich Dramania raus und mischte auch mit. Die beiden Jungs schauten komisch als sie meinen Blade sahen, der die andern beiden rauswarf. Der Junge mit den grauen Haaren sah mich wütend an.

„Ey du blöde Kuh! Was mischst du dich in meine Kämpfe ein?!“ „Erstens hat die blöde Kuh en Namen und zweitens geht dich das en Scheißdreck an. Wer bist du überhaupt?!“ „Ich heiße Kai Hiwatari! Ich bin der König der Blader!“

...
 

Als ich das hörte musste ich voll loslachen!

„DER WAS?! So was blödes hab ich ja noch nie gehört. HA HAA!!!“ „Tz! Wer bist du überhaupt das du so die Klappe aufreißt?!“ „BITTE?!?!“ „Ähm... Entschuldigung.. aber...“ „HALT DIE KLAPPE!!!“, schrieen wir beide den kleinen Jungen an. Er schnappte sich seinen Beyblade und rannte weg.

Ich hingegen fiel über den andere her und schlug ihm eine links und eine rechts. Dann setzte er sich auf mich und hielt mich am Kragen fest doch ich schubste ihn von mir weg.

„Alter.. du bist zwar blond, aber zuhauen kannst du, das muss ich dir lassen.“ „Unterschätze nie ne Blondine! Und dass was ich kann is noch gar nichts. Meine Mutter ist noch schlimmer. Aber wenn du willst kann ich noch fester.“ „Nee Danke, en anderes Mal!“, sagte er und nahm seinen Beyblade. Auch ich wollte meinen holen musste aber feststellen das er weg war. Diese... DIESER MISTKERL HAT DRAMANIA ENTFÜHRT!!!

„DU BLÖDMANN!!!! BLEIB SOFORT STEH UN RÜCK MEINEN BLADE RAUS!!!!“ „VERGISS ES, SCHNEPFE!!! FANG MICH DOCH WENN DU KANNST!!!“ „NA WARTE, JETZT BIST DU TOT!!!!“

Tja... und schließlich sind wir wieder an der Stelle wo wir stehn geblieben sind... Die Jagd endete schließlich damit das ich Kai zu Boden warf, mich auf ihn drauf setzte und ihn an den Handgelenken festhielt.

„So Arschloch, jetzt hab ich dich!!! Noch en letzten Wunsch bevor ich dich kalt mache?!“ „Ähm... Ja, einen! Mach dir gescheite Kontaktlinsen rein! Deine Augenfarbe ist Scheiße!!“ „DU MISTKERL! ICH MACH DICH FERTIG! Wie soll ich dich fertig machen?“ „Wenig gesalzen und goldbraun gebacken. Kriegst du das hin?“ „Nichts leichter als das.“ „UM HIMMELSWILLEN!!! KISA!!! WAS MACHST DU DA?!“, hörte ich meine Mutter schreien. Sie kam mit ne Blauhaarigen angelaufen. Die kenne ich doch.

„M-Mum! Ich.. also... es ist nicht so wie es aussieht!“ „Klar! Als ob ich dir das glauben sollte!!! Genauso schlimm wie ich!!!“ „Und was hast du wieder angestellt junger Mann?!“, schnauzte die Blauhaarige Kai an. Is das.. etwa... seine... Mutter? Alter und ich hab gedacht Aliens hätten den ausgesetzt.

„Ich hab überhaupt nichts gemacht. Die ist auf einmal über mich hergefallen, ich schwöre es.“ „Klar, du Idiot! Wer hat en meinen Beyblade geklaut?!“ „WAS??! Kai?!“ „Alles Lüge! Die ist verrückt! Leidet unter Hallus.“ „Klar! Du bist nur en Produkt meiner Fantasie, du allmächtige Morgenlatte.“ „WAS BIN ICH?!?!“ „Mum, warum in Gottes Namen gibt’s du dich mit der Mutter einer Morgenlatte ab?!“ „ICH BIN KEINE MORGENLATTE!!!“ „Weil die Mutter dieser Morgenlatte reinzufällig meine beste Freundin is!“ „Nee oder?!“, fragten wir zwei. „Kein Witz! Serenity und ich haben schon damals die Welt ins Verderben gestürzt! Und unsere Macker! Wie geht es überhaupt Yuto?!“ „Voll auf Kaffeeentzug! Er ist so im Arsch! Mein kleines Baby!“ „Yuto und klein?! Yuto is 36 und 1,86 groß, also klein kann man das nicht nennen.“ „Er wird aber immer mein Baby bleiben, genauso wie Kisa! Die is a mein kleines Baby!“ „ICH BIN NICHT KLEIN!!“ schrie ich wurde aber von Mum ignoriert. Sie und ihre Freundin benahmen sich.. ja... wie zwei Lesben! Die Polake, die sich nun als Russe herausstellt (das entnahm ich aus dem Gespräch zwischen Mum und ihrer Freundin), sah mich SEHR verzweifelt an genau wie ich ihn. Aber... Hm... Dem seine Haare sind aber a komisch. Aber sagen meine Augen sind seltsam.

„Hey, was machen wir jetzt eigentlich mit unseren Kindern?!“ „Äh... keine Ahnung... eigentlich müssten wir die beiden zur Strafe ins Heim schicken, oder was sagst du, Kashya?!“ „Ich würde meinen ins Tierheim schicken! Zusammen mit seinem Scheiß Vater und meinem Alten!“ „Also bitte! In Wirklichkeit hast du Volti doch gern und ich weiß das du dich heimlich mit Danny triffst!“ „Okay... das mit Danny vielleicht, aber meinen Alten kannst du vergessen!! Komm wir gehen!“ „UND WAS IST MIT UNS?!“, schrieen Kai und ich wieder zusammen und unsere Mütter sahen uns an als kämen wir von einem anderen Stern. „Ähm... ihr könnte ja was zusammen machen! Ihr seit doch liebe Kinderchen, also spielt schön miteinander! Wir sind dann weg!“ „WIR WOLLEN ABER NICHT!!!“, schrieen wir, aber dann gingen sie doch. Jetzt war ich mit dem da allein und fragte mich wo ich ihn schon mal gesehen habe.

„So, was machen wir beide jetzt?!“, fragte Kai mich. „Wir machen gar nichts! Du gibst mir einfach meinen Beyblade und dann geh ich wieder!“ „Okay...“, sagte er unbeeindruckt und gab mir meinen Blade. Aber bevor sich unsere Wege trennten packte er meine Hand und küsste mich. Sofort schubste ich ihn weg.

„HEY!!! WAS SOLL DAS DENN?!“ „Ich weiß net... ich hatte Bock drauf! Ich hatte das Gefühl als hätte ich dich schon mal gesehen!“

Ich war zwar baff, aber das hielt mich nicht von meinem Anschlag auf ihn ab. Ich gab ihm wieder eine links und rechts, haute ihm mit meiner Tasche noch eins über und schubste ich schließlich in den Fluss. Und während er den Fluss abwärts trieb, machte ich mich davon...
 

Ich wartete den ganzen Vormittag auf meine Bande, an unserem üblichen Treffpunkt. Kazue kam gegen eins, Yoyo ne Halbe Stunde später. Unser Treffpunkt befand sich auf dem Schrottplatz, seitdem wir uns mal vor ein paar Jungs aus der Oberschule versteckt haben. Die alten Matratzen machten wir zur Couch, Yoyo machte mir aus ne großen Schüssel eine Beybladearena und noch diverse andere Sachen. Und wenn jemand kam versteckten wir uns in eins der Autos, das wir mit einem Fernrohr ausgestattet hatten.

„Ey Tussi! Wo warst du eigentlich die ganze Zeit? Du hast mich einfach bei den alten Steißtrommeln allein gelassen!“, meckerte Kazue rum. Mit »Steißtrommeln« meinte sie die Lehrer! Was für witzige Wörter sie sich immer bei ihrem Vater aufschnappte. Yoyo saß auf dem Dach eines alten Autos und hatten en Zahnstocher im Mund. Kazue und ich saßen auf ner Matratze und ich fixierte meinen Blick die ganze Zeit auf ein und die selbe Dose. Ich wusste nicht warum... Seit ich mit meinen Eltern in England bei dieser Hellsing Organisation war, hatte ich das Gefühl irgendetwas vergessen zu haben. Irgendetwas hatte ich dort verlernt, aber ich weiß nicht mehr was... Ich wusste nur noch das Integra Hellsing, die dieser Laden gehörte, immer zu mir sagte ich müsste es vergessen, wenn ich nicht will das meinen Eltern etwas passiert... Dramania sah ich seither auch nicht mehr. Sie blieb im meinem Blade und mit ihr reden, so wie Papa und Mum es konnten war für mich auch gestrichen.

„Sorry! Aber ich wurde von einer Morgenlatte aufgehalten!“

Bei Kazue´s Gesicht musste ich voll lachen. Als Yoyo das hörte sprang er sofort vom Auto.

„Von was bist du aufgehalten worden?!“ „Von einer allmächtigen Morgenlatte!“ „Wie muss ich mir das vorstellen?!“, fragte Yoyo baff. „Es war en Russe, das sah man an seiner dummen Ausstrahlung.“ „Also den würde ich ja gern mal kennen lernen!“ „Klar! Damit du ihm das Leben zur Hölle machen kannst“, sagte Kazue zu ihm. „Was denn sonst? Heiraten will ich ihn bestimmt nicht! Wie findest du ihn eigentlich, Misaki?!“ „Er ist en Arschloch! Er hat meine Augenfarbe dumm angemacht! Dabei mag ich meine Augen. Wie die von Papa.“ „Weißt du, dass du voll in deinen Vater vernarrt bist.“ „Nur weil du mit deinem nicht klar kommst!“ „Aber stell dir mal vor dein Vater ist irgendwann nicht mehr da.“ „Sag so was nicht!“

Aber bei dem Gedanken hatte ich Angst.... Immerhin, Papa ist ja ein Sterblicher... Irgendwann wird er sterben und ich werde in den Tag hineinleben. Solange werde ich die Zeit mit ihm genießen. Wie sagte Mum immer- lebe dein Leben, denn jeder Moment ist kostbar.

„Kitty! Kitty? Wo seit ihr alle?“ „Papa!!!“, rief ich glücklich auf und rannte sofort in seine Arme als ich ihn erblickte. „Also hier lungert ihr immer rum. Jetzt weiß ich das auch endlich.“ „Bist du extra gekommen um mich abzuholen!“ „Eigentlich such ich ja deine Mutter, aber dann dachte ich, ich such lieber dich weil du leichter zu finden bist.“ „Du Papa! Ich glaub Mum mag lieber Frauen!“ „Bitte?!“ „Was Misaki sagen will ist das ihre Gattin das Ufer gewechselt hat!!“, meinte Yoyo. „Ach? Und wer ist die Schwuchtel?!“ „Keine Ahnung! Als ich sie sah musste ich aber an Brombeeren denken!“ „Das kann ja nur Kashya sein! Serenity und sie, die größten Lesben überhaupt. Ich fass es net!!! Die Brombeere spannt mir MEINE, ich betone MEINE Frau aus!!! Komm Kitty! Wir suchen jetzt die Lesben!“ „JA! Lesbenjagd! Wir sehen uns dann Morgen ihr Schweine!“

Dann verschwand ich mit Papa und machten uns auf die Suche nach den Lesben. Ich musste die ganze Zeit an den Kuss von diesem Blödmann denken und war sehr verwirrt.

„Papa! Was ist eigentlich wahre Liebe?!“ „Wahre Liebe?! Das willst du wirklich wissen?“ „Mhmm!“ „Nun.. Liebe ist ein Gefühl das du empfindest wenn du jemanden begegnest und mit ihm zusammen sein willst. Liebe ist was, was uns Menschen vom Tier unterscheidet. Es ist einfach da, man kann es nicht erlernen oder vergessen.“ „Und was ist wenn du jemanden das erste mal siehst und trotzdem nur noch an ihn denkst?!“ „Das nennt man Liebe auf den ersten Blick! So war es bei deiner Mutter und mir. Ich war mir anfangs unsicher was da eigentlich lief, ich war en ganz schöner Draufgänger... aber Serenity hat mir gesagt das sie sich gleich beim ersten Blick in mich verliebt hat!“ „Wie romantisch.. so was will ich auch mal erleben.“ „Wenn du die Augen offen hältst und Vertrauen in die Menschen hast wird das auch passieren... Das ist aber nichteinfach! Die Menschen bevorzugen Misstrauen. Aber das kann jeder, das ist der einfache Weg. Wenn du lernst Vertrauen zu haben, nur dann kann man glücklich sein und die Liebe finden...“ „Hm... Aber.... ich werde nie jemanden so lieben wie dich, Papa!“

Papa hob mich hoch und nahm mich ganz fest in den Arm.... Wir fanden Mum schließlich angetrunken in ner Bar. Mein Vater musste sie über die Schultern nach draußen tragen. Das Ergebnis war ein gewaltiger Kater. Aber Papa kümmerte sich so lieb um Mum... die beiden hingen sehr aneinander und zeigten ihre Liebe auch offen. Ihre sexuellen Bedürfnisse übrigens auch! Und insgeheim wünschte ich mir auch mal jemanden zu treffen, er mich so liebt... um ihn vielleicht doch zu heiraten.... Als ich am nächsten Morgen zur Schule ging war auf dem Schulhof sämtliche Schüler versammelt. In dem Chaos fand ich nur schwer Kazue, die selber nichts sehen konnte, weil die Sechstklässler die Sicht versperrten.

„Ey Kazue! Was is eigentlich los?“ „Mizawar kloppt sich mit en Polen!“ „Was?! Kai?! Ach du Scheiße! Weshalb denn?!“ „Die haben sich aus irgendeinem Grund dumm angemacht! Ich glaub Mizawar hat angefangen!“ „Das ist mir neu!“ „Mir a! Er hat Kai angeguckt und schließlich gemeint »du siehst aus wie en Pole auf der Flucht, dann musst du die Schlampe sein die Misaki anmacht!«“ „Es ist so.... Yoyo... EY ARSCHLOCH!!! HÖRT AUF EUCH ZU KLOPPEN!!! DU A DU ANDERES ARSCHLOCH!!!“ „WER HAT MICH EBEN ARSCHLOCH GENANNT??!!“, schrie Kai rum und kam auf mich zu als er Yoyo wegschubste. „Klar! Du Scheiß Blondine schon wieder! Du hast dir ja immer noch keine neuen Kontaktlinsen zugelegt!“ „Leck mich! Und mach meine Augenfarbe nicht so dumm an. Nur weil deine Haare Scheiße sind!“, motzte ich ihn an und die kleine Polake haute mir mit der Faust auf den Kopf. Ich biss vor Schmerz die Zähne zusammen und sah dabei Yoyo an der wütend aussah. Hm.... wenn ich jetzt noch einen draufsetze...

„WÄÄÄÄÄH!!! AAAAUUUA!! DU HAST MIR WEHGETAN!!! DAS TUT SO WEH!!! DU BIST SO GEMEEEEEEEIIIN!!! WÄÄÄÄH!!!“ „DU ARSCHGEBURT!!!! DU HAST MEINE KLEINE SCHWESTER ZUM HEULEN GEBRACHT!!!“, schrie Yoyo Kai an, packte ihn am Kragen und rannte mit ihm weg. Ich stand noch immer da und heulte, während Kazu genervt die Arme verschränkte.

„Du kannst jetzt aufhören zu heulen! Wundert mich das Mizawar ihn nicht gleich an Ort und Stelle verdroschen hat!“ „Gell?! Wundert mich a!“, sagte ich zu meiner Freundin und wischte die Tränen weg. Das Talent hatte ich von Mum, die kann a auf Kommando losheulen. Wir zuckten zusammen als wir Yoyo schreien hörten und Kai angerannt kam.

„ARSCHGESICHT, GESCHIEHT DIR RECHT!!!!“, schrie die Polake und rannte weg. Später kam auch Yoyo wieder. Er hielt sich die Wange und hatte Tränen in den Augen.

„Hey! Alles okay mit dir?!“ „Nein! Ich wollte dem Typen ne Klospülung verpassen, dann hat er mir ins Gesicht getreten. Und jetzt ist auch noch mein Zahn rausgefallen, dabei war der nicht mal locker... Au...“ „Is es arg schlimm?“ „I wo! So leicht mach ich nichtschlapp! Und schon gar nicht wegen so einem... er ist... Der Typ ist nur.... ein kleiner Haufen Fliegenschiss auf dem Armaturenbrett meines Lebens!“ „EIN WAS??!!“, schrie ich und Kazue fiel zu Boden und kugelte sich dabei vor Lachen. Ein Haufen Fliegenschiss also... Ich ließ mir die Worte noch etwas auf der Zunge zergehen und dachte dabei an Kai, bis ich auch lachen musste. Doch Yoyo blutete heftig aus dem Mund und hielt in seiner Hand den Zahn der rausgefallen ist. Er tat mir Leid, und alles nur weil ich Kai eins auswischen wollte. Hinter uns kamen ein paar Mädchen aus der Oberschule vorbei, die sofort auf Yoyo aufmerksam wurden.

„Was ist denn mit dir passiert?!“ „Dein Zahn is ja rausgefallen. Hat dich jemand geschlagen?!“, fragten sie und ich und Kazue merkten, das er sich wieder was ausgeheckt hatte. „Ja...“, sagte er schwach und sah aus als müsste er gleich heulen. „Da war so ein gemeiner Kerl und hat meine beiden Schwestern dumm angemacht. Ein ganz großer Kerl mit vielen Muskeln und kalten Augen... ich wollte meine Schwestern beschützen.. Aber dann.. dann hat er mich geschlagen..“ „Oh, du armer Kleiner!“ „Du brauchst nicht zu weinen! Wir beide gehen mit dir zum Arzt und der guckt sich das an. Wir passen auch auf dich auf, okay?“ „O.. Okay..!“, sagte er und wischte sich die Tränen weg. Eine von den Mädchen hielt Yochel an der Hand und Kazu bleib mit mir zurück. Wir standen blöd da bis Kazu nen Wutanfall bekam.

„Diese... kleine... UND ICH WAR GRAD DABEI IHN FÜR VOLL ZU NEHMEN!!!! DIESE OCHEL!!! UMBRINGEN KÖNNTE ICH IHN!!!“ „Was hast du gesagt?“ „Ich hab gesagt das ich ihn umbringen könnte!“ „Nee, davor! Wie hast du ihn genannt?“ „Ochel... hab ich mir von Papa aufgegriffen... Warum?“ „Mir is grad was eingefallen. Wenn man an das Ochel noch ein »Y« hängt, dann kommt Yochel raus!“ „Yochel?“ „Ja! Cool ne?“ „Klingt eher nach nem versoffenen Penner, aber ich finde bei Mizawar klingt das noch gut…diese… KLEINE, DRECKIGE, VERLOGENE...."

Und bei jedem dieser Wörter trat sie gegen einen Baum, bis ein Polizist kam und sie anschnauzte, weil sie öffentliches Eigentum beschädigte...
 

„Na? Bist du müde?“ „Nee... du etwa..." ,,Ich net.. ich bin wach und so fit, ich könnte Bäume ausreißen!“

Dass er das konnte, glaubte ich ihm aufs Wort. Ich hing seit drei Stunden am Telefon und es war vier Uhr morgens. Kai war auf der anderen Leitung und wir beide versuchten nicht einzuschlafen. Kai hatte die Taktik mich so zuzulabern das ich einfach einschlafen würde. Doch sein Gelaber brachte mich eher zum Kotzen als zum Schlafen. Es war zwar idiotisch, aber ich wollte auch nicht das Kai anfängt sich cool zu fühlen. Dann hing er a noch an en Schlaflied zu summen, was mich nur weiter zum Brechreiz führte. Verdammt!! Ich muss wach bleiben! Moment mal... Mum sagte doch von Kaffee wird man wach! Wenn ich mir einen mache werde ich die Nacht locker überleben. Ich durfte nur meine Eltern nichtwecken. Also schlich ich mich langsam in die Küche, machte mir still und leise en Kaffee und ging, zusammen mit Milch und Zucker wieder nach oben. Ich probierte ihn erst schwarz, was total Scheiße schmeckte.

„Was geht en mit dir ab?!“, fragte Kai mich als ich wieder das Telefon nahm. „Ich hab dich mir eben nackt vorgestellt und deinem Anblick ist mir sämtliche Lebenslust vergangen!“ „Ja, ich hab eben a von dir geträumt, aber ich fand es einfach nur geil!“ „WÄÄH!!! DU bist eklig!!“, schrie ich in den Hörer während ich mir noch Zucker und Milch in den Kaffee kippte. Jetzt schmeckt das a nicht mehr so schlecht... schmeckt sogar sehr gut! Jetzt weiß ich was Papa dran mag... Kai und ich hingen tatsächlich bis halb sieben am Hörer, dann legten wir auf weil ja unsere Eltern nix davon mitbekommen sollten und wir eh in die Schule mussten. Verpennt saß ich am Frühstückstisch und meine Eltern sahen mich ratlos an.

„Kitty... ich sag´s nicht gern, aber du siehst...“ „Sag´s ruhig, Papa! Ich seh einfach Scheiße aus!“ „Genau das trifft´s!“ „Was hast du die ganze Nacht gemacht?! Deine Augenringe sind ja utopisch!“, sagte Mum und stopfte sich en Toastbrot in den Mund. Toll! Ich konnte ihr doch nicht sagen das ich die ganze Nacht telefoniert habe...

„Nun Mum... ich hab die ganze Nacht von Polen und Russen geträumt die auf der Flucht vor einem Schwein und einem Terrier waren. Bei diesen Anblick ist mir einfach alles vergangen...“

Mum und Papa glaubten mir net, aber sie fanden es so lustig das sie lachen mussten. Ich sah auf die Uhr und merkte das ich langsam gehen musste, sprang vom Stuhl und klaute mir noch vorher Papa´s Kaffee. Dann stellte ich die leere Tasse wieder hin und meine Eltern guckten mich entsetzt an.

„Was?!“, fragte ich sie verwirrt und ging aus dem Haus und hörte selbst jetzt noch Mum´s Schrei. „YUTO MISAKI!!! WIE KONNTEST DU NUR UNSERER TOCHTER KAFFEE GEBEN!!!!“ „ICH WAR DAS NICHT!!! ICH SCHWÖRE AUF DAS GRAB MEINER SCHWESTER LETICIA!!!“

Armer Papa... wieder en Haufen Ärger.. Aber na ja, bei Mum lässt er sich das noch gefallen. Ich weiß es, er steht drauf!!! Iäh! An einer Kreuzung kam mir schließlich auch Kai entgegen der noch größere Augenringe hatte wie ich. Wir standen vor der Ampel und warteten das sie grün wird, dabei sah er mich herausfordernd an. Ein Wettkampf?! Dann wurde die Ampel grün und er rannte los.

„Na komm schon, Blondie!! Du holst mich eh nichtein.“ „Warts ab!“

So rannten wir den ganzen Weg zur Schule und obwohl wir beide gleichzeitig dort ankamen stritten wir uns drum wer schneller war und verkloppten uns mitten im Unterricht. Das ging über die ersten Stunden, bis zu der Mittagspause beim Wettessen, wo wir uns so den Margen verdorben hatten das wir kotzen mussten. Und selbst dann stritten wir uns wer besser kotzen konnte. Und schließlich im Sportunterricht rannten wir wieder nebenher um herauszufinden wer von uns besser war... Und während wir beide schon die vierte Runde machten, waren die anderen grad mit der ersten fertig.

„Ey ihr zwei! Das ist kein Hundertmeterlauf!! ANHALTEN!!! EY!!!“, rief der Sportlehrer aber wir rannten weiter, bis er keinen Bock mehr hatte. Er holte einen ganz langen Stab und legten ihn mitten auf die Laufbahn. Ich erkannte die Situation und bremste ab. Kai allerdings fiel voll drüber, mitten auf die Schnauze und rutschte noch en Stück den Boden entlang, weshalb ich ihn wieder auslachen musste.

„Ha! Ha! Dummer Russe, geschieht dir Recht! Kommt davon wenn du so dumm bist!!!“ „Ach komm! Du bist blond! Sieh ein das du dümmer bist!" ,,SEHT ENDLICH EIN DAS IHR BEIDE DUMM SEIT!!!!“, schrieen alle. „ICH BIN NICHTDUMM!!!!“, schrieen Kai und ich zusammen und sahen uns dann an. „Ich?! Ich bin ganz bestimmt nichtdumm!“ „Klar Arschloch! Sieh endlich ein das Polen dumm sind!“ „ICH BIN KEIN POLE!!“ „DUMM BIST DU ABER TROTZDEM!!!“ „ER HALTET JETZT BEIDE DIE KLAPPE!!!“, schrie der Sportlehrer und hielt uns an den Ohren fest. „Ihr beide habt sie doch nicht mehr alle! Wie kann man nur so dumm sein?! Als Strafe werdet ihr die Sporthalle putzen!!! UND ZWAR KOMPLETT!!!!“ „Aber...“ „KEIN ABER!!!! Was steht ihr hier noch rum? SCHNAPPT EUCH EN MOPP UND DANN RAN AN DIE ARBEIT!!!!“ „JA!“

Kai und ich rannten sofort weg, da wir Angst hatten der Lehrer würde uns wohlmöglich die Köpfe abhacken. Als wir dann in der Sporthalle waren packte mich das Grauen. Das alles sollen wir wirklich sauber machen? Das ist Quälerei! Ich dachte immer Kinderarbeit wäre illegal!

„Tja dann... ich schlag vor du machst die eine Hälfte und ich die andere Hälfte sauber.“ „Ich hab en besseren Vorschlag!“, sagte Kai und drückte mir den Besen in die Hand. „ICH verpiss mich während DU die ganze Halle putzt.“ „WAS?!? DU SPINNST DOCH!!! DAS KANNST DU NICHTMACHEN!!!“, brüllte ich ihm hinterher aber er machte einfach die Flatter. Dieser..... ICH HASSE IHN!!!

Wütend kroch ich auf dem Boden rum und versuchte verzweifelt einen Fleck abzureiben. Beim Gedanken an Kai´s saublöde Visage rasterte ich völlig aus und rieb so fest das nun ein fetter Kratzer im Boden war.. Oh... Scheiße!!! Ich bin tot....

„Ey Kitty! Da steckst du ja! Und... was machst du da?“ „Ich?! Ach, gar nichts!!!“, sagte ich zu meinem Vater und schmiss die Bürst weg, mit der ich den Boden geschruppt habe. Mum war auch da. Ich rannte sofort in Papa´s Arme.

„Ich bin so kaputt! Ich hab die ganze Sporthalle putzen müssen weil mich diese Polake hocken gelassen hat!“ „Also Kisa! Kai ist doch keine Polake!“ „Das sagst du doch nur weil Kai der Sohn deiner besten Freundin ist“, meckerte Papa. „Was kommt als nächstes?! Das ihr eure Kinder miteinander verlobt?!“ „Yuto! Das würde ich Kisa nie antun! Und wenn würde ich mir einen Gescheiteren dafür suchen!“

Papa und ich hoben misstraurig die Augenbraun, aber meckerten nicht mehr rum. Aber sie würde so etwas nie machen... oder doch?! Auf dem Heimweg stellte ich mir vor was wäre, wenn ich mal mit Kai zusammen kommen würde.... wenn ich mit ihm Kinder hätte... wenn.. ich ihn heiraten würde... WÄÄÄÄÄH!!!! Niemals!! Der Typ is widerlich!

„Mum! Können wir nicht wegziehen?!“ „Bitte?! Aber warum denn?!“ „Ich will weg von Kai! Ich fand es in England schöner... aber wo wir neulich waren war a toll! Los Angeles, oder?“ „Die Stadt der Engel hat es dir wohl angetan. Da ist es auch immer schön war, nicht so wie hier... Aber würdest du mich wirklich alleine lassen?!“ „Türlich nicht Papa! Wir bleiben alle für immer zusammen!“

Ich sah ihn mit Begeisterung an, er mich eher missmutig und nichtssagend. Er wusste nicht was er antworten sollte, dann kniete er sich zu mir runter.

„Wir bleiben alle für immer zusammen! Versprochen!“, sagte Papa nun nicht mehr so trübselig, sondern mit Begeisterung. „Warum habt ihr beide nichtgeheiratet?“, fragte Mum sarkastisch und verschränkte dabei die Arme. „Komm schon Serenity! Bist du etwa eifersüchtig auf unsere eigene Tochter? Ich liebe doch nur dich! Sei nicht böse!“ „Nö...“ „Komm schon...“ „Nö...“

Während Mum immer nur Nö sagte, pickte Papa ihr auf die Schultern.

„Komm schon!“ „Nö.. und hör auf mich an den Schultern zu pieksen! Ich mag das net!“ „Deswegen mach ich´s doch.“ „BOAH!!! WIE KONNTE ICH DICH NUR HEIRATEN!!!! Aber Scheiß drauf! Nimm mich!!!!“ „ABER NICHTHIER!!!“, schrie ich und stellte mich dazwischen. Die würden doch glatt hier ne Sexorgie starten und ich mitten drin! Wir standen da, bis plötzlich was an uns vorbeiflog und auf dem Boden aufschlug. Vor uns ein großer Krater und hinter uns so ganz komische Viecher. Dämonen!! Sie lachten hämisch, während Papa mich schützend in den Arm nahm und Mum sich vor uns stellte.

„Na, kleine Serenity! Ein letzter Spaziergang im Mondschein bevor wir dich und deine Familie kalt machen!“ „Ach, kaltmachen wollt ihr mich also- Mum grinste, schloss die Augen uns als sie sie wieder aufriss, leuchteten sie plötzlich rosarot- versucht es doch! An mir kommt ihr nichtvorbei!! Yuto! Bring dich und Kisa hier weg!“ „Nie im Leben!!! Ich bleib bei dir, Serenity! Ich würde mir das nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen sollte!!!“, meckerte Papa und schlug dabei noch einem Dämon in die Fresse. Der Dämon lag bewusstlos auf dem Boden, während ich ihn mir ansah uns zu dem Entschluss kam.... sie sehen einfach Scheiße aus!!!

„Ihr geht jetzt!!!! Ich will euch nicht verlieren!!!“, schnauzte Mum rum, schubste Papa und mich weg und rannte auf die Dämonen zu. Ich wollte ihr hinterher doch Papa hielt mich auf.

„Aber... Papa...“ „Bleib hier! Verstanden! Serenity kommt schon klar!“ „Aber was ist wenn diese Dämonen sie töten?!“ „Sie werden sie nicht töten! Vertrau mir! Dir wird nichts passieren und ihr auch nicht...“

Ich schenkte den Worten meines Vaters aber keinen Glauben sondern sah zu Mum rüber, die von einigen Dämonen in die Ecke gedrängt wurde. Es sah schlecht für sie aus... ich kann da doch nicht zusehen und tat das was ich hätte lassen sollen. Ich riss mich von meinem Vater los und rannte zu Mum rüber.

„Kitty, bleib hier!!!!“ „KISA BLEIB SOFORT STEHEN!!!“, schrie Mum und ein Dämon schoss sie mit einer Energiekugel weg und sie lag bewusstlos auf dem Boden. Als einer auf sie zu ging schoss ich ihn ab um Mum zu schützen. Dann hörte ich hinter mir einen Schuss.... ich drehte mich um und alles sah wie in Zeitlupe aus. Die leuchtend roten Augen... das Grinsen mit den langen Zähnen... und die Kugel die auf mich zukam. Das... war´s dann wohl... Vor Angst bleib ich stehen und kniff die Augen zu um auf mein Ende zu warten. Doch ich spürte nichts... Ich spürte nur wie mich jemand in den Armen hielt, dann hörte ich ne total schräge Lache.. und dann.... dann waren alle weg... Mum lag auf den Boden und ich stellte fest das es Papa war, der mich in den Armen hielt... er hat mich gerettet...

„Papa! Ich.. Danke das du mich gerettet hast... Ich dachte, es wäre vorbei... Papa?“

Papa sagte nichts... sein Blick war leer und er atmete flach. Aus seinem Mund floss Blut und ein Tropfen davon fiel auf meine Wange. Und plötzlich brach er vor meinen Augen zusammen und ich sah den großen Blutfleck auf seinem Hemd. Die Kugel, die für mich bestimmt war... hat Papa erwischt. Ich sah entsetzt auf meine Hände die voll mit Blut waren, sowie mein Hemd. Kraftlos sank ich auf die Knie und wusste nicht was ich machen sollte. Schließlich kamen zwei Leute vorbei und riefen Polizei und Krankenwagen. Und während alles hektisch hin und her liefen, saß ich inmitten dieses Chaos und wurde nicht beachtet...
 

»,,Ich weiß nicht genau wie es um seinen Zustand ist. Er hat viel Blut verloren und die Kugel hat wichtige Organe beschädigt. Ich weiß nicht ob er durchkommt, aber ich bin ehrlich zu Ihnen... es sieht nicht gut aus...“«

Das ist jetzt drei Tage her, seit ich den Arzt belauscht und das rausgehört habe. Nachdem die Dämonen uns angegriffen haben wurden beide ins Krankenhaus gebracht. Mum kam noch am selben Abend zu sich und sie war auch sofort wieder fit.... aber Papa war immer noch im Krankenhaus und wie gesagt, haben die Ärzte für ihn schon jede Hoffnung aufgegeben. Und ich saß hier und wusste nicht was ich machen soll. Was ist wenn die Ärzte ihm nicht helfen können... wenn er nie wieder gesund wird... wenn er...

„Kisa! Kisa! HALLO!!”, rief die Lehrerin nach mir und schreckte auf. „J-Ja?!“ „Würdest du uns noch mal erzählen was in dem Text vorkam?“ „Ähm...“ „Den Text aus dem Buch, Seite 26!“, flüsterte Kazue mir zu. Toll, ich hatte immer noch das Heft von letzter Stunde draußen, ich hab ja nicht mal bemerkt das die überhaupt was gelesen haben. In meiner Verzweiflung sah ich zu Kai rüber, der komischerweise auch zu mir schaute und aussah als würde er träumen. Hallo? Als er aber merkte das ich ihn ansah drehte er sich wieder um und schaute in sein Buch. Nun schaute ich wieder zu der Lehrerin.

„Was ist denn? Sag einfach was in dem Text stand!“ „Ich... ich hab nicht aufgepasst!“ „Das passiert dir aber in letzter Zeit häufig. Bist du krank? Du bist verdammt blass!“ „Ich... ich...“

Ich kann nicht hier bleiben!!! Ich muss zu Papa!!!

Zu der Überraschung aller stand ich auf und rannte dabei nach draußen. Kazue schrie mir hinterher, aber ich rannte schnell ins Krankenhaus. Der Weg war nicht weit. Vollkommen aus der Puste klatschte ich die Tür auf und fiel praktisch in die Empfangshalle. Die Leute kamen zu mir um nach mir zu sehen, aber ich schubste sie von mir weg. Einige Leute stiegen grad in den Fahrstuhl, doch ich drängelte mich dazwischen und schmiss sie alle raus.

„Sorry!!! Aber der Fahrstuhl is voll!!!“, schnauzte ich sie an und drückte schnell auf den Knopf. Die Leute die davor standen sahen mir verdutzt hinterher. Als dann die Tür aufging rannte ich wie blöd zu Papa´s Zimmer und rannte dabei noch eine Krankenschwester um. 403... 404.... 405.. 406!!! Da ist es!!! Schnell griff ich nach der Türklinke und riss die Tür auf. Ich dachte eigentlich Mum würde hier sein, aber an Papa´s Bett standen nur meine Tante Miyako und mein Onkel Sato... Meine Tante war ziemlich aufgelöst... aber ich schenkte ihr keine Beachtung sondern sah mir nur die ganzen Geräte an, die im Zimmer waren... alle zeigten das gleiche.... Null....

„Kisa... was machst du denn hier? Du musst doch in der Schule sein!“, fragte Sato überrascht. „Onkel Sato... sag.. sag mir bitte das ich unrecht habe.. Bitte sag das Papa nur schläft...“ „Ach Kisa.. ich weiß nicht was ich sagen soll... Yuto... er wird nicht mehr aufwachen!“

Noch immer stand ich in der Tür doch diesmal kamen mir die Tränen. Ich wollte das nicht wahr haben und rannte zu Papa. Zitternd rüttelte ich ihn und klatschte ich ihm ins Gesicht.

„Papa! Papa es ist doch alles gut! Du musst aufstehen! Bitte... du musst aufwachen.. Du.. hast versprochen das wir... wir immer zusammen bleiben...“ „Kisa! Yuto wird nicht aufwachen, egal was du machst! Du kannst nichts mehr machen... Er ist tot...“, machte mir mein Onkel klar und tröstete weiter Miyako. Ich hatte grad niemanden der mich tröstete und ich wollte auch nicht getröstet werden. Ich wollte nur Papa... aber.. er... er kann einfach nicht tot sein! Nein!! Nein, das konnte nicht sein!!! Papa kann nicht tot sein!! Nicht Papa!!! Nicht so!!!

„Das kann nicht sein... das kann einfach nicht sein... nicht Papa..“ „Kisa...“ „Nein... NEIN!!!! DAS DARF NICHT WAHR SEIN!!! NICHT PAPA!!! DU HAST MIR VERSPROCHEN DASS DU IMMER BEI MIR BLEIBST!!! DU HAST GESAGT DU LÄSST MICH NIE ALLEIN!!! KOMM ZURÜCK!!! BITTE KOMM ZURÜCK, PAPA!!! BITTE!!! BITTE GEH NICHT!!!!!“

Fünf Minuten nach dem ich heulend zu Boden fiel, kamen die Ärzte rein notierten Uhrzeit und Datum des Todes und brachten ihn weg... der erste September.... 12 Uhr 48... Als sie ihn wegbrachten wollte ich ihnen hinterher, doch Miyako hielt mich fest.

,,Kisa! Kisa, du musst hier bleiben! Du kannst nicht mit!“ „ICH WILL ABER MIT!!! ICH WILL ZU PAPA!!! ICH WILL BEI PAPA BLEIBEN!!!“, schrie und heulte ich, bis ich hinter einer Ecke Kazue sah zusammen mit Yochel. „Kisa! W-Was ist passiert..“ „Ka.... KAZUE!!!!“

Dann rannte ich auf meine beste Freundin und meinen selbsternannten Bruder zu und heulte mich bei ihnen aus. Bis schließlich meine Mum kam. Sie wurde gleich von meinem Onkel empfangen.

„Sato... ich hab´s gehört... Ich.. ich kann das nicht glauben... Yuto.. er.. er kann nicht tot sein!!“ „Is gut Schwester! Du kannst ruhig weinen... wein ruhig...“

Und Mum heulte, was ich zuvor nie an ihr gesehen hatte. Ich hatte weder sie noch Papa je heulen sehen... Das hatte sich heute geändert. Wir alle weinten, Mum hing an ihren Freunden und ich an meinen. Zu mir kam sie zum Schluss, aber als ich sie sah empfand ich keine Freude, sondern Wut.

„Du brauchst nicht traurig zu sein, meine Kleine! Es.. es ist furchtbar, aber wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen jetzt noch mehr für einander da sein.“ „Ach ja?! Das sagst ausgerecht du?!“ „Kisa..“ „Du warst doch a nicht da, als Papa starb! Wo warst du?! Wo warst du als er dich gebraucht hat?! Du hast ihn alleine gelassen!!! UND JETZT IST ER TOT!!! WÄÄÄHÄÄÄ!!!“

Wieder heulend rannte ich davon und schmiss wie zuvor auch hier die Leute aus dem Fahrstuhl. Unten in der Eingangshalle kam mir auch noch Kai entgegen, aber ich hatte keine Lust ihn anzuschreien, also lief ich an ihm vorbei. Ich wollte weg von Mum, weg von meiner Familie, weg vor alle dem.... auf einem Spielplatz, nahe unseres Geheimversteckes am Schrottplatz, fand ich ein Versteck. Ich saß deprimiert auf der Schaukel und die Zeit zog an mir vorbei. Die Kirchenuhr schlug zwei... vier Uhr... sechs.... sieben.. halb acht.. Und ich, ich bewegte mich kein Stück, saß nur auf meiner Schaukel und die Tränen tropften auf den Boden. Sie hatten schon eine kleine Pfütze gebildet, als es aber anfing zu regnen verschwand diese. Aber ich blieb sitzen, aufgeweicht vom den Tränen und dem Regen. Ich wollte nicht Heim... Papa... Dann spürte ich wie mir jemand einen Regenschirm hinhielt. Blitzartig drehte ich meinen Kopf um und sah Kai neben mir stehen. Warum ausgerechnet er?

„Was willst du?! Mich wieder fertig machen?! Bitte, mach ruhig! Tu dir keinen Zwang an! Schlimmer kann es eh nicht mehr werden...“ „Jetzt komm... wir können uns zwar nicht leiden, aber ich bin nicht taktlos. Deine Mutter ist traurig das du weg bist. Ich mach mir doch auch Sorgen!“ „Du?! Verarschen kann ich mich a selber!!! Du lachst mich doch innerlich aus.“ „Das stimmt nicht!!! Wenn du wüsstest wie sehr ich unsere Streitereien vermisse.“ „Also bitte! Das waren nur drei Tage!“ „Der Punkt aber bei der Geschichte ist.... ich mach mir Sorgen um dich... dich so zu sehen macht mich traurig.... und irgendwo mag ich dich eigentlich doch...“, sagte er, etwas schüchtern und mit einer leichten Röte im Gesicht. „Du... meinst das ernst..?“ „Alles was ich sage meine ich ernst. Jetzt wisch die Tränen weg und komm Heim. Deine Mutter steht vor dem Krankenhaus und hat ganze Flüsse geheult. Komm!“

Ich wollte erst noch überlegen aber Kai wartete nicht mal mehr auf meine Antwort. Er packte mich einfach am Arm und schleifte mich durch die Gegend. Warum... macht er das..? Er kann mich doch gar nicht leiden... Wieso dann.... Aber er wechselte kein einziges Wort mit mir. Er schleifte mich wieder zum Krankenhaus, wo ich Mum sah die sich an Sato´s Schulter ausheulte.

„Siehst du? Deine Mutter ist doch traurig wenn du weg bist...“ „Du.. hast recht... ich hätte auch an Mum denken sollen... MUM!!!!“

Kaum hörte sie meinen Ruf nahm sie die Hände aus ihrem Gesicht und sah mit ihrem Bruder zu mir rüber. Ihre Wimperntusche war vollkommen verlaufen, aber als sie mich sah strahlte sie und die verlaufene Tusche wirkte dagegen unsichtbar.

„KISA!!! Oh Kisa!”, schrie sie, kam auf mich zu gerannt und nahm mich fest in den Arm. „Es tut mir Leid, Mum! Ich hab überreagiert! Bitte sei mir nicht böse! Ich hab dich doch lieb.“ „Ich hab dich auch lieb!“

Mum nahm mich ganz fest in den Arm und wir lächelten uns an. Was sie aber nicht wusste, war das dieses Lächeln in erster Linie Kai galt...
 


 

So, das war Kapitel Zwei. Drei gibt es aber noch nicht, da müsst ihr leider noch etwas warten. Auf ein frohes Wiedersehen ^^ (Ach und, wegen der Augenfarbe. Die hat NICHTS mit der Story zutun. Das is nur ein kleineres äußeres Merkmal, über dass die Leute gern herziehen. Wie es im richtigen Leben halt auch ist. Also nicht mit ner Sue vergleichen, bei der die merkwürdige Augenfarbe unheimlich wichtig ist >.<)

düstere Zeiten

Zum Thema: Gewalt, schlitzen und andere Körperverstümmelungen
 

Ich hab auch schon mal Blutsbruderschaft gemacht. Oder eher Blutsschwesternschaft. Da waren meine beste Freundin und ich aber ziemlich angetrunken. Ich weiß nicht ob Kinder überhaupt auf solche Ideen kommen, sich jetzt schon ihren Körper zu verstümmeln, aber als ich „Schuh des Manitu“ sah kam es plötzlich über mich. Ich denke aber nicht das Kinder in dem Alter auf so was kommen, es sei den sie sehen zu viele Zeichentrickfilme (so wie ich in dem Alter ^-^). Und zum Schluss noch: Ich verabscheue Gewalt! Ich hab zwar mal einem Jungen eine gescheuert, aber nur weil der meinen kleinen Bruder geärgert hat. Was Megami da mit Kisa macht ist einfach nur krank, aber irgendwie muss man ja Kisa´s „merkwürdige“ Psyche erklären können. Aber seht selbst.

Viel Spaß!
 

- düstere Zeiten
 

Es war Anfang November... zwei Monate nach Papa´s Tod... Es war scheißkalt, es hingen kaum noch Blätter an den Bäumen, die Straßen waren von den ständigen Niederschlägen aufgeweicht und rutschig. Und wir vier saßen gerade im Kreis und guckten uns ein komisches Ding an das aus Gummi war und so klitschig wie die nassen Straßen. Wir spekulierten die ganze Zeit was das sein könnte. Yochel wusste es, sagte aber nichts und grinste dich stattdessen einen ab. Kazue und ich hatten so en Ding schon gesehen als wir fünf waren. Aber was das ist wussten wir immer noch nicht.

„Ich sag es doch Leute! Das ist ne hochmoderne XXL-Wasserbombe“, meinte Kai. „Du spinnst doch!“, sagte Kazue nur dazu. „Eben net! Überleg doch mal! Sie sind aus einem elastischen Material und durch ihre spezielle Form können sie mehr Flüssigkeit aufnehmen.“ „Kai! Tu net so als ob du Ahnung von so etwas hättest!“, schnauzte ich ihn an und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Und wenn du so schlau bist, dann sag doch mal was da für ein Zeug drin ist?!“ „Weiß ich doch net! Mizawar is doch so intelligent!“ „Sag ich nicht!“ „Ich sag das is Gleitcreme!“ „Gleitcreme?“, fragte Kazu mich. „Klar! Damit die Pimmelschutzfolie besser über die Schwänze geht!“ „NE WAS?!?!“, schrieen Yochel und Kai gleichzeitig und lachten sich kaputt. „Lach net so! Als ob ihr wisst was das ist!!!“ „Okay, ich weiß es net.. Aber es klingt lustig!“ „Das is ein Kondom“, erklärte Yochel. „Kondom?“ „Genau ihr kleinen! Die zieht man sich über den Penis damit man keine Kinder machen kann.” „Und das funktioniert?“ „Klar! Neben der Pille das beste Verhütungsmittel überhaupt!“ „Pille?! Egal! Jetzt sag mir mal was da drin ist!“ „Hm.... keine Ahnung... ob ich mal probieren soll?“ „Lieber net! Am Ende bist du schwanger!“, meinte Kazue halb im Scherz. Ich versuchte mir Yochel mit Babybauch vorzustellen und mir wurde schlecht, so das man meinen könnte, ich hätte Pilze gegessen. Das ist einfach nur eklig. Aber Yochel wäre sicher ne gute Mutter! He, he... die unschuldige kleine Idylle wurde schließlich von einem Schwarm Reportern zerstört. NEIN!!!! Sie rannten auf uns zu, wie die Aasgeier auf einen Kadaver und stellten sich im Halbkreis vor mich auf.

„Kisa Misaki! Wie fühlen sie sich, jetzt wo ihr Vater genau zwei Monate tot ist?!“ „Wie gehen sie damit um als jüngste Mörderin der Weltgeschichte ernannt zu werden?“ „Weshalb wollten sie ihren Vater den töten?!“ „LASST MICH ENDLICH IN RUHE!!!! ICH HABE PAPA NICHT GETÖTET!!!! LECKT MICH DOCH ALLE AM ARSCH!!!!“, schrie ich sie an und rannte weg. Ich merkte nur noch wie Yochel und Kazu sie mit irgendeiner erstunkenen Lüge hinhielt. Auf meinen »Bruder« ist doch Verlass. Kai rannte mir hinterher. Wir blieben am Flussufer stehen und ich musste husten, weil ich auch noch anfing zu weinen.

„Hör auf zu weinen! Du darfst das nicht ernst nehmen! Die erfinden nur irgendeinen Mist um Schlagzeilen zu machen!“, redete Kai auf mich ein. Wir hatten uns mittlerweile angefreundet und ich mochte ihn sehr... Im Grunde war er wirklich lieb, aber ne große Klappe hatte er alle Male.

„Ich versteh aber nicht warum sie das machen. Ich.. ich hab Papa doch lieb gehabt. Ich hätte ihn nie töten können!“ „Warum machen die das überhaupt? Ich dachte deine Mutter hat sie schon vor drei Wochen angezeigt.“ „Hat sie auch! Die Typen haben auch verloren und mussten ziemlich blechen, aber trotzdem sind da immer noch welche die mich weiter belästigen.“

Sie waren überall, fragten mich lauter solche Sachen und stellten mich als Mörderin da. Es fing an Papa´s Beerdigung an... Eigentlich war sie auch nicht so schlimm. Sogar Kai ist gekommen. Doch als wir alle noch allein am Grab waren tauchte ganz plötzlich eine Frau auf. Es war die selbe, die ich bei Mum und Papa gesehen habe, als ich fünf war. Die Königin der Engel, Erzengel und Inkarnation des Lichts. Megami! Sie zeigte mit dem Finger auf mich und sagte.
 

»Du warst es! Du hast ihn umgebracht, Mörderin!!!«
 

Und so begann es... Wir wurden von der Presse belästigt und egal wie oft Mum sie mit Anzeigen bedrohte, es kamen immer wieder neue die uns das Leben zur Hölle machen.. Traurig setzte ich mich auf den Boden, und Kai setzte sich auch zu mir.

„Es wäre alles viel einfacherer wenn diese Leute mich in Ruhe lassen würden. Du glaubst doch das ich es nicht war, oder Kai?!“ „Du warst das nicht, Kisa. Du warst nicht der, der geschossen hat, also bist du nicht schuld daran. Man muss den bestrafen der geschossen hat und nicht der, der beschützt wurde...“

Die Sonne versank langsam hinter dem Horizont und hinterließ einen orangenen Schleicher auf dem Meeresspiegel. Die Strahlen fielen in seine Augen und sie leuchteten so schön...

„Kisa?! Stimmt was net?! Du siehst so abwesend aus...“ „WER?!?! I-ICH?! NEIN!! Aber.. meinst du.. du kannst mich.. einmal.. umarmen?“ „BITTE?!“ „Nur einmal! Seit Papa nicht mehr da ist... Ich komm mir so einsam vor.“ „Ich weiß wie das ist! Meine Eltern streiten sich nur und Großvater... ich lebe zwar bei ihm, aber ich komm mir auch einsam vor. Aber okay!“, sagte er, zuckte dabei mit den Achseln und nahm mich auch in den Arm. Ich hätte wirklich nicht gedacht das er das machen würde. Ich dachte er lacht mich aus. Aber es war so schön... Wärme... Geborgenheit...

,,Weißt du, ich hab mir immer Geschwister gewünscht... Aber Papa hatte einen Unfall und kann seither keine Kinder mehr machen!“ „Warum? Und wie ist das passiert?“ „Ich weiß nicht... Ich hab aber auch nicht gefragt, weil ich gedacht hab es is ihm peinlich. Du kannst mich jetzt loslassen.“ „Ach komm! Nur ein bisschen.. du bist richtig kuschelig, Kitty.“ „NENN MICH NET KITTY!!!!“ „Warum?! Dein Papa durfte das doch auch.“ „Ja, aber NUR Papa! NUR Papa darf mich Kitty nennen!!!“ „Dein Vater is aber tot!“ „Dann.... dann darf mich eben niemand mehr so nennen! Sehen wir uns Morgen wieder?“ „Ich hab doch Nachsitzen.“ „Schon wieder? Was denn diesmal?“ „Ich hab dem Lehrer ne Fischgräte ins Pult gelegt..“ ,,Wieso machst du auch sowas?" ,,Weil er es net anders verdient hat!"

Daraufhin musste ich voll loslachen, weil Kai´s Blick dabei so lustig war. Als wir uns trennten, gab er mir noch einen Kuss auf die Wange und winkte mir. Was war das denn?! Komischer Kerl... Während ich an Kai dachte lief ich Heim und wurde zu meinem Glück von keinen Reportern verfolgt. Kaum war ich zu Hause sah ich wie Mum die Straße runter lief, mit zwei Koffern in der Hand und sich schließlich auf ihr Motorrad setzte.

„Mum!! MUM!!! Mum, wo geht´s du hin?!“, fragte ich sie und sie zuckte zusammen als ich hinter hier stand. „Ich... ich geh weg. Verreise.“ „Und warum hast du nix gesagt? Ich hol schnell meine Sachen. Wo gehen wir denn hier?!“ „ICH FAHR ALLEINE!!!!!!!!! DU BLEIBST HIER!!!!!!!!!!!!“

Geschockt blieb ich stehen und sah meine Mutter an. Ich konnte ihren Blick nicht erwidern da sie schon den Helm aufhatte.

„Aber warum...?“ „Weil ich das so will!!!! Ich weiß aber nicht wann ich wieder komm!!“ „Aber Mum... ich will auch mit! Ich will bei dir bleiben!“ „DU BLEIBST HIER!!! ZUM LETZTEN MAL!!!! DU BLEIBST BEI SATO UND DAS WAR´S!!! KEINE DISKUSSION MEHR!!! WIR SEHEN UNS!!!!“ „ABER MUM!!! MUM!!!!!!! BLEIB DA MUM!!!!!!! ICH WILL NICHT DAS DU GEHST!!!!!!!! BITTE LASS MICH NICHT ALLEINE!!!!!!!!!!“

Doch Mum blieb nicht! Sie drehte sich auch nicht mal nach mir um, sondern verschwand einfach und ließ mich auf der Straße zurück. Ich saß da und weinte, in der Hoffnung Mum käme zurück... Aber sie kam nicht und damit jeder weiteren Sekunde fing ich an mein Wächterleben immer mehr zu hassen. Erst Papa... dann Mum... wenn das so weiter geht verliere ich noch nur mehr. Und um zu verhindern dass jemanden das Gleiche wiederfahren könnte wie Papa ging ich in mein Zimmer und packte in meinen Tasche alles was ging. Mit den Zug würde ich von hier weg fahren, das wäre wenigstens ein Versuch ein normales Leben zu leben. Aber ein Ticket würde mir keiner verkaufen, also musste ich mich reinschleichen. Auf einer Bank wartete ich auf den nächsten Zug bis ich meinen Onkel sah. WIE HAT DER MICH GEFUNDEN?!?! Er rief immer wieder nach mir, aber ich rannte weiter vor ihm weg. Ich muss mich verstecken!! Nur wo? Dann, meine Rettung! Ein Zug! JAWOHL!!! Ich muss mich nur reinschleichen, dann bin ich und alle anderen auch sicher. Ich versuchte mich durch die Menschenmasse zu quetschen und gelang schließlich zu den Zügen, obwohl mein Onkel mir dicht auf den Fersen war. Ich hatte den Zug grad erreicht und wollte einsteigen doch dann verlor ich meinen Halt. Aber anstatt auf den Boden aufzuklatschen fand ich mich in einem Alptraum wieder....
 

Schmerz.... Schreie... Tränen... So sahen die letzten zehn Tage aus, bis ich endlich wieder in meiner Welt war... Als ich im Krankenhaus wieder zu mir kam, waren bereits zwei Wochen vergangen. Ich empfand schließlich wieder Freude als ich meine Augen öffnete und keinen aus meiner Familie, sondern Kai sah. Seine Augen strahlend als ich ihn anlächelte.

„Kisa!!! Du bist wach!!! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!!!“, rief er glücklich und umarmte mich. Wie lange hab ich mich nach so etwas gesehnt.

„Kai! Wenn du wüsstest wie sehr ich dich vermisst habe! Es... es war... es war ein Alptraum! Ich bin so froh dich zu sehen.“

Ich nahm ihn in den Arm. Endlich sag ich wieder jemand der mich liebte und nicht... Doch Kai sah mich misstraurig an.

„Sag mal, was ist überhaupt mir dir passiert? Du siehst furchtbar aus.“ „Nun... ich... ich wurde... von... einem Auto angefahren! Genau! Ich war so sauer auf Mum das ich net auf die Straße geachtet habe. Blöd ne?“ „Ja... Ich hab noch nie ne blödere Ausrede gehört! Du bist nicht angefahren worden! Das seh ich doch! Sag die Wahrheit!!! Was ist passiert?!!?“ „Ich... ich kann nicht... Wenn ich dir das sage, passiert was furchtbares mit dir! Ich kann es dir nicht sagen!!! Bitte glaub mir!“ „Und ich dachte wir sind Freunde....“, sagte er beleidigt und ging. Ich hätte ihm gern alles gesagt, aber wer weiß was SIE mit ihm gemacht hätte. Ich saß in meinem Bett und weinte. Aus einem Auge floss Wasser, aus meinem rechten aber Blut...
 

Kai kam nicht mehr... Von Kazue erfuhr ich das er drei Tage nachdem er bei mir war weggezogen ist. Ich würde ihn nie wieder sehen, da war ich mir sicher. Eine Woche bleib ich noch im Krankenhaus, dann holten mich Miyako und Sato ab, mit der Nachricht dass ich jetzt bei ihnen leben würde. Die beiden sorgten für mich wie richtige Eltern und Ayako freute sich jetzt so etwas wie eine große Schwester zu haben. Nur Teru passte das gar nicht. Er wurde seither immer aggressiver, fing sogar an zu klauen. Er und Sato stritten sich fast jeden Tag und Miyako war todtraurig... weshalb ich mir die Schuld gab. Drei Tage später dann der Hammer. Mein Onkel kam mit Teru nach Hause und sagte dass er etwas in Brand gesetzt hatte. Mein Onkel erzählte der Polizei natürlich etwas anders. Wir konnten ihnen ja schlecht sagen dass Teru das mit Hilfe seiner Kräfte gemacht hat weil er ein halber Engel ist.

„SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE??!!!!!!! ERST KLAUST DU UND JETZT JAGST DU SACHEN IN DIE LUFT!!!!!!!! WAS GLAUBST DU WAS PASSIERT WÄRE, WENN JEMAND WAS GEMERKT HÄTTE!?!??!!! SEI FROH DAS ICH DIE BULLEN ANGELOGEN HABE!!!!!!! DABEI HÄTTEST DU SCHON LÄNGST IM KNAST HOCKEN MÜSSEN!!!“

Den ganzen Tag stritten die beiden sich schon und Ayako saß mit mir auf der Treppe und wir beobachteten die beiden. Sie klammerte sich fest an mich und zitterte heftig. Miyako versuchte sie zu beruhigen... Vergebens...

„O-nee-chan… ich will das die aufhören sich zu streiten.. Ich hab Angst!“ „Die hören sicher gleich wieder auf.“

In Millionen Jahren vielleicht. Ich sah zu meiner Cousine runter. Leider erkannte ich sie nicht so gut, denn seit jener Sache war mein eines Auge im Arsch. Aber ich konnte noch gut erkennen das Teru irgendwann die Schnauze voll hatte und aus der Tür rannte.

„Sato! Das hätte nicht sein müssen!“ „Doch musste! Stell dir mal vor was passiert wäre, wenn dabei Menschen draufgegangen wären! Was glaubst du was für einen Ärger wir gekriegt hätten?“ „Mehr wie ihr beide vielleicht denkt!“, sagte eine Frau die urplötzlich hinter ihnen erschien. Megami... Miyako und Sato und schrieen auf.

„MEGAMI!!?!?!!!“ „SATO!!!!!!!!!! DA IS NE VERRÜCKTE IN MEINEM HAUS!!!!!!!!! MACH ES WEG!!!!!!!!!“ „ZÜGLE DEINE ZUNGE!!!!!!!!“, schrie die Frau rum und Miyako klammerte sich an ihren Mann, der nur grinste. „Haben wir etwa schlechte Laune?!“ „Das sollte ich eher dich fragen. Ich hab mitgekriegt was dein Sohn getan hat.“ „Das war nicht seine Schuld! Ich weiß auch nicht warum er sich so benimmt.“ „Das war meine Schuld!“, sagte ich zu meinem Onkel und rieb mir dabei die verschwitzten Hände. „Kisa?“ „Er ist sauer auf mich! Ich weiß zwar nicht warum, aber er ist erst so geworden als ich kam. Ich mach´s wieder gut und such ihn. Ich kenn fast alle seine Verstecke.“ „Nein, Kisa du..“ „Lass sie ruhig, Miyako!“, meinte Megami. „Soll sie ihn suchen gehen. Aber wehe ihr seit vor sechs net da!! Dann könnt ihr beide was erleben!!“ „Was?! Aber wir haben schon halb fünf!!!“ „LABER NET, BEWEG DICH!!!!“, schrie sie rum und ich rannte sofort los. Während meiner Suche nach Teru wurde ich immer verzweifelter, denn ich fand in nirgendwo. Alle seine Lieblingsplätze waren leer.... Toll.. und die Zeit lief...

„TERU!!! TERU WO BIST DU??!!!“

Ich Idiot! Als ob dieser sture Esel mir antworten würde. Was mach ich nur? Teru... Ich blieb mitten auf der Straße stehen und musste weinen. Wieder kam aus einem Auge Wasser und aus dem Anderen Blut. Nur konnte man das nicht sehen da ich eine Augenklappe trug.

„Hey du! Heißt du Misaki?“, fragte mich ein Schmetterling, und landete auf meiner Nase. „Ja! Ich heiße Misaki!“ „Da ist ein Junge mit orangenen Haaren, der auch Misaki heißt. Einige Freunde von mir sagten das du ihn suchst.“ „Das ist Teru!!! Wo ist er?!!“ „Am Fluss! Grad die Straße runter!“ „Vielen, vielen Dank!!!“, sagte ich und rannte aufgeregt die Straße runter. Und wie der Schmetterling versprochen hatte war mein Cousin am Fluss und schmiss Steine rein bis ich zu ihm runter rannte und ihn umarmte.

„Teru!!! Teru, da bist du ja!!! Tante Miyako und Onkel Sato haben sich große Sorgen um dich gemacht!“ „Ach?! Haben sie das?!“, sagte er patzig. Er schaute auf einen Busch der auch gleich in Flammen aufging. Um einen Großbrand zu vermeiden ließ ich eine Erdschicht auf den Busch fallen, der die Flammen erstickte.

„Was sollte das?! Stell dir vor das hätte einer bemerkt!! Weißt du was für einen Ärger wir gekriegt hätten?“ „Pah! Mir doch egal!“ „Jetzt hör auf dich so zu benehmen! Du stellst dich vielleicht an! Seit Tagen! Was ist los mit dir?!“ „ACH HALT´S MAUL!!! DAS IST NOCH IMMER MEINE SACHE!!!!!!!!!! PAPA UND MAMA KÖNNEN MICH!!!!!!! NUR WEIL TANTE SERENITY ABGEHAUEN IS MUSST DU NICHT MEINE ELTERN WEGNEHMEN!!!!!!! DAS ICH ALLES IN BRAND SETZE UND LEUTE BEKLAUE IST NUR DEINE SCHULD!!!! WEIL DEINE ANWESENDHEIT MICH IN DEN WAHNSINN TREIBT!!!!!!!! ICH HASSE DICH!!!!!!!!! ICH HASS DICH SO SEHR DAS ICH DAS NOCH NET MAL IN WORTEN FASSEN KANN!!!!!!!“

Teru war so wütend auf mich das seine sonst türkisen Augen Rotorange leuchteten. Mum sagte das wäre bei allen Wächtern so, das sich die Augen verfärben wenn wir richtig wütend sind... je nach Element anders... Teru hasst mich. Die Tatsache war belastend, aber ich war selber Schuld. Ich hätte mehr Rücksicht auf ihn nehmen sollen, dann hätten wir uns vielleicht das alles erspart. Aus der Ferne waren Glockenschläge zu hören... Ein Schlag... Zwei....

„Es.. es tut mir Leid, Teru...“, sagte ich, als würde ich weinen, aber ich lächelte ihn an. „Es tut mir Leid das du dich wegen mir vernachlässigt fühlst. In Zukunft werde ich mehr auf eure Gefühle achten. Bitte nimm meine Entschuldigung an.“ „Du... du bist doch so dumm!!!!“, schrie er mich an und knirschte die Zähne zusammen. „Ich... Ich hab so viel falsch gemacht.... und trotzdem bist du die, die sich bei mir entschuldigt?! Dabei bin ich doch der, der sich entschuldigen muss.“

Mit verheulten Gesicht machte er einen Schritt nach vorne und nahm mich in den Arm, was für mich irgendwie komisch war, da Teru kleiner ist als ich.... Drei... Vier....

„Sorry, das ich so ein Idiot bin! Und ich hass dich auch nicht! Ich hab dich lieb, Cousine!“ „Ich hab dich auch lieb!“, sagte ich zu ihm und wir hielten uns noch fester in den Armen. Dann war der fünfte Schlag zu hören. Ich hatte ihn noch rechtzeitig gefunden. Doch plötzlich hörte ich noch einen sechsten Schlag! Sechs Uhr?! Das kann doch nicht... Nein!

„Oh Nein!“ „Was denn?!“ „Wir müssen uns beeilen! Megami hat gesagt wenn ich dich vor sechs nicht wieder gefunden habe macht sie uns beiden die Hölle heiß!“

Ich hielt Teru fest an meiner Hand und wir beide rannten so schnell es ging. Es dauerte eine Viertelstunde bis wir bei Miyako und Sato waren. Als wir die Tür reingeschneit kamen sahen wir auch schon gleich Miyako, die auf uns zu kam und ihren Sohn in die Arme nahm.

„Teru! Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ „Tut mir Leid, Mama! Ich war... irgendwie war ich total Scheiße drauf. Aber ich mache so was nie wieder!“

Als dann noch Sato dazukam wurde Teru ziemlich klein. Erst vor ein paar Stunden haben sie sich angeschrieen... und jetzt...

„Hast du mich noch lieb, Papa?“, fragte Teru schüchtern und mein Onkel musste lachen. „Türlich hab ich dich doch lieb! Ich könnte dir nie böse sein. Also nicht all zu böse... Aber das was du gemacht hast war Scheiße!“ „Ja, du hast Recht.“ „Seit ihr endlich fertig?!“, schnauzte Megami, die hinter meinem Onkel auftauchte und Teru wütend ansah. „Ich hoffe dir ist klar was du angestellt hast!!! Es hätten Menschen sterben können!!! IHR hättet auffliegen können!!!“ „Ja... Es.. es tut mir Leid...“ „Tut dir Leid?! TUT DIR LEID??!! WENN ES MIT EINEM »TUT MIR LEID« GETAN WÄRE BRÄUCHTEN WIR KEINE HÖLLE MEHR!!!!“ „Jetzt lass ihn! Er hat doch seinen Fehler eingesehen!“, mischte ich mich dazwischen, worauf Megami ich wütend ansah. „Halt dich ja raus, Miststück!!! Meine Erziehung hat wohl keinen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen.“ „Welche Erziehung.... Warst.. WARST DU DAS ETWA DER SIE ENTFÜHRT UND SO ZUGERICHTET HAT!!!!!!! SAG MAL SPINNST DU???!?!!“ „WER SONST SOLL SIE ERZIEHEN?!!???!!! Sieh sie dir an!!! Sie ist unerfahren! Zu weich! Zu naiv! Ein gefundenes Fressen für einen Dämon! Und du weißt genau was mit Wächtern passiert die anfangen gegen den Himmel und ihre Abstammung zu rebellieren.“ „Sie ist noch ein Kind! Lass sie und den anderen ihre Zeit noch genießen bis sie sich mit Dämonen kloppen!“ „Ihr seit nicht hier um euer Leben zu genießen, sondern um eurer Bestimmung zu folgen! Das gilt für euch, eure Kinder und diesem Miststück hier.“ „Und was willst du machen?! Sie uns wegnehmen und selber erziehen?!“ „Keine schlechte Idee!!“, schnauzte sie, packte mich und schleifte mich von ihnen weg. „ONKEL SATO!!! HILF MIR!!! ICH WILL BEI EUCH BLEIBEN!!!“ „Megami, lass sie!! Sie is doch noch klein!!!“, rief Miyako ihr nach, doch zwei Engel, die plötzlich auftauchten versperrten ihr den Weg. „Sie ist ein Wächter und sie muss lernen ihre Kräfte im Kampf richtig einzusetzen!!“ „Du kannst sie aber doch nicht einfach mitnehmen!! Sato und ich haben Yuto versprochen uns um sie zu kümmern!!!“ „Und ich hab Serenity versprochen das aus ihrer Tochter eine starke Kämpferin wird. Ihr glaubt doch nicht das mich das Versprechen, dass ihr nem Sterblichen gegeben habt interessiert!!“ „NEIN!!!!!!! ICH WILL DAS O-NEE-CHAN BEI UNS BLEIBT!!!!!!“ „AYAKO!!!! TERU!!!!!!!!“ „KISA!!!!!“

Die Engel ließen sie aber nicht durch und Megami teleportierte mich von ihnen weg. Weil das Licht so grell war schloss ich vorsichtshalber die Augen. Langsam öffnete ich sie wieder und ich stand mit Megami vor einem kleinen abgelegenen Haus im japanischen Stil, irgendwo im Wald. Doch weit war es nicht. Würde man auf die Mauer klettern könnte man von dort locker die Stadt sehen, die vielleicht ein zwei Kilometer weg war.

„So! Hier wirst du die nächste Zeit leben!“, sagte Megami und schubste mich nach vorne. „Warum... warum hast du das gemacht? Warum darf ich nicht bei meiner Familie bleiben?“ „Deine Familie kann dich nicht erziehen! Das werde ich übernehmen!! Ich werde dafür Sorgen das aus dir eine richtige Kämpferin wird.“

Das Gleiche hatte sie mir beim letzten Mal auch erzählt. Langsam kamen die Erinnerungen wieder zurück. Als ich aus dem Zug fiel stand plötzlich Megami vor mir. Aus reiner Angst hatte ich das ein wenig verdrängt.

„Warum bist du so gemein zu mir? Warum hast du mich letztes Mal geschlagen und angeschrieen? Was hab ich getan?“ „WAS DU GETAN HAST?!?! DENK MAL GENAU NACH!!!! DU HAST EINEN MENSCHEN GETÖTET!!!!“ „ICH HAB NIEMANDEN UMGEBRACHT!!! DAS IST NE LÜGE!!!“ „Ach... seit wann heißt dein Vater Niemand?!“, fragte sie sarkastisch und wir fielen wieder die ganzen Fragen und Gerüchte der Presse ein. „Na, wieder eingefallen? Dein Armer Vater... Hatte solche Schmerzen als er starb und nur weil er dich beschützt hat. Wärst du nicht gewesen wäre er noch am Leben. Ich kann eh nicht verstehen wie man sich für so etwas wertloses wie dich opfern will. Du bist das nicht wert!“ „Ich... ICH BIN NICHT WERTLOS UND ICH HAB PAPA AUCH NICHT UMGEBRACHT!!!! DIE TYPE MIT DEN ROTEN AUGEN WAR DAS, NET ICH!!!!!!!!! LEBEN WIR HIER IM DRITTEN REICH WO MAN JEDEN BESCHULDIGEN KANN WEN MAN WILL!!!!!!!!! DU KANNST MIR NIX VORSCHREIBEN, DU HITLER MIT TITTEN!!!!!!!!“

Bei dem Blick den Megami hatte, bekam ich so dermaßen Schiss das ich anfing zu zittern und vergaß zu atmen. Ich erinnerte mich nur noch wie sie mit der Hand aushielt... dann ein Blackout...wobei ich das meiste eh verdrängt hatte und als ich wieder zu mir kam war es dunkel und ich allein. Und mir tat so ziemlich alles weh... Ich tat mir schwer beim Aufstehen und fiel dabei immer wieder hin. Mir war so schwindlig.. Warum kann ich jetzt nicht einfach tot sein? Das hab ich mir schon beim letzten Mal gewünscht.

„Kisa! Pst! Bist du hier?!“, hörte ich eine vertraute Stimme, die ich aber erst nicht realisierte, bis ich Teru über der Mauer sah, mit Ayako.

„TERU!!!!!!!! Ich bin so froh euch zu sehen! Wie habt ihr mich gefunden?!“ „Ich bin eben genial! Komm schnell! Wir bringen dich hier weg“, sagte er und reichte mir die Hand. Ich saß schon auf der Mauer, bis mir Megami einfiel und das, was sie fast mit Teru gemacht hat. Wenn ich jetzt abhaue, wird alles nur schlimmer. Und wenn den anderen jetzt wirklich etwas passiert?

„Teru! Ayako! Ich kann net mit!“ „Was? Aber...“ „Ich kann nicht riskieren das euch etwas zustößt! Wenn ich hier bleibe, wird alles gut!“ „Und du?!“ „Das is net wichtig! Ich werde das schon hier irgendwie überleben! Aber ihr müsst weg!“ „Wir wollen bei dir bleiben, O-nee-chan! Wir wollen dich nicht alleine lassen“, flennte Ayako und hielt meine Hand fest. Ich will ja auch nicht das sie gehen, aber wenn Megami sie erwischt...

„Ihr müsst gehn! Wenn Megami euch erwischt dann macht sie das selbe mit euch wie mit mir. Geht!“ „ICH WILL ABER NIIIIICHT!!!“ „Ayako... Wenn Kisa sagt es ist besser so. Aber bitte Cousine, du musst wiederkommen. Du darfst uns net vergessen!“, sagte Teru und heulte auch fast, so wie ich. Er holte sein Taschenmesser (Wo hat er das denn geklaut?) raus und schnitt sich die Hand etwas auf. Das selbe machte er auch bei Ayako und mir. Dann hielten wir uns alle an den Händen.

„Wir bleiben immer zusammen, was auch immer passiert! Und egal wie weit wir voneinander getrennt sind!“ „In unseren Herzen werden wir immer zusammen sein“, beendete ich Teru´s Satz, dann weinten wir alle. „Versprich uns das du wieder nach Hause kommst, Kisa! Wir wollen doch zusammen zur Schule gehen, unseren Abschluss feiern, zusammen Kinderwagen schieben und zusammen die ganze Stadt in den Wahnsinn treiben, bis die Dämonen uns ins Grab schicken!“ „Wir sind immer da! Vergiss das nie..“ „Ich werde immer an euch denken und komme wieder. Ich verspreche es.. Und dann werden wir die Stadt auf den Kopf stellen. Aber jetzt geht!!!“ „Ja.. ja ist gut!“, heulte Teru und ließ von mir ab. Ayako brauchte noch eine Weile. Beide sprangen von der Mauer und sahen mir traurig hinterher.

„ICH HAB EUCH LIEB!!!!“, rief ich ihnen hinterher, als sie langsam am Horizont verschwanden. Ich hatte das Gefühl sie lange nicht mehr wiederzusehen. Traurig sprang ich von der Mauer und wollte wieder rein, bis ich Megami vor mir stehn sah.

„Du wolltest abhauen...“ „Nein! Nein das wollte ich nicht..“ „Ach?! Und was hast du dann auf der Mauer gemacht, wenn du net abhauen wolltest?!!“ „Ich.. Ich hab mir nur die Aussicht angeguckt....“ „Und du kleines Stück Abfall lügst mich auch net an?!!“ „Nein...“ „LAUTER VERDAMMT!!!!!!!“ „NEIN, MY LADY!!!!!!!!!“ „Schön.. denn weißt du was passiert wenn du versuchst abzuhauen..“

Noch bevor ich etwas sagen konnte holte sie aus und scheuerte mir eine. Meine Wange brannte, aber ich geb keinen Laut von mir.

„Jetzt weißt du´s. Merk´s dir! Also beweg endlich deinen Arsch!!!“ „Aber.. was soll ich denn machen...?“, fragte ich schüchtern. Dann schossen Ranken aus den Boden und hielten mich fest. Ich versuchte mich zu befreien, aber ich schaffte es ja nicht mal mich zu bewegen.

„Was is?! Versuch dich zu befreien!!“ „Ich.. ich kann nicht... ich kann mich net bewegen...“ „MEIN GOTT!!!! Was bist du für ne Versagerin!! Denkst du ein Dämon interessiert das?! Du bleibst solange hier bis du hier raus kommst!!!“

Dann verschwand Megami. Das... das kann die doch net machen!!! Die kann mich doch net hier stehen lassen... Aber scheinbar doch. Die Sonne ging auf und ich war immer noch gefesselt. Ich versuchte zwar mit einem scharfen Blättersturm die Fesseln durchzuschneiden, aber das war auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hatte. Ab und zu zog ich dran. Zwar wurden die Fesseln locker, aber ich brauchte den ganzen Mittag um mich loszureißen. Da wo die Ranken mich festgehalten hatten war meine Haut verkratzt und rötlich.

„Sieh einer an, du bist ja doch da rausgekommen!“, sagte Megami, mit verschränkten Armen. „Aber das hat zu lang gedauert!! Das müssen wir besser trainieren!!! Also zeig was du kannst!! Kämpfe!!“ „Aber... ich kann nicht mehr.. Ich hab meine ganze Kraft dafür verbraucht.“ „Oh... das tut mir aber Leid..“, sagte sie scheinheilig und feuerte mich, einfach so, mit einem Lichtstrahl ab und flog einige Meter über den Boden. „WAS GLAUBST DU WAS MICH DAS INTERESSIER??!?!! EINEN FEUCHTEN SCHEIßDRECK, DENN MEHR BIST DU AUCH NET WERT!!!! Glaubst du das man im Leben alles geschenkt kriegt oder was?! Man kriegt nur was wenn man es verdient hat! Aber du bist so wertlos das dir eh niemand jemals einen Gefallen tun wird. Sie werden dich ausnutzen und fallen lassen, weil du so nichtsnutzig bist. Du wirst dein Leben lang alleine bleiben, in dieser menschenverseuchten Welt!!!“ „Das... Das is nicht wahr.. Kazu.. Yochel.. und Kai... Sie sind meine Freunde, sie sind immer da. Sie werden immer bei mir sein.“ „Bis sie irgendwann verrecken und du ganz alleine dastehst! Aber ich wette das sie dich schon vorher fallen lassen werden. Wer will auch schon mit so etwas wie dir befreundet sein? Einen hast du ja schon vergrault..“

Sie grinste und fesselte mich wieder mit Ranken, aus denen ich mich auch befreien sollte. Aber da ich so langsam den Bogen raus bekam brauchte ich immer weniger Zeit zum befreien, bis es mir schon nach einer Minute gelang. Erschöpft lag ich auf dem Boden, überseht mit tiefen Kratzern. Es wurde kalt und fing an zu schneien.... ... Als ich wieder zu mir kam lag ich auf einer Matratze, neben mir was zu Essen und zu Trinken. Wer hat mich hier rein gebracht? Etwa Megami? Ich dachte, sie will mich loshaben!? Oder hat sie was anderes mit mir vor? Aber ich verstand nicht warum sie so gemein zu mir ist. Sollen jetzt alle meine Tage mit dieser Verrückten so aussehen?. Ich will wieder nach Hause! Mum... Papa... Traurig legte ich Decke um mich und fing an zu weinen...
 

„NA LOS!!! HOPP, HOPP!!! DAS MUSS SCHNELLER GEHN!!!“, spornte mich Megami an, wie schon den ganzen Tag. Es war schon dunkel und wir trainierten immer noch. Drei Monate hab ich es schon ausgehalten. Aber jeder Tag hier war schlimmer als der Vorherige. Erst gestern hat sie mich wieder fertig gemacht, wie so immer. Irgendwas hab ich beim Training falsch gemacht. Wie immer hat sie mich angeschrieen, wie wertlos und dumm ich bin und hat mich gegen die Wand geschmissen. Es war nicht weiter schlimm, nur hab ich mir beim Aufprall den Fuß verstaucht. Und jetzt verlangte sie von mir das ich einem Sturm Lichtkugeln auswiche, ohne meinen Schutzschild zu benutzen. Und schneller wie jetzt schon konnte ich nicht mehr. Nur war meine Frage, für was wir den eigentlich hatten? Megami erklärte das sie, wie der Name Schutzschild schon sagt uns beschützen soll. Aber wenn er so toll sein soll, warum sind dann so viele meiner Verwandten, 5000 Jahre Familiengeschichte, über 200 Generationen getötet worden? Vielleicht weil wir sonst keine Dämonen angreifen können. Angreifen und verteidigen gleichzeitig ging irgendwie nicht! Vielleicht lag es auch an der genialen Denkweise dieser Engel, wenn überhaupt vorhanden! Und irgendwann kam der Moment wo ich einfach net mehr konnte und die nächste Lichtkugel von meinem Schutzschild niedergemacht wurde. Megami war natürlich sauer.

„SAG MAL HAST DU NET ZUGEHÖRT ODER GEHT DAS NET IN DEINE BIRNE REIN?!!! ICH HAB GESAGT DU SOLLST DEINEN SCHUTZSCHILD NET BENUTZEN!!!!!!!!“

Ich antwortete eigentlich gar nicht drauf. Bei jedem Ton den ich von mir gab machte sie mich zur Sau. Daher hab ich mir das Sprechen ganz abgewöhnt. Ich lag weiter auf den Boden und winselte, hielt dabei meinen Fuß.

„Mein Gott, stellst du dich an!!! Wäre ich en Dämon hätte ich die Situation ausgenutzt und dich getötet. Aber egal! Geh halt und mach ne Pause. Ich ertrag deinen Anblick eh nicht mehr!“

Dann verschwand sie und ich versuchte wieder rein zu gehen. Ich war so fertig, mein Körper schmerzte überall. Ich wünschte ich wäre bei meiner Familie... So will ich nicht mehr leben.... Wie war das in dem Film den ich mir mal heimlich mit Yochel und Kazu reingezogen habe? Der Typ hat sich ne Rasierklinge gegriffen und sich die Adern aufgeschnitten... Ein kurzes Brennen und dann ist alles vorbei... Alles vorbei.... Während ich auf dem Boden lag fiel mir ein Stück das Daches auf, das einfach so auf dem Boden lag. Muss wohl runtergefallen sein als Megami mich wieder gegen die Wand geschmissen hat. Ob das scharf genug ist? Wenn ich es noch etwas schleife und fest draufdrücke dann bestimmt... Ich griff danach und stellte fest das es an einer Stelle schon scharf genug war. Zu blöd das ich nicht aufgepasst habe wie genau er Typ das gemacht hat. Irgendwo am Handgelenk glaub ich... Anfangs war ich feige und schaffte nur ein paar leichte Kratzer. Aber bei dem Gedanken was Megami am nächsten Tag mit mir machen würde drückt ich richtig fest zu und ein tiefer Kratzer ging über mein Handgelenk. Erst kam wenig Blut raus aber dann tropfte es auf den Boden. Dann wurde mir schwindlig und das Letzte was ich wahrnahm war wie mein Blut den Boden entlang floss...
 

Als ich meine Augen öffnete war alles hell, aber ich nahm kaum was wahr. Bin ich tot? Bin ich jetzt bei Gott... oder wieder bei Papa..? Leider war es weder das eine noch das andere, denn Megami stand neben mir und sah sauer aus. Das kann doch nicht wahr sein!!!

„Unglaublich auf was für Gedanken die Jugend von heute kommt! Kannst von Glück reden das du die Pulsader nicht richtig getroffen hast, ansonsten wärst du mir glatt noch verreckt.“

Glück?! GLÜCK??!?! Glück wäre wenn ich endlich von hier weg käme!!! Herr, was hab ich getan das ich so etwas ertragen muss?! Ich hab doch Papa nicht mit Absicht umgebracht, du kannst mich doch deswegen nicht so strafen. Aber ich ließ mir nicht anmerken das ich verzweifelt war. Neben mir war ein Korb mit en Haufen Essen drin.

„Du musst dich schonen! Obwohl du nicht die Pulsader erwischt hast, hast du trotzdem en Haufen Blut verloren. Du darfst dich nicht überanstrengen, sonst kriegst du noch en Schlaganfall. Wir sehen uns dann in ein paar Tagen.“

Dann verschwand sie wieder. Das war das erste Mal, das Megami freundlich zu mir war. Ich wartete noch ein paar Minuten dann ging ich ins Bad, weil ich voll mit Blut war. Während ich mir die Hände wusch sah ich in den Spiegel und sah mir mein rechts Auge an. Total im Arsch, sowohl äußerlich als überhaupt. Ein rausgekratztes Auge, das Zeichen eines sündigen Wächters, der rebellische Gedanken gegen den Himmel und deren Hierarchie hegt. Für immer gezeichnet, denn Narben von Engeln heilen nicht. Mum hat auch so etwas, aber wieso Megami ihr das verpasst hat wusste ich nicht. Ich hielt mir das Linke zu und stellte fest das ich mit dem Auge überhaupt nichts mehr sehen konnte. Okay, Dinge die weit weg waren schon... aber sonst... Ich konnte auch die Farben nicht mehr auseinanderhalten. Aber am schlimmsten waren die Narben. Ich wollte nicht das einer sie sieht also warf ich leicht meinen Pony über das Auge. Na ja, die Frisur ging... aber der Punkt ist das man mein Auge nicht sah. In diesem Moment spürte ich eine unerträgliche Wut in meine Bauch. Ich verabscheue die Engeln, besonders Megami... Ich hasste sie, ich hasse die ganze Engelsbrut.. aber vor allem hasste ich mich...
 

Jetzt war über ein Jahr rum. Wieder wurde es kalt, die Tage wurden kürzer. Es war der 8. Dezember, normalerweise hätte Papa Geburtstag.. Aber der war ja net mehr da. Ich hätte gern sein Grab besucht, aber ich hatte Angst zu weinen. Und ich wollte nicht das Papa merkt wie schlecht es mir ging. Aber ich hatte mir vorgenommen endlich abzuhauen. So oft habe ich es versucht, bin jedes Mal gescheitert. Aber diesmal war ich mir sicher das ich es schaffen konnte. Meinen Geburtstag musste ich schon in Einsamkeit feiern, aber Weihnachten verbringe ich diesmal nicht alleine!!! Heute hau ich ab!!! An diesem Abend kämpfte ich das letzte Mal gegen Megami.. Aber das wusste sie ja nicht... Es war klar, das ich gegen Megami keine Chance hatte. Sie hatte mehr Erfahrung als ich. Das war in dem Fall auch nicht so wichtig, es ging nur darum das ich sie traf. Und der Momentane Stand lag bei 45 zu 0 für sie. Die Wand hinter mir hatte schon duzende Dellen, ist letzten Monat sogar eingekracht, weil Megami mich mit voller Kraft dagegen geworfen hat. Der Kampf war schließlich zu Ende als ich, was eher mit Glück zutun hatte, Megami einen Blütenball ins Gesicht schlug. Sie taumelte zurück und ich dachte das sich mich gleich wieder zu Tode prügelt. Aber sie lachte herzhaft, was ich überhaupt nicht verstand.

„Ich hätte net gedacht das du mich triffst. Das du es so lange durchhältst, ja, aber nicht das du mich triffst. Du bist ja doch zu was gut! Ich verzieh mich dann mal! Und du verkrümelst dich wieder nach drinnen!!! Und wenn du Morgen wieder verpennst setzt es was!!“

Ich blieb stumm, wie schon die ganzen anderen Monate und wartete das Megami verschwindet. Kaum war sie weg ging ich rein, aber net zum Ausruhen sondern um mein Zeug zu packen. Ich konnte nur hoffen das sie nichts merkt... Ich dachte nach, ob ich es nicht lieber lassen sollte, bevor sie mich wieder Grün und Blau schlägt, aber als ich dann auf meine Hand sah... ich hab´s Teru und Ayako versprochen. Also schmiss ich meine Tasche auf die andere Seite und kletterte über die Mauer. Weil ich noch von dem Kampf so schwach war hatte ich einige Schwierigkeiten, aber dann ließ ich mich auf die andere Seite fallen. Ich bin auf der anderen Seite. So weit hab ich es noch nie geschafft. Dann packte ich meinen Rucksack und rannte so schnell ich noch konnte. Auf meiner Flucht flog ich a noch mehrmals auf die Schnauze und dachte gleich kommt Megami um die Ecke und schleift mich wieder zurück. Doch ich rappelte mich jedes mal wieder auf und rannte weiter. Es wurde immer kälter und das Atmen wurde schwerer. Ich lief durch die Straßen, an den Wänden entlang, bloß nicht auf der Hauptstraße. Aber ich wusste nicht wo ich war. Ich muss mich wo verstecken.. Aber wo? Dann die Rettung... ne Kirche!!! HALLELUJA!!! Die sind rund um die Uhr offen! Schnell rannte ich rein und stellte fest das keiner da war. Hier findet sie mich bestimmt nicht. Megami wird bestimmt denken das ich die Engel so sehr hasse das ich um die Kirche en großen Bogen machen würde. Hinter dem Altar sah ich eine etwas verborgene Tür, wo sie bestimmt Instrumente und so alles aufbewahrten. Das ideale Versteck. Schnell rannte ich rüber bevor mich noch einer bemerkt rannte aber dann noch mal zum Altar zurück und faltete die Hände. Hoffentlich hilft mir Gott wieder nach Hause zu kommen. Schließlich versteckte ich mich hinter ein paar Kisten die in der hintersten Ecke des Raumes standen und betete das mich niemand findet. Schließlich heulte ich mich in den Schlaf und wurde am nächsten Morgen von lauten Gesang geweckt. Der Sonntagsgottesdienst. Hoffentlich hat mich keiner bemerkt... Nach der Zeit bei Megami war ich so irritiert was die Umwelt betraf, das ich Gut und Böse nicht mehr unterscheiden konnte. Zwar kamen manchmal Leute rein, aber bemerken tat mich keiner... Aber wer soll mich Versagerin schon bemerken..? Ich fühlte mich erst wieder sicher als es mitten in der Nacht war. Ich, ganz alleine in einem finsteren Raum und ich musste pissen wie Sau. Als ich net mehr konnte schnappte ich mir eine Decke und ne Taschenlampe und suchte im Gemeindehaus nebenan die Toilette. Erleichtert wollte ich mich wieder auf den Weg in mein Versteck machen, doch in der Dunkelheit warf ich auch noch etwas um, was nicht unbemerkt blieb.

„Wer ist da??!!“, rief jemand mit einer Taschenlampe der hinter mir stand. Mist! Der Pfarrer war noch da! Das Licht seiner Taschenlampe fiel genau in meine Augen und schienen komisch aufzuleuchten, denn der Pfarrer erschrak.

„Gott im Himmel! Ein Dämon im Hause Gottes!!“, rief er auf und ich, in meiner Unsicherheit und Angst, rannte wieder zurück in mein Versteck. Der Pfarrer mir hinterher. Panisch knallte ich die Tür hinter mir zu und verkrümelte mich wieder in meiner Ecke als der Pfarrer rein kam. Leider fand er mich schnell, da ich einige Kisten umgeworfen hatte.

„Nanu! Wie kommst du denn hier her?! Warst du das etwa die mich so erschreckt hat?“, fragte er aber ich antwortete nicht. Ich zitterte vor Angst da ich nicht wusste was jetzt passiert. Würde er mich jetzt auch anschreien und schlagen? Doch er legte sanft die Hand auf meinen Kopf und ich sah ihn überrascht an.

„Du bist ja die Tochter von diesem Modedesigner der letztes Jahr gestorben ist. Mensch, alle Leute haben gedacht du wärst entführt worden. Du brauchst keine Angst zu haben, ich ruf deine Tante an.“

Er nahm mich an die Hand und das erste Mal seit einem Jahr verspürte ich keine Angst mehr. Er brachte mir was warmes zu trinken und zu Essen und rief schließlich Onkel Sato und die Polizei an. Die Polizei war sofort da, zusammen mit der Presse von der ich mich fern hielt. Einer der Polizisten versuchte aus mir rauszukriegen was war, aber ich redet nicht ein Wort mit ihm.

„Jetzt komm schon Kleine! Sag mir was war, dann kann ich dir auch helfen“, sagte er sanft aber ich sah ihn nicht mal an. Ich konnte ihm ja schlecht sagen das ich ein Jahr bei einem verrückten Engel gelebt habe. Auch der Pfarrer der mich gefunden hatte bekam nichts aus mir raus. Während ich so da saß erblickte ich vom weiten schließlich Miyako und Sato zusammen mit ihren Kindern. Ich ließ den Polizisten einfach stehen und rannte auf meine Familie zu. Teru war der erste der mich bemerkte.

„Ich glaub´s nicht!!! KISA!!!! KISA DU BIST WIEDER DA!!!!“, rief er und kam zusammen mit Ayako auf mich zugerannt. Wir nahmen uns in die Arme und beide heulten los. Nur ich nicht, da ich noch die Worte von Megami im Kopf hatte. Zeige weder Schmerz noch andere schwache Gefühle!

„O-nee-chan! Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht!!“ „Wir sind so froh das du wieder da bist“, sagte Teru begeistert. So en Mist!!! Die Sau ist größer als ich! Jetzt muss ich mir was neues einfallen lassen um ihn zu ärgern. Schließlich kam auch mein Onkel und meine Tante. Miyako kniete sich zu mir runter und nahm mich in den Arm.

„Gott sei Dank bist du wieder da. Ich hab mit der Polizei geredet, sie werden dich nicht mehr wegen dem fragen was passiert ist. Ab jetzt wohnst du wieder bei uns, okay?“

Ich sah alle vier noch mal an und konnte mir diesmal die Tränen nicht mehr verkneifen....
 


 

So endet schließlich die Dritte Runde... Das schlimmste ist hiermit überstanden... Ätsch! Lüge! Das schlimmste kommt noch! Was es ist, wieso Yochel in einem neonorangenen T-Shirt rumläuft und wieso Kisa keine Wellensittiche mag, das alles erfährt ihr im nächsten Kapitel!

Schicksalsschläge

Zum Thema: Mobbing und anders mieses Zeug

Mobbing ist Scheiße, in dem Punkt sind wir uns wohl alle einig. Ich hab es auch zu spüren bekommen, aber dank den Leuten die zu mir halten hab ich es überstanden und lasse mich auch net mehr unterkriegen. Also an alle die Mobbing cool finden! Lasst es stecken, das is nämlich nicht cool und eure Opfer sind auch Menschen. Was das mit den Rothaarigen betrifft, das is net so gemeint wie es scheint. Gegen Rothaarige selbst habe ich nix, ich hatte nur besonders mit denen öfters Streit und hab das hier aus reiner Laune eingebaut. Das komische Zeug was Yochel zum Direktor sagte... Na ja... Lest es selbst!
 

- Schicksalsschläge
 


 

Seit meinem Ausbruch aus Megami´s Fängen sind drei Jahre vergangen. Die Zeit nach meinem Ausbruch war eine Herausforderung für mich, da ich mit niemand sprach. Ich vertraute keiner Menschenseele mehr. Ich hatte zwar noch meine Tante und meinen Onkel, Teru und Ayako... aber richtig helfen konnten sie mir auch nicht. Wegen meines Verschwindens und meines Verhaltens hatte die Freundschaft zwischen mir, Kazue und Yochel extrem gelitten. Megami sagte sie würden mich verlassen und das hatte ich mir sehr zu Herzen genommen. Ich versuchte zwar mit ihnen wieder eine Freundschaft aufzubauen, aber es blieb immer dieser Hintergedanke im Kopf. Irgendwann werde ich sie eh verlieren... Aber ich hing so sehr an ihnen... Mittlerweile hatten wir alle drei unsere Grundschulzeit hinter uns. Kazue und ich sind seit einer Woche in der Mittelschule, Yochel schon in der High School. Eigentlich dachte ich immer auf einer weiterführenden Schule zu sein, wäre cool. Aber jetzt kannte ich die bittere Wahrheit:

Es war genauso Scheiße wie die Grundschule wenn net noch schlimmer!

„Wenn px 14 ist und p ist 24 muss man erst –p nehmen um so eine quadratische Ergänzung zu bekommen. Diese muss man wiederum in eine binomische Formel umwandeln. So muss man p/2 , also 14/2, und dann noch zum Quadrat...“

Was für mich verständlich war, war für Kazu eher ne Qual. Aber wenn man das auch so Scheiße erklärt. Ich hab auch ne Weile gebraucht bis ich das verstanden habe. Aber was will man machen? Um auf die Schule zu kommen braucht man gute Noten, um so den teuren Preisen etwas zu umgehen. Kazue und ich haben gebüffelt als wären wir besessen nur um hierher zu kommen. Eine teure Schule, Mittelschule, High School und Uni in einem mit zwei Gebäuden. Eins für Jungs und eins für die Mädchen. Zwar könnte sich meine Familie die Preise leisten, aber Miyako und Sato haben ja noch zwei Kinder die auch hierher kommen sollen. Da will ich nicht auch noch zur Last fallen!

„So erhält man einmal –7 ±√25. Wenn man die Wurzel schließlich zieht hat man –7 ±5. Also ist x1 gleich 2 und x2 gleich –12. Habt ihr das verstanden?!“

Einige wollten sich gerade bei unserer Lehrerin beschweren, da klopfte jemand an die Tür und die Direktorin kam rein. Sie hatte ein Mädchen dabei das bestimmt jünger war wie ich. Sie hatte lilaschwarze Haare und wirkte verdammt ruhig und eingeschüchtert.

„Entschuldigung wenn ich störe, aber ich wollte ihnen ihre neue Schülerin bringen!“ „Ah! Ikebaki, richtig? Komm rein, wir haben dich schon erwartet!“, sagte unsere Lehrerin freundlich. In Wirklichkeit will sie mit ihrer netten Stimme nur ihre Grausamkeit verbergen! Das Mädchen nickte und stellte sich zur Lehrerin. Scheint nervös zu sein!

„Mädels, wenn ich vorstellen darf, das ist Rika Ikebaki! Sie wird ab heute ein festes Mitglied in unserer Klasse... ALSO BENIMMT EUCH DAMIT IHR MICH NET SCHON WIEDER BLAMIERT!!!!!!!!! HABEN WIR UNS VERSTANDEN??!!!!!“ „JA!“

Ich hab doch gesagt, die Frau is grausam! Die Direktoren und diese Rika wurden total blass. Die Direktoren machte auch auf der Stelle die Flatter. ZUM HIMMEL!!!!! Ich hatte mir eigentlich die Hoffnung gemacht das die wenigstens ne neue Lehrerin holt. Diese Spaßten! Denken alle a nur an sich selbst.

„Schön.. du kannst dir nun einen Platz suchen! Setzt dich am besten zu Misaki, die nervt von allen am wenigsten! Wunder dich net wegen ihrer Augenfarbe, die sind normal und beißen tut sie a net!!“ „EY!!!! Wenn sie mich jetzt als Bestie hinstellen wollen überleg ich mir das noch ob ich se net doch beiße!!!“, schnauzte ich rum. Meine anderen Klassenkameradinnen lachten, ich nur kurz, senkte aber den Kopf... Man merkte, dass das Jahr mit Megami meinem Selbstbewusstsein net gut getan hat. Ich bin net schüchtern geworden, Yochel meinte ich hätte immer noch genauso viel Feuer unterm Arsch wie schon eh. Ich bin net schüchtern, nur verunsichert... Aber Rika schien es auch so zu gehn. Sie sah nervös in jede Richtung und wurde von allen angegafft. Auch von mir, musste ich zugeben. Kaum war aber die Pause angeklingt worden war sie von allen umzingelt. Die schmeißen sich ja auf sie wie en paar Hyänen! Aber vielleicht war das ja ein Anzeichen dafür das Rika hier akzeptiert wird. Nur... änderte sich diese Meinung nach wenigen Tagen...
 

„Ayako! Kisa! Geht ihr bitte für mich einkaufen?! Mir is die Paprika und die Milch ausgegangen!“, rief meine Tante eines späten nachmittags zu uns rauf. Wie erwähnt, lebte ich nun bei meiner Tante und meinem Onkel. Ayako und ich teilten uns ein Zimmer, Teru war in einem eigenen. Auch besser so, ich will net zusehen wie er sich morgens bewundert, vor allem weil er bald in die pubertierende Phase einsteigen wird und sie wie alle Kerle nie verlassen wird.

„Kommst du, O-nee-chan?“ „Muss ich? Ich hab Aufgaben zu machen. Ihr kleinen Grundschüler wisst gar net wie gut ihr es habt!!!“ „Jetzt tu net so, ne Stunde kannst du dich ja mal davon lösen. Außerdem musst du an die frische Luft! Du bist blass geworden! Und durch die blasse Haut wirken deine Augen noch unheimlicher wie sonst!“

Warum macht eigentlich jeder meine Augenfarbe an?! Hallo?!! An dem Tag meiner Einschulung haben mich a einige Schulkameraden angegafft. Entweder wegen meiner Haare oder meiner merkwürdigleuchtenden Augen. Oft hab ich mir blöde Sprüche anhören müssen, so von wegen schräge Satanistending. Aber nach fast zwei Wochen hatten sie sich an meinen Anblick gewöhnt.

„Also, wir brauchen auch Tomaten, Zwiebeln und... Lauch brauchen wir auch!“ „Da wird sich Teru aber unheimlich freuen.“ „Jetzt sei net so! Freu dich doch auch mal en bissel! Seit drei Jahren hast du nicht mehr richtig gelacht!“ „Warum a wenn es nix zu lachen gibt?“, nörgelte ich rum. Ayako hatte die Schnauze voll und wandte sich wieder den Einkäufen zu. Gelangweilt sah ich mich um und entdeckte Rika. Sie stand bei ein paar Klammenkameradinnen von uns, unterhielt sich kurz mit ihnen und ging wieder. Die anderen Mädels allerdings rückten enger zusammen, kicherten gelegentlich. Die lästern!

„O-nee-chan!!! Was soll das?!?! Man belauscht doch keine anderen Leute!!!“, schnauzte Ayako im Flüsterton rum, aber wie eh und je hörte ich net auf sie. Ich spänte, zwischen Dosen mit Linsen- und Hühnersuppe zu ihnen rüber und hörte sie auch mehr oder weniger.

„Alter! So ne blöde Kuh! Tut total unschuldig und is dabei voll die eingebildete Fotze!“ „Die war schon immer so! Die war bei meiner Schwester in der Klasse. Die is eigentlich noch in der Grundschule, aber hat sich bei den Lehrern so lange eingeschleimt bis sie die letzte Klasse überspringen durfte.“ „Das se net im Krankenhaus liegt. Die is doch sicher schon duzende Male über ihre eigenen Schleimspur geflogen! Hi, hi...“ „Boah.. diese kleinen...“ „O-nee-chan, wer sind die?“ „Diese... Nein! Dafür fällt mir kein Wort ein!“ „O-nee-chan?”

Wütend riss ich Ayako sämtliche Einkäufe aus der Hand, bezahlte und lief aus dem Laden, ehe ich losgeschrieen hätte. Ayako folgte mir hastig.

„O-nee-chan! Was war denn eben?“ „Was war? Hast du das net gehört wie sie über Rika gelästert haben?!?! Die arme Rika!!! Wenn jemand Fotzen sind dann sind die es!! Aber so ne Nummer kann ja nur solchen Tussis komm!!! Und einige hatten rote Haare!!! Ich hasse Rothaarige!! Alle Rothaarigen die ich kenne sind Schlampen oder alles andere was mit solchen Worten in Verbindung bringen kann!“ „Aber... Aber.. ich.. ich hab rotbraune Haare. Hasst du mich jetzt auch?“ „Nun, wie gesagt, du bist net ganz rot... Allerdings solltest du es in Erwägung nehmen sie dir ganz braun zu färben!“ „WIE GEMEIN!!!!!! He! Schau mal! Da vorne sind Bullen!“ „Cool! Da können wir Tante Miyako auch gleich Schnittlauch mitbringen!“, platzte es aus mir raus. Nebenbei fragte ich mich auch was die hier machten. Meine Frage schob ich aber erst mal zur Seite als ich Yochel dort sah. Erst dachte ich er würde sich das nur ansehen, aber merkte schnell das die Bullen dabei waren ihn auszufragen. Was da los is? En Mord?

„Hey! YOCHEL!!!! Was ist hier los?“, rief ich nach ihm, winkte auch wild mit meinem Arm, aber Yochel sah mich net. Mir kam es fast so vor als wollte er mich gar net sehen.

„Yochel..?“, fragte ich ihn ein weiteres Mal als ich kaum en Meter neben ihm stand. Tausend Sachen mussten ihm durch den Kopf gehen, die ich aber nicht aus seinem Gesicht lesen konnte.

„Yochel? Sag schon, was ist?“ „DAS GEHT DICH NICHTS AN!!!!!!! LASST MICH DOCH IN RUHE UND HÖR AUF DICH IN MEINE DINGE EINZUMISCHEN!!!!!!!!!!!!“, schrie er mich an, selbst Ayako zuckte zusammen, ließ fast die Einkaufstasche fallen und wir beide schauten Yochel hinterher, wie er eilig die Straße runterlief. „TUT MIR LEID, WEIL ICH MIR SORGEN UM DICH MACHE!!!!!!!!! SO KANNST DU NET MIT MIR REDEN, YOSHIHIRO MIZAWAR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! HÖR GEFÄLLIGST ZU WENN ICH DICH ANSCHREI, ARSCHLOCH!!!!!!!!!!“, brüllte ich rum, das ich Angst vor mir selber hatte...
 

„Mizawar? Was is mit dem?“, fragte Kazue verdutzt am nächsten Morgen in der Schule. „Er war so komisch! Gestern hab ich ihn mit den Bullen gesehn. Keine Ahnung was war. Ich dachte, du wüsstest was.“ „Ich weiß gar nix. Ich hab mir Mizawar a net genau angesehen. Bei dem Anblick bekomm ich Krätze an den Augen!“ „Kazu, hör auf Yochel zu mobben.“ „Ich mein das ernst! Hast du ihn heut noch net gesehn?“ „Nee!“ „Dann sei froh! Das T- Shirt was er an hat ist grausam! Allein für die Farbkombi müsste er die Todesstrafe kriegen!“, sagte sie und verdrehte die Augen, was sie nur machte wenn sie genervt war, z. B. nach zwei Stunden Mathe. Sie und ich sahen zu einer Gruppe Mädchen rüber, die wiederum zu Rika schauten und kicherten.

,,Hat Rika irgendein totes Tier auf dem Kopf das ich net sehen kann oder warum lachen die so doof?“ „Nee, die haben gestern schon über sie gehetzt“, berichtete ich. „Gehetzt? Hab ich eben richtig gehört? Wieso das? Ich mein sie is doch ganz goldig!“ „Schon, aber die anderen halten sie für eingebildet, weil sie so gute Noten hat!“ „Tz! Das typische Fiasko! Die geben sich keine Mühe sie kennen zulernen und benutzten sie als »Unterhaltungsmittel« falls sie mal Langeweile haben sollten.“ „Wir wissen ja wovon wir reden!“, meinte ich zu Kazue und beobachteten dieses sogenannte Fiasko. Wir beiden konnten es uns nach einiger Zeit nicht mehr ansehen und ich schaute auf die Uhr. Die Pause dauerte noch über 20 Minuten und der Regen hatte nachgelassen.

,,Hey! Rika! Kazue und ich gehen noch etwas raus! Willst du mit?!“, rief ich ihr spontan zu. Die Tussen, die sie beobachtet hatten schauten sofort zu mir rüber. Rika zögerte einen Moment, sie hatte wohl erst überlegen müssen ob sie sich das jetzt nicht eingebildet hatte. Dann sah sie mich mit ihren überraschten, tiefdunkelblauen Augen an.

„Na los!“, rief Kazue und winkte sie zu uns rüber, gähnte daraufhin. Die Gruppe Mädchen fing heftig an zu tuscheln. Das hörte ich aber nicht, ich hatte schon Rika und die übermüdete Kazue geschnappt und schleifte sie durch das Schulgebäude.

„Ähm... Misaki-san! Wo gehen wir hin?“ „Ach, wir suchen noch einen Kumpel von mir! Der müsste hier irgendwo rumgammeln“, erklärte ich. Yochel fand ich net, nur sah ich vom weiten irgendwas in einem grellen Orange. Allerdings musste ich feststellen dass dieses Orangene Teil Yochel war. Diese Farbe... sie war einfach grausam!!!!!!

„BOAH!!!! YOCHEL!!!! DEINE SCHWULE MÄNNLICHKEIT BLENDET MICH!!!!!!!!!!!“, schrie ich los. „Oh! Hab ich meinen Hosenstall doch offen gelassen! Sorry ihr Süßen!“ „BIST DU EKLIG!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie Kazue laut los dass Rika und sogar ich zusammenzuckten. Ich starrte entsetzt aus die grüne Schrift auf dem grellorangenen T-Shirt. »Keine macht den Drogen«. Was das wohl sollte? Nun bemerkte Yochel auch die unscheinbare Rika.

,,Huch! Wen hasten da mitgebracht, Misaki?“ „Das ist Rika Ikebaki! Is neu zu uns in die Klasse gekommen! Sie brennt förmlich drauf dich kennen zulernen! Rika, das ist Yoshihiro Mizawar. Er wird auch Yoyo genannt! Zwar auch Yochel, aber das dürfen nur Kazue und ich.“ „S.. sehr erfreut, Mizawar-san!“ „Gleichfalls! Du bist ja goldig! Endlich haben wir auch mal ne Frau in unserer Clique!“ „BITTE?!?! UND WAS SIND DANN WIR!??!?“, schrie Kazue rum. Yochel schaute uns an, drehte den Kopf weg und fing an hämisch zu grinsen.

„DU DRECKIGES ARSCHLOCH!!!!! WIE ICH DICH DOCH HASSE!!!!!!!“ „MIIIZAAAWAAAAAAR!!!!!!!!!!!!!!!“, hallte die Stimme des Direktors der Jungenschule nebenan laut los. Erst jetzt wurde mir bewusst das Yochel ja im Mädchengebäude rumlief. Der Direktor kam wütend angerannt und blieb schnaufend vor uns vieren stehen.

„Ha, gut das hier sind! Schaffen sie sofort dieses Teil da weg, es hat uns beleidigt!“, sagte Kazu und zeigte auf Yochel. „Suzuki, das mir grad vollkommen egal!“ „WAS?!??!“ „Was führt sie dann hierher?“, fragte Yochel. „DAS DU ES WAGST DAS ZU FRAGEN!!!!!!!!!!!!! DU VERSTÖßT GEGEN SÄMTLICHE KLEIDERORDNUNGEN UNSERER SCHULE!!!!!!!! WENN DAS TEIL DA WENIGSTENS GESCHMACKVOLL WÄRE!!!!!!!!!! DIE FARBEN SIND JA DAS REINSTE GRAUEN!!!!!!!“ „Und? Das fällt wenigstens auf!“ „UND WENN DU DAMIT DEN WELTFRIEDEN ERLANGEN WÜRDEST WÄR MIR DAS SO WAS VON EGAL!!!!!!!!! DU ZIEHST DIESES TEIL AUS UND SCHLÜPFST AUF DER STELLE IN DEINE UNIFORM!!!!!!!!!!!!!!“ „Aber.... Aber Herr Direktor.....“ „FRESSE VERDAMMT UND ZIEH DEINE UNIFORM AN, SONST SCHMEIß ICH DICH RAUS!!!!!! UND ZWAR DURCHS FENSTER!!!!!!!“ „Direktor... ich.. bin von königlichem Geblüt!“ „UND KOMM MIR NET WIEDER MIT DEINEN LAHMEN AUS... Ähm, was?“ „Jetzt ist es raus! Ich konnte es net länger geheim hatten! Ich bin der Erbe eines winzigen Reiches zwischen Polen und der Tschechischen Slowakei! Lassen sie mich erklären weshalb ich dies tragen muss:

Sie müssen wissen das unser Reich noch dem uralten Kastensystem funktioniert wie in Indien. Ich stammte im Grunde aus der obersten Kaste, der Hamajschaka, doch ich hatte eins unserer wichtigsten Gebote gebrochen. In unserem Land ist es wichtig das wir Männer als Vorbilder dienen, also müssen wir tolerant sein und den Frauen gleich werden und vor der Ehe keinen Geschlechtsverkehr haben. Sex, wie man es in ihrem Land nennt. Doch eines Tagen kam ne böse Hexe auf nem kaputten Staubsauger angeflogen, fesselte mich und nahm mir meine Jungfräulichkeit, indem sie mich drei Tage und Nächte vergewaltigte.“ „Natürlich! Ne Hexe hat dich vergewaltigt. Hat sie dir a ne Spinnnadel in die Eier gerammt und dir en vergifteten Apfel in den Arsch geschoben?!“, meckerte Kazue rum dann lauschten wir weiter Yochel´s Gerede. „Ich hatte meine Ehre und die meines Landes beschmutzt und wurde verbannt. Seither muss ich jeden... was ist heute?“ „Donnerstag!“ „An jedem dritten Donnerstag diesen Fetzen tragen, die Uniform unserer niedersten und abscheulichsten Kaste, Homokologon. Dies bedeutet »niederer Dreck der Kanalratten«, während Hamajschaka »hoch auf dem Thron sitzend, das selbst die Vögel zu seinen Füßen knien« heißt, in unser einheimlichen Sprache.“ „Ähm... ja, das ist alles sehr schön Mizawar, aber ich hab jetzt ganz wichtige Termine. Also mach´s gut!“ „Ich bin aber noch net fertig!“ „WAS?!?! IMMER NOCH NET!?!?!??“, schrieen Kazue und ich laut los als Yochel den Direktor am Ärmel packte. „SCHON GUT!!!! BEHALT DEIN SHIRT ODER WAS AUCH IMMER DAS IST UND LASS MICH IN RUHE!!!!“ „Aber Herr Direktor! Das war doch nur die Einleitung! Ich möchte ihnen alles erzählen, von Anfang bis Ende!!“

Der Direktor schrie laut auf als Yochel ihm hinterher rannte. Ich war von Yochel´s Gelaber entsetzt, aber auch fasziniert von seiner Kreativität. Ich hätte mir das net in fünf Sekunden ausgedacht... Ich hätte fünfzehn gebraucht.

„Rika! Ein Tipp von mir wenn du in dieser grausamen Gesellschaft überleben willst! Nimm dir kein Beispiel an dem!“, sagte Kazue. „Aber warum denn? Ich fand es sehr lustig! Ich hätte nicht gedacht das ihr einen Prinzen auf der Schule habt.“ „Das hast du geglaubt?“, fragte ich empört. „Das kommt dir nur so lustig vor weil er en Kerl ist. Hätte das eine von uns Mädels gemacht wären wir für kirre abgestempelt und den Rest unseres Lebens gemobbt worden. Oder Kisa?“ „Touché! Verdammte Gesellschaft!“ „Nun... wir haben Mizawar gefunden! Gehn wir wieder? Mein Essen liegt im Klassenzimmer und ich hab Hunger!“ „Wir können ja zusammen Essen. Oder..?“, fragte Rika begeistert, klang aber gleich wieder verunsichert. „Sicher doch! Du hast sogar die Ehre mit uns an unserem Geheimplatz zu speisen!“ „Ein Geheimversteck?“ „Sie meint die defekte Mädchentoilette im zweiten Stock. Da will keiner hin, weil alle sagen da spukt der Geist vom Ex- Hausmeister rum und würde den Mädchen die Slips klauen!“ „Das klingt ja lustig.“ „Du bist echt merkwürdig, Mädel.“ „Ach komm Kazu. Ich finde es hat was."...
 

Die Zeit die Rika mit uns verbrachte war voller Lachen und Spaß unter uns dreien. Rika hatte zwar Probleme aus sich herauszukommen, aber sie war eine aufrichtige und gute Freundin. Schade war nur das Yochel so selten bei uns war. Er war öfters mal schlecht drauf und sprach nicht mal mit uns. Aber auch Rika hatte des öfteren schlechte Tage. Ihre mündlichen Leistungen waren, in Gegensatz zu mir gestiegen, was zur Folge hatte das einige der anderen Mädchen sie nachäfften und kicherten. Das verunsicherte Rika noch mehr. Kazue stellte diese zwar gleich nach der Stunde zur Rede und scheißst sie zusammen, aber sie ließen sich von ihr kaum etwas sagen. Für sie ist Kazue nur jemand aus der Unterschicht. Was mich betraf, ich schaute nur zu, weil ich wusste dass das was ich sage sie net interessieren würde. Aber ich weiß was Rika fühlt, anfangs wurde ich ja auch dumm angemacht wegen meiner Haare und meiner Augen. Vor allem wegen meiner Augen. Nur hatten sie es bei mir schnell aufgegeben weil ich net so leicht zu verunsichern war wie Rika. Bei Kazue hatten sie es zwar auch versucht, allerdings bissen sie bei ihr auf Granit. So war sie eben, die »soziale Gesellschaft«. Gemein und heuchlerisch... Megami hatte eben Recht. Die Welt ist ein dunkler Ort ohne Liebe. Liebe ist nur eine Jahrhunderte alte Illusion...
 

„Misaki... Suzuki... ich muss euch etwas sagen..“, sagte Yochel eines Tages zu uns. Kazu und ich waren auf dem Weg zum Unterricht, da kam uns Yochel entgegen. Er sah fertig aus.

„Was is?!“ „Misaki, du weißt doch noch als die Bullen bei mir waren.“ „Ja.“ „Sie... waren wegen meinen Eltern da. Sie haben sie verhaftet. Wegen Drogenmissbrauch und Handel.“ „WAS?!“ „Mizawar, aber... Das wussten wir nicht.“ „Natürlich net, ich hab es euch ja a net gesagt!!! Ich bitte euch nur um eins. Kommt mit zur Verhandlung! Ohne euch schaff ich das net.“ „Mizawar, wir...“ „Bitte! Und nimmt Ikebaki a mit. Ich bitte euch!“

Ich hatte Yochel nie mit so nem Blick gesehn. So einen schmerzgeplagten Blick. Kazu und ich haben darauf Ja gesagt. Auch Rika hatten wir Bescheid gesagt. Die Verhandlung war am darauffolgenden Wochenende. Ich, Kazu und Rika saßen mit Yochel in der ersten Reihe. Wir drei Mädels wussten net so genau wo wir hinschauen sollten, Yochel starrte die ganze Zeit zu seinen Eltern rüber. Das war er also. Yochel´s Vater Cole, der Stiefbruder meiner Mutter. Ich war so in Gedanken vertieft das ich die Verhandlung und das Urteil gar net mitbekam. Ich kam erst zu mir, als der Richter laut »schuldig« sprach, die beiden abgeführt wurden und Yochel plötzlich heulend zusammenbrach. Das war das erste Mal das ich Yochel hab heulen sehen. Rika und ich mussten ihn stützen, anderes hätten wir ihn hier nicht rausbekommen. Wir setzten uns auf die Treppen und versuchten ihn zu trösten... vergebens...

„Yochel... Yochel, jetzt beruhig dich doch wieder.“ „Aber... ich weiß net was ich machen soll. Meine Eltern hocken nun im Knast und ich weiß net wohin.“ „Aber es gibt doch sicher jemanden hier, oder Yoyo?!“ „Nein!!! Meine ganze Verwandtschaft lebt in Amerika!! Da will ich aber net hin!!!“ „Dann bleib doch!“ „Das geht net!! Die werden mich sicher dort hinschicken!!! Ich.. ich hab hier doch niemanden mehr.“ „Das ist nicht wahr!! Yochel... du hast doch immer noch uns.“

Daraufhin hatte sich Yochel in meinen Arme geschmissen. Gern hätte ich ihm geholfen, aber ich wusste nicht wie. Nach der Sache ist Yochel erst einmal mit zu Rika nach Hause gegangen. Bei mir sind zu viele Leute und bei Kazue.. ... Muss man da noch was sagen?! Aber Rika´s Mutter war total nett. Und verdammt jung! Rika sah ihr sehr ähnlich. Von Rika hatten wir erfahren das ihre Mutter bei einer Studienfahrt nach Frankreich schwanger geworden war. Ihre Mutter hatte Krebs und war oft krank. Und sie wusste a net wie die Klassenkameraden ihrer Tochter mit ihr umgingen. Vielleicht auch besser... Kazu und ich sind aber auch schnell wieder gegangen weil wir uns den Anblick net geben konnten. Kazu, die nie ne Mutter gehabt hat war den Tränen nahe gewesen. Und bei mir war es net anderes, weil ich an meine Mum dachte, die abgehauen ist weil ich ihre große Liebe getötet habe. Tante Miyako fragte mich zwar warum ich so ne Laune hatte, aber ich ging einfach in mein Zimmer und sagte den ganzen Abend nichts mehr... Ich hatte lang gebraucht um zu pennen, was schließlich auch der Grund dafür war warum ich verschlafen hatte!!!! NEEEEEIN!!!!!!!! Dabei hat die Lehrerin gesagt wenn ich wieder zu spät komme killt sie mich!!! Wie en Asi hatte ich mich umgezogen und rannte aus dem Haus. Irgendwie dachte ich an die schönen Wettkämpfe zwischen mir und Kai. Wo er wohl ist?! Ich hoffe ihm geht es gut! Gern würde ich ihn wiedersehen... Ach, was mache ich mir vor? Das wird eh nie passieren. Eher fangen die Yochels... ähm... die Schweine an zu fliegen!!! Ich wunderte mich aber wie schnell ich es in die Schule geschafft hatte. Fünf Minuten hab ich gebraucht, das genau rechtzeitig. Ha, wie genial!!! Mit einem breiten Grinsen rannte ich die Treppen nach oben. Doch mein Grinsen verblasste schnell als ich die Schreie aus meinem Klassenzimmer hörte. Was zum...? Klang wie Kazu!!! Ich riss die Tür auf und sah tatsächlich Kazu da rumstehen. Vor ihr die ganze Klasse, die sie böse anstarrten und Rika die hinter ihr stand. Oh, ich weiß was war! Die haben Rika wieder aufzogen und Kazu hat es gestunken!!!

„Was ist denn hier los?!“ „Kisa!!! Super!! Komm auf der Stelle hierher und mach die mit mir fertig!!!“ „Häh?!“ „Ach, halt dich einfach raus Misaki!! Auf dich haben wir heute echt keinen Bock!! Hock dich einfach hin und sag einfach nichts mehr!!!“, sagte eine zu mir, Nein, befahl es mir und schaute dann wieder Kazu an. Das... Das is ne Frechheit!!!! So langsam reicht es mir!!!!!!

„ICH SOLL MICH DA RAUS HALTEN UND DIE FRESSE HALTEN!?!! ICH GLAUB IHR SPINNT!!!!!!!!!! WENN HIER JEMAND MAL DIE FRESSE HALTEN SOLLTE DANN SEIT IHR DAS!!!!!!!!!!! SAG MAL MERKT IHR NOCH WAS!!??!?!?“ „Mehr wie du auf jeden Fall!!!! Wir haben gesagt du sollt dich raushalten!!!“ „Ansonsten geht es dir wie Suzuki!!! Aber es is ja klar das so ne Kreischkuh und ein Einauge zu so einer hält!!“ „Genauso eingebildet eben! Da haben sich drei gefunden!“ „Dann müssen wir den beiden eben auch klar machen das die hier net so zu rumstolzieren haben!! Die haben nichts zu sagen!!!“

So langsam reicht mir das!!!! Wütend ballte ich meine Hand zu einer Faust, holte aus und schlug sie gegen die Tafel. Die hatte gleich ein großes Loch. Kazu und Rika liefen blau an, wie der Rest der Klasse, während einzelne Tafelstücke zu Boden rieselten.

„Jetzt... hört ihr.. mir mal.. ganz.. genau.. zu...!!! Ihr... HABT A NIX ZU SAGEN!!!!!!!!!! UND WENN SICH HIER JEMAND ARROGANT VERHÄLT DANN JA WOHL IHR!!!!!!!!! WAS SOLL DAS?!?!?!?! IHR KENNT RIKA DOCH GAR NET!!!!!!!!!!!! SIE IST DOCH GENAUSO WIE WIR!!!!!!!!! VIELLEICHT KLÜGER UND RUHIGER, ABER SIE HAT DOCH GEFÜHLE, MENSCH!!!!!!!!!! WENN IHR SIE SO QUÄLT, UND RUNTER MACHT, DAS TUT DOCH IHR GENAUSO WEH WIE ES EUCH WEH TUN WÜRDE!!!!!!!!!!! WIE KANN MAN SO ETWAS SIMPLES NICHT BEGREIFEN!?!?!??!?!!!!!“, brüllte ich mit aller Kraft die meine Lunge zu bieten hatte. Einige von den Mädels wurden nachdenklich und senkten die Köpfe. Andere aber leider nicht!

„Halt einfach die Fratze, Misaki!!! Du hast nix zu sagen und dein geschwätzt geht uns am Arsch vorbei!!!“, schnauzte mich eine von ihnen an. Ich zeigte aber einen uninteressierten Ausdruck und grinste. Dann verengte eine rothaarige Tussi die Augen, packte ne Strähnen von mir und schnitt sie ab. Kazue und Rika schreckten auf, die anderen Mädchen grinsten etwas in sich rein.

„So Schlampe, das hast du jetzt davon!! Du hast dir deine blonde Mähne doch nur so lang wachsen lassen, damit du von den Jungs bemerkt wirst. Also zieh Leine! Und wenn du noch mal so ne Nummer bringst schneiden wir dir alle Haare ab!“ „Ach, etwa so?“, fragte ich in einem arroganten Ton, griff mir die Schere und schnitt mit die restlichen Haare ab. Nun waren sie fast etwas kürzer wie die von Mum waren, als bis knapp über die Schultern!

„Na, seit ihr jetzt glücklich?!!“, fragte ich und schmiss die Schere weg. Jetzt schauten sie alle blöd. Dafür wussten sie aber auch das man mir net drohen kann. Obwohl ich das mit meinen Haaren traurig fand.

„Was... zur...HÖLLE!?!?!?!!!!! WAS HABT IHR HIER SCHON WIEDER ANGESTELLT??!!?!?!“, schrie die Lehrerin hysterisch los. Ihr Blick fiel sofort auf mich, weil meine Hand von dem Schlag auf die Tafel ganz rot war und meine Haare auf dem Boden zerstreut lagen.

„Misaki?! Was bitte ist mit deinen Haaren passiert?!“ „Das?! Ach, ich wollt nur was ausprobieren. Einige meinten mit kurzen Haaren würde ich aussehen wie meine Mutter. Ich wollt nur wissen ob das stimmt.“ „Und die Tafel?“ „Die?! Ach, da war ne Fliege drauf! Ne ganz große aus den Tropen!! Wir wollen doch net das sich hier ne Seuche ausbreitet.“ „Nein! Natürlich nicht, Misaki!!! Und als Dankeschön für deine Vorsorge wirst du heute länger bleiben und das Klassenzimmer sauber machen!!! Und deine Haare wirst du auch zusammenkehren!! Aber zackig!!!!!!“ „Ja, Sensei!!!!“, salutierte ich und kehrte mit einem Besen meine Haare weg. Die Mädels setzten sich wieder und trauten sich nicht mich anzuschauen. Als ich an ihnen vorbei lief, schauten auch viele weg, aber einige sagten auch so was wie, dass sie es toll von mir fanden dass ich sie nicht verpetzt habe. Kaum das ich saß bemerkte ich Kazue´s Blick, der traurig und auch bemitleidend war.

„Kazue?! Is was?!” ,,Kisa… Oh Kisa.” ,,Hä?!“ „Kisa… deine Haare… Deine schönen, langen Haare.“ „Ach! Die wachsen doch wieder nach! Nur halb so wild. Aber die Gesichter von denen war es mir wert!“

Aber Kazu machte immer noch den Anschein als trauerte sie mir meinen Haaren hinterher. Wie gut das sie im Grunde schnell wieder wachsen. Auch zu Rika schaute ich noch mal. Auch sie sah aus als würde sie gleich heulen, aber eher aus Dankbarkeit. Ich lächelte etwas und schaute dann wieder nach vorne um net noch mehr Ärger zu bekommen. Rika und Kazu wollten zwar noch bleiben und auf mich warten aber ich sagte sie sollen gehen.

„Ich hab Lehrerkonferenz. In einer Halben Stunde bin ich wieder hier und dann ist alles sauber!!“ „Ja, Sensei!!“, sagte ich wieder und fing an zu kehren. Alter, ist das ne Sauerei hier! Was machen wir hier eigentlich immer?! Ich kehrte einfach weiter und plötzlich spürte ich eine eisige Aura, wie mein Blut gefrieren ließ. Wie...?.. Sind die etwa...?!

„Überraschung!!!!“, sagt ein Dämon mit einem schwulen und schrillen Akzent und schmiss mich aus dem Fenster. Wäre ich net in nem Busch gelandet hätte das übel enden können.

„Noch ein letztes Wort?!“, fragte der Dämon, als er runter gesprungen kam und genau vor mir stand. „Ja! VERRECKE!!!!!!“, schrie ich los und schoss das Vieh ab mit einem Blätterstrahl sauber durch den Bauch. Er schwankte zurück aber er blieb stehn. Und das wo man ihn so schön durch den Rumpf schauen konnte. Da kam noch ein leichtgrünlicher Lichtstrahl angeflogen und schoss ihn dem Kopf weg. Ich wusste gleich wer das war und derjenige kam auch gleich zu mir angelaufen und packte mich am Arm, kaum das aus dem Dämon Asche geworden war.

„AUA!!!!!!!! ZERR MICH NET SO!!!!!!! DAS TUT WEH!!!!!!!!!!!!“, schnauzte ich ihn an. Sacré, ein Engelsbote. Einer der wenigen Engel die dazu verdonnert wurden auf uns Wächter aufzupassen. Bei ihm war auch Tsubasa dabei. Tsubasa war immer sehr ruhig und fast noch ein Kind. Sacré war ein ausgewachsener und vor allem aggressiver Mann. Da Tsubasa sehr hellblau und Sacré so grün war denk ich immer gleich an Wellensittiche wenn ich seh. Da muss ich immer fast lachen. Allerdings verdirbt mir Sacré immer meine sonst so seltene gute Laune.

„Sei froh das ich dir überhaupt geholfen hab!!!!! DU BLÖDES GÖR!!!!!! ICH HAB DIR DOCH BEIGEBRACHT WIE MAN KÄMPFT, ABER NEIN, SELBST DANN KAPIERST DU ES NET!!!!!!!!!!!!!!!!!! DU BIST SO BLÖD WIE BLOND!!!!!!!!!!“ „DU BIST MINDESTENS SO BLOND WIE ICH!!!!!!!!!!!!!!!! AUßERDEM WÄRE ICH GANZ ALLEIN DAMIT FERTIG GEWORDEN!!!!!!!!!!!!! ICH HAB DICH NET UM HILFE GEBETEN!!!!!!!!!!!!! DU HÄTTEST RUHIG IM HIMMEL MIT DEINEM FETTEN ARSCH BLEIBEN KÖNNEN!!!!!!!!!!!!!!!“ „TJA, LEIDER IS DAS NUN MAL MEIN JOB!!!!!!!!!!! SEI FROH DASS DAS ÜBERHAUPT JEMAND MACHT!!!!!!! WIR WÄREN ALLE FROH WENN DU NET WÄRST!!!!!!!!!!!!!!!!“ „Sacré. Sacré, ich muss dir was sagen!“ „FRESSE VERDAMMT UND HALT DICH DA RAUS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrieen wir beide Tsubasa an, bis ihre hellblauen Augen feucht wurden und sie anfing zu heulen. „WÄÄÄH!!!!!! IHR SEIT SO GEMEIN!!!!!!!! ICH WOLLT EUCH NUR HELFEN!!!!!!!!!!!!!“ „Tsubasa... DAS HAST DU JETZT WIEDER TOLL GEMACHT, DU SCHNEPFE!!!!!!!!!!!!!!!!! WEGEN DIR HEULT TSUBASA JETZT!!!!!!!!!!!!!!!!“ „WEGEN MIR?!?!??!!!??!?!!!! DU SCHREIST DOCH RUM WIE SO EIN ASYLANT!!!!!!!!!!!!!!“ „ABER AUCH NUR WEIL DU MICH MIT DEINER DUMMHEIT AUF DIE PALME BRINGST!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“

So ging das immer weiter bis wir so laut waren das wir uns net mal mehr selber verstanden. Tsubasa heulte weiter. Das ging so noch ne Halbe Stunde. Sacré und ich waren so wütend aufeinander dass er mich mit Lichtkugeln und ich ihn mit Blättern und Erde bewarf. Hach, es ist doch imma wieder schön. Nur was dann kam war alles andere als schön.

„Äh, Sacré! Sacré…" ,,WAS IS!???!?!? ICH BIN GRAD DABEI DER SCHLAMPE HIER BENEHMEN BEIZUBRINGEN!!!!!!!!!!!!!!!!“ „Wir... wir werden beobachtet“, sagte sie und zeigte von sich aus nach links. Sacré und ich schauten in die Richtung in die ihr Finger zeigte und bekam sofort einen Schock! Wir werden wirklich beobachtet... von Kazue Und von Rika. Oh Gott! Sie haben alles gesehen!! Jetzt wissen sie bescheid!!!! Nein!! Nein, Nein, Nein, Nein, Nein!! Sie wissen was ich bin!! Sie werden auf der Stelle die Freundschaft kündigen!!! Verzweifelt sah ich zu Sacré in der Hoffnung dass er mir hilft. Er kann ihr Gedächtnis löschen und er will doch a net dass wir auffliegen. Allerdings grinste er selbstgefällig!

„Na dann, viel Spaß! Ich bin gespannt wie du aus der Scheiße wieder rauskommen willst! Komm Tsubasa wir gehn!“ „SAAAACRÈÈÈÈÈ!!!!!!!!!“, schrie ich ihm hinter uns sämtliche Schimpfwörter die ich kannte. „DU BLÖDES ARSCHLOCH!!!!!!!!!!! ICH HASSE DICH!!!!!!!!!!!!! ICH VERABSCHEUE DICH DU ANALRITTER!!!!!!!!!!!!!!!!!!! FICKNELKE!!!!!!!!!!!! SACKFALTE!!!!!!!!!!!!!! DU.... DU... DU BUMSBREMSE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ ,,Kisa… Kisa is das wahr?", hörte ich Kazue hinter mir fragen. Sie und Rika starrten mich mit großen Augen an. Sie warten auf ne Antwort. Aber ich kann nicht....

„Kisa... stimmt das? Bist du.. Bist du wirklich... Eine der mächtigen Vier?“ „Ich.. ich... TUT MIR LEID!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, flennte ich los und rannte sofort weg. Ich kann ihnen nicht mehr in die Augen sehen!!! Is ja auch egal ob ich es ihnen sage, sie werden eh nichts mehr von mir wissen wollen. Ich rannte durch die Gegend bis ich sicher war das Kazu und Rika mich nicht mehr einholen können. Ich wurde langsamer, da kamen sie gerade aus einer Ecke geschossen.

„WÄÄÄÄÄÄH!!!!!!!!!!!!!! WO KOMMT IHR HER!?!?!?!“ „Mädel, ich bin im Ghetto aufgewachsen, ich kenn sämtliche Abkürzungen. Was soll das? Wieso rennst du vor uns weg?!“ „Weil... weil... Na ja, ich bin doch... Ich bin doch ein Wächter.“ „Na und?!“ „Äh, was?!“ „Ich hab gesagt »Na und«? Was macht das schon wenn du en Wächter bist? Is das schlimm oder was?!“ „Nee, nur... Ich dachte, vielleicht wollt ihr dann etwas... distanzierter sein.“ „Kisa, was redest du da?! Du bist zwar en Halber Engel, aber...“ „Aber du bist immer noch unsere Freundin!“, sagte Rika für Kazu. Freundin...? Das ist mir zu hoch. Megami sagte doch wenn sie die Wahrheit erfahren werden sie mich verstoßen. Warum wollen sie dann immer noch mit mir zusammen sein. Ich kann es nicht verstehen...

„Also sag! Welches Element hast du?! Gibt es noch mehr von euch?!?“ „Kazue!!! Jetzt sei doch nicht so neugierig. Und, welches Element hast du nun?!“ „Erde.“ „Erde. Natürlich! Das Element der Substanz und der Natur. Das passt zu dir!“, sagte Rika mit strahlenden Augen. „Wahrscheinlich sind deswegen die Blumen im Schulhof net mehr am Arsch gegangen. Der Hausmeister hat doch so viel Ahnung von Blumen wie ich von Atomwaffen“, meinte Kazue. „Und gibt es noch welche von euch?“ „Ja, Meine Mum, Teru, Ayako, Onkel Sato und Tante Miyako. Meine Familie besteht zwar nur aus acht Leuten, aber sie sind alle Wächter.“ „Du hast Angst. Ich seh es in deinen Augen.“ „Ja, hatte ich. Ich dachte ihr wollt mich dann nicht mehr haben.“ „Ooooh... Komm her, Mieze“, sagten sie beide und nahmen mich in die Armen. Und ich war kurz davor zu heulen. Sie wissen bescheid... Aber.. aber sie wollen bei mir bleiben.

„ZUM LETZTEN MAL!!!!!!!!!! ICH LASS DICH NET EINZIEHEN!!!!!!!!!! UND JETZT VERSCHWINDE ENDLICH!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie jemand die ganze Straße runter. Wir drei schreckten zusammen und auch andere Leute schauten neugierig die Straße runter. Und da wir drei genauso neugierig waren wie der Rest der Welt schauten wir natürlich nach und sahen Yochel auf der Straße sitzen. Der saß vor der Tür eines Hochhauses und aus einem Fenster des Erdgeschosses blickte en wütender Mann raus.

„Och bitte. Sie können mich hier net hocken lassen!“ „UND OB ICH DAS KANN!!!!!!!!!!!! DU MISTKERL HAST MEINE TOCHTER VERFÜHRT, ICH GEB DIR DOCH KEINE WOHNUNG UND SCHON GAR NET UMSONST!!!!!!!!!!!!!! DA MÜSSTE ICH JA BESCHEUERT SEIN!!!!!!!!!!!!!!“ „DANN BLEIB ICH EBEN DIE GANZE NACHT HIER HOCKEN WENN ES SEIN MUSS, BIS SIE MIR NE WOHNUNG GEBEN!!!!!!!!!!!!!!!“ „DA KANNST DU LANGE WARTEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie der Mann Yochel an und klatschte das Fenster zu. Ich verstehe. Yochel will wohl hier ne Wohnung haben damit er net nach Amerika muss. Aber er sah geknickt aus. Sein Plan geht offensichtlich nicht auf. Armer Yochel! Und die Leute interessierte es auch net großartig. Aber vielleicht wenn da mehr wie einer sitzt? Kazue, Rika und ich schauten uns an. Anscheinend hatten wir alle den selben Gedanken. So gingen wir zu Yochel und setzten uns alle zu ihn auf den Boden.

„Misaki? Suzuki? Ikebaki?! Wo kommt ihr denn her?!“ „Frag am besten net, Mizawar!“ „Wir helfen dir Yochel! Wir lassen auf keinen Fall zu das du nach Amerika gehst!“ „Du bist doch unser Freund.“ „Hach, Mädels. Ihr seit so süß!!!!!!“, sagte er und legte seine Arme um uns das wir fast erstickten. Nach dieser Knuddel-Attacke konzentrierten wir uns schließlich wieder auf unsere Mission. Doch nach vielen, vielen Stunden wurde es dunkel und wir waren kein Schritt weiter. Wir hatten es höchstens geschafft das unsere Knie eingeschlafen waren. Als der erste Stern am Himmel zu sehn war schaute der Mann wieder aus den Fenster.

„Ich glaub das nicht! Die Pest vermehrt sich!!! Schön, dann könnt ihr alle zusammen da draußen warten, meine Entscheidung steht fest.“ „SIE SCHEIß ARSCHLOCH!!!!!!!!!“, schrieen Kazu und Yochel zusammen. „Dieser Wichser. Ich bring ihn um.“ „Kisa! Kisa, ich glaub den kenn

ich. Der ist mit unserer Nachbarin zusammen.“ „Sicher, Ikebaki?“ „Ja, ich bin sicher.“ „Aber der Typ is verheiratet... .... .... Moment mal.... HA!!!!!! HA, HA!!!!!!!!!!!!!! DU LOSER!!!!!!!!!!!!!!!! ENDLICH WEIß ICH WIE ICH SIE RUMKRIEGE!!!!!!!!!!!!!!!!!!! SIE FICKEN FREMD!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „MACH ICH GAR NET!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „LEUGNE ES NET!!!!!!!!!!!!!!!!! DU BIST GESTELLT!!!!!!!!!!!!!!!! ALSO GIB MIR DIE WOHNUNG ODER WIR PETZEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „DAS IS ERPRESSUNG, DU SCHEIßBALG!!!!!!!!!!!!!!“ „SIE FICKEN FREMD, DAS IS NOCH SCHLIMMER!!!!!!!“, schrieen wir alle Vier gleichzeitig. Nach einem minutenlangen Konflikt haben wir ihn schließlich doch rumgekriegt. Wir verpetzen ihn nicht, dafür darf Yochel für ne lausige Miete in einem Apartment im achten Stock wohnen. Yochel darf bei uns bleiben. Yeah!!! Das teuflische Quartett bleibt zusammen. Alles bleibt wie es sein soll. Nur das Kazu und Rika bescheid wussten und ich.... ich war erleichtert...
 

So, das war´s nun mit den Rückblicken aus Kindertagen. Ab dem nächsten Kapitel hat diese FF endlich wieder mehr mit Beyblade zutun. Ich habe die ersten Vier Kapitel damals nur noch geschrieben, weil meine Freundinnen genauer wissen wollten wie die Clique zueinander gefunden hat. In nächsten Kapitel treffen wir endlich auf fünf merkwürdige Gestalten, die wir alle nicht kennen.^^ Seit gespannt!

vergangene Freundschaft

Zum Thema: die Bladebreakers - Rette sich wer kann!!!

Ja, es war eigentlich klar wer diese fünf Personen sind. Eigentlich ist die ganze FF sonnenklar, weil wir ja alle Beyblade gesehen haben. Ich persönlich fand es etwas schwer eine FF über die erste Staffel zu schreiben, Spannung und neue Dinge hineinzubringen, aber sich dabei an die Storyline zu halten. Ich wollte die erste Staffel so sehr wie es ging beibehalten und versuche OoC zu vermeiden. Obwohl wir ja alle wissen wie die World Championships laufen werden enthält meine FF denke ich genug mysteriöse und spannende Dinge. Aber das müsst ihr entscheiden. Und dieses Kapitel bringt mich schließlich zu nem Geständnis: Ich kann Ray net leiden!!! (Ich entschuldige mich hiermit bei allen Ray-Fans, aber es is halt so!^^" Bitte vergibt mir!!!)
 

- vergangene Freundschaft
 

„Noch fünf Minuten, dann ist Abgabe!” „WAS?!?! In fünf Minuten!!??! Das schaffen wir doch nie!!!!“ „Sauerei ist das!!!“ „Weniger quatschen, mehr schreiben, meine Damen“, motzte die Lehrerin und blätterte weiter in ihrer Zeitung rum. So ne Frechheit. Von wegen drei Stunden Zeit. Das waren net mal zweieinhalb, in der Zeit schafft doch kein normaler Mensch so en Megaaufsatz, nicht mal ich. Ich hasse Schule! Aba egal! Nur noch Morgen die Englischprüfung und dann endlich Sommerferien!!! Mittlerweile sind wieder zwei Jahre vergangen, seitdem Kazue und Rika die Wahrheit erfahren haben. Als ich meiner Familie davon erzählte verlor meine Tante das Bewusstsein, Sacré seine Nerven und ich wegen Megami fast meinen Kopf. Aber aus irgendeinen Grund, den ich bis heute nicht versteh durfte ich bei meinen Freundinnen bleiben und ihr Gedächtnis wurde auch nicht gelöscht. Nur Yochel weiß nichts davon. Der ist nun im letzten Jahr der High School und verdient sich seine kleine Miete mit Nachhilfe in Mathe und Physik. Dass Yochel Physik versteht hat mich schwer gewundert. Was mich weniger wundern würde, wäre wenn Yochel seinen Nachhilfeschülerinnen mehr beibringt als nur das. Kazue und ich sind mittlerweile Vierzehn, Rika noch Dreizehn und im letzten Jahr der Mittelschule, Ayako und Teru ein Jahr drunter. Aber egal welcher Jahrgang, momentan hocken wir alle in irgendeiner Prüfung. Außer Rika, die war schon seit über zwanzig Minuten fertig. Aber auch Kazue und ich schafften es ehe die letzten fünf Minuten um waren. Wir waren genau gleichzeitig fertig und machten en Wettrennen durch das Klassenzimmer, den Kazu gewann, aber nur weil ich über die Tasche einer Klassenkameradin fiel. Als Rache dafür das sie mich ausgelacht hatte trat ich ihr mit aller Kraft gegen das Bein.

„AUA!!!!!!! SCHEIßZICKE!!!!!!!!“ „Selber Zicke!“ „Kisa! Kazue! Und wie ist die Prüfung gelaufen?“, fragte Rika schon ganz aufgeregt. „Bei mir super!“, sagte ich erleichtert und zeigte ihr das Peacezeichen. „Hast du auch den Brief genommen, Kisa?“ „Klar! Das blöde Buch zu lesen war ja auch das Einzige was ich je im Japanischunterricht gemacht hab. Hast du auch den Brief genommen, Kazu?“ „Spinnst du! Ich wusste ja net mal den Titel von dem Buch. Ich hab die Textanalyse genommen. Pamela Anderson und Jamie Oliver in »Wilde Gören, dicke Möhren! Eine Affäre zwischen Töpfen und Pfannen!«“

...
 

„Kazu... bist du auch in der richtigen Prüfung gewesen? Oder hast du wieda zu viel gesoffen?“, fragte ich sie todernst. „Wir bringen dich ins Krankenzimmer!!!“, sagte Rika leicht hysterisch und wollte Kazue dorthin schieben. „Das war doch nur en Witz. Habt ihr mir das wirklich abgekauft? Ich hab die Argumentation über die Schuluniform genommen. Hoffentlich denken die Lehrer darüber nach wenn se das lesen und schaffen den Fummel hier ab!“ „Ach komm, so schlimm ist sie auch wieder nicht!“ „Und meine Schätzchen, wie war die Prüfung?!“, fragte plötzlich Yochel der wie aus dem Nichts auftauchte und die Arme um mich und Rika legte. „Ich denke ganz gut...“ „Sei doch net bescheiden, Ikebaki!! Du hast bestimmt ne super Arbeit hingelegt!! Und du a, Misaki!! In Japanisch bist du doch eine der Besten!!!“ „Yochel, du schmeichelst mir.“ „Und du, Suzuki?!“ „Fahr zur Hölle!“, maulte Kazu. „Uh, heute hab ich wohl nen guten Tag erwischt! Wisst ihr Mädels, ich bin froh das es bei euch allen so gut gelaufen is. Bei mir war das net so. Ich schrieb damals ne Erörterung über »Pubertät und Sexualität- wie gut sind die Teenager von heut aufgeklärt und wodurch?«“ „Das glaub ich dir. Bist du überhaupt aufgeklärt worden?“ „Türlich wurde ich aufgeklärt, für was en sonst gibt es das Fernsehprogramm?!“ „Ich find es aber wichtig wenn Eltern das machen. Ich wurde a von meinen Eltern aufgeklärt“, erzählte ich. „Ach, die Pornos um drei Uhr morgens tun es auch!“ „Aba da lernst du net richtig wie man seinen Partner befriedigt! Papa hat immer gesagt das es wichtig is zu wissen auf was dein Partner steht und wie man ihn befriedigen kann. Stell dir vor deine Mutter oder dein Vater hätten sich zu dir gesetzt und erklärt wie man es einer Frau besorgt!“ „... ... ... Dank dieser Vorstellung werd ich nie wieder Sex haben!“ „O-nee-chan!”, rief Ayako über den Flur und kam zu mir gerannt. Teru schlenderte ihr hinterher und ich und Ayako gaben uns ein Küsschen auf die Wangen.

„Und, wie ist Mathe gelaufen?!“ „Ging so... Ab den Parabeln wusste ich zwar nichts mehr, aber ich bin durchgekommen.“ „Na siehst du! Und du Teru? Du siehst net gut aus, war es so schlecht?“ „Eeeeeh... mein Schädel brennt..“ „Gott Junge, was hast du gemacht?!“ „Der Lehrer hat zu ihm gesagt er könne sich die Arbeit schenken, er wäre eh ne Flasche in Mathe. Teru is ausgetickt und hat angefangen zu rechnen als hinge sein Leben davon ab. Der Lehrer hat gemeint er hätte noch nie gesehen das ein Schüler so schnell eine Arbeit abgegeben hat.“ „Oh Teru, du musst an die Luft, du kriegt a was zu trinken. Immer ein Fuß nach dem anderen..“, sagte ich zu ihm und Yochel stützte ihn etwas beim Laufen. Draußen setzten wir ihn auf einer Bank ab.

„Ey Möhre, alles senkrecht bei dir?!“, fragte Yochel und gab Teru en leichten Klaps auf die Schulter. Irgendwie hatten die beiden es geschafft sich anzufreunden. Ich glaub aber eher das Teru Yochel als ne Art Mentor oder Vorbild sieht und Yochel Teru als Lakai. Aber den beiden zuzusehen ist doch immer wieder lustig.

„Ich.. Ich seh überall Zahlen... Zahlen und sie tanzen Limbo...“ „Noch jemand der mit Alkohol in die Prüfung is?!“, fragte ich mich. „Mein Kopf brennt... Ich glaub ... ich explodiere....“ „Hier hast du Wasser!!“, sagte Ayako und leerte ihre ganze 1 Liter Flasche (wovon grad mal noch nie Hälfte drin war) über ihm aus. Teru saß stumm und auch irgendwie entsetzt auf der Bank und wir standen alle genauso stumm daneben.

„Ich... ich fühle mich so... angepisst.“ „Sieh´s mal so, Bruderherz. Du bist endlich wieder etwas klarer im Kopf.“ „Ich geb dir glei! Dummes Kind!“ „Selber dummes Kind!!“ „Zwerg!!“ ,,Idiot!!“ „Doofe Gans!!“ „Dumme Ente!!“ ,,HA!!! Kinder, ich hatte eben einen Geistesblitz!!“, sagte Yochel plötzlich und streckte die Arme in die Luft, als hätte er eine Erleuchtung gehabt. „Hä?“ „Beim Wort Ente is es mir schlagartig wieder eingefallen. Misaki, erinnerst du dich noch an Kai?!“ „Kai?! Natürlich erinnre ich mich noch an Kai!“ „Der Spaßti-Kai?! Ja, an den erinnre ich mich a noch!“, sagte Kazue. „Kai?! Wer ist das?“, fragte Rika, weil sie ja als Einzige von uns Kai net kannte. „Kai? Das erzähl ich dir, Rika!! Kai... Du musst wissen dass das Ding so unnötig is dass das reine Gehirnzellenverschwendung is den zu kennen. Aber ich mach´s trotzdem. Dieses Teil is das Dümmste was ich je gesehen hab, dementsprechend auch seine Haarfarbe. Er ist egoistisch und undankbar und bei seinem Anblick denkt man an Enten, wie Mizawar es uns eben so schön demonstriert hat!“ „Mensch Kazu, du bist fies!“, motzte ich rum. „So schlimm wie du sagst war er nun auch wieder net!“ „Das sagst du nur weil er dir gefallen hat!“ „Gar net wahr!“ „Doch wahr!!“ „GAR NET WAHR!!!!!!!!!“ „Leugne es net Kisa!!!! Da hast du mir vor zwo Jahren was anderes erzählt!!!“ „Ach, was hat Kisa erzählt?!“ „Lass wachsen, Karotte! Ich will es a hören!“ „WAG DICH TERU!!!!!! ICH BRING DICH UM!!!!!!!!!!!“, schrie ich rum und fiel über Teru her. Wir beide fielen von der Bank und ich setzte mich auf Teru um ihn besser würgen zu können.

„Sag nur ein falsches Wort und ich bring dich um!!!! Hast du mich verstanden?!?!“ „Ver... flu.. te... Ziiickeeee......!!!“ „K.. Kisa... Jetzt hör doch auf, du tust ihm nur weh!“ „Weiter! Weiter! Weiter! Weiter!“ „HEY MISAKI!!!!!!“, schrie der Rektor der Jungenschule zu uns rüber. Bei dem Namen Misaki reagierten Ayako, Teru und ich sofort und schauten, gehorsam wie ne Bande Soldaten zu ihm rüber.

„Du nicht Ayako. Kisa und Teru Misaki, was soll das schon wieder!!!!“ „Wieso?!? Wir zeigen uns doch nur unsere Liebe. Nicht wahr, Teru?“ „Hel.. Helfen sie.. mir... Die.. Schlampe.. will.. mich.. tö..“ „Ich sagte, wir zeigen uns unsere Liebe, Gell Teru!!!!!!!“ „Ja... ja tun wir...“ „Na siehst du, war doch gar net so schwer“, sagte ich zufrieden und ließ ihn wieder los. „Scheiß Schlampe!!! Das kriegst du zurück, das schwör ich auf meine beschissene Haarfarbe und deine genauso beschissenen Augenfarbe!“ „SAG NOCH EINMAL WAS GEGEN MEINE AUGEN UND ICH REIß DIR DEINEN KOPF GLEICH GANZ AB!!!!!!!!!!!!!“ „UND WENN IHR NET ANFANGT EUCH WIE NORMALE MENSCHEN ZU BENEHMEN SCHICK ICH EUCH IN MEIN BÜRO UND WENN ICH EUCH BEIDE DAHINTRETEN MUSS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie der Rektor uns an. „DAS IS VERBOTEN!!!!!! KEINE KINDESMISSHANDLUNG IN SCHULEN!!!!!!!!!! IN DER BIBEL STEHT MAN SOLL SEINEN NÄCHSTEN LIEBEN WIE SICH SELBST!!!!!!!!!!“ „Wer hat behauptet dass ich mich lieb hab?“ „A... äh.. Ja, da fällt dir nichts mehr ein.“ „Ja, da schaust du! Ja, ich hab die Blondine zum schweigen gebracht! Yeah, ich bin so gut!!!“ „Öhm.....“ (alle) „Und zur Krönung des Tages werden sie beide, Kisa und Teru Misaki nachsitzen!“ „WAS?!?!??!“ „Kein »was«! Ich erwarte euch dann nach der Pause“, sagte er breitgrinsend und machte den dünnen. „Ich glaub das net!!! Darf er das überhaupt??!“ „Das ist alles deine Schuld, du doofes Katzenvieh!!!“ „Du hast angefangen!!!!!“, schnauzten Teru und ich wieder rum und waren dabei dem anderen die Haare rauszureißen. „Yoyo, mach was!” ,,Wie du wüschst, little Ayako. Misaki! Karotte, sofort aufhören!“, sagte Yochel und zerrte uns beide weg. „Ihr benimmt euch jetzt wie es sich für liebe kleine Kinder gehört, sonst gibt es dieses Jahr keine Weihnachtsgeschenke vom Christkind.“ „Du bist Jude, du hast kein Recht so was zu sagen.“ „Pass auf, ich hab heut noch nix gegessen und hab unheimlichen Bock auf Karottensalat. Außerdem, freut euch! Ich hab mit euch Nachsitzen.“ „Was hast du diesmal angestellt, Mizawar?“, fragte Kazu. „Hab mit en paar Kumpels auf dem Klo geraucht.“ „Aber das is doch bei dir nix Neues.“ „Ja, aber auf dem Mädchenklo.“ „Och nee! Yoyo, wieso machst du so was?“, fragte Rika. Yochel antwortete ihr aber nicht, denn er wurde von Kazue misshandelt. Nach der Pause folgten wir Yochel gehorsam, aus Angst Weihnachten keine Geschenke zu kriegen. Obwohl Jungen und Mädchen hier getrennt waren hatten alle immer im zweiten Stock der Jungenschule Nachsitzen. Die grimmige Konrektorin war schon da und las in der Zeitung, bei ihr noch drei Jungs. Ich setzte mich in die Mitte des Raumes, Yochel neben mich und Teru hintendran. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen, träumte von verschiedenen Dingen... ließ im Kopf meine Lieblingslieder abspielen.. Dachte an meine Arbeit.. Und sah plötzlich ein vertrautes Gesicht... Kai..?.. Hä?... Wie kam ich eben auf den?

„OOOOOH!!!!!! ICH HALT DAS NICHT AUS!!!!!!!!! WIR SITZEN HIER SCHON SEIT EINER EWIGKEIT!!!!!! ICH WILL HIER RAUS, BEVOR ICH NOCH WAHNSINNIG WERDE!!!!!!!“ „Herr Misaki, sie sitzen hier noch keine zehn Minuten! Denken sie wirklich das ich sie einfach gehn lasse nur weil ihr letztes bisschen Hirn dabei ist abzusterben?! Sie bleiben die eineinhalb Stunden hier sitzen!“ „Eineinhalb.. eineinhalb Stunden... DAS HALTE ICH NICHT AUS!!!!!!!! DIE WÄNDE!!!!!! SIE KOMMEN NÄHER!!!!!!! PANIK!!!!!!!! AAAAAAAAH!!!!!!!“, schrie einer der drei Jungs und sprang kopfüber aus dem Fenster. Während wir andren ihm verduzt hinterher sahen, rief die Konrektorin im Rektorrat an.

„Ja, wir haben wieder einen T-12.. Ja, es hat sich wieder einer aus dem Fenster gestürzt, also sagen sie dem Hausmeister er soll den Restmüll entfernen! Danke!“ „T-12... War das bei uns net tot stellen?“ „Nein, das war D-12! T-12 ist so tun als ob man Gift schluckt und Krämpfe vortäuschen!“

Was Teru und ich da redeten schien keinen Sinn zu haben, hatte es im Großen und Ganzen eh nicht. Als wir klein waren haben wir uns lauter Pläne gegen Dämonen und anderen Tücken das Alltags ausgedacht und diese mit Buchstaben und Nummern markiert. Das stand alles in einem kleinen Buch aufgeschrieben. Teru blätterte gerade darin rum und schlug es dann eingeschnappt zu.

„Scheiße, hast Recht!“, sagte er und drückte mir 300 Yen in die Hand, das war der Wetteinsatz. „Also gut! Ich geh kurz zum Hausmeister um ihm zu zeigen wo der Restmüll liegt. Ihr bleibt hier und denkt nicht mal im Traum dran abzuhauen!“ „Niemals!“, sagten wir unschuldig... Aber kaum das sie weg war packten wir unsere Sachen und rannten davon. Teru und ich liefen bequem nach Hause, Yochel blieb zurück. Er müsste einer Schülerin noch Physiknachhilfe geben. Nachhilfe, na klar!

„Wenn wir Onkel Sato erzählen das wir Nachsitzen hatten gibt es Ärger!“ „I wo! Okay, etwas vielleicht, aber wenn wir ihm erzählen das wir einfach getürmt sind wird er lachen! Und in der Zeit wo er lacht verziehen wir uns in unsere Zimmer!“ „Der Plan ist gut. Haben wir den schon?“ „Nee... Wie wär es mit L-49?“ „Die Nummer ist schon vergeben!“ „Dann... bis wohin haben wir L?“ „Das Letzte is... Ich glaub 86!“ „Dann machen wir 88!“ „Wieso?“ „Weil ich eine lustige Zahl haben will“, sagte mein Orangehaariger Cousin und wollte das Buch samt nen Stift rausholen, bis unsere Souls zu leuchten anfingen. „Oh.. klasse! Dämonen! Wer geht? Du oder ich?“ „Hm... Kopf oder Zahl?“ „Zahl!“, sagte Teru ohne groß nachzudenken und warf eine Münze. Ich hoff für ihn es war keine Schummelmünze. Die Münze fiel zu Boden, drehte sich auf der Stelle... und es war Kopf.

„YEAH!!!!!! Ich hab gewonnen!!! Ich darf die Dämonen verkloppen!!!“ „Och man, heut hab ich echt null Glück! Also, ich sag Ma und Paps das du später kommst.“ „Besser nicht! Wenn sie erfahren das ich wieder etwas im Alleingang mache, erwürgen sie mich. Sag ihnen ich bin bei Kazu.“ „Aber die kontrollieren das.“ „Eben! Wenn die bei Suzukis anrufen... Kazu lügt immer für mich und dem größten Säufer der Stadt traut kein Mensch.“ „Schlaues Kätzchen! Dafür kriegst du en Leckerlie. Tschüssi!“, sagte Teru, drückte mir ein Mars in die Hand und rannte weg. Och man, die ess ich doch gar net!! Ich schmiss es in den nächsten Mülleimer und ließ mich von meinem rosaroten Stein leiten. Er führte mich zur Brücke, dann hörte er auf zu leuchten. Also sind sie hier irgendwo... Mein Stein wurde zum Schwert und ich hielt es kampfbereit in meinen Händen. Ich wartete und wartete, aber nix geschah. Gelangweilt verschränkte ich die Arme und verrollte die Augen.

„Leute, das is alles andere als lustig!!! Ich hab besseres zutun. Ich schreib Morgen ne Prüfung. Also tut mir einen Gefallen und bewegt eure fetten Ärsche!“ „Wie du willst, Gotteshure!“, schrieen ihre schrille Stimmen, Energiekugeln kamen auf mich zugeflogen. Ich duckte mich und knapp über mir trafen sie aufeinander und explodierten sie.

„Ihr Mistviecher!!!!!“ „Danke für die Blumen!!!!!!“ „Ihr wollt Blumen?!??! Die könnt ihr haben!“, keifte ich los und schoss mit zwei Blütenstrahlen. Als einer von hinten auf mich zukam halbierte ich ihn mit meinem Schwert. Die Asche des Dämons flog mir um die Ohren und in die Augen. Ich versuchte es aus meinen Augen zu reiben, aber kaum das ich etwas klarer sah, knallte mir irgendein Dämon seine Pranke in die Fresse. Ich flog hochkantig ins Wasser, ausgerechnet da wo meine Kräfte nicht funktionierten. Ich versank, Dämonen folgten mir. Ich hätte bei Teru bleiben sollen. Da leuchtete mein Blade! Das Licht was von ihm ausging umhüllte mich und irgendwas kam aus meinem Blade... Dramania!!!!! Sie hielt die Dämonen von mir fern, zerfetzte sie regelrecht. Ihre Asche trieb wieder nach oben und schwamm auf der Oberfläche. Als anscheinend keine mehr da waren schwamm ich auch wieder nach oben. Kaum wieder an der Oberfläche schnappte ich erst einmal nach Luft und schwamm so schnell wie möglich an Land. Etwas geschwächt zog ich mich aus dem Wasser. Eine Weile blieb ich auf den Knien, dann klappte ich erst einmal zusammen...
 

„Was meinst du, ob sie tot is?“ „Nee, die lebt noch. Was die hier wohl macht?“ „Ich sag die is doch tot.“ „Wart mal Tyson, sie bewegt sich“, hörte ich einige Stimmen sagen. Ich bin entdeckt worden... So en Mist! Bestimmt haben sie das mit den Dämonen auch bemerkt... Wie lang war ich eigentlich bewusstlos? Ach, sicher net so lang. Ich fing wieder an mich zu bewegen und als ich auf den Knien war schaffte ich es auch meine Augen zu öffnen. Und kaum konnte ich wieder richtig sehn sah ich schon in die Augen eines fremden Jungen mit ner Kappe. Wir sahen uns an und kaum ein paar Sekunden später spritzte ich schreiend auf.

„WÜÜÜÄÄH!!!!!!!! ES LEBT!!!!!!!!!!!“ „WEICHEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!“, schrie ich und machte mit meinen beiden Zeigefingern ein Kreuz. „VERDAMMT!!!!!!!! EIN ZOMBIE!!!!“ „ZOMBIE?!?! ICH DARF DOCH WOHL BITTEN!!!!!!!! ICH SEH DOCH NET AUS WIE EIN ZOMBIE!!!!!!!!!! IHR SPANNER, WAS WOLLT IHR VON MIR!!!!!!!!!!“ „SPANNER?!?!??!?!?“ „Tyson! Sag mal, ist das hier dein Blade?“, fragte der blonde Junge und hielt aus mir unerklärlichen Gründen Dramania in seinen Händen. „Ja, das is meiner! Dramania!!! Aber... wo habt ihn her?? Ihr wolltet ihn mir klauen!!!“ „Nein! Wir sind selber Blader, wir brauchen keinen Blade“, sagte der Junge mit der Kappe und hielt mir seinen vor die Nase. Auf seinem Bit war ein blauer Drache abgebildet... Ein Bit Beast??! Er hat ein Bit Beast?... Ich war noch sehr erstaunt darüber, doch der Junge reichte mir freudig seine Hand.

„Ich heiße Tyson und du?!“, fragte er und lächelte breit. Ich sah ihn erst etwas misstraurig an, aber nahm dann seine Hand.

„Hi, freut mich. Ich heiße Kisa!“ „Lisa?“ „Nein!!! Kisa!!!!!“ „Komischer Name!“ „HEY!!!!!! Wer fragt dich?!?!? Wie heißt du überhaupt, damit ich deinen Namen auf deinem Grabstein verewigen kann!!!“ „Ich heiße Ray!“ „Und ich bin Max“, sagte der blonde Sunnyboy. „Hm.. du scheinst nett zu sein. Ich mag dich!“ „Und das hier ist Kenny“, sagte Tyson noch und hinter ihm und Ray tauchte noch ein kleiner Junge auf den ich gar nicht erst gesehen habe. Seine Augen waren durch seinen Pony total verdeckt. Sieht der überhaupt was?

„Hi, Kumpel! Aber.. wenn ihr meinen Beyblade net klauen wolltet, wie seit ihr dann an ihn rangekommen?“ „Das wollten wir dich eigentlich fragen!“, sagte Kenny und tippte auf seinem Laptop rum. „Wir haben hier trainiert, da kam dein Blade plötzlich angerast.“ „Was? Nein, glaub ich nicht!“ „Dann frag Dizzi.“ „Dizzi?“ „Hallo! Ich bin hier drin!“, sagte irgendwas in Kenny´s Laptop und hielt mir den Bildschirm vor die Nase. „Hallo!“ „Ähm.... Hi... Was.. im Namen Gottes...?!“ „Dizzi ist ein Bit Beast, aber anders als andere Bit Beasts ist sie in meinem Laptop.“ „Hammer...“ „Noch mal auf das Thema zurückzukommen. Dein Beyblade hatte sich mit der Kraft deines Bit Beasts selbstständig gemacht und hat uns schließlich zu dir geführt. Du langst da eine ganze Weile!“ „Ja, wieso lagst du da?“, fragte mich dieser Ray. Ja, was sag ich jetzt? Dämonen wollten mir nach dem Leben trachten? Das kann ich net bringen!

„Na ja, heute ist eben niemand mehr sicher. Überall Perverse... Ihr seit doch keine Perversen, oder?!“ „Niemals!!!“, sagten sie alle, sicher war ich mir trotzdem net. Das sagen doch alle Männer.

„Hey, wie wäre es mit einem schnellem Match?!“ „Tyson, sei nicht so unverschämt!!“ „Gern, warum nicht?“ „HÄ?!?“ „Spitze!!! Wir haben etwas weiter hinten eine Arena!!“ „Wow! Ihr denkt wirklich an alles!“ „Logo! Wir sind das Spitzenteam der BBA und nehmen an den World Championships teil!“

Also hatte ich es hier nicht mit ein paar Kindern zutun. Das hier waren wahre Könner...

„Sag, wie gut bist du im Bladen?“ „Ähm... Ich trainiere regelmäßig.“ „Hm, gut! Kann man gelten lassen. Ich will sehn wie gut du bist!! Na komm schon!“ „Hm... Na ja, ich weiß nicht. Ich hab noch zutun...“ „He, ein echter Blader nimmt jede Herausforderung an!“ „Genau, deswegen kämpfst du jetzt mit mir!“ „Ray, ich wollte aber!“ „Na schön, Kumpel!“ „Hey... Aber ich wollte doch mit ihr...“ „Vergiss es, Tyson. Für die beiden existierst du net mehr!“, sagte Dizzi zu ihm und Tyson war mehr als nur beleidigt, was zur Folge hatte dass Max ihn trösten musste. Kenny zeigte mir wo sie ihre Beyarena war und ich folgte ihnen schweigend. Ach Kisa, auf was hast du dich wieder eingelassen?

„Damit eins mal klar is. Nur weil du ein Mädchen bist, heißt das nicht dass ich mich zurückhalten werde“, meinte Ray selbstbewusst und machte seinen Blade startklar, genau wie ich. „Na, das hoff ich für dich. Ich komm selten zu Gegnern, da will ich keine Waschlappen haben. Let it Rip!!!!”, riefen wir und der weisse und der leichtrote Blade drehten sich in der Arena. Sie drehten ihre Runden und trafen sich für kurze Zeit in der Mitte zum Kampf.

„LOS, DRIGGER!!!!!!“, schrie Ray, sein Blade drehte sich plötzlich schneller und holte Anlauf, um Drami aus der Arena zu werfen, aber durch einen geschickten Move wisch sie ihm aus. Als Drigger es erneut versuchte wisch Drami wieder aus.

„Man, is die schnell!“, staunte Max. „Ah, zu der Sorte gehörst du also. Zu spielst mit deinem Gegner, ehe du sie angreifst.“ „Im Bladen bin ich eben sadistisch, so wie Katzen nun Mal sind! Aber genug mit den Spielchen!! DRAMANIA, SOLARIA CROSS ATTACK!!!!!!!!!“, befahl ich und Drami blieb auf der Stelle stehen. Sie blieb einfach stehen und drehte sich bis ein so strahlendes Licht aus meinem Bit kam das niemand von uns etwas sehen konnte.

„Verdammt, das blendet!!!“ „Ich seh nix!!“ „Hat irgendjemand Sonnecreme für meine Schaltkreise?!?“, schrieen unsere Zuschauer im Hintergrund. Im grellen Schein konnte ich Drami´s Umrisse erkennen und zwei Lichtstrahlen, die zusammen ein Kreuz formten und auf Drigger einschlugen.

„So leicht kriegst du mich nicht!! DRIGGER, TIGER CLAW!!!!!!!!!!“

Nun war noch ein Licht zu sehen. Es war leichtgrün. Ein weisser Tiger kam und er schaffte es tatsächlich meiner Attacke auszuweichen. Das Licht schwindete, auf dem Boden der Arena sah man zwei tiefe Kratzer, die ebenfalls ein Kreuz darstellten. Das Einzige was von meiner Attacke noch übrig war.

„Nicht schlecht! Deine Attacke hat es in sich.“ „Dankeschön! Aber schau mal auf deinen Beyblade. Meine Attacke hat mehr angerichtet als du denkst!“ „Hä? OH NEIN!!!!!!!“

Nun hat Ray a gemerkt was los war. Meine Attacke hat ihn nicht richtig erwischt. Wenn dann wäre sein Blade im hohen Bogen rausgeflogen und von ihm wär net mehr viel übrig geblieben. Dramania hatte diese Attacke schon immer gehabt, es war schwer die sie richtig zu lenken und einzusetzen. Und obwohl Dramania Drigger nicht getroffen hat, hat sie es dennoch geschafft seinen Ring zu beschädigen.

„Kenny, was ist da los??!“ „Ich glaube die Attacke hat den Stabilisierungsring geschädigt.“ „WAS??!?!!“ „Ja Freundchen, das war´s dann!! Drami, kick ihn raus!!!!“, brüllte ich, Drami ging genau auf Drigger zu und schmiss ihn frontal raus. Ray war noch etwas geschockt, holte dann aber seinen Blade wieder zurück. Er sah ihn kurz an und schaute schließlich zu mir. Ich warte darauf was der Typ sagen würde. Die, gegen die ich immer gekämpft habe sind mürrisch weggerannt und haben mir den Arsch verflucht. Doch Ray war ganz anders. Er kam auf mich zu und gab mir die Hand.

„Toller Kampf. Wirklich, deine Attacke hat es in sich.“ „Ähm... Danke! Aber du bist a große klasse. Keiner hat es bisher geschafft dieser Attacke auszuweichen. Hey, will irgendjemand von euch auch noch gegen mich kämpfen? Ich bin grad so richtig in Fahrt!“ „Gerne... Aber erst später. Komm doch erst einmal mit uns Essen!“, schlug Tyson vor. „Hä?“ „Tyson hat absolut Recht. Auf nüchternen Magen kann man nicht kämpfen“, stimmte Ray damit zu. „Wir laden dich auch ein.“ „Und wieso?“ „Wieso denn net?“ „Na ja, ihr kennt mich doch überhaupt nicht.“ „Ein Grund mehr zusammen zu gehn. Wo kann man sich besser kennen lernen als bei einem netten Essen am Morgen?!“,

sagte Max und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. „Na los, gehn wir frühstücken!“ „Am besten wieder in dieses Kaffee in der Innenstadt, die Spiegeleier dort sind fantastisch!“, schwärmte Tyson rum. „Das du immer ans futtern denken musst!“ „Ihr meint aber nicht zufällig das »Beat«, oder? Das macht nämlich erst um Neun auf!“ „Es ist Neun! Na ja, fast“, verbesserte mich die kleine Brillenschlange. „WAS!?!??“, kreischte ich rum und sah auf den Display meines Handys. Es war ja wirklich schon Neun. Das heißt...

„NEEEEEEEEEEIIIIIN!!!!!!!!!!!!! UM ACHT HAT MEINE ENGLISCH-PRÜFUNG ANGEFANGEN!!!!!!!!!!!! ICH BIN ZU SPÄT, DAS DARF NET WAHR SEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! TUT MIR LEID, LEUTE, ABER DIE PFLICHT RUF!!!!!!!!“ „HEY!!!!!!!!! Warte mal!!! Sehen wir uns vielleicht mal wieder? ICH WILL DIR DOCH UNSERN CHEF VORSTELLEN!!!!!!!!!!!!“, rief mir Max hinterher. Zum Antworten kam ich aber net, ich rannte wie von der Biene gestochen Richtung Schule. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ausgerechnet die Englisch-Prüfung!!!! Ich rannte immer weiter, wäre dabei fast überfahren worden, aber ich kam zehn Minuten später in der Schule an. Bei Treppensteigen übersprang ich immer mehrere Stufen und knallte mit allerletzter Kraft die Tür auf. Keuchend stand ich da, mit halbnassen Klamotten und wirren Haaren und alle starrten mich an.

„Eeeeh... Entschuldigen Sie meine Verspätung, aber...“ „Nein! Spar dir deine Ausreden. Setzt dich einfach und mach deine Arbeit!“ „Okay“, sagte ich und riss ihr das Blatt aus der Hand. Ich glaube ich hab noch nie so schnell eine Arbeit geschrieben. Kazue und Rika beobachteten mich ne Halbe Ewigkeit wie ich meine Aufgaben machte ohne mir überhaupt die Aufgaben richtig durchzulesen. War auch net sonderlich nötig mit Englisch als Muttersprache. Auf den letzten Drücker gab ich meine fünf Zettel ab und verzog mich als erstes auf´s Mädchenklo. Meine Uniform roch so nach dem Wasser im Fluss, zwar nicht stark, aber nicht nervte es. Also zog ich meine Sportklamotten, ne weite weisse Hose und ein rotes Top an. Traf sich gut, den Sport war eh jetzt. Da bald Ferien waren und keine Noten mehr benötigt wurden spielten wir einige Runden Basketball. Kazue und ich waren in den Teams heiß begehrt weil mir mit unsern 1, 66 die Größten waren. Das war aber auch das Einzigste worin wir begehrt waren. Ich stand vorm Korb und Kazu versuchte ihn mir abzunehmen.

„Na Hopp! Haben wir Schiss oder wieso wirfst du net?!“ „Hast du Angst das ich dir die Titten zerquetsche oder wieso versuchst du ihn mir nicht abzunehmen?!“ „Mädels, flirten könnt ihr en anderes Mal. NUR WIRFT ENDLICH ODER WAS AUCH IMMER!!!!!!!!“, schrie unsere ungeduldige Sportlehrerin. Ich behielt den Ball noch etwas bei mir, denn ich hatte irgendwas bemerkt. Jemand war im Gebüsch... Das sind doch bestimmt wieder die Spanner aus der Oberstufe, wenn net sogar aus der Uni!!!! So was hass ich!!!!! Ich nahm den Ball fest in die Hand und versuchte Kazu etwas aus dem Weg zu drängen. Ich warf, aber anstatt den Ball im Korb zu versenken warf ich ihn in den Busch wo ich die Geräusche gehört hatte und die Lehrerin pfiff genervt.

„Misaki, das is nicht der Korb! Wenn wir wenigstens Handball spielen würden, würde ich Ihre Aktion vielleicht tolerieren! Aber bei Basketball... das is wirklich ne Kunst!“ „Tut mir Leid, aber ich hatte das Gefühl das wir bespannt werden!“ „Das sind bestimmt wieder die aus der Uni! Misaki, schau mal nach, ihr anderen, umziehen!!!“, befahl sie und ich ging in den Busch um den Ball zu holen, Kazu und Rika warteten. Ich schaute mich im Busch um und sah jemanden auf dem Boden liegen. Ein Junge. Er lag auf dem Rücken und hielt mit beiden Armen den Ball fest, der ansonsten im Gesicht gelandet wäre.

„Hey, net schlecht! Das letzte Mal als ich jemanden den Ball in die Fresse hauen wollte hatte derjenige eine gebrochene Nase.“ „Ist das etwa deine Art Hallo zu sagen?“, keifte er rum und drückte mir den Ball in die Hand. Und dann sah ich das erste mal sein Gesicht... Das Gesicht das ich jahrelang vermisst habe..

„K.. K.. Ka.. Kai..?..“, keuchte ich und ließ den Ball wieder fallen. „Kai!!! Na Gott sei Dank, du lebst noch!!!“, rief jemand aus einem anderem Busch. Das waren ja der Junge von heute Morgen.

„Tyson?“ „Servus!“ Mädel, wo bleibst du denn?!?!“, schnauzte Kazue rum und kam mit Rika angelaufen. Als sie Kai sah blieb sie auf der Stelle stehen und schaute genauso überrascht wie ich.

„Kisa... Is das..?!“ „Ich glaub´s...“ „Ähm..“ „Kai, was du mit ihnen gemacht?!“, fragte Tyson. „Ich hab überhaupt nichts gemacht! Was weiß ich warum dich guckt wie ein Auto!“ „Tyson, woher..?!“, stammelte ich rum. „Ich hab dir doch gesagt das einer fehlt und ich wollte dir unseren Chef vorstellen! Also haben wir uns hierher geschlichen!“ „Du hast mich mit Gewalt hierher geschleift!! Und was is mit euch Lesben los?! Hab ich was im Gesicht?!“ „Abgesehen von den abartigen Streifen?! Junge, kennst du uns etwa net mehr?!“, sagte Kazu und kam etwas näher. „Hä?!“ „Du bist doch Kai? Du weißt schon! Polake! Russensau!“ „Polake..?..“ „Kai, kennst du die?!“ „Tyson, Fresse, ich denke nach. Hm, total nervig, brünett, Grün-Tick... .. ... Kazue?!?“ „JA!!!!! Die Schwulette kennt uns noch!“, jubelte Kazu los und klopfte ihm auf die Schultern. „Verdammt! Und ich dachte ich seh dich nie wieder!“ „Boah, bist du freundlich! Dieser Charme! Und, hast du uns wenigstens en bissel vermisst, mich und die Mieze.“ „Mieze? Meinst du die da hinter dir?!“, sagte Kai und er schaute zu Rika, die nervös aussah. „Ähm.. Nein! Nein! Ich.. Ich kenne dich nicht!“ „Kai, stell dich nicht dümmer wie du bist! Ich mein unser Blondchen hier!“ „Kai, wir kennen uns doch!“ „Echt?!“, fragte Tyson. „Nein!!! Ich kenne sie net!“ „Kai, ich bin es doch. Kisa!“ „Kisa..?..“ „M-hmm...“ „.. ... ... Nee, ich kenn niemanden der so heißt!“ „WAS!??!!?!?“, brüllte Kazue rum und ich war kurz vor einem Heulkrampf. „Kisa, du und Kai kennt euch?!“ „Ja!“ „Nein!!!“ „Sag mal, was ist hier los?“, fragte Rika die mittlerweile total verwirrt war. „Das is diese dämliche Ente von der ich dir erzählt habe.“ „ENTE??!?! Das sieht dir wieder ähnlich, du dummes Rindvieh!“ „Ey, wenn mich einer Rindvieh nennen darf, Spaßti, dann sind das Kisa hier oder wenn überhaupt Mizawar dieser Volltrottel.“ „Was?! Der Schweinefürst lebt a noch?!“ „Kai, woher kennst du die alle?!“

Das darf net wahr sein!!!! Sogar an Yochel, an diese Bierflaschen auf zwei Beinen erinnert er sich noch! Nur mich hat er vergessen! Das kleine Mädchen das sich immer mit ihm gestritten hat... und ihm so weh getan hat, weil sie ihn anlügen musste. Vielleicht hab ich ihn so sehr verletzt, das er mich einfach aus seinem Gedächtnis gelöscht hat.

„Wir waren ne Weile in der selben Klasse, Kazue und ich! Und Mizawar der Sack war etwas weiter drüber. Man, haben wir uns gehasst!“ „Mehr als mich?!“, fragte Tyson und funkelte Kai an, der würdigte ihn aber keines Blickes. „Komm, Kazue! Yoyo hat doch so lieb über ihn geredet.“, sagte Rika mit einem breiten Lächeln. „Das kennt man Sarkasmus, Schatz!“, erklärte ich ihr. „Kai, du warst auch mit Kisa in einer Klasse. Erinnere dich wie ihr euch immer geprügelt habt.“ „Du hast dich mit ihr geprügelt, Kai?“ „Wie denn, ich kenn die doch gar net!!! Der Einzige mit dem ich mich mal geprügelt hab war Mizawar. Und das a nur einmal.“ „Aber...“ „Kazue, lass es!“ „Aber Kisa!“ „Nein, lass du Kazu! Nem Kerl mit Alzheimer kann man net helfen.“ „Doch! En fetter Schlag auf den Hinterkopf und schon tickt der Kerl wieder richtig.“ „Anders wie du, Kazue?“ „Leg dich nicht mit mir an, Spaßt!“ „Ayaaaakoooo...!!“, schrie Rika plötzlich ganz verzweifelt und lief zu Ayako und Teru rüber, die anscheinend aus hatten. Rika erzählte ihnen etwas, was wir aber nicht hören konnten. Die Zwillinge schauten mit weit aufgerissenen Augen zu uns hinüber, bis schließlich Teru angerast kam.

„Ich glaub´s net! Kai!! Du lebst auch noch?!“ „Die Karotte also auch noch, mit seiner Zwillingsschwester, der Tomate.“ „Kai, was für Leute kennst du noch?“ „Wenn du wüsstest wen ich alles kenn, Tyson.“ „Und, Mieze? Was hat der Herr gesagt als er dich sah?“ „Kennt mich net!“ „WAS?!?!? Wie geil!!!!“, sagte der Orangehaarige und lachte sich dabei kaputt. „Teru... Teru, so was ist doch nicht lustig“, sagte Rika zu ihm, doch er hörte ihr nicht einmal mehr zu. „Teruuuuuu!!!“, sagte ich gereizt und versuchte meine Wut im Zaun zu halten. „Sorry, Cousine, aber es is einfach zu lustig.“ „Is mir neu, das ihr ne Cousine habt, Möhre!“ „Ey!! Du hast kein Recht mich so zu nennen!!! Und Kisa is schon immer meine Cousine.“ „Er scheint wirklich O-nee-chan nicht mehr zu kennen.“ „Ich sagte es doch! Alzheimer! Ich hol schon mal den Baseballschläger aus der Sporthalle.“ „Kazue Suzuki, du bleibst schön hier!!“, sagte ich zu ihr und packte sie an ihrem Pferdschwanz. „Aua! Meine Haare!“ „Das lösen wir auf die vornehme Art und Weise.“ „Und wie willst du das machen?“ „Ich denke ich weiß was sie meint“, sagte Kai. „Na, wenigstens denkst du einmal“, sagte zynisch und sah erst Tyson und Kai an. Kai schenkte mir nur einen ganz kurzen Blick. Einen hochnäsigen Blick voller Überlegenheit. Na warte, Kai, das kriegst du zurück...!!!!..
 

Tyson lief vorneweg, ich und Kai hintendran. Meine Clique hintenher, sie wussten ja auch nicht wo wir hin wollten. Der Junge mit der Kappe brachte uns wieder an den Ort wo ich schon Heute Morgen war. Ich war überrascht Max, Ray und Kenny dort noch zu sehen. Sie waren aber auch überrascht mich zu sehen.

„Äh.. Kisa?!?!? Tyson, sagtest du nicht du wolltest nur kurz mit Kai verschwinden um ihm was zu zeigen?“ „Sie hat drauf bestanden. Ich hab damit nix zutun, sind alles Freunde von Kai.“ „Kai und Freunde? Ehrlich, das kann ich mir nicht vorstellen“, meinte Kenny skeptisch. „Das sind keine Freunde, alles nur Bekannte.“ „Ganz wie du meinst, Kai. Wir glauben es dir einfach mal“, hörte ich Dizzi sprechen. „Dich hat niemand gefragt!!! Und die Blonde hier spinnt! Habt ihr der nen Blade an den Kopf geworfen oder wieso redet die so wirres Zeug?!“ „ICH REDE KEIN WIRRES ZEUG!!!!!!!“ „Lüg net, Kitkat! Du redest andauernd komisches Zeug.“ „KLAPPE TERU ODER DU KANNST BEI DEN FISCHEN ÜBERNACHTEN!!!!!!“ „Mach!“ „Gerne!“ „Sind wir hier um euch beim Schlammketschen zuzusehen oder um zu kämpfen!??!“ „Kämpfen?“, fragte Rika sehr verwirrt und schaute abwechselnd zu Ayako und Kazu, die auch keine Ahnung hatten. „Uh, das ist jemand aber sehr ungeduldig.“ „Ich hab besseres zutun wie mir dein Gezicke zu geben und ich vergeude ungern Zeit“, sagte Kai und holte Dranzer aus seiner Hosentasche, so wie ich aus meiner Tasche Drami holte und wir beide stellten uns um die Arena. „Was?!? Du spielst dieses Kinderspiel immer noch?!??“, rief Kazue entsetzt. „Na klar! Was denkst du warum ich an den Wochenenden und in den Ferien von sechs bis elf net ansprechbar bin?!“ „Ich dacht immer du pennst!“ „Habt ihr jetzt endlich fertig gequatscht?!“, maulte Kai ungeduldig rum. „Oh, der Herr mag es also lieber schnell!? Keine Sorge, der Kampf wird noch schneller enden als du denkst.“ „Anstatt zu quatschen solltest du lieber deinen Blade für dich sprechen lassen!“ „Keine Sorge das werde ich schon machen.“ „Könnt ihr beiden nicht einfach die Klappe halten und endlich anfangen?“ „Fresse, Tyson!!!! Let it Rip!!!!!”, schrieen Kai und ich uns ließen unsere Blades aufeinander losgehen. Nur anderes wie bei meinem Kampf mit Ray ging Dramania gleich auf Dranzer los. Die beiden prallten in der Mitte der Arena aufeinander. Ein gleißendes Licht und dann flogen sie wieder zurück, aber sie blieben in der Arena.

„Okay, Dramania, machen wir es schnell, ich möchte noch vor dem Abendessen zu Hause sein und ich muss noch ne Karotte versenken!“ „SAG NET IMMER KAROTTE ZU MIR!!!!!! ICH HAB SCHLIEßLICH AUCH GEFÜHLE!!!!!!!!!“ „DRAMANIA, FLASH LIGHT ATTACK!!!!!!”, rief ich, strahlende Funken kamen aus meinem Blade und während Drami Dranzer ordentlich einheizte feuerte ich sie weiter an. „Das machst du super, Drami!“ „Ist das etwa alles was du kannst? Dabei haben die andren dich so gelobt. Ich zeig dir wie man richtig kämpft! Dranzer!!“

Kaum dass Kai Dranzer den Befehl gab ging dieser auf Dramania los und machte mit seinen Flammen die Funken meines Blades zunichte.

„Sehr gut Kai!!! Los Kisa, mach ihn platt!“ „Tyson!! Wieso feuerst du beide an?“, fragte Kenny verärgert. „Weil ich Kisa mag und Kai en Arschloch is. Aber dieses Arschloch gehört nun mal zu unsrem Team! LOS!!!!!“ „Kai, pass auf ihren Vernichtungsschlag auf, sonst bleibt von deinem Blade nicht mehr viel übrig.“ „Ich weiß was ich tue, ich brauche keine Unterstützung von ein paar Amateuren! Dranzer, Fire Arrow!” „Großer Fehler“ sagte ich und auf meinem Gesicht erschien ein Grinsen. Ich warte auf den günstigsten Moment um Dranzer´s Attacke auszuweichen. Im letzten Moment wisch Dramania ihm aus, machte eine Wende und schleuderte ihn nach oben. Jetzt hatte ich Zeit für meinen Vernichtungsschlag. Drami drehte sich wieder auf der Stelle und Licht sammelte sich in ihrem Bit. Ich tu dir das wirklich nicht an, Kai, dafür hab ich dich einfach noch zu gern, trotz des Alzheimers. Aber was sein muss, muss sein.

„Na, was is?! Gibst du auf, Junge? Noch hast du die Chance! Und ich dachte nach all den Jahren hättest du endlich mehr drauf.“ „Und du bist zu voreilig, Blondchen! Während du dich auf die Geschwindigkeit konzentriert und Energie gesammelt hast, hast du dabei etwas wichtiges vergessen. Deine Verteidigung!!! Du magst schnell sein, aber das kann eine gute Verteidigung nicht ersetzen. Mach sie fertig, Dranzer!!!“ „AHR!!! Drami, pass auf!!“, schrie ich verzweifelt konnte aber nichts mehr machen. Dranzer fiel wie ein Stein nach unten und erwischte Drami, ehe sie sich aufgeladen hatte. Er kickte sie aus der Arena, direkt an mir vorbei und blieb auf dem Boden liegen. Etwas ausdruckslos im Gesicht hob ich sie auf und betrachte meinen Blade. Ein paar ordentliche Kratzer, ein kleines Stück ist abgebrochen, aber ansonsten... Rika schaute mich betrübt an, wollte zu mir und etwas sagen, aber Kazu hielt sie zurück. Ich rieb etwas Dreck von meinem Blade und schaute zu Kai. Dieser zeigte keine Reaktion. Komisch. Früher hätte er sich einen abgegrinst. Aber jetzt... Dafür war ich jetzt diejenige die grinsen musste.

„Ich hoffe du bist jetzt glücklich! Ich hab verloren, kann man eben nichts machen. Aber noch etwas! Du bist zwar stark, aber der König der Blader bist du trotzdem noch nicht. Im Grunde genommen bist du immer noch die selbe doofe Polake wie früher.“ „Was.. Sekunde!!“, rief Kai mir hinterher, aber ich hatte ihm schon längst den Rücken zugedreht und wollte nur noch verschwinden. Aber Kai packte mich am Arm und zog mich wieder zurück. Er betrachtete mich, kniff nachdenklich die Augen etwas zusammen... Bis es ihm schließlich einfiel...

„Kisa..?.. Katzenviech..?..“ „Ja...“ „Ach du Scheiße... Ich hab dich wirklich nicht erkannt.“ „Also mit der billigen Ausrede brauchst du jetzt überhaupt net zu kommen!“, meckerte Kazu rum. „So viele Blondinen laufen in Japan wirklich nicht rum. Und außerdem, wer hat schon Gelborangene Augen?!?!?“ „Hörst du auf meine Augenfarbe runter zu machen!!!“ „Ich erwähne es nur, runter machen würde anders aussehen.“ „Oh Kazu, du bist doof!“ „He, he, ich weiß! Und du mein Freund! Du entschuldigst dich auf der Stelle wegen deiner Dummheit!“ „Sollte ich?!“ „JA!!!!!!“, schrie nicht nur Kazu, sondern auch der Rest meiner Clique. „Komm schon Kai“, fiel ihm auch noch der kleine Kenny in den Rücken. „Sie hat dich jahrelang nicht gesehen und so wie wir dich kennen wirst du dich auch nicht einmal gemeldet haben. Sei jetzt wenigstens einmal freundlich.“ „Ahr... Gut! Es... tut mir Leid..“ „Net sehr überzeugend!“, sagte ich mit einem leicht beleidigten Ton. „Was war daran net überzeugend?!?!“ „Meinst du das ernst? Ich bitte dich, Kai!“ „So en Scheiß... Hör zu, Kisa! Entschuldigungen sind nicht mein Ding. Aber wenn ich es mit irgendwas gut machen kann...“ „Ich will in euer Team!“ „Was?!“ „WAS?!?!?“

Was?!? Bin ich eigentlich noch zu retten?! Ich hatte schon öfters hirnrissige Ideen, aber das war von allen bisher die Blödeste. Ayako und Teru schauten mich auch schon ganz entgeistert an. Das geht überhaupt net!!! Erstens nehmen die mich nie mit und Zweitens würde Megami... Sie würde das niemals zulassen, nur über meine Leiche und das wörtlich.

„Ähm... Ja... damit hät ich jetzt net gerechnet.“ „Ich weiß. Saublöde Idee. Ich hab nicht nachgedacht und...“ „Also ich finde die Idee super!“, meldete sich Max zu Wort. „Find ich auch! Je mehr wir sind um so lustiger!“, stimmte Tyson ihm zu. „Und die Leute halten uns net für schwul wenn wir mit ihr rumlaufen.“ „Ihr seit schwul, daran ändert meine Anwesendheit auch nix!“ „Du kannst es net lassen, oder?!“, sagte Ray mürrisch. „Jep!“ „Müssen wir die wirklich mitnehmen?“ ,,Natürlich müssen wir das! Endlich mal eine Frau die mich versteht!“ „Siehst du? Sogar Dizzi ist dafür“, sagte Kenny. „Ach komm schon Kai!“ „Ja Kai! Bitte!!!!!!!“, sagten Max und ich und wir beide funkelten ihn mit den größten Kulleraugen an, die wir zu bieten hatten. „Wieso fragt ihr mich überhaupt? Ihr macht doch eh immer was ihr wollt. Aber na gut! Sie kann mit, aber nur wenn ihr aufhört mich anzufunkeln!“ „YEAH!!!!!!!!!“ „Geht das überhaupt so einfach, Max?“, fragte Tyson. „Ähm, keinen Schimmer. Aber wenn wir Mr. Dickenson ganz lieb darum bitten.“ „Dickenson? Ihr meint Stanley?!“, fragte Ayako. „Ja!“ „Na dann is es kein Problem!“ „Ayako, kennen wir den?“ „Ja! Erinnerst du dich noch an die pompöse Weihnachtsfeier letztes Jahr wo wir mit mussten? Da haben wir ihn doch kennen gelernt.“ „Stimmt! Der lustige Kerl mit der Melone! Onkel Sato und er haben den ganzen Abend nur Blödsinn erzählt.“ „Ja, schlimm! Aber Stanley ist ein Freund der Familie, er lässt dich sicher mit.“ „Klasse! Also, herzlich Willkommen im unserem Team!“, sagte Tyson und schüttelte mir kräftig die Hand. „Doch damit du es weißt! Ich werde der beste Blader der Welt sein und ich lass mir von niemanden den Rang streitig machen. Auch nicht von nem Mädchen!“ „Und wenn uns irgendwann das Essen ausgehn sollte mach ich Katzengulasch aus ihr!“ „WAS?!?!?! VERGISS ES!!!!!!! NET MEINE O-NEE-CHAN!!!!!!!!!!!”, keifte Ayako rum und war dabei auf den Chinesen einzuschlagen, doch Teru hielt sie davon ab. „Ray, sei doch nicht so sadistisch!“ „Ich bin doch net sadistisch, Kenny. Ich doch net!“ „Großer Gott!“ „Hey, Kai! Willst du nicht a was zu unserem neuen Teammitglied sagen?“, sagte Max zu Kai und wir schauten gespannt zu ihm hinüber. „Allerdings!“, sagte er nur kühl und schaute mich an. „Also Kisa...“ „Ja?“ „Damit eins mal klar is! Bei mir wird nicht ausgeschlafen! Du stehst um fünf auf und trainierst solange wie ich es dir sage! Rumjammer gibt´s a net! Wenn du es wagen solltest nicht pünktlich aus dem Bett zu kommen werde ich dich raustreten und was ich sag wird gemacht und zwar ohne Widerworte!!!!“ „Jawohl, Sir!“, salutierte ich und erhofft mir von Kai ein kleines Lachen und ein Spruch, so etwas wie dass ich sie nicht mehr alle hätte. Aber es kam überhaupt nichts von ihm. Kein dummer Spruch, nicht mal ne einfache Reaktion.

„Dann ist ja alles klar! Ich hab nichts mehr zu sagen. Morgen will ich euch beim Training sehn und wehe einer von euch wagt es unpünktlich zu sein! Morgen um fünf!“ „Aber Kai, wir fliegen doch Morgenabend schon nach Hongkong!“, protestierte Tyson. „Hm.. Stimmt auch wieder. Also dann Morgen um halb fünf!“ „WAS?!??!?!?!? HEY, DAS KANNST DU NET MACHEN!!!!!!! WIR HABEN AUCH NOCH EIN WÖRTCHEN MITZUREDEN!!!!!!! HE, ICH RED MIT DIR, DU SKLAVENTREIBER!!!!! ACH, LECK MICH AM ARSCH!!!!!!!!!“ „Ist Tyson immer so hitzköpfig?“, fragte Teru Max, gerade wo ich ihn auch fragen wollte. „Um ehrlich zu sein ist Tyson schon schlimmer drauf. Hauptsächlich wenn Kai in der Nähe ist.“ „Cool, er is genau wie du, Cousine!“, sagte die kleine Karotte. „Soll ich dich treten?“ „Nee, lass mal! Ich wurde heute schon von Mizawar getreten.“ „Mensch Teru, ich hab dir doch gesagt das er Nachhilfe gibt.“ „Was ist denn an Nachhilfe so schlimm?“, fragte Kenny neugierig. „Nun... »Nachhilfe« ist bei Mizawar ein anderes Wort für nen netten One-Night-Stand“, erklärte Kazu etwas wütend und bei dem Gedanken an Yochel grinste sie boshaft. „Oh toll! Ihr habt einen Ficker in der Runde!“ „Tyson, du sollst das böse Wort mit »F« nicht sagen! Sagen wir lieber das er höchst potent ist!“ „Schon klar, Dizzi!“ „Ach Kisa, würdest du mir deinen Beyblade überlassen? Ich würde ihn gerne untersuchen und ihn vielleicht auch einige Teile verbessern.“ „Ähm.. Sicher. Vielen Dank, Kenny“, sagte ich zu dem Augenlosen und gab ihm Dramania. Ich wunderte mich über mich selbst das ich ihm Drami einfach so gab. Ich habe meinem Blade nie jemanden überlassen. Aber die Jungs hatten etwas an sich, dass... Ich weiß es nicht! Als sie gingen stand ich einfach nur da, sah ihnen nach und winkte ihnen zu. Rika stellte sich neben mich und streckte ihren Kopf leicht zu mir.

„Sie haben keine Ahnung dass du ein Wächter bist?“ „Nee, warum sollt ich es ihnen a sagen?“ „O-nee-chan, das könnt böse enden!“ „Jetzt sei net so pessimistisch! Das wird schon schief gehn.“ „Sicher? Denk an die Dämonen!“, sagte die Karotte. „Seit wann machst du dir Sorgen um Dämonen? Die sind auch schon mal in der Schule aufgetaucht und keiner hat´s gemerkt!“ „Wann das?!“, fragte Kazu entsetzt. „Siehste!“ „Trotzdem... Die Engel werden alles andere als erfreut sein. Sacré ist eh schon total gereizt, du musst ihn nicht noch mehr auf die Palme bringen.“ „Sacré is IMMER gereizt! Außerdem kann der mich!“ „Kinder, ihr könnt euch ja weiter streiten, ich aber geh zum Schweinefürst und werde ihm ordentlich einheizen!“ „Du willst ihn verführen, Kazu?!“ „Nein! Ich werd ihn solange anbrüllen und fertig machen bis seine Ohren bluten. Und wenn ich dann noch Bock hab werde ich meinen versoffenen Alten aus dem Bett schmeißen!!“, sagte sie und ging mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Rika ahnte böses, weswegen sie ihr auch schließlich folgte. Nur noch Ayako, Teru und ich waren hier, aber anstatt zu diskutieren liefen wir so schnell es ging wieder nach Hause. Kurz bevor die Sonne ganz hinter dem Horizont verschwand waren wir auch schon da und Teru knallte wie immer die Tür auf.

„PAPS!!!!!!! KISA HAT SICH WIEDER WAS GANZ BESCHEUERTES AUSGEDACHT!!!!!!!!!!!“, schrie er und sofort kam meine Tante uns dem Wohnzimmer gehuscht. „Teru Misaki! Erstens, zieh die Schuhe aus! Zweitens, schrei nicht so rum, ich will nämlich net schon wieder ne Anzeige kassieren wegen Ruhestörung! Drittens... Was hat Kisa vor?“ „Die will abhauen!“ „WAS???!?“ „Gar net wahr!“ „Und was war das eben?!“ „Ich hau aber net ab, ich geh nur mit ihnen mit!“ „Aber für längere Zeit und du bist net im Lande, also haust du doch ab.“ „SATO!!!!!! Komm mal, unser Sohn und unsere Nichte reden schon wieder über Dinge die keinen Sinn ergeben“, rief Tante Miyako ganz verzweifelt. Teru und ich keiften uns in der Zwischenzeit wieder an, Ayako versuchte uns auseinander zubringen, bis schließlich mein Onkel kam und uns trennte.

„Ganz ruhig, meine Kleinen! Jetzt mal ganz ruhig und langsam. Was ist hier los, und zwar so das es auch jeder verstehen kann!“ „Also Paps... Kisa hat so nen alten Bekannten aus Kindertagen getroffen, der zudem der Teamchef eines Beybladeteams is und Kisa kam auf die bescheuerte Idee bei ihnen mitzumachen und geht mit ihnen Morgen nach Hongkong um an der Weltmeisterschaft teilzunehmen!“ „Wow! Und das alles ohne einmal Luft zu holen! Du bist en cooler Zwillingsbruder!“ „Ja, sehr beeindruckend! Und du Kisa, stimmt das was Teru gesagt hat?“ „Ja, Tante Miyako. Ich möchte unbedingt mit ihnen gehen.“ „Kisa... Du weißt doch. Die Engel und die Dämonen, das kann auf Dauer nicht gut gehen. Sato, was machen wir? Was hätte Serenity gesagt?“ „Sie hätte es ihr eiskalt erlaubt. Ich bin aber auch der Meinung dass das nicht gut ist.“ „Aber... Och bitte darf ich mit!!! Miyako!! Sato!!“ „Liebes, wir würden dich gerne mitlassen. Es ist nur..“ „Nur was?“ „Nur ich hab hier etwas zu bestimmen!“, sagte die donnerte und verärgerte Stimme unserer Gebieterin. Megami! Als ich sie sah wurde mir schlecht in der Magengegend, ich spürte praktisch wieder ihre Faust im Unterleib.

„Meg... Megami.. Ich bin sehr erfreut. Was erlaubt mir die Ehre?“, fragte meine Tante ganz eingeschüchtert, und fuhr sich nervös durch die orangenen Haare. „Ach, mir ist nur zu Ohren gekommen das unsere liebe Kisa hier sich mit ein paar Sterblichen angefreundet hat und jetzt mit ihnen abhauen will. Toll, nicht?!“ „Ja, wirklich toll!“, sagte mein Onkel verdammt eingeschüttert und wir alle fingen an zu lachen. „Ja, aha ha, ha aha… Das sollte aber kein Witz sein!!!!!!!“ ,,Eh... Es tut uns Leid, My Lady.“ „RUHE!!!!! Kisa! Kommst du bitte mit nach draußen?“ „Ähm... Ja.. aber...“ „KEIN ABER!!!!!!!! BEWEG DEINE ARSCH ODER ICH TRETE DICH RAUS!!!!!!!!“, brüllte sie mich an und ich war plötzlich ganz klein mit Hut. Ich sah noch einmal meine Familie an. Miyako war ganz schlecht und Ayako hatte sich an Teru geklammert. Ich wandte meinen Blick ab und ging mit Megami mit. Jedes Mal wenn sie mich alleine sprechen wollte, hatte ich Angst. Zwar bin ich damals aus ihren Fängen entkommen... Aber der Psychoterror nahm kein Ende...

„Sag mal, was bitte hat dich dummes Ding auf so eine hirnrissige Idee gebracht?! Hast du sie eigentlich noch alle??!?! Du muss wirklich bescheuert sein wenn du denkst das ich so was erlaube!!!“ „Aber...“ „WIDERSPRICH MIR NET!!!“, schrie sie mich an und ich wunderte mich das es dazu keine Ohrfeige gab. „Aber Megami... Ich möchte unbedingt. Bitte Megami! Bitte darf ich mit!“ „Niemals!! Du in einer Gruppe voller Sterblicher?! Was kommt als Nächstes?! Ich werde dich um keinen Umständen da mitgehn lassen!!“ „Bitte!“ „NEIN!!!!!!!!!!!“, schrie sie los und sofort hielt ich die Klappe. Warum hab ich Idiot bloß gefragt?! War doch klar das sie mich nicht mitgehen lässt. Aber dann wurde sie ganz nachdenklich und schmunzelte so komisch.

„Hm.. Eigentlich... wär das gar keine so üble Idee.“ „Lady Megami, ich versteh net ganz was sie meinen.“ „Natürlich verstehst du das nicht, du bist ja auch dumm. Aber ich erkläre es dir gerne. Uns Engeln ist zu Ohren gekommen dass der Leibhaftige sich mit einem Sterblichen zusammengetan hat um mit Hilfe der Bit Beasts die Herrschaft zu erlangen. Wohlmöglich kann es sein das ihr ihm begegnet zusammen mit einem speziell ausgebildete Team und gepimpten Bit Beasts.“ „Gepimpt?! Wie geht das denn? Und wer macht so was?!“ „Wenn ich das wüsste wär ich sicher nicht so genervt. Daher erlaub ich dir mitzugehen. Es kann aber sein dass die Dämonen dir folgen werden.“ „Mit denen werd ich fertig!“ „Trotzdem werde ich Sacré und Tsubasa den Befehl geben besonders auf dich ein Auge zu werfen.“ „Na toll...“ „Ach Kisa, noch was.“ „Ja, My Lady?” ,,Wenn deine wahre Identität auffliegen sollte, wirst du auf der Stelle das Team verlassen... Und wenn nicht, schwör ich dir bei meinem Namen wirst du den Tag deiner Geburt verfluchen. Hab ich mich klar ausgedrückt?“ „Äh...” „HAB ICH MICH KLAR AUSGEDRÜCKT?!!!?!?!!“ „Ja… Hoheit…”…
 


 

Das war nun Kapitel fünf. Nun ist Kisa offiziell bei den Bladebreakers. Und was Kisa auf dem Männerklo macht, Dämonen im Mc´s zu suchen haben und von was Amerika nun regiert wird, dies und mehr erfahren wir wenn´s wieder heißt: RETTE SICH WER KANN!!!!!!!!

ein Leben mit Geheimnissen

Zum Thema: Dämonen und die Cheeseburger – nach einer wahren Geschichte!

Dämonen lieben Cheeseburger. Gibt zwar keinen Sinn, aber was soll´s! Irgendwie müssen sie sich ja von den Dämonen aus „Jeanne, die Kamikaze-Diebin“ unterscheiden. Zu dieser Idee gibt es auch ne ganz lustige Geschichte. Ich saß mit ner Freundin im Mc´s und dachte über die Dämonen nach. Und plötzlich verschluckte ich mich an meinem Cheeseburger. Und genauso plötzlich kam mir die Rechnung: Dämonen + Cheeseburger x FF = Idee. Ja, so werden FF´s geboren und schließlich auch geschrieben. Seitdem pass ich bei Cheeseburgern immer auf was passiert, sonst kommen noch mehr komische Ideen dabei raus (Obwohl ich lieber Chicken Nuggets esse).
 

- ein Leben mit Geheimnissen
 

„Aller dann, zum Wohl! Und auf die World Championships!!!“ „Auf die Championships!“ „Mahlzeit!“ „Mensch Kisa, muss du imma deinen Senf dazu geben?“ „Ich wollte es einfach nur mal sagen. Ich hatte dieses unbegreifliche Bedürfnis danach“, sagte ich zu dem Chinesen und schluckte meinen Kaffee runter, ehe ich mich wieder an die Postkarten ranmachte. Mittlerweile haben wir Hongkong hinter uns gelassen und kämpften in den USA um den Titel. In Hongkong hatten wir auch Ray´s altes Team getroffen, die White Tigers. Anfangs kamen wir, wenn ich ganz ehrlich bin, überhaupt nicht miteinander klar. Besonders mit dieser Rosahaarigen, dieser Mariah bin ich immer wieder in die Haare geraten. Grund, sie glaubte ich will was von Ray. Geht´s eigentlich noch?!? Doch net von Ray!!!! Dafür war das Ende in Asien um so schöner. Ray kam wieder mit seinem alten Team zu Recht und ich hab mich sozusagen mit Mariah angefreundet. Es war wie in einer wunderschönen Seifenoper. Auch ich und der Chinese hatten uns nun gern. Ja, so gern das wir uns schon wieder hassten.

„An wen schreibst du denn?“, fragte Kenny neugierig. „An Kazue. Ich hab ihr extra ne ganz grüne Karte besorgt. Dann hab ich an alle geschrieben und schick sie Morgenfrüh ab.“ „Du solltest lieber trainieren anstatt Postkarten zu verschönern“, maulte Kai rum. Wenn es jemanden gab mit dem ich in letzter Zeit auch nicht klar kam, dann war dass Kai. Ich erkannte ihn überhaupt nicht wieder. Aus dem sonst so frechen und fröhlichen Burschen ist ein Miesepeter geworden. Ich drang überhaupt nicht zu ihm durch. Und ich konnte mir nicht erklären warum.

„Uh, das war heut dein dritter Satz. Wir scheinen Fortschritte zu machen.“ „Kisa, du weißt doch das Kai keine Plaudertasche ist, also lass ihn einfach weiter murren“, sagte Tyson ganz optimistisch. „Ich kann aber Miesepeter net ausstehen. Am Ende färbt seine Laune noch auf mich ab. Und das kann ich net leiden.“ „Und ich kann so hyperaktive Teile net leiden die jedem gleich die Nase brechen, wenn sie einen schon schief ansehen.“ „Apropos Kai, wie geht es eigentlich deiner Nase?“, fragte Dizzi. Kai passte diese Frage gar net, weil er sich dafür schämte das ich ihn getreten und ihm auf die Nase geschlagen hab. Was da gelaufen ist? Das weiß ich selber net mehr!

„Ja, ja, mach dich nur lustig.“ „Das kommt davon. Große Klappe nichts dahinter. Die anderen scheinen dich zu respektieren, was ich nciht verstehe, mich kannst du allerdings net so rumkommandieren.“ „Du bist ja auch ne Domina!“ „WAS?!?!??!“ „Hört ihr jetzt mal auf damit!!! Das is peinlich und am Ende halten uns die Gäste für verrückt“, sagte Kenny, eher etwas beschämt als wütend. „Schon passiert. Kisa is das Verrückteste was ich in den letzten Jahren gesehn hab.“ „Danke Tyson!“ „Das Verrückteste was ich in den letzten paar Wochen gesehen habe war bei »Date my Mum«. Das war doch eine von den Töchtern der festen Überzeugung das Pinguine bald Amerika regieren würden“, erzählte Max. Pinguine? Geht´s noch?! Und der Vorsitzende der NATO wird ne Karotte sein oder was? Wir sagten alle gar nichts und Tyson schaute mit großen Augen, die etwas von Verwirrung und Entgeisterung ausstrahlten zu Max.

„Und was sitzt dann bitte im weissem Haus?!“, sagte er und ich fing an zu kichern. „Ja, das weiß ich leider a net. Irgendwas, aber was...“ „Die Amis spinnen.“ „Ihr Engländer doch auch“, sagte Max zu mir. „Ich bin höchstens dauerbesoffen, aber spinnen, das is ne Unterstellung.“ „Ich sagte doch du spinnst!“ „Ich spinn net, ich bin doch gar net besoffen.“ „Hast du net eben gesagt du bist dauerbesoffen?“ „Mist, du hast Recht!“ „Leute, merkt ihr es denn net?“, sagte schließlich auch Ray mal was. „Was en?“ „Na, alles was hier vorgeht! Das ist alles geplant. Alles was uns passiert und Kisa´s abnormales Verhalten. Sie beeinflussen unser Leben und legen uns Worte in den Mund die wir net mal kennen.“ „Wer sind sie...?“ „Aliens?!“, fragten Max und ich. „Nein... die Autoren.“

...
 

Okay, ich seh was los is! Ray hat wieder Drogen genommen und uns nix abgegeben. Nur was redet er da für en Zeug? Es gibt schon merkwürdige Dinge in unserem Universum. Nehmen wir mich. Ich bin en Engel und hab keine Ahnung von gar nichts, bin aber intelligenter wie die anderen Himmelskomiker da oben. Das ich von nichts ne Ahnung hatte schloss ich daraus, dass ich nicht erklären konnte was in Ray vorging. Weiß er etwa mehr über das göttliche Universum? Vielleicht haben Aliens ihn entführt und ihm irgendwas eingepflanzt, das sämtliches Wissen der Welt in sich trägt? Und wo versteckt Tyson eigentlich das ganze Essen? Und zu was für einer Gemeinde gehört nun Max an? Sehn Sie dies und mehr in »X-Faktor, das Unfassbare«! Nur auf diesem Sender!

„Ray, was war da in deinem Essen drin?“, fragte Kenny besorgt, ich wurde von Kai angestarrt, weil ich mit allen Mitteln versuchte mir das Lachen zu verkneifen. „Wieso nicht? Ich finde Ray lustig wenn er auf paranoid macht“, sagte ich und lachte noch mehr, bis schließlich Ray auch noch anfing und wir alle lachten. Allerdings verging uns das Lachen als Kai aufstand.

„Hey, wo gehst du hin?!“, fragte Tyson. „Nach was wird das wohl aussehen? Ich geh! Das hält ja kein Schwein aus“, maulte er rum und verpisste sich. „Schön!!! Hau bloß ab, Spaßbremse!!!!! HEY!!!!!! GUCK MICH GEFÄLLIGST AN WENN ICH DICH AUSSCHIMPFE!!!!“, schrie ich ihm hinterher, aber er haute einfach ab ohne zurückzuschauen. „Lass das Schimpfen lieber, am Ende findet er´s geil“, sagte Tyson. „Türlich findet er es geil! Seine Ausstrahlung und sein Outfit schreien doch förmlich nach heißem Leder. Wenn das mit dem Jungen so weiter geht wird er entweder als frustrierter Opa enden oder schwul. Wenn net sogar beides. Aber was soll´s. Kai ist eben kein Gesellschaftsmensch. Früher war er anders. Aber mir bleibt nix übrig wie sein Verhalten zu tolerieren.“ „Hach, Kisa, du kannst so fürsorglich sein!“, sagte Kenny und strahlte dabei etwas, was aber wegen seinen nicht vorhandenen Augen keinen großen Effekt hatte. „Kisa is eh komisch. Komisch und dennoch so vielfältig“, meinte Max. „Einmal ist sie überreizt und lässt ihren genervten und sarkastischen Gedanken freien Lauf, dann mal ganz lieb und freundlich, dann wieder total dämlich, passend zu der Haarfarbe und dann wieder mit ihren Gedanken in einer anderen Welt.“ „Bestimmt ist sie en Schizo!“ „Falsch, Ray! Ich habe mehrere Schizo. Ich selbst habe nen Schizo und mein Schizo hat wiederum selbst auch einen Schizo.“ „Das sind aber nur drei.“ „Ja, der Vierte is mein imaginärer Zwilling.“ „Ich sagte doch du bist abnormal.“ „Aber du!“ „Ähm.. Tortellini, wer wollte die?“, fragte ein etwas verängstigter Kellner. „Oh, die sind mir. Vielen Dank. Man, hab ich en Hunger“, sagte ich begeistert und ausgehungert und fiel über mein Essen her. Nur nach ein paar Bissen wurde mir ganz anders. Mein Magen fühlte sich so aufgebläht an und ich hatte einen säuerlichen Geschmack im Mund. Ich überlegte erst und untersuchte schließlich die Füllung. Und als ich schließlich sah was da drin war wurde mir erst recht schlecht.

„Ihr.... IHR SCHWEINE HABT TORTELLINI MIT PILZFÜLLUNG BESTELLT?!?!!?!“ „Klar! Sorry, aber wir konnten es uns nicht verkneifen“, sagte Tyson und er und Ray lachten mich aus. „Ihr... ICH SCHWÖRE EUCH, WENN ICH DAS ÜBERLEBE BRING ICH EUCH UM!!!!!“, kreischte ich sie an und rannte sofort weg als mir die Pilzfüllung langsam hochkam. Das Zeug musste einfach raus, ansonsten ersticke ich dran. Ich rannte panisch zu den Toiletten und schmiss mich praktisch auf die Schüssel. Im letzten Augenblick konnte ich noch meine Haare aus dem Gesicht halten, bevor ich mich übergab. Vier oder fünf Mal kamen mir die Tortellini hoch. Nach dem siebten oder vielleicht auch achten Mal hatte sich mein Magen beruhigt und ich lehnte mich erschöpft gegen die Kabinenwand. Ich schnaufte erschöpft, mir blieb aber plötzlich die Luft weg als ich Kai neben mir stehen sah.

„Du weißt schon dass das hier die Herrentoilette is?“, fragte er auf eine merkwürdige sarkastische Art. Als ich aber merkte dass er Recht hatte hämmerte ich meinen Kopf verzweifelt gegen die Wand. Warum immer ich..?..

Mir war es peinlich aus dem Herrenklo zu laufen, also bat ich Kai drum mir zu helfen. Er ging vorne raus, während ich meinem Kopf unter seinem weissen Schal versteckte. Brachte natürlich nicht viel, meine Klamotten und meine Figur waren zu weiblich, das konnte keiner übersehen. Ich war nur froh das niemand mein puderrotes Gesicht sah. Ich wartete nur darauf dass Kai mich auslachte. Aber wie immer, absolut nix. Er ließ mich einfach stehn, weil er seine Ruhe haben wollte und ich noch zu den anderen in den Speisesaal um sie zusammenzuschlagen. Ach Kai, was ist los mit dir? Was ist aus deinem schönem Licht geworden, das immer in deinen Augen war..?..

,,Naaaa..?! Hattet ihr euren Spaß?“, fragte ich überaus schlecht gelaunt als ich wieder bei den Jungs war. „Wir sollten wir den Spaß haben, du bist ja weggerannt ehe du dich übergeben musstest.“ „Ray!“, sagte Kenny etwas wütend und Tyson schlug dem Chinesen den Ellenbogen in die Rippen. „Au, das war ja net so gemeint. Wir wussten wirklich nicht das dir von Pilzen schlecht wird. Zumindest nicht SO schlecht!“ „Jetzt wisst ihr´s. Und wenn das noch mal vorkommen sollte werde ich euch beiden leidenschaftlich in den Arsch treten und zwar so lange bis es blutet“, drohte ich den beiden mit zusammengepressten Zähnen, Tyson und Ray schluckten heftig. Dann wäre das schon mal geklärt. Ich wollte mich setzen, bis ich aber merkte das der Platz neben mir leer war. Max war nicht da.

„Hey! Wo ist unser Sonnenschein abgeblieben?!“ „Max? Der is einfach aufgestanden und gegangen“, erklärte Kenny. „Er meinte nur er will an die frische Luft.“ „Ich geh ihn mal nen Besuch abstatten.“ „Du bleibst hier machst schön Sitz!“, rief Ray mir nach, aber ich streckte ihm die Zunge raus. Ich bin doch kein Hund!! Ich werde schon oft genug als Miezekätzchen bezeichnet, schon fast öfter als Ray. Auf der Suche nach Max kam mir schließlich noch jemand entgegen. Es war eine blonde Frau und ich dachte Mum zu sehn. Ich wollte schon nach ihr rufen, bis ich merkte das es gar net meine sonder Max´ Mum war.

„Du bist doch in Max´ Team, oder?“, fragte sie ganz freundlich, als ich an ihr vorbei lief und lächelte mich an, was ich aber irgendwie unheimlich fand. „Äh, ja..“ „Wenn du ihn suchst, er ist noch oben auf der Dachterrasse.“ „Äh, Dankeschön...“, sagte ich verwirrt und ließ sie dann weiterlaufen. Ich konnte mich auch irren, aber sie hatte einen so niedergeschlagenen Blick. Etwa wegen Max? Jetzt war nur Emily, die sie offensichtlich begleitet hatte noch da und starrte mich an. Will die was von mir oder warum kriegt die ihren Mund net auf? Ich wollte schon was sagen, dann lächelte sie selbstgefällig.

„Nun denn, wir sehen uns Morgen. Ich hoffe ihr seit gutvorbereitet, da wird eure Niederlage nur halb so schlimm sein“, sagte sie und lief dann a noch so rotzfrech an mir vorbei. Diese kleine....!!!! Is zwar kein Rotschopf, aber ich kann sie trotzdem net leiden!!! Ruhig Kisa, ruhig, am Ende schmeißt dich das Personal nur wieder raus... Eine Weile ärgerte ich mich noch über dieses kleine Biest, fing mich aber wieder und fuhr mit dem Fahrstuhl hoch zur Dachterrasse. Und genau wie sie gesagt hatte war Max dort und starrte Löcher in den Nachthimmel.

„Max, hier bist du!! Wieso bist du gegangen?“ „Hi Kisa...“ „Max? Hey, was hast du? Ich mag es nicht wenn du so deprimiert bist.” „Weißt du, ich hab so viele Gedanken die wild im meinem Kopf rumschwirren. Ich mach mir irgendwie selbst Druck.“ „Ist es wegen deiner Mum?“ „Ja... Kisa, ich will auf keinen Fall gegen die All Starz verlieren, aber es ist als ob ich net gegen sie sondern gegen meine eigene Mutter kämpfe. Und ich will nicht wieder vor ihren Augen verlieren.. so wie das letzte Mal.“

Kann ich nur gut verstehen. Als wir Max´ Mum im Forschungscenter besucht haben, haben sie uns eine ganz miese Fall gestellt. Sie boten uns einen Freundschaftskampf an, haben Tyson und Ray gegen ein paar Schwächlinge kämpfen lassen um Daten zu sammeln und Max bekam schließlich von Emily mächtig eine reingewürgt. Das war unter aller Sau und das war auch der Grund warum ich es wieder geschafft habe mich mit einem Blader in die Haare zu kriegen. Weil ich einfach nicht meine doofe und unverschämte Klappe halten konnte.

„Max, ich möchte aber das du Morgen kämpfst!“ „Hä?“ „Beyblade ist nur ein Sport und kein Kampf um das Schicksal der Welt. Und wie in jedem Sport geht es darum seinen Gegner zu schlagen. Im Kampf mögen wir Gegner sein, aber in Wirklichkeit sind wir alle Freunde. Und deine Mum weiß das. Max, solange du nur dein Bestes gibt´s, ist alles okay. Egal ob du jetzt gewinnst oder verlierst, das wird nichts an ihrer Liebe zu dir ändern.“ „Kisa...“ „Allerdings, ich bin jemand den man bei dem Thema Mütter net fragen sollte“, sagte ich gelassen und lehnte mich gegen das Geländer. „Sind du und deine Mum zerstritten?“ „Kann man so net sagen. Meine Mutter ist vor sechs Jahren einfach abgehauen und hat sich seitdem nicht mehr gemeldet. Ich hab daher von Müttern keine Ahnung.“ „Das ist aber net das Einzigste, wovon du keine Ahnung hast!“, sagte Ray, der sich mit Tyson und Kenny zu uns gesellte. „Aber sie hat Recht. Du darfst dich deswegen nicht verrückt machen.“ „Sei einfach wie immer, okay Kumpel?!“ „Klaro!“

Nun strahlte Max wieder und das machte mich überaus glücklich. Ich weiß nicht, aber ich glaube mit jedem Tag den ich mit ihnen verbrachte ließ sie enger in mein Herz schließen. Oh Gott, dabei hab ich mir doch vorgenommen mich nicht all zu sehr an sie zu gewöhnen. Ich musste immer damit rechnen das irgendwann irgendwas schief geht... Ich beobachtete die Jungs beim rumalbern, bis ich etwas am Himmel fliegen sah. Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Ist es ein UFO?! Nein! Es war ein Dämon... ... .... DÄMON?!??! HIER?!?! NEEEEEEEEIIN!!!!!!!

„Kisa? Ist was, du guckst so entgeistert“, fragte Kenny mich. „Ähm.. Ja! Ich hab nämlich was vergessen. Ein superwichtiges Date.“ „Mit wem?“ „Mit der Mafia! Alla dann, ich verpiss mich. Bis nachher!“ „Hey, Sekunde! Was sollen wir Kai sagen?“ „Was weiß ich! Darkwing Duck soll sich mal net so anstellen“, rief ich zu ihnen zurück. Bei meiner letzten Bemerkung über Kai lachten sie alle Vier laut los. Oh, hoffentlich erzählen sie dem das net, sonst konnte ich einpacken... Mit dem Fahrstuhl fuhr ich runter ins Erdgeschoss des Hotels und suchte schnell nach einer verlassenen Stelle um Dramania aus ihrem Blade zu lassen, damit ich mich mit ihr auf die Suche nach dem Dämon machen kann. Es ist nie gut wenn Dämonen au der Erde sind, also mussten wir ihn schnell finden. Drami flog über die Stadt, weit über den Dächern damit uns keiner sah und ich saß auf ihrem Rücken, mit meinem Soul in der Hand um den Dämon ausfindig zu machen. Über einem Kaufhaus leuchtete mein Soul besonders stark auf. Da müssten sie also sein. Aber was wollten sie dort? Drami schien es auch net zu verstehen, sie schaute mich komisch an als wir landeten. Ich machte mir nix draus und trat die Tür zur Lagerhalle auf. Aus Sicherheitsgründen steckte ich meinen Soul nicht weg sondern verwandelte ihn in eine Pistole und streckte sie in meine Gürteltasche. Ich benutze meinen Soul zwar nie, aber man kann ja nie wissen. Drami, die nun als Taschentiger hinter mir herlief und ich durchstöberten jedes Stockwerk. Da sind schon keine Warteschlangen und ich hab weder Zeit noch Geld zum shoppen. Im fünften Stockwerk sahen wir beide Licht aus einem Mc Donalds kommen. Wir beide sahen uns an, nickten und schlichen uns näher ran. Ich wartete noch einen Moment und sprang schließlich in den Mc Donalds. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Der ganze Laden war voll von Dämonen... Und sie saßen alle da und stopften sich mit Mc´s Futter voll. Ich glaub das einfach nicht...

„Drami.. Siehst du auch das was ich sehe?“ „Miau..“, sagte sie, sollte wohl Ja heißen. Sie setzte sich auf die Hinterbeine und beobachtete genau wie ich die Dämonen beim Fressen. Sie schlangen die Cheeseburger (und net nur die) in sich rein und verkloppten sich wegen ein paar Big Mäc´s. Bei diesem Anblick kam mir auch gleich mein Essen von vorhin hoch.

„Was meinst du? Verziehen wir uns wieder?“, fragte ich, sie zuckte nur mit den Achseln. Wir wollten gerade gehen, da verstummten die Fressgeräusche. Die ganze Dämonenschar starrte uns an. Oh toll...

„Ähm... Äh, esst ruhig weiter, wir gehn wieder.“ „.. ... ... ... SCHNAPPT SIE EUCH!!!!!!“ „WIE ICH EUCH HASSE!!!!!!“, brüllte ich und schnappte mir mein Bit Beast, ehe die Energiekugeln uns trafen. Ich flog einige Meter nach Vorne und fiel auf die Schnauze. Die Dämonen kamen auf uns zu, ich richtete mich auf und schoss sie mit Lichtstrahlen ab, Blütenblätter wirbelten durch die Luft. Aber auf jeden Dämon den ich abschoss folgten zwei weitere.

„Mist! Es sind zu viele!“ „Miow..“ „Was?!“ „Miau!“ „Ich hau net ab! Ich krieg die schon noch klein!“, zickte ich rum. Dramania passte dies gar nicht. Aus der kleinen Katze wurde ein riesiger Tiger, so wie sie eben war und zog mich mit ihren Flügeln auf ihren Rücken.

„AAAAAAHR!!!!!!! Dramania, lass mich auf der Stelle runter!!!!!“, keifte ich sie an, aber sie ignorierte meinen Befehl. Die Dämonen holten uns langsam ein. Einige fusionierten ihre Energiekugeln, die zu einer großen wurden und warfen sie nach uns. Drami wurde getroffen und wir beide flogen durch eine Wand hinunter, noch einmal durch ein Glasdach auf den Boden, drei Stockwerke tiefer. Die Brocken der Betonwand fielen auf uns hinunter, einer landete auf meinem Fuß. Vor Schmerz biss ich mir auf die Lippen und nahm dann den Brocken runter.

„Drami, alles klar bei dir?“, fragte ich, mein Bit Beast aber brachte nur ein leises Knurren raus. Sie war von irgendwas abgelenkt.

„Drami..?.. Was..“, stammelte ich, aber auch ich verstummte schließlich. Noch jemand war hier, abgesehen von den Dämonen. Eine Frau stand an dem Loch wo eben noch die Wand war. Sie sprang runter und schwebte zusätzlich noch einige Meter über dem Boden bevor sie landete.

„Was im Namen Gottes...“ „Sprich nie wieder diesen Namen aus!“, sagte die Frau mit den dunkelbraunen Haaren. „Wenn mein Meister den Namen hört wird er immer etwas launisch.“ „Dein »Meister«?“ „Ganz Recht!“, sagte sie, grinste und man konnte ihre extremlangen Eckzähne im Mondlicht aufblitzen sehen. „Du... Natürlich. Die Eckzähne, rote Augen. Klar! Du bist ein Vampir! Aber ganz ehrlich, du siehst eher aus als kämst du grad von nem Metallica-Konzert.“ „Und wie du rumläufst erwähne ich erst gar net. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Cherry Tyler!“ „Sie ist unser General und die rechte Hand unseres Herrn!“, erklärten zwei Dämonen, die ebenfalls aus dem Loch zu uns hinter schauten. „IHR HALTET GEFÄLLIGST EURE SCHNAUZE!!!!!! UNSER LORD HAT EUCH AUSDRÜCKLICH BEFOHLEN NET MEHR IM MC´S RUMZUGAMMELN!!!!!!!!!!“ „Aber wir haben Hunger.“ „IHR SEIT DÄMONEN!!!!!!!!! IHR BESTEHT AUS ASCHE UND WASSER, IHR KÖNNT GAR KEINEN HUNGER HABEN!!!!!!!!!!!“, brüllte Cherry die beiden Viecher an. Die war aber a ganz schön launisch. Als sie sich dann nicht mehr und die Dämonen kümmerte und zu mir schaute, ließ ich meinen Soul zu einem Schwert werden.

„He, he... Lass nur, ich bin nicht in Stimmung. Außerdem muss ich mich noch um mein Abendessen kümmern und Engelsblut bekommt einem Vampiren wie mir nicht.“ „Und was willst du dann von mir?!!“ „Ich soll dir nur eine Nachricht meines Meisters überbringen. Er findet es amüsant zuzusehen wie du versuchst deine Schicksalsfäden zu durchtrennen. Du glaubst doch nicht wirklich das ein Wächter unter Menschen leben kann?!? Ich finde diese Einstellung und deine Show hier idiotisch, aber mein Lord findet deinen Ehrgeiz höchstinteressant. Er will sehen wie lange du noch durchhältst. Glaub aber nicht das wir nur zusehen würden, das wäre ja langweilig.“ „Und was dann?!?“ „Nun ja.. Vielleicht mischen wir uns ein zwei Mal in euren Alltag ein. Und auf die Bit Beasts deiner Freunde hat er es auch abgesehen. Wir haben schon Leute die sich darum kümmern werden.“ „Und was sind das für welche!?“ „Das sollst du ja herausfinden, Liebes. Voraussetzung du überlebst das hier!!!“

Cherry grinste mich erneut an, was ich anfangs nicht begriff, bis sie mit den Fingern schnipste und die Fensterscheiben platzten. Ein lautes Geräusch war zu hören und überall stieg Feuer auf. Bomben!!!! Cherry und die Dämonen verschwanden und Drami und ich waren zu schwach zum fliehen. Ich klammerte mich an mein Bit Beast und hoffte das mein Schutzschild dem standhielt. Das ganze Gebäude fiel in sich zusammen die Brocken prasselten auf uns nieder. Aber der Schutzschild hielt. Erst als wir beide nichts mehr hörten machten wir unsere Augen wieder auf. Alles dunkel, über uns eine dicke Schicht aus Beton. Aber Dramania kratzte das nicht. Kaum das mein Schutzschild verschwunden war setzte sie eine ihrer Attacken ein um uns aus dieser misslichen Lage zu retten. Mein Tiger bohrte mit ihrem Licht einen Tunnel durch die Betonbrocken. Da mein Fuß aber verstaucht war und ich aufgrund an Erdmangel keine Ranken wachsen lassen konnte, brauchte ich etwas um wieder an die Oberfläche zu kommen. Ich hustete stark als ich wieder an der frischen Luft war und war erleichtert. Dramania schüttelte sich und warf mir damit den ganzen Staub in die Augen. Aber sie verschwand wieder als wir Sirenen hörten. Streifenwagen. Kaum das diese angehalten hatten kamen mehrere Polizisten und nahmen mich fest. Sie ließen mich nicht einmal erklären, sondern nahmen mich einfach mit aufs Revier. Sie glaubten doch tatsächlich ich wär en Terrorist und hätte das Kaufhaus in die Luft gejagt. Ich schwor ihnen auf Gott und alles dass ich es nicht war. Aber natürlich glaubten sie mir nicht. Es war so peinlich als ich im Hotel anrufen musste um meinem Teamkollegen zu sagen dass ich im Knast sitze. Und zu meinem unendlichen Glück war auch noch Kai an der Strippe. Als ich ihm sagte wo ich war, war er so wütend das er einfach aufgelegt hatte. Und so verbrachte ich die ganze Nacht im Knast. Das sollte wohl so ne Art Strafe sein. Ahr, Kai du blödes Arschloch!!!! Und um den ganzen die Krone aufzusetzen musste ich meine Zelle mit einer transsexuellen Nutte teilen. Na wenigstens konnte man mit ihr (oder besser mit ihm) super quatschen. Verriet mir sogar en paar Sachen auf die Männer in der Kiste stehen. Nur dumm halt dass ich keinen Freund hatte an den ich es testen konnte...
 

So gegen Acht schließlich, oder auch schon halb Neun, was weiß denn ich, kam einer von den Bullen und öffnete die Zelle.

„Du darfst gehen!“ „Wer?“ „Die mit den echten Busen!“ „Oh cool! Habt ihr endlich eingesehen das ich kein Terrorist bin?!!!“ „Nein, aber mein Manager hat die Kaution für dich bezahlt.“ „Mr. Dickenson?“ „Hö? Hat da jemand meinen Namen gesagt?“ „MR. D!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie ich, flennte sogar fast als ich den netten alten Mann mit dem lustigen Hut sah. Ich rannte auf der Stelle zu ihm hin und heulte ihn aus Spaß voll. Wenig später brachen wir auch schon in Gelächter aus. Wir beide huschten auch ganz schnell wieder nach draußen, weil die Leute auf dem Revier noch irgendwelchen Papierkram machen wollten, darauf hatte aber Mr. Dickenson weder großartig Lust, noch Zeit, denn unser Match gegen die All Starz stand kurz bevor. Im Bus der draußen vor dem Revier stand saß mein Team, nur war die Stimmung etwas... Na ja... Kai zeigte wie immer keinen Funken einer Emotion, was Ray von mir hielt war ja klar und Max schien immer noch etwas mitgenommen. Die Einzigen die eigentlich froh waren mich zu sehen, waren Tyson und Kenny.

„Moin, Moin!“ „Hi! Und, wie war es im Knast?!“, fragte mich Tyson. „Wie es war??!?! Ich hab die ganze Nacht mit einer Hure, die eigentlich en Kerl is über Sex geredet!!!“ „Klingt doch toll, ich versteh nicht was du hast. Und das wir dich net eher geholt haben tut uns Leid.“ „Ich weiß schon. Irgendjemand hat es wohl verpeilt euch zu informieren. Nicht wahr, Kai?!??!?“ „Kisa, bitte beruhig dich doch!“ „Cool, jeden Moment wird Blut fließen. Das entschädigt den miesen Horrorfilm von letztem Mittwoch bei weitem“, sagte Dizzi, während Kenny immer noch am zittern war. „Wieso beschwerst du dich, du scheinst dich mit der Transe doch gut amüsiert zu haben.“ „Es geht nicht darum das ich im Knast war, sondern weil ich dich um Hilfe gebeten hab und du stattdessen... AHR!!! Das wird mir hier zu blöd! Weißte was, Kai?! Fick dich!“ „Liebend gern!“ „Aber bitte in nem geschlossenen Raum wenn wir net dabei sind“, fügte Tyson noch hinzu. „Aber eins interessiert mich noch“, mischte sich Ray ein. „Was hast du in diesem Kaufhaus eigentlich gemacht?“ „Äh.. Ich.. Ich sagte doch das ich was zu erledigen hatte.“ „Mitten in der Nacht in einem Kaufhaus?“ „Nein! Ich hab aber gesehen das sich so finstere Typen da rein geschlichen haben –um den Mc´s zu plündern – und da bin ich ihnen gefolgt. Und kaum als ich drin war ist mir alles um die Ohren geflogen.“ „Okay.. Ich glaub es dir mal. Aber..“ „Was noch?“ „ Nun... Ein ganzes Gebäude stürzt ein... Und du hast nix außer nen verstauchten Knöchel? Was zum Teufel bist du eigentlich?“ „Hey, die Aktion hat mich acht meiner neun Leben gekostet. Seit froh das ich noch lebe.“, maulte ich rum, nur waren die Jungs daraufhin so merkwürdig still. „Ich hasse euch... Oh, wie ich euch hasse!“ „Gleichfalls!“, sagten sie alle. Wie freundlich sie doch alle sind. Wirklich... „Kinder, hört doch endlich auf zu streiten!“ „Okay, Mr. D!“, sagten wir und sagten bis wir an unserem Ziel waren nichts mehr. Im Stadion angekommen saßen wir in unseren Umkleidkabinen und wie es schon beim letzten Mal war diskutierten wir wieder über das selbe Thema.

„Ich fange an!“ „Nein, ich!“ „Vergisst es, ich fange an!!!“ „Verdammt, Nein, ich fange an!“, stritten Ray, Max, ich und Tyson rum. Es war wie im Kindergarten. Jedes Mal das Gleiche. Kenny war jedes Mal total verzweifelt und Kai kurz davor zu explodieren.

„Tyson, du kämpfst nicht!!“ „Wieso net?!“ „Schon vergessen? Ich hab dich damals gegen Lee kämpfen lassen. Den ganzen Finalkampf über saß ich auf der Ersatzbank. Jetzt wirst du da hocken und zugucken!!“ „Gut Kisa, wenn du unbedingt kämpfen willst, dann kämpfst du als erstes!“, schlug Kai vor. „Ich will nur als erstes kämpfen wenn dieser Michael das auch macht.“ „Wieso bist du so auf Michael versessen? Stehst du auf ihn?“, fragte Ray. „NEIN!!!!!!! Ich hab mit dem Kerl noch en Hühnchen zu rupfen! Der Typ hat mich am Hintern begrapscht, damit kommt er net ungestraft davon.“ „Wann ist das denn passiert?“ „Oh, meine Rache wird grausam sein!!! MUAHAHA!!!!“ „Kisa, du machst uns Angst“, sagte Max etwas eingeschüchtert. „Oh! Tut mir Leid!“ „Ich glaube Kisa wird irgendwann doch lesbisch.“ „Ja und ich hoff wir dürfen zugucken“, flüsterten Tyson und Ray miteinander. „Jungs, ich höre euch!“ „Und mir ist es egal ob du was mit diesem Michael für Probleme hast. Du kämpfst als erste und basta!“, befahl Kai. „A..“ „Kein Aber! Deine persönlichen Probleme haben im Kampf nichts verloren. Außerdem sei froh das ich dich überhaupt kämpfen lass mit dem Knöchel.“ „Es is nur mein Knöchel, den brauch ich im Kampf net.“ „Du wirst da aber ne Weile stehen. Der Schmerz wird von Sekunde zu Sekunde schlimmer und das wirkt sich nicht nur auf dich sondern auch auf Dramania aus.“ „ICH SCHAFF DAS!!!!!“ „Ich ahne böses..“

Ich und die Jungs liefen ins Stadion, doch ich trottelte etwas hinterher. Es war wie Kai es heraufbeschworen hatte. Mein Fuß tat jetzt schon weh. Aber so leicht würde ich mich nicht unterkriegen lassen. Mit schweren Schritten lief ich meinem Team hinterher. Die Leute im Stadion jubelten wie wild, durch meine Erdkräfte spürte ich die Vibration des Bodens. Das Getöse hier entsprach einem Erdbeben der Stufe Sieben von möglichen Acht! Und als dann auch noch der DJ anfing ins Mikro zu brüllen erlitt ich beinah einem Hörsturz.

„HALLO FANS!!!!!!!!!!!! ENDLICH IS ES SO WEIT, DAS FINALE DER AMERICAN CHAMPIONSHIPS!!!!!!!!!“ „DREH DIE LAUTSTÄRKE GEFÄLLIGST RUNTER!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrieen Tyson und ich zu dem DJ hoch. Allerdings glaubte ich nicht das der uns gehört hat, so laut wie die Zuschauer schrieen.

„Heute wird sich entscheiden wer von unseren verbliebenen Teams nach Russland zu den Final Championships fahren wird. Gekämpft wird in drei Runden, zwei von drei Runden muss das Team gewinnen. In der ersten Runde kämpft für die Bladebreakers die überaus temperamentvolle Kisa gegen den starken und einzigartigen Steve von den All Starz!!“ „Verdammt!! Jetzt kämpf ich doch net gegen den Perversling!“ „Woher wissen die eigentlich immer wer jetzt kämpft, wir sagen denen doch nichts“, wunderte sich Max. „Bestimmt haben die irgendwo Wanzen“, meinte Tyson. „Oder die haben irgendwo Uri Geller hocken. Der empfängt dann unsre Gespräche und leitet seine Wellen schließlich an das Hirn vom DJ!“ „Mädel, kämpf lieber, anstatt Geistergeschichten zu erzählen.“ „Is gut, Ray! Ich mach ja!“ „Kisa!“, rief schließlich noch Kai, ehe ich mich der Arena nährte. „Was is? Wenn du dich entschuldigen willst, dafür is es etwas spät.“ „Red keinen Scheiß! Aber bist du dir sicher das du mit dem Fuß kämpfen kannst?“ „Logo! Mach dir bloß nicht ins Hemd“, sagte ich grinsend und versuchte mit all meiner Kraft den Schmerz zu unterdrücken. Ich hielt Dramania in der einen, meinen Starter in der anderen Hand und schaute mir die Arena an in der ich gleich kämpfen sollte. Ein Miniaturbau von Manhattans Straßen. Klar, eine Arena mit engen Gassen und schweren Wendepunkten, damit ich mir meine Geschwindigkeit net zu Nutzen machen konnte. Verfluchter Heimvorteil! Wütend schaute ich zu Steve und dann hinüber zu den anderen All Starz. Mein Blick blieb an Michael hängen. Er zwinkerte mir zu und ließ mich damit rot werden. Und dieser Mistkerl trägt auch noch den Namen eines Erzengels und damit auch den eines Vorfahrens von mir. Wenigstens hat Emily ihn dann geschlagen.

„Was für ne Enttäuschung. Statt nen richtigen Gegner schicken die mir ein kleines Mädchen. Du solltest lieber wieder deine Barbies frisieren, Sport ist nix für das schwache Geschlecht.“ „Uh, hab ich wieder en Glück. Noch so en frauenfeindliches Arschloch. Wenn ich mit dir fertig bin wirst du sehen was das »schwache« Geschlecht drauf hat!“ „Seit ihr so weit, Blader? Drei!!! Zwei!!! Eins!!!! LET IT RIP!!!!!!!!“ „LOS, DRAMANIA!!!!!!!“ „MACH SIE PLATT, TRYHORN!!!!!!!“

Die Blades flogen in die Arena und wie immer ging bei mir was schief. Dramania war zu schnell, sie bekam die Kurve nicht und bretterte in ein Modellhochhaus. Das krachte natürlich in sich zusammen, zusammen mit einem Drittel der Modellstadt. Das fängt ja schon mal toll an.

„So en Mist...“ „Ich sagte doch das Sport nichts für kleine Mädchen ist. Du hättest zu Hause bleiben sollen.“ „Abwarten!!! Jeder der mich unterschätzt hat, hat von mir eins auf die Fresse bekommen. DRAMANIA!!!!!!!!!!!!!“, brüllte ich und mein Blade kam aus den Trümmern geschossen. Nach einem ewigen Hin und Her hatte Drami sich in diesem Labyrinth zurechtgefunden und traf kurz darauf auf Tryhorn. Allerdings hatte sie so ihre Probleme, da Steve´s Blade eher einem halbierten Nudelholz aus Metall glich, statt einem Beyblade. Ihn rauszukicken schien unmöglich. Und der Schmerz in meinem Fuß... Er machte es mir kaum möglich mich zu konzentrieren.

„Kisa, versuch dass Tryhorn langsamer wird sonst haben deine Attacken keine Wirkung!!“, rief Kenny von der Ersatzbank. „Toll, sag mir mal wie!!!“, schrie ich zurück und trat dabei wieder auf meinem Fuß auf. Das wird immer schlimmer. Ich muss mir was überlegen.

„Dramania, flüchte dich auf die Dächer!!“, rief ich ihr zu, Drami ließ von Tryhorn ab und sprang auf eines der Dächer. „Glaub ja nicht das du mir so einfach entkommst! TRYHORN, TRAMPLE SIE NIEDER!!!!!!!!!!!“

Und dann sahen wir Steve´s Bit Beast. Nein, das war nicht nur Eins, das waren Duzende!!! Eine ganze Horde Büffel Bit Beasts die alles zu Staub machten was ihnen unter die Hufe kam!!!! Warum fällt eigentlich alles in sich zusammen wenn ich in der Nähe bin!?!?

„Dramania, Solaria Cross Attack, beeil dich!!”, rief ich ihr zu, aber dann war wieder der Schmerz. Ich sank auf die Knie, kniff die Augen und die Zähne zusammen. Und das übertrug sich natürlich auch auf Dramania. Sie schaffte es nicht genügend Licht für ihre Attacke zu sammeln und verlor zudem auch noch den Halt. Dramania fiel und wurde von der Büffelherd überrannt, oder besser gesagt von Tryhorn weggekickt. Sie knallte gegen eins der noch stehend Modell, aber war noch nicht geschlagen. Aber so ging das net weiter.

„Drami!!!“ „Kenny, können wir den gar nix machen?!“ „Ehrlich gesagt, Max, weiß ich nicht wie sie Steve aufhalten soll. Tryhorn macht alles nieder was ihm zu nah kommt.“ „Jungs, wenn ihr schon quatscht, dann wenigstens was sinnvolles!“ „Kisa, jetzt denkt doch mal nach!!“, sagte Kai und ich sah zu ihm rüber. „Hä?“ „Denk logisch! Was hat Dramania was Tyrhorn net hat, rein vom optischen.“ „Mensch Kai, red endlich in einer Sprache dich ich a... Türlich... Tryhorn ist ein Büffel und Drami ein Tiger... Ein fliegender Tiger. DRAMI DU MUSST FLIEGEN!!!!!!!!“, befahl ich und Drami´s Geschwindigkeit nahm zu. Sie nahm nen Brocken als Rampe und flog durch die Luft.

„W-WAS?!???!“ „Pech gehabt!!! Du bist zwar stark Kumpel, aber wenn dein Gegner in der Luft ist sieht es schlecht für dich aus! DRAMI, BRING ES ZU ENDE!!!!!!!! FLASH LIGHTWING ATTACK!!!!!!!!!!!”

Dramania leuchtete und als sie erschien leuchteten ihre Flügel so hell wie nie. Sie stürzte auf Tryhorn hinunter, überall tanzten Federn in der Luft. Drami landete genau auf Tyrhorn und kickte ihn damit raus.

„UND TRYHORN IST RAUS!!!!!!!! SOMIT GEHT DIE ERSTE RUNDE AN KISA UND DAMIT AUCH AN DIE BLADEBREAKERS!!!!!!!!!“, schrie der DJ wieder rum. Ich wollte schon zu ihm sagen das er endlich die Lautstärke runter drehen oder die Klappe halten sollte, sank aber zu Boden. Mein ganzer Fuß schmerzte, war aber auch irgendwie taub. Ich war nicht in der Lage aufzustehen. Tyson und Max kamen zu mir und jeder legte einen meiner beiden Arme um ihre Schultern. Vorsichtig brachten sie mich zur Bank, ich konnte meinen Fuß kaum auf den Boden absetzten, es tat zu weh.

„Kisa, tut dein Fuß sehr weh?“ „Geht schon, Kenny. Geht schon.“ „Lass mal sehn!“, sagte der kleine Japaner und ich machte den Reißverschluss meiner Stiefel auf. Kaum das ich ein Stück meiner Socke runtergezogen hatte sah man schon die blau-rotgefärbte, angeschwollene Haut.

„Uh, sieht böse aus. Der ganze Fuß ist blau.“ „Tut das nicht weh?“, fragte Max und schaute ganz entsetzt auf meinen Knöchel. „A was. Geht schon“, sagte ich cool, aber der Schmerz wurde immer schlimmer und ich biss mir so stark auf die Lippen das sie fast anfingen zu bluten.

„Mädel, du brauchst nen Arzt!“ „Das klappt schon... Nur halb so schlimm. Ray, du bist dran mit kämpfen. Mach diesen Eddy fertig!“ „Lenk nicht vom Thema ab!!! Wir müssen erst einmal schauen das sich ein Arzt das ansieht.“ „Hat hier jemand »Arzt« gesagt?“, fragte ein smarter junger Mann, der plötzlich neben uns auftauchte. Für die anderen ein Unbekannter, aber nicht für mich. Seine sonst grünen Augen waren zwar Braun und auch die grünen Strähnen waren verschwunden, aber ich erkannte ihn sofort. Sacré!

„Ich bin Arzt und ich kümmere mich gern um eure Freundin.“ „Cool! Das nenn ich Service! Kannst du auch laufen, Kisa?“ „Keine Sorge, Tyson! Geht schon!“ „Komm mit in den Behandlungsraum, dann seh ich mir deinen Knöchel an“, sagte er mit einem extrem gestellten Lächeln. Ich lief ihm nach und war froh das mir von den anderen keiner folgte. Wir huschten durch die Gänge wie zwei Schwerverbrecher und blieben erst stehen als wir das Gefühl hatten hier wirklich ungestört zu sein.

„Sacré, du kannst aufhören zu grinsen. Das sieht gruslig aus!“ „Würd ich ja gerne, aber ich hab en Krampf. Ich muss einen der Soliders fragen ob sie mir das wieder grade biegen können. Haste en Bier?“ „Wieso?“ „Weil ein Solider alles für Gratisbier machen würden.“ „Ich dachte im Himmel darf man net trinken.“ „Natürlich, oda wie stellst du dir vor wie wir das Abendmahl feiern? Da geht der Wein weg wie nichts. Aber nun zu wichtigeren Themen. Hast du was rausgekriegt? Haben die All Starz was mit den Dämonen zutun?“ „Nein..“, sagte ich etwas enttäuscht und schüttelte den Kopf. Ich war doch so sicher. Das ganze technische Zeug und die superstarken Bit Beasts der All Starz, ich dachte wirklich das sie die Organisation sind, die mit dem Leibhaftigen gemeinsame Sache macht. Ich hab heimlich das ganze Forschungscenter auf den Kopf gestellt, wofür ich meinen fast verloren hätte. Aber Fehlanzeige. Aber irgendwo war ich froh, dass Max´ Mum nichts mit den Dämonen am Hut hat.

„Bist du dir sicher?“ „Ja verdammt!“ „Wer weiß, so blond wie du bist.“ „Du bist genauso blond. Jetzt mach mal deine Lauscher auf, ich hab noch ne Frage! Weißt du was über nen Vamp namens Cherry Tyler?“ „Cherry? Cherry... Cherry… Ich kenn den Namen, aber ich weiß grad net wer das ist. Ich bin doch erst neulich in diesem oberlangweiligen Förderungskurs gewesen. Da haben die hohen Ratsmitglieder doch irgendwas über die gesagt. Ahr, ich hab´s vergessen!“ „Das haben Vögel nun mal so an sich, das sie vergesslich sind“ , sagte ich zynisch und bekam von Sacré als Dankeschön eine bewischt. „Pass auf was du sagst! Ich kann dich a mit diesem Fuß weiter rumlaufen lassen. Ich muss dich net heilen.“ „Schon gut, halt bloß deine Zwischenblutungen zurück. Dein Benehmen is ja net zum aushalten. Würdest du jetzt bitte so freundlich sein?“ „Ja, ja!“

Der Engel kniete ich auf den Boden und während seine Hand über meinen angeschwollenen Knöchel schwebte wurden seine Augen wieder Grün. Sacré´s Hand glühte in einem zarten grünen Licht und die Schwellung an meinem Knöchel verschwand.

„Ah.. schon viel besser.“ „Pass in Zukunft besser auf!“ „Jetzt sei net wieder so schlecht drauf. Ein verstauchter Knöchel ist net gleich das Ende der Welt.“ „Das meinte ich nicht. Du hättest auffliegen können. Bevor du wieder so ne Aktion startest vergewissere dich vorher ob da keine Bomben im Gebäude sind!“ „BEOBACHTEST DU MICH ETWA?!?!!?“ „Was soll ich sonst machen, im Himmel empfängt man Comedy Central eben nicht so gut. Dabei wollte ich unbedingt das »Night Wash Spezial« gucken...“ „Oh... du tust mir ja überhaupt net leid.“ „Ach, halt´s Maul!“ „Verpiss du dich lieber!!“, schnauzte ich Sacré an. Als er mit der Hand ausholte um mir noch eine Ohrfeige zu verpassen rannte ich wieder zurück zu meinem Team. Man, ich muss mir unbedingt abgewöhnen vor Sacré solche Sprüche loszulassen. Wenn ich andauernd mit rotangelaufenen Wangen ankomme fliege ich auf. Als ich wieder im Stadion war, wurde ich von einem lauten Gejubel überrumpelt. Die Menge jubelte, während Max sich mit Michael anlegte. Hä? Ich dachte Ray würde gegen Eddy kämpfen. Noch mehr verwirrt wie ich war sah ich zu meinem Team. Ray saß auf der Bank und sah überaus angefressen aus.

„Du bist wieder da? Ging ja flott“, sagte Kenny, der als erstes bemerkte hatte da sich wieder da war. „Ähm, kann mir mal einer erklären was gerade hier passiert ist, ich hab nämlich den Faden verloren.“ „Nun, Ray hat verloren.“ „Was? Oh Ray, mein armer kleiner Utzi-Putzi-Dutzi-Schatzi-Mausi“, sagte ich theathralisch und drückte den Chinesen so fest ich konnte. „Hilfe, ich werde angemacht.“ „Habt ihr´s bald?“, motzte Tyson rum. „Also wie gesagt. Ray hat verloren und jetzt kämpft Max gegen Michael. Aber es sieht übel aus. Er legt sich überhaupt net ins Zeug!“

Das sah Max nicht ähnlich. Er würde nie seine Kraft so zurückhalten. Er war doch sonst so geschickt, aber nun... War es etwa immer noch wegen seiner Mum? Och Max... Er macht sich viel zu viel Druck... Aber wenn ich so darüber nachdenke... Wie würde ich mich verhalten, wenn meine Mum mir zusehen würde...?..

„Max, häng dich rein, du darfst nicht verlieren!!!“, feuerte Tyson seinen besten Freund energisch an. „Ich versuch es ja. Aber... Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende.“ „Max, komm schon!!! Du kannst ihn besiegen, davon bin ich überzeugt!!!!!!!“ „Ja, aber...“ „Max...“ „Jetzt hör mal, Kleiner! Da ich dich und die Blondine so gern habe, gib ich dir noch die Chance aufzugeben ehe ich...“ „HALT DIE FRESSE, DU PERVERSLING, MIT DIR REDET KEINER!!!!!!!!!“, schrie ich Michael an. „Max, du bist einer der besten Blader den ich kenne. Also enttäusche mich und das Team nicht und zeig was du hast! Vergiss nicht was ich dir gestern gesagt habe! Solange du dein Bestes gibst is es egal ob du gewinnst oder verlierst. ABER WENN DU NET SOFORT ZEIGST WAS DU DRAUF HAST WERDE ICH DIR NE KOPFNUSS VERPASSEN DIE SICH GEWACHSEN HAT!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „Kisa, hör auf. Du bringst die Kinder zum weinen“, sagte Dizzi und meinte damit offensichtlich Kenny, der mehr als nur eingeschüchtert von mir war. „Aber... es geht nicht...“ „Go, Max!!!!“ „WIR WISSEN DAS DU ES SCHAFFST!!!!!!!!!!!“ „...“ „Also gut, wenn du net kämpfen willst bring ich es zu Ende! TRYGLE, SUPER CANNON ATTACK!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „MICHAEL SETZT SEINEN VERNICHTUNGSSCHLAG EIN!!!!!!!!!!!!!! WAR´S DAS FÜR DRACIL?!?!?!?!“ „HALT ENDLICH DIE FRESSE, DJ!!!!!!!!!!!“, schrie das ganze Team, abgesehen von Kai. „MAAAAAAAAAAAAX!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „Nein... NEIN, ICH GEBE NICHT AUF!!!!! DRACIL, VIPER WALL!!!!!!!!”

Endlich hatte Max sich wieder gefangen, das Stadion vibrierte unter meinen Füßen. Die Erde spielte verrückt und ich spürte die Frequenz von Wasser. Und... Astralkräfte..?.. Wenn ich mit Dramania kämpfte, spürte ich zwar auch Astralenergie, aber ich dachte es wäre normal, weil ich ja ein Wächter bin und Dramania mit mir verbunden ist. Aber jetzt im Vergleich zu Max und Dracil spürte ich es ganz genau. Astralenergie... Die Kraft der Engel.. Und elementare Kräfte, wie die eines Wächters. Ich stellte immer mehr fest wie ähnlich die Bit Beasts uns waren. Haben sie vielleicht irgendeine Verbindung zu den Engeln und dem Himmelsreich? Will der Leibhaftige sie deswegen benutzen...?.. Und dann wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ein Beyblade flog in die Luft, ich wusste net ob es Dracil oder Trygle war. Der Blade kam zu Boden, in nen Winkel wo ich ihn nicht sehen konnte und die Menge jubelte wie verrückt.

„Das... DAS MATCH IST VORBEI!!! TRYGLE IST DRAUßEN!!! DIE BLADEBREAKERS HABEN GEWONNEN!!!!!!“ „KENNY, WIR HABEN ES GESCHAFFT!!!!!“, schrieen Tyson und ich begeistert und erdrückten Kenny. Als die kleine Brillenschlange auf Grund Luftmangels Blau im Gesicht wurde ließ ich ihn los und rannte zu Max.

„MAAAX!!!“, kreischte ich los und fiel dem blonden Sunnyboy um den Hals. „DU HAST ES GESCHAFFT!!! DU BIST DER GRÖßTE!!!!!! OH, ICH KÖNNTE DICH KNUTSCHEN!!!!!!“ „Is ja gut! Seit wann bist du denn so anhänglich?!“ „Hey Kumpel!“, rief Michael und reichte Max die Hand, als er neben uns stand, zusammen mit den anderen All Starz. „Das war ein geiles Match. Echt, du warst en guter Gegner!“ „Danke Kumpel, aber du hast auch ne Menge auf dem Kasten!“ „Max!“, rief auch schließlich Judy, Max´ Mutter. „Mum...“ „Du hast super gekämpft, mein Junge. Ich bin stolz darauf das ich gegen einen wunderbaren Blader und Sohn verloren habe. Und ich freue mich dir dabei zuzusehen wie du immer reifer und stärker wirst“ „Mum!!!!“, sagte Max und fiel seiner Mum in die Arme. Ich glaube auch ein paar kleine Tränen gesehen zu haben. Sweet, wirklich süß!

„Yeah, wir haben es geschafft!!!“, fing Tyson plötzlich an zu jubeln. „Und jetzt heißt es auf nach Moskau!“ „Jetzt warte doch mal Tyson. Wir fahren erst nach England!“ „ENGLAND?!“, kam es aus mir raus. England... Ausgerechnet England... Da ist doch...

„Hast du was gegen England? Immerhin bist du Halbengländerin.“ „Ich hab nix gegen England, nur... Sekunde Kenny, sagtest du fahren? Das geht doch gar net. Du wolltest sagen fliegen.“ „Nein, wir fahren. Unser Schiff geht Morgenmittag.“ „Schiff..?!?!?... Aber.. Aber das heißt.. wir fahren über das Meer..??!??!? Über das OFFENE Meer??!?“ „Ähm, Ja!?“ „NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „Sie hat Angst vom dem offenen Meer.“ „Ja, das ist net zu übersehn, Kai.“ „Freut euch, leicht seekrank wird sie auch.“...
 


 

Ich weiß, das mit dem Kampf stimmte nicht so ganz. Normalerweise hätten Steve und Kisa drei Runden kämpfen müssen. Aber dann wäre das Kapitel zu lang geworden. Und ich schreibe auch nicht so gern Kämpfe. Und ob Kisa die Schiffsfahrt überlebt, was an England so furchtbar ist und was passiert wenn man Fasching zu ernst nimmt sehen wir im nächsten Kapitel. (außerdem möchte ich mich entschuldigen, dass ich den Hongkong-Teil weggelassen habe. Aber das es in dem Teil nix großartig neues dabei gewesen wäre, außer halt dass Kisa dabei is, kam er mir etwas unnötig vor und hab ihn weggelassen. Wir kennen ja Beyblade und haargenau das selbe runterzublättern wie im TV is net mein Ding!)

Entlarvt!

Zum Thema: Stephen King und andere die Fasching ein wenig zu ernst nahmen

Ich mag die Bücher von Stephen King. Er und die Mangas von Kaori Yuki haben mich dazu inspiriert etwas Blut in diese FF zu bringen. Und schließlich auch ein paar Charas von Hellsing einzubauen. Ich fragte mich die ganze Zeit warum ich Alucard und Co. da mit rein genommen habe. Nachdem ich den Anime auf Youtube wieder gesehen habe wusst ich es wieder! (Die wo Hellsing net kennen würde ich raten sich vielleicht etwas zu informieren. Zwar haben sie keine so große Bedeutung und spielen nur in den Kapiteln 7 - 9 mit, eventuelle auch in den späteren Kapiteln nen Gastauftritt, aber trotzdem)
 

- Entlarvt!
 


 

»... Himmelsgebot Nummer Eins: Du sollst Abstand zu den Menschen halten...«
 

„Jungs... Unser Schiff is weg...“, sagte ich vollkommen verzweifelt. Der Tag war eh schon die Hölle. Die ganze Fahrt über war ich in der Kabine, weil ich das Meer nicht ertragen konnte. Die Jungs haben sich fast einen Arm abgerissen als sie mich wieder an Land ziehen wollten. Und jetzt, wo meine Laune wieder auf Maximum war und sie mir sagten das wir nun nach Frankreich und dann sofort nach Russland fahren... war das olle Schiff net da...

„Dizzy, kannst du dir das erklären? Man hat doch zu uns gesagt das Schiff fährt erst um fünf. Und es ist fünf.“ „Tja Chef, da hat euch irgendjemand wohl verarscht!“ „ICH GLAUB DAS NET!!!!! DAS MUSS EIN SCHLECHTER TRAUM ODER SO WAS SEIN!!!!!!!!! ICH WOLLTE DOCH DIESEN ROBERT NOCH MAL RICHTIG IN DEN ARSCH TRETEN!!!!!!!!!!!!!“ „Tyson, wir können jetzt auch nichts daran ändern!“, redete Kenny auf ihn ein, wobei ich ihn mehr als nur gut verstehen kann. Robert war ein Beyblader, den Tyson auf dem Schiff traf. Und, wie sollte es auch anders kommen forderte Tyson ihn heraus und verlor auch noch haushoch. Jetzt will er den Typen wieder herausfordern. Nur saßen wir hier fest und wussten nicht wohin.

„Ich.. halte das... nicht aus...“ „Kisa, bitte reiß dich zusammen“, sagte Max ganz besorgt, aus Angst dass ich hoch gehe. „So ne... VERDAMMTE SCHWEINEREI IST MIR NOCH NIE PASSIERT!!!!!!!!!!! ICH SCHEIß AUF MEINE NATIONALITÄT, ICH HAB KEINEN BOCK HIER ZU VERSAUERN!!!!!!!!!!!!!!!!!!! WARUM MUSS AUSGERECHNET MIR SO WAS PASSIEREN UND WARUM AUSGERECHNET HIER!??!?!?!?“ „KISA, WO HAST DU DEN STEIN HER?!?!??!?!??“, schrie Ray als ich plötzlich einen riesengroßen Stein hervorholte und ihn in die See schmiss. Doch das brachte nichts, ich hatte immer noch den Drang danach jemanden zu erwürgen. Mein Blick blieb kurz an Ray und an Tyson hängen, bis Kai mir eine überzog.

„HEY!!!!!!!!!!!!! WAS SOLL DAS?!?!?!?!?“ „Hast du dich jetzt endlich beruhigt?“ „Nein! Obwohl... eigentlich schon.“ „Wie machst du das, Kai?“, fragte Tyson überrascht. „Jahrelange Untersuchungen und Nachforschungen.“ „Untersuchungen? So bezeichnest du unsere verwelkte Freundschaft?“ „Verwelkt? Nein, wie poetisch.“ „Hör bloß auf dich über mich lustig zu machen oder du kannst dem Stein von eben Gesellschaft leisten!!!“ „Leute, Leute, jetzt kriegt euch doch mal wieder ein!“, sagte unser Sonnenschein und sofort hörten Kai und ich auf uns zu streiten. „Jetzt bleibt einfach locker. Ich weiß, das hier is ne blöde Situation aber wir kriegen das schon hin. Aber sag mal Kisa, was hast du eigentlich gegen England?“ „Ähm... Nun...“...
 

..»Himmelsgebot Nummer Drei: Du sollst gegenüber einem Menschen kein Zeugnis über den Himmel ablegen!«..
 

„Also..“ „Ist es jetzt so wichtig dass wir uns mit Kisa´s merkwürdiger Psyche rumärgern müssen?!“ „Wie soll ich das verstehn?!?!“, nörgelte ich wieder rum. Aber um ehrlich zu sein hätte ich Kai umarmen können. Es sah vielleicht nicht danach aus, aber ich war mir sicher dass Kai gemerkt hat dass mir die Frage unangenehm war. Danke, Kumpel...

„Hey, jetzt regt euch ab! Ich weiß was wir machen.“ „Schieß los, Ray!“ „Die BBA hat überall auf der Welt Büros die mit dem Hauptsitz in Japan verbunden sind. Dort können wir sicher Mr. Dickenson erreichen.“ „Wow, du bist ja super informiert und redest kein wirres Zeug mehr“, wunderte sich Tyson. „Ja, ich hab meinen Akte-X Konsum etwas reduziert“, sagte Ray ganz stolz, was für mich das Stichwort war mein Handy rauszuholen und die Akte-X Erkennungsmelodie abzuspielen. Wir beide hatten uns dann zwar wieder in der Wolle, aber es musste einfach sein. Ich glaub, Ray und ich sind streitsüchtig. Der Chinese führte uns direkt zum örtlichen Büro der BBA. Ray und Tyson erklärten der Empfangsdame was passiert war. Sie versuchte zwar Mr. D zu erreichen, aber sie schaffte es nicht. Sie versuchte es weiter und während die anderen warteten hatte ich en Date mit dem Kaffeeautomat.

„Kaffeeeee...!! Aaaaaah, ich lieeebe diiiiich...“ „Verfluchter Junkie!“ „Ich dachte Engländer trinken nur Tee.“ „Kenny, wir wissen doch mittlerweile alle dass Kisa spinnt.“ „Mensch Jungs, gönnt mir doch den kurzen Moment mit meiner großen Liebe“, sagte ich und schluckte gierig meinen Kaffee runter. „Dir kann man da echt net zusehn.“ „Hey, Tyson, schau mal! Ist das nicht der Typ gegen den du auf dem Schiff getroffen hast?“ „WAS?!? WO?!?!?“, brüllte Tyson und rannte zu dem Plakat auf dass Kenny gezeigt hatte. Tatsächlich, die komisch gestylten lila Haare, das war der Typ. Tyson schaute mit einem merkwürdigen Blick auf das Plakat. Dieser Blick hatte irgendwas mörderisches an sich.

„Ty... son..?“, fragte Max ganz vorsichtig, bekam von seinem besten Freund aber keine Antwort. „Hallo?“ „Töööööööteeeeeeen....!!!!“ „Tyson, du machst uns Angst!“ „Muahahahha....!!!“

Jetzt is der Junge durchgeknallt. Das musste ja passieren. Während Max und Kenny versuchten Tyson von seinem Mördertrip runter zubekommen hatte ich mir ne Zeitschrift gegriffen und blätterte ein wenig gelangweilt rum. Eigentlich immer das gleiche, der und der Promi gehen miteinander, der und der Promi haben sich getrennt, der ist wieder ohne Höschen rumgelaufen. Oh, bringt doch mal was Neues! Und schließlich blieb ich bei einem Artikel hängen. Es war eigentlich kein Artikel, eher könnte man es Werbung nennen. Da waren drei Frauen drauf.. Und eine davon... war meine Mutter...

„Das... DAS DARF DOCH NET WAHR SEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ZUM KOTZEN IS DAS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie ich plötzlich wie irre rum und klatschte die Zeitschrift auf dem Boden. Wutentbrannt stürmte ich nach draußen, die anderen wollten mir folgen, aber Kai hielt sie davon ab. Der Herr hatte wohl heute nen guten Tag, anders wie ich anscheinend. Ich hätte fast geheult als ich das Foto von Mum sah. Die Frau die es in sechs Jahren nicht einmal für nötig hielt sich zu melden... Nein, Kisa, denk net mehr dran... Ich versuchte an etwas anderes zu denken, mir fiel aber einfach nichts ein! Ich durchforschte mein ganzes Hirn, fand aber nix worüber ich mich ärgern konnte. Gibt´s des? Aus meinen Gedanken wurde ich gerissen als eine junge Frau mich einfach anrempelte. Ich schaute ihr nach, das sie sich wenigstens mal entschuldigen würde. Als aber nix kam wurde ich sichtlich wütend.

„EY TUSSI, KANNSTE NET AUFPASSEN WO DU RUMLASCHST?!!??!?!?“ „WEN NENNST DU HIER TUSSI?!?!?!?!?!?!?“, schrie sie mich an und drehte sich wieder zu mir um. Sie hatte blondes Haar, was fast schon Orange war. Aber ihre Haarfarbe interessiert mich wenig, ich war verunsichert wegen ihren Augen. Rote Augen! Ein Vampir? Hier, mitten an Tag?! Okay, es war schon etwas trüb, aber Vampire laufen doch sonst nie einfach in der Gegend rum. Was, wenn sie mich jetzt angreift? Jetzt, wo die Jungs nicht weit von mir weg waren...

„Seras, wo bleibst du denn? Wir haben noch etwas zu erledigen“, rief ein etwas älterer Herr und gesellte sich zu uns. Als er den Vampir an die an den Schultern packte schaute er auch mich an und wirkte überrascht.

„Kisa? Eine Misaki? Hier?“ „Kenn ich Sie?“ „Ja, wir kennen uns. Aber klar das du dich nicht mehr erinnerst, als du das letzte Mal den Sommer hier verbracht hast, warst du erst sieben.“ „Sommer? Aber die Hälfte meiner Sommerferien hab ich immer... ... ... WALTER?!?!?“ „Erkannt!“ „Oh mein Gott!!“ „Walter, Sie kennen dieses Mädchen?“, fragte der Vampir. „Selbstverständlich, Seras. Sie ist eine der Wächter von denen Lady Integra erzählt hat. Kisa Misaki. Kisa, das ist Seras Victoria. Sie wurde durch Master Alucard zum Vampir und durch ihn auch in der Hellsing Organisation aufgenommen.“ „Ähm, freut mich“, sagte ich etwa zurückhaltend und schüttelte ihre Hand. Alucard hat sie zum Vampir gemacht? Dieses Riesenvieh mit dem komischen Hut und seinem schwarzen Humor? War mir neu dass der auf unschuldige kleine Mädchen steht. Ich dachte der fliegt auf Dominas die ihm den Hinter versohlen, so wie Integra.

„Diese kleine Mädchen soll eine Kämpferin sein. Wie alt bist du? Vierzehn?“ „Ich werde im September Fünfzehn..“ „Aber trotzdem noch ein Kind!“ „Lass dich nicht von ihrer kindlichen Hülle täuschen, Seras. Sie und die anderen Wächter wurden von unseren Truppen ausgebildet, sie weiß wie man kämpft. Was führt dich überhaupt in diese kleine Hafenstadt?“ „Unser Schiff is ohne uns gefahren, jetzt versuchen die Jungs unseren Manager zu erreichen.“ „Jungs? Ah, du meinst dein Team.“ „Team? Spielst du Fußball?“, fragte Seras. „Nein, ich bin in einem Beybladeteam... Sekunde, woher weißt du davon, Walter?“ „Nun, Megami ist vor einigen Tagen bei uns aufgetaucht.“ „Die große Königin der Engel lässt sich bei Menschen blicken? Das is mir neu!“, sagte ich zynisch und hob misstraurig ne Augenbraue. „Sie erzählte Lady Integra davon dass du in einem Team voller Sterblicher wärst.“ „Und?“ „Nun... Sie hat auch erzählt das du während deines Aufenthalts in den USA angegriffen worden bist und die Engel machen sich Gedanken darüber das du auffliegen könntest. Megami hatte vor dich zu foltern wenn du auffliegen solltest. Aber Lady Integra konnte sie davon abbringen. Stattdessen hast du von Megami die Erlaubnis erhalten in die Hellsing Organisation einzutreten, für den Fall der Fälle.“ „Was soll ich dort? Walter, ich komm klar. Die Jungs sind keine Kinder und ich weiß wie man sich Dämonen vom Leib hält.“ „Kind, musst du immer so stur sein?“ „ICH BIN NET STUR!!!!!!!!“ „Is die immer so, Walter?“ „Nein, normalerweise is sie schlimmer. Oh schon so spät? Wir müssen gehn, Seras.“ „Ähm, gut.“ „Was wolltet ihr eigentlich hier?“, fragte ich noch schnell. „Ach, nur ein paar Einkäufe erledigen.“ „Aha... »Einkäufe«, verstehe.“ „Und vergiss nicht was ich gesagt habe. Du kannst jeder Zeit zu uns kommen.“ „Ja“, sagte ich und winkte ihnen ab als sie gingen. Ich in der Hellsing Organisation? Nein, Danke! Hellsing war mir schon immer etwas suspekt. Aber es ist nun mal die einzige Organisation die vom Himmel geduldet wird, eben weil sie uns helfen können. Aber dennoch, ich mag mein Team mehr.

„Ah, Kisa, wir sind fertig“, rief Max nach mir und ich drehte mich zu ihm um. „Und, habt ihr Mr. D erreicht?“ „Nein!“, sagte Kenny enttäuscht. „Und jetzt?“ „Nun, die Leute haben was arrangiert, wir können morgen mit dem Zug nach Frankreich fahren. Sie haben uns auch schon en Zimmer in einem Hotel reserviert“, erklärte Ray. „Klingt doch gut.“ „Aber sag mal, wer waren die Leute mit denen du eben geredet hast?“, fragte der Blonde. „Ähm, das waren Bekannte - und das war net mal gelogen - von meiner Mum.“ „Und wer genau?“ „Geht euch das was an?!“ „Hast auch wieder Recht. Wir waren nur neugierig. Du bist etwas blass im Gesicht“, meinte Max. „Ach, ich bin nur müde. Oder vielleicht liegt es an der Seeluft, ich vertrag die irgendwie net!“ „Im Hotel kannst du dich ausruhen.“ „Gott sei Dank“, seufzte ich erleichtert. Ich wollte heute eh net mehr raus auf die Straße. Nun da ich Walter gesehen hab is es mir wieder klar geworden. Wir sind net sicher. Wie lange soll das noch gehn? Langsam kann ich nicht mehr. Erst die Dämonen in den USA und nun... Werde ich vielleicht paranoid? Oder vielleicht sogar wahnsinnig, wie schon so viele meiner bereits verstorbenen Verwandtschaft? Die irgendwann auch nicht mehr konnten und sich aus Angst und Wahnsinn das Leben nahmen? Wie lange noch..?.. Die Jungs sind mir so sehr ans Herz gewachsen, ich will sich nicht verlieren...

„Oh doch, du wirst sie verlieren...“, sagte eine hohle und unheimlich vertraute Stimme. Warum war es plötzlich so Schwarz um mich herum? Wo bin ich hier? Und wieso... stand Megami hinter mir? Sie sah mich wieder so böse an, mein ganzer Körper zitterte.

„Wie oft muss ich es dir noch erklären?! Du bist ein Wächter, du hast nix bei den Menschen zu suchen. Du bist nicht wie sie und wirst es niemals sein.“ „Nein.. Ich.. will bei ihnen sein. Wir sind doch gar nicht so verschieden!! Ich gehöre dazu!! ICH GEHÖRE DAZU!!!!!!!“ „Hast du unsere Gesetze schon wieder vergessen, Sünderin!??! Muss ich sie dir wieder mit Schlägen einbläuen?!?!“ „Nein... Nein, lass mich...“, sagte ich verzweifelt und hielt mir die Ohren zu, obwohl ich genau wusste das es nix half. „Die sieben Himmelsgebote, die ich errichtet habe um euch zu schützen. Und so etwas wie du tritt sie einfach mit Füßen.“ „Sei still....“ „Du sollst Abstand zu den Menschen halten! Du sollst keinen Menschen über den Himmel Zeugnis ablegen! Du sollst keinen Menschen in den Himmel eintreten lassen! Du sollst deine Gedanken verdecken und nur für den Schutz der Menschheit leben! Du sollst einen Menschen immer beschützen, selbst wenn er ein Verbrecher, Mörder oder Ketzer ist! Du sollst keinen Menschen töten! Du sollst dich niemals in einen Menschen verlieben oder ihn begehren, außer zum Erhalt des heiligen Geschlechtes!“ „HÖR AUF!!!!! ICH WILL ES NICHT HÖREN!!!!!!!!! AUFHÖREEEEEEEEEN!!!!!!!!!!!!!!!“....
 

„...Hey... Hey, aufwachen!!“, rief aus weiter Ferne eine Stimme. Sie klang so vertraut und ließ mein Herz höher schlagen. Da war jemand. Ich streckte meine Arme aus um denjenigen zu berühren. Aber wieso war es so dunkel..? Hatte ich etwa meine Augen geschlossen..? Hab ich geschlafen. Ich drückte meine Augenlider noch mal zusammen ehe ich sie langsam öffnete. Ich erkannte Umrisse, Farben und schließlich... blaue Streifen?!!?!?!?!?

„Moin! Auch endlich wach?“ „Kai?!“, stotterte ich wild rum und sah mich um. Stimmt ja, wir waren ja im Zug und Richtung Frankreich. Ich muss eingeschlafen sein. Und... hab die ganze Zeit auf Kai´s Schoß gepennt...?

„Wie lange hab ich geschlafen?“ „Hm, wir sind seit zwei Stunden unterwegs, also hast du seit zwei Stunden geschlafen.“ „Die ganze Zeit? Auf deinem Schoß?“ „Ja!“ „Und du hast das über dich ergehen lassen?“ „Klar! Du hast die letzte Nacht nicht geschlafen und mich damit total genervt. Außerdem bin ich tierlieb und weck keine kleinen Kätzchen wenn sie schlafen.“ „Sollte das en Kompliment oder ne Beleidigung sein? Egal was es war, es war Scheiße!“ „Hey, Klappe halten wir wollen den Film gucken!“, motzte Tyson rum der etwas weiter vorne saß. Er, Max und Kenny sahen sich nen Horrorfilm an. Ray saß zwar bei ihnen, las aber ne Zeitschrift. Wenigstens tat der was Sinnvolles, der Horrorfilm den die da sahen war für en Arsch.

„Jungs, wenn ihr euch schon nen Horrorfilm reinzieht dann guckt wenigstens die von Stephen King. Die überbringen wenigstens etwas, aber bei dem geht es nur um Blutvergießen. Das is öde!!“ „Spießer!“, sagte Tyson zu mir, was zur Folge hatte das ich gleich aufspritzte und zu ihm hinging. „Ich geb dir glei!!! Ich hab nur Geschmack und sag meine offenen Meinung. Wenn ihr wenigstens Scary Movie gucken würdet, da könnten wir noch mitlachen.“ „Aber net den vierten Teil, den fand ich blöd. Am allerbesten ist der Erste“, sagte Max und schnappte sich das letzte bisschen Popcorn, dass er sich mit Tyson und Kenny teilte. „Maxi, du darfst doch so was gar net gucken. Böse, böse! Aber ich fand den Ersten auch gut.“ „Ich mag sie alle Vier net. Ich hasse Horrorfilme!!“, quengelte Kenny rum. „Kenny!“ „Och Chef, keine Angst. Ich halte deine Hand und les dir auch eine süße Gute Nacht-Geschichte.“ „Wie witzig, Dizzi“, sagte Kenny beleidigt und wir fingen alle an zu lachen, bis ich ihm auf die Schultern klopfte. „Sieh es net so eng. Und Ray, liest du schon wieder solchen Science Fiction Kram? Du weißt doch das du davon weich in der Birne wirst.“ „Das is kein Kram. Außerdem lese ich auch nichts über Aliens! Ich les was über Engel.“ „Uh Ray, ich wusste gar nicht das du so gläubig bist. Du süße kleine Nonne, du!“ „Tyson, hör sofort mit diesem Geschwule auf oder es passiert was!!“, fauchte Kai rum. „Meine Rede“, stimmte ich ihm zu. „Nun ja, ich les nicht wirklich was über Engel. Eher über Halbengel.“ „Halbengel?“, fragte Kenny nach und mir blieb die Luft weg. Halbengel? Doch net etwa en Artikel über uns Wächter?!?!? Verdammt, wer setzt so was in ein Magazin??!?

„Ja! Früher wurden sie Gottesboten genannt, heute Wächter.“ „Von denen hab ich gehört. Sie sollen die Kindern von Engeln und Menschen sein.“ „Engel die sich mit Menschen paaren?!“ „Es kommt noch besser. Das waren net nur die Kinder von irgendwelchen Engeln, sondern von den Elementarengeln Uriel, Michael, Gabriel und Raphael.“ „Da haben die Herren ihren Spaß gehabt als sie auf Erden die Sau rausgelassen haben.“ „Idiot! Nur Raphael und Michael sind Männer gewesen. Uriel und Gabriel waren Frauen.“ „Und woher weißt du das, Kisa?“, fragte der Chinese neugierig. „Ich... ..hab mal en Referat darüber gehalten. Es hatte den Titel »die bescheuersten und unsinnigsten Mythologien der Weltreligionen«!“

Nur dass das hier alles der Wahrheit entsprach! Gott, wieso immer ich?

„Was steht da sonst noch?“ „So weit bin ich noch nicht. Kannst ja mal reinschnuppern, ich geh auf´s Klo!“, sagte mein Teamkollege und drückte mir die Zeitschrift in die Hand. Ich brauchte es zwar nicht, aber blätterte dennoch drin rum. Im Großen und Ganzen war ja alles richtig. Außer vielleicht ein paar Kleinigkeiten. Meine Güte, Metatron hat uns nicht auf die Erde geschickt. Der König der Engel is ne KönigIN, wann kapieren die das endlich? Und wir kämpfen auch nicht gegen Luzifer! Megami und die hohen Ratsmitglieder (neben der Königin die höchsten Führungskräfte des Himmels) haben selbst gesagt den gibt´s net!

„Kisa, was ist? Du schaust so verzweifelt“, sagte Kenny mit einer verwirrten Ausstrahlung. „Mir ist nur nicht ganz wohl. Wir fahren schließlich unter dem Meer durch. Ich hab Angst das da was ausläuft und...“ „Kisa, hör auf! Allein bei der Vorstellung einer durchnässten Festplatte wird mir übel.“ „Sorry, Dizzi!“, entschuldigte ich mich bei der kleinen Computerfee. Passt aber net ganz, die Computerfee war ja eigentlich Kenny. Als ich mir den kleinen grad mit Flügeln und Tütü vorstellte hörten wir alle nen Schrei. Der kam von Ray! Wir alle rannten los und dann wurde es mir erst recht klar. Weder in unserem noch in den darauffolgenden Waggons durch die wir rannten war jemand. Keine Menschenseele war hier... Aber es sind doch so viele Leute am Bahnhof hier eingestiegen. Was ist hier los??!?!

„Ray!!!! Was ist passiert?!“, schrie Tyson als Ray uns entgegengetorkelt kam. „Ray?!“ „Tyson... Es.. es ist.. grauenhaft!! Dieser Anblick... Oh Gott, mir ist immer noch schlecht!“ „Was hast du denn gesehen?!“, fragte ich aufgebracht. „Da.. Da ist... überall... Blut.. Tot! Alle tot...“ „Ray, was redest du da?!?!“ „Was ist hier passiert?!?“, platzte es aus Kai heraus. Auch er war plötzlich so blass als er durch die Tür in den letzten Waggon hinein. Wir taten es ihm gleich und erstarrten. Überall... der ganze Waggon war voll mit Leichen. Die ganzen Leute die hier eingestiegen sind waren hier. Und sie waren alle tot. Regelrecht zerfetzt, die Gesichter blutüberströmt und entstellt. Sind wir zwei Stunden lang mit den Leichen gefahren?! Ich konnte nicht klar denken. Der Geruch des Blutes ließ meinen Magen rebellieren und benebelte meinen Verstand.

„Wer macht bloß so was?“, sagte Max ganz schockiert und ich machte ein paar Schritte in den Raum. „Kisa! Komm da raus verdammt, du weißt nicht was hier passiert is!“, befahl Kai, aber ich tat so als hörte ich ihn nicht und untersuchte den Raum mit meinem Blick. Es musste hier doch irgendwo einen Hinweis auf den Täter geben. Ich hoffte das es ein Mensch war, aber ich wusste das es unmöglich ein Mensch gewesen sein konnte. So ein Blutbad würde er nie zu Stande bekommen, da hätte es schon ein wildes Tier sein müssen. Ich kniete mich vor eine der Leichen, deren Augenhöhlen leer waren und schaute mir seinen Körper etwas an. Es war total eklig, aber ich musste was finden. Und ich wurde fündig. Bisswunden am Hals!!!!!!!

„JUNGS, WIR MÜSSEN AUF DER STELLE HIER WEG!!!!!!!!“ „WAS?!! ABER WIESO?!!?!?!?!“ „FRAG NET, SONDERN RENNT!!!!!!!“, kreischte ich los, bis mich die Leiche packte und zu Boden warf. Die Jungs waren so erschrocken das sie überhaupt net in der Lage waren sich zu bewegen oder zu schreien. Ich versuchte diesen Vampir von mir runter zu bekommen, aber er war zu stark. Speichel tropfte auf meine Wange und schließlich hatte ich keine Wahl. Ich nahm meinen Soul, ließ ihn zur Pistole werden und schoss dem Vampir zwischen seine hohlen Augen. Sein Kopf wurde zerfetzt und sein Körper flog von mir runter. Nun war alles voll mit Blut. So langsam sollte ich mich aber an den Anblick gewöhnt haben. Nach acht Jahren... Nachdem ich meinen ersten Vamp erschossen habe. Ich war sechs, ich und Papa waren allein zu Hause. Ein Vampir klingelte bei uns und fragte ob er telefonieren dürfte, sein Wagen wäre stehn geblieben. Er schlug meinen Vater nieder und versuchte mich zu töten. Ich wusste wie man Waffen benutzte, hatte aber total Schiss. Und schließlich, als er mich packte und ich seine Zähne sah drückte ich ab. Das erste Mal wo ich Blut sah... Wo ich begriff in was wir da reingeraten sind und an was für einen seidenen Faden unser Leben hing...

„Kisa... Kisa, alles in Ordnung?“, fragte Max mich, ich reagierte aber nicht, nicht einmal als er mich berührte. Was.. hab ich gemacht..!?!?

„Kisa...? Woher wusstest du dass der Kerl nicht tot war?! Und wo hast du die Pistole her??! Das ist doch dein Anhänger gewesen!!!“ „Kisa, was geht hier vor??! Red endlich mit uns!!!!“ „Ich.. kann.. nicht... Muss... geheim halten.. Meine Herkunft... mein...“ „Dein was?!?! Kisa, red endlich in vernünftigen Sätzen mit uns!!!!“, befahl Kai, ich stand auf und schaute jedem von ihnen ins Gesicht. Sie waren alle genauso entsetzt und blass wie ich. Nur ich hatte zusätzlich noch Todesangst.

„Ich.. Kann einfach nicht.. Jungs.. Oh Jungs, vergibt mir...“ „Was sollen wir dir denn vergeben?! Wir wissen doch nicht mal was hier los is!!!“, sagte Tyson schon ganz in seiner Hysterie verfallen. Plötzlich aber kam es zu einer Erschütterung. Die Jungs fielen alle auf den Hintern und der letzte Waggon wurde von dem Zug getrennt. Ich konnte nur noch zusehen wie sie mit dem Zug davonfuhren, während ich in dem leichenbesetzten Waggon zurückblieb. Der Geruch von Schwefel kitzelte meine Nase und mir wurde schlecht. Dämonen... Nun sind sie auch hinter ihnen her. Jetzt wo sie es wissen!!!! Wieso musste ich auch diesen Vampir erschießen?!?! Wieso konnte ich ihm net einfach in die Fresse treten!!?! Ich merkte in meiner Verzweiflung nicht einmal wie noch eine Leiche sich bewegte und auf mich zukam. Und selbst wenn, soll sie ruhig...

„Tz... Lebensmüde, wie eh und je“, sagte eine hohle, dunkle Stimme die aus einem Schatten trat. Der Untote wurde von etwas durchbohrt und er zerfiel zu Staub. Ich sah erst nur einen weissen Handschuh mit merkwürdigen Zeichen. Dann aber sah ich das schwarze Haare aufwehen und die gelbe Brille aufblitzen. Das ist doch...

„A.. Alucard..?“ „Freut mich auch dich zu sehn, Liz.“ „Natürlich. Integra´s kleiner Schoßhund der es sich zum Hobby macht niedere Vampire zu massakrieren. Ich erinnere mich langsam wieder an dich. Ich bin überrascht dich hier zu sehn.“ „Nachdem Walter und das Fräulein Polizistin mir sagten sie hätten dich getroffen, und das in Begleitung einer handvoll Sterblicher ist Lady Integra in Panik geraten. Sie sagte ich soll ein Auge auf dich werfen. Sie hatte wohl so ne Ahnung“, sagte der Alucard und richtete seinen komischen Hut zurecht, ich brachte nur ein Schmunzeln hervor. „Aber um ehrlich zu sein, Dracula, ich hät eher mit dem Wellensittich gerechnet als mit dir!“ „Der Blaue oder der Grüne?“ „Der Grüne!“ „Der is hier!“ „Wo?!“ „Ich steh hier, ihr Idioten!!!“, zwitscherte ein überreizter Wellensittich in einer Ecke. „Yo, Sacré! Ganz neu das du mit Vampiren durch die Häuser ziehst.“ „Den hab ich zufällig getroffen. Ich hab es immer gewusst! Irgendwann machst du doch en Fehler und fliegst auf!!!“ „Hey, noch wissen sie net was genau los is. Ich kann mich immer noch rausreden.“ „Lass es sein, Liz!“ „Und sag net immer Liz zu mir! Leticia is nur mein Zweitname.“ „Ich kannte nur mal ne Leticia, die sah dir ähnlich. Das macht die Sache so witzig.“ „Witzig..?..“ „Könnt ihr jetzt mal mit euren Kaffeeklatsch aufhören?! Kisa, der hohe Rat hat einstimmig beschlossen dass du das Team verlässt!!!“ „WAS?!?!?! DAS KÖNNT IHR NET MACHEN, SACRÉ!!!!!“ „Und wie wir das können! Du hast mit Megami-sama ne Abmachung. Sobald die Wahrheit ans Licht kommt verlässt du das Team. Der Zeitpunkt is gekommen, also halte dich an daran!“ „Aber...“ „Ich geb der komischen Vogelgrippe ungern Recht... Ich geb im Grunde niemanden gerne Recht, aber ich muss Sacré zustimmen.“ „ALUCARD!!!!!“ „Kisa, hör auf so stur zu sein! Diese Jungs sind in Gefahr, dich brauchen sie nicht a noch. Das leibhaftige Böse will unbedingt ihre Bit Beasts. Er hat schon Blader auf sie gehetzt.“ „Blader aus der Hölle? Sonst geht’s aber noch?!?“, sagte ich empört, den Dämonen mit Beyblades konnte ich mir nur schwer vorstellen. „Und erinnerst du dich noch an diese Cherry?! Kisa, die Frau ist ein Monster, einer der schlimmsten Vampire überhaupt! Fast sämtliche Wächter die in den letzten 400 Jahren ermordet wurden gehn auf ihr Konto!!!“ „Ä.. ä.. Was..??!“ „Cherry Tyler?“, fragte Alucard irgendwie interessiert, was man gar net von ihm kannte. „Von der hab ich a gehört. In der Unterwelt en hohes Tier. Sie ist vor allem wegen ihrer Vorliebe für Blutbäder bekannt.“ „Blut... Bäder..? Oh lieber Gott, sie wird die Jungs umbringen! Ich.. Ich muss was tun!!! WENN IHNEN WAS PASSIERT VERZEIH ICH MIR DAS NIEMALS!!!!!!!!!!!!!“ „LIZ!!!!!!!!“ „KISA!!!!!!!! KISA, KOMM SOFORT... AAAAAHR!!!!!!!! DAS DIESES MÄDCHEN AUCH NIE HÖREN KANN!!!!!!!!!!“, brüllte Sacré mir hinterher. Das er mich nicht verfolgte war alles. Ich rannte ohne zurückzuschauen, mit meinen Gedanken nur bei den Jungs. Bei der Vorstellung das sie wohlmöglich blutüberströmt, wenn nicht noch tot sind brachte mit zur Höchstform. Und dann blieben meine Beine plötzlich stehn. Keinen Millimeter rührten sie sich. So sehr ich mich a anstrengte, ich kam nicht von der Stelle. Und dann wurde es mir klar. Die Erkenntnis in meinem Unterbewusstsein meldete sich und machte mich bewegungsunfähig. Ich musste einen Schlussstrich ziehen. Selbst wenn ich es ihnen erklären könnte, irgendwann wird Schluss sein. Irgendwann wird auch ihr Blut an mir kleben. Ich musste etwas machen. Entweder verlasse ich die Engel oder das Team. Doch ne Wahl hatte ich nicht, ich musste mich gegen das Team entscheiden. Denn, selbst wenn ich meinen Soul im Meer versenke, mein Blut würde immer das selbe bleiben. Und selbst wenn ich alles Blut austauchen könnte, meine Gene würde es net verändern. Ich würde für immer ein Wächter bleiben. Ein halber Engel, ohne Flügel, aber von oben bis unten mit Blut besudelt... Keine Ahnung wie lange ich da stand. Vielleicht en paar Sekunden, vielleicht war es a ne halbe Ewigkeit. Ich weiß nur das ein Schrei mich wieder zum Laufen brachte. Klang wie Kenny. Sind sie etwa den Dämonen in die Arme gelaufen..?!?!... Nein... Nein, NEIN!!!!!!!!!!!

„Verpiss dich und lass Kenny in Ruhe! Was willst du von uns!?“, hörte ich Tyson von weitem schreien. Und nach einigen Sekunden konnte ich sie sehen. Bemerkt hatten sie mich aber noch net. Was war das überhaupt für en Typ der bei ihnen stand? Der sah aus wie ne Mumie! Warum treten die dem net einfach in den Arsch, das hätte ich schon längst gemacht. Ahr, alles muss man selber machen. Ich wusste nicht ob der Typ jetzt en Dämonen oder was weiß ich war, also machte ich meinen Soul zu einem Bogen und als ihn spannte erschien wie aus dem Nichts ein Lichtpfeil. Ich war net besonders gut in Bogenschießen, ich wollte ihn eh nur streifen. Der Pfeil flog davon, aber wie es kam hatte ich ihn knapp verfehlt. Dennoch war diese Klorolle auf Beinen so erschrocken das sie Kenny nicht mehr beachtete und so dem Kleinen die Flucht ermöglichte.

„Okay, wer war das!?“, schrie der Kerl, die Jungs sahen sich alle untereinander verwirrt an. Nun, Kisa... Jetzt war es Zeit. Du bist so gut wie aufgeflogen. Also sieh der Wahrheit ins Auge...

„Du meinst wohl mich... Ich hab geschossen“, sagte ich und kam aus der Dunkelheit hervorgetreten. Mein Blick war kalt und ausdruckslos, das spürte ich und so sollte es auch sein.

„Ki.. sa..? Gott sei Dank! Du bist okay“, sagte Tyson erfreut als er mich kommen sah. Doch ich würdigte ihm keinen Blickkontakt. Ich sah nur schwach aus dem Augenwinkel, dass er und auch die anderen etwas entsetzt darüber, das ich ihm nicht antwortete.

„Ah, du bist also die, über die sich die ganze Unterwelt das Maul zerreißt! Eigentlich wollte unser Gebieter nur die fünf großen Himmelswächter haben. Aber mit deinem schönen Kopf auf nem Tablett wird die Belohnung noch um einiges größer sein.“ „Versuch´s doch“, sagte ich herausfordernd und spannte meinen Bogen erneut. „Kisa, lass das!!! Du bringst ihn noch um!!!“, rief der Sonnyboy zu mir. „Was glaubst du was ich vor habe!?“, keifte ich zurück, doch als ich abschießen wollte hörte ich das Geräusch eines Beyblades auf mich zukommen. Ein Werwolf erschien vor mir und schleudert mich weg. Mein Bogen fiel zu Boden und wurde wieder zu meinem rosaroten Stein.

„Hey, alles klar bei dir!?“ „Fass mich nicht an!!!“, fauchte ich Kenny an, obwohl er mir nur aufhelfen wollte. „Was zum Teufel ist das??! Soll das ein Bit Beast sein?!?“, sagte Kai als er das Teil sah und sprach damit auch aus was wir alle dachten. „Egal was es ist, ich mach es fertig!!! LOS, DRAGOON!!!!!!!!“, schrie Tyson auf und startete seinen Blade, da kamen aber plötzlich noch drei Stück und pfefferten Dragoon einfach weg. Zwei Blades mit einem Vampir und mit einem Zombie. Was im Namen Gottes..?..

„Was soll das denn!?!!? Leute, Halloween is noch net und Fasching is um, also lasst den Bockmist!!!“, meckerte Tyson rum und man hörte hämisches Lachen. Wir alle schauten uns um, um herauszufinden woher das kam. Auf dem Boden erschien plötzlich so merkwürdige Schatten und drei Gestalten steigen aus ihnen empor, als kämen sie aus dem Wasser. Ich rechnete zuerst mit Dämonen, aber es waren noch so drei Typen mit Faschingswahn. Ein Vampir, ein Werwolf und ein Zombie... Und dazu noch die Mumie... Okay... Da hat es eindeutig jemand mit Halloween übertrieben...

„Wer seit ihr?!“ „Wir sind die dunklen Diener unseres Fürst, aus der Hölle empor gestiegen um euch eure Bit Beasts zu entreißen“, erklärte die hohle unheimliche Stimme des Vampirs. „Wir sind die Dark Bladers. Mein Name ist Sanguinex.“ „Ich bin Lupinex, ich bin der geschickteste Blader unseres Meisters.“ „Und mein Name ist Zomb. Cenotaph habt ihr ja schon kennen gelernt.“ „Und was wollen Blader aus der Hölle bitte von uns?!“

Gute Frage! Ich wunderte mich dass das leibhaftige Böse überhaupt weiß was Beyblades sind. Zumindest waren es net die Dämonen die mit Beyblades rumspielen.

„Das haben wir doch schon gesagt, oder seit ihr taub?! Wir wollen eure Bit Beasts. Und vielleicht eure Seele in die ewige Verdammnis stürzen, wenn unser Meister es erlaubt“, erklärte der Vampirtyp erneut und plötzlich prustete ich los. Das war zwar überhaupt net witzig, aber ich hab den Spruch jetzt schon so oft gehört. Aber irgendwie war die Sache peinlich. Okay Mädel, versuch dich rauszureden und mach auf cool, so wie Alucard das immer macht!

„Das ich net lache! Denkt ihr wirklich ich hätte von so nem Langzahn, nen Flohsack, ner wandelten Leiche und ner laufenden Klorolle Angst? Ich hab schon zu viele Horrorfilme gesehen, für mich seit ihr nur schlechtgemachte Teletubbis!“ „Äußerst charmant! Was über dich im Himmel und in den anderen Ebenen gesagt wird stimmt also wirklich. Du hast überhaupt keine Furcht noch Respekt vor den Wesen der Unterwelt und besitzt eine große wie unverschämte Klappe“, sagte die Mumie als sie sich zu ihren anderen Teamkollegen stellte. „Erzähl mir was Neues!“ „Sag mal was hier überhaupt los??!?!?“, schrie Tyson rum, aber von uns dacht überhaupt daran ihm ne Antwort zu geben. Plötzlich hörte man Schüsse. Auf dem Dach des stehn gebliebenen Zuges stand Cherry, die einige Schüsse nach oben abgefeuerte hatte.

„Wer is en die Lesbe?!“, fragte Ray ganz direkt. „Lesbe?!?!?!? Ich tritt dir glei sonst wo hin!!!!!“ „Schönen Abend, Frau General. Hätte nicht erwartet Sie hier zu sehen“, sagte Zomb. „Ich dachte ich schau mal vorbei, mir war nämlich langweilig. Und nachdem ich einige Dämonen bei Mau-Mau abgezockt habe, hab ich euch gesucht. Ich hab sowieso noch ne Rechnung mit diesem Gör hier offen.“ „Sekunde jetzt mal!!! Haltet endlich mal die Futterluke zu! Was wird hier überhaupt gespielt?! Kisa, erklär uns das auf der Stelle!“, befahl mir Kai. „Du kannst mich!“ „Kisa!“ „Habt ihr Idioten das immer noch nicht begriffen?!“, fragte Sanguinex und grinste sich dabei einen ab. „Eure kleine Freundin ist nicht das was sie vorgibt zu sein. Sie ist kein Mensch und war auch nie einer. Sie ist eine Nachkommin Uriels und gehört zu den mächtigen Vier. Sie ist eine Wächterin!“ „WAS??!! KISA?!??!?! EIN WÄCHTER?!??!?“ „DAS IST UNMÖGLICH!!!!!!“, schrieen meine Teamkameraden wild durcheinander. „Kisa... das kann nicht sein.“ „Is aber so. Seht selbst“, sagte ich auf eine unheimliche kalte Art, die man eigentlich nur von Kai kannte. Ich erhob meine Hand, Lichter umwirbelten sie und wurden zu hellen Blütenblättern. Meine Augen fingen an zu schmerzen, es war wie ein Brennen. Ein Brennen, wenn man Sand in die Augen bekommt. Nein, schlimmer. Und als ich sie öffnete war der Schmerz noch schlimmer, meine Wut noch größer. Daraus konnte ich schließen das mein sonst so strahlendes Gelborange verschwunden war. Stattdessen waren mein Augen, sowohl Iris als auch Pupille mit einem dunklen Rot, das schon fast Rosa war durchzogen.

„Seht ihr? Das ist der Beweis. Meine gefärbten Augen, das ewige Leben und meine elementaren Kräfte. Die drei Dinge die mich als Engel auszeichnen.“ „Du bist... eine von denen...?.. Ein Halbengel...?“ „Erkannt, ihr Blindfische! Während ihr in euren Betten geschlummert habt, hat sie sich rausgeschlichen um Dämonen abzumetzeln“, erklärte Lupinex an meiner Stelle. „Aber dieses Wissen wird euch leider nix nützen. Das hier wird eure letzte Tour sein. Erst nehmen wir eure Bit Beasts und dann euer Leben!“ „Könnte euch nur so passen!!!“ „TYSON, HALTE DICH DA RAUS!!!!!!!!“, schnauzte ich ihn an, als er Dragoon wieder starten wollte und die anderen ihre Blades auch rausholten. „Ja, aber Kisa!!!!“ „MISCHT EUCH NICHT IN MEINE SACHEN EIN!!!!!!!! SIE SIND ALLE DIENER DER HÖLLE, DAS GEHT NUR DIE UND MICH WAS AN!!!!!!!!!!!!!!!“ „Du solltest lieber die Hilfe deiner Freunde annehmen, Gotteshure“, riet Cherry mir auf eine sadistische Weise. „Immerhin sind wir zu Fünft und außer dir ist kein anderer Wächter hier. Fünf gegen eine, ist das nicht ein wenig unfair?“ „Als ob sich en Vamp, geschweige ne Dienerin des leibhaftigen Bösen sich über Fairness schert. Außerdem, sind wir fünf gegen zwei“, verkündete ich und umklammerte meinen Blade, als ich ihn aus der Tasche holte. Der Bit leuchtete auf, das Licht wurde immer heller und irgendetwas schlich um mich herum und knurrte. Es ist Dramania gewesen, die mit ihren roten Augen die Dark Blader und Cherry musterte, also ob sie sie gleich zerfleischen wollte.

„Dramania kann Abschaum der Hölle nicht ausstehen. Sie wird da immer etwas wild und ignoriert meine Befehle. Ich würde an eurer Stelle vorsichtig sein.“ „Uh, wir haben Angst!“ „Kisa... wie.. wie ist..?“ „Wie Dramania aus ihrem Blade gekommen ist?“, stellte ich die Frage für Tyson, da er ja kein Wort raus bekam. „Weil ich ein Wächter bin, Junge. Sie nutzt meine Astralenergie um herauszukommen, daher ist sie in der Lage dieses Pack in Stücke zu reißen. Ich brauche eure Hilfe nicht, also verpisst euch!“ „Vergiss es! Sie wollen unsere Bit Beasts, also geht uns das genauso etwas an wie dich!!!“, keifte Ray mich an und ehe ich noch irgendetwas sagen konnte. Verdammt! Die sollen sich doch raushalten. Die Dämonen selbst sind schon total link. Ich will gar nicht wissen was für miese Tricks seine Spitzenleute haben.

„Denkt ihr wirklich ihr könnt uns so leicht fertig machen? Sanguinex, Darling! Mach sie und diese elende Gotteshure kalt und bringt mir die Bit Beasts für unseren allmächtigen Herrn!“ „Mit dem größten Vergnügen, Frau General!“ „Und wenn wir mit ihnen fertig sind reißen wir sie in Stücke und werfen sie den Jungdämonen zum Fraß vor!!“ „NUR ÜBER MEINE LEICHE!!!!!!!!! DRAMANIA!!!!!! MACH IM NAMEN GOTTES HACKFLEISCH AUS IHNEN!!!!!!!!!!“, befahl ich meinem Bit Beast, sie nahm Anlauf und stürmte auf Cherry und die Dark Bladers. „Fehler Liebes!“, meinte Cenotaph nur zynisch. Ich verstand nicht was er meinte, bis auch sein Bit Beast erschien und Dramania mit seinen Bändern fesselte und ihr einen Stromschlag verpasste.

„DRAMI!!!!!!!“ „HAR, HAR!!!!! Kommt davon wenn man überstürzt handelt. Haben dir die Engel denn gar nichts beigebracht?!“ „Sie haben mir beigebracht das man Pack wie euch am besten in ihrem eigenen Blut ertränken soll!!!“ „Klingt nach dem guten alten Sacré. Mal sehen ob du noch so ne große Klappe hast, wenn wir dein Bit Beast erst einmal kalt gemacht haben!!!!“ „Nix da!! Lasst Dramania sofort frei!!“ „RAY!!!“ „Sofort, oder ihr bekommt es mit uns zutun!!“ „MAX!!!!!!!!! JUNGS, ICH SAGTE DAS IHR EUCH RAUSHALTEN SOLLT!!!!!!!!!!“ „MACHT SIE FERTIG!!!!!!!!!!!!!!“, befahl Cherry und die Beyblades gingen nicht nur noch auf Drami, sondern auch auf die Blades von Tyson, Max und Ray los. Und Kai dieser Bonze stand einfach nur dumm da und schaut zu. Aber zumindest waren die Dark Bladers nun so auf die andern fixiert, das ich die Bänder schnell durchtrennen konnte.

„Okay Drami, machen wir sie kalt!!! FLASH LIGHT ATTACK!!!!!!!!” „Kisa, warte, wir helfen mit!!! STORM ATTACK, DRAGOON!!!!!!!” „TYSON, NICHT!!!!!!!!“ „IDIOTEN!!!!!!!!!!!!!!“, schrieen die Dark Bladers und ehe wir uns versahen, ließ Cherry eine Energiekugel auf den Boden einschlagen und dichter Rauch stieg auf. Er war so dicht das ich nicht einmal Drami mehr sehen konnte. Ich rief immer wieder ach meinem Tiger, so wie auch die anderen nach ihren Bit Beasts. Der Rauch legte sich und ich sah Dramania wieder, aber sie schrie vor Schmerz. Auch Dragoon, Dracil und Drigger waren zu sehen und auch sie brüllten. Die Vier Beyblades der Dark Blader drehten sich im Kreis und errichteten so einen Bannkreis.

„So en verdammter Mist!!“, fluchte Ray rum. „Was machen wir jetzt?“ „Ich hab euch doch gesagt, dass ihr euch da raushalten sollt!!!“, schnauzte ich rum, kaum das Max diese Frage gestellt hatte. Und ich wurde noch wütender als dies Clowns auch noch anfingen zu kichern.

„Ah, unser Lord wird sich freuen. Die Hüter der Himmelsregionen, endlich sind sie unser.“ „Von was redest du, Punk?!“ „Na, was glaubst du woher die Bit Beasts kommen, Wächter der Erde?“, fragte die wandelte Klorolle mit dem Namen Cenotaph. „Was denkst du warum die Engel so sehr an den Bit Beasts interessiert sind und an deren Schutz?“ „Ich... hab keine Ahnung.“ „Tja, Schade, dann wirst du eben ahnungslos sterben. Verreckt, Gottes ach so geliebten Kinder!!!“ „AH, NEIN!!!!!!!!“ „LOS DRANZER!!!!!!! LET IT RIP!!!!!!!!!!” „KAI!?!??!?!?“, schrieen wir alle verwundert auf als Kai Dranzer losließ und uns doch tatsächlich half. Aber egal welcher Teufel in ihn gefahren ist oder welche göttliche Erleuchtung ihn zu der Tat gebracht hat, ich war dankbar. Dranzer kam mit einem mächtigen Flammensturm angerast und kickte einen der Beyblades weg, der den Bannkreis aufrecht hielt.

„YEAH, SPITZE KAI!!!!!!!!“ „Schrei net so rum, dummes Kind! Ich hab euch nur geholfen weil mir diese Faschingstypen auf den Sack gehn!“ „Aber zumindest können wir denen endlich einen gewaltigen Tritt in den Hintern verpassen. Alles klar, Kisa?!“, fragte Tyson voller Elan. Klar war ich bereit und ich freute mich darauf sie mit ihnen fertig zu machen. Aber ich zog ein Gesicht als ob mich das total ankotzen würde.

„DRAMI, SOLARIA!!!!!!!!“, brüllte ich, Drami breitete ihre Flügel aus und blendete damit unsere Feinde. Da das Licht, dass Dramania ausströmte dem heiligen Schein der Engel ähnlich war verloren diese Höllen-Bit Beasts ihre Kraft. Die Blades der Jungs nutzen das Licht und die Chance und jeder kickte einen der anderen Blades weg und den dazugehörigen Blader dazu. Sehr gut, jetzt konnte ich sie wieder in ihr verfluchtes Reich zurückbefordern. Doch noch bevor ich dies tun konnte und das Licht verschwunden war, fing Cherry an in der Gegend rumzuballern.

„Mir reicht es langsam! Ich hab genug Zeit verschwendet. Wir machen es wieder auf meine Art und schießen diese Wichte einfach nieder. Ich bin eh total auf Entzug, ich hab seit drei Stunden kein Blut mehr gesehen!!!“ „WAS?!??!?“ (alle) „VERGISS ES, DU ELENDE HÖLLENSCHLAMPE!!!!!!!!!!!!”, schrie ich und stürzte mich auf Cherry, ehe sie schießen konnte. Als die Dark Bladers ihr helfen wollten ging Dracil und Dramania dazwischen und pfefferten sie gegen die Wand. Ich saß auf Cherry und hielt ihr die Klinge meines Schwertes an ihre Kehle, während sie mich böse anfunkelte.

„Verzieht euch... Bevor Drami und ich noch richtig wütend werden!“ „Uh, ich hab Angst!“, sagte Cherry breitgrinsend und schoss mir ne Energiekugel in den Bauch, so das ich nach hinten fiel und so auch von ihr runter. „Ich freu mich schon. Heute ist net alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage!!“

Alle lachten hämisch auf und verschwanden in einem dichten, schwarzen Nebel. Sie waren weg... aber nicht für immer. Sie kommen wieder. Mit den Dark Bladers werden die Jungs vielleicht noch fertig. Aber Cherry, der Vamp der einen Teil meiner Verwandtschaft einfach abgemurkst hat... Und wieder kam wir das Bild aus meinem Traum, mit den toten Körpern meiner Freunde. So weit darf es net kommen...

„Kisa, wir haben es geschafft!!!“, jubelte Max und kam mit Tyson und Kenny zu mir gelaufen. Nein, Jungs!!! Bleibt stehn!!! Kommt nicht zu mir, ansonsten... Blitzschnell erhob ich mein Schwert und hielt es ihnen vor die Nase. Ich funkelte sie zornig an und verzog mein Gesicht zu einer verhassten Miene.

„Kisa, was soll das?! Nimm dein Schwert runter, das ist nicht mehr witzig!!“, sagte Ray. „Ach wirklich? Also ich finde das sehr witzig. Besonders wie ihr euch anstellt.“ „Wie bitte?!“, sagten sie gänzlich entsetzt. Genau, das war die Lösung. So kann ich sie retten. Ich muss nur das Gegenteil von dem sagen was ich wirklich denke.

„Glaubt ihr wirklich mir hätte auch nur eine Sekunde lang was an eurem sogenannten Team gelegen?!?! Ich bin nur aus einem Grund zu euch gekommen und das waren die Dark Bladers. Sie werden schon ewig von den Engeln gesucht und wir haben alle gewusst das sie eure Bit Beasts wollten. Es war nur eine Frage der Zeit das sie auftauchen damit ich sie erledigen kann.“ „Du hast uns nur was vorgemacht!? Du hast uns die ganze Zeit nur ausgenutzt??!“ „Sehr gut geraten Ray!! Ich konnte euch alle noch nie leiden. Es hat mich jeden Tag so was von angekotzt wenn ich eure dummen Visagen sah!!!! Ihr mickrigen Sterblichen seit doch meiner Anwesenheit net würdig!!!“ „Was?!?! Kisa, was sagst du da?! So was hochmütiges würdest du nie sagen!!“, sagte Max verwirrt und auch etwas traurig. „Stimmt, weil ich mich noch nie mit so jämmerlichen Menschen abgeben musste. Aber nun kann ich mich glücklich schätzen. Da ihr nun wisst dass ich ein Wächter bin, muss ich mich an die Abmachung halten und gehn. Was besseres hätte mir net passieren können, da spar ich mir zumindest noch mehr Lügen!“ „Heißt das du willst uns sitzen lassen?!?“ „Exakt, Kenny!“ „Aber..“ „Lass sie einfach, Kenny!“, sagte auch mal Kai was. „Wenn se meint das sie sich verpissen muss, dann soll se!“ „Ja, hört schön auf euren Babysitter. Ich geh, ich ertrag euch keine Sekunde länger.“ „Ja, aber.. aber.. KISA!!!!!!!!!!“, schrie Max mir nach. Nein, ich darf nicht bleiben. Bleib hart, Kisa!!!! Bleib hart, dann lassen sie dich!!

„KAPIERT IHR´S NICHT??!?!?!?!? ICH WILL NICHTS MEHR VON EUCH WISSEN!!!!!! VERSCHWINDET AUS MEINEM LEBEN!!!!!!!!!!!!!“ „Aber.. Kisa...“ „Kein Aber, Max... Dramania, wir gehn!!“, befahl ich meinem Bit Beast und fing an zu laufen. Drami folgte mir, wenn auch nur widerspenstig. Tyson rief mir irgendwas hinterher, ich hörte es aber nicht. Ich wollte es auch nicht hören. Ansonsten hätten mich seine Worte noch weichgeklopft und ich wäre geblieben. Aber ich durfte nicht bleiben!!! Wenn ich bleib is das ihr Tod!!! Jungs, ich weiß meine Worte waren hart und gemein, aber es musste einfach sein. Bitte hasst mich dafür!!! Hasst mich und löscht mich aus eurem Gedächtnis!!! Ich lief ohne mich umzudrehen, und obwohl ich schon so weit gelaufen war hörte ich immer noch ihre Rufe. Also fing ich an zu rennen und Drami hinterher. Ich wollte nur weg, bevor mein Entschluss schwindet. Als ich dann aber auf die Schnauze flog blieb ich einfach liegen und eine Träne lief über meine Wange. Drami berührte mit ihrer Schnauze mein Gesicht. Ein Versuch mich zu trösten... Ich richtete mich auf und streichelte sie zum Dank.

„Tja mein Mädchen... Wir sind nun wieder einmal allein. Du vermisst ihre Bit Beasts, deine Artgenossen und Freunde jetzt schon. Alucard, komm aus dem Schatten raus!! Man belauscht keine andern Leute!!!“, schnauzte ich den Schatten an der Wand an der sich eben noch so merkwürdig bewegt hatte. „Tschuldige, ich konnte nicht anders. Du hast das Team also verlassen?“ „Ja.. Ich hatte keine andere Wahl... Alucard.. Kann.. kann ich zu euch? In die Hellsing Organisation? Ich muss auf andere Gedanken kommen...“ „Sicherlich kannst du das“, sagte der Vampir mit einem Lächeln und reichte mir die Hand. Dramania schaute mich noch vorwurfsvoll an, als ob sie mich überreden wollte zurückzugehen. Aber ich schaute weg und mein Bit Beasts folgte mir und Alucard in die tiefe Dunkelheit...
 

..»Himmelsgebot Nummer Fünf: Du sollst deine Gedanken verdecken und nur für den Schutz der Menschheit leben.«.
 


 

Endlich, Kapitel sieben is fertig. Nun is Kisa weg. Aber auch für immer? Seht im nächsten Kapitel was mit ihr nach dem Ausstieg abgeht, was man auf dem Strich so alles findet und warum das Christkind Integra anscheinend net leiden kann.

Freundschaft hält ewig - Teil 1

Zum Thema: Ähm, um was ging es noch mal?
 

Ach ja, um Hellsing. Wie ich vorausgesagt hab it das etwas nebensächlich rüber gekommen, aber ich war als ich die FF entwickelt hab auf nen Hellsingtrip. Es kam mir auch etwas gelegen. Wie es aufmerksamen Zuschauern aufgefallen is bezogen sich die andren Teile (Asien, Amerika, Russland) immer auf die Vergangenheit eines Teammitgliedes. Nur die Europa-Folgen nicht, also hab ich sie glei für Kisa beansprucht. Zu dem Kapitel selbst. Es ist echt kurz, denn ich muss sagen - MIR FIEL KAUM WAS EIN!!!! Und ich wollte das Kapitel unbedingt mit dem Anruf beenden. Aber ich denke einige Lesefaulen unter uns werden sich freuen.
 

- Freundschaft hält ewig - Teil 1
 

Es war kurz nach Mitternacht, Big Ben hatte grade aufgehört die Uhrzeit anzuschlagen, als Alucard und ich verkleidet in der Gegend rumliefen. Um genau zu sein, im Rotlichtviertel. Alucard war vermummt bis oben hin, das Einzige was man von ihm sah waren ein paar schwarze Haare und seine gelbe Brille. Ich lief ziemlich schäbig rum, was auch Sinn der Sache war. Walter hat rausbekommen das einige Vampire mit Kindern und Jugendlichen handeln um diese schließlich zu Vampiren zu machen. Dem wollen wir ein Ende setzen und so gab Alucard sich als Dealer aus mit mir als Köder.

„Wo bleibt der? Der hätte schon längst hier sein sollen. Ich dachte Vampire wären so pünktlich!!!“ „Jetzt bleib locker! Der kommt schon noch! Ich hab ihm etwas besonderes versprochen!“, beruhigte mich Alucard, brachte aber nicht gerade viel. „Und was is wenn was schief geht?“ „Seit wann machst du dir darum Gedanken?!“ „Ich werde auch erwachsen und man muss lernen vorsichtig zu sein!“ „Was haben diese Jungs nur mit dir gemacht?“ „Erwähne die nie wieder! Die sind Schnee von vorgestern! Hey, da kommt was!“, sagte ich zu Alucard, als ich jemanden laufen sah, der genauso vermummt war wie er. „Is a des?“ „Jep! Also, du weißt was du zutun hast. Mach einen traumatischen Ausdruck!“ „Dann nimm die Brille ab und lass die Hosen runter, dann bin ich mehr als nur traumatisiert.“ „Du kleines.... Komm jetzt!“, sagte der Vamp lässig, obwohl ich genau wusste das er sauer. Er packte mich nicht gerade rücksichtsvoll am Arm und zerrte mich durch die Gegend. Aber es war ja nur ein Schauspiel. Selbst wenn etwas schief geht, die Truppen waren bereit.

„Ah! Hallo, mein Freund! Ich hab keine Zeit also kommen wir gleich zum Geschäftlichen“, sagte der unbekannte Vamp. Ich erkannte die teueren Sachen die er trug und die fetten Klunker an seinem Finger. Der hat bestimmt en Haufen Dreck an Stecken.

„Ich hab die Kohle. Und? Ist sie es?“ „Sicherlich! Eine Blondine, wie Sie es sich gewünscht haben“, sagte Alucard und gab mir einen Schubs nach vorne. Ich sah ihn an ohne jeden Ausdrucks von Gefühlen, geschweige denn Angst. Der fremde Vampir runzelte die Stirn.

„Hm... sie ist zu alt. Sie hat überhaupt kein kindliches Gesicht mehr. Ich dachte du hast mir eine besondere Ware versprochen.“

WARE!??!

„Natürlich ist das eine besondere Ware. Sie ist vierzehn, okay, aber noch nicht ganz ausgewachsen. Und sie ist für härtere Sachen robust. Und unbenutzt. Gutes und unbeflecktes Frischfleisch.“

UNBENUTZT?!?! FRISCHFLEISCH?!?! Sag mal geht´s noch? Wenn das hier kein wichtiger Auftrag wäre hätte ich jetzt beide umgebracht!!! Scheiß Vampire! Wie ich sie doch hasse...

Unauffällig musterte ich den Kerl von oben bis unten. Die roten Augen sind ja bei allen Vampiren gleich, aber seine Zähne waren sehr lang. Ein Zeichen dafür das er schon seit langer Zeit ein Vampir und sehr stark ist. War er vielleicht der, der auf Papa geschossen hat..?..

Er fing an zu grinsen und legte die Finger unter mein Kinn. Als er versuchte, den Pony über meinen rechten Augen wegzumachen riss ich mich von ihm los und er grinste noch mehr.

„Sieh an.. sie wehrt sich ja ganz schön... Das gefällt mir. Und sie hat sehr schöne Augen. Gelborange, wie die untergehende Sonne. Das ist wirklich selten. Gut ich nehme sie.“

Da war ja leicht. Aber was er über meine Augen gesagt hat. Eigentlich hätte ich gehofft das mal von einem Jungen käme, der sich in mich verliebt...

„So! Ich krieg das Mädchen und du die Kohle. Scheint ja alles geklärt zu sein. Wenn du mich entschuldigst, ich gönnen mir einen netten Mitternachtssnack.“ „Aus dem Snack wird nur leider nichts!!!“, sagte Alucard, schmiss seinen Mantel weck und hielt ihr seinen Pistole an die Stirn. Meinen Stein hab ich ebenfalls in eine Pistole umformen lassen und hielt sie ihm an die Schläfe.

„He.. he, he.. Natürlich! Der Schoßhund von Hellsing und eine Gotteshure. Ich hab schon von Anfang an gewusst das was faul is.“ „Das war´s jetzt, Freundchen! Gib auf! Wir haben hier überall unsere Truppen versteckt. Deine Karriere ist zuende.“ „Eure Truppen?! Etwa diese Zwerge?!?“, sagte er und als er mit dem Finger schnipste kamen überall noch mehr Vampire aus den dunklen Ecken. Einige von ihnen kamen mit Geiseln... die ich kannte.

„KISA?!??!?!?!?“ „JUNGS?!?!?!?“, schrie ich voller Entsetzten auf als ich mein altes Team sah. „Liz, sind das net die Windelfurzer mit denen du rumhingst?“ „Doch...“, sagte ich verzweifelt und klatschte mir eine Hand ins Gesicht. „Wie, die gehören nicht zu euch? Aber, die rochen so nach Wächter und ich dachte... Ich kapier nix mehr!“ „Jungs, was macht ihr hier?! Ihr solltet doch längst in Frankreich sein!“ „Wir sind wieder hierher weil wir dich zurück haben wollten!“ „ICH HAB GESAGT ICH WILL MIT EUCH NIX MEHR ZUTUN HABEN!!!!!“ „WAS GEHT HIER EIGENTLICH VOR?!?!?!?“ „Boss, sollen wir sie abknallen?“ „Oh, das hält ja kein Schwein mit euch aus! Leute, knallt sie ab, ich hab keine Lust mehr!!“

Und gehorsam wie die Leute bei Hellsing waren kamen sie aus den Gassen, sprangen von den Dächern und krochen aus den Abfalltonnen. Die Hellsing-Leute und die Vampire fielen übereinander her und während den Anblick genüsslich beobachtete kümmerte ich mich um die Jungs.

„Okay, ich versuch jetzt mal ganz ruhig zu bleiben... Was. Macht. Ihr. HIER?!?!??!?!?“ „Ja, um ehrlich zu sein...“, begann Kenny. „Als wir aus dem Tunnel raus waren wollten wir umsteigen. da sind diese Typen aufgetaucht. Und als wir zufällig deinen Namen erwähnten haben sie uns festgenommen und hierher gebracht.“ „Ich glaub das nicht... Da bin ich en paar Tage net da und schon werdet ihr von Vampiren gefangen genommen. Und das auch noch von kinderdealenden Vampiren!“, sagte ich verzweifelt und massierte mit meiner rechten Hand meine Schläfe. „Aber sie mal das Positive dran! Jetzt kannst du wieder zu uns kommen“, lächelte Max mich an. „Genau, is doch toll oder? So was nennt man Glück im Unglück“, sagte Tyson und strahlte genauso dämlich. „Wisst ihr wie ich so was nenn? Dummheit!“ „Dummheit...? Ach so. Ach Kisa, wir wissen dass du das net so gemeint hast. Und wir wollen doch das du wieder zurückkommst.“ „Sag mal, checkt ihr´s net?!“, sagte ich leicht wütend, zum einem wegen der Blödheit dieser fünf keine-Ahnung-was-die-darstellen-sollen-Typen, zum anderem weil da auch noch en Vamp kam der irgendwas von mir wollte. „Stirb, Wächter!!!!“ „HEY!!!!! SIEHST DU NICHT DAS ICH BESCHÄFTIGT BIN?!?!??!?“ „Ähm... Sorry...“, sagte er ehrfürchtig und ging sogar einen Schritt zurück. „Na also!! UND IHR FÜNF, HABT IHR SIE NOCH ALLE!???!? WELCHEN TEIL VON »ICH WILL NIX MEHR MIT EUCH ZUTUN HABEN« HABT IHR NET VERSTANDEN?!?!!?“ „Kisa, wir verstehn die ganze Situation nicht“, sagte Ray. „Wir begreifen nicht warum du uns verlassen hast.“ „Weil ihr mich ankotzt und ich mit den Engeln eine Abmachung hatte.“ „Kisa, jetzt tu nicht so! Kenny hat im Internet rumgestöbert und wir wissen von den strengen Gesetzen dem Himmels euch gegenüber.“ „Jetzt gibt es auch schon Internetseiten über uns, das ist doch... Hört mir jetzt GANZ genau zu, denn ich sage es net noch einmal. Ich habe das Team verlassen WEIL IHR MIR ALLE SO DERMAßEN AUF DEN ARSCH GEHT!!!!! ICH KANN EURE VISAGEN NET MEHR SEHN!!!!!“ „Aber..“ „KEIN ABER!!!!!! ICH BLEIBE HIER, DA KANN ICH MICH VON MEINEM KOPFSCHMERZEN ERHOLEN DIE ICH VON EUREM STÄNDIGEN GEPLAPPER HABE!!!!! Was is Kai??! Hast du mir net auch noch was zusagen?!“ „Nö. Ich bin nur hier weil mich diese Vamps hierher verschleppt haben“, sagte der kalte Russe und stand weiterhin etwas abseits. „Tu net so, Kai. Du willst doch auch dass Kisa wieder zu uns kommt. Kannst du da net was machen?“ „HALLOOOHOOO??!?!? SAG MAL RED ICH CHINESISCH?!?!??!“ „Nee, sonst würde ich dich ja verstehn“, meinte Ray genervt. „Darum geht es net!!!! Ich werde niemals zu euch zurückkehren. Nur über meine Leiche!“ „Hey Jungs, wenn ihr wollt kann ich in dem Fall was einrichten“, meinte der Vampir, den ich zuvor noch angeschrieen hab. „Danke für die Hilfsbereitschaft, aber die haben sie nicht nötig. AUßERDEM, WER FRAGT DICH ÜBERHAUPT!!!!!“, brüllte ich ihn an und jagte ihm ne Kugel in seinen hohlen Schädel, während die Jungs entgeistert zusahen. „Eh... Wie.. Wie konntest du so was tun?! Das hat doch nicht sein müssen!!!“ „Hallo, Erde an männliche Blondine, das war ein Vampir! Der hat es net anders verdient. Und genau aus diesem Grund verschwindet ihr ganz schnell wieder von hier und lässt mich in Frieden!“ „Nein!“ „TYSON!!!!!“ „Misaki!!!“, rief einer er Hellsingleute und ich wandte mich ihm augenblicklich zu. „Ja?“ „Alle Objekte wurden beseitigt. Zwar anders wie geplant aber wir haben die Informationen die wir brauchen. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein bis wir das Nest gefunden haben. Bis dahin ziehen wir uns wieder zurück.“ „Verstanden, General!“ „Hey, was machen wir eigentlich mit denen?“, fragte Alucard und sah sich mein ehemaliges Team aus der Nähe an, wobei Kenny dabei etwas mulmig war. „Hey Kumpel, coole Brille!“, sagte Tyson und fing zu lachen an, bis Alucard mich wieder ansah und auf ihn zeigte. „Is der so dumm oder tut der nur so?“ „Der is so!“, antwortete Kai. „Hm... In der Themse gibt es net zufällig Haie?“ „KISA!!!!!!“ „Ich kann dir gern welche aus dem Schattenreich besorgen, Liz!“ „HÄÄÄÄÄÄH!?!? DAS MEINT IHR DOCH NET ERNST!!!!!“ „Seh ich aus als würde ich scherzen?“, sagte Alucard, wieder mit einem gestellten Lächeln und alle Jungs, abgesehen von Kai, schüttelten eingeschüchtert die Köpfe. „Na also! Und solange ich noch keine Haie aus der Unterwelt habe kommt ihr schön mit.“ „WAAAAS?!?!?!? ALUCARD!!!!! DAS KANNST DU NET MACHEN!!!!!!“ „Und wie ich das kann, Liz. Du bist zwar Uriels Nachkomme, aber bei Hellsing habe ich neben Lady Integra das Sagen. Die Burschen kommen mit, damit das klar ist!“, sagte er und verschwand in einem Schatten. Ich, die Jungs und die Truppe schauten ihm verdutzt nach während ein Steppenroller an uns vorbeizog. Wo kam der denn her?... Ich war wieder davor kurz zu explodieren, nur die Truppen konnten mich von einem Mordanschlag abhalten.

Und schließlich hatte ich keine andere Wahl als das zutun was der Billig-Dracula angeordnet hatte. Allerdings fuhr ich in einem anderem Wagen wieder zurück. Ich war eh schon verzweifelt genug. Mein schöner Plan war Futsch... Aber ich konnte sie noch retten. Ich muss nur weiterhin so tun, als ob sie mir vollkommen Schnuppe wären. Irgendwann haben sie die Schnauze voll und gehn von ganz allein.

Noch bevor sie überhaupt aus dem Wagen kamen war ich im Hauptgebäude der Hellsing Organisation verschwunden. Wo die Truppen sie hinbrachten war mir im Grunde egal, aber ich denke Walter wird sich um sie kümmern. Auf dem Weg in mein Zimmer kam ich auf bei den Toiletten vorbei und traf dort auch Seras. War ziemlich blass, das Mädchen.

„Seras, Hi! Alles klar bei dir?“ „Geht schon...“, sagte sie erschöpft. „Warst du in der Sonne?“ „Nein, nur...“, aber mehr bekam sie nicht raus, bis ich ein lautes Knurren aus ihrem Magen hörte. „Ah, du hast Hunger. Hat dir Walter noch keine Blutkonserven gebracht?“ „Doch, die hab ich aber im Klo versenkt.“ „Wieso das? Oder warte, ich hol was.“

Ich ließ Seras einfach draußen stehen und rannte in die Küche um Tomatensaft zu holen. Ist zwar kein guter Ausgleich, aber es hilft vielleicht. Den Saft gab ich schließlich Seras und wir gingen hinaus in die Nacht. Wir setzten uns irgendwo hin und dort erzählte sie mir alles.

„Du traust dich net Blut zu trinken?“ „Trauen is das falsche Wort“, sagte sie und schlürfte gierig ihren Saft hinunter. „Ich bringe es nur nicht übers Herz. Ich bin noch nicht lange ein Vampir. Aber es war meine Entscheidung. Ich wollte nicht sterben, ich wollte unbedingt noch etwas erreichen, also hab ich mich dafür entschieden als Untote rumzulaufen.“

Seras seufzte. Irgendwie war sie anders, wie die anderen Vampire. Sie kam nicht so überlegen rüber, wie andre Vamps. Das ich so was noch erleben darf.

„Was grinst du denn so?“ „Nun... du bist so ganz anders, wie die Vampire die ich kenne. Du bist menschlich geblieben.“ „Was heißt »menschlich«?“ „Weißt net, bin ja kein richtiger Mensch. Und ich hatte, wenn ich ehrlich bin keine guten Erfahrungen mit Vampiren.“ „Wie tragisch... dabei sind wir Vampire euch doch so ähnlich.“ „AAAAAAAAAH!!!!!!“, schrieen Seras und ich auf und klammerten uns einander als wir eine Stimme hörten. Die kam von Alucard, der wieder einmal wie aus dem Nichts auftauchte.

„Master Alucard!“ „Hey, musst du uns so erschrecken?!?!?“ „Kann ich was dafür wenn ihr so schreckhaft seit?“ „Idiot!“ „Master, was meinten Sie damit das Vampire und Wächter sich ähnlich seien?“ „Das erzähl ich euch gern“, sagte er uns setzte sich zwischen uns. „Wie du weißt, Liz, sind deine Vorfahren, die Erzengel von ihren Nächsten getötet worden, weil diese von Dämonen besessen waren.“ „Weiß ich!“ „Gut. Du musst wissen, die Dämonen haben die Körper ihrer Opfer nie verlassen, nur weil die Erzengel tot waren. Sie blieben dort und ihre Opfer wurden durch diese Dunkelheit wahnsinnig und so entstanden die sieben Todsünden die Babylon verstörten.“ „Und weiter..?..“ „Du weißt, Wollust ist eine Todsünde. Die Hurerei nahm zu der Zeit kein Ende. Ehebruch und Inzucht waren an der Tagesordnung. Durch die Blutsünde und den dunkel Kräften kamen schließlich neue Lebewesen auf diese Welt, die die Erde verpesteten.“ „Vampire...“ „Klar! In der Religion heißt es »sowie die Engel die Kinder von Gott und Menschen sind, so sind Dämonen die Kinder von Menschen und dem Teufel«“, erklärte ich. „Erraten. Und, wie du weißt gibt es noch eine Zwischenstadion, denn Wächter sind die Kinder von Menschen und Engeln.“ „So sind Vampire die Kinder von Menschen und Dämonen. Vampire sind sozusagen das Gegenteil von Wächtern“, sagte Seras. „Gegenteil schon, aber früher hatten die Wächter noch andre Gegenspieler. Keine Vampire oder Dämonen, aber sie waren auch die Kinder von Menschen und dem Teufel.“ „Und was waren das für welche?“, fragte ich neugierig, Alucard allerdings schaute zum Himmel hoch. „Ach Liz, Lady Integra wollte dich sprechen. Du sollst sofort in ihr Büro.“ „Hey, lenk net vom Thema ab!“ „Du sollst aber zu ihr, deswegen bin ich hierher gekommen.“ „Aber du... Ahr, okay, ich geh schon“, sagte ich etwas eingeschnappt und machte mich auf den Weg. Das war doch mal wieder typisch Alucard. Legt en Ei, ist aber dann zu faul es auszubrüten...

Ich stand erst eine Weile vor Integra´s Bürotür, ehe ich klopfte. Wahrscheinlich ist es wegen den Jungs... Bestimmt ist es wegen den Jungs!!! Als ich dann ein »Herein« hörte machte ich die Tür auf und sah dort als erstes mein Ex-Team stehn. Ich sah nicht mal Integra an, die ihre blauen Augen fest auf mich fixiert hatte, sondern seufzte.

„Oh Nein, das is ein Albtraum. Ich geh wieder ins Bett!“, rief ich zu Integra und winkte ihr ab. Aber sie warf ihren Brieföffner nach mir, der an mir vorbeiflog und in der Wand stecken blieb. Will die mich umbringen?!

„Du kommst auf der Stelle her“, befahl die hellblonde Hellsingleiterin und ich wusste nichts anderes, als mich dazuzusetzen. Die Jungs und Integra beobachtete mich wie ich mich vorsichtig auf einen noch freien Stuhl setzte. Etwas komisch und nichtssagend schaute ich in die Runde und fing an zu grinsen.

„Hat jemand Lust auf Kaffee? Ich mach erst mal Kaffee!“, sagte ich war schon dabei zu gehen, bis Integra wieder einen ihrer Brieföffner raus und hämmerte diesen in das Holz ihres Schriebtisches hämmerte. „Wo hat sie die ganzen Brieföffner her?“, flüsterte Kenny zu Tyson. „Ich glaub die Leute sind, was Weihnachtsgeschenke betrifft etwas einfallslos.“ „Aha...“ „Klappe jetzt! Kisa, schön das du auch endlich da bist.“ „Ich wär gern früher gekommen, aber Alucard hat mir und Seras noch ne Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Was willst du von mir?“ „Sieht du das nicht?“, sagte sie und machte ne Kopfbewegung zu den Jungs. „Ich hab dich wegen ihnen gerufen. Kennst du die?“ „Ähm... ... ... Nee, net wirklich.“ „KISA!!!!! WAS ERZÄHLST DU HIER FÜR NEN BULLSHIT?!!?“, schrie Tyson rum. „Reicht es net schon das du so schlecht über uns redest!? Musst du uns a noch verleugnen?!“ „Könnt ihr nicht einmal die Luft anhalten?!“, meckerte Kai rum, als Ray kurz davor war auf mich loszugehen. „Wenigstens einer is vernünftig“, seufzte Integra. „Und Kisa, das du sie nicht kennst kannst du mir net erzählen. Megami und die Wellensittiche haben mir alles erzählt.“ „Wellensittiche?“, fragte Max und schaute ratlos zu Tyson. „Du warst in ihrem Team, hast sie aber auf Wunsch der Königin und des hohen Rates verlassen.“ „Ich hab sie verlassen weil ich die Schnauze voll hatte.“ „Sicher.“ „JA VERDAMMT UND ICH VERSTEH NET WARUM IHR MICH ALLE DAMIT NERVT!!!! ICH HAB NULL BOCK ALLES HUNDERTMAL ZU SAGEN!!!!! HABT IHR KEINE ANDEREN HOBBYS, AUßER MIR AUF DEN ARSCH ZU GEHN?!??!“ „Kisa, sie gehn dir nicht auf den Arsch, wie du es so schön formulierst. Wir wollen alle nur ganz einfach wissen was hier überhaupt gespielt wird.“ „Ach Integra, tu net so als ob dich das interessieren würde. Du findest es doch lustig mich zu ärgern so wie alle anderen auch.“ „Wer findet es net lustig, wenn du an die Decke gehst?“ „Willst du Schläge, Kai?!“ „Dominiere ihn bitte woanders, Kisa!“ „FRESSE, TYSON!!!!!“, brüllte ich ihn an und wurde etwas rot im Gesicht. Ich bin doch keine Domina, und Kai´s schon mal gar net! Ich verzog beleidigt die Miene und machte es wie Kai. Arme verschränken, ein Bein über das andere schlagen und nie wieder etwas sagen.

„Sag mal, machst du mich nach?“ „Niemals!“ „Dafür aber das sie dir angeblich so auf die Nerven gehen scheint ihr euch wirklich gut zu verstehn.“ „Putz deine Brille, Integra! Das Einzige wofür ich dankbar bin, ist dass ich durch sie meinen Würgreiz abtrainieren konnte.“ „KISA, WIE KANNST DU NUR SO WAS SAGEN?!?!!“, schrie Max und spritzte vom Stuhl. Als er mich ansah erkannte ich in seinen Augen eine Mischung aus Wut und Enttäuschung. Max so zu sehn machte mich immer traurig , ein Lächeln stand ihm besser. Aber was sollte ich sonst machen?

„Sorry Grinskatze, ich sag nur die Wahrheit“, sagte ich halbherzig und schaute ihn auch nicht weiter an. „Aber, wenn ihr mich wirklich gern habt, dann könnt ihr mir ja den Gefallen tun und euch verpissen.“ „Kisa...“ „VERZIEHT EUCH!!!!! PACKT EURE SIEBEN SACHEN UND FAHRT IRGENDWO HIN WO ICH EURE ANWESENHEIT NICHT MEHR ERTRAGEN MUSS!!!!!“ „Ihr habt sie gehört, Jungs“, sagte Integra und ich war der Hoffnung sie schmeißt sie raus. Allerdings wurde ich wieder einmal enttäuscht.

„Ihr solltet auf euer Zimmer gehen und euch ausruhen. Als Ware für einen Kinderdealer verschleppt zu werden war bestimmt etwas traumatisierend. Walter!“ „Sie haben gerufen!“, sage der Butler der ebenfalls wie aus dem Nichts auftauchte. Verdammt, ich bekomm hier noch nen Herzinfarkt!!! Ich wusste das dieser Laden net normal ist.

„Bring die Herren bitte auf ihr Zimmer. Und vielleicht auch noch was zu Essen.“ „SUPER, ICH VERHUNGERE SCHON!!!!!“, jubelte Tyson, als die anderen aber zu ihn rüberschielten wurde er ganz still. „Tschuldigung...“ „Wenn die Herren mir bitte folgen würden.“ „Geht das nur mir so, oder ist euch der Typ auch unheimlich?“ „Der ganze Laden ist unheimlich“, flüsterten Max und Kenny. Als sie weg waren schnaufte ich erst einmal auf und Integra begann zu schmunzeln.

„Würgreiz abtrainieren? Du hattest schon bessere Sprüche.“ „Das war ne Spontanreaktion und mir ist in meiner Wut nix besseres eingefallen. Integra, was hast du dir dabei gedacht!? Du weißt genau warum ich das Team verlassen habe!!! Bist du verrückt??!“ „Nein... Ich denke nur das ich eine Passion für überaus makabere Witze habe.“ „MAKABER??!?! INTEGRA, DIE JUNGS KÖNNTEN DRAUFGEHN, WENN ICH NOCH WEITER BEI IHNEN BIN!!!!! ICH MUSSTE SIE VERLASSEN!!!!!“ „»Musste«? Nur weil Megami es gesagt hat? Seit wann hältst ausgerechnet du dich an Regeln? Soweit ich das von Alucard, den Engeln und deinem Onkel mitbekommen habe, bist du doch immer die, die lauthals loslacht wenn Megami mit irgendwelchen Regeln kommt und die Himmelsgebote mit Füßen tritt.“ „Mag sein... aber... .. Integra, es geht einfach net!“ „Und du begreifst es nicht. Was wohl deine Eltern sagen würden, wenn sie das mitbekommen würden..“ „Ich geh!“, sagte ich knapp und verdünnisierte mich. Mit geballten Fäusten stiefelte ich aus dem Zimmer und knallte die Tür zu. Was meine Eltern dazugesagt hätten? Was weiß denn ich...
 

Die darauffolgenden zwei Tage versuchte ich die Bladebreakers zu meiden. Natürlich scheiterte jeder Versuch. Sie folgten mir andauernd. Sie verfolgten mich bei meiner Streife, beim Essen, beim lernen (der große Exorzismus, Dämonen der Geschichte, die Abgründe des Vampirismus, Mythologien der Engel, Dämonen und anderer religiöser Wesen und wie die ganzen anderen Bücher hießen) ja, selbst bei Training verfolgten sie mich.

„Und deswegen, Kisa, können wir net verstehn warum du uns verlassen hast. Wenn wir irgendwas gesagt oder getan haben was dich verärgert haben sollte dann...“ „Können wir das nicht en anderes mal klären?!“, zischte ich Tyson an und versuchte gleichzeitig den Tritten meine Karatelehrers auszuweichen. Ich versuchte zwar mich darauf zu konzentrieren, aber Tyson wollte einfach keine Ruhe geben. Bei ihm war nur noch Max. Ray und Kenny werden mich aufgegeben haben und Kai wird es eh total egal sein.

„Misaki, das muss schneller gehn. So wie du kämpfst könnt dich sogar ein Jungdämon locker zerfleischen.“ „Kämpfen sie mal wenn sie andauernd von kleinen Kinder belästigt werden!!!!“, motzte ich rum. Daraufhin ließ er das Training sein. Nur wurde ich die Jungs nicht los.

„Kisa, warte doch!“ „Ich hab keine Zeit!!!“ „Aber wir wollen mit dir reden!“ „Nicht jetzt!!“ „A...“ „NICHT JETZT!!!!!“, schrie ich und beschleunigte mein Tempo aber ich wurde den Japaner und den Ami net los. Als ich um die Ecke ging legte mir jemand plötzlich seine Hand über meinen Mund und zerrte mich in einen anderen Raum.

„Alucard...??! Was..?!“ „Pst!! Kannst du net einmal die Klappe halten?!“, schnauzte er mich an und hielt mir weiter den Mund zu. Tyson und Max liefen an der Tür vorbei, riefen nach mir und gingen weiter. Erst als wir nichts mehr von ihnen hörten nahm Alucard seine Hand von meinen Mund.

„Puh... Danke, Dracula, endlich bin ich die losgeworden. Ich dachte ich werde die nie los.“ „Ich hab dir nur geholfen, weil ich mit dir reden muss.“ „Reden..?...“ „Mir bleibt keine andere Wahl. Ein Auftrag von Lady Integra, da du ja auf sie nicht hörst.“ „Kennst du bei dir is das anders? Ich hör weder auf Engel noch auf Menschen und ich schenke auch keinem von ihnen Respekt. Warum sollte es bei dir, einem Vampir, anders sein?“ „Es geht nicht um Respekt. Sondern nur um die Tatsache das ich vernünftiger bin und einen längeren Geduldsfaden habe. Und, ich gebe es net gern, ich steh voll und ganz auf der Seite dieser Jungs.“ „JETZT DU A NOCH?!?!??!“, schrie ich, konnte mich aber noch fangen und lehnte mich beleidigt gegen die Wand. „Alucard, kapierst du es net? Das dient nur zu ihrem Schutz! Du hast doch auch mitbekommen was mit meinen Vorfahren passiert ist und mit denen die sich mit ihnen abgegeben haben!!! Ich bin froh dass ich Kazu und Rika behalten durfte und den Jungs die Erinnerungen nicht gelöscht werden, aber ich muss mich an die Abmachung halten. Du weißt genau wie ich was für eine verfluchte Existenz ich führ!!! ICH WILL NOCH NUR NICHT DAS SIE EINES TAGES TOT VOR MIR LIEGEN!!!!! SEIT 5000 JAHREN GEHT DAS SCHON SO!!!!! ALLE STERBLICHEN DIE SICH MIT UNS ABGEGEBEN HABEN DEN TOD GEFUNDEN!!!!! DAS SIEHT MAN DOCH AN MEINEM VATER, WIESO SOLLTE ES BEI DEN JUNGS ANDERS SEIN?!?!!?!“ „Und was is mit Kazue und Rika, deinen beiden Freundinnen in Japan?“ „WEIßT DU WIE FROH ICH BIN SIE ZU HABEN?!?!!?! ALS SIE HERAUSFANDEN WAS ICH BIN, WAR BEI UNS DIE HÖLLE LOS!!!!!! ICH WOLLTE SIE NICHT VERLIEREN, HAB AUF STUR GESCHALTET UND MEGAMI AUF KNIEN ANGEBETTELT IHNEN IHR GEDÄCHTNIS NICHT ZU LÖSCHEN!!!!!!! WEIßT DU WAS PASSIERT IST?!?!?!! MEIN ONKEL HAT DEN KOPF FÜR MICH HINGEHALTEN!!!!! ALS DIE ENGEL MIT IHM FERTIG WAREN MUSSTE ER DREI WOCHEN IM KRANKENHAUS BLEIBEN UND SEINEN LINKEN RINGFINGER KANN ER SEITDEM A NET MEHR BEWEGEN!!!!! ICH WILL NICHT MEHR DAS JEMAND WEGEN MIR LEIDET!!!!! Nie.. Nie wieder....“ „Weißt du was ich dazu sage? Das ist feige“, sagte Alucard total gelangweilt. „Ich kannte einige deiner Vorfahren. Die haben am Rande das gesellschaftlichen Abgrundes gelebt und hätten alles getan um so ein Leben zu führen, wie du. Wenn sie nur einen Freund gehabt hätten, hätten sie alles dafür getan um bei ihnen sein zu können.“ „Oh... Du.. Du kapierst es einfach nicht!!!!“, sagte ich, winkte ihm ab und ging raus. Ich kann mich hier echt auf niemanden verlassen. Die kapieren es alle einfach nicht. Nur wenn sie mich hassen und ich lerne sie zu hassen kann ich sie beschützen. Eine andere Wahl hab ich doch nicht.

Ich lief noch weiter ziellos durch die Gegend und lief in meinen Gedanken versunken. Bis ich Seras vor einer Tür stehen sah. Sah aus als ob sie jemanden belauscht.

„Seras? Was machst du da?“ „Oh.. Ähm, Hi Kisa. Ich mach gar nix.“ „Du lauschst, das sieht doch jeder. Und, wird Integra grad vernascht, und wenn ja, von wem?“ „Schön wär´s! Nein, das ist das Zimmer in dem deinen Teamkollegen drin sind. Und sie haben es grad über dich.“ „Lass mal hören“, sagte ich und Seras ging etwas zur Seite, damit ich mein Ohr an die Tür lehnen konnte. Ich brauchte etwas um die Stimmen zuordnen zu können, aber ich glaub es waren alle da und sie redeten wild durcheinander. Halt, einer fehlte. Kai! Klar, wer denn sonst?

„Max, uns wird das hier zu blöd. Kisa will nicht sieh es ein.“ „Aber ich will nicht glauben dass sie uns einfach nur verarscht hat. Das ist net ihr wahres Wesen.“ „Woher willst du wissen wie sie wirklich ist, wenn sie uns doch die ganze Zeit etwas vorgemacht hat?“ „Ich muss Ray Recht geben, Max.“ „Kenny!“ „Kisa will uns nicht mehr sehn. Sie hat es ganz deutlich gemacht. Wir sollten sie lassen und den nächsten Zug nehmen.“ „Ich will aber auch nicht ohne Kisa gehn.“ „Wir wollen das alle net, Tyson... Obwohl, bei Kai bin ich mir nicht sicher... Aber eins wissen wir alle. Kisa ist stur. Wir müssen einsehn das sie uns endgültig verlassen hat. Wenn sie wirklich so mit unseren Gefühlen gespielt hat, is sie´s net wert, das wir sie anbetteln.“

Ja.. Genau... Lasst mich einfach hier... Fahrt weg, weit weg und lasst mich hier. Seit böse auf mich, verachtet mich und schlagt mit euren Worten auf mich ein. Ich will es gar nicht anders. Mach weiter und löscht mich aus eurem Herzen.

„Kisa... I-Ist alles okay..?“, fragte Seras und ergriff meine Hand. Ich schlug sie aber weg und lief mit feuchten Augen weg. Ich biss mir immer kräftiger auf die Unterlippen um nicht loszuflennen. Ich will nicht mit ihm mit. Ich kann nicht. Ich darf nicht. Okay, Kisa, reiß dich endlich zusammen!

Ich schniefte kurz und schlug mir leicht mit den Händen auf die Wangen. Nachdem ich noch einmal tief eingeamtet hatte machte ich mich auf den Weg zum Schießübungsraum, um meine Wut abzubauen. Allerdings kam mir da Kai entgegen. Oh toll... Als er näher kam richtete ich meinen Blick nach Vorne und versucht Kai nicht anzusehen. Dennoch, als er genau neben mir stand erkannte ich ein kaltes Grinsen im seinem Gesicht und natürlich schaffte ich es net meine Klappe zu halten.

„Was gibt es da zu Grinsen!?“, sagte ich etwas verärgert zu Kai, aber sein Grinsen wurde immer breiter bis er zu kichern anfing. „Du bist ne miese Schauspielerin.“ „WIE BITTE??!?!?“ „Die anderen kannst du vielleicht täuschen, aber das funktioniert bei mir nicht. Ich kenne dich zu gut und diese rücksichtslose, kalte Art is net dein Ding!“ „Das glaubst du vielleicht.“ „Ich glaub es net nur, ich weiß es. Du bist zu gutmütig um solch einen Gedanken zu hegen und die Freundschaft anderer auszunutzen. Ich hab dein Spiel längst durchschaut. Hast du mich damals auch angelogen?“ „Ich weiß net was du meinst...“ „Du weißt sehr wohl was ich mein. Du hast gesagt dich hätte ein Auto angefahren, dabei sind es Dämonen gewesen. Du hast mich angelogen, weil du mich beschützen wolltest.“ „Es reicht!!“, donnerte ich los und packte Kai an Kragen, um ihn gegen die Wand zu schmeißen. Aber ehe ich ihm meine Faust ins Gesicht schlagen konnte hielt ich inne. Stattdessen starrte ich ihn wütend an und ballte die Fäuste.

„Du hast doch keine Ahnung... Du bist einfach abgehauen, als ich dich am meisten gebraucht habe...“, war das Letzte was ich sagte, ließ ihn los und verschwand einfach. Mir war Kai zu unheimlich. Sein Blick hat praktisch mein Herz durchbohrt und darin die tiefsten Abgründe meiner Gefühle erforscht. Ich hatte Gänsehaut und hoffte immer mehr dass die Jungs endlich verschwinden würden.
 

Am darrauffolgenden Morgen bin ich früh aufgestanden und ging spazieren. Tatsächlich bin ich in eine Kirche gegangen und bete zu Gott das die Jungs schnell gehen sollten. Zu meiner seltenen Überraschung schien mein Gebet was gebracht zu haben. Ich saß auf der Treppe und las wieder ein Buch. »Evolution der Vampire«, oder so ähnlich, und schaute mir einen Artikel über nieder Vampire an. Ghouls genannt, Vampire ohne eigenen Willen, entstanden durch den schwachen Willen der Menschen. Vampire ohne Willen, so wie die, die uns im Zug angegriffen haben. Jedenfalls, saß ich da, als Tyson plötzlich am Fuße der Treppe stand und zu mir rauf sah.

„Kisa... Wir gehn jetzt“, sagte er zu mir, aber ich schenkte ihm weder einen Blick, noch das Anzeichen einer Emotion. Irgendwann ging er schließlich, überaus niedergeschlagen. Es war so besser. Viel, viel besser...

„Kisa, stimmt etwas nicht mit dir?“, fragte Walter der mit einem Silbertablett in den Händen ganz urplötzlich am oberen Ende der Treppe auftauchte. „WALTER!!! Erschreck mich doch nicht so, Herrgott noch mal!“, keifte ich rum, schlug das Buch zu und ging zu ihm hinauf. „Verzeih. Du bist so blass, hast du ein Gespenst gesehn?“ „Ich wär en mieser Wächter wenn ich beim Anblick eines Geistes die Fassung verlieren würde. Was haben Sie mit dem Tablett vor?“ „Ich will es jemanden über den Kopf ziehen, weil ich Lust drauf habe und hoffe das derjenige tot umfällt.“ „Ähm...“ „Kleiner Scherz. Es ist fünf Uhr, Lady Integra verlangt nach ihrem Nachmittagstee.“ „Ich bring´s ihr! Ich wollte eh zu ihr.“ „Etwa wegen den jungen Herren?“ „Kein Kommentar!“ „Oh lieber Himmel. Du scheinst es nie zu lernen“ „Was werde ich nie lernen?“ „Frag nicht mehr, Liebes! Bei dir ist eh alles vergebens“, sagte Walter verzweifelt und schüttelte den Kopf. Ich nahm ihm das Tablett ab und lief schnurstracks zu Integra, oder besser zu ihrem Büro. Ich klopfte an ihrer Tür, aber nichts. Als ich das Telefon klingeln hörte machte sie einfach auf und sah dass das Büro leer war. Das Telefon klingelte weiter, aber ich ließ es einfach. Soll der Anrufbeantworter rangehen. Das Band lief, während ich den Tee in die Tasse einschenkte und dachte mir auch nichts dabei als der Piepton kam. Doch dann, als ich die Stimme des Anrufers hörte wurde ich aufmerksamer. Ich ließ die Kaffeekanne fallen, die Keramikscherben verteilten sich auf den Boden, genauso wie der Tee, aber das war mir egal. Für mich zählte nur der Anrufer. Das... kann doch nicht sein...

„Hi, Integra! Rate mal wer dran ist!“...
 


 

Ja, wer hat da wohl angerufen? (Ich hasse Ratespiele.. T__T) Und wer das nun war, wie es mit den Bladebreakers weiter geht und noch mehr andere Dinge die ans Licht kommen gibt´s im zweiten Teil!

Freundschaft hält ewig - Teil 2

Zum Thema: ENDLICH!!

Ich hab es endlich geschafft. Das Kapi is fertig. Ich hab manchmal so Probleme mit einigen Kapiteln. Ich hab da überhaupt keinen Bock, obwohl ich sie ja schreiben will und komm dann net weiter. Aber ich wollte es um jeden Preis heute noch fertig bekommen. Kann daher sein das ich vielleicht ab und zu den Faden verloren hab und einige Rechtschreibfehler habe, weil ich noch net dazu kam es zu kontrollieren. Aber ich werde es bald nochmal nachlesen und es verbessern. Habt bitte Erbarmen Q.Q

(Außerdem: Die Verzweiflung steigert sich! Yeah! Ich liebe es Charas wahnsinnig zu machen. Gemein von mir, ich weiß... Nebenbei lief noch das Opening zum Anime "Elfen Lied" "Lilium" ...Richtig schön, aber Gott, da wird man sentimental)
 

- Freundschaft hält ewig - Teil 2
 

Ich hasse die Engel. Ich hab sie schon immer gehasst. Und sie hassten mich, weil ich nicht so war wie sie. Mir fehlte viel, um ein Engel zu sein. Mir fehlten die weissen Flügel, deren weichen Federn die Welt sanft umschlingen... Der Glanz, der heilige Schein, das Symbol der Macht eines Engels.. Das alles habe ich nicht... Für sie bin ich eine Sünderin. Ich hasse die Engel, deswegen... hasse ich auch mich...
 

„Hallo Integra! Rate mal wer dran is!“, hörte ich den Anrufer sagen. Der Tee war mittlerweile in den Teppich eingezogen. Meine Hände zitterten.

„Mum...“, keuchte ich entsetzt aus mir heraus. Ich konnte es net glauben. Das war das erste Mal seit sechs Jahren, das ich ihre Stimme hörte.

„Ich weiß, du magst keine Rätsel, aber du weiß ja eh dass ich es bin. Eigentlich wollte ich vorbeikommen, aber... Walter hat angerufen und gesagt, dass Kisa da ist. Da hab ich meinen Flug abgesagt. Momentan bin ich eh mit Nachforschungen beschäftigt. Ob sich noch etwas entwickeln wird weiß ich net. Ich hoff´s mal. Man hört sich. Ach, und Integra... Sag... Sag Kisa bitte nicht dass ich mich gemeldet hab...“

Dann kam der Piepton und ein rotes Läppchen leuchtete auf. Ich konnte da einfach net glauben was ich da hörte. Die Frau, die mich geboren hat, sich um mich gekümmert hat...

„...Die mich in den Schlaf gewiegt hat... Mich einfach verlassen hat... Wagt es einfach hier anzurufen, so zutun als ob nichts wäre... UND VERLANGT DANN AUCH NOCH DAS ICH WEITERHIN DENKE DAS SIE NET MEHR EXISTIERT!?!?! HASST SIE MICH DEN SO SEHR DAS SIE MICH NICHT MAL HÖREN WILL?!?!??“, schrie ich und die Tränen der Wut liefen mir übers Gesicht. Meine Kräfte wirkten sich auf die Pflanzen im Raum aus. Sie und ihre Wurzeln wuchsen mit rasender Geschwindigkeit bis die Töpfe platzten. Die Pflanzen beschwerten sich, das wegen mir ihr schönes Gehäuse kaputt gegangen war, ihre Stimmen dröhnten in meinem Kopf. Aber ich hörte ihnen nicht zu. Ich war zu deprimiert... Warum, Mum... Warum?...

„Hey, lass den Kopf nicht hängen, Kisa. Du hast doch uns!“, hörte ich Max sagen und spürte auch seine Hand auf meiner Schulter. Aber als ich mich umdrehte, war niemand da. Ich war immer noch allein... Und ich hatte Sehnsucht nach den Jungs. Bestimmt waren sie schon halb in Paris. Und ich dachte zurück, an die paar Wochen, die ich mit ihnen verbracht hatte. Tyson´s Elan, Max´ Dauerlächeln, Kenny´s ständiges Tippsen auf dem Laptop, Ray´s doofe Bemerkungen, wenn er mich reizen wollte... Sogar Kai´s mürrische Art, all das vermisse ich so sehr. Ich halte es einfach nicht aus. Und ich will das alles nicht so beenden. Ich will sie nicht mit dem Gedanken gehen lassen, dass ich sie gehasst hätte.

„Geh!“, sagte jemand zu mir. Integra stand am Türrahmen gelehnt da und mit verschränkten Armen.

„Integra...“ „Du willst doch zu ihnen? Also geh! Sie sind eben erst losgegangen. Und ich hab ihnen versehentlich den falschen Weg zum Bahnhof gezeigt. Jetzt laufen sie in die andere Richtung, ich Dummerchen.“ „Okay...“, sagte ich wieder etwas munterer und wischte mir die Tränen weg. Dann rannte ich auch schon los. Aber als ich draußen war ließ ich erst einmal Drami aus ihrem Blade, die war sichtlich verwirrt.

„Was ist denn, Mädchen?“ „Miouw...?“ „Wir gehen zu den Jungs. Wir sagen ihnen das alles okay is. Dann können wir uns wenigstens mit einem Lächeln verabschieden.“ „Miou...“ „Komm schon! Lass mich auf dir reiten, dann holen wir sie noch ein, ehe sie noch irgendwo in der Pampa rumgurken.“

Drami war, aus welchen Gründen auch immer etwas misstraurig, aber sie konnte nicht anders wie mir zu gehorchen. Ich sprang auf ihren Rücken und machte mich mit ihr auf den Weg, ohne zu merken wo wir überhaupt hinliefen... Drami lief nicht lange schon nach ein paar Minuten konnten wir die Jungs sehn.

„Tyson!!!! TYSON!!!! MAAAAAAAX!!!!“, schrie ich zu ihnen, nach dem zweiten Mal blieben sie zumindest mal stehn. „RAAAAAAAAY!!!! KEEEENNYYYYYY!!!!! KAI DU BONZE , BLEIBT STEHN!!!!“ „KISA?!?!?!?“ „Klar, ich krieg noch ne Beleidigung drangehängt.“ „Das ist keine Beleidigung, sondern ne Tatsache!“, sagte Tyson, als ich fast bei ihnen war. „Kisa, was machst du hier?!“ „Jungs!!“, rief ich erneut vor Freude, aber weiter kam ich nicht. Irgendetwas hinter mir und Dramania explodiert und schleuderte uns fort. In der Luft machten wir noch einen Überschlag, dann landete ich auf den Boden.

„Kisa, alles okay?“ „Ja, Kenny, alles okay!“ „Wieso bist du hier?“, fragte Ray etwas wütend. „Spielt das ne Rolle? Und... Verdammt, wo kommt dieser Nebel her? Drami!! DRAMI?!??“, rief ich immer wieder, aber der Nebel war dicker als Erbsensuppe. Ich hörte mein Bit Beast brüllen, sah aber nichts. Dann würde es still. Doch nur kurz, denn wir hörten ein Klatschen. Der Nebel wurde etwas schwächer und wir hörten wie jemand in die Hände klatschte. Aber... das war doch Integra, die da aus dem Nebel kam.

„Hey, aber das ist doch diese Hellsing. Aber.. wieso...“ „Max... ich glaub hier stimmt was nicht“, sagte Ray zum Blonden und half mir wieder auf. „Integra? Ich versteh nicht...“ „Integra? Ach ja richtig, der Zauber wirkt ja immer noch!“, sagte sie, aber in einem Unterton in der Stimme den ich an ihr gar nicht kannte. Plötzlich wurden ihre Haare dunkler und kürzer. Und die ozeanblauen Augen wurden Rot.

„Ich Dummerchen...“ „Cherry!!“, knurrte ich. „Das ist ja die Lesbe von damals!“ „SAG NICHT IMMER LESBE ZU MIR!!!“ „Ei, jei, jei, das alle immer so launisch sein müssen“, sagte Tyson noch, zuckte mit den Achseln und schüttelte dabei noch den Kopf. „HALLO?!?! Nehmt ihr mich überhaupt für voll?“ „Nee, sollten wir?“ (alle) „Ahr, jetzt weiß ich wieder warum ich Kinder hasse... Und ja, ihr solltet mich für voll nehmen, besonders du, Erdwächter. Wo is denn dein kleines Kätzchen geblieben?“ „Äh.. OH NEIN!!!! DRAMI!!!!“ „Kisa, warte! Ahr, der Nebel ist zu dicht“, beschwerte sich Max, als er meine Hand ergriff. „Oh, könnt ihr nix sehn? Keine Angst, ich verschaff euch schon bessere Sicht.“

Kaum hatte Cherry diese Worte ausgesprochen schnipste sie mit den Fingern und der Nebel verzog sich und was ich sah schockierte mich. Da standen die Dark Bladers und Cenotaph´s Mumien Bit Beast hielt Drami mit seinen Bandagen gefesselt.

„DRAMI!!!!“ „KISA, BLEIB DA!!!“, hielt Ray mich zurück. „LASS MICH LOS, ICH MUSS DRAMI HELFEN!!!“ „Jetzt bleib doch vernünftig, du weißt nicht was die noch vor haben.“ „IS MIR EGAL!!!!!!!“ „Hör lieber auf deine Freunde, Wächterin. Aber wir tun dir heute nichts. Wir haben eins der legendären fünf Bit Beasts, das reicht für heute“, erklärte Zomb und ich konnte nur noch zusehen wie dieses Mumienteil Drami in seinen Bit zog.

„DRAMANIAAAAAAA!!!!!“, schrie ich, aber mehr wie zusehen konnte ich net. Drami war nun in ihrer Gewalt. Die Beyblades kreiselten wieder zu ihren Bladern zurück und sie fingen an zu lachen.

„Na geht doch! Und die anderen Vier holen wir uns auch noch.“ „Das könnt ihr euch abschminken!“, widersprach Tyson, dann schrie er plötzlich, denn Cherry hatte auf ihn geschossen und Tyson hatte nun einen Streifschuss am Arm.

„Sei net so frech. Aber wenn ihr meint ihr könntet uns aufhalten"- sich sprang in die Luft und schwebte in der Luft- "Versucht es doch! Wir freuen uns auf eure Bit Beasts und dann seit ihr alle des Todes!“

Cherry lachte hämisch auf und löste sich auf, so wie die Dark Bladers auch. Ihr lachen war noch eine Weile zu hören. Dann war alles still. Keiner sagte etwas, während ich die betäubt auf dem Boden saß.

Meine Teamkollegen riefen zwar immer wieder meinen Namen, aber sie klangen als sei ich unter Wasser. Ich nahm sie kaum war... Ich hab es vergeigt... So was von vergeigt...

Mein Bit Beast war weg. Ich bin nicht mal in der Lage mein Bit Beast zu beschützen. Wie soll ich dann... Wie soll ich dann fähig sein sie zu beschützen..?...

„Kisa, komm schon... Wir suchen sie und holen Drami wieder. Kisa!“

Aber ich hörte Max net. Ich war zu sehr in meinen Gedanken versunken. Es hat mir die Situation nur noch verdeutlich. Erst Drami... und danach sie. Und schließlich blieb mein Blick meinem Soul hängen. Ich nahm ihn in die Hand und machte ihn zum Dolch. Es gibt nur eine Möglichkeit... wenn ein Mensch von unserer Existenz erfährt und wegen uns gejagt wird gibt es nur eins was ein Wächter wie ich tun kann... den Freitod wählen...

„KISA!!!!!“ „KISA UM HIMMELS WILLEN!!!“, schrieen sie als ich mir den Dolch durch die Kehle rammte. Das Blut kroch meine Kehle hoch, es tropfte auf den Boden. Aber ich muss weiter machen...

Ich muss sonst werden sie sterben... Nur machte mir so ein Kratzer nichts aus. Eine heilige Waffe kann kein geheiligtes Wesen töten. Ich muss mir schon den ganzen Hals aufschneiden. Also holte ich ihn wieder raus um ihn mir wieder reinzuschlagen, aber Max hielt mich auf.

„HÖR ENDLICH DAMIT AUF!!!!! DU BRINGST DICH DAMIT NUR SELBST UM!!!!!!“ „WAS DENKST DU WARUM ICH DAS MACHE?!?!? WAS HAB ICH NOCH FÜR EINE WAHL!!!!! NUR MEIN TOD KANN EUCH AUS DIESEM WAHNSINN HERAUSHOLEN!!!!! WÄRE ICH NICHT WÄRT IHR NICHT IN DIESER SITUATION!!!!! ES IST ALLES MEINE SCHULD!!!!!“, schrie ich und zog den Dolch aus meinem Hals um ihn wieder hineinzurammen. Ich hielt aber inne als Kai plötzlich vor mir stand und mir mit dem Handrücken eine scheuerte.

„Denkst du dein Selbstmord bringt dir irgendwas? Selbstmord is nur etwas für Feiglinge. Und du bist keiner. Denkst du wirklich dass das etwas ändert? Du hilfst damit niemand, am allerwenigsten dir selbst!“ „Du... DU HAST JA NICHT DIE GERINGSTE AHNUNG!!!!!“, brüllte ich ihm an und stürzte mich auf ihn. Wir fielen beide zu Boden und ich setzte mich auf ihn drauf.

„WAS WEIßT DU BITTE?!??! NEN DRECK WEIßT DU!!!!! HAST DU NE AHNUNG WIE ES IST ALS HALBER ENGEL, ALS MISSGEBURT GEBOREN ZU WERDEN?!??!? EINE MENSCHENÄHNLICHE GESTALT MIT ENGELSSEELE!??!?! OHNE FLÜGEL, ABER MIT BLUT AN DEN HÄNDEN?!?!!? WIR WÄCHTER HABEN NUR EINEN ZWECK, NÄMLICH FÜR ANDERE ZU STERBEN!!!!! ZU WAS ANDEREM WERDEN WIR FEHLERHAFTE INDIVIDUEN NET BENÖTIGT!!! DU WEIßT NICHT WIE ES IST WENN MAN NACH UND NACH ALLES VERLIERT UND DAS BLUT DEINER LIEBENDEN AN EINEM KLEBT!!!!“ „Du hast Recht. Ich weiß nicht wie das is. Und ich werde es vielleicht nie verstehen..“ „Halts Maul... Halts Maul, Kai. Ich warne dich, leg es nicht darauf an...“ „Aber was du machst ist nicht richtig. Blut kann man nicht mit Blut abwischen, selbst wenn es das eigene is.“ „ICH HAB GESAGT DAS DU DEIN MAUL HALTEN SOLLST!!!“, brüllte ich wieder und klatschte ihm eine. Einmal links, dann rechts, und immer wieder...

„DU HAST LEICHT REDEN!!!! DU BIST JA NICHT WIE ICH!!!! KEIN VERDAMMTER MISCHLING VON ZWEI VERSCHIEDENEN WESEN DIE SICH NIE HÄTTEN LIEBEN DÜRFEN!!!! ES IST DAS GESETZ DES HIMMELS!!!! UND WENN ICH MICH NICHT DEM GESETZ BEUGE WERDEN ANDERE DAS FÜR MICH ERLEDIGEN!!!! ICH MUSS DAS TUN WAS VON MIR VERLANGT WIRD!!!!“ „KISA, HÖR AUF KAI ZU SCHLAGEN UND BERUHIG DICH!!!!“ „LASS MICH IN RUHE!!!!“, schrie ich Tyson an und ohrfeigte Kai weiter. Doch meine Schläge hatten kaum noch Kraft und als ich immer schwächer wurde packte Kai, dessen Wagen schon ganz rot waren, mich an den Handgelenken.

„Den Gesetzen beugen? Hast du nicht immer gegen jede Regel rebelliert? Dir geht es doch nicht um irgendwelche Gesetze. Dir geht es um uns. Hör auf die eiskalte Person zu spielen, das is schon meine Rolle. Aber kapier endlich das du uns auch wichtig bist. Egal ob du jetzt en Engel oder en Mensch bist... Wir haben dich trotzdem gern... Was denkst du warum wir hier sind? Wir wollen dich dummes Ding wieder zurückholen...“ „Ihr.. Ihr wollt... Kai...“

Das war es also, was Alucard versucht hat mir zu erklären. Freundschaft bedeutet Zusammenhalt. Man muss kämpfen, auch wenn sich alles gegen einen richtet. Sie haben Recht. Ich wollte sie zwar beschützen, aber wie ich es getan habe... es war feige...

Und plötzlich musste ich heulen. Mein Körper machte schlapp und ich ließ mich auf ihn fallen und krallte mich mit dem letzten bisschen Kraft noch an ihm fest. Und ich spürte wie er seine Arme um meinen Körper legte... Ein schönes, ein sehr schönes Gefühl... Zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir ein voller Engel zu sein. Dann hätte ich schöne große Flügel gehabt die uns forttragen könnten.. an einen Ort wo ich für immer in seinen Armen liegen kann...

„Kisa... Was ist denn mit deinem Hals?! Du blutest immer noch!!!“ „Mein Hals? Ach so, ja.. Keine Sorge... das heilt wieder. Das muss schon mehr kommen um mich zu töten..“, erklärte ich als ich mich wieder aufrichtete und von Kai runter ging. Mein Hals fühlt sich eklig an.

„Aber...“ „Alles klar... Ich sterbe net so schnell. Ich bin en Wächter, vergiss das nicht, Kenny! Eine heilige Waffe kann mich nicht so leicht töten“ „Das ändert aber nix dran das du blutest wie ne geschlachtete Sau!“, schnauzte mich Kai an. Er riss ein Stück von seinem Schal ab und band es um meinen Hals.

„So! Mehr können wir net machen! Aber es hält.“ „Und jetzt holen wir Dramania zurück!!“, sagte Tyson und streckte die Faust in die Luft. „Wa...“ „Die können net so weit sein! Sobald wir unsere Bit Beasts rufen kommen die von allein.“ „Ray?... Aber.. SEKUNDE MAL!!! Das.. das könnt ihr doch nicht machen... Die nehmen euch die Bit Beasts weg!“ „Das sollen sie erst mal versuchen. Wir lassen uns unsere Bit Beast doch net von nem Punk und vier Geisteskranken wegnehmen! Kenny, pass auf sie auf!“ „Seit aber bloß vorsichtig...“, sagte Kenny noch zu ihnen, dann gingen sie. Einfach so, total entschlossen, mit dem Ziel Drami zurückzuholen. Ich saß ihnen lange hinterher, auch als sie nicht mehr zu sehn waren. Diese Jungs... sie sind einfach unglaublich...

„Kisa, kannst du wieder aufstehn? Wir müssen irgendwas unternehmen.“ „Ja... Ja, du hast Recht! Wir gehn zurück zu Hellsing und holen Verstärkung!“, sagte ich und Kenny half mir wieder auf. Wir waren keinen Schritt gelaufen, da hörten wir jemanden hämisch lachen. Kenny und ich schauten uns an und dann über die Schultern. Da stand jemand und er... er sah aus wie Papa... Das kann nicht sein...

„Das.. gibt´s net..“ „Kisa, was hast du?“ „Was is denn, Kisa? Erinnerst du dich etwa net mehr an mich, mein Liebling? Ich bin´s doch, Papa!“ „Kisa, ist das wirklich dein Vater?!“ „Nein... Das ist nicht Papa. Er sieht so aus, aber ich spüre es. Außerdem hat mich mein Vater immer »Kitty« genannt, du billige Kopie!“ „Tja, Schade... Es hätte ja klappen können“, sagte er und sein Äußeres veränderte sich. Wie kann ich nicht sagen, es war unter einem Umhang versteckt. Moment, ich kenne den Typ!!! Dass... dass ist das leibhaftige Böse.

„DU?!?!!“ „Auch dir Hallo, Uriel´s jüngste Tochter!“ „Kisa, kennst du denn?“ „Allerdings... Kenny, renn schnell weg.“ „Und du?“ „Is egal! Renn schnell zu Alucard und sag ihm was los ist!!“ „Okay. Ich beeil mich!!“, sagte ich zu ihm. Kenny rannte sofort los. Der Leibhaftige machte einen Schritt nach vorne, aber ich stellte mich ihm in den Weg.

„Tz, tz, dreist und unverschämt wie immer. Das ist eigentlich ganz niedlich an dir.“ „Erspar mir dein Geschwätz! Was willst du hier?!?“ „Dich nur besuchen. Ich hab gehört du wolltest dich umbringen. Solche Sachen sprechen sich schnell rum.“ „Bist du nur hier um mir dein gestelltes Mitleid aufzutischen!!! Dann verpiss dich lieber, sonst mach ich dich kalt!“ „Ach... Immer die selben Worten. Sogar der Erzengel Uriel hat mir diese Worte kurz vor ihrem Todesurteil am Scheiterhaufen an den Kopf gedrückt. He, he...“ „Findest du widerwärtiger Sadist das auch noch komisch?!?“, keifte ich rum und ging vorsichtig einige Schritte zurück. Doch er folgte mir, also nahm ich den Dolch auf den Boden und ließ ihn zum Schwert werden. Aber er lachte wieder nur. Und es machte mich rasend.

„Du bist so witzig. Damit kannst du mir nix anhaben. Aber versuch es ruhig, da wird es um so schöner sein, wenn ich dich endlich getötet hab.“ „Wieso ich? Was hast du gegen mich?! Ich bin doch genauso wie alle anderen Wächter!“ „Ich hab mir geschworen, dein Leben zur Hölle zu machen!“, sagte er und kam auf mich zu. Er stand plötzlich so nah vor mir und das so schnell. Ich hab nicht mal gesehen wie er auf mich zugerannt kam. Und mein Schwert entnahm er mir einfach indem er mir gegen die Hand schlug und ich es durch einen Reflex auf den Boden fallen ließ. Meine Hand blieb auch einige Sekunden taub. Der... der ist zu stark. Und zu schnell... Was mach ich jetzt? Er könnte mich mit einem Fingerschnipsen töten... Und als er mich am Handgelenk packte wurde ich erst Recht nervös. Ich versuchte mich von ihn loszureißen und ihn von mir wegzustoßen. Aber als meine Hand seinen Oberkörper berührte ging sie sauber durch ihn durch. Was zum...?! Vor Schreck fing ich an zu zittern und fing hysterisch an nach Luft zu schnappen.

„Aber... Aber.. Das kann nicht sein...“ „Na, na, na, das geht aber nicht! Ich bin nur ein Astralkörper. Du kannst mich nicht anfassen. Aber ich dich!“ „W-Wie... Wie ist das möglich?! Was bist du, in Gottes Namen!“ „Ich bin eine Astralgestalt. Meine Kraft, meine Seele, meinen Körper, alles hab ich damals verloren, als Gott mich verbannt hat! Und dass das passiert ist, ist alles deine Schuld!“ „Aber wieso meine? Ich kenn dich doch gar nicht!! Ich hab dich noch nie gesehen!!“ „Das glaubst du! Aber es ist anders! Wir sind uns vor langer Zeit begegnet. Deine Aufopferung und Naivität waren Schuld das Gott mich bestrafte und du nun hier stehst. Jung, ahnungslos ohne jede Erinnerung. “

Der Typ war mir unheimlich. Er packte mich plötzlich an beiden Oberarmen und rückte mir auf die Pelle. Er macht mir Angst. Wenn er mich jetzt umbringt?

Er legte die Hand unter mein Kinn und ich konnte sein boshaftes Grinsen sehen, aber nicht mehr. Aber das Grinsen reichte mir, denn ich war starr vor Angst.

„Ah... wie sehr ich doch deine Augen vermisst habe. Ihr einzigartiger Glanz. Egal ob sie jetzt Rosa oder Orange sind, sie funkeln immer noch heller wie jeder Edelstein. Selbst die Angst in deinem Gesicht kann ihrem Leuchten nichts anhaben.“

Ja, deine Augen hab ich eben a gesehen, und sie haben einen unheimlichen Glanz. Ich hab sie nur kurz gesehen... Aber sie waren schwarz... Nicht die Pupille, das ganze Auge. Sie waren schwarzdurchzogen.

„Wer oder was bist du?“ „Bald wirst du es erfahren... Bald werden Licht und Finsternis wieder auferstehen und der Krieg zwischen Engeln und Dämonen wird erneut beginnen. Aber bis dahin.. spiele ich noch etwas mit dir... kleine, naive Haniel“, sagte er so bedrohlich das mir das Blut in den Adern gefror. Doch für einen Moment ließ ich mich von ihm hinreißen...

Für einen Moment war ich geistig abwesend und als ich wieder bei Sinnen war bekam ich wieder nen Schock. Der.. Der küsst mich!! Seine Lippen liegen auf meinen!!! Nein, schlimmer!! Der hat seine Zunge im meinem Mund!!!

„LASS DAS!!! WAS SOLL DAS!??!!“, schrie ich und stieß ihn von mir weg. „Ich sagte doch, ich spiel mit dir. Vielleicht erinnerst du dich ja wieder an mich! Erst einmal solltest du dich beeilen. Wohlmöglich machen es deine Freunde net mehr lange! Adieu, Haniel!“

Für eine Minute schwebte er noch in der Luft, dann war er wieder weg. Komischer Kerl! Und wer ist diese Haniel? Aber küssen kann er... Oh je, oh je... mein erster Kuss.. ausgerechnet von unserem Erzfeind... Gott vergib mir, aber du wirst mich in Zukunft wohl net mehr in deiner Kirche sehen wollen....

WAS REDE ICH HIER EIGENTLICH?!!? Als ich wieder klar im Kopf war rannte ich schließlich los. Ich wollte ganz schnell zu den Jungs. Sie waren auch nicht weit. Nach einigen Minuten sah ich sie auch. Aber die Dark Bladers waren auch dort zusammen mit ihren Horror Bit Beasts.

„Bald ist es so weit!!! Die Himmelswächter werden uns gehören!!!“, schrie Lupinex auf. „VERGISS ES, DU FLASCHE!!!!!“, brüllte ich zurück und gab noch mal Gas. „KISA?!!? Was machst du denn hier??!“, fragte Max als ich schließlich stehn blieb. „IHR IDIOTEN!!!!! WIE OFT SOLL ICH ES EIGENTLICH NOCH SAGEN!!??! DAS HIER IST MEINE SACHE, KAPIERT IHR DAS NICHT!!!!!“ „ES TUT UNS LEID!!!!“, flennten Max und Tyson rum. „Wie undankbar! Dabei wollten wir dir nur helfen dein Bit Beast zurückzuholen“, fügte Kai noch hinzu. „Kann ich auch alleine!“ „Du solltest lieber die Hilfe der Freunde annehmen“, meinte Sanguinex. „Ohne deinen Schutzgeist bist du ziemlich aufgeschmissen.“ „Ich hatte schon härtere Brocken!“ „SAG MAL BIST DU TAUB!!!!“, brüllte Kai mir direkt ins Ohr. „DAS SOLLTE ICH DICH FRAGEN!!! SPINNST DU!???!“ „WER HIER WOHL SPINNT IST JA WOHL KEINE FRAGE!!!! KAPIERST DU NICHT DAS DU NUN MAL HILFE BRAUCHST?!!? DU KANNST NET IMMER ALLES ALLEINE LÖSEN, ALSO TU UNS DEN GEFALLEN UND VERTRAU UNS NUR EIN GOTTVERDAMMTES MAL!!!!“ „O... Okay...“, sagte ich geschlagen. Kai hat Recht. Ich lern es nie... Ich versuchte daher ihnen einfach zu vertrauen, umklammerte fest den Griff meines Schwertes und ging einen Schritt zurück.

„Ich vertraue euch...“ „Wie dumm. Eine Wächterin kann uns nichts anhaben. Wieso glaubt ihr, ein paar kümmerliche Sterbliche könnten etwas ausrichten?“ „Weil wir uns haben! Wir sind mit vollen Herzen beim Bladen. Und wir werden die zukünftigen Weltmeister sein!“, erklärte Tyson und wurde sofort von ihnen ausgelacht. „Meine Fresse, seit ihr naiv. Das wird um so schöner wenn ihr in der ewigen Verdammnis herumirren müsst.“ „Dazu müsst ihr uns erst einmal besiegen!!!“ „Und egal wie es endet, wir holen Dramania zurück!“

Erneut gingen die Beyblades aufeinander los, jeder der Jungs knöpfte sich einen von den Freaks vor. Allerdings konnte ich da nicht hinsehen. Die Jungs sind gut, wirklich, aber gegen Dämonen... Es gab so viele Momente wo ich einfach hingestürmt wäre, aber ich hab versprochen mich nicht einzumischen. Schließlich knallten alle Beyblades gleichzeitig aufeinander und in der Mitte staute sich die Energie auf.

„Jungs, ihr müsst das auf der Stelle beenden, sonst fliegt uns hier noch alles um die Ohren!!!!“ „ICH HAB GESAGT DU SOLLST DICH RAUSHALTEN!!“, rief mir Kai zu, als ich mich gerade doch einmischen wollte. „WIR SCHAFFEN DAS, HAB KEINE ANGST!!!!“, rief Ray auch noch. Oh, wenn sie wüssten wie schwer sie es mir grad machten. Die Energie sammelte sich und schließlich kam es zu einer Explosion. Alle Blades flogen weg, keiner war mehr noch am kreiseln. Auch die Jungs flogen durch die Luft und landeten leicht verletzt auf dem Boden. Und die Dark Bladers hatten zwar auch keinen Erfolg, aber die sahen noch fit aus.

„Tz... Wir sagten doch, ihr könnt gegen uns nix ausrichten...“ „NEIN, TYSON!!! MAX, RAY!!!! KAI!!!!!“, schrie ich panisch los und rannte zu ihnen hin. Da fiel plötzlich ein Schuss und eine Kugel flog haarscharf an mir vorbei.

Aber ich konnte noch rechtzeitig abbremsen. Vorsichtig schaute ich zur Seite und merkte das ich mitten in Cherry´s Schussbahn stand. Jetzt is die auch wieder hier, na toll...

„Schade. Wärst du etwas schneller gewesen hättest du jetzt ein schönes Loch in deinem Köpfchen. Hach... Hatten wir beide nicht die selbe Szene schon einmal..?..“ „Wovon redest du?“ „Ja.. ja, genau das selbe Spiel hatte wir schon mal, vor fast sechs Jahren. Da bist du mir auch vor die Flinte gelaufen. Sag, wie geht es deinem Daddy..?..“

Und dann wurde mir die Sache sonnenklar. Ich habe das wirklich schon einmal erlebt. Der Tag, als Papa angeschossen wurde.

Erst jetzt fiel es mir auf. Es waren dieselben Augen, dasselbe boshafte Grinsen... Und die selben Kugeln. Es war dieselbe Person!

„Du..... MÖRDER!!!!“, brüllte ich los und schneller als Cherry es realisieren konnte, sprang ich sie an. Wir beide fielen hin und ich setzte mich auf sie, während ich sie würgte.

„DU WARST ES!!! DU!!! DU WARST DIESER BASTARD DER MEINEN VATER UMGEBRACHT HAT!!!!!“ „Und, is doch nichts dabei. Schließlich war er nur ein einfacher Sterblicher. Ein dummer Mensch der sein Leben gibt um dies eines anderen zu retten. Tz! Wenn er vielleicht noch ordentlich Blut gespritzt hätte, hät ich wenigstens meinen Spaß gehabt, aber nicht einmal dafür war er gut.“ „DU MIESE SCHLAMPE!!!! WAG ES NICHT SO ÜBER MEINEN VATER ZU REDEN!!!!“, schrie ich wieder und drückte immer fester zu. „DAS ZAHL ICH DIR HEIM!!! ICH MACH DICH FERTIG!!!“ „Ach...“, sagte sie, grinste und hielt mir etwas an die Seite. Ich merkte erst gar nicht was es war, bis ich einen Schuss hört und etwas meinen Körper durchbohrte. Als ich wieder diesen süßbitteren Geschmack von Blut im Mund hatte kippte ich kurz Seite. Das gab Cherry die Chance aufzustehen.

„Wie willst du das machen, wenn du mit einem Fuß im Grab stehst?“, sagte sie und packt mich am Haarschopf um mich so wieder nach oben zu ziehen.

„Ihr Wächter seit idiotische Geschöpfe“, rief Cenotaph zu uns rüber. „Vom Himmel und den Engeln so sehr gehasst und dennoch glaubt ihr Gottes Hand würde über euch ruhen.“ „Kein Wunder das sie allesamt abgekratzt sind. Einer nach dem anderen, wie ein paar Insekten! Alles wegen ihrer Dummheit und dem was sie Gefühle nennen.“ „So was albernes!“, sagte zum Schluss noch Zomb und sie fingen alle an hämisch aufzulachen. Wie lustig, sie klingen wie Megami... Vielleicht haben sie sogar Recht...

Aber ihr Lachen wurde schließlich von einem weiten Lachen unterbrochen. Tyson!! Er und die anderen Jungs standen wieder auf.

„Was gibt es da zu lachen, Knilch?“, fragte Sanguinex. „Wenn hier jemand albern ist, dann seit ihr komische Gestalten das!“ „Wie bitte??!“ „He, he, ihr habt schon richtig gehört!“, sagte Kai als dieser wieder auf den Beinen war. „Ihr ward zu selbstsicher. Die Explosion hat uns zwar geschwächt, aber es hat sich gelohnt!!!“ „WAS?!?!?“, brüllten die Dark Bladers auf und dann war diese Vertraute Brüllen zu hören. Man konnte Flügel schlagen hören und schließlich kam sie angesprungen.

„DAS GIBT´S NICHT!!!!!“ „DRAMI!!!“, schrie ich vor Freude auf. Ich war so froh es ihr gut ging. Cherry knurrte verärgert und hielt mir ihre Pistole an die Schläfe.

„Ich warne dich, Fellknäuel. Eine falsche Bewegung und ich schieß deinen Herrin ab.“ „Das... DAS KANNST DU DIR ABSCHMINKEN!!!“

Mit letzter Kraft riss ich das blutgetränkte Stoffstück von Kai´s Schal von meinem Hals und drückte es Cherry an Handgelenk. Es fing zu qualmen an und sie schreckte zurück ujnd so ließ sie mich auch schließlich los. Dennoch war ich so schwach das ich auf dem Boden liegen blieb..

„AAAAHR!!!! VERDAMMT!!!! VERFLUCHTES ENGELSBLUT!!!!!“ „FRAU GENERAL!!!!“ „Na, na, na! Schön hier geblieben! Einen Schritt und ihr fahrt zur Hölle!“, verkündete Alucard, der auf einem Baum stand und Warnschüsse abfeuerte. „Du elender Verräter! Du bist auch ein Wesen der Hölle! Wieso hilft du Menschen und vor allem einer widerwärtigen Gotteshure!“ „Das heißt Gottesbote, hab etwas mehr Anstand. Das ist meine Sache. Ich habe noch Stolz und lasse mich nicht von einem Irren herumkommandieren. Und jetzt, knall ich euch ab, einen nach den anderen, das ist schließlich mein Job. SAGT GOOD BYE!!!” „DRAMI, SCHIEß SIE ZUM MOND!! FLASH LIGHTWING ATTACK!!!!“, befahl ich. Dramania´s Flügel leuchteten wieder auf und so schön wie eh und je und stürmte auf sie zu. Nur passiert etwas komisches. Ein Sturm zog auf und warf Dramania wieder zurück. Ein Nebel umhüllte die Dark Bladers und Cherry und in der nächsten Sekunde waren sie alle weg und ein leichter Geruch von Schwefel überzog die Umgebung. Ganz klar, der Leibhaftige hat ihnen geholfen.

„Hey, wo sind die hin?“, fragte Tyson schwer beleidigt. „Abgehauen! Feiglinge!“, antwortete Ray. „Kisa, alles klar bei dir?“ „Geht... so...“, stöhnte ich, aber um ehrlich zu sein.. mir ging es ziemlich dreckig. Die Wunde die mir Cherry verpasst hat, hatte es in sich.

Ray und Drami versuchten mir zwar auf zu helfen, aber jede kleine Bewegung brachte mir nur viel mehr Schmerzen. Drami wurde schließlich wieder kleiner und schaute jeden von uns an, weil sie überhaupt keinen Plan hatte was sie machen sollte.

„Kisa, halte durch... Was machst du eigentlich hier?“, fragte Tyson Alucard. „Euer kleines Anhängsel ohne Augen is bei uns aufgekreuzt und hat erzählt was passiert ist. Ich hab jemanden benachrichtigt der uns hilft.“ „Doch nicht etwa...“ „Doch!“ „Oh, Alucard, wie kannst du mir das nur antun?!“, sagte verzweifelt, verstummte aber schnell, denn mir wurde ganz schwarz vor Augen. Ich bekam Schweißausbrüche und war kurz vor der Ohnmacht. Dann fing irgendwas neben uns zu leuchten an und zwei Gestalten tauschten neben uns auf. Ich erkannte nur schwach das alle, außer Alucard und Kai, ziemlich entsetzt waren und große Augen hatten.

„Uhi... Wellensittiche, und was für welle!“ „Ich hatte auch mal Wellensittiche. Komisch, ich dachte immer die sind gestorben“, hörte ich Tyson sagen. Mit Mühe versuchte ich die Augen offen zu halten und er kannte jene Wesen, die sie als Wellensittiche bezeichneten.

„Tsubasa... Sacré...“ „Schön, du kennst uns noch! Komm, du idiotisches Ding!!“ sagte Sacré und warf mich, etwas unsanft muss man sagen über die Schultern. „Hey, kannst du net aufpassen!!! Sie hat ne Kugel im Bauch stecken, falls du es net bemerkt haben solltest!!!“, keifte Ray Sacré an. „Weiß ich! Ich bin en Engel, falls du es net gemerkt haben solltest! Das Mädel is selber Schuld wenn se net aufpasst! Und nun zu dir! Wie oft hab ich dir gesagt das du aufpassen sollst?!?!“ „Es tut mir Leid...“ „Immer wieder sag ich es dir, aber nie hörst du!!“ „Es tut mir Leid...“ „Jedes Mal dasselbe mit dir, immer wieder kommst du in Schwierigkeiten!!“ „Es tut mir Leid...“ „Sacré, das reicht wirklich“, protestierte der kleine Engel, aber Sacré dachte nicht mal im Traum ran. Max nahm Drami auf den Arm und rannte uns mit dem Rest des Teams hinterher. Den ganzen Weg über suchte er irgendeinen Grund auf mir rumzuhacken, bis wir schließlich wieder in Hellsing waren. Sacré brachte mich auf die Notstation, wo auch schon en Haufen Ärzte waren. Dort kam uns auch Kenny entgegen.

„Tyson!! Tyson, was ist passiert, geht es euch gut??!“ „Uns geht´s gut, aber Kisa ist angeschossen worden!“ „Oh Gott..“ „Keiner von euch fast sie an!!! Wer weiß was das schon wieder für ne Kugel is!! Am Ende hat die einer von euch noch im Kopf stecken!“, kommandierte Sacré die Ärzte rum und legte mich ab. „HALT, SEKUNDE MAL!!“, brüllte Tyson rum und kam mit dem Rest des Teams reingerannt. „SCHREI HIER NET SO RUM, VERDAMMTER PIMPF!!!“ „Sacré, du schreist genauso rum“, verbesserte ihn Tsubasa. „Ach, is doch jetzt auch egal! Hol lieber die Kugel raus!“, befahl Sacré und der kleine Engel ließ die Hand über meine Wunde schweifen. Sie glühte auf, um so die Kugel aus meinem Bauch zu ziehn. Aber es tat verdammt weh. Tsubasa versuchte zwar vorsichtig zu sein, aber die Kugel steckte zu fest drin. Ich schrie als würde ich en Kind in die Welt setzen und Sacré packte mich an den Handgelenken damit ich niemanden boxen konnte.

„Reiß dich zusammen, Kisa!“ „SOLLEN WIR TAUSCHEN, DU ÜBERGROßES HÄHNCHEN!?? ICH WILL DICH MAL SEHN WENN DU SO EN DING IN DIR DRIN STECKEN HAST!!!!“, brüllte ich rum, fing aber wieder an zu schreien. Ich biss auf die Lippen und Tränen kam mir vor Schmerz. Doch plötzlich ergriffen Tyson, Max und Ray meine Hand.

„Hey, alles ist gut. Wir sind bei dir.“ „Wir leiden einfach mit dir, dann sind die Schmerzen nur halb so schlimm.“ „Tyson.. Max.. AAAAHR!!!!“ „Meine Güte, krieg dich wieder ein. Du tust grad so als würdest du das erste Mal ne Kugel rausgezogen bekommen!!“ „Wie sollen wir das verstehn?!“, sagte Ray und Max entsetzt zu Sacré, aber der Engel war eher damit beschäftigt mich festzuhalten. Schließlich hatte Tsubasa es geschafft. Die Kugel war draußen. Sie schwebte noch etwas in der Luft und zerfiel schließlich durch Tsubasa´s Kräfte zu Staub.

„So das war´s! Los, kümmert euch um die Wunde! Kann sein das noch was von dem Gift zurückgeblieben is!!“ „Natürlich!“, sagten die Ärzte und machten an meiner Wunde rum. Was, kann ich nicht sagen, aber mir ging es erst wieder besser als sie zugenäht war. Mir liefen zwar noch die Schweißperlen über die Stirn und mir war schwindlig, aber ich war nicht allein. Tyson und Max saßen genau vor mir und hielten beide meine Hand, Ray und Kenny hinter ihnen und Kai stand immer noch unterm Türrahmen. Drami, die Max die ganze Zeit mit rumgeschleppt hatte, sprang zu mir rüber und schnurrte, das sie endlich wieder bei mir war und schwand dann wieder in ihrem Blade, nachdem ich ihr zugenickt hatte. Nur eins war merkwürdig. Die Wellensittiche sind sofort verschwunden. Komisch, dabei hab ich erwartet, dass ich noch ne Standpauke bekomme.

„Hey, das wird wieder! Du bist doch zäh, von so ner Wunde lässt du dich nicht unterkriegen.“ „Nein... Bestimmt net“, keuchte ich erschöpft und umklammerte Tyson´s Hand noch fester, wie ich es eh schon tat.

„Jungs... ich.. ich will.. wieder... wieder zu euch. Ich wollte nie weg... Ich möchte.. möchte... wieder bei euch.. sein.“ „Das kannst du ja, Kisa“, sagte Tyson. „Du kannst wieder in unser Team. Wir wissen das du es nur für uns getan hast. Wir sind dir nicht böse.“ „Jungs..“, stöhnte ich erschöpft. Ich hätte am liebsten geweint, so froh war ich in diesem Moment... Allerdings wurde es um uns herum ganz plötzlich still, denn Kai hatte sich zu uns gesellt.

„Du willst also wieder zu uns?“ „M-hmm...“ „Na gut. Aber denk net das wir warten das du wieder geheilt bist.“ „Es... es tut mir Leid... Ihr.. ihr könnt ruhig vor.. Ich.. werde in Russ... Russland auf euch warten...“ „Bist du des Wahnsinns?“ „Hä.. Was..? Ähm Kai? KAI?!?!“, schrie ich auf als er mich packte und mich auf seinen Armen trug. „Was...?!?!“ „Wir warten net, aber ohne dich gehn wir a net. Du kommst mit uns und wenn ich dich durch Europa tragen muss.“ „Aber Kai! Integra sagte doch...“ „Ich pfeif auf das was diese Integra sagt. Kisa wird wissen ob sie es übersteht oder net! Was ist, du willst doch mit?!“, fragte mich Kai, aber ich schaffte es nicht zu antworten, aber ich nickte. „Na also. Wir gehn!“ „Kai, ich bin immer noch der Meinung wir sollten nichts überstürzen“, rief Kenny ihm nach, aber Kai hörte ihm nicht einmal zu. Und ich gab zu, Kai war mir nicht mehr so unheimlich wie am gestrigen Tag. Er kann auf seinen merkwürdige Weise sehr charmant und lieb sein. Vielleicht steckte irgendwo in ihm der kleine nette Junge, obwohl ich nicht wirklich daran glaubte.

„Die Wächterin bleibt hier. Was denkt ihr überhaupt wer ihr seit?“, protestierten einige Männer der Hellsingtruppen und versperrten den Weg. „Wir sind ihre Teamkollegen und ihre Freunde. Und wir sagen sie kommt mit!“ „Nix da!!!! Sie bleibt, das ist Lady Hellsing´s ausdrücklicher Befehl!!“, erklärte ein anderer Soldat, als sich Tyson und Max vor Kai stellten und die Arme verschränkten. „Und wir sagen sie kommt mit!!!“ „Das habt ihr nicht zu bestimmen!“ „Das hat keiner hier zu bestimmen!“, sagte Integra, die oben auf der Treppe stand und zu uns hinunter sah. „Aber Lady Hellsing!” „SCHLUSS JETZT!!! Die Einzige die das zu bestimmen hat ist Kisa! Was ist Kisa? Willst du wirklich mit ihnen mit? Denk daran was man dir gesagt und gelehrt hat. Die Engel werden dir die Hölle heißen machen.“ „Jag ihr doch keine Angst ein, Lady Integra!“, hörte man Alucard sagen. Dieser hing auch Kopf über an der Decke wie eine Fledermaus.

„Ich klär dieses sture Mädchen nur über die Folgen ihres Handelns auf.“ „Sie ist stur. Aber sicher nicht dumm. Sie wird genau wissen was sie tut. Oder Liz?“ „Ja... Ich will... mit ihnen gehn. Ich hab es.. es endlich verstanden... was du mir erklären wolltest, Alucard. Ich... hab´s begriffen. Und ich will mit...“ „Und die Engel?“ „Sind... sind mir.. egal. Ich lass mich net mehr... mehr von.. irgendwelchen Geboten herumscheuchen...“ „Hm... Na schön. Wenn das dein Wunsch ist. Gott möge mit dir und deinem Team sein. Lasst sie gehn!“ „Aber...“ „Ich sagte, lasst sie gehn!!! Red ich chinesisch oder was?!“ „Nein!!!“, salutierten die Truppen und gingen zur Seite. Ich schaute noch ein letztes Mal zurück und sah noch einmal Seras, die mich anlächelte. Auch als ich noch einmal zu Alucard schaute konnte man ein Schmunzeln sehn. Ja... ich habe es begriffen. Ich gehöre hierher. In das Licht der Freundschaft...
 


 

Wie gesagt.. Es ist endlich fertig. Im nächsten Kapi geht es in Paris weiter. Und wenn man dort alles trifft und warum man niemals mit einen Jungen shoppen gehn sollte und was Kenny alles ertragen muss erfährt ihr beim nächsten Mal.

Vertrauen und Misstrauen

Zum Thema: Hirnlos durch Paris!

Das wäre en echt guter und auch passender Titel gewesen. Allerdings hatte ich mir fest vorgenommen für meine Titel weder Namen von Charakteren, noch von Städten zu nennen. So soll man net erkennen was in dem Kapitel passiert. Sinn? Fragt mich nicht. Da ist es allerdings auch ziemlich schwer auf en paar gute Titel zu kommen. Der Titel find ich passt jetzt net so ganz. Das is allerdings nur passiert, weil das Kapitel anders geworden ist wie ich es mir eigentlich vorgestellt habe. Nun ja, jetzt is es halt da, kann eben nix mehr dran ändern! (Ach und wegen den fettgedruckten Zeilen! Da wird Deutsch gesprochen!)
 

- Vertrauen und Misstrauen
 

Paris, irgendwann am Mittag. Wir waren jetzt den zweiten Tag hier und ich zog mit Max und Ray durch die Gegend. Tyson hatte wie immer verpennt und Kenny war so freundlich auf ihn zu warten. Kai muss irgendwann am frühen Morgen abgehauen sein. Wohin weiß nur Gott. Und um ehrlich zu sein, ging es mir auch am Arsch vorbei. Denn ich war bei Max und Ray und wir erzählten uns gegenseitig Witze, während wir durch die Straßen liefen.

„Darauf sie: »Was denn? Ihr sagtet doch alles runter!“, erzählte ich und wir fingen an zu lachen. „Ha, ha, deine Witze sind gut. Ne Blondine die Blondinenwitze erzählt.“ „Man muss a lernen über sich selbst zu lachen.“ „Ich finde es aber auch net lustig als Standgebläse bezeichnet zu werden“, meinte Max noch. „Für wahr, für wahr. Als Blondine hat man´s net einfach.“ „Maunz...“, miaute Drami, die in meinem Armen lag. „Ist das net riskant, sie einfach hier rumlaufen zu lassen?“, fragte Ray etwas unsicher. „I wo! Nur wir können sie sehn, weil ich en Halbengel bin und ihr Bit Beasts habt. Für alle anderen sieht sie aus wie ne normale Katze. Außerdem freut sich Drami mal wieder an die frische Luft zu kommen. Aber wegen euch konnte ich sie ja nicht frei lassen, dann wären zu viele Fragen gekommen iund... Aber das ist ja passé. Aber jetzt braucht Drami sich vor nix mehr zu fürchten.“ „Sag das den Viechern hinter uns“, meinte Ray und schaute über die Schultern zu einer ganzen Horde Katzen. Die verfolgten uns schon den ganzen Morgen und strahlten uns komisch an.

„Die sind gruslig...“ „Stimm ich dir zu, Max. Was wollen die von uns? Kisa, du bist doch ne Erdwächterin, du müsstest sie doch verstehn.“ „Schon, aber ich kann kein Französisch. Die Katzen in Japan haben mich auch immer verfolgt.“ „Dann bist du Schuld!“ „Ich? Du hast genauso Schuld, Ray! Die Hälfte dieser Katzen schwärmen doch dich an!“ „Sie könnten es aber auch auf Drami abgesehen haben“, meinte Max und Drami machte ein ganz komisches Gesicht. Die Augen der Katzen funkelten bedrohlich. Ich und die beiden Herren an meiner Seite starrten uns an und beschleunigten das Tempo. Aber wir wurden diese Katzen nicht los.

„Die haben nen ganz schönen Zahn drauf.“ „Sind ja a Katzen!“ „Wenn wir die net abhängen machen die Whiskas aus uns.“ „Dann gibt es nur einen Möglichkeit! RENNEN!!!!“, schrie Ray los und das taten wir auch glei. Aber die Katzen verfolgten uns immer weiter. Wir drückten noch mal auf die Tube und so wie es kommen musste rannten wir ein kleines Mädchen über den Haufen. Die fing auch gleich an zu flennen, was die Katzen abschreckte und dazu brachte wegzurennen. Na endlich waren wir die los. Nur hatten wir jetzt ein anderes Problem am Hals. Wie kriegen wir jetzt dieses Mädchen wieder still?

„WÄÄHÄHÄ!!!!!“ „Hey. Das tut uns Leid. Das wollten wir net, nun hör doch wieder auf zu weinen“, redete Max auf sie ein, aber sie hörte nicht auf. „Du hast es wohl net so mit Kindern, Max?“ „Nicht so wirklich...“ „Jetzt hör doch auf zu weinen. Hast du Schmerzen? Hm?“, fragte Ray sie schließlich auch. Aber sie hörte einfach nicht mit dem Geflenne auf. Als dann auch noch die Mutter dazukam, bekamen wir erst einmal nen Anschiss. Allerdings bekam diese die Kleine auch net ruhig.

„Malissa, jetzt hör doch schon auf.“ „Das wird nix. Kisa, mach was!“ „Ich kann auch net wirklich mit Kindern umgehn“, sagte ich und verschränkte nachdenklich die Arme. Drami hielt sich schon verzweifelt die Ohren zu. Zwar könnten wir einfach gehn, aber ich ließ ein weinendes Kind net gern zurück. Und schließlich kam sie. Die Erlösung in Form eines Rotschopfes.

„Na, na, na. Du brauchst doch nicht zu weinen. Du bist doch schon ein großes Mädchen, oder?“ „M-hmm...“ „Erstaunlich! Wie hast du das gemacht?“, fragte Max und auch die Mutter dieses kleines Görs. Mir allerdings kam was ganz anderes aus meiner Kehle.

„AYAKO?!!?“ „O-nee-chan? O-NEE-CHAN!!!“, rief sie vor Freunde und fiel mir dabei über den Hals. Sie erdrückte mich so sehr das mir schwindlig wurde. Ich bekam nicht einmal mit wie die Mutter sich bei uns bedankte und mit dem Kind verschwand.

„O-nee-chan, ich hab dich so vermisst. Was machst du überhaupt hier? Ich dachte ihr wärt in Russland. Stell dir vor, Integra hat angerufen und eiskalt behauptet du wärst jetzt bei Hellsing.“ „Das war keine Lüge. Das war wirklich so.“ „Was?! Wer hat dich denn dazu gebracht?“ „Gegenfrage, was machst du hier?“ „Ich hab auch ne Frage. Kann mir jemand diese Sache erklären?“, sagte Max verwirrt. „Max, erinnerst du dich etwa nicht mehr an Ayako?“ „Ayako... Ah, stimmt ja. Du bist Kisa´s Schwester.“ „Cousine! Und du bist Max, dich kenn ich noch gut. O-nee-chan macht es euch sicher nicht leicht.“ „Nein, das tut sie wirklich net.“ „MAX!!!! UND ICH DACHTE DU MAGST MICH!!!“, sagte ich scheintraurig. Die beiden hörten uns aber net, sondern quatschten weiter. Und quatschten... und quatschten... Jetzt weiß ich wie Kai sich fühlen muss. Ray und ich schauten uns an, Drami war sichtlich genervt und verdrehte mehrmals die Augen.

„Jetzt versteh ich wieso du Max so gern hast. Der is ja grad die männliche Version von deiner Cousine.“ „Ja, irgendwie... Max is so en typischer Bruder. Wenn wir wieda in Japan sind frag ich seinen Vater ob ich ihm Max abkaufen kann.“ „Vergiss es!“, protestierte Max. „Ayako!!!! Ayako, Liebes, du sollst doch net immer davonrennen!“, rief noch so ne Tomate die auf uns zu kam. Diese Tomate stellte sich schließlich als mein Onkel heraus, der ziemlich gestresst aussah und aus der Puste war.

„Kisa?“ „Yo, Onkelchen!“ „Onkel?“ „Hä? Kisa, wieso bist du net bei Hellsing?“, sagte er verwirrt und kratzte sich am Hinterkopf. „Da war ich noch bis vorgestern. Das ich hier bin hast du unter andrem diesen beiden Teilen hier zu verdanken“, erklärte ich und zeigte auf den Ami und den Chinesen. „Ah, ihr habt meiner Nichte also den Kopf gewaschen. Gratuliere. Sato Misaki, Onkel der Blonden und Vater vom Rotschopf.“ „Danke, dass wir für dich nur blond und rot sind“, beschwerte ich mich. „Sato..? AH!!! Jetzt weiß ich auch wieder wo ich den Namen Misaki schon mal gehört hab“, sagte Max plötzlich. „Hä?“ „Ich hab sie mal in den Nachrichten gesehen, bei einem Interview zu einer schweren Mordserie. Ich wusste ja nciht, dass dein Onkel bei der Kriminalkommession ist, Kisa.“ „Und ich dachte, ihr dürft keinen Kontakt zu der Gesellschaft haben“, meinte Ray zu mir. Er hatte aauch Recht. Ich hab´s nie verstanden, warum sich mein Onkel und meine Tante, ebenfalls bei der Kriminallpolizei und Gerichtsmedizinerin, so sehr in die Gesellschaft reintrauten.

Aber nun hatte ich es begriffen. Es war ihre Art gegen den Himmel zu rebellieren. Die beiden hatten ne Recht sorgenlose Kindheit, sie wussten lange nicht wer sie wirklich waren. Die Eltern waren tot und beide wurden von Sterblichen adoptiert. Anders wie Teru, Ayako und ich, die offen sagten, dass wir die Regeln des Himmels net ab konnten und deswegen unsere sture Tour durchzogen. Ich hab immer gedacht Sato und Miyako hätten sich mit dieser Sache abgefunden.

Dabei war es anders. Auch sie wollten dieses Schicksal net akzeptieren. Anstatt wie wir einfach bockig zu sein, gingen sie so nah in des Licht der offenen Gesellschaft wie sie nur konnten, um so den Fängen des Himmels zu entrinnen.

„Sag mal, Sato. Wo sind eigentlich Teru und Tante Miyako?“, fragte ich ganz neugierig und mein Onkel schlug gleich schnaufend die Hand gegen die Stirn. „Ähm... Onkel?“ „Soll ich die Story erzählen, Papa?“ „Bitte Schatz, das is schon schlimm genug“, schnaute er erneut. „Was denn?“ „Nun Max. Ray. Meine Mutter hat einen überaus schwachen Orientierungssinn.“ „Soll heißen?“, fragten die beiden Jungs. „Oh nee, hat sie sich schon wieder verlaufen?“, fragte ich, auch Drami schüttelte den Kopf. „Ja... Wir waren auf den Weg nach Frankreich und Teru is am Flughafen eingefallen, dass er noch was erledigen muss. Aber er kam nicht, also hat Mama ihn gesucht und wir sind schon in den Flieger, weil sie meinte, sie braucht net lang. Und Teru war ja bei ihr.“ „Und lass mich raten. Sie haben sich doch verfranzt und deswegen den Flug verpasst.“ „Schlimmer!“, jammerte Sato. „Das geht?“ „Ja! Sie sind in den falschen Flieger gestiegen!“ „Och nee...“ „Merkwürdige Familie“, murmelte Max. „Ja, aber dann gibt es immer was zu lachen!“, erklärte Ray lächelnd. „Und wo sind Tante Miyako und Teru jetzt?“, fragte ich „Also entweder in Polen oder Italien. Ich hoff für sie, sie sind in Italien gelandet“, meinte meine Cousine „Ich hoff sie sind in Polen gelandet!", ärgerte sich Sato. "Ich hab keine Lust mir Sorgen darum zu machen, dass irgend so en Gigolo meine Frau abschleppt und meinen Sohn zum nächsten Don Juan machst!“ „Papa, du wirst paranoid." „Die ganze Familie is paranoid.“ „Danke Ray!", sagte ich in einem sarkastischen Ton. "Hey, aber jetzt wo du da bist Ayako können wir shoppen gehn. Nur mit Männern is langweilig. Kommt Jungs, wir nehmen uns jetzt etwas Kohle und...“

Aber ehe ich meinen Satz beenden konnte rannten die Jungs samt meinen Onkel weg. Diese Schweine ließen uns einfach in der Stadt stehn. Hatte das jetzt irgendjemand verstanden?

„Was war das?“ „Ich glaub die wollen nicht mit uns shoppen gehn, O-nee-chan.“ „Tz, und ich war grad dabei sie als Männer zu akzeptieren. Gehn wir halt alleine. Wann is man schon in Paris?“ „Klasse! Ich brauch dringend neue Schuhe.“ „Ohne mich! Mich kriegst du in kein Schuhgeschäft rein. Du fängst schon so an wie Kazu.“ „Miau!“ „Was is en Drami?“, fragte ich mein Tigerchen. „Oh, du willst nicht mit. Hm... Tja, dann musst du nun mal in deinen Blade.“ „Miouw...“, maunzte sie erneut und spitzte die Ohren. Dann sprang sie plötzlich aus meinen Armen und rannte davon.

„Ja aber.. DRAMI!!!! DRAMI, BLEIB SOFORT STEHN!!!!“, schrie ich ihr nach aber dieses Katzenvieh dachte net mal im Traum daran. Was hat sie denn plötzlich? Das war überhaupt nicht ihre Art.

„DRAMI, WENN DU NET SOFORT STEHN BLEIBST, DANN...!!!“, brüllte ich ihr hinterher, konnte aber den Satz nicht beenden, denn ich trat auf eine Dose und fiele nach vorne auf die Fresse. Ayako versuchte abzubremsen, trat aber genau auf dieselbe Dose, auf die ich getreten war und fiel auf den Hintern. Zumindest blieb Dramania mal stehn und kam mit zurückgeklappten Ohren zu mir gelaufen.

„Ich würd jetzt unheimlich gern sagen das du schuld bist, Drami. Also sag ich es a:

Du bist schuld!“ „Gottverdammt, haben die hier nie was von Recycling gehört?“, motzte auch Ayako rum. Sie hörte allerdings auf, als wir ein Lachen hörten. Ein schwarzhaariger Junge saß da mit ner Kamera in der Hand. Sag net der hat uns fotografiert, das kann ich gar net ab!!! Und der lacht uns auch noch eiskalt aus!!!!!

„WAS IS SO KOMISCH, WICHSBEUTEL?!?? WIR HÄTTEN UNS VERLETZEN KÖNNEN, HÄTTEST DU DANN A NOCH SO BLÖD GELACHT!?!?!“ „Oh, das tut mir leid. Aber eure Pose war so lustig, als ihr auf die Schnauze geflogen seit. Und euer Ausdruck, ich konnte net anders“, erklärte er amüsiert, aber um ehrlich zu sein, hatte ich kein Wort verstanden.

„Hast du verstanden was der gesagt hat, Ayako?“ „Kein Wort. Ich kann doch kein Französisch.“ „War das echt französisch? Ich dachte, das wär spanisch oder so? Das klingt doch wie französisch.“ „Was du meinst ist italienisch“, diskutierten wir weiter rum. Das konnte ich an Auslandsreisen net leiden, wenn man die Leute net versteht.

Der Junge kam auf uns zu und schaute immer wieder von Ayako zu mir.

„Sieh an, sieh an. Souls! Misaki? Heißt ihr zufällig Misaki mit Nachnamen?“ „Ähm... Ja!?“, antwortete meine Cousine. „Hast du überhaupt verstanden was er gesagt hat?“ „Er hat unseren Namen gesagt, also das versteh ich schon noch!“ „Oh, was für ein Glück! Endlich treff ich euch a mal!“ „HÄH?!!?“, war alles was Ayako und ich raus bekamen. Wir verstanden nur Bahnhof, bis dieser Typ einen Schritt zu uns machte und Ayako in den Arm nahm. Ich stand verdattert daneben und Ayako wurde im Gesicht so rot wie es ihre Haare es waren. Als ihr dann auch noch einen Kuss auf die Wangen geben wollte, packte ich sie schließlich an der Hand und zog sie weg, um mit ihr davon zu rennen. Was war das denn für ein Kerl?!! So was ist mir auch noch nie begegnet!!!! Bestimmt so en Perverser!!

„Mein Gott, das kann ja auch nur uns passieren! Bist du auch okay, Ayako? Ähm... Ayako?“

Doch sie war net da. Stattdessen hielt ich so ne blöde Schaufensterpuppe an meiner Hand. Toll, ich muss die Kleine irgendwo verloren haben. Echt klasse. Die Jungs abgehauen, Ayako weg, Drami weg...

Es is net zum aushalten. Alles nur wegen diesem Penner!

„Hey, was stehst du hier so rum?“, fragte mich jemand, allerdings waren meine Nerven schon so blank, dass ich aufschrie und einen Laternenmast hinaufkletterte. Ich schnaufte erst und sah dann runter, wo ich Kai rumstehen sah.

„Was machst du denn hier?“, rief ich zu ihm runter. „Andere Frage, was machst du da oben?“ „Du hast mich vielleicht erschreckt?“ „Dann komm da runter!“ „Nein! Ich bleib hier für den Rest meines Lebens.“ „Du bist en Halbengel, du wirst da also ne ganze Weile da oben rumhängen.“ „Ich würd´s noch lauter herumposaunen, damit´s a wirklich jeder mitbekommt! Aber na gut, ich komm runter“, sagte ich und sprang hinunter. Ausgerechnet Kai musste ich jetzt begegnen. Aber na ja, besser wie zum Beispiel en Dämon. So schlimm war Kai ja gar net. Es ist nur... Er ist einfach nicht mehr derselbe...

Moment mal... OH MEIN GOTT!!! Er... er hat mich ja weinen sehn. MICH!!! Das hab ich ja vollkommen vergessen. Ich hab mich ihm heulend um den Hals geworfen!!! Ich... und ausgerechnet er!! Ich hattw mich so dermaßen vor ihm entblößt. Gott, war das peinlich.

„Hey, du bist so blass. Sag net du bis jetzt auch noch krank? Und wo sind eigentlich die anderen beiden abgeblieben?“ „Okay, das war so", fing ich an zu erklären. „Uns hat erst ne Bande Katzen verfolgt, dabei haben wir en kleines Mädchen über den Haufen gerannt und Ayako und Onkel Sato getroffen.“ „Die Tomate is hier?“ „Darf ich bitte ausreden? Als wir dann shoppen gehn wollten, sind die Herren der Schöpfung abgehauen und auch Drami is plötzlich weggerannt. Unterwegs haben wir dann so en komischen Jungen getroffen der irgendein Kauderwelsch gelabert hat, hat sie geküsst und dann sind auch wir schließlich weggerannt. Nur hab ich auf der Flucht beide verloren und jetzt steh ich mit dir hier rum.“ „Und bist eingeschnappt, weil der Typ net dich geküsst hat, gell?“ „PAH!!! Hättest du wohl gerne!“ „Sag was du willst. Ray und Tyson halten dich eh für lesbisch!“ „Ray und Tyson werden aber net gefragt! Und warum bist du net mit einen von den anderen mit?” „Weil ich keinen Bock hatte Tyson und Ray beim Essen zuzusehen, noch mir Max´ Dauergrinsen zu geben, noch mir Kenny´s altkluge Bemerkungen.“ „Och Kai, sei net immer so miesepetrig“, sagte ich und kniff ihm in die Wangen, was ihm gar net gefiel. „Ich bin wie ich bin, finde dich damit ab oder lass es.“ „Und was willst du denn ganzen Tag machen? Auf der Stelle stehn bleiben und warten bis deine miese Laune sich in eine Wolke verwandelt und es zu gewittern anfängt?“ „Keine schlechte Idee. Nein, wenn ich Glück hab find ich en paar Blader die wenigstens ansatzweise was drauf haben.“ „Kai, du brauchst auch mal nen freien Tag. Lass Dranzer auch mal ne Pause.“ „Und was soll ich dann machen?“ „Nun...“, sagte ich nur ließ meinen Blick über ein paar supertolle Geschäfte wandern, ehe ich wieder Kai ansah. „Oh Nein. Vergiss es!“ „Och bitte Kai! Geh bitte mit mir shoppen! Nach diesem Perversling hab ich Angst allein durch die Straßen zu laufen.“ „Dann kauf dir en Hund!“ „Nee, du bist billiger. Och bitte!“ „Was springt für mich dabei raus?“ „Ich probiere alles an was du willst.“ „A Unterwäsche?“ „Ja, aber die darfst du net sehn!“, lachte ich. „Also schön. Ich komm mit, wenn du aufhörst zu nerven!“ „Juhu!!! Oh, du bist der Beste!“, jubelte ich und erdrückte Kai fast, ließ ihn aber gleich wieder los. Ich muss lernen mich besser von Kai fern zu halten. Er hat mich gesehen als ich am Rande der Verzweiflung und des Wahnsinns stand. Ich wollte gar net wissen was er da gedacht hat.

Deswegen schleifte ich ihn auch, ohne weiter nachzudenken in das nächste beste Geschäft.

„Wow!!! Die Sachen sind ja der Wahnsinn!“ „Ihr Weiber und euer Fashion-Trip. Das ihr immer shoppen gehn müsst.“ „Immer? Weißt du eigentlich wie lang das her ist? Die letzten Monate hab ich nur gebüffelt! Oh, wie findest du das?“, fragte ich entzückt und hielt Kai ein T-Shirt vor die Nase. „Ich würde nen noch tieferen Ausschnitt nehmen!“ „Das sieht nur so aus. Der Ausschnitt is net tief, nur etwas breit. Oder... hast du Angst das manche Männer auf komische Ideen kommen?“ „Was willst du damit sagen?“ „Du bist eifersüchtig!“ „Pah, auf wen denn bitte?“ „Tu net so, ich seh es.“ „Dann kauf dir en paar Kontaktlinsen. Am besten welle die eine gescheite Augenfarbe haben.“ „Wieso bist du immer so gemein zu meinen Augen? Die können doch nix dafür. Such du dir doch aus was ich anprobieren soll.“ „Hm... Wie wär´s mit ner Bluse?“ „Meinst du?“, fragte ich und hielt mir eine davon an den Oberkörper. „Steht die mir? Ich trag net so gern Blusen.“ „Doch, die sieht net schlecht aus.“ „Okay, wenn sie dir gefällt kauf ich sie.“ „Dir muss sie aber gefallen.“ „Aber wenn du sagst sie steht mir, dann tut sie das sicher auch“, sagte ich, aber ich war verwundert weshalb Kai plötzlich wegsah. Was hatte er denn?

Aber irgendwie war mir auch etwas komisch bei der Sache. Ich hab Yochel auch schon mit auf ne Shoppingtour geschleift, aber bei ihm war das anders als jetzt mit Kai.

Ich machte mir aber keine Gedanken mehr darüber, als ich zwei Verkäuferinnen bemerkte die zu uns rüber schauten und kicherten.

„Was is en so lustig?“, fragte ich leicht verärgert. „Ach nix!“, sagte die eine Verkäuferin und schaute belustigt zur anderen. „Hach ja, junge Liebe ist doch immer wieder was Schönes.“ „WAS?!?? LIEBE!?!? WIR SIND DOCH KEIN PAAR!!!!“, schrieen Kai und ich. „Oh, seit ihr Geschwister?“ „WAS?!?? DAS IS JA NOCH SCHLIMMER!!!!“ „Wir sind nur... ...Teamkollegen!“, erklärte ich. „Sicher.“ „Lass sie einfach. Das sind Kinder, die verstehn das noch nicht.“ „ICH HÖR WOHL SCHLECHT!!!“, brüllte ich noch und war plötzlich ganz verlegen. Der ganze Laden schaute mich und Kai an. Hatten die nix besseres zutun? Das war doch...

Ich bezahlte die Bluse und ging so schnell es ging wieder mit Kai nach draußen. Gott, war das peinlich. Und wenn Kai net immer so schweigsam wäre, würde ich sagen ihm war das a unangenehm.

„Das war peinlich.“ „Ich weiß...“ „Alles deine Schuld!“ „MEINE?!?“, brüllte ich los. „Du musstest ja mich unbedingt zum shoppen mitschleifen. Hast du jetzt davon.“ „Hättest ja auch Nein sagen können!! Hat dich niemand gezwungen!“ „Irgendjemand muss ja auf dich aufpassen. Am Ende läufst du nur wieder so nem Perversen in die Arme.“ „Oh, wie süß! Du machst dir Sorgen, Kai.“ „Laber keinen Scheiß! Ich hab nur keinen Bock, während unserer Reise von einer Horde notgeiler Teenager mit Samenstau verfolgt zu werden. Es reicht schon das wir vier davon im Team haben, wir brauchen net noch mehr davon. Okay, Ray hat Mariah, aber es sind immer noch drei zu viel“, sagte Kai eingeschnappt und lief weg. „Kai!! Was hab ich denn gesagt? Hallo?!? Oh, du bist so ein blöder Kerl, ich hoff du weißt das! HEY!!“ „Hey Baby!“, sagte so en komischer Typ hinter mir, bei ihm noch zwei andere. „Na, was is? Wie wär´s mit uns beiden?“ „Sorry Mädels, ich steh leider nur auf Männer. Also verzieht euch!“ „Hört, hört! Eine kleine Domina! So eine wollte ich schon immer mal ausprobieren!“ „Hey!! Lass mich los!!!“ „Komm schon! Zier dich nicht so!“ „Lass mich in Ruhe!“, fauchte ich sie an und versuchte meine Hand wegzuziehen. Diese verdammten Mistkerle. Als sie mich mitnehmen wollten kam aber plötzlich Kai wieder. Er trat dem einen ins Gesicht und nahm mich schützend in den Arm.

„Hey!! Was soll das?!?“ „Was glaubt ihr wessen Mädchen ihr hier grad abschleppen wollt?! Flossen weg von meiner Freundin, oder ich reiß euch den Arsch auf!“ „Du verdammtes Schwein!“ „Lass stecken, Alter! Verziehen wir uns lieber“, sagte sie und verschwanden. „Man wie feige. Den hast du es aber gezeigt.“ „Genau aus dem Grund bin ich mit dir mit“, sagte er und ließ mich wieder los. „Ich wusste, dass das passiert.“ „Cool! Bist du Uri Geller?“ „Nein, also halt deine nervige Fresse!“ „Oh, wie freundlich! Aber... Was sollte dieses... dieses Freundin Gelaber?“ „Was hätte ich sagen sollen?“ „Na ja... Irgendwas anderes halt. Damit eins klar is, ich will nix von dir.“ „Gleichfalls! So nen Katastrophen-Magnet wie dich würd ich nie im Leben anfassen.“ „KATASTROPHEN-MAGNET?!?!!“ „Ganz genau! Mädel, du ziehst das Chaos magnetisch an. Egal wo du hingehst, die Katastrophe is vorprogrammiert. Du kommst andauernd in Schwierigkeiten und wenn man einmal net hinguckt steckst du wieder in der nächsten und fliegst am Ende selbst in die Luft.“ „Duuuuuuu..!!! Oh, wie ich dich hasse!“ „Ich hab dich a unheimlich gern.“ „Das du immer das letzte Wort haben musst!“ „Und? Du doch auch.“

Ich wollte ihm grad noch wiedersprechen, aber mir viel nix ein. Der Russe war darüber natürlich sehr erfreut und wandte sich mit einem hochnäsigen Grinsen von mir ab.

„Kai! Jetzt warte doch!! Warum bist du immer so?“ „Wie denn?“, fragte er genervt, während ich neben ihm herlief. „Na ja, wenn ich so an früher zurückdenke, hast du dich um 180° gedreht. Du warst immer fröhlich, witzig... Hast zwar Scheiße im Hirn gehabt, aber das hab ich an dir gemocht und deswegen warst du mein bester Freund.“ „Uh, welle Ehre!“ „Kai, verdammt, was ist mit dir passiert?! Wo warst du die letzten Jahre?“ „Sag du mir erst wieso du dein eines Auge verdeckt hältst.“ „Was?!“ „Ein fairer Deal!“ „Also das ist doch... Ein Dämon hat mir das vielleicht mal verpasst?! So, jetzt weißt du´s!“ „Lügner!“ „ICH HAB NET GELOGEN!!!“ „Erzähl das nem anderem!“ „Wenn denn?“ „Was weiß denn ich?“ „Ach, du bist echt zu nix gut.“ „Und wieso redest du mit mir, wenn ich zu nix gut bin?“ „WEIL MEIN BIT BEAST, MEINE COUSINE UND DER SONNENSCHEIN NET DA SIND UND DER REST GENAUSO ZUM REDEN UNBRAUCHBAR IS WIE DU!!!!“, schrie ich ihm ins Gesicht und die Leute um uns herum schauten zu uns rüber. „WAS GIBT ES DA ZU GLOTZEN?!??“, brüllten wir beide los und die Leute verzogen sich ganz schnell und kleinlaut. Um so besser.

„Warum müssen wir uns eigentlich immer streiten? Können wir nicht mal normal zueinander sein?“, sagte ich verzweifelt. „Wie soll man mit dir vernünftig... PASS AUF!!!!“, schrie Kai plötzlich und schmiss mich zur Seite. Irgendwas flog mit extremer Geschwindigkeit an uns vorbei. Was es war wusste ich nicht, ich konnt in dem Moment eh net klar denken. Kai und ich saßen auf dem Boden... und er hielt mich in den Armen. Es war dasselbe Gefühl wie das in England. Der Wunsch die Flügel auszubreiten und mit ihm davonzufliegen. Was... was war das nur?...

„Alles klar bei dir?“ „J-Ja, alles in Ordnung. Aber was war das?!“ „Keinen Schimmer“, sagte Kai, aber da kam dieses Ding wieder zurück. Ein Beyblade, und mein Soul reagierte auf ihn. Das müssen die Dark Bladers sein.

„Kisa, dein Stein...“ „Ich weiß. Das müssen die Dark Bladers sein. Gehn wir ihnen nach?“ „Auf jeden Fall!“

Kai und ich nickten uns zu und rannten dem Blade hinterher, als dieser sich verdünnisieren wollte. Aber wir blieben ihnen dicht auf den Fersen. Wo er uns hinbrachte war egal, ich wollte nur an das Ziel kommen. Denn, wo die Dark Bladers waren, dort war auch Cherry.

Und natürlich, wie sollte es auch anders sein, führte uns der Blade in einen abgelegenen Stadtteil, irgendwo in ner Gasse zwischen Müll und noch mehr Müll. Alter, wie billig!

„Okay, wo is jetzt dieser verdammte Blade hin?“ „Beantwortet das deine Frage?“, sagte Kai und zeigte nach oben, wo auf zwei Straßenlaternen jeweils Sanguinex und Lupinex standen. „Uh, Langzahn und Flohsack, leben wir a noch?“ „Charmant wie eh und je, was Lupinex?“ „Is nur die Frage ob sie auch noch so ne große Klappe hat, wenn ihre Bit Beasts haben.“ „Und von was träumt ihr Affen nachts?!“, fragte Kai übelst gelaunt. „Euch Armleuchter machen wir doch mit links.... FUCK ALTER!!!“ „Was is en jetzt schon wieder?“ „Drami is ja gar net in ihrem Blade! Ich hab sie zusammen mit Ayako irgendwo in der Stadt verschlampt.“ „Wie kann man nur so blond sein?! Egal, die beiden schaff ich a allein“, meinte Kai und hetzte Dranzer auf die Blades der beiden Dark Balders. Ich ließ ihn dann halt einfach machen, ich hoff mal er weiß was er tut. Aber... es war ja Kai, also muss ich mir keine Sorgen machen...
 

»Hach ja, junge Liebe ist doch immer wieder was Schönes..«
 

Plötzlich kamen wieder die Worte der beiden Verkäuferinnen in meinem Kopf. Wieso bekam ich diese Worte nicht aus meinem Kopf? Etwa weil... Nein! Kai und ich? Niemals! Wir passen net! Ich bin zu laut, hab überhaupt keine Geduld und bin wirklich ein Katastrophen-Magnet. Und selbst wenn... man würde mir solche Gefühle eh nicht gestatten...

„Du dummer Sterblicher, gib uns dein Bit Beast lieber freiwillig oder du wirst in der ewigen Verdammnis langsam und schmerzhaft verfaulen“, sagte jemand mit zischender Stimme, aber es war weder Sanguinex, noch Lupinex. Da kroch irgendwas schwarzlilanes auf vier Beinen die Wand entlang, kaum nen Meter groß und einem schnauzenförmigen Schädel.

„Was is das denn für en hässliches Vieh?“, fragte Kai als er dieses sogenannte Vieh sah. „Ein Jungdämon.“ „Jungdämon?“ „Was macht so ein Vieh hier in der Menschenwelt?! Sie sollen doch in der Hölle bleiben!“, regte sich Sanguinex auf. Der Jungdämon sprang plötzlich von der Wand, schnappte sich Dranzer und sprang mit diesem im Maul weg.

„HEY, WAS SOLL DER SCHEIß?!??!“, fluchte Kai rum. „Dieser gottverdammten Jungdämonen!“, fluchte Lupinex nun auch rum. „Diese Dämonen sind echt zu nix gut wenn sie klein sind!“ „Die sind auch zu nichts gut wenn sie ausgewachsen sind. Zomb und Cenotaph werden die andern Wichte schon gefunden haben. Gehn wir zu ihnen, Frau General und der Meister werden sich um ihn kümmern“, sagte der Langzahn und die beiden machten den Dünnen. Kai und ich rannten währenddessen den Jungdämon hinterher.

„Na warte, wenn ich dieses Viech in die Finger kriege!!! „Das kann aber dauern, Kai. In einem von Integra´s Büchern stand das Jungdämonen zwar net sonderlich stark, dafür aber extrem schnell sind.“ „Kannst du ihn net einfach abschießen?!“ „Der is zu schnell für mich. Außerdem bin ich net gut im Treffen!“ „Stell dich net so an! Schieß einfach auf ihn, du trifft bestimmt!“

Du triffst bestimmt? Also so einen Satz aus Kai´s Mund zu hören war überaus merkwürdig. Aber was sollte ich anderes machen, am Ende verschwindet Dranzer noch in der Hölle!

Nun denn, ich hob die Hand, während Kai und ich ihm noch hinterher rannten und versuche irgendwie zu erahnen wo er als nächstes hinspringt. Aber der war wirklich etwas zu schnell. Wir liefen ihm einfach hinterher, bis wir in der Nähe des Eifelturms waren. Der Jungdämon, der sich eben noch in einem Baum befand, sprang und ich schoss auf ihn mit einer Lichtkugel. Und ich hatte ihn wirklich erwischt. Die Asche schwebte zusammen mit kleinen Blüten in der Luft und Kai´s Beyblade fiel auf den Boden.

„Na also! Geht doch, ich weiß gar net was du willst“, sagte Kai zu mir und hob Dranzer wieder auf. „Ich hoff einfach es hat keiner gemerkt was ich eben gemacht hab.“ „KYYYYYYAAAAAAAAAA!!!!“, schrie irgendjemand, Nein, ich glaub es waren sogar mehrere. Der Schrei kam von der Spitze des Eifelturmes und sowohl ich als auch Kai schauten hinauf.

„Was war das?“, fragte Kai mich. „Klang wie zwei kleine Mädchen in Nöten.“ „Müssen wohl Tyson und Kenny sein. Die sind fast schon solche Katastrophen-Magneten wie du.“ „Hör auf mich immer so zu nennen!“ „Ich nenn dich wie ich es will, gewöhn dich dran! Ich hab Lust auf Kaffee, kommst du mit?“ „Kai!! Wenn ihnen was passiert is?! Wir müssen nachsehn!“ „Die beiden sind alt genug, die brauchen keinen Babysitter. Ich sag wir lassen sie!“ „Und ich sag das wir nachsehen.“ „Warum sollte ich?“ „Weil ich sonst den Engeln sag, dass sie Gott sagen sollen, dass der dafür sorgen soll, dass dich der Blitz beim Scheißen trifft!!!“ „Ich glaub net an Gott!“ „Sag das net zu laut, sonst wird er dir auf dem Klo das Gegenteil beweisen.“ „Ahr! Na schön! Glaub aber net, dass ich das wegen denen mach. Ich hab einfach nur die Schnauze voll von deinem Geschwätz.“ „Ja ne, is klar“, sagte ich vollkommen ungläubig. Kai lief mir etwas lustlos hinterher, aber er ging mit mir in den Fahrstuhl und wir beide fuhren nach oben. Allerdings, als wir ganz oben war ging die verdammte Tür net auf!!

„AAAAHR!!! Die Scheißtür is verriegelt!“ „Dann lass mich mal! Ich schieß mit Dranzer und du feuerst mit deinen Kräften drauf. Okay?“ „M-hmm! Drei, zwei, eins!“ „LET IT RIP!!!”, schrie Kai und ließ Dranzer los, während ich mit Lichtkugeln drauf losballerte. Die Tür gab aber schon nach der ersten Kugel nach und Dranzer flog sauber durch das von mir verursachte Loch. Zwar war noch etwas Rauch in der Luft, aber wir konnten unser Team erkennen, zusammen mit den Dark Bladers.

„Okay!! Alle die net zu Gott stehn sollen sich sofort verpissen!!“, sagte ich als ich aus dem Fahrstuhl trat. Kai hatte sich schon umgedreht und wollte gehen, aber ich konnte ihn noch an seinem Schal packen.

„Du bleibst schön hier!“ „Ach Scheiße!“ „Sieh an! Wo kommst du denn her? Und wo warst du die ganze Zeit? Ich dachte du wärst bei deiner Cousine“, fragte Ray. „Ja, aber da is so en Perverser aufgetaucht“, erzählte ich und aus irgendeinen Grund schauten alle zu Kai. „Ähm, sonst geht´s noch, nee?“ „Wer weiß...“ „Seit ihr hier um zu bladen, oder zum quatschen?“ „Reiß lieber net so dein Maul auf, du wandelte Klorolle!!!“ „KAI, DAS WAR MEIN SPRUCH!!!“ „DRANZER, FIRE ATTACK, SCHICK SIE ZURÜCK IN DIE HÖLLE!!!!“

Nur lief der Angriff so, wie Kai sich das anscheinend erhofft hatte. Dranzer ging auf Cenotaph´s Beyblade los, nur kam dann der von Zomb und kickte Dranzer gegen die Decke. Diese stürzte zum Teil ein und die Brocken fielen genau auf Kenny.

„Oh mein Gott, die haben Kenny getötet!!!“ „IHR SCHWEINE!!!!!!!“, brüllten Max und Tyson. „Is Kenny jetzt tot?“ „Net schad drum!“, sagte Kai und bekam von mir u7dn Ray mörderische Blicke zugeworfen. „Du bist mies!“, sagte ich und der Chinesen zum Russen. „Jetzt machen wir euch...!!“, schrie Cenotaph, aber da kam plötzlich was angebraust und spülte sie weg. Wasser..?..

„HA, HA!!!! Voll auf die Zwölf!!!“ „AYAKO!!!“, schrie ich auf, als sie mit Dramania zu uns geflogen kam. „Deine Cousine?! Sie ist auch eine Wächterin?“, wunderte sich Tyson. „Alle aus meiner Familie sind Wächter, das hab ich dir schon hundertmal erklärt!“ „VERDAMMT!!! Eine Nachkommin Gabriels!“, fluchte Zomb. „Kann mal jemand den Kammerjäger rufen? Diese Plage verbreitet sich immer mehr“, fluchte Lupniex ebenfalls. „Könnt schlimmer sein. Es hätte a so en nerviger Feuerwächter sein können.“ „M-hmm...“, stimmten sie schließlich Sanguniex zu. „Hey, wird das mit euch Tranfunseln noch was oder sollen wir euch glei die Fresse polieren?!“, rief Tyson zu ihnen hinüber. Die Dark Bladers schauten sich an und dann wieder zu uns und sagten:

„Nö! Keinen Bock mehr!“ „WAS?!?!?“, schrieen wir alle. „Jetzt wo wir die andere Gotteshure auch noch gesehn haben is uns alles vergangen. Kommt Leute, wir gehn in den Mc´s!“ „Oh ja! Ich will en Big Mäc!“ „Und ich nen Royal TS!“

Dann waren sie auch schon verschwunden. Einfach in Luft aufgelöst und ließen uns einfach hier stehn. Ayako kam mit Drami zu uns geflogen und schaute genauso entsetzt, während Drami wieder in meinem Blade verschwand. Das war doch net eben wirklich passiert...?.. Das is doch...

„Das darf net wahr sein...“ „Die Armee der Finsternis hatte auch schon mal mehr drauf.“ „Und waren net so faul“, diskutierten Ayako und ich, wir wurden aber alle von einem Geräusch abgelängt, das von dem Trümmerhaufen kam, unter dem Kenny beerdigt lag. Die Steine bewegten sich und Kenny kam etwas zerfetzt wieder rausgekrochen.

„Eh, Kenny lebt ja immer noch!“, nörgelte Kai rum. „Kenny, alles klar bei dir?“, fragte Max, während Ray ihm half. „Ja, so ziemlich. Sind die Gruftis weg?“ „Sie sind auf und davon und gammeln nun irgendwo im Mc´s rum!“, erklärte Ray, aber wurde plötzlich von einem Klatschen unterbrochen. Nicht weit von uns stand ein Junge und schlug immer wieder vergnügt in die Hände.

„Bravo. Ihr seit gut. Ihr habt´s den Gruftis wirklich gezeigt. Ich bin beeindruckt.“ „Hast du uns etwa die ganze Zeit beobachtet?! Hättest uns ruhig helfen können! Wer bist du eigentlich?!“, fragte Ray verärgert. „Ich heiße Oliver und bin einer der besten Blader Europas.“ „Der bester Blader Europas?“ „Ja. Aber ich bin es net, den ihr sucht. Ihr sucht Robert, nicht wahr?“ „Woher weißt du das?!“, sagte Tyson überrascht. „Spielt das ne Rolle? Wenn ihr Robert finden wollt müsst ihr euch auf den Weg nach Rom machen. Dort müsste ein gewisser Enrico sein.“ „Nach Italien!? Aber wieso, und was sollen wir bei diesem Enrico? Hey, warte mal!“, rief Max ihm nach. Ray und Tyson liefen ihm nach, aber er schien verschwunden zu sein. Komisch... Und noch was war komisch. Für einen Moment hatte ich die Frequenz von Luft gespürt. Wer der Typ etwa.. ein Wächter? Nein, glaubte ich nicht. Er hatte nicht dieselbe Ausstrahlung. Da war etwas anderes bei ihm... ein Bit Beast...

„Toll, jetzt is er weg!“, maulte ich. „Aber immerhin, er hat uns gesagt wie wir Robert finden.“ „Falsch Max, er hat uns gesagt wo wir nen Enrico finden“, erklärte Tyson. „Aber vielleicht weiß der, wo dieser Robert ist. Also denn, wir werden uns Morgen sofort auf den Weg nach Italien machen!“ „Max, wo habt ihr eigentlich meinen Vater gelassen?“, fragte Ayako beiläufig. „Ähm... Nun ja, er ist zwar mit uns vor euch zwei geflüchtet, nur haben wir den irgendwie irgendwo irgendwann verbummelt.“ „Sag mal, wieso verschlampt hier heut jeder etwas?“, meinte Kai. „Och nee! Dabei wollt ich fragen ob ich mit euch mitkommen kann“, sagte Ayko traurig. „WAS?!?!?“ „Ayako, du willst echt mit uns mit?“ „Aber sicher, O-nee-chan. Bei dir und deinem Team zu sein wird sicher lustig. Und mit etwas Glück finden wir auch Teru und Mama wieder. Außerdem bist du ja bei mir.“ „Und was is daran gut?“, fragte Ray sarkastisch. „Und wer sagt, dass ich das überhaupt erlaube?“, motzte Kai. „Aber Kai! Sie stört doch gar net. Außerdem is sie ebenfalls ein Wächter und kann uns damit auch die Dark Balders vom Hals halten“, meinte Kenny. „Genau! Och bitte darf ich mit?“ „Ja, Kai, darf sie mit? Bitte, bitte, biiiiiiitääääh!!!!“, quengelte ich wie ein kleines Kind. „Noch mehr Weiber? Auf keinen...“ „Ich wusste du bist einverstanden!“, lächelte ich. „HEY!! Ich wollte vielleicht Nein sagen!“ „Echt? Hab ich net mitbekommen. Jetzt haben wir es leider schon beschlossen. Gell Jungs?!“, sagte ich in einem so überaus freundlichen Ton, das meine Frage eher wie eine Morddrohung klang. Zumindest brachte es was, denn alle stimmten mir zu. Aber ich denke, sie waren eh dafür, dass Ayako blieb.

„Na also!“ „Ha, das wird sicher lustig sein, mit euch rumzuhängen.“ „Das arme Ding tut mir Leid!“, meinte Max leicht traurig. „So jung und unschuldig. Sie weiß ja gar net was noch auf sie zukommt...“ „Sind wir wirklich so schlimm?“ „Nee Tyson, wir sind noch viel schlimmer“, meinte Kenny überzeugt...
 

Blut... überall war Blut... Sonst war hier nichts in dieser ewigen Schwärze. Doch etwas war hier anders. Sonst sah ich immer noch Leichen rumliegen, aber diesmal nicht. Schwarze Federn schwebten in der Luft, alles fühlte sich so kalt an. Was war das hier? Ich hörte Geschrei aus der Ferne. Folter? Was ist hier los? Und noch etwas hörte ich... Eine Kinderstimme..?...

„Bitte, bitte, lieber Gott. Wenn es die Hölle wirklich gibt, dann ist sie nicht unter der Erde, sondern hier, an dem Ort wo ich gefangen bin. Bitte, wir können nicht mehr. Ein Tag, so schlimm wie der vorherige. Ich habe so große Angst. Ich hab Angst die Augen zu schließen, aber auch sie offen zu lassen. Bitte Gott, oh bitte schick uns einen Engel der uns helfen kann... Bitte, denn außer beten weiß ich nicht mehr was ich tun soll...“...
 

Und dann wachte ich auf, im Bett in unserem Hotel, dass ich mit Ayako teilte. Oh Gott... schon wieder so en Albtraum... Mein Schädel.. Mir war so schlecht. Komisch, wie weiter wir auf unserer Reise kommen um so schlimmer werden sie. Wäre es möglich, dass das keine Albträume, sondern Vorahnungen sind..?

Ich schaute zu Ayako, die neben mir lag und seelenruhig schlief. Ich schaute mich im Zimmer um, jeder von ihnen schlief tief und fest. Und Kai dieser Bonze lag natürlich wieder allein im Bett.

Früher, als gerade Papa gestorben war bin ich oft bei Kai gewesen. Mum hatte immer wieder Ärger mit der Presse bekommen, also blieb ich oft bei ihm, auch über Nacht. Wir haben immer zusammen in einem Bett geschlafen. Ich hab mich wohl gefühlt und meine Traurigkeit und Angst vergessen. Wie in England auch, als ich in seinen Armen lag... Ich.. möchte das so sehr noch mal spüren... so sehr...

Ich dachte gar nicht darüber nach ob er sauer sein würde oder nicht, ich schlich mich einfach aus meinem Bett, ohne Ayako zu wecken und zu ihm rein. Vorsichtig kuschelte ich mich unter die Decke und verschanzte mein Gesicht im Kissen. Dann aber bemerkte ich Kai, der wach war und mich auch noch anstarrte.

„Was zur Hölle machst du hier?“ „Hölle sagt man net! Außerdem schlaf ich hier.“ „Aber ich schlafe hier!“ „Du hast genug Platz. Wir müssen unsere Betten untereinander teilen.“ „Na und? Ach, also gut. Bleib hier, aber dass war das einzige und letztes Mal!“ „Okay!“ „Ähm.. Kisa...“ „Ja?“, fragte ich Kai etwas müde und wir beide und starrten uns gegenseitig an. Ich warte darauf was er sagen würde, das Mondlicht brachte seine Haare zum leuchten, was ich wunderschön fand.

„Ja?!“ „Ähm... Du hast aber was drunter, oder?!“ „Natürlich! Was denkst du denn?“ „Dann ist ja gut.“ „Obwohl, ich glaub meinen BH hab ich in meinem Bett vergessen.“ „Das will ich net wissen!!“ „Tu net so. Ich sag dir auch gern meine Körbchengröße.“ „Brauchst du nicht, ich weiß das deine Titten zu klein sind.“ „Du... Meine Titten sind net zu klein und sie sind wenigstens echt, was ich von deinen net behaupten kann!“ „Halt`s Maul jetzt! Gute Nacht!!“, sagte Kai eingeschnappt und legte sich hin. War er eben nicht Rot im Gesicht gewesen, als ich sagte ich hätte keinen BH an? Nee!!

Nach einer Weile legte ich mich schließlich auch hin, nur das ich diesmal schneller einschlief und auch gut. Nur war es mir so als hätte jemand seinen Arm um mich gelegt...
 


 

Ähm ja, was soll ich da noch sagen? Das mit den Dark Bladers war wirklich... Aber die Dämonen sind nun mal dumm und sie wären keine Dämonen wenn se net auch etwas dumm wären. Also schaut auch beim nächsten mal rein, wenn es heißt "Hirnlos durch Italien"! ^^

auf Dauer hilft nur Power

Zum Thema: Hirnlos durch Italien - ein Gemüse kommt selten allein

Nun gibt es wieder ein Wiedersehen. Mit noch einem Gemüse. Also irgendwie werden das immer mehr Leute. Uuv Und es nimmt kein Ende. Die Dialoge am Anfang sind zum Teil Originale aus dem Anime, also wundert euch net warum Tyson so oft über Essen redet. Ich hab mich selbst gewundert. Und dieses Kapitel is wieder so schrecklich lang... Bitte verzeiht mir, noch mehr kürzen ging echt net ;____;
 

- Auf Dauer hilft nur Power
 

,,HAHAAA! ITALIEN!!! Ihr habt ja gar keine Ahnung wie sehr ich italienisches Essen liebe!“ „Wissen wir!“ „Spagetti! Pizza! Ravioli!“ „TYSON!!“, schnauzten wir ihn alle an, auf unserem kleinen Trip nach Rom. Wir hatten wie so oft den falschen Zug erwischt und kamen in so nem kleinen Kaff mitten in Italien raus. Zumindest war ein alter Herr so nett uns, sprich mich, Tyson, Max, Ray, Kenny, Ayako und Kai mit seinem LKW nach Rom zu fahren.

„Okay! Okay! Ich hab einfach nur Hunger, das ist alles.“ „Du hast immer Hunger“, motzte Kenny ihn an. „Wie kann man bei so einer Hitze nur ans Essen denken?“ „Ich verglühe hier noch. Wenn ihr Gaffer net um mich herum wärt, würde ich im Bikini rumspazieren.“ „Mach dir keine Sorgen, Kisa. Wir sind ja bald in Rom.“ „Deine Stimme im Gottes Ohr, Max.“ „Hey, wie lange dauert es eigentlich noch bis nach Rom?“, fragte Tyson den Fahrer des LKWs. „Es ist nicht mehr sehr weit... Oh Nein, nicht schon wieder die Typen.“ „Was ist denn?“ „Da vorne ist so ein Typ von so einer geheimen Organisation. Irgendwelche religiösen Spinner. Die untersuchen alles, bei meiner letzten Fahrt haben sie meinen ganzen LKW auseinander gebaut.“ „Was für Typen?“, fragte ich und versuchte etwas weiter zu schauen. Und da sah ich sie! Diese Uniform! Das darf ja net wahr sein!!! Ein Typ vom Vatikan!

„AAAAAAAAAHR!!!“ „NEIN!!! NET DIE!!!“ „Stimmt was nicht?“, fragte Max mich, aber ich gab ihm keine Antwort. Ich und Ayako waren zu sehr damit beschäftigt uns andere Sachen anzuziehen, die sich in meiner Tasche befand und uns drei Nummern zu groß waren. Während die Rothaarige sich eine Hose über den Rock zog, suchte ich noch nach ner Weste und nach meiner Kappe. Alles andere fand ich, nur net die Kappe, also klaute ich mir die von Tyson.

„Hey! Gib mir meine Kappe wieder!“ „Die kriegst du ja auch gleich wieder, wenn wir an dem Typen vorbei sind. Und wenn er fragt, ich bin en Kerl. Nein, ich bin en Kerl den ihr unterwegs getroffen habt. Nein, sagt ihm, ihr kennt mich gar net. Ich war schon hier drin als ihr eingestiegen seit.“ „Und mich gibt es gar net!“ „Jetzt sag doch erst einmal wer das ist“, forderte Ray mich auf. „Später!!!“, antwortete Ayako etwas patzig. „Guten Tag!“ „Hallo“, sagten wir alle, als der Wagen stehn blieb und der Mann in der Uniform zu uns kam. „Wer seit ihr?“ „Wir sind nur ein paar Kinder, die sich gern mal das schöne Italien ansehen wollten. He, he..“, erklärte Kenny mit einem gestellten Lachen. „Verstehe. Und der hier? Gehört der auch zu euch?“, fragte der Vatikantyp und meinte damit wohl mich. „Der? Nee, der Penner war schon hier drin als wir eingestiegen sind“, antwortete Kai. „Stimmt das?!“ „Ja!!“, sagte ich mit einer verstellten Stimme. „Sicher? Irgendwas scheint mit deiner Stimme net zu stimmen. Hast du nen Frosch im Hals?“ „Nein“, sagte ich noch mal mit einer noch etwas tieferen Stimme. „Wirklich?“ „Ja.“ „Und du bist wirklich... Nicht Kisa Leticia Misaki, vierzehn Jahre, 9. Klasse, geboren am 21. September mit nem Notendurchschnitt von 4,8 in Physik?!“ „Leticia?!“ „4,8? Mann, bist du schlecht“, stellte Tyson fest. „WAS?! Aber... Aber wie?!“ „Na rate mal!“, sagte der Kerl und nahm die Kappe vom Kopf. Dann erkannten wir die orangenen Haare und dieses dämliche Grinsen.

„Hallo Leuts!“ „TERU!??!?“ „BRÜDERCHEN!!!“, schrieen Ayako und ich und ich stürmte gleich auf Teru. Allerdings net aus Freude, sondern um ihn zu würgen.

„Du kleine, dreckige Ratte! Musst du uns so nen Schreck einjagen?! Du weißt genau das ich bei Vatikantypen nen Anfall kriege! Wenn du so was noch mal machst mach ich Rübensaft aus dir! Und wo hast du diese Klamotten her!?“ „Mir is einer von denen unterwegs begegnet und hab ihn dann zusammengeschlagen. Hach, wie ich dein Gezicke vermisst hab“ sagte der Orangehaarige und weinte künstlich vor Freude. „Jetzt is die Karotte a noch da. Wenn das so weit geht können wir noch nen Gemüsestand aufmachen“, meinte Kai wieder so extrem miesepetrig. „Ah, an dich erinnere ich mich. Du bist Kisa´s Cousin und Ayako´s Bruder, gell?“, hackte Tyson nach. „Touché. Was verschlägt euch denn hierher?“ „Wird das mit euch eigentlich noch was oder nicht?!“, nörgelte der alte Mann rum. „Sorry! Ich kann doch mit euch mit kommen oder?“ „Ja Klar!“, antworte Tyson Teru. „Nein!“, protestierte Kai als Einziger. Aber wie sonst auch hörte niemand auf ihn. Also stieg mein Cousin auch zu uns in den LKW und setzte sich zwischen Ayako und Tyson.

„Also, was macht ihr hier jetzt?“ „Wir suchen jemanden. So en komischer Franzose hat gesagt wir sollen hierher“, erklärte Tyson. „Und ihr habt das echt gemacht? Ich hät ihm en Arschtritt gegeben und gefragt was der Bullshit soll.“ „Irgendwie... Benimmt er sich wie Kisa“, meinte Ray sein Gesicht wurde blass. „Laber doch keinen Scheiß! Teru benimmt sich doch net wie ich.“ „Genau! Kisa benimmt sich höchstens so wie ich.“ „Soll ich dich mal treten?!“ „Könnt ihr mal damit aufhören?!“, fragte Ayako böse. „Nein!!!“ „Ich bin dafür dass wir beide aus dem LKW schmeißen.“ „Dich fragt aber niemand, Kai!“, nörgelte ich. „Wie weit ist es noch nach Rom?“, fragte Max, sichtlich von uns genervt. „Ach bestimmt sind wir glei... WOW!!!“, schrie plötzlich Tyson als er über den LKW schaute. „Wir sind da!“ „Jetzt bin ich aber gespannt.“ „Ich a, Kenny! Immerhin kommen wir zum ersten Mal nach Italien. Vor allem müssen wir schnell nen Hot Dog-Stand finden.“ „Och nee!“ „Mensch Tyson!!” „Muss das sein?“ „Immer dasselbe!“ „Hey, ich bin eben en Feinschmecker. Hoffentlich kriegen wir hier auch unsre Big Mäc´s mit Pommes.“ „Wir fahren nach Italien und das Einzige woran du denken kannst is Mc´s Futter!?“, regte ich mich künstlich auf. „Wenn ich es net besser wüsst, würde ich sagen Tyson is en Dämon“, meinte Ayako. „Toll, dann könnt ihr ihn ja umbringen!“ „Kai!!“

Er schien gute Laune gehabt zu haben, ansonsten wär er net so sarkastisch.

Wir wurden noch bis vor nen kleinen Laden gefahren, dann war Endstation. Wir halfen dem Mann schließlich noch seine Fracht auszuladen, als Dankeschön dafür das er uns gefahren hatte. Währenddessen fragte Kenny nach dem Weg.

„Ah, ihr sucht also diesen Enrico. Geht einfach diese Straßen entlang, sie wird euch direkt zu ihm führen. Sein Haus könnt ihr nicht verfehlen.“ „Spitze! Nur ein paar Schritte bis zum Sieg.“ „Wollt ihr ihn zu etwas herausfordern?“, fragte er LKW-Fahrer, als er Tyson so reden hörte. „Ja, das Spiel heißt Beyblade. Und ich bin der Beste!“ „Ja nee, is klar!“, war Max´ Kommentar dazu und als er mich anschaute lachten wir los, was dem Japaner gar net gefiel. „Ich hab gehört, dass Enrico eine richtige Legende sein soll“, erzählte Kenny. „Mir sind auch Dinge zu Ohren gekommen. Seit ja vorsichtig und nimmt euch vor den komischen Leuten vom Vartikan in Acht!“ „Werden wir und Danke noch mal!“, sagte Ray noch zu dem LKW-Fahrer und wir winkten ihn noch zu, ehe wir uns schließlich auf den Weg zu diesem Enrico machten.

Eine kleinen Weile irrten wir etwas durch die städtischen Straßen, aber Dank Kenny, unsrem Navigationsgerät auf Beinen würden wir uns zu 99,99 Prozent net verlaufen.

„Kenny, was hast du eigentlich so über Enrico gehört?“, fragte Tyson. „Nicht besonders viel. Ich hab nur gehört, dass er der beste Blader Roms sein soll und etwas verrückt noch dazu.“ „Noch verrückter als Kisa?“ „Du kannst es net lassen, oder Ray?!?“, fauchte ich und schlug ihm gegen die Schulter. „He! Na ja, is zwar net viel, aber das reicht schon.“ „So was streckt uns net ab, nicht wahr Tyson?“, sagte Max zu ihm. „Auf keinen Fall! Ich hab keine Angst von so nem Wichtigtuer der heute aus Spaß bladet und Morgen mit seiner Jacht rausfährt. Wenn ich mir dem fertig bin wird er heulend zu seiner Mami rennen.“ „Ah, da fällt mir grad was ein“, schreckte Ayako plötzlich auf. „Teru, wo is eigentlich Mama? Sag net du hast sie verschlampt.“ „Nein! Sie hat mich verschlampt und bei der Aussage bleib ich.“ „Gütiger Gott!“, seufzte ich. „Sag mal, seit ihr katholisch, oder wieso redet ihr immer so geschwollen?“ „Was?! Nee! Wieso fragst du, Tyson?“, fragte Ayako. „Weil jedes Mal wenn ich »Hölle« sag, schlägt Kisa mich!“, erklärte der Kleine, für mich das Stichwort ihm eine überzuziehen. „Au! Seht ihr was ich meine?“ „Erstens, das hat nix mit O-nee-chan´s und unsrer Religion zutun. Onkel Yuto war auch so religiös.“ „Und zweitens solltet ihr wissen, dass das ne Beleidigung is uns als Katholiken zu bezeichnen, da die Wächter und die katholische Kirche seit Jahrhunderten verfeindet sind.“ „Das wusste ich ja gar net. Erzähl mir mehr, Teru“, sagte Kenny, wissbegierig wie er ist. „Nun, als die christliche Kirche einige Hundert Jahre alt war und stark an Macht gewonnen hatte, wollten unsere damaligen Vorfahren sich mit der katholisch Kirche verbinden um so den Leibhaftigen leichter besiegen zu können. Doch statt Unterstützung zu bekommen ging die Sache nach hinten los. Man nannte uns Gotteslästerer und Hexer und wollten Beweise haben und unsere Flügel sehn. Problem is nur, wir hatten keine, so behaupteten die Priester wir wollten sie net zeigen, weil wir in Wirklichkeit die Schwingen des Teufels auf unsrem Rücken hätten. Ergebnis, wir wurden verspottet und gejagt. Damals wie heute. Wir sind daher dem Vartikan en Dorn im Auge.“ „Ihr hattet es in den letzten Jahrhunderten nicht leicht, wie?“, sagte Ray. „Nein, die katholische Kirche hasst uns. Dennoch gab´s auch Leute die unsren Vorfahren geholfen haben, wie Leonardo Da Vinci, Van Hellsing, Michelangelo und Martin Luther. Auch die Päpstin Johanna hat versucht uns mehr in die kirchliche Gemeinde zu integrieren.“ „Die Päpstin gab´s? Die Kirche behauptet immer das Gegenteil“, meinte Kenny überrascht. „Ja, sie soll´s gegeben haben. Die Kirche redet viel, wenn der Tag lang is. Es heißt a, dass sie selbst ne Wächterin war oder zumindest mit ihnen verwandt, so genau weiß man das net. Denn es kann a passieren das Wächter normale Sterbliche in die Welt bringen.“ „Seit wann kennst du dich eigentlich so gut in unsrer Familiengeschichte aus, Teru?“, fragte ich, musste ich zugeben, von ihm beeindruckt. „Ich hab eben zugehört als Sacré uns mit dem Kram vollgequatscht hat.“ „Dann is es kein Wunder. Ich hör dem Geflügel nämlich nie zu.“ „Solltest du aber lieber, O-nee-chan. Du weißt wie böse Sacré da immer wird.“ „Sacré? Ihr meint diesen Engel, denn wir in England gesehen haben?“, fragte Max. „Oh, ihr habt den Wellensittich schon kennen gelernt?“ „Wieso sagt ihr alle Wellensittich?“ „Kenny, hast du dir den eigentlich mal genauer angeguckt?“ „Wie denn, Tyson? Ich bezweifle immer mehr das Kenny überhaupt Augen hat.“ „Kisa, wieso bist du so gemein zu mir?“ „Oh, du heißt also Kenny?!“, fragte Teru und seine Augen bekamen so nen merkwürdigen Schein. „Was zum...?“ „Mein Zwillingsbruder is en unheimlicher South Park Fan. Der wird sich weiß Gott was denken.“ „Oh, oh...“, meinte Max als Ayako ihm das erklärte. „Sag mal, Kumpel... Bist du schon mal tot umgefallen?“ „TERU!!! SO WAS MACHT MAN NET!!!“ „Man darf ja wohl noch fragen. Sei net so, Sister.“ „Du bist unmöglich.“ „Ich hab a ne Frage. Sind wir wirklich richtig?“, fragte Tyson, woraus wir schlossen das wir an unsrem Ziel angekommen waren. Vor uns stand ne riesige Villa, mit ner Mega Einfahrt und allem drum und dran. So was kenn ich eigentlich nur von Kai! Das Teil hatte ganz schön was zu bieten, so wie ich das sah. Sie war... Nun, wie soll ich sagen...

„Fett...!“ „Teru, lass dieses Ghetto Gelaber!“ „Ich red wie ich will, Katzenviech!“ „Duuuuuu!!“, knurrte ich, Max hielt mich noch zurück, da kam plötzlich jemand aus der Villa in unsere Richtung gerannt und schlich sie mehr als verdächtig nach draußen.

„Hey du? Was wird das wenn´s fertig is?“, fragte Tyson ihn, aber es kam keine Antwort. „He, bist du taub oder was?“ „Hände hoch, du bist verhaftet!“ „Okay, okay, ihr habte mich erwischt. Ich ruf danne mal schnell die Polizei!“, sagte der komische blonde Italiener, nachdem Max ihn gestellt hatte. „Daraus wird nix!“ „Schon wieder ertappt. Danne holte ihr schnell die Polizei. Wenn ihr alle geht, geht´s schneller.“ „Schluss jetzt mit dem Scheiß! Wer bist du und was willst du hier?!“, sagte Tyson schon ganz gereizt. „Dase könnte ich euche auch fragen.“ „Wir sind hier um Enrico zu nem Beyblade-Match herauszufordern“, erklärte Kenny. „Enrico? Wow, das is en verrückter Typ.“ „Wie meinst du das jetzt schon wieder? Unser Kumpel will ihn doch nur zu einem Match herausfordern“, sagte ich, nur bekamen wir von dem Kerl keine Antwort. „Hey, hast du deine Zunge verschluckt?“ „Kriegen wir a mal ne Antwort?“, sagten ich und Ayako immer ungeduldiger. Aber immer noch kam nichts. Bis er plötzlich unser Hände nahm und uns anstrahlte.

„Ah, ich habe noch nie so zwei bezaubernde Wesen gesehn. Eure Schönheit lässt die Sonne ganz Grün vor Neid werden. Ihr müsst Engel sein. Kein irdisches Wesen kann so bezaubernd sein.“

Wenn der wüsste...

„Spar dir die Anmache! Die Tomate wird auf dem Markt verkauft und die andere is eh lesbisch.“ „Wie bitte?“ „FÄNGST DU JETZT AUCH SCHON DAMIT AN, KAI?!??!?“, brüllte ich, aber Ray packte mich am Haarschopf, so blieb ein Mordanschlag aus. „Ganz cool bleiben! Verstanden?“, redete Ray auf mich ein und ich fing an zu schmollen. „Oooh...“ „Also, was ist jetzt mit diesem Enrico? Komm Kenny, wir stürmen jetzt die Villa und zerren den Schnösel persönlich raus.“ „Aber Tyson.“ „Hey, net stören!“, sagte der komische Typ. „Was hasten jetzt schon wieder?“ „Nun, Enrico is nicht da!“ „WIE JETZT?!?!!“ „Tyson, ganz ruhig bleiben.“ „Sagst grad du, Katzenvieh?“ „Teruuuuu!“ „Er ise nicht da, aber ich kanne euch zeigen wo er ist.“ „Na, worauf warten wir noch?!“ „Senior!“, rief plötzlich so en alter Kerl, der ebenfalls aus der Villa kam, offensichtlich ein Butler. „Ihr Ethikdozent ist da für den Unterricht, er erwartet Sie in der großen Bibliothek. Sie sollten ihn nicht warten lassen.“ „Ahr, eh, Diener Gustav. Ähm, bis gleiche!“ „Senior Enrico, warten Sie!“, rief der Butler los und wir verzogen entsetzt das Gesicht. „Senior Enrico!“ „Keine Zeit, Gustav, ich muss zum Ethikunterricht!!“, rief er zurück und lief einen Teil der Straße runter. „Bist du etwa dieser Enrico!?“, fragte Tyson ganz entgeistert. „Manchmal kommte es anders mal man denkt! Suchte euch lieber jemanden gegen dene ihr ne Chance habt“, rief Enrico uns noch zu, ehe er einen Abhang hinunterrutschte. Wir, neugierig wie wir sind rannten den Butler nach, sahen dem Abhang hinunter und konnten nur noch beobachten, wie Enrico sich auf und davon machte.

„Jetzt bekomme ich Ärger.“ „Tja, Arschgeleckt 100, Alter“, sagte Teru zum Butler. „Und was jetzt? Der Typ is auf und davon“, regte sich Ray auf. „Dann müssen wir ihn wohl suchen gehn. Ne andre Wahl haben wir eh net.“ „Gute Idee, Max! Wir fangen im Burger King an.“ „Nee, machen wir net! Du willst dir doch nur den Bauch voll schlagen“, meinte ich zu Tyson. „Hey, wird das noch was oder wie lange sollt ich noch warten?“, rief so en überreizter, riesiger Kerl der am Tor stand. Der Butler wurde hellhörig und schreckte auf.

„Verzeihen sie Pater Anderson, Senior Enrico ist mal wieder verschwunden.“ „Na toll! Ich hab besseres zutun. Bringen sie diesem Bengel endlich Benehmen bei!!“, keifte er rum. Sonst geht´s noch? Das könnte man auch freundlich ausdrücken.

Und, als ob er meine Gedanken lesen könnte schaute er zu uns hinüber. Er verengte nachdenklich die Augen, was net nur mich, sondern auch Teru und Ayako etwas nervös machte.

„AAAAAAAHR!!! KETZER!!!!“ „AAAAAHR!!! PSYCHO!!!!“, schrieen wir und genau wie Enrico zuvor schlitterten wir den Abhang hinunter. Und dann rannten wir so schnell es ging weg. Erst als wir wieder in der Innenstadt waren und uns sicher fühlten hielten wir an und verschnauften.

„Gott, was war das denn für en Freak!?“ „Ähm... gute Frage, O-nee-chan. Wieso sind wir eigentlich vor dem weggelaufen?“ „Ähm...“

...
 

Ich überlegte... und überlegte... und überlegte weiter, aber ich fand einfach keine Antwort. Erst nach weiteren fünf Minuten hatte ich so mehr oder weniger ne Antwort.

„Nun, ich denke, weil er uns gesehn hat und dann »Ketzer« geschrieen hat. Weller normale Mensch macht so was?“ „Aber wer war das? Oder besser, woher kennt der uns?!“, fragte sich meine Cousine. „Das fragst du noch, seit es so was wie Internet gibt? Schon mal auf Wikipedia gewesen? Das is en Mega Absatz!“ „Aber die werden da doch keine Bilder von uns haben. Was Wächter sind wissen die Leute, aber doch net wer.“ „Das war ja auch net irgendwer“, erklärte nun schließlich Teru, als er ausgeschnauft hatte. „Der is sicher vom Vartikan. Außerdem hat der Butler den Typen Pater genannt und sämtliche Geistliche hier stehn unter der Fittiche des Vatikans.“ „Teru, deine sonst so seltene Intelligenz erstaunt mich“, sagte Ayako überrascht. „Die hohle Karotte scheint sich zu ner Glühbirne entwickelt zu haben“, sagte ich. „Nee, wisst ihr, ich bin digitiert.“ „Digi was?“ „Karottemon! Digitiert zuuuuuuu...!!!“ „Klappe-jetzt-oder-du-kriegst-eine-in-die-Fressemon!“, sagte ich und zog ihm eine über. „Suchen wir lieber die anderen Schwuchteln.“ „Ja, O-nee-chan! Komm jetzt, Teru!“ „Ich will net. Will South Park gucken.” „South Park kommt erst nachts um zehn!“, keifte Ayako ihn an und schleifte ihren Zwilling hinter sich her. Vielleicht hatten wir auch Glück und würden Tante Miyako finden. Aber natürlich fanden wir sie nicht! Es war zum kotzen!

„Och man... Keine Tante und die Schwuchteln sind a nirgends... FUCK!“ „O-nee-chan…” „DAS IS NET ZUM AUSHALTEN!!! ERST DIESER PSYCHO UND JETZT DAS!!! AHR, ICH REG MICH AUF!!!!!“ „O-NEE-CHAN!! Mach mal lieber die Augen auf“, schrie meine kleine Cousine mich an und drehte meinen Kopf nach links. Da sah ich allerdings erst nur diesen Enrico. Aber da war auch Tyson der hinter ihm herlief. Und er war ziemlich angepisst.

Aber auch Enrico hatte so seine Probleme.

„Hey, wartet doch! Iche habe mich nur versprochen. Ich wollte sagen ihr seit wahnsinnig schön, net schön wahnsinnig“, rief er zwei Mädchen hinterher, die anscheinend sauer auf ihn waren. „Ich könnte doch nie etwas schlechtes sagen.“ „Hast du schon!“, sagte eine von ihnen und ließen ihn wieder eiskalt stehn. „Aber doch nicht gemeint!“ „Der hat echt kein Glück mit Frauen“, sagte mein Cousin. „Kisa! Teru, Ayako, da seit ihr ja. Wieso habt ihr euch einfach verpisst?“, fragte Tyson, als er auch uns endlich bemerkt hatte. „Reiner Instinkt! Und du? Wie lange rennst du dem Typ schon hinterher?“ „Net lang. Aber er hat nur die beiden Weiber im Kopf“, sagte der Japaner schon ganz entnervt und wir schauten zu Enrico. „Kommt schon, iche mache euch nen Vorschlag. Wir verbringen das Wochenende auf meiner Jacht und bestellen en paar schöne Kleider übers Internet.“ „So en gottverdammter, widerlicher...“, knurrte ich, als ich sah, mit was für billigen Anmachen Enrico um sich warf. „Du sprichst mir aus der Seele, Kisa. Hey Enrico!“, schrie Tyson zu ihm rüber. Zwar dauerte es nen Moment, aber er drehte sich wirklich zu Tyson um.

„Oh, euche gibt´s auch noch. Sorry, ich hab keine Zeit.“ „Du bleibst hier! Ich fordere dich zu nem Match heraus und du wirst gegen mich kämpfen ob du willst oder net!“ „Hör mal, Kleiner. Wenne ich die Wahl hab zwischen dir und den Girls, wie glaubst du entscheid ich mich? Komme wieder wenn du´s mit mir aufnehmen kannst. Ciao!“, sagte Enrico und verschwand mit einem Mädchen an jeder Seite. „Dieser! Ich kotze!“ „Ich hasse solche Männer.“ „Magst du überhaupt Männer, Kisa?“ „Natürlich net, sie is doch...“ „WAG DICH TYSON!!“, brüllte ich. „Wo is überhaupt der Rest?“, fragte die kleine Rothaarige. „Sind dahinten irgendwo. Die vermissen euch schon ganz doll.“ „Hach Tyson, ich liebe deinen Sarkasmus.“ „Ja, ich liebe ihn auch! Hab ich alles von dir, Kisa-sama!!!“ „Ja, knie nieder und leck meine Stiefel.“ „Aber sonst geht´s noch? Und sagen ich bin bekloppt!“, meinte Teru überaus angewidert. „Aber wir machen doch nur Spaß!“, sagten Tyson und ich zusammen und unsere Augen strahlten ihn an. Beim Anblick von vier so funkelnden Augen (eigentlich drei, mein beschädigtes muss ich ja abziehen) kapitulierte die Karotte und Tyson brachte uns schließlich zu den andren zurück. Die saßen am Brunnen und schauten net schlecht, als sie uns sahen.

„Ah, sieh an. Was war das eigentlich für ne Aktion vorhin?“ „Reiner Überlebensinstinkt, Ray. Wir haben euch doch von den Irren im Vatikan erzählt.“ „Und das war einer von denen?“, fragte Max erstaunt. „Der sah mehr danach aus als käm er aus der Klapsmühle, anstatt aus einer Kirche.“ „Gut beobachtet, Agent Skully!“, meinte Tyson plötzlich so altklug und legte einen Finger nachdenklich auf das Kinn. Und Max machte auch noch mit!

„Was meinen sie, Agent Mulder?! Könnte es sich hierbei um einfache Geisteskrankheit handeln? Oder wohlmöglich doch über anormal Phänomene? Bakterien, die andere Lebensformen auf die Erde gebracht haben, Agent Mulder?“ „Sicher net, Agent Skully. Ich sag der Typ selbst ist eine anormale Lebensform, Agent Skully.“ „Da könnten Sie Recht haben, Agent Mulder.“ „Jetzt hier noch einer Akte X verarscht kriegt er von mir en Gratistritt!“, sagte ich gereizt. „Also diese Geschichte hier wir von Minute zu Minute unlogischer.“ „Ray, fängst du schon wieder deinem Autoren-Quatsch an?“ „Wir haben dir doch verboten vor dem Schlafen gehn Horror-Bücher zu lesen“, sagte Kai. „Wenn Kisa andauernd ihre Stephen King Roman in der Gegend rumfliegen lässt. Ich bin eben neugierig!“ „Uh, wie putzig. Unser Ray Miezchen is ja en ganz neugieriges Teil“, sagte ich mit zuckersüßer Stimme und kraulte den Chinesen etwas. „Soll das ne Anmache sein?“ „Nö, ich bin nur extrem tierlieb.“ „Das is so lustig bei euch. Wenn das in Zukunft hier so weiter geht werd ich noch abkratzen vor lachen“, schwärmte Teru rum. „Wie soll ich das verstehn?“, fragte Kai. „Heißt das etwa du kommst jetzt a mit? Seh ich aus wie en Gemüsehändler auf dem Jahrmarkt?“ „Warum denn net, Kai? Willst du ihn hier lassen?“, fragte Tyson etwas erschüttert. „Ich würde noch viel mehr machen. Ich würde ihm die Klamotten runterreißen, ihn an nen Laternenmast ketten und einen Apfel in seine Fresse stopfen.“ „Tja, das war´s dann mit seiner guten Laune.“ „Komm Tyson, noch is nix verloren. Noch können wir uns retten.“ „Ihr redet, als wär ich ne Naturkatastrophe.“ „Bist du a!", antworteten wir alle. „Also der ultimative Katastrophen-Magnet bist und bleibst aber immer noch du, Kisa.“ „Das hast du mir heut schon en paar mal gesagt, leg endlich ne andere Platte auf. Kai, hör mal, wir drei sind alle Wächter. Wie mehr wir sind um so besser sind unsere Karten gegen die Dark Bladers.“ „Ich hoff´s für dich! Schließlich hocken uns die Dämonen ja hauptsächlich wegen dir im Nacken!!!“, keifte er. Aber sein letzter Satz tat mir richtig weh. Ich weiß ja des es meine Schuld is... Aber er mir das auch noch so unter die Nase reibt. Ich kann doch nichts dafür dass ich so geboren wurde. Nein, Kisa, nicht aufregen! Bloß nicht!

„Wie du meinst...“, sagte ich und knirschte die Zähne zusammen. „Kai, wie kannst du so was nur sagen? Kisa kann überhaupt nix dafür!!“, verteidigte mich Tyson. „Oh Tyson, das is ja so was von süß von dir!“, sagte ich meine Augen strahlten noch heller als zuvor. Und anscheinend so stark dass ihm schlecht wurde, den er drehte meinen Kopf weg.

„He!“ „Guck mich nie wieder mit diesem Blick an.“ „So schlimm?“ „JA!“ „Teru, sollten wir nicht lieber Mama suchen? Wer weiß wo die wieder gelandet is“, sagte Ayako zu Teru. „Kannst du sie net auf dem Handy anrufen?“ „Ich würd gern, aber meine Karte is leer.“ „Kein Problem, ich hab noch Kohle. Hoffentlich geht se a ran“, meinte ich und kramte mein Handy aus meiner Tasche. Im Telefonbuch suchte ich ihre Nummer und rief an, nur irgendwie kam nix.

„Was is?“ „Geht net! Was im Namen Gottes...?“, fragte ich und schaute auf dem Display. „WAS?!?!? KEIN NETZ!?!?!??!? JETZT VERARSCHT MICH SCHON MEIN HANDY!!!!!!! SO EN VERDAMMTER SCHEIß!!!!!“, brüllte ich und schmiss mein Handy die gegen die Wand. Das Ding knallte zwar voll gegangen, prallte aber zurück und mitten in mein Gesicht.

„O-NEE-CHAN!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie Ayako los als Blut aus meiner Nase geschossen kam. „BLUUUUUUUUUUT!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie auch schon Max, kurz nachdem sein Gesicht ganz blass geworden war. Ray versuchte währenddessen sich das Lachen zu verkneifen.

„Ey, geht´s?!“, fragte Tyson der als einziger normal geblieben is. „Ja, aber es tut scheißweh“, beschwerte ich mich und hielt mein Tempo an die Nase, das Ayako mir gab. Ich schaute schließlich zu Teru, der aus unerklärlichen Gründen sein Handy auf Kai gerichtet hatte.

„Teru, was wird das wieder?“ „Ich hab das Bild des Jahrhunderts geschossen.“ „Ach?“ „Eben, als du dein Handy in die Fresse gekriegt hast haben sich Kai´s Mundwinkel nach oben bewegt. Er hat geschmunzelt, und ich, Teru Misaki hab diesen Moment mit meinem Handy festgehalten.“ „Echt? Lass mal rüberwachsen!“, sagte Tyson und griff sich Teru´s Handy. Wir alle stellten uns um ihn herum und sahen uns das Foto an. Die Qualität war mies, aber man konnte wirklich ein Schmunzeln erkennen. Ich glaub´s ja net.

„Da is echt was. Ich glaub das gar net.“ „Kai schmunzelt echt.“ „Kisa, wir wär´s mit nem Pflaster? Du blutest alles voll.“ „Teru, das musst du auf dem PC bearbeiten und mir ausdrucken.“ „Wieso wenn ich fragen darf?“, fragte mich die Möhre mit verzogener Miene. „Ähm.. Vergiss es lieber, ich glaub der Schlag hatte es in sich.“ „Klebt dir lieber en Pflaster drauf“, keifte mich Kai an und schlug mir auf die Stirn, genau auf meine Wunde. In letzter Zeit war er echt fies zu mir. Ich denke, dass er noch sauer auf mich war. Als ich mich in Paris zu ihm ins Bett geschlichen habe, hatte dass das Team bemerkt. Tyson hatte sich beschwert, weil Kai ihnen unterstellt mir an die Wäsche zu gehn wenn se bei mir übernachten würden, aber er es sich bei mir bequem machen durfte. Kai kam zwar mit dem Argument, das er keine perversen Hintergedanken hat, so wie sie und seitdem hat von ihnen a keiner mehr was gesagt. Aber seitdem ließ Kai mich links liegen. Redete kaum mit mir und wenn kamen nur Gemeinheiten. Und ich hatte wirklich geglaubt das ich langsam wieder so was wie ne Freundschaft aufbauen könnte. Oder vielleicht... vielleicht... Nein!!! Ich darf net mal dran denken! Mensch Kisa, du weißt genau was passiert wenn du auf solche Gedanken kommst... Aber immerhin etwas gutes. Ich hatte aufgehört aus der Stirn zu bluten.

„So und was machen wir jetzt? Enrico hat sich verpisst, eure Tante erreicht ihr net. Also ich sag wir gehn essen.“ „Max, und so was von dir!“, sagte Kenny überrascht. „Wir hatten aber auch schon lang nix mehr. Ich hab Kohldampf und euch geht es sicher net anders.“

Da hatte er auch Recht. Kaum dass der Sonnenschein das gesagt hatte fingen unsere Mägen an zu knurren. Aber wirklich von jedem. In nächstbesten Café machten wir uns breit und schlugen uns erst mal richtig die Bäuche voll. Nur Max nicht. Und das wo er doch den Vorschlag gemacht hatte.

„Was hast du, Max? Hast du keinen Hunger?“, fragte Ray ihn. „Ich.. ich brauch...“ „Du brauchst was?“ „Seeeeeeeeeenf!!!!!! WO IST DER SENF!??!??!?!“, zischte Max mit furchterregendfunkelnden Augen. Sein Blick blieb bei Teru hängen, der sich grad das letzte bisschen Senf auf die Pasta gekippt hatte.

„Duuuu...!!!“ „Eh, Sorry, nee? Ich kipp mir nur überall Senf drauf!“ „Echt du auch?!?“, sagte der Ami jetzt wieder ganz friedlich. „Ich kipp mir auch überall Senf drauf. Dann schmeckt es einfach besser.“ „Alles schmeckt besser mit Senf!!! Es lebe der Senf!!!!“ „Toll, noch en Freak!“, maulte Kai rum. „Ey, nur weil wir beide die selben geilen Essgewohnheiten haben?!“ „Wir beide sind einfach cool, damit müsst ihr leben“, meinte Teru um so Max zu unterstützen. „Apropos Essgewohnheiten, was wird das eigentlich was du da machst, Kisa?“ „Was mach ich denn?“, fragte ich verwirrt Kenny und kippte meinen fünften Kaffee runter. „Das ist schon dein fünfter Kaffee und hast dir vorhin noch einen bestellt. Wenn du so weiter machst kriegst du noch nen Koffeinschock.“ „Koffein? Kenn ich net, was is das? Kann man das essen?“ „Du machst Witze, oder?“ „Nein Kenny. O-nee-chan trinkt seit sie dreizehn is immer so viel. Onkel Yuto hat auch immer so viel getrunken, wenn net noch mehr. Mittlerweile is sie gegen den Koffein immun.“ „A-ha...“ „Trink lieber net zu viel. Die Riesenlasagne die wir beide bestellt haben pack ich net allein“, sagte Ray zu mir. „Okay.“ „Wie groß is die denn?“, fragte Tyson. „Also wenn das stimmt was Yochel mir erzählt hat is die so groß wie Kenny.“ „Seit wann hörst du auf das was Mizawar sagt?“, fragte Teru. „Ey, er redet net nur Blödsinn.“ „Aber oft genug.“ „A wieder wahr... Hunger....“ „Ich kann langsam auch net mehr“, quengelte Ray mit mir. „Wenn ihr zwei so Hunger habt, dann nimmt euch ne Vorspeise und hört auf uns damit zu nerven. Und da ich so nett bin hab ich euch beiden glei was besorgt! Hier, kalorienarm und ohne Zusatzstoffe“, sagte Kai zu uns und knallte zwei kleine Dosen auf den Tisch. Zwei Dosen Whiskas... Ray und ich schauten auf unsere Dosen und dann uns gegenseitig.

„Kisa, ich hab das Gefühl Kai will und verarschen.“ „Weiß du was? Das denk ich auch! Kai, kann es sein das du uns verarschst?“ „Wie kommst du nur auf so was?“ „Ah, er ist wieder sarkastisch. Dann sind wir ja gerettet“, sagte Tyson erleichtert, während Ray die Katzenfutterdose betrachtete. „Kann man das essen?“ „Keine Ahnung. Ich hab gehört das man Hundefutter essen kann, aber bei dem bin ich überfragt.“ „Hat dir das a wieder Mizawar erzählt?“ „Nein Möhre, das hab ich aus nem viereckigen Kasten und in dem kann man ganz viele Bildchen sehn, das nennt sich Fernseher.“ „Uh, sind wir heute wieder schlau. Und so gereizt.“ „Das is weil ich Hunger hab.“ „Isst lieber weniger, du bist fett genug!”, sagte Kai und ich stieß meine Gabel, mit der ich die ganze Zeit rumgespielt hatte so fest in den Teller rein, das dieser in zwei brach. „Okay... Das muss ich mir nicht von nem Magersüchtigen sagen lassen.“ „Ich bin net magersüchtig, ich einfach nur ne bessere Figur als du.“ „Klar, du kotzt ja a besser als ich!!!“, sagte ich schließlich und versuchte ihn zu ignorieren, gelang aber net so richtig. Er zuckte wütend mit ner Augenbraue und die Luft war plötzlich ganz drückend.

„Wie... bitte...?!“ „Er ist wütend!“ „Und wie!“ „Bestimmt explodiert er glei!“ „Ob wir besser verschwinden sollten?“, fragte Ray den Rest des Teams und die Zwillinge. Diese willigten ein und setzten sich gleich ein ganzes Stück weg.

„Hast schon richtig gehört. Du hast schon als wir kleiner waren besser kotzen können. Da kann ich eben net mithalten.“ „Wenigstens hab ich ne Figur, und ne gute noch dazu!“ „Wenigstens kann ich von mir behaupten das alles echt ist. Und deine Haare sind auch schlecht gefärbt!“ „Sagt jemand mit einer Scheiß Augenfarbe und viel zu kleinen Titten.“ „Wie gesagt, meine sind wenigstens echt und deine sind zu groß!!! Bonze!!!!“ „Katastrophen-Magnet!!!“ „Arschloch!!“ „Schlampe!!!“ „EMO!!!!!!“ „DOMINA!!!!!!!!!!!“ „KÖNNT IHR ZWEI NET MAL EURE VERDAMMTE KLAPPE HALTEN!!??!??!???”, schrie Kenny uns an uns spritzte vom Stuhl. Wir alle starrten ihn überaus überrascht an. Das hätte ich jetzt echt erwartet und dem Kleinen gar net zugetraut. Kenny sich selbst anscheinend a net, denn er setzte sich mit knallroten Gesicht sofort wieder auf den Stuhl.

„S... Sorry...“ „Hey, schon gut, Kleiner!“ „Kenny, ich wusste gar net das du so temperamentvoll sein kannst“, wunderte sich Max. „Ich auch net. Also irgendwie find ich das peinlich.“ „Ach, so schlimm wie die beiden warste net“, meinte Teru und zeigte mit dem Daumen auf mich und Kai. „Du brauchst grad was zu sagen. Allein mit dir rumzuhängen is peinlich genug.“ „Ey, ich bin dein Cousin und der jüngste Sohn Michaels, respektier mich!“ „Du kannst mich mal, Scheiß Hip Hop Zwerg!“ „Ey, könnt ihr zwei euch net normal benehmen?!“, beschwerte sich Tyson. „Nee, können wir net!“, antwortete Teru barsch. „Also halt dich raus, Hermine Granger!!“ „HERMINE?!?!?!?!? DAS MUSS ICH MIR VON SO NER BLÖDEN LESBE NET SAGEN LASSEN!!!!!!!!!!!“ „Hey, noch so en Dummspruch von jemanden und es gibt Haue!“ „Mach doch, Ray!!!“ „KYYYYYYYYYYAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie irgendjemand vom Personal und wir schreckten auf. „Was sagte ich? Katastrophen-Magnet!“ „Was ist jetzt wieder los?!??!“, schrie Ayako und schaute sich mit dem Rest um. „Willst du das echt wissen, Sis?“ „ÜBERRÄÄÄÄSCHUUUNG!!!!!!!!“, schrie plötzlich jemand hinter uns und schlug auf uns ein, aber statt uns zu erwischen haute er nur den Tisch kurz und klein.

„ANDERSON!!!!!!!!!!!!!“ „Habt ihr etwa gedacht ich lass euch einfach so entkommen?! Ihr, die den heiligen Namen des Allmächtigen so in den Dreck ziehen. Er wird sich freuen, wenn ich ihm eure Leichen zum Geschenk mache.“ „Ich weiß net ob der das so toll findet. Nachdem was man uns erzählt hat mag er es lieber etwas schlichter und nicht ganz so blutig.“ „DU MACHST DICH WOHL LUSTIG ÜBER DEN HERRN, WAS DU WIDERLICHER DÄMON!??!?!?!!!!!“, brüllte dieser Asi los und wirbelte mit seinen bajonettähnlichen Schwerter rum. Bis er uns aber auch nur ansatzweise was tun konnte, kam die Inhaberin des Café und zog dem Pater mit dem Besen eine über.

„HE!!!! WAS SOLL DAS, WEIB!?!?!?!!? Willst du dich etwa Gott in den Weg stellen?!?!“ „Is mir egal was der liebe Gott Ihnen gesagt hat, aber er hat Ihnen sicher nicht befohlen meinen Laden auseinander zu nehmen. WAS FÄLLT IHNEN ÜBERHAUPT EIN, UND DAS ALS PASTOR!!!!!!!!!! ICH HAB GENUG DAVON DASS EURE LEUTE ANDAUERND ALLES KAPUTT MACHEN MÜSSEN!!!!!!!!!! UND WO SIND DIE 50 000 EURO, DIE IHR MIR FÜR DEN GANZEN CAPPUCCINO SCHULDET!??!?!???!?!“, schrie die Dame rum und haute immer wieder mit dem Besen auf ihn ein. Ha, besser konnte es net laufen, so hatte wir die Gelegenheit uns unauffällig zu verpissen.

„War das net der Pater der Enrico unterrichtet?“, fragte Kenny mal ganz allgemein. „Ja, und anscheinend gehört er a zur Iskariot-Organisation.“ „Die Typen vom Vatikan, die euch net leiden können?“ „Exakt, Raychen!“ „Sag net Raychen zu mir!!!!“, beschwerte sich der Chinese bei mir, während Tyson und Max losprusteten. „Und was machen wir jetzt?“ „Am besten RENNEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schriee Ayako und zeigte mit dem Finger auf ein paar Leute die auf uns zu kamen. „Oh Nee!!! Noch mehr von denen!!!!“ „Kisa, könnt ihr denn gar nicht gegen die ausrichten?“, fragte Max. „Eigentlich schon, aber wir dürfen nicht. Es is gegen das himmlische Gesetz Menschen anzugreifen, aus wellen Grund auch immer.“ „Wer denkt sich bitte solche beschissenen Gesetze aus?!?!“ „Keine Bewegung!“, sagten die Iskariot-Soldaten und umzingelten uns. „Misaki Kisa, Ayako und Teru, ihr werdet der Ketzerei beschuldigt und auf der Stelle verhaftet.“ „Ich und Ayako sind aber erst dreizehn. Eltern haften für ihre Kinder.“ „Keine Sonderwünsche für Gören und Ketzer.“ „Ohe. Wichser!“ „Und ihr kommt auch mit!“ „Wieso wir?!? Wir haben gar nichts gemacht.“ „Ihr hängt mit ihnen rum, damit habt ihr euch in Gottes Augen genauso strafbar gemacht.“ „Ihr nimmt sie nicht mit! Ayako, C-72, okay?!“ „Alles klar, Teru.“ „C-72? Was is das schon wieder?!“ „Wart´s ab, es wird lustig“, antwortete ich Max und wartete auf Teru´s genialen Plan. Die Zwillinge warteten noch einen kleinen Augenblick dann schoss Teru Feuer in die Luft und Ayako Wasser auf den Boden. Ergebnis, ein Nebel so dick wie Erbsensuppe.

„UND JETZT LAUFT!!!!!!!!“ „NIX DA!!!!!!! SCHNAPPT SIE EUCH!!!!!!!!!!!“ „KISA!!!!!! Wir holen Hilfe!!!!!! Die kriegen euch net!!!!!“, rief Tyson uns nach, aber Zeit zum antworten hatten wir net. Wir liefen sofort davon, die gesamte Iskariot-Truppe hinter uns. Na ja, besser als dass sie den Jungs hinterher rennen. Wir versuchten unsere Verfolger unterwegs abzuhängen, aber sie hingen an uns wie die Zecken. Oh, nie is Sacré da, wenn man ihn braucht. Typisch! Los wurden wir sie schließlich dank Teru. Er hatte mehrer Gemüsestände umgeschmissen, die in einer Fußgängerzone standen das in nem Riesengetümmel und ner großen Schweinerei endete. Aber ohne uns, den wir waren in einem ruhigen Teil der Stadt angelangt und verschnauften.

„Egal was dieses Geflügel sagt. Ich schlag die das nächste Mal zusammen, Gesetze hin oder her!!!“, sagte ich immer noch etwas außer Atem. „O-nee-chan, lass es lieber. Am Ende müssen wir nämlich die Sauerei wieder wegputzen. Blut und Reste lassen sich bekanntlich schwer beseitigen.“ „Wenn du willst schnipple ich die Typen so klein das du se nur einsaugen musst.“ „Hey Mädels, seht es doch mal positiv. Wir sind das Ungeziefer los.“ „DENKT IHR!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie schon wieder diese Psychostimme, die wir auch schon im Café gehört hatten. Die von Anderson. Der sprang von einem Haus hinunter und haute eins seiner Schwerter in den Boden.

„IIIIIIH!!!!!!! DIE OBERZECKE!!!!!!!!!!!“, schrie ich künstlich angewidert. „Ruft den Kammerjäger!“ „Habt ihr wirklich gedacht ihr werdet mich los?!“ „Ganz ehrlich? Ja!“, antwortete Teru. „Dann seit ihr mehr als dumm. Es war schon dumm von euch in mein Jagdrevier einzudringen. Nun werdet ihr auch die Konsequenzen dafür tragen!“, verkündete der durchgedrehte Pastor. Und auf ganz mysteriöse zog ein Wind auf und Papier flog durch die Gegend.

„EY!!!!! Noch nie was von Recycling gehört? Du bist voll der Umwelt-Mörder!“ „Du solltest dir lieber Gedanken um dein verfluchtes Leben machen, als um dass der Umwelt!“, meinte Anderson zu mir und fing wieder an so doof zu lachen. Zumindest sah ich jetzt mal was auf diesen Zetteln drauf war. Pentragramme. Oder so was ähnliches. Jetzt war nur die Frage für was die eigentlich gut waren. So sehr ich nachdachte, ich fand keine Antwort. Und Ayako a net, sie schaute genauso verwirrt drein wie ich. Teru allerdings fand da schon seine eigene, merkwürdige Erklärung für diesen Zirkus...

„Wow, fettes Graffiti! Und schnell ging des a. Nur en bissel eintönig. Aber das können wir ja ändern“, sagte mein Cousin und fing an mit einem Edding die Zettel von Anderson zu verschönern. „So, hier en Strichmännchen und da noch en Totenkopf...“ „Hey, hast du a noch en Edding für mich?“ „Klaro, Cousine. Wie mehr mitmachen um so schneller haben wir das ausgebessert“, sagte Teru und gab mir nen roten Edding, mit dem ich Herzen und doofe Katzenköpfe zeichnete. Ayako sah sich das noch ne Weile an, dann bekam auch die von Teru nen Stift und malte en paar Fische. Anderson allerdings stinkte das ziemlich, und das lag nicht am dem Edding-Geruch. Er wurde langsam wütend und schmiss eins seiner Schwerter gegen wie Wand, das zwischen mir und Ayako stecken blieb.

„Ey, was soll der Scheiß?!“, meckerte Teru. „Ihr gotteslästernden Geschöpfe wollt mich wohl für dumm verkaufen?!?! Mit mir treibt man keine Scherze. Ich werde euch zerstückeln und eure Seele ins Fegefeuer werfen, ihr dämonisches Gesindel!!!“ „Wieso sind wir dämonisch, wir hocken doch gar net jeden Tag im Mc´s?!“ „SCHWEIG, DU ABSCHAUM DER HÖLLE!!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie der wieder rum, ging aber diesmal zum Angriff über. Mit ausgestreckten Armen und mit einem Schwert in jeder Hand rannte er auf uns zu. Er holte aus, wir konnten noch ausweichen, nur war durch den Luftdruck nicht mehr viel von dem Boden übrig, auf dem wir standen. Überall Risse und der Beton flog uns um die Ohren.

„Okay, mir reicht´s! Du willst es ja net anders!“ „O-nee-chan, nicht!”, hielt mich Ayako ab. „Denk an das Gesetz.“ „Ach Scheiße. Können wir net ne Ausnahme machen!?“ „Du weißt wie Sacré über Ausnahmen denkt.“ „Kann der überhaupt denken!?!??!??!“, sagte ich langsam etwas schlecht gelaunt. „HEY!!!!!! DAS IST KEIN KAFFEEKLATSCH, HIER WIRD GEKÄMPFT!!!!!!!!“ „FUCK YOU!!!!!!!!!!!!“, schrie ich Anderson an und war bereit auf das Verbot zu pfeifen. Aber ehe ich meine elementaren Kräfte einsetzen konnte schlug der Pastor mit bloßer Faust auf mich ein und riss mich und Ayako, die ich bei meinem Freiflug erwischte zu Boden. Als Teru uns helfen wollte wurde dieser von Anderson weggetreten. Dann packte dieser geisteskranke Geistlich mich und Ayako am Haarschopf und zog uns wieder auf die Beine, wenn net grad sanft.

„So, jetzt habt ihr beide nicht mehr so ne große Klappe.“ „LASS UNS LOS, DU WICHSBEUTEL!!!!!!!!!!!!“, keifte ich ihn an, und er packte gleich noch fester zu. „Dir hat man wohl kein Benehmen beigebracht, du dämliches Weibsbild. Das wird Folgen haben. Das ist dass Problem bei euch elementaren Dämonen von Wasser und Erde. Ihr seit zu sehr von eure Umwelt abhängig. Dich unverschämtes Ding werf ich ins Meer und die andere wird in der brennenden Wüste ausgesetzt.“ „DAS WAGST DU NET!!!!!!!! LASS UNS AUF DER STELLE LOS!!!!!!!!!!“, schrie ich und wehrte mich, aber sein Griff war zu fest. Anderson versuchte uns zwar von der Stelle zu bekommen, aber Ayako und ich waren dafür zu stur.

„Jetzt benimmt euch gefälligst!!! Ihr verschlimmert eure Lage damit nur mehr!“ „NIEMALS!!!!!!!“, keifte Ayako. „Gut! Wenn ihr nicht wollt. Dann werd ich eurer Existenz hier und jetzt ein Ende setzen!!!“ „WAG DICH!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie Teru, der weiter hinten immer noch auf den Boden rumflog. Aber irgendwas stimmte net mit ihm... Er kniete auf dem Boden rum und hielt sich den Kopf.

„Sieh an, du auch. So ein hyperaktiver Feuerdämon wie du kann im Wasser genauso wenig überleben. Ich werde dich mit dieser nervigen Blondine im Ozean versenken.“ „VERSUCH ES DOCH!!!!!!!!!!!“, schrie Teru ihn an und lachte dabei hämisch. Ehe einer von uns verstand was los war attackierte mein Cousin Anderson. Während der Pastor auf den Rücken fiel, sprangen Ayako und ich zur Seite, um nicht von den Flammen erwischt zu werden.

„TERU!!!!!!! SAG MAL BIST DU WAHNSINNIG?!?!??!?!?“ „Tja, es schaut so aus, Cousine“, sagte er zu mir und sah mich an. Und bei seiner Augenfarbe stockte mir der Atem. Rot! Rotorangedurchzogene Augen. Das war net gut... Das war überhaupt net gut!!!!

„Teru. Brüderchen. Bleib ganz ruhig...“ „Oh, ich bin ruhig. Ansonsten hätte ich ihn schon an Ort und Stelle gegrillt. Gegrillter Pastor am Spieß, schmeckt bestimmt super. Das wär doch was für den Vatikan, für ihr nächstes Abendmahl in ihrer geliebten Kirche.“ „Teru, bitte, komm wieder auf den Teppich! Wir kriegen saumäßigen Ärger wenn du jetzt nen Menschen angreifst. Du weißt dass Megami bei so was ausflippt.“ „DIE ENGEL KÖNNEN MICH HINTEN RUM HEBEN!!!!!! ICH LASS MICH NICHT VON SO NEM FREAK HERUMSCHUBSTEN UND DÄMON NENNEN!!!!!!!!!!!!!!“

Es brachte einfach nichts. Teru´s Kräfte hatten seinen Geist komplett übernommen. Onkel Sato hat uns vor so etwas gewarnt. Wenn wir unsere Wut net unter Kontrolle bekommen gehn unsere Kräfte durch und wir verlieren den Verstand. Dann beherrschen die elementaren Kräfte uns und nicht wir sie. Gegen Teru zu kämpfen, während er auf diesen Mördertrip war, war überaus gefährlich, net nur für Anderson. Teru war in diesem Zustand viel stärker als normal, wohlmöglich würde er sogar mich und Ayako angreifen.

„Teru, bitte... Beruhig dich wieder.“ „Oh, ich beruhige mich schon wieder. SOBALD ICH DEN BESEITIGT HABE!!!!!!!!!!!!“, brüllte er seine eigenen Schwester an und feuerte auf Anderson, der noch net mal auf die Beine gekommen war. Den Jungen konnte man mit Worten nicht mehr besänftigen. Bevor Teru aber wieder mit einem Angriff loslegen konnte stand ich auf und lief zu ihm hin, aber er warf mich mit einem Feuerstrahl zu Boden. Als Ayako dies mit Wasser machen wollte, hob Teru nur die Hand und das ganze Wasser verdampfte. Und als dann auch noch Anderson mit wieder seinem fliegenden Schmierzetteln ankam, ließ Teru sie alle in der Luft abfackeln und warf Feuerbälle auf den Pastor.

„JA!!!!!! VERRECKE!!!!!!! HAR, HAR HAR!!!!!!!!!!!“ „TERU, JETZT KOMM WIEDER RUNTER!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, rief seine Schwester. „NIEMALS!!!!!!!!!! MIR REICHT´S!!!!!!!!!!!!! MAN HAT UNS SCHON LANG GENUG GEJAGT!!!!!!!!!! ICH WERDE DIESES SCHWEIN VERBRENNEN UND SEINE ASCHE DEN ENGELN ZUM GESCHENK MACHEN, IM HEILIGEN NAMEN MEINES VORFAHREN!!!!!!!!! DEM ENGEL DES FEUERS, MICHAEL!!!!!“ „Na komm ruhig, du kleiner Bastard!!!! ICH WERDE DICH WIEDER IN DAS VERFLUCHTE REICH ZURÜCKSCHICKEN, AUS DEM DU KOMMST!!!!!!!!!!“ „SAG MAL, SEIT IHR JETZT ALLE KOMPLETT BESCHEUERT GEWORDEN?!?!??!?!??“, schrie ich total angepisst von der ganzen Situation. Die beiden rannten aufeinander zu, Ayako hielt sich aus Angst schon die Hand vor die Augen. Ich konnte aber genauso wenig hinsehen, hätte sich nicht noch etwas in den Kampf eingemischt. Ein drachenähnliches Vieh kam auf uns zugerast und attackierte Anderson. Er flog durch die Luft, landete im Dreck und blieb da bewusstlos liegen.

„HEY, WER WAR DAS?!?!??!? WER MISCHT SICH DA IN MEINEN KAMPF EIN!??!???!??!“, schrie Teru rum, bis er ebenfalls von etwas erfasst wurde. Eine übergroße Welle die ihn, aber auch mich und Ayako mitriss.

„Ayako!!! Ayako, alles okay bei dir?!?!“ „Ja, es ist alles okay. Aber Teru...“, sagte sie, als die Welle weg war uns der Boden komplett aufgeweicht war. Sie kniete neben Teru, der nur da lag und sich nicht rührte.

„Kisa!!!! Kisa!!!!“, riefen einige vertraute Stimmen. „Jungs!!!!“ „Ist alles okay bei euch?“, fragte Max und half mir auf. „Ja. Nur Teru...“ „Was ist passiert?“, fragte Ray. „Seine Kräfte haben verrücktgespielt. Er hat die Kontrolle über sie verloren und sich vollkommen verausgabt.“ „Da sind wir noch mal rechtzeitig gekommen“, sagte Tyson erleichtert. „Das ward ihr? Könnt ihr mir dann a mal sagen wo dieses Riesenvieh auf einmal herkam, das Anderson den Gar ausgemacht hat.“ „Oh, dase war meine Schuld.“ „E-Enrico...?“, stammelte ich verwirrt, als ich ihn sah. „Und mich nicht vergessen“, sagte noch so en Knilch der hinter Enrico auftaucht. „Du bist doch der Typ auf Frankreich.“ „Ich heiße Oliver, falls du es vergessen hast!“ „Hab ich net, aber dennoch Danke. Echt, wenn du uns net geholfen hättest, wär das wohlmöglich böse ausgegangen.“ „Ach... eigentlich hatte iche ja keine Lust euch zu helfen.“ „BITTE?!??!?!?!?“ „Aber eure kleine Freund Tyson kam zu mir und hatte erzählt dase der liebe Anderson hinter euche her sei. Habe mich am Anfang erste mal kaputtgelacht. Danne hatten wir en kleinen Deal. Wenne er mich besiegt, würde ich euch helfen.“ „Und du hast ihn besiegt, Tyson?! OH, ICH BIN SO STOLZ AUF DICH!!!!!!!!!“ , schrie ich los und fiel Tyson um den Hals. „Hiiiiiilfäääää!!! Die würgt miiiiiich...!!!“, quengelte Tyson, aber die anderen, abergesehen von Kai, lachten ihn aus. „Sag mal, habt ihr auch diese Megawelle gerufen?“ „Diese übergroße Flut? Nein, mit der haben wir nix zutun“, erklärte Ray. „Und wer dann?“ „Das mit der Welle geht auf mein Konto!“ „MAMA!!!!!“, platzte es aus Ayako heraus und ich drehte mich um. „Tante Miyako!!!“, sagte ich ebenso überrascht, als ich die orangenen Haare sah. „Du hast uns tatsächlich gefunden.“ „Ja, aber es war wirklich net leicht. Ich hab die Stadt glaub ich dreimal auf den Kopf gestellt, bis ich endlich hier war. Und das auch ungewollt.“ „Dein Orientierungssinn ist wie immer beneidenswert“, sagte Ayako zu ihrer Mutter und Teru, den sie in den Armen hielt kam auch langsam wieder zu sich. „Eh... Was is passiert?“ „Guten Morgen, mein Junge“, sagte Tante Miyako. „Ah, Servus Mutter, gibt´s dich a noch?“ „Sei net so unverschämt!“, keifte sie und gab ihm ne Kopfnuss. Wir lachten los, während Enrico zu Anderson hinschlenderte.

„Tja, der wirde net so schnell wieder aufstehn.“ „Sagtest du nicht du willst ihn »ruhigstellen«?“, fragte Oliver. „Habe iche doch, nur anders wie gedacht. Ihn mit Amphilyon anzugreifen ware nichte besonders fair, gebe iche zu. Iche wollte ese zwar mite Worten versuchen, aber due weißte doch wie er iste, wenn es um solche Dinge geht. Abere vielleicht tut ihn der kleine Schönheitsschlaf gut.“ „Sei doch ehrlich, du wolltest dich nur vom Ethikunterricht drücken.“ „Was denn für Dinge?“, fragte Ayako, doch ehe Enrico uns antwortete nahm er uns wieder an der Hand. „Es tut mir leid, meine wunderschöne Ladys. Als iche sagte dase ihr Engel seit hatte iche net gedacht wie Recht iche damit hatte. Iche hätte glei sehn müssen dase ihre Wächter seit.“ „DER WEIß VON UNS?!?!??!“, schrie ich entsetzt. „Natürlich! Ihr müsst wissen dass wir einen Kumpel haben, der ein Wächter is. Ein Luftwächter.“ „E-Ein Luftwächter?!? Und ihr kennt den?!“, sagte Teru ganz verblüfft, als Oliver uns das erzählte. „Glaubt ihr uns etwa net? Wir können ihn euch vorstellen wenn ihr mitkommt. Ich bin sicher dass wir ihn bei Robert treffen werden.“ „OH JA!!!!! Bitte O-nee-chan!!!! Ich will unbedingt diesen Wächter kennen lernen. Dann sind endlich wieder alle vier Elemente vereint.“ „Als ob ich ne Wahl hätte! Tyson will doch unbedingt gegen diesen Robert kämpfen.“ „Ja, und dann mach ich ihn fertig! Tooooooood....!!!!!!!! Muahahaha!!!!!“ „Hatte der Kleine dase öfter?“ „Meistens! Ein Ausdruck seinen Kampfgeistes“, erklärte Ray. „Worauf warten wir noch!?!? Gehn wir zu Robert und mischen ihn richtig auf!!!“ „Ich kann euch gern hinbringen, wenn ihr wollt. Robert wird sich freuen uns zu sehn, oder Enrico?“ „Ja, so sehr dase uns mit dem Jagdgewehr seines Vaters gleich wieder dene Weg nache draußen zeigt“, meinte der blonde Italiener und die beiden lachten sich kaputt. Wir allerdings hoben die Augenbraun und schauten uns abwechselnd an. Die beiden Spakos merkten dies und hörten sofort auf. Oliver forderte uns auf ihm und Enrico zurück zu der Villa zu folgen. Tyson und Max halfen Teru, der immer noch etwas benebelt war beim laufen. Ich war keinen Schritt gegangen, da merkte ich das Ayako und meine Tante nicht mehr da waren.

„Max, wo ist Ayako?“ „Ähm, dahinten! Aber ich weiß nicht was sie da macht.“ „Ich schau mal, geh du schon mal vor“, sagte ich zum Blondschopf und ging zu ihr. Sie stand einer Wand und schaute interessiert um die Ecke.

„Ayako, was machst du da?“ „Pst!“, sagte sie und deutete mit dem Finger nach vorn. Da stand Miyako... zusammen mit Sacré, der sie ungeheuerlich in die Mangel nahm.

„Sacré, glaub mir doch. Ich hab keine Ahnung woher der Junge das weiß, aber ich versprech dir, weder Ayako, noch Teru oder Kisa haben was damit zutun. Das werden vielleicht von ihrem ominösen Freund wissen, der ja auch en Wächter sein soll. Und ich kann mir a denken wer es ist.“ „Ich hoff für dich, das es so ist, Miyako. Die drei machen uns schon genug Ärger. Besonders Kisa und Teru mit ihrer zu großgeratenen Klappe. Sie nehmen die Sache überhaupt net ernst und hängen stattdessen mit diesen Drecksgören rum.“ „Sacré, sie sind doch Kinder. Sollen sie ihr ganzes Leben einfach hinschmeißen ohne jemals richtig zu erleben was Freude ist?!“, protestierte meine Tante, bekam aber für diese Antwort von Sacré eine geknallt. Ich schreckte auf, konnte aber einen Schrei gerade noch vermeiden. Ayako hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund.

„Mama... Oh Sacré, dieser Mistkerl.“ „Ayako, geh am besten wieder zu Teru.“ „Ja, aber...“ „Geh einfach!“, sagte ich, wenn auch schon etwas genervt, aber sie ging schließlich. „Ach, eins noch Miyako!“, sagte nun auch wieder Sacré und ich spitzte erneut die Ohren. „Was en noch?!“ „Ich würde mich vielleicht noch etwas mehr auf Kisa konzentrieren. Sie macht in letzter Zeit dem Himmel an meisten Kummer. Allein dieses Pack mit dem sie sich abgibt ist schlimm genug. Und Megami-sama befürchtet dass sie Dinge entwickelt von denen sie genau weiß, das es verboten ist.“ „Wie soll ich das verstehn?“ „Das musst du nicht verstehn. Kisa weiß genau was gemeint ist und das sie eine Sünde begeht. Sprich sie mal drauf an, damit sie wieder auf den Boden der Realität kommt.“ „Mach ich...“, sagte meine Tante etwas scheinheilig und grinste, aber kaum dass der Wellensittich verschwunden war... „...Nicht! Was bildet der sich ein, dieses grüngefärbte Grillhähnchen?! Sagt mir wir ich die Kinder erziehen soll. Wenn die wenigstens auf mich hören würden! Ahr, das muss ich mit Sato klären, wenn das stimmt was Sacré über Kisa gesagt hat“, redet meine Tante und drehte sich um. Für mich das Zeichen mich ganz schnell zu verpissen und zu Ayako zu rennen.

„Und, hat Sacré noch was gesagt?“ „Ähm... Nein. Nichts mehr...“, log ich einfach mal. „Mädchen, wovon sprecht ihr?!“, fragte Tante Miyako die hinter uns auftauchte. „Äh.. Nix Wichtiges, Mama! Mädchenkram halt, he, he…” „Ja, is klar. Wenn ich euch beide net so genau kennen würde, dann…” „Hey! Kommte ihre jetzt oder nicht?!“ „Beeilt euch mal, sonst schlafen wir noch im Stehn ein!!!!“, riefen Enrico und Tyson, die noch etwas weiter weg standen. Meine Tante ließ es dann einfach sein und lief mir und Ayako hinterher. Wir wollten nur eins, so schnell wie möglich zu diesem Robert. Und vielleicht... Vielleicht begegnen wir auch ihm. Dem Wächter des vierten Elementes...
 


 

Endlich, das Ende. Das hab als ich fertig mit schreiben war auch. Was soll ich dazu noch sagen, außer das ich mit den Nerven fertig bin? Im nächsten Kapi treffen wir dann schließlich auf das letzte Element. Und den letzten Teil dieser Hirnlosigkeit.

das fehlende Element

Zu Thema: Hirnlos durch Deutschland - Wann hört das endlich auf?!??!

Um genau zu sein, jetzt! Dies ist der letzte Teil der Europafolgen. Mal wieder hab ich extrem gekürzt. Den ersten Kampf mit Kai und Johnny hab ich ganz weggelassen. Dann wurde es irgendwie zu kurz. Aber da es in meiner FF mehr um andere Dinge geht, als um Beyblade fand ich ihn net ganz nötig. Na ja, was soll ich noch groß sagen? Net viel. Nur das Lied was Teru und Tyson sagen soll das Lied von den sieben Zwergen sein. Ich glaub aber da sind zu viele »nä« drin >___>
 

- das fehlende Element
 

„Quak...“ „Quak...“ „...QUAK!!!!!“ „Quak...“ „Hört. Damit. AUF!!!!!!“, sagte ich vollkommen überreizt. Tyson, Max und Teru quakten schon seit drei Stunde nur dumm rum. Das hält doch keiner aus.

„Keks?“, fragte mich Oliver, der meine genervte Miene musterte. „Nee, lass mal“, sagte ich und winkte ab. Wir waren mitten in Deutschland, in nem riesigen Palast, dass, wie Enrico und Oliver es nannten, Robert´s »kleine« Hütte war. Klein, ja klar. Wir saßen jetzt alle schon seit über drei Stunde in nem genauso riesigen Esszimmer und warteten darauf, dass Robert sich endlich mal irgendwie melden würde. Ayako und Ray spielten die ganze Zeit Tic Tac To , Kai saß wieder mal da als wäre er tot und Tyson, Max und Teru quakten wie erwähnt um die Wette. Unsre beiden Schnösel saßen etwas abseits von uns, schlürften gemütlich Tee und plapperten ohne Punkt und Komma. Tante Miyako trank zwar auch Tee, die laberte aber net, sondern feilte sich die Nägel und das auch schon so lange, dass der ganze Nagellack verschwunden war. Und ich? Was werde ich wohl machen? Ich starrte möglichst unauffällig Kai an. Ja, ich konnte es a net glauben. Ich starrte Kai an. Ich, die Männer so abgrundtief hasste. Männer waren für mich unverständliche Wesen, voller Arroganz und Egoismus, die sich selbst am Nächsten waren. Gut, seit ich bei den Bladebreakers war hatte sich mein Weltbild über das sogenannte starke Geschlecht geändert, aber ich mochte Männer immer noch net. Und nun sitz ich hier und bekam meine Augen net von Kai los. Bestimmt bin ich verrückt oder so, anders konnte ich mir dieses Verhalten nicht erklären. Aber... Ich weiß net, ich fühlte mich in seiner Gegenwart einfach wohl. Klar, das tat ich bei den andren auch. Aber nur bei Kai hatte ich das Gefühl, dass er da ist, wenn ich jemanden brauche. Jemand, der mich net wegen meiner Sünden beschuldigt und dem ich nix vorspielen musste. Kai! Ausgerechnet Kai!!! Wohlmöglich... hab ich.. hab ich mich auch noch...

„AAAAAHR!!!!! Wo bleibt der Kerl?! Was fällt ihm ein uns einfach hier verschimmeln zu lassen?!“, nörgelte Tyson ganz berechtigt rum und klatschte die Hände auf den viel zu großen Tisch. „Hey, ganze ruhig bleiben, Tyson.“ „Genau, du darfst dich darüber net aufregen. Robert will uns nur aufziehn um zu zeigen das er wichtiger ist als wir.“ „So en eingebildetes Arschloch!“, motzte nun auch Teru rum. „Wir gehn jetzt und suchen diesem Kerl!“ „Ganz genau, du sagst es Teru!“ „Los gehst!!! Hei ho, hei ho! Wir sind vergnügt und froh!!! Nä nänää nä nänää nä nä, Hei ho...“, sangen die beiden und warten auch dann verschwunden. Wir schauten ihnen etwas nichtssagend hinterher.

„Kann es sein das die beiden einen an der Waffel haben?“ „Das fragst du noch so dreist, Oliver?“, sagte Ray und seufzte, bis auf einmal wieder dieser komische Butler von Enrico auftauchte, der uns begleitet hatte. „Wenn die Herrschaften erlauben würden. Master Robert ist bereit sie zu empfangen.“ „Na toll, und das grad wo die beiden Pflaumen gegangen sind“, meinte ich. „Teru und Tyson werden sich totärgern“, meinte Kenny. „Genau das ist doch das Schöne dran.“ „Dein Sarkasmus is echt net zum aushalten.“ „Mittlerweile solltest du dich aber dran gewöhnt haben. Kommst du a, Kai?" „Wenn´s denn sein muss“, sagte er grimmig und stand auf. Mist, ich hätte nicht wieder zu ihm schauen sollen, denn nun bekam ich meinen Blick wieder nicht mehr von ihm los. Ich verstand es nicht, ich wollte ihn nicht ansehn, aber ich konnte net anders. Das war mir alles zu hoch. Kai is en Arschloch! Und was für eins. Allein seine bonzige Art. Das sind die schlimmsten Männer! Net zu vergessen sein groteskes Outfit. Er hätte sich a glei en Zettel ankleben können mit der Aufschrift »Peitsch mich!«. Aber wieso schmachte ich ihn so an? Selbst Max und Ray fielen meine Blicke auf. Als sich ihre und meine trafen lief ich leichtrot an und versuchte ganz normal nach vorne zu schauen. Das könnte am Ende noch peinlich für mich enden. Peinlich und mit jeder Menge gebrochener Knochen...

„Hallöchen Robert! Hier draußen steht ne Überraschung für dich!“, rief Oliver als er an der Tür anklopfte. „Ganz ehrlich? Das klingt eher wie nach ner Morddrohung“, flüsterte Ayako und wir nickten ihr zustimmend zu. Enrico und Oliver öffneten schließlich die Tür, obwohl überhaupt keine Antwort kam. Wie dreist. Wir folgten ihnen einfach, wussten zwar net ob das so richtig war, aber war ja a egal. In diesem übergroßen Raum, der meiner Meinung wirklich viel zu groß war, saßen nur zwei Person. Zwei ganz komische Teile die ganz gemütlich Schach spielten. Das hieß wohl, der Typ hat uns wegen eines doofen Brettspiels drei Stunden warten lassen.

„Jungs, denkt ihr grad was ich denk?!“, fragte ich mit zusammengepressten Zähnen und legte einen Arm jeweils um Max und Ray. „Wer weiß, wer weiß. An was denkst du, Ray?“ „Ich denke grad dran mich aus den Fenster zu schmeißen und hoffe das ich auf einen sehr harten Stein lande, der mich aus meinem Traum holt, weil ich diese Unverschämtheit einfach net glauben kann!“ „Touché, Touché!“ „Oh Nein, das ist jetzt schon der dritte Zirkus in diesem Monat!“, sagte einer von den beiden. Der mit den lila Haaren war anscheinend Robert, nach dem was Tyson erzählt hat. Aber wer war das andere Würstchen? Egal wer das war, ich konnte ihn von vorne rein net ausstehn, aus einem einfachen und simplen Grund...

„Iäh, das hat rote Haare!“ „DAS?!?????!? SAG MAL WER BIST DU ÜBERHAUPT, DAS DU DIE FRECHHEIT BESITZT SO WAS ZU SAGEN?!?!???!?! NOCH NIE WAS VON RESPEKT GEHÖRT, DU DUMME PUTE!??!?!?!?!“ „Nee, net wirklich.“ „Hey Johnny, haste schon wieder verloren oder wieso brüllst du hier so rum?“, fragte jemand der hinter uns stand und auch in den Raum trat. Ayako und ich staunten net schlecht als wir IHN sahen. Die schwarzen Haare, die Augen, das Gesicht... Nee, oder?

„Aber... Aber das is...“ „PERVERSLING!!!!!!!!“, schrie Ayako ehe ich mich wieder fassen konnte. „Was is mit mir?“, fragte Kai, aus irgendeinen unerfindlichen Grund. „Niemand redet von dir!“ „Kai, is da etwas was wir net wissen?“, fragte Max. „Da gibt´s nix zu wissen. Aber ich kenn diese Bande doch. Wenn das Wort »pervers« fällt hat es doch immer was mit mir zutun.“ „Och, eine Runde Mitleid!“, sagte ich. Ich mach´s schon wieder... Ich sag Dinge die ich gar net meine. Was war bloß los mit mir, verdammt noch mal?!?!

„Enrico! Oliver, was habt ihr mir da schon wieder angeschleppt?“, fragte dieser Robert und zeigte auf uns. „Die sine uns nachgelaufe. Bitte, dürfe wir se behalte?!“ „Seiji?“, sagte Tante Miyako und verengte nachdenklich die Augen, als sie den Schwarzhaarigen sah. Wir wurden aber abgelenkt, als da so en komisches Geräusch zu hören war.

„Was zum Teufel...?“ „Ray, Teufel sagt man net!“ „Da kommt was... Aus dem Kamin.“ „Max, meinst du..?“ „Ja, Ayako, es kann nur ER sein!“ „Dann stimmt es also.“ „Ja, es stimmt alles! Es gibt ihn doch!“ „Häh?“ (alle) „DER OSTERHASE!!!!!!!!!!!!!!!“ „HÄÄÄÄH!?!??!??“, sagten wir alle. Nebenbei fragte ich mich noch was die schon wieder für Drogen genommen haben. Aber es kam wirklich was aus dem Kamin. Zwei Aliens , die ich als Teru und Tyson rausstellten. Die beiden klopften sich den Russ von den Klamotten, während sich meine Cousine und der Ami von ihnen abwandten.

„Eh, sind ja nur die Weihnachtwichtel.“ „Wie langweilig.“ „Ihr habt auch nix besseres zutun?“ „Oliver, erklär mir auf der Stelle was das soll, oder ich hol mein Jagdgewehr raus“, sagte Robert entnervt. „Und warum nennt die dich »Perversling«, Seiji?“ „Ja, das weiß ich a net.“ „Tu net so scheinheilig“, keifte ich. „Du bist uns in Paris begegnet und hast uns ausgelacht.“ „Und mich hast du dumm angemacht!“ „WAS?!!?! DU WIDERLING MACHST MEINE SCHWESTER AN!??!?!??“, schrie der Karottenkopf und ging auf diesen Seiji zu. Er wollte ihn am Kragen packen, da zog mitten im Raum plötzlich Wind auf. Ein warmer Luftzug warf Teru zurück. Der Rest, sprich wir standen mit offenem Mund da.

„Äh... Aber.. Aber.. Kann das denn sein?“ „Ah, ich hatte also Recht“, sagte meine Tante nun wieder. „Hö?“ „Du bist Seiji. Akira´s Sohn, nicht wahr?“ „Ähm, ja. Kenn ich sie?“ „Würde ich auch gern wissen. Woher kennst du ihn, Ma?“ „Na, was denkt ihr wohl? Er beherrscht die Luft, wie du eben zu spüren bekommen hast. Sein Vater ist ein Freund und ein Verwandter von uns. Seiji Misaki.“

...
 

„MISAKI!??!?!?!??!?“, schrieen wir entsetzt und starrten ungläubig meine Tante an. „M-Misaki!?!?“, stammelte Tyson los. „D-Der is echt einer von euch?!? Noch so en Teil?!? Und a noch en Wächter?!?“ „Ein Luftwächter, um genau zu sein. Ich bin ein Nachkomme Raphaels“, erklärte er ganz höflich und lächelte uns an. „Na, haben wir es euch net gesagt?“, sagte Oliver zu uns. „Jetzt seit ihr platt, nee?“ „Und wie...“ „Bist du echt mit dieser Zirkusbande verwandt?!“, fragte der Rotschopf. „Geht dich das was an?!“, fragte ich zynisch. „Wohl nicht, oder?! Und du!! Was sollte das in Paris?!?! Hä?? Hast wohl keine Manieren!!!“ „Wer hier keine Manieren hat is ja wohl offensichtlich“, meinte Kai. „Fresse!“ „Seiji, wase ise da gelaufen? Ise ja ganze was Neues, dase du einfache mal so Flirtest.“ „Das war net geflirtet. Ich hab ihre Steine gesehn und mir glei denken können das sie Verwandte von mir sind. Das war nur en Begrüßungsküsschen, das machen die Mädels auf meiner Schule andauernd.“ „AAAAAUSZEEEEIT!!!!!!!!!!!!!“, brüllte Tyson los. „Was is hier eigentlich los? Kisa hat uns doch erklärt das Sterbliche nix von den Wächtern wissen dürfen.“ „Genau, ich dachte das wär verboten“, meinte Kenny. „Ach und wieso wisst ihr das?“, fragte der Franzose mit hochgezogener Augenbraue. „Ähm... das is ne ganz doofe Geschichte auf die wir nicht weiter eingehn wollen.“ „Nun gut, um es einfach zu machen. Wie ihr unschwer erkennen könnt sind wir allesamt blaublütig“, fing Robert an zu erklären. „Und unser Stammbaum ist mehrere Hundertjahre alt. Unsre Vorfahren besaßen große Macht und gewährten den Wächtern in ganz Europa Schutz vor der Allmacht der katholischen Kirche, da diese von ihr verspottet...“ „Wissen wir...“ „...verachtet...“ „Robert...!!!!“ „...und gejagt wurden, aufgrund weil sie nie...“ „Äh Hallo? – Kann der mal aufhören zu labern? - Das wissen wir!“ „... wirklich beweisen konnten das sie von Engeln abstammten. Ihr müsst wissen, als mein Ururururgroßvater...“, laberte Robert immer weiter. Es schien kein Ende zu nehmen, bis Oliver, Johnny und Seiji auf ihn stürmten. Die beiden Jungs packten Robert, während mein merkwürdiger Verwandter ihm den Mund zu hielt.

„Hör mir jetzt genau zu. Ich nimm jetzt meine Hand vom Mund. Und wenn du es wagen solltest wieder über deine Familiengeschichte zu labern, werden wir dich leider töten müssen. Verstanden?“, sagte Seiji als sei er die Ruhe in Person, allerdings brachte Robert nur schwer nen Ton raus, was Johnny wütend machte. „Sag Ja, sonst werd ich dir die Klappe mit Sekundenkleber zuleimen. Oder ich stech dich ab, je nach dem was ich als erstes finde.“ „M-HMM!!!!“ „Geht doch...“ „Ah, Jungse, ihr habte uns vor ne grausame Tode gerettet!“, sagte Enrico theatralisch und Ray lehnte seinen Kopf leicht in Tyson´s, Max´ und meine Richtung. „Die sind ja genauso asozial wie wir.“ „Se.. Sekunde, ich versteh das hier jetzt grad net!“, sagte meine Tante. „Seiji, was machst du hier bei Sterblichen? Und wo ist dein Vater? Hätte sich ruhig mal melden können, der Idiot. Wo is der überhaupt?“ „Ähm, er is schon mal net hier. Er nervt nämlich. Robert´s Vater ist ein Fan von Dad´s Büchern, die haben sich mal bei ner Messe kennen gelernt und so kam eins zum andrem. Und weil Dad nen Ideenstau hat und da immer nervt hab ich den lieben Robert drum gebeten, das er mich für ne Weile aufnimmt, was a selbstverständlich getan hat. Gell Kumpel?“ „Du dreistes Miststück hast dich einfach hier einquartiert ohne mir a nur en Wort zusagen“, sagte der Lilahaarige, als Seiji mit einem breiten Grinsen seinen Arm über die Schultern legte und ihn doof angrinste. „Ich hab dich a lieb.“ „Spätestens jetzt is klar, dass er wir en Misaki is“, sagte Ray. „Diese Art gibt´s nur einmal auf der Welt.“ „Oh, das war aber en süßes Kompliment, Rayilein.“ „Aber immer noch, Schatzilein.“ „Hasenpupsi!“ „Honigpferdchen.“ „Könnt ihr euch a wie normale Leute benehmen, oder seit ihr echt so gestört?“, fragte Johnny und überaus angewidert, während Max Tyson´s Mütze nahm und so tat als müsste er reinkotzen. „Nee, wir sind so gestört. Probleme?!!“ „Kisa, sei höflich. Wenigstens einmal!“ „Oh...“ „Ich hätte da auch ne kleine Frage!“, meldete sich Robert zu Wort. „Was wollt ihr eigentlich von uns?“ „Ja, das beantworte ich dir gern!“, sagte Tyson und ging auf Robert zu. „Weißt du noch wer ich bin?“ „Hm.... Net wirklich. Ah, Sekunde, jetzt fällt es mir ein. Du bist doch die Küchenhilfe die ich letzten Monat rausgeschmissen hab. Hab ich dir net gesagt du sollst dich hier net mehr blicken lassen?!“ „ICH BIN KEINE KÜCHENHILFE!!!!!! Ich bin en Beyblader und mein Name ist Tyson Granger“, keifte er Robert an und hielt ihm Dragoon vor die Nase. „Ah, die beleidigte Leberwurst. Dachte du hättest dich vom Schiff geschmissen, nachdem ich dich fertig gemacht hab.“ „Wär a fast so gekommen. Aber er hat es dann in Erwägung gezogen sich bei uns auszukotzen uns mit uns Titanic zu gucken, damit er die Bestätigung hatte, das es noch größere Loser gab als er selbst.“ „Musst das jetzt jedem erzählen, Kenny?“, knurrte Tyson den Kleinen an. „Entschuldigung...“ „Nett! Und weiter?“, fragte Robert total gelangweilt. „Also, nachdem ich mich ausgekotzt hab und den Jack ausgelacht hab, war ich wieder zu menschlichen Aktivitäten fähig und hab mir ein Ziel gesetzt. Robert!! Wir, die Bladebreakers fordern euch zu einem Match auf!“, sagte Tyson und zeigte mit dem Finger auf den lilahaarigen Schnösel. Eine Weile herrschte Stille, Max, ich und Ayako tauchten untereinander fragende Blicke aus. Bis nach einigen Sekunden nicht nur Robert, sondern auch Oliver, Enrico und Johnny lauthals loslachten.

„Das war wirklich der beste Witz den ich seit Jahren gehört hab“, meinte Oliver und wischte sich ne Träne weg, die ihm wegen dem vielen Lachen in die Augen gestiegen war. „Was war daran bitte witzig?!? Wir meinen das vielleicht ernst!!“, fauchte ich rum. „Schätzchen, ich erzähl dir jetzt Mal was. Fast jeden Tag kommen irgendwelche kleinen Kinder und wollen sich mit uns messen. Aber keiner von ihnen konnte es mit uns ansatzweise aufnehmen. Wieso solltet ihr das grad packen?“ „Weil wir nicht irgendwer sind. Wir werden es nicht nur mit euch aufnehmen, sondern wir werden euch auch besiegen.“ „Pah, die Klappe aufreißen kann jeder“, meinte Johnny. „Hört mal, wir tun euch nur en Gefallen. Indem wir euch vorwarnen erspart ihr euch die Demütigung.“ „Selbst wenn. Wir kämpfen trotzdem. Vorher werdet ihr uns nicht los!“ „Genau!“, stimmte ich Max zu. „Also das ist doch...“ „Warum denn nicht?“, meinte dann plötzlich Seiji. „Seiji!“ „Ach komm schon, Johnny. Ich mein, sie haben bestimmt ne Menge auf dem Kasten, immerhin sind sie die asiatischen und die amerikanischen Beyblademeister. Du beschwerst dich doch immer an meisten von euch allen, das dir langweilig is.“ „A wieder wahr...“ „Du kennst dich ja erstaunlich gut aus. Bist du a en Blader?", fragte mein Cousin. „Ich? Nö, ich bin Fotograph. Am liebsten knipse ich Leute im alltäglichen Leben, besonders tollpatische Dinge.“ „Ja, das glaub ich...“, sagte Ayako dazu. „Wase sagste du, Robert? Eine wenig Abwechslung ise doch gar net so verkehrt. Danne kannste auch deine neues Beybladestadion einweihen.“ „Hm, da hast du auch wieder Recht.“ „Also was ist? Kämpft ihr nun gegen uns oder nicht?“, fragte Tyson schon ganz ungeduldig. „Also schön. Ihr wollt unbedingt eine in die Fresse? Das könnt ihr haben! Morgen machen wir euch fertig.“...
 

Ja, nun war Morgen. Und nun standen wir hier mitten im Stadion, vor den Kampf mit den Majestics. Den Namen hatte sich einer von denen im letzten Moment aus der Nase gezogen. Wie sie darauf kamen, war ne andere Sache, war zudem auch net weiter wichtig. Meine Familie, oder eher was davon da war saßen in unserer Nähe und Ayako jubelte schon wie ne Verrückte. Eigentlich hätte ich gehofft der Kampf würde ganz gelassen über die Bühne gehn. Tja, nix war´s. Robert hatte uns in sein Stadion geschleppt und fast die ganze High Society eingeladen. Was sollte ich dazu noch sagen?

„Also, wie gehn wir gegen die vor?“, fragte ich, während wir alle auf der Bank saßen. „Hm, gute Frage“, war Kenny´s einzige Antwort. „Wir haben keinerlei Informationen über ihre Taktik oder ihre Stärke. Hast du einen Vorschlag, Dizzi?“ „Ich möchte dann dieser Stelle erst einmal sagen das ich mich geehrt fühle, hier überhaupt mal wieder ne Sprechrolle in dieser Story zu bekommen.“ „Dizzi, nicht du auch noch...“ „Tut mir Leid, aber ich kann doch net die ganze Zeit mit nem aufgeschlagenen Laptop durch die Gegend laufen. Außerdem, stell dir vor ein Dämon macht dich zu Schrott. Oder die Dark Bladers...“ „Was ist mit uns??!“, fragte eine uns ganz bekannte Stimme. Wir drehten uns um und sahen die Dark Bladers im Halbschatten stehn.

„IHR?!?!? Was wollt ihr hier??? Kann das net bis nach dem Kampf warten?!?“, fragte Tyson wütend. „Jetzt warte doch mal. Ihr versteht das alles total falsch“, erklärte Lupinex. „Was gibt es da falsch zu verstehn? Seit Tagen rennt ihr uns hinterher und wollt uns kalt machen“, meinte Ray wütend. „Mag sein. Aber glaubt uns, wir wollen euch nix tun. Zumindest jetzt noch nicht.“ „Nicht sehr überzeugend, wenn man mich fragt.“ „Wie Recht du hast, Dizzi!“, sagte ich zu ihr. „O-nee-chan, alles okay?” ,,Was sind das denn für Clowns? Hey, Halloween is erst in zwo Monaten, damit ihr´s wisst!“, rief Teru, der mit Ayako, Miyako und Seiji im Publikum saß zu den Dark Bladers runter. „Kisa, is da auch wirklich alles okay? Wir trauen diesen Figuren da net.“ „Nein, Nein! Alles okay, Tante Miyako“, rief ich zu ihr hinauf. „Also? Was habt ihr zu sagen?“, fragte schließlich Ray. „Wir wollen euch nur um einen Gefallen bitten!“ „Und der wäre?“ „Bitte, Bitte hilft uns!!!!“, sagten sie total synchron und warfen sich vor uns auf den Boden. „Ihr seit die Einzigen die uns aus diesem erbärmlichen Leben befreien können!!!“ „Nenn uns einen Grund warum wir das tun sollten?“, forderte Max sie auf. „Also schön!“, sagte Sanguinex und stand auf. „Genauso wie der Stammbaum der Wächter und der dieser...“

Mit einem überaus wütenden Gesicht zeigte er auf die andere Seite des Stadions, wo Robert und sein Team standen. Besonders Enrico fiel auf, der winkte wie en Verrückter zu mir und Ayako rüber. Toll, echt... Er hätte nie aufgehört, hätte Johnny ihm net ins Gesicht getreten.

„Ja, wir wissen was du meinst.“ „Gut. Also, unser Stammbaum ist mehrere Hundertjahre alt und unsere Familien besaßen große Macht und..“ „ICH WILL´S NET HÖREN!!!!!!!!!!“, schrie ich los und hielt mir meinen Soul, der zur Pistole wurde an den Kopf. „Kisa?“ „Ich will net schon wieder so ein Gelaber hören!!! Er fängt schon so an wie Robert!! Da erschieß ich mich lieber bevor ich wieder zugelabert werde. Dann hatte ich wenigstens nen schönen Tod.“ „Du leist die mir net zufällig aus?“, fragte Tyson. „Such dir ne eigene Knarre!“ „Na, na, hier bringt sich niemand um.“ „Schade...“ „Was ich versuche euch zu erklären! Unsere Vorfahren und die dieser Drecksplagen waren seit je her verfeindet. Immer wieder haben sie versucht sie in irgendeiner Weise zu besiegen, doch scheiterten immer und immer wieder. Aus ihrer Verzweiflung schlossen sie schließlich mit dem leibhaftigen Bösen einen Pakt. Er gab ihnen die Kraft gefallener Bit Beasts und machte unsere Vorfahren zu Halbdämonen. Als Ausgleich mussten sie ihm im Kriegszug gegen die Engel zur Seite stehn. Wir wurden zu den Dämonen die ihre Sünde verkörperten. Die Todsünde Hochmut!!! Jahre vergingen aber sie schafften es einfach nicht die Vorfahren dieser Knilche zu besiegen, denn sie standen unter dem Schutz der mächtigen Vier und somit a unter der des Himmels.“ „Und was hat das mit uns zutun?“, fragte Max. „Ihr werdet die Knilche für uns besiegen. Ihr steht ebenso unter den Schutz des Himmels, euch wird niemand in die Quere kommen. Wenn sie endlich von ihrem hohen Ross fallen sind wir von unserem Fluch befreit.“ „Warum sollten wir euch helfen? Ihr wolltet uns umbringen“, protestierte Kenny. „Nun das is ganz einfach!“, begann Cenotaph zu erklären und packte Kenny. „Denn wenn sie das net tun, werden wir dich an Ort und Stelle aufschlitzen.“ „WAS?!?!?“ „KENNY!!!!!!“ „Schwanzgesicht, das is Erpressung!!!!!!“, sagte Ray. „Wir nennen es Mittel zum Zweck.“ „Das läuft auf´s Selbe hinaus!!!“ „Hey, wird das heute noch was?!?“, rief Oliver ungeduldig zu uns rüber. „Na los, auf was wartet ihr noch?!“, drängte uns Zomb. „Gut, wer geht?“ „Ich geh freiwillig. Ich mach diesen kleinen Pimpf zu Mus!“, sagte ich und trat zur Arena. Meinen Beyblade hielt ich fest in meiner Hand. Aber etwas stimmte nicht. Dramania vibrierte leicht. Was hatte sie denn?

„Hm, wie mach ich dich am besten fertig? Langsam oder schnell? Ich denke ich mach´s schnell, eine Dame soll mach schließlich net quälen.“ „DAS is keine Dame!“ „HAT DICH IRGENDJEMAND GEFRAGT, DU BONZE!??!????!?!“, brüllte ich zu Kai. Also so langsam...

„Und was dich betrifft. Wenn du bladest wie du Sprüche klopfst tust du mir Leid!“ „ALSO BEYBLADER!!!!!!!!! SEIT IHR BEREIT!?!?!?!????“ „DJ!!!!!!! BRÜLL NET IMMER SO!!!!!!!! WAS MACHT DU ÜBERHAUPT HIER???!?!?!?!?!“ „WAS ICH HIER MACHE!?!??!???! Also ich darf doch bitten, was is ein Kampf ohne den DJ?!? Ich MUSS dabei sein. Außerdem hat mir Robert so viel Geld geboten, da konnte ich einfach net wiederstehen!!“

...
 

Okay... Ich hoff der weiß, das Habgier ne Todsünde is. Die Stille im Stadion war genauso ne Sünde. Kein Mucks, gar nichts. Das Einzige was man hörte war das Husten eines alten Opas in der letzten Reihe und noch das Summen einer Mücke, die grad ihre Runde drehte. Dafür waren die Gesichter, die meine Teamkollegen machten der Hammer. Selbst Kai war das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.

„Alter, wie nötig muss man´s haben?!“ „Jetzt lass den armen Mann in Ruhe. Außerdem lässt sich ein Top-Blader nicht von Kleinigkeiten ablenken oder reizen. Aber nicht einmal das kannst du. Ich will gar net erst wissen wie du im Beybladen bist.“ „Das zeig ich dir gerne!!!“, sagte ich in einem gereizten Ton und befestigte Drami am Starter. „Drei!! Zwei!! EINS!!!!! LET IT RIP!!!!!!!!!!!!!”, schrieen Oliver, unsere Blades flogen in die Arena. Kaum trafen sie aufeinander sprühten Funken und Drami gewann die Oberhand.

„Ja, sehr gut! Das machst du prima, Dramania“, feuerte ich sie an. „Was macht dich bitte so sicher das du gewinnen wirst?“ „Ganz easy. Weil ich von allen Seiten unterstützt werde. Ich hab Dramania im Ring und mein Team hinter mir, wieso sollte ich also Angst haben?“ „Süße, du kapierst wohl den Sinn des Spiels net! Beim Beybladen geht es darum wer Talent und Stärke hat, net wie gut man sich mit seinen Kollegen versteht.“ „Dann hast du eben noch net den Sinn des Lebens kapiert.“ „Wie?“ „Beim Beybladen geht es um mehr als um Stärke. Das ist ein Teamsport, trotz dem das nur einer im Ring steht. Man braucht die seelische Unterstützung jedes Teammitgliedes. Es gibt eben nun mal Dinge im Leben, die kann man net kaufen!!“ „Und für alles andere gibt´s Master Card!“ „MACH DICH NET ÜBER MICH UND MEINE FREUNDE LUSTIG!!!!!!!!“ „Freunde? Ihr sollt Freunde sein? Ihr streitet euch und meckert rum wo es nur geht. Und so ein Haufen wie ihr wollt Freunde sein? So weit ich das weiß, benehmen sich Freunde aber anders.“ „Ja, es mag sein dass wir uns streiten, ankeifen und auf dem anderem rumhacken. Aber das ist nur ein Ausdruck unsrer Freundschaft. Wir müssen uns nicht immer verstehn, immer zusammenhalten. Wir sind füreinander da, auch wenn wir uns anzicken. Aber wie sollte das jemand wie du verstehn?!? Also dann Drami, mach ihn...“, befahl ich doch mitten im Satz blieb mir die Luft weg. Ich konnte mich nicht bewegen. Aber, was ist das? Etwas kam auf mich zu. Ein Pferd. War das Oliver´s Bit Beast? Es kam auf mich zu, es sah aber aus als würde es flüchten. Es sah so real aus. ZU real.

„Er... Er ist hier...“, rief es, seine Stimme klang so gedämpft, als käme sie aus weiter Ferne. „Er... hier... Ist hier... Der Verräter. Tot... Alle sind tot..“, rief er ein letztes Mal, dann verschwand das wunderschöne Pferd einfach. Aber net freiwillig. Ich spürte Entsetzen, aber es kam nicht aus meinem Herzen. Ich sah die Erinnerungen eines anderen... Dann erkannte ich Umrisse. Ein dunkler Umhang flatterte im Wind, ich sah Blut von einer Hand auf den Boden tropfen.

„Du?! Was machst du hier?“, sagte jemand, eine weibliche Stimme. Sie klang, als würde derjenige genau neben mir stehn. Sie kam mir so bekannt vor.

„Was denkst du? Rache! Ich und Gott haben noch ne Rechnung offen. Aber zuerst rechne ich mit euch ab. Deine Freunde in den andren Teilen des Himmels hab ich schon beseitigt. Und nun bist du dran. Verabschiede dich von der Welt, Hüter des himmlischen Zentrums, Dramania!!!“...
 

„KISA, KOMM ZU DIR, VERDAMMT!!!!!!!!!!!!“, riss mich Tyson´s Stimme wieder aus meinen Hirngespinsten. Ich kam zu mir uns das wie Oliver´s Blade auf mich zugerast kam.

„Das war´s dann!!!“ „Net so voreilig!!! DRAMI, WEHR DEN ANGRIFF AB!!!!!!!“, rief ich ihr noch zu. Oliver´s und mein Blade trafen aufeinander, ein starkes Licht blendete und beide. Etwas flog an mir vorbei. Mein Beyblade. Na toll... Ich hab´s vermasselt. Zwar drehte sich Oliver´s Blade auch nicht mehr, aber meiner war nun mal draußen, also hatte ich verloren. Es kotzte mich an, ausgerechnet gegen so einen verlieren zu müssen. Ehe ich wieder zu meinen Freunden ging, sah ich noch zu Oliver, der seinen Blade betrachte, ehe er zu mir schaute.

„Na ja, ich muss schon zugeben das du mehr zu bieten hast wie die meisten andren Blader. Für ein Mädchen überaus ungewöhnlich. Aber du beeindruckst mich net wirklich. Deine Worte von wegen Freundschaft waren ja wohl nur heiße Luft. Beim Bladen zählt nur die eigene Stärke und nicht wie fest das Band einer sogenannten Freundschaft sind.“ „DU KLEINER....!!!!!!!!!!!“, knurrte ich los und wollte mich schon auf ihn stürzen, aber Tyson und Max waren schon zur Stelle und schleppten mich zurück auf die Ersatzbank.

„Gaaaaanz ruhig bleiben!“ „Aber der Dreckkerl macht sich über uns lustig. So was lass ich mir net gefallen!!!!!“ „Dir bleibt keine andere Wahl“, redet Tyson auf mich ein und drückte mir Drami in die Hand. „Was war eigentlich los mit dir? Wieso hast du deinen Angriff gestoppt?“, fragte Max. „Ich weiß nicht was plötzlich in mich gefahren ist. Da war plötzlich so ein vertrautes Gefühl. Es war, als hätte ich etwas aus vergangenen Tagen gesehn. Und dann konnte ich plötzlich einfach nicht mehr.“

Waren das etwas Erinnerungen von Drami? Und der andere Typ, das is doch der Leibhaftige gewesen. Cherry´s Worte hallten wieder in meinem Kopf. Was haben die Bit Beasts bloß mit den Engeln zutun..?..

„Tut mir Leid, das ich´s vergeigt hab, Jungs.“ „Hey, is doch net schlimm. Jeder verliert mal“, munterte mich Max wieder auf. „Tz, typisch Gotteshuren! Kämpfen können se vielleicht noch, aber zu was anderem sind sie net zu gebrauchen“, meinte Sanguinex gehässig. „PASS AUF WAS DU SAGST!!!!!! Außerdem heißt es Gottesbote, du Analsonde!!!“ „Seit 1378 heißt es Gotteshure also mach du mir keine Vorschriften!!“ „UND SEIT 1511 IS ES ERLAUBT HALBDÄMONEN ZU TÖTEN, ALSO PASS AUF WAS DU SAGST, ODER ICH SCHLACHTE DICH AB!!!!!!!!!“ „Mach, dann muss er aber dran glauben“, sagte Zomb und die Dark Bladers schauten zu Kenny. „Hilfe...“ „Fahrt zur Hölle!“, fluchte Ray. „Würden wir gern, aber leider is noch net Feierabend. Also macht hinne!“ „Is gut. Wer macht?“, fragte Tyson. Ray wollte schon aufstehn, aber Kai war schneller. Kai will freiwillig kämpfen? Das war mir neu.

„Äh, Kai...?“ „Damit eins klar is. Ich mach das nur weil mir ihr saudämliches Geschwätz auf die Eier geht.“ „Is schon klar , Kai. Wir glauben dir alles“, sagte Tyson überaus ironisch. „Tz. Glaub doch was du willst.“ „Viel Glück, Kai!“ „Mach sie fertig!“, sagte ich noch zu ihm. Der Russe schaute mich und Max an und ging dann. Hach, ich liebe einfach Kai´s Art wie er immer so schön Danke sagt. He, he...

„Ah, das nächste Opfer. Hoffentlich hast du mehr drauf wie die Kleine!“ „HEY, DAS HAB ICH GEHÖRT!!!!!!!! ICH GEB DIR GLEI, DU PIMPF!!!!!!!!!!!“, brüllte ich zu ihm rüber. „Johnnyyyyyyyyy...!!!!!!“, knurrte Lupinex. „Stimmt was net?“, fragte Kenny eingeschüchtert. „Ich hasse diesen Dreckskerl!!! Es kostet mich meine ganze Willenskraft ihm net den Hals umzudrehen. Nur wegen seiner Familie sind meine Vorfahren in die Fänge des leibhaftigen Bösen gekommen!!!“

Also wenn ich ehrlich war, war ich froh jetzt net in Kenny´s Haut zu stecken. Es grenzte meiner Meinung nach an ein Wunder, dass der Kleine noch an einem Stück war.

„Hey, Kisa. Sollten wir net was machen? En paar Engel herpfeifen vielleicht?“, meinte Max. „Ich weiß net. Keine gute Idee. Ich denk a net das sie so gefährlich sind wie es scheint. Und wenn se versuchen Kenny in Stücke zu reißen knall ich se ab!“ „Ganz ehrlich, das beruhigt mich kein bisschen.“ „Vielen Dank, Hermine!“ „AAAAHR!!!“ „ALSO DANN, AUF ZUM ZWEITEN MATCH!!!!! DREI!!!! ZWEI!!!!!!!! EINS!!!!! MEINS!!!!!!!!!!“ „DJ!!!!!!!!!!“ „Entschuldigung, das wollt ich schon immer mal machen. Aber jetzt echt! LET IT RIP!!!!!!!!!”, verkündete der DJ und das Match begann. Johnny´s Blade war kaum in der Arena, schon holte er sein Bit Beast raus. Kai fackelte aber auch nicht lang. Und da beide Bit Beasts auf Feuer basierten wurde es hier drin ziemlich schnell heiß.

„Wo kommt diese Hitze auf einmal her?“ „Ich krepiere...“ „Was habt ihr denn alle? Nur weil es hier en bissel wärmer wird?“, rief Teru zu uns runter und zog den Reißverschluss seiner Jacke bis zum Kragen hoch. „Was zum...“ „Feuerwächter. Muss man net verstehn“, sagte ich zu Ray, als dieser meine Cousin sah. „Vergiss die Hitze!! Kai hat das Match voll in der Hand!!“, jubelte Max. „Du hast Recht!! Das ist der ideale Zeitpunkt.“ „Zeitpunkt? Für was?“, fragte Ray, antworte ihm aber net, sonder holte ein paar Pompons aus meiner Tasche. „LOS KAI!!!! GO!!!!“ „Kisa, wo hast du die Pompons her?“ „Hab ich mir neulich über Kenny´s Laptop bei Ebay ersteigert.“ „WAAAAAAAAS!??!??!? Wie bist du überhaupt an meinen Laptop gekommen?!?!“ „Hey, macht wer mit? Ich hab noch en paar.“ „Ja, ich will a“, sagten Tyson begeistert und drückte ihn ein paar blaue in die Hand, während dich mit den roten Pompons rumhüpfte. „Das machen die doch jetzt net wirklich, oder?“, fragte Cenotaph etwas empört. „GIB MIR EIN »K«!!!!!“ „Die machen das wirklich.“ „GIB MIR EIN »A«!!!!!!“ „GIB MIR EIN »I«!!!!!!!!!“ „Kai, Kai, you are the best. Du bist tausend Mal stärker als der Rest!!!!!!!“ „Hört gefälligst mit der Kindergartenmusik auf!!! Ich brauch keine Cheerleader. Und wenn ihr schon so en Scheiß machen müsst, dann denkt euch en paar gescheite Reime aus!!!“, schnauzte Kai uns an. „Mann, so schlecht fand ich uns jetzt gar net“, schmollte ich. „Mach dir nix draus. In Wirklichkeit freut er sich dumm und dämlich“, munterte Tyson mich auf. „Apropos dämlich, schaut mal genau hin! Euer Freund bekommt Probleme“, klärte uns Zomb auf und wir verfolgten sofort wieder das Match. Kai steckte echt in der Tinte. Johnny´s Bit Beats, ein übergroßer Salamander, nahm Dranzer ganz schön in die Mangel. Und der Blade wackelte schon...

„Verdammt!!! Johnny lässt ihm überhaupt keine Gelegenheit seine Kräfte zu sammeln!!“ „Aber irgendwas müssen wir doch für ihn tun können!!!“ „Ihr könnt mir net helfen!!“ „Aber Kai...“ „Ich brauch keine Hilfe. Also lasst mich in Ruhe!!“ „Kai...“ „Lass es, Max. Er ist zu stur.“ „Sieht übel für euch aus“, meine Sanguinex. „Er schafft das schon, klar?!“, keifte ich ihn an. „Hoffen wir für euch. Wenn net, schmeißen wir euch alle auf den Grill.“ „Versuch´s erst mal!“ „Kai!!! Erinnerst du dich noch an das Match zwischen mir und Enrico?!“, rief Tyson zu Kai. „Das war genau dieselbe Situation.“ „Du sollst mich in Frieden lassen!! War das net verständlich genug?! Also hat dich raus!!“ „Oh, wie kann man nur so starrsinnig sein!! Der Tipp is goldwert!“

Wo Tyson Recht hat, hat er Recht. Kai muss schließlich a mal lernen auf uns zu hören, selbst wenn es ihm net passt. Oh Bitte lieber Gott, mach doch was!!!!

„Das Match is so gut wie gelaufen!!! Es dauert net mehr lange bis dein Bit Beast schlapp macht“, sagte Johnny absolut siegsicher, aber Kai ließ sich davon nur wenig beeindrucken. Im Gegenteil...

„DRANZER, FLIEG!!!!!!!!!!!!!“, befahl Kai und hatte damit auch wieder die Kontrolle über das Match. „WAS ZUR HÖLLE...?!!?!??!“, fluchte Johnny. „HÖLLE SAGT MAN NET!!!!!!!!!“ „ATTACKE!!!!!!!!!!!!!!!“

Dranzer ging mit voller Kraft auf Johnny´s Blade los und dann flogen sie beide auch noch in die Luft. Außer ein paar Blitze konnten wir nichts sehn, bis die beiden Beyblades zu Boden fielen wie ein Stein. Dranzer konnte seinen Flug abbremsen. Nur bei Johnny sah es net so gut aus. Sein Beyblade flog net nur aus der Arena, sondern nahm noch den halben Stadionboden mit. Kreiseln tat er natürlich a net mehr und der Rotschopf war schockiert.

„So viel dazu. Du bist a nur en Dummschwätzer mit nem Beyblade!“, sagte der Russe zu ihm und kam zu uns zurück. „Das war eins A, Kai! Ich wusste, das du es schaffst!“, sagte ich zu ihm und lächelte ihn an. „Ihr solltet endlich mal lernen die Klappe zu halten. Das gilt für euch alle.“ „Ja, aber Kai...“ „Ich sag euch das jetzt zum allerletzten Mal. Lasst mich in Ruhe!“, keifte er uns an, sein Blick machte mir Angst. Dann setzte er sich schweigend auf die Bank.

„Ja, Bitte, wir helfen immer wieder gern“, sagte Ray ironisch. „Lass ihn einfach, Ray. Der wird froh sein, das er grad noch so die Kurve gekriegt hat“, sagte Tyson. „Aber Hey, egal was der sagt, wir sind das beste Team der Welt. Richtig?“ „Richtig!“, stimmten wir ihn alle zu. „Dein Kampf mit Robert steht bevor, Tyson. Mach ihn fertig, okay?“ „Worauf du dich verlassen kannst, Kisa“, sagte der Japaner voller Elan und wir schlugen alle unsere Hände in die des anderen. Ich schaute zu den Majestics rüber und Oliver und Enrico warfen uns neidische Blicke zu. Da fiel mir auf, das, als ich und Kai gekämpft haben wir uns immer angefeuert haben. Nur von ihnen hab ich keinen Ton gehört. En merkwürdiges Team.

„Es ist so weit. Wünscht mir Glück, Freunde!“ „Du packst das schon, Kumpel!“ „Bladebreakers, Go!!!!“, jubelten ich, Max, Ray und Tyson los, ehe er zur Arena schritt um Robert in den Hintern zu treten. „Was is, Robert? Sieht aus als hättest du ne Menge Hummeln im Arsch.“ „Ich bin nur ein Realist und ich hab Mitleid mit dir. Es steht außer Frage das ich gewinnen werde. Ich werde dir zeigen, wie ein echter Blader kämpft.“ „Träum weiter!“ „Super Tyson! Lass dich net einschüchtern", jubelten ich und Max und hüpften mit den Pompons rum. Ehe wir uns aber auch nur einen gescheiten Reim ausdenken konnten funkelte Kai uns zornig an und wir setzten uns wieder hin. Unfair...

„Möge das letzte Match beginnen!! DREI!!! ZWEI!!!! EINS!!!!! LET IT RIP!!!!!!!” „Oh Bitte, Kai, darf ich ihn anfeuern?“ „Nein!“, sagte er noch ein letztes Mal und beschlagnahmte die Pompons. Wie gemein. Das er auch immer so sein muss. Wenn er net so grimmig wär, dann... dann hätte ich... Ihm vielleicht schon längst gesagt, dass ich... Dass ich ihn liebe...?.. OH MEIN GOTT, ICH FANG SCHON WIEDER DAMIT AN!!!!!!!!!! Ich muss aufhören an Kai zu denken und mich auf Tyson´s Match konzentrieren. Das war wichtiger. Und Tyson brauchte jetzt unsere Unterstützung, den für ihn sah es a net so gut aus.

„Los, Tyson!!! Gib jetzt ja net auf!!!“, rief ich zu ihm rüber. „Ich und aufgeben?! Du müsstest doch mittlerweile dass dieser Begriff im meinem Wortschatz net vorhanden is!“ „Dann kämpf auch dementsprechend und tritt ihm in den Arsch!!!!“ „Du schaffst es, Tyson!!! Wir haben auf unserer Reise so viel erlebt und gesehen, das soll net umsonst gewesen sein!!! ICH WERDE NICHT VERLIEREN!!!!!“

So wie Tyson sich wieder fassen konnte, war auch Dragoon wieder voll im Spiel. Während Robert immer mehr an Power verlor, bekam Tyson immer mehr dazu. Der Lilahaarige konnte sich diese Phänomen net erklären. Schweißperlen waren schon in seinem Gesicht zu sehn.

„Ich.. ich begreif das nicht. Wie kann es sein das ich mich von einem miesen Amateur so fertig machen lasse. Dafür muss es einfach ne logische Erklärung geben.“ „Robert!“, rief Seiji von der Tribüne in die Arena hinunter. „Was willst du jetzt von mir?“ „Du kapierst es einfach net. Alles was diese Blader hier sagen hat einen grundlegenden Kern. Sie halten zusammen, ihre vereinte Kraft macht sie unschlagbar. Es is ein wichtiges Element was euch fehlt! Sieh´s ein, Robert! IHR KÖNNT SIE NET BESIEGEN!!!!!!!!!!!“ „RED KEINEN QUATSCH!!!!!!!! ICH BIN DER BESTE BLADER EUROPAS!!!!!!!! ICH WERDE NICHT WEGEN SO ETWAS VERLIEREN!!!!!!!!!!!!!!!“ „DANN WERD ICH DIR EBEN ZEIGEN WAS DIESE ETWAS ALLES ERMÖGLICHT!!!!!!!! DRAGOON ATTACK!!!!!!!!!!!!!“ „TYSON, PASS AUF!!!!!!!!!!!“, rief Max ihm noch zu, aber da war es auch schon zu spät. Die Beyblades kollidierten, der Wind, der dabei entstand warf uns beinah zu Boden. Ne Staubwolke über die ganze Arena machte es vollkommen unmöglich Tyson und Robert, geschweige denn ihr Blades zu sehn.

„TYSON!!!!!!!!!!!!!“ „ROBERT!!!!!!!!!!!!!!“, schrieen wir los und rannten zu der Arena. Ayako, Teru und Seiji sprangen zu uns hinunter, ebenso meine Tante. Aus der Staubwolke kam schließlich Tyson getorkelt, mit Robert um den Arm.

„He, alles klar bei euch?“, fragte Max besorgt. „Ja, ja, kein Problem. Alles senkrecht.“ „Aber was is aus dem Match geworden?“

Ne überaus gute Frage. Über der Arena war noch eine dichte Staubwolke. Wir sahen zwar, das da noch was kreiselte, aber wir wussten net wessen Blade das war. Wir starrten alle gespannt auf dieses etwas. Bis der DJ schließlich das Ergebnis verkündete.

„R.. ROBERT`S BLADE IS DRAUßEN!!!!!!!!!!! TYSON GEWINNT, UND SOMIT AUCH DIE BLADEBREAKERS!!!!!!!!!!!!!!!!!“ „ICH GLAUB DAS NET!!!!!!!!!!!!!“, regte sich Johnny auf. „Wir haben verloren!!! Gegen ein paar Anfänger. Das is absolut unmöglich!! Die müssen da doch irgendwas gedreht haben das...“ „Jonathan! Sie haben ganz ehrlich gewonnen.“ „Ja aber...“ „Es ist wie Seiji gesagt hat. Sie haben etwas, was wir nicht besitzen. Und dieses überaus wichtige Element hat ihnen zum Ziel verholfen.“ „Nett das ihr auch mal auf mich hört!“, meinte Seiji. „Sonst sagt ihr immer das ich nur dummes Zeug rede.“ „Du redest auch immer nur dummes Zeug!“, entgegnete ihm Oliver. „Aber... ich denke was Robert sagt, ist wahr. Ihr seit ein eingespieltes Team das zusammenhält. Sorry, dass ich mich über dich lustig gemacht hab, Kisa.“ „Ach, schon okay. Is ja das erste Mal, dass jemand über meine Worte lacht.“ „Hey Leute!!“, rief Kenny und kam auf uns zugelaufen. „Kenny?! Du bist frei? Wo sind die Dark Bladers?“ „Die sind weggegangen. Ihnen is plötzlich ganz übel geworden, da hab ich mich verdünnisiert!“, berichtete er. Wir konnten grad noch erkennen wie Cenotaph und Sanguinex davon torkelten. Daraufhin liefen wir ihnen nach. Draußen, vor dem Eingang des Stadions holten wir sie schließlich ein. Sie keuchten und hielten sich den Bauch.

„Hey, stimmt was nicht mit euch?“, fragte Ayako sie und ging langsam auf sie zu, bis sie plötzlich zurückschreckte. Sanguinex lange Vampirzähne fielen auf den Boden und er bekam Farbe im Gesicht. Auch Lupinex, Cenotaph und Zomb veränderten sich. Lupinex zum Beispiel verlor einige Haare im Gesicht und die Bandagen der Mumie lösten sich von der Haut. Auch Zomb´s Gesicht sah nicht mehr so nach Frankensteins Monster aus. Ich würde fast sagen, dass sie normal aussahen.

„Wir... wir sind wieder normal... Der Fluch der Hochmut wurde gebrochen. In dem Moment wo sie den Kampf verloren hatten und somit auch ihr innerer Dämon, waren wir erlöst. Wir.. wir sind frei...“ „Sanguinex?“ „WIR SIND FREI!!!!!!!!!!!“, jubelten sie los und fielen über uns her, allerdings vor Freude. Als die uns so in den Armen hielten, gefror uns erst mal das Blut in den Adern. Sie waren zwar normal, aber irgendwie noch unheimlicher als vorher.

„Wir danken euch!! Wir danken euch so sehr!!!“, flennten sie los. „Ähm.. Ja, net der Rede wert!!“, keuchte Kenny aus sich raus, als er von dem normalgewordenen Zomb fast erdrückt wurde. „Wir hätten niemals geglaubt jemals wieder normal zu sein.“ „Na ja... Jetzt seit ihr´s ja.“ „Wie können wir euch nur jemals da... Ah, stimmt ja!!! Wir haben wichtige Informationen für euch!“ „Was denn für Informationen?!?!“ „Es geht um eure Bit Beasts und um ihre Verbindungen mit dem leibhaftigen Bösen. Es ist so das...“, begann Lupinex zu erklären, aber er verstummte plötzlich und löste sich in lauter kleine Licht auf, ehe er verschwand. „Lupinex!!!“, schrieen Cenotaph und Zomb ihm nach, ehe sie sich auch auflösten. „SEIT IHR NOCH GANZ DICHT?!?!?!?!“, schrie Sanguinex rum. „IHR KÖNNT DOCH DIESE KINDER NICHT IN DER ARGLOSIGKEIT HERUMWANDERN LASSEN!!!!!!!!!!!! SIE MÜSSEN DIE GANZE WAHRHEIT KENNEN!!!!!!!!!!!!!!!!“ „SANGUINEX!!!!!!!!“

Aber dann war auch er verschwunden. Wir schauten die Gegend ab, aber von ihnen war keine Spur.

„Wo sind sie hin?“, fragte Ray vollkommen verwirrt. „Engel...“, war die Antwort meiner Tante. „Sie wurden einfach wegteleportiert. Das können nur die Engel gewesen sein.“ „Aber warum!?!?“ „Anscheinend wussten sie etwas, was wir in den Augen der geflügelten Wesen net wissen sollten.“ „Na großartig. Grad wo ich angefangen hab sie gern zu haben“, meinte Tyson. „He, egal woe sie sinde, sie sinde bestimmt an einen Ort woe es ihnen gut geht.“ „Der Mc´s is aber 30 Kilometer von hier entfernt, Enrico“, antwortete mein Cousin drauf. Hm, und was jetzt? Ich hätte zu gern gewusst was sie uns zu sagen hatten. Vor allem, warum die Engel net wollten, dass wir das hören... Ich hörte mit dem Grübeln, allerdings auf, als ein altbekannter Mann zu uns geschritten kam.

„Ihr habt euch alle ausgezeichnet geschlagen.“ „MR. DICKENSON?!“, riefen wir alle überrascht. „Wo kommen sie denn auf einmal her?“ „Ich war die ganze Zeit in eurer Nähe, ihr habt es nur nie bemerkt. Tut mir überaus Leid das ich euch so einem gefährlichen Training aussetzen musste. Aber all dies diente nur dazu euch besser auf die Championships in Russland vorzubereiten. Und damit Kisa endlich über ihre Existenz hinweg sieht und anfängt soziale Kontakte zu knüpfen.“ „Wie? Sie wissen auch bescheid?“, wunderte ich mich. „Also so langsam frag ich mich wer das net tut“, sagte Ray. „Und wer war diesmal schuld?“ „Tja, das is ausnahmsweise auf meinen Mist gewachsen“, sagte noch so eine bekannte Stimme, nämlich die meines Onkels. „ONKEL SATO!??!?!“ „PAPA!!!!!!“ „SCHATZ!!!!!!“, schrieen meine Tante und die Zwillinge und sprangen dem Rotschopf in die Arme. „Paps, ich hab dich so was von vermisst.“ „Ich hab euch ja auch alle vermisst.“ „Onkel Sato!??! Wieso weiß Mr. Dickenson Bescheid!?!?“, fragte ich. „Tja, wieso weiß Mr. Dickenson Bescheid. Wieso is die Banane krumm?! Fragen über Fragen die ich dir noch net beantworten kann.“ „Wieso net?“, fragte ich wieder, aber Sato beachtete mich net, sondern starte Seiji an. „Wer bisten du?“ „Zum Hundersten Mal! Ich bin Seiji!“ „Seiji? Der kleine von Akira?“ „UND WER IS DIESER AKIRA VERDAMMT NOCH MAL?!??!?“ „Lass sie labern. Konzentrieren wir uns lieber auf wichtigere Dinge. Nämlich wie wir unsrem nächsten Gegner am besten in die Eier treten!“ „Ein wahres Wort, Tyson!!“ „Und wir kommen mit als eure persönlichen Cheerleader“, schlug Ayako vor. „Du kommst a mit, Seiji!“ „Ich? Ähm, ich weiß ja net.“ „Geh schon mit, Kumpel“, sagte Robert zu ihm. „Genau. Du hast deine Familie nie richtig kennen gelernt. Jetzt ist der beste Moment dafür.“ „Hm... Vielleicht hast du ja Recht, Oliver. Also schön, ich bin dabei. Auf nach Russland!“ „YEEEEAAAAH!!!!!!!!!!!!!“...
 

Yeah, endlich vorbei. Na Gott sei Dank. Ich hoffe den Fluch der Hochmut hat jemand verstanden. Weil ich es damals in der Serie net gecheckt hab, hab ich es halt so gedreht das der Leibhaftige (wieder mal) schuld dran is. Sorry für die Fehler, aber es ist halt Ostern und zum kontrollieren kam ich net. Also, man sieht sich dann in Russland!

dunkle Vergangenheit

Zum Thema: Die Demolition Boys - Musste das denn wirklich sein?

Ja! Denn ich mag die Demolition Boys. Alle vier! Wieso weiß ich selber net. Ich mag so »merkwürdige Typen«. Allerdings sind sie bei mir etwas andres drauf. Nicht wirklich OOC, aber mehr will ich net verraten, dass kommt noch in später und wird in dem Kapitel auch net weiter erläutert. Also lest selbst in diesen Russland-Kapiteln was dabei rauskommt wenn Tala sich net nur als Mädchen sondern auch als Zicke entpuppt (das net wörtlich nehmen), Bryan zum Suchti mutiert (auf was sag ich noch net), Ian misshandelt wird und Spencer der Super-Nanny den Job wegnimmt. Eventuelle Rechtschreibfehler inklusive! (Kling ja sehr vielversprechend...^-^v Und gekürzt hab ich a wieder unnötig!)
 

- dunkle Vergangenheit
 

„AAAAHR!!! WO IN NAMEN GOTTES SIND WIR DENN JETZT SCHON WIEDER?!?!“, schrie ich rum und fuhr mit beiden Händen nervös durch die Haare. Wir waren nun endlich in Moskau angekommen. Wir, die Bladebreakers, die Zwillinge und Seiji, unser neustes Anhängsel. Nur hatte leider keiner von uns ne Ahnung, wo jetzt unser Hotel war. Denn wir waren ohne Mr. D unterwegs. Der war noch irgendwo anders, zusammen mit Sato und Miyako. Dass die uns alle immer alleine lassen. In einer Stadt wo es arschkalt war ohne irgend so was wie en Stadtplan, den man a net lesen kann.

„Keine Ahnung! Ich weiß ja net mal ob ich diesen Scheiße Stadtplan richtig rum halte!“, sagte Tyson ganz nervös und fummelte wild an der Karte rum, aber er wurde auch nicht schlau draus. „Hey, ganz ruhig bleiben“, sagte Seiji zu ihm und entriss dem Japaner die Karte. Aber net mal er konnte sie lesen, dass sah ich an seinem Gesichtsausdruck.

„Du also auch net, wie?“, fragte Ayako. „Nee. Ich hab Russisch in meiner Schule net als Wahlfach genommen. Und wenn ich das hier so seh, weiß ich auch warum.“ „He Kai, kannst du uns net die Karte übersetzen? Oder willst du uns weiß machen, dass du deine eigene Muttersprache net beherrschst?!“, rief ich zu ihm rüber, denn Mr. Cool stand wieder mal einige Meter von uns entfernt und tat so als kannte er uns net.

Nun ja, dass er das bei mir macht war verständlich, denn ich stellte mich in letzter Zeit echt bescheuert an. Zum Beispiel, waren wir mit dem Zug nach Moskau gefahren und Kai saß mal wieder etwas weiter weg. Irgendwann ging ich zu ihm und wollte ihm alles gestehen. Und natürlich brachte ich kein einziges Wort zustande. Ich stand über ne Halbestunde vor ihm, hab ihn nur angestarrt und nix gesagt, außer vielleicht »Ähm...«. Mehr net. Mein Anblick war zu erbärmlich gewesen. So erbärmlich, dass net mal Tyson und Ray sich über mich lustig machen wollten. Sie merkten, was mit mir los war. Wer denn net, meine verliebten Blicke waren ja auch mehr als offensichtlich. Aber sie halfen mir net dabei und darüber war ich froh. Das wär mir noch peinlicher gewesen.

„Ich denk net dran.“ „Ey, jetzt komm!“ „Bitte Kai, ich erfier hier draußen noch“, jammerte Kenny rum und nieste erst einmal. „Dann hättest du dich wärmer anziehn sollen. Is net mein Problem!“ „Kai...“ „Mach dir nix draus, Kenny. Ich kann dir noch ne Jacke geben, wenn du willst“, sagte Teru und hielt Kenny nen orangenen Parker vor die Nase, der genauso aussah wie der vom kleinen Kenny in South Park. „Teru, das is net witzig!“, sagte ich zu ihm. „Das is fast schon makaber, wenn man bedenkt was dem Kleinen immer passiert.“ „He, was soll passieren?“, sagte die Rübe und drückte Kenny den Parker in die Hand. Kurz darauf knallte ein Auto gegen eine Straßenlaterne, die neben uns stand. Dann fiel sie auch noch um, beinah auf uns drauf, traf einen Hydranten, der auch glei Wasser in die Luft schoss und die Straße leicht unter Wasser setzte. Unsere Gesichter waren dementsprechend entsetzt, während erneut ein Steppenroller an uns vorbei zog.

„Guckt mal, den kennen wir doch!“, sagte Tyson und schaute dem Steppenroller hinterher. „Ähm, was hast du grad gesagt, Teru? Ich hab es net verstanden!“, fragte Ayako mit verzerrten Lächeln. „Ja, ja, macht dich nur lustig über mich!“ „Ähm... Ich glaub, ich brauch die Jacke doch nicht..“, sagte Kenny und gab, mit einem kreidebleichen Gesicht meinem Cousin die Jacke wieder. „Aber was machen wir jetzt, wenn Kai zu faul is?“, fragte Teri darauf. „He, hört ihr das auch?“, sagte Tyson zu uns und schaute sich um. „Hm?“ „Ich hör... das Geräusch von Beyblades! Hier müssen irgendwo welche Kämpfen!!“ „Das hörst du?“, wunderte ich mich. „Kommt, wir schauen uns das mal an.“ „Ja, ich bin auch dafür“, meinte auch Max. „Dann können wir vielleicht ein wenig die Taktik der russischen Spieler ermitteln.“ „Wie du willst, Kenny. Aber erst in fünf Minuten, ich will noch schnell da vorne Kaffee holen.“ „Och Kisa...“, stöhnte Kenny. „Net schon wieder. Du hattest heut doch schon vier Tassen.“ „Die Frau is einfach unmöglich“, beschwerte sich mein Team, aber nichts konnte mich von meiner Tasse Kaffee trennen. Ich trottelte meinen Freunden etwas hinterher, da ich immer wieder stehn bleiben musste, wenn ich en Schluck Kaffee haben wollte, sonst hätte ich mich noch vollgesaut. Und Kai würde mich für noch unfähiger halten, wie ich eh schon war...

„Wow! Zieht euch das hier mal rein!!!“, sagte Tyson voller Begeisterung, als wir in einem Park ankamen, wo es von Beybladern nur so wimmelte. „Wenn man so was hier sieht, merkt man erst richtig wie beliebt Beyblade ist“, stellte Ray ebenso begeistert fest, „Oh, ich freu mich schon auf´s Finale! Kenny, weißt du was über unsere Gegner?“ „Sorry Kisa, da muss ich dich enttäuschen. Ich weiß nur das unsere Gegner sich Demolition Boys nennen.“ „Das klingt ja vielversprechend.“ „Kisa, tu uns nur den Gefallen und mach net wieder so blöde Sprüche über unsere Gegner.“ „Ray, Ray, Ray, so langsam solltest du mich doch kennen!“, sagte ich zu ihm und legte meinen Arm um seine Schultern. „Wenn mir jemand nur auf irgendeine Weise dumm kommt mach ich ihm das auf dieselbe dumme Art verständlich.“ „Genau, O-nee-chan! Man muss immer zu meiner Meinung stehn!“ „Is die immer so?“ „Meine Sis halt!“, antwortete Teru Seiji. Die wurden aber von einen Beybladekampf abgelängt, denn einer der Blades, die gekämpft hatten flog durch die Luft in unsere Richtung. Gott sei Dank konnte Tyson ihn noch fangen, ehe er wohlmöglich wogegen geflogen und kaputtgegangen wär.

„Ha! Ich hab ihn“, rief Tyson den Jungs zu, doch die sahen uns überaus grimmig an. „Haben wir irgendwas falsch gemacht?“, fragte Ayako nervös und klammerte sich an Seiji, als uns so ziemlich alle Jungs, die in diesem Park waren anstarrten. „Haben wohl ihre Tagesration Kelloggs net bekommen.“ „Ich will Frosties!“, strahlte ich. „Und ich Smacks!“, sagte Max ebenso begeistert. „Geht´s noch?“ „Was ist hier los?!“, ertönte schließlich eine Stimme hinter uns mit russischem Akzent. „Hab ich euch nicht beigebracht, dass man höflich zu Gästen sein soll?!“ „Verzeihung, Gospodin“, sagten die grimmigen Typen, kaum dass er schon etwas ältere Herr zu uns kam. „Entschuldigt bitte meine Schüler. Ich bin selbst über ihr übertriebenes Misstrauen gegenüber fremden Beybladern mehr als entsetzt.“ „Ach, schon okay“, sagte Tyson verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Freut mich. Ich bin Boris Balkov. Zudem bin ich der Turnierdirektor. Und ihr müsst die Bladebreakers sein. Man hat mir schon gesagt, dass ihr hier auftauchen würdet.“ „Ja, die sind wir.“ „Wir freuen uns, sie kennen zu lernen“, sagte meine Cousine und verbeugte sich leicht vor dem Mann, zusammen mit Kenny. „Könnt ihr mir mal sagen warum ihr euch verbeugt?“, fragte Teru. „Weil wir Anstand haben, im Gegensatz zu dir.“ „Pah! Dämliche Kuh!“ „Selber dummes Kind.“ „Hässliche Pute!!“ „IDIOT!!!“ „SCHNEPFE!!“, stritten die Zwillinge sich und zogen dem anderem jeweils an den Haaren, während ich mir verzweifelt die Hand gegen die Stirn klatschte. Die anderen waren genauso erschüttert, nur Seiji net, der musste breit grinsen. Auch dieser Boris fand das überaus amüsant.

„Ha, ha, ein lustiger Haufen, wie mir scheint. Wenn ihr wollt können wir uns beim Essen besser kennen lernen. Ich lad euch ein.“ „Fett!“ „TYSON!!“ „Oh mein Gott, die ersten Anzeichen von Misakinitis!!“, jammerte Ray rum. „Was is das?!“, fragten Max und Kenny. „Eine überaus ansteckende Volkskrankheit die man bekommt, wenn man zu lange den Strahlen eines Misakis ausgesetzt wird. Man fängt an wirres Zeug zu reden was keinen Sinne ergibt, nimmt ihren Dialekt an und am Ende is man irgendein Vieh oder en Gemüse.“ „Oh Ray, du bist ja so schlau!“, meinte ich und ließ meiner Ironie und meinem Sarkasmus freien Lauf. „Man seit ihr heut wieder witzig. Aber ich hör schon wieder was“, sagte der Japaner. „Junge, du hörst viel wenn der Tag lang is.“ „Ich hör aber auch was“, meinte auch der Ami und schließlich wurden wir alle hellhörig.

Da war echt etwas. Motorgeräusche. Und es wurde immer lauter. Nervös schauten wir uns um und sahen schließlich in der Ferne etwas auf uns zurasen.

„Is das en Vogel?“ „Is es ein Flugzeug?“ „SCHEIßE NEIN!!!! DAS IS EN BIKE!!!“, schrieen wir los und gingen in Deckung, als das Ding auch noch, trotz Vollbremsung uns beinah über den Haufen fuhr. „HEY!! FÜHRERSCHEIN WOHL IM LOTTO GEWONNEN!??!?“, brüllte ich zu dem Motorradfahrer rüber. Plötzlich aber blieb mir die Luft weg als ich das Motorrad sah. Eine Harley... Und dann die Aufschrift, die auf der schwarzen Bikerjacke war...

„Nee, bei Ebay ersteigert!“, entgegnete der FAhrer und lachte auf. „Sie halten sich wohl für witzig! Sie hätten uns umbringen können!!!“, keifte Tyson den Unbekannten an. „Sorry, Guys. Ihr seit die Bladebreakers, hab ich Recht?“ „Ähm ja...“, antwortete Kenny. „Und ihr, ihr heißt Misaki, net wahr?“ „Ja..“, antwortete Seiji. Wir warten zwar auf noch ne Frage, aber die blieb aus. Stattdessen wandte sich die Person zu mir.

„Und du bist, Kisa? Stimmt´s?“ „Du... Bist du...“, sagte ich, quetschte die Worte richtig aus meinem Hals. Die Person nahm dem Helm ab, aber ehe wir sein Gesicht sahen, sprang er... oder besser SIE mich an.

„AH!! MEIN KLEINER SCHATZ!! ICH BIN SO FROH DICH ZU SEHN!!“, schrie sie während wir beide zu Boden fielen und sie mich immer noch in den Armen hielt. „Ah, wie groß du geworden bist. Und hübsch, du siehst fast so aus wie ich im dem Alter.“ „Ta... TANTE SERENITY?!?!?”, schrie Teru entsetzt auf. „MUM, GEH VON MIR RUNTER!!“ „MUM??!?!“, schrieen meine Teamkollegen fassungslos. „Das ist deine Mutter?“, fragten Max und Tyson. „Serenity? Ich dachte, die wär längst hinüber“, sagte Kai, taktlos wie er in dem Moment war. „Mein kleines Mädchen, wie ich dich vermisst hab! Das glaubst du gar net!“, sagte meine Mutter und erdrückte mich fast mit ihrer Umarmung. „Ja, ich glaub es echt net...“ „Sato hat mir erzählt, was los is und wo ihr seit. Also bin ich auf mein Bike gestiegen und sofort hierher. Und das is also dein Team? Alles süße Burschen.“ „Ähm... Danke..“, sagte Max etwas verlegen und bekam seinen Blick net von meiner Mum los, so wie die anderen auch. „Alter, Kisa sieht aus wie ihre Mutter.“ „Aber voll. Nur die Augen stimmen net.“ „Ihr kennt ja auch ihren Vater net! Ist vielelicht auch besser...“, gab Kai als Kommentar ab und so bemerkte meine Mum auch ihn. „Kai? Bist du groß geworden. Du hast dich zu nem gutaussehenden jungen Mann entwickelt“, stellte sie fest und fing auch noch an Kai zu belästgien. „Äh...“ „MUUUUM!!!!“ „Mann, wenn ich nur zwanzig Jahre jünger wär, ich würde sofort mit dir ausgehn.“

Ich glaubte das net! Ich war so verzweifelt, das ich am liebsten geheult hätte. Meine Mum taucht hier auf... MEINE MUM!!! Ausgerechnet sie!

Und dann jagte sie auch noch Kai durch den Park. Fand sie das irgendwie lustig? Also ich net!

Und Kai genauso wenig, aber wenn interessierte das? Selbst dieser Boris schaute uns ganz entsetzt an. Nach zehn Minuten hatte Mum Kai eingefangen und knuddelte ihn durch.

„Hach, du bist immer noch so goldig wie früher.“ „ICH BIN NET GOLDIG!!!“ „Und genauso überreizt. Aber net mehr so lustig. Als du kleiner warst, fand ich dich viel süßer.“ „UND SÜß BIN ICH AUCH NET!!!“ „Doch, bist du“ „KISAAAAAA!! SCHAFF MIR DEINE DURCHGEDREHTE MUTTER VOM HALS!!!“ „Durchgeknallt?! Kai, das is aber nicht nett!“, sagte meine Mutter und erdrückte Kai fast. Der sah aus als würde er jeden Moment ersticken. Alle lachten sich kaputt. Außer ich. Zum einem, weil ich Mitleid mit Kai hatte und zum anderem, da ich meine Mutter eigentlich nie mehr wieder sehn wollte.

Ich sah noch ganz genau vor mir, wie sich vor sechs Jahren ihren Blick von mir abwandte und mit ihrer Harley davonfuhr, während ich auf der Straße stand und mit die Augen ausheulte.

„Wo wolltet ihr eigentlich grad hin?“, fragte sie schließlich, nachdem sie dem armen Kai endlich wieder los ließ. „Sie wollten gerade mit mir kommen. Ich habe sie zum Essen eingeladen. Wenn sie wollten können sie mit“, erklärte Boris. „Gerne. Ich brauch echt was. Ich hab meine ganze Kraft verschwendet diesen blöden Fußgängern auszuweichen die andauernd auf der Straße rumlaufen. Wieso malen die a weisse Streifen auf die Straße und latschen drauf rum?“ „Serenity, das sind Zebrastreifen“, erklärte Kai. „Was für Dinger?“ „Sie scheint den Führerschein echt im Lotto gewonnen zu haben.“ „Sie hat ihn bei Ebay ersteigert, Ray!“, verbesserte ihn Kenny. „Lotto, Ebay, is das nicht egal?“ „Eben nicht. Weil bei Ebay kann sich jeder Idiot en Führerschein holen.“ „Aus diesem Grund gibt es auch so viele Italiener auf den Straßen.“ „Touché!“, stimmten wir Max zu und folgten Boris. Meine Mum kam auf mich zu und wollte neben mir her laufen, während sie ihr Bike mit her schob. Ich ließ mich aber nicht drauf ein und zwängte mich zwischen Tyson und Max. Ich sah absolut net ein, warum ich mit ihr laufen, geschweige denn mit ihr reden sollte. Bildet die sich wirklich ein, ich würde mich so einfach mit ihr vertragen? Darauf konnte sie lange warten...

Wie eben schon erwähnt, liefen wir dem alten Russen hinterher, zu einem riesigen Gebäude. An der Mauer war ein Schild befestigt mit der Aufschrift »Balkov Abtei«. Sagte mir nix und interessierte mich auch net weiter, doch als ich Kai´s Blick sah wurde ich doch nachdenklich.

„Stimmt was net, Kai?“ „Balkov Abtei... Ich hab davon schon mal gehört. Das hier ist das Trainingszentrum der Demolition Boys.“ „Echt? Und woher weißt du das?“, fragte ich ihn, bekam keine Antwort. Er lief einfach an mir vorbei. Am liebsten hätte ich ihn weiß Gott was an den Kopf geworfen, aber ließ es. Kai sollte net noch nen schlechteren Eindruck von mir bekommen, wie er eh schon hatte... Ahr, das war alles so behindert und frustrierend. So sehr, das mir sogar der Appetit verging.

Während sich meine Teamkollegen und meine Familie alle was zu Essen gönnten, ging ich anderen Dingen nach. Nämlich meiner Kaffeesucht. Nur kippte ich wie normalerweise Milch und Zucker rein, sondern Wodka...

„Mädel, wie viel Wodka willst du dir noch in den Kaffee kippen?“, fragte Max ein wenig besorgt, als er sah das in Tasse mehr Wodka als Kaffee war. „Die halten dich noch alle für ne Säuferin.“ „Das ist schon in Ordnung“, meinte Boris. „Wir hier fassen das als Kompliment auf, wenn man sich reichlich einschenkt.“ „Echt?", wunderte ich mich. „Ich glaub ich zieh hierher. Endlich mal einer der meinen Lebensstil toleriert.“ „Lebensstil? Du trinkst, das is alles!“, protestierte Kenny. „Lass mich einfach!“ „Kisa, du sollst dich wirklich zurückhalten. Du bist vierzehn, du verkraftest so was noch nicht!“ „Woher willst du en bitte wissen was ich verkrafte und was net!? Du kennst mich net!“, keifte ich meine Mum an und kippte das Zeug mit einem Zug weg. Es folgten noch drei weitere Tassen und ich war so dicht, das selbst dieser Boris mich komisch ansah. Ich hatte doch etwas übertrieben!

„Hahaha, der Söff is spitze. Sie müssen wir erzählen wie se den machen. Der schmeckt fantastisch.“ „Für dich gibt es heut keinen Alk mehr! Du blamierst uns“, meinte Kai. „Tz! Als ob das hier was Neues wäre. Hier stellt sich doch andauernd einer dumm an. Das eine Mal mehr oder weniger schadet auch net mehr!“ „Kisa, er hat Recht, du hörst auf der Stelle mit auf!“, sagte meine Mutter, aber ich schaute sie nicht gerade begeistert an. „Sorry, die einzigen die mir was zu verbieten haben sind mein Onkel und meine Tante. Und die sind nun mal net da!“ „O-nee-chan! Also das is selbst für deine Verhältnisse zu arg!” „Und weiter?“, sagte ich teilnahmslos. Meine Mum dachte aber genauso. Sie packte mich am Ärmel und zerrte mich nach draußen, beobachtet vom kleinen Rest der Familie, den Bladebreakers und Boris.

„Also ich hab viel erwartet, aber das war nun wirklich die Krönung“, maulte Mum. „Ich komm nach sechs Jahren wieder um festzustellen, das meine Tochter ne Säuferin is.“ „In bin KEINE Säuferin. Ich hab mir nur einmal kurz was gegönnt. Wie sonst soll ich diese Situation überstehen?!“ „Kisa!! Eigentlich hätte ich erwartet, dass du dich freust mich wieder zu sehn. Und stattdessen pumpst du dich mit Wodka voll.“ „Denkst du wirklich ich würde mich freuen, dass du da bist? Oh Nein, so einfach ist das nicht!", sagte ich angetrunken und schüttelte wild den Kopf. „Du kommt nach sechs Jahren einfach hierher und denkst das alles gut wäre?!“ „Kisa, das hatte nen wichtigen Grund!“ „WAS BITTE WAR SO WICHTIG, DASS DU DEIN EIGENES KIND ZURÜCK LÄSST!??!! AUßERDEM HÄTTEST DU DICH AUCH MELDEN KÖNNEN!!! EN ANRUF, WENIGSTENS EN BRIEF, ABER NET MAL DAS HAST DU GEMACHT!! WO WARST DU DIE LETZTEN SECHS JAHRE!?!! ODER, WEIßT DU WAS,

BEHALT´S FÜR DICH, ICH BIN EH FERTIG MIT DIR!!!“ „RED GEFÄLLIGST NET SO MIT MIR!! ICH BIN IMMER NOCH DEINE MUTTER!!!“ „DU BIST SCHON LANG NET MEHR MEINE MUTTER!!“, brüllten wir uns gegenseitig an, aber unser Streit wurde von was anderem unterbrochen.

Auf dem Hof, wo wir standen waren auch eine Gruppe Jungs, die trainierten. Einer von ihnen hatte schlapp gemacht und wurde von einem Aufseher nicht gerade sanft wieder auf die Beine gezogen.

„Also, das ist doch... He, Sie!! Schon mal was von Kindesmisshandlung gehört?!“, rief Mum zu ihm rüber. „Sehn sie net, dass der Junge net mehr kann?!“ „Mum, misch dich doch net ein!“ „Sie is wie du!“, stellte Max fest, der mit Tyson auf einmal hinter mir stand. „MAX!! Erschreck mich doch net so!!“, schrie ich ihn an, aber er und der Rest des Teams zu uns kam. „Ach komm, du hättest so was auch gemacht“, sagte Ray. „Gut, geb ich zu. Aber was macht ihr hier?“ „Wir haben aufgehört Schreie zu hören, also war entweder was passiert oder einer von euch hat den anderen umgebracht.“ „Traust du mir so was zu?“, fragte ich Ray ernst. „Wer weiß, wer weiß...“ „Danke, du Sushi-Pfanne!“ „Hach, ich liebe deine Komplimente“, sagte er und beobachtet mit uns anderen meine Mum, wie sie diesen Aufseher zur Schnecke machte. War ich denn wirklich genauso?

Dieses ganze Affentheater nahm dann schließlich ein Ende, als Boris dazukam.

„Was ist hier jetzt schon wieder los?“ „Verzeiht Gospodin, aber diese Frau nervt.“ „HEY!!“ „Sie mischt sich in unser Trainingsprogramm ein!“ „Berechtigt, meiner Meinung nach. So bringen wir einem Schüler keine Manieren bei.“

Meine Rede.

Nur war ich dann von Boris´ Tat net mehr so begeistert. Der Junge, der eh schon so erschöpft und verängstigt war, bekam vor unseren Augen auch noch eine verpasst. Erneut fiel er zu Boden, mit einer rotangelaufenen Wange.

„Du enttäuschst mich, Alexander. Ich hatte dich eigentlich als einen ausgezeichneten Blader gehalten. Aber offensichtlich bist du es nicht einmal wärt den Namen „Beyblader“ zu tragen.“ „HE!! Sind Sie des Wahnsinns?!? Das is doch noch ein Kind, wie können Sie so mit ihm reden!?“, keifte Mum. „Ich unterrichte meine Schüler wie ich es für richtig halte. Sie haben nicht die Befugnis dazu über mich und meine Methoden zu urteilen.“ „ICH KANN IHNEN AUCH GERNE MAL MEINE METHODEN AUFTISCHEN UND IHNEN MAL RICHTIG IN DEN HINTERN TRETEN, WENN SIE NET AUF DER STELLE AUFHÖREN MICH SO DÄMLICH ANZUGRINSEN!!!“ „Gott, Kisa is echt wie ihre Mutter. Nicht zum aushalten!“, beschwerte sich Ray. „Ich bin gar net wie meine Mum. Ich bin net so aufbrausend.“ „Eh... ja...“ „Den letzten Satz haben wir jetzt einfach mal überhört“, meinte Kenny. Ich fand aber keine Zeit mich über ihn aufzuregen, denn ich sah wie diese Aufsichtsleute den verstörten Jungen wegschleppten. Er schrie verzweifelt, aber niemand tat auch nur was und meine Mum wurde zurückgehalten. Zwar wollten wir uns einmischen, dann kamen aber die anderen jungen Blader und zielten mit ihren Startern auf uns.

Also das verstand ich nun wirklich net. Wieso halfen sie ihm nicht und belagern stattdessen uns? Er war doch ihr Kamerad, oder...?

„Hey, was soll das?“ „Geht uns aus dem Weg!!“, zischte Tyson, ich warf schließlich meinen Blick über die Schultern, als auch Kia dazukam. „Kai, jetzt hilf uns doch auch mal!“, fauchte ich ihn an, aber er tat nichts. Er war plötzlich wie erstarrt. Als hätte er einen Geist gesehen...
 

Unsere Aktion war natürlich en Griff ins Klo. Wir wehrten uns zwar, aber letztendlich wurden wir zum Gehen gezwungen, beziehungsweise rausgeworfen. Das war ja mal wieder ne super Leistung von uns gewesen. Aber im nachhinein musste ich mich mit dem Gedanken zufrieden geben, dass wir nichts tun konnten. Wir hatten net das Recht uns da einzumischen. Ich hatte eh andere Sorgen und das war Kai. Nicht wegen meiner Liebe zu ihm, sondern weil er seitdem wir in der Abtei waren so merkwürdig war. Noch merkwürdiger als sonst schon. Aber ich konnte mir keinen Reim drauf machen. Mir war auch als wäre er mitten in der Nacht aufgewacht, sogar geschrieen, aber ich war selbst zu verpennt gewesen um das noch richtig wahrzunehmen.

Jedenfalls war er am Morgen drauf net mehr da. Sein Bett war leer. Aber net nur er auch mein Team, geschweige denn meine Familie war da. Die Säue hatten mich mal wieder vergessen. Also zog ich mich, noch etwas verschlafen um und ging zum Esssaal des Hotels. Da saßen sie schließlich auch alle und waren schon mit frühstücken fertig. Alle, nur Kai war net da. Auch Mum saß bei ihnen, was mir gar net passte.

„Moin!“ „Morgen ihr Luschen! Wieso habt ihr mich net geweckt?!“, fragte ich böse. „Das haben wir versucht, aber du hast dein Kissen nach uns geworfen“, beschwerte sich Teru. „Setzt dich, Kisa, wir haben dir auch schon Frühstück geholt.“ „Wehe ihr habt mir wieder Pilze bestellt, dann kotz ich euch auf den Schoß!“, meinte ich skeptisch und sah dabei speziell Tyson und Ray an. „Keine Angst. Wir haben dir sogar Kaffee besorgt.“ „Oh, ihr seit so lieb!“, sagte ich herzallerliebst und nahm den Kaffee von Ray an. Ich nahm en kräftigen Schluck, da aber der Koffein bei mir net mehr wirksam war, wurde ich auch net sonderlich wach davon.

„Sagt mal, wo ist überhaupt Kai abgeblieben?“ „Bist du dir Frage net langsam Leid, Kenny? Der is doch andauernd irgendwo“, sagte Tyson. „Würde mich net wundern, wenn die Hölle ihn verschluckt hat.“ „Aber ich mach mir Sorgen“, sagte Ray. „Kai ist seit gestern total komisch. Er hat sich in aller Frühe aus dem Staub gemacht. Wenn er doch nur sagen würde, was los ist.“ „Ich denke, darauf können wir lange warten. Ich bin zwar noch net lang bei euch, aber ich weiß in etwa wie Kai tickt. Aus ihm bekommen wir nie en Wort raus“, meinte Seiji, womit er absolut Recht hatte. „Merkwürdig. Kai war doch früher net so. Der war sonst immer so lieb. Hat zwar den Lehrern Fischgräten in die Schubladen gelegt und seine Mutter in den Wahnsinn getrieben, aber ansonst wer er ein niedlicher kleiner Kerl.“ „Reden wir grad wirklich über denselben Kai?!“, fragte Max meine Mutter etwas ungläubig. Aber Mum hatte Recht. Kai war früher fröhlich, frech und aufgeschlossen. Wie kann es bloß sein, dass jemand sich so komplett verändert? Und dann das in der Abtei. Hier stimmt doch was net!!

„Kisa?!“, fragte Max und starrte mich an, als ich aufstand und meinen Kaffee einfach stehn ließ, was ich sonst nie mache. „Wo willst du hin?“ „Etwas an die frische Luft.“ „Ich komm mit.“ „Alleine!!!“, fügte ich noch schnell hinzu, als meine Mutter aufstand. Die wollte ich in dem Moment am wenigsten bei mir haben. Aber da ich jemanden zum Reden haben wollte, ließ ich Dramania aus dem Blade. Diese streckte sich erst etwas, fing aber dann zu zittern an, wegen dieser eisigen Kälte. Dann liefen wir durch dir Gegend.

„Sorry, das ich dir das zumuten muss“, sagte ich zu ihr, aber sie sah mich beleidigt an. „Jetzt sei net eingeschnappt. Es ist nur... Hast du vielleicht ne Ahnung was hier los ist? Ich denke du hast was mitbekommen“, fragte ich, doch Drami schüttelte den Kopf. „Hätte ja sein können... AHR!!!! DAS IS ALLES SO SCHEIßE!! Alles is viel zu kompliziert und ich bin net einmal in der Lage Kai zu sagen dass ich ihn liebe.“ „Miooooooouuuu...!?“, maunzte Drami und verzog das Gesicht. „Ja, Kai! Unser auch so lieber Kai.“ „Miau! Miouuu...“ „Ah, du meist wahrscheinlich die Engel.“ „Miau!“ „Ja, die gibt´s ja a noch... Ich will es mir gar net ausmalen. Ich kann mir Sacré´s Reaktion schon richtig vorstellen. Megami net zu vergessen...“ „Miau! Miau!“, maunzte mien Bitbeast. „Na ja, ich bin eh net in der Lage irgendwas über die Lippen zu kriegen. Und solang ich ihn heut net mehr sehn muss, is alles gut...“

Natürlich blieb ich nicht verschont. Kaum ne halbe Stunde später traf ich auf Kai. Er saß am Ufer eines Fluss und starrte ins Wasser.

„Wieso, Drami? Wieso..?“ „Miau...“, war das Einzige, was von ihr kam. Was jetzt? Einfach weg gehn?

Aber vielleicht wollte Gott ja, dass ich mich hier mit ihm treffe. Vielleicht wollte der Herr, dass ich nun zu ihm geh und ihm alles sag? Aber ich traute mich net... Wieso fiel es mir nur so schwer? Wusste ich überhaupt was ich hier machte? Die Erinnerungen aus England, wo ich so verzweifelt war rief es wieder in mir wach. Kai hielt mich seitdem bestimmt für ne verkorkste Heulsuse, die mit ihrem Leben nicht klar kommt... Nee, so darf ich net denken!!

„Drami! Ich geh jetzt zu ihm und sag dass ich ihn liebe!!“ „MIAU?!!“ „Wünsch mir Glück!“ „Miau...“, machte sie, als wollte sie »Oh Gott« sagen. „Danke dass du so viel Vertauen im mich hast. Echt, du bist ja so en tolles Bitbeast. Ich mach´s trotzdem!“, sagte ich entschlossen. Doch als ich zu Kai gehn wollte, machte der sich wieder auf die Socken.

Gott, machtest du das mit Absicht? Aber wo ging er hin?

Ich sah Drami an, die wusste aber anscheinend auch keine Antwort. Bevor der Taschentiger was sagen konnte, lief ich Kai auch schon nach, mit einem sicheren Abstand. Aber wo er hinlief, das überraschte mich einwenig. Die Balkov Abtei... Was will er nur hier?

„Was meinst du? Sollen wir nachsehen?“, fragte ich sie und sie schüttelte heftig mit dem Kopf. „Okay, wir gehn rein!“, meinte ich und mein Bitbeast fing vor Verzweiflung an künstlich zu weinen. Aber die Arme hatte keine andere Wahl. Was ich sagte wurde gemacht.

Widerspenstig folgte sie mir, wir sprangen über die Mauer und huschten über den Hof. Wir wussten zwar net genau wohin, aber net weit von uns stand eine große Tür offen. In der Hoffnung was zu finden, schlichen wir uns rein, fand eine Treppe und gingen runter. Und was wir sahen, ließ mich erstarren und Drami die Haare zu Berge stehn. Ein unterirdisches Labor. Wieso braucht ne Abtei ein Forschungslabor? Und dann noch so klammheimlich, damit ja keiner Wind davon bekommt.

„Drami, kannst du dir das erklären?!“, fragte ich mein Bitbeast, doch als ich zu ihr sah, musste ich beobachten wie sich ihr Fell sträubte und die ihre Krallen ausfahren ließ. „Drami! Drami, was hast du denn!?“, fragte ich sie, wollte sie auf den Arm nehmen, doch sie fauchte noch eine letztes Mal und verschwand wieder in meinem Blade. Ehe ich mich fragen konnte was das sollte, hörte ich Schritte und rannte instinktiv weg. Durch einige Gänge, wo ich auch wieder an mehreren Laboren vorbeikam. Ich blieb irgendwann hinter einer Ecke stehn und warte darauf das meine Verfolger weg waren. Zwar kam niemand, aber ich hörte auch nichts. Umsonst Sorgen gemacht.

Aber dann hörte ich doch was. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Gefängniszellen. Also das wurde hier immer verrückter. Labore, Gefängnis, Verrückte, ich drehte durch.

Ich lief einfach mal den Gang runter, sah aber zunächst nix. Doch an einer blieb ich schließlich hängen. Da saß jemand. Es war der Junge von Vortag, der von Boris diesen Megaanschiss gekommen hatte.

„Hey du, alles klar bei dir?“, fragte ich ihn, aber er antwortete nicht, sah mich nicht mal an. „Sorry, dass wir dir net geholfen haben. Aber ich hol dich hier raus. Das ist doch alles total krank“, meinte ich und suchte nach dem Schloss. Ich merkte, dass er sich langsam wieder bewegte, dachte mir aber nichts dabei, bis er plötzlich auf mich zugerast kam. Ich schreckte zurück und fiel auf den Hintern, das Gitter war meine Rettung. Und dann sah ich was los war. Rotunterlaufene Augen, lange Eckzähne und wie er versuchte nach mir zu greifen. Oh Gott... Man hatte ihn zum Ghoul gemacht.

Entsetzt und traurig zugleich hielt ich mir die Hand vor den Mund. Wer macht bloß so was?! Wer tat einem Kind nur so was an?

„Oh Gott. Du armer Kerl... Keine Sorge, ich werde dich von deinen Qualen erlösen. Meine Kräfte werden dich reinigen, dann kannst du in Frieden ruhen“, sagte ich zu ihm mit Trauer in der Stimme. Ich nahm meinen Soul in die Hand, aber nix geschah. Ich versuchte meine elementaren Kräfte zu benutzen, aber auch da passiert nichts. Wie kann das denn sein?! Etwa ein Bannfeld für Astralkräfte? Hier?!?...

Ich schreckte zusammen, als plötzlich der Alarm losging. Ich wusste net ob es wegen mir oder Kai war, ich rannte dennoch einfach los. Ich musste diesen Spinner finden. Ich rannte durch die Gänge und fand auf dem Boden immer wieder Überreste von Beyblades. Kai muss hier gewesen sein, da war ich mir sicher.

„Oh, wo steckt der Idiot bloß?! Ich hoff für ihn, er hat ne gute Erklärung für diesen Mist“, redet ich mit mir selbst und hielt weiter nach ihm Ausschau. Das erledigte sich aber dann von selbst, denn als ich um eine Ecke rannte, knallten wir aneinander und fielen auf den Boden.

„WAS ZUR HÖLLE MACHT DU DENN HIER?!?!!“, schrie er mich an. „HÖLLE SAGT MAN NET!!!“ „Ach, is jetzt auch egal! Ist dir jemand gefolgt?“, fragte er unruhig. „Nein. Ich weiß net mal ob die wissen, dass ich hier bin.“ „Das wissen die, da bin ich mir sicher. Deswegen muss auch der Alarm losgegangen sein.“ „Oh, also doch wegen mir... Sekunde. Wer sind »die«?!“ „Das musst du net wissen“, sagte Kai nur und war dabei zu gehn, doch ich packte ihn am Schal. „Doch Kai, ich will es wissen! Ich möchte dass, du mir auf der Stelle erklärst was hier los is, sonst explodiere ich noch!“ „Mach doch!“, sagte er teilnahmslos und drehte sich von mir weg. „Oh, du bist doch...!! K... KAI!!“ „Was denn jetzt?!“ „DU BIST VERLETZT!!!“, schrie ich und zeigte auf seinen Arm, über den Blut lief. „Oh. Stimmt. War bestimmt einer dieser billigen Papp-Beyblades von vorhin.“ „Dafür das die aber aus Pappe waren blutet das aber ganz schön“, stellte ich fest, während ich auf die Wunde starrte, die über den ganzen Oberarm ging. „Das war net ernst gemeint mit der Pappe. Musst du immer alles gleich wörtlichen nehmen?!“ „Ich dachte nur...“ „Denk net so viel, sonst brennt dir noch en Sicherung durch.“ „DU GOTTVERDAMMTER....!!! Nein, ich reg mich net auf... Gib mir mal deinen Arm, ich mach das“, sagte ich, packte ihn und holte aus meiner Tasche einen weissen Stofffetzen raus, der mal zu Kai´s Schal gehörte. „Du hast diesen Fetzen immer noch bei dir?“ „Natürlich. Und jetzt halt still“, keifte ich und band ihm den weissen Stoff um den Arm. „So. Sieht doch ganz gut aus. Keine Sorge, is frischgewaschen.“ „Hoff ich. Ich versteh nur net, warum du das immer noch mit dir rumschleppst“, keifte er und sah mich böse an. „Du hast immerhin deinen schönen Schal verstümmelt als ich mich umbringen wollte. Ist für mich ein Symbol der Trost.“ „Nein, wie poetisch.“ „Du hast eben net das Feeling dazu“, sagte ich und streckte ihm die Zunge. „Weißt du Mädel, wenn du net immer glei eingeschnappt und auf 180 wärst, wärst du eigentlich ganz niedlich, wenn net schon süß.“

Niedlich?! Süß?! Das hatte vorher niemand zu mir gesagt. Okay, Papa und vielleicht Yochel, aber bei ihn war das mehr so großer Bruder. Bei Kai... Wenn Kai das sagt, war das viel, viel mehr für mich...

„Ach, das sagst du nur um mich hinterher wieder aufzuziehn!“ „War das so offensichtlich?“ „SAG ICH DOCH!!“, schrie ich und lief rot an. „He, he.. Das war nur en Witz. Aber ich hab das eigentlich so ziemlich ernst gemeint. Nur hast du leider das Problem, dass du immer schnell an die Decke gehst und immer wieder in Schwierigkeiten gerätst. Find endlich en Kerl der auf dich aufpasst. Ich will net immer für dich Babysitter spielen.“ „Ich find aber, du bist en guter Babysitter“, nuschelte ich rum. Zwar dachte ich Kai hat´s net gehört, aber sein Blick sagte so ziemlich alles.

„Das hab ich net so gemeint wie es klang.“ „Denkst du wirklich ich glaub dir? Vergiss es, Kätzchen.“ „Sag das net zu mir!! Ahr, was red ich? Kai, wir müssen hier weg. Wir müssen aus diesem Horrorkabinett verschwinden!“ „Jetzt bleib mal ruhig. Was is passiert?“ „Kai, der Junge von gestern... Ich hab ihn gesehn! Sie haben ihn zum Ghoul gemacht!!“ „Hast du ihn getötet?“, fragte er leicht schockiert. „Nein, meine Kräfte funktionieren hier unten nicht. Und Drami war auch ganz komisch. Kai, was geht hier vor?!“, fragte hysterisch. Meine Panik stieg nur mehr, als mir Kai nicht antwortete. Dann aber sah er mich an.

„Kisa... liebt Gott uns alle?“ „Hä?“, war meine einzige Antwort, als ich das hörte. „Was soll das jetzt?“ „Beantworte mir einfach die Frage.“ Ähm... Sicher doch!", sagte ich fest überezugt. „Gott ist unser Vater und die Menschen seine Kinder. Denkst du etwa anders drüber?“ „Nun... manchmal denk ich, dass Gott mich net leiden kann.“ „Ach Unsinn... Etwa wegen Tyson, weil du gegen ihn verloren hast?“ „Quatsch, wegen so was doch net. Aber... ich spür´s einfach. Etwas in meiner Seele sagt mir, dass Gott mich hasst. Ich weiß net warum, aber ich denke wirklich, dass ich irgendwas getan hab und mich Gott darum nicht leiden kann. Etwas, das schon lange, lange her ist.“ „Mensch Kai... wir sind alle Gottes Lämmer. Ein Hirte verzeiht immer seinen Lämmchen, auch wenn sie noch so begriffsstutzig sind.“ „Begriffsstutzig...", wiederholte er und lachte. „Wie du das sagst! Ehrlich! So einen unschuldigen Engel wie dich kann ich unmöglich einer solchen Gefahr aussetzen“, sagte er und grinste, schubste mich von sich und rannte einfach davon. „KAAAAAAAAAAIIIIIII!!!!“, schrie ich ihm hinterher. Und plötzlich hatte ich dieses eigenartige Gefühl, das ich ihn nie wieder sehe.

„KAI!!! DU BLÖDER ARSCH, KOMM WIEDER ZURÜCK!!!“, schrie ich noch mal, obwohl ich genau wusste, dass er mich nicht hört. Warum machte er das? Ich hatte doch Angst um ihn. Dieses unheilvolle Gefühl, es verschwand einfach nicht. Und dieser Drang. Meine sündhaften Gefühle.

„Doch Gott verweigerte ihnen den Eintritt in den Himmel.. Ihre menschliche Schale machte sie dem Himmel unwürdig.. So schickte der Fürst der Finsternis mehr und immer mehr gottlose Kreaturen und sie vergossen das Blut des heiligen Geschlechts...“, kam es aus allen Wänden, diese unheimliche, blutrünstige Stimme. Dämonen... Was machten Dämonen hier?!

„Süße kleine Wächterin.. Wie sehr wir uns nach deinem Blut gesehnt haben!“ „VERSCHWINDET!!!!!“, schrie sie an, als sie aus den Wänden kamen wie unheimliche Schatten. Da aber meine Kräfte hier net funktionierten rannte ich weg. Ich wollte weg von diesem scheußlichen Ort, aber ich musste erst Kai finden. Kai, warst bist du nur?! Ich wollte nicht ohne dich gehen!!! Bitte komm zurück!!!

„Hey, da ist der Eindringling!“ „Schnappt die Göre!“, schrieen auch noch ein paar Wachen. Net auch noch das! Jetzt hatte ich auch noch doppelt so viele Verfolger! Aber das diese Wachen und die Dämonen mich zusammen jagten machte mir Angst. Die arbeiteten doch nicht etwa zusammen? Oh Gott, was ging hie nur vor?

„SCHEIßE!! SACKGASSE!!!“, schrie ich, alsich vor einer wand stand. „JETZT HABEN WIR DICH!!!“ „Na endlich! Nun können wir Boris endlich eine Wächterin für seine Experimente präsentieren!“, zischte einer der Dämonen. Experimente? Aber ohne mich!

Die Dämonen und die Wache kamen auf mich gestürmt und ich saß in der Falle. Im letzten Augenblick entdeckte ich aber noch en kleines Fenster weit über mir. Aber wie kam ich da hoch..?.. Als meine Verfolger auch mich zugerannt kamen wisch ich aus und sie knallten gegen die Wand. Ich nutzte den günstigen Moment, sprang auf sie drauf und dann zum Fenster hoch, dass ich grad noch erwischen konnte. Mit letzter Kraft kletterte ich aus dem Fenster, was sich schließlich als Schacht herausstellte. Toll. Der Schacht ging etwas steil nach oben, aber ich schaffte es bis zum anderem Ende und landete auf dem Dach. Ganz schön kalt! Und wie kam ich jetzt hier runter? Und... Kai ist net da... Was sollte ich den anderen sagen? Ich muss ihn finden, aber wenn die Dämonen mich hier entdecken würden, würde hier wieder die Hölle ausbrecehn. Ich wollte mir gar net ausmalen, was das für Experimente sein sollten, die sie mit mir machen wollen... Aber ich musste ihn finden!! Ich muss!! Ich muss, denn ich liebe ihn!!!

„KAI!!!“, schrie ich aus lauter Sehnsucht und wollte wieder in da Fenster klettern, aus dem ich ausgestiegen bin. Aber das Dach war so glatt, dass ich mit dem Fuß umknackste und vom Dach fiel.

Und wieder war dieses Bild vor meinen Augen, wie Kai einfach weggerannt ist... Und wieder das Gefühl, das er für immer fort ist..

„ACH DU SCHEIßE!!!!“, hörte ich Teru schreien. Sie.. sie waren hier!? Ihre Schreie rissen mich wieder zurück in die Wirklichkeit und ich kapierte, dass ich vom Dach fiel und dabei war auf den Boden zu klatschen.

Doch ich hatte Glück! Der Fall war net lang, schien aber auf irgendwas gelandet zu sein. Verdammt tat das weh.

„Kisa?! Wo kommst du denn her?!“, fragte Ray empört. Bei ihm waren noch Tyson, Max, Kenny und Teru, wie schon erwähnt.

„Wo ich herkomme? Ich bin vom Dach gefallen, sieht man doch Ich hab fast en Herzinfarkt gekriegt! Und was ist das für en unbequemes Kissen auf dem ich gelandet bin?“ „GEH ENDLICH RUNTER VON MIR, DU DUMME FUNSEL!!!“, schrie dieses Kissen mich an. Aber das war gar kein Kissen. Ich lag ja auf jemanden. Unter wir lag ne beleidigte Tussi. Aber... Oh nee, en Rotschopf! Das musste ja so kommen. Aber die Frisur ist der Hammer.

„Eh.. Sorry Schwester! Das war en Versehen. Und so unbequem bist du gar net, he, he. Aber für en Mädel in deinem Alter bist du ganz schön flach.“ „GUCK GEFÄLLIGST RICHTIG HIN, DUMME KUH!!! ICH BIN SO FLACH, WEIL ICH EN KERL BIN!!!“, schrie sie.. Äh, er mich an. Echt jetzt? Hm, jetzt wo er das sagt. Aber woher sollte ich das denn wissen? Mit megaunschuldigen Kulleraugen sah ich ihn an.

„Bist du en Clown?“ „NEIN!!!“ „Aber deine Frisur is so lustig. Darf ich dich Clowni nennen!?“ „DAS KANNST DU DIR ABSCHMINKEN, BLÖDE GANS!!! FÜR DICH BIN ICH DER TEAMLEADER DER DEMOLITION BOYS, TALA IWANOV!!!!“

Was? Teamleader? Demolition Boys? Dann gehörte er also auch zu ihnen. Ob er auch was mit den Dämonen zutun hatte?.. Plötzlich kam Teru zu uns und zerrte mich von dieser beleidigten Leberwurst runter.

„He, he, ich entschuldige mich für meine Cousine. Sie hat einfach zu viel Temperament und hat nie gelernt die Klappe zu halten.“ „Wer hier wohl net seine vorlaute Fresse halten kann steht ja wohl außer Frage, du pestizidverseuchtes Gemüse!“, schnauzte ich rum, da schaute Teru wieder zu dem angefressenen Rotschopf. „Sie trinkt.“ „JA KLAR!! ALLES WIEDER AUF DEN ALKOHOLKONSUM SCHIEBEN!!“ „Kann aber auch sein das sie heimlich en bissel Gras raucht.“ „SAG MAL!!! ICH BIN DOCH KEIN JUNKIE!!!“ „Weiß man´s?!“, meinte der Orangehaarige nur. „Sei du bloß still!“ „Junkie oder net, verzieht euch endlich!“, sagte noch jemand, ich dachte zuerst es wäre Tala gewesen, aber da war ja noch jemand. Eine kleiner Knilch sah mich ganz zornig an. Aber wie ich eben nun mal war, nahm ich ihn net wirklich für voll.

„Ei, du bist ja winzig!“ „MACH DICH NET ÜBER MICH LUSTIG, DUMME PUTE!!“ „Wie niedlich! Er wehrt sich. Und was für ne goldige Nase“, sagte ich mit einem saublöden Grinsen und fing an das arme Teil durchzuknuddeln. „HIIIIIIILFEEEEEEEE!!! TALA, MACH WAS!!!!“ „Hey ihr, macht was gegen diese komische Blondine. Wir brauchen Ian noch!“, sagte der Rotschopf zu meinen Teamkollgen und zeigte dabei auf mich. „Sorry, da können wir nix machen. Kisa is wie sie is“, antworte Tyson. „LASS MICH LOS!!“ „Oh, sind wir schüchtern?“ „NEIN, ICH HAB NUR WAS GEGEN SO AUFDRINGLICHE TUSSIS WIE DICH!!!“ „Aber ich bin doch keine Tu...“ „Ey Tussi, lass en los!", sagte wieder jemand unerwünschtes, doch bevor ich mich beschweren konnte, blieben mir die Worte stecken. Da stand so en blonder Typ vor mir, der mindestens drei Köpfe größer war als ich. Krass.

Nun musste ich wirklich zugeben, vor dem hatte ich etwas Schiss. Dann packte mich plötzlich noch so en Wicht, der mich am Kragen festhielt und mich ziemlich unsanft gegen Max und Kenny warf. Wie unhöflich.

Aber ich traute mich a net was zu sagen, als ich diese vier Gestalten sah. Das mussten sie also sein. Die Demolition Boys. Also denen wollte ich echt net im Dunkeln begegnen.

Ich wandte mich von den Vieren ab und schaute zu Teru, der einen komischen Gesichtsausdruck hatte. Oh, oh! Irgendwas Krankes geht im seinem Kopf vor.

„Ich dachte die Teletubbis wurden abgesetzt!“, platzte es urplötzlich aus ihm heraus und wir schauten ihn entsetzt an, außer ich, ich musste fast lachen, weil ich für einen Moment dasselbe dachte. „Was soll das heißen, Teletubbis?!“, regte sich der Junge auf, der mich zuvor so unsanft gepackt hatte. „Bryan, ruhig bleiben. Die haben alle einen an der Waffel!“, beruhigte ihn Tala. „Was das heißen soll? So wie ich es gesagt habe! Ich war der festen Überzeugung, dass sie unseren Planeten verlassen hätten. Dabei weilen sie immer noch hier mitten unter uns!“ „Hört zu! Verpisst euch sofort von hier, oder ihr könnt was erleben.“ „Wir wollen erst wissen wo ihren unser Freund hingebracht habt!“, protestierten Tyson. „Zum Millionsten Mal! Euer Freund hat Fieber und liegt im Krankenflügel“, erklärte der Zwerg. „Das glauben wir dir net!“ „Genau!!! Ich war eben noch bei ihm und da ging es ihm noch ausgezeichnet!“ „Dann bist du net nur blond, sondern auch blind und total dämlich!“, sagte Tala zu mir, was mich natürlich zur Weißglut brachte. Und kaum dass er sich ungedreht hatte, holte ich aus und verpasste ihm nen Arschtritt.

„AU!!! BIST DU DES WAHNSINNS?!?“ „SEI FROH DASS ES NUR DABEI BLEIBT, ICH KÖNNTE AUCH NOCH GANZ ANDERE SACHEN MIT DIR MACHEN, DU ARROGANTES ARSCHLOCH!!!!“ „Max, du schuldest mir 30 Mücken!“, sagte Tyson und hielt dem Blonden die offene Hand hin. „Mist. Und ich dachte wirklich, sie hält wenigstens einen Tag aus. Komm Kisa, lass uns gehn.“ „Aber...“ „Kisa!“, meinte nun auch Ray in einem strengen Ton. „Ach, na gut...“, sagte ich beleidigt, aber ehe ich zu Max ging, schaute ich noch mal zu Tala. „Ach, übrigens! Netter Hintern... Er ist genau richtig um ordentlich reinzutreten!“ „AAAAAAAHR!!! NA WARTE!!!“, schrie der Rotschopf rum, aber Dank diesem Riesen, der ihn packte und ihn sicher unter den Arm klemmte blieb mein Kopf da wo er war. „SPENCER, LASS MICH AUF DER STELLE RUNTER!!! ICH BRING SIE UM!!!“ „Junge, krieg endlich dein Temperament in den Griff!“ „AAAAAAAHR!!! MERK DIR DAS, FLITTCHEN!!!! ICH MACH DICH KALT!!!!, schrie Tala rum, aber dieser Spencer ließ ihn net los und schleifte ihn weg. „Schau Kisa, du hast noch en Freund. Wie machst du das nur immer?!“, fragte Ray extrem sarkastisch. „Ja, ich hab einfach diese Art an mir“, sagte ich genauso derb. „Was hast du eigentlich da drin gemacht?!“, fragte Kenny. „Nun... Ich hab Kai gesucht.“ „Hast du ihn gefunden?“, fragte er nun erstaunt „Ja. Aber hab ihn kurz darauf wieder verloren.“ „Also weißt du auch net so genau, was mit ihm ist?“ „Na ja...“ „Ach, bestimmt geht´s ihm gut. Wir reden immerhin von Kai. Oder sollten wir uns wegen was Sorgen machen?“, fragte Tyson mich. „Nein... Nein, net wirklich.“ „Na also. Dann gehn wir. Morgen findet ein Showkampf statt. Die White Tigers und die All Starz sind auch da. Und das wollen wir net verpassen.“ „Nein...“

Ich wusste nicht wieso ich ihnen nichts von den Dämonen gesagt hatte. Ich hätte es tun sollen, aber irgendwie... Ich wusste auch net. Es war noch so viel unklar, ich wollte net glei den Teufel an die Wand malen. Vielleicht war ja auch alles gar net so schlimm, wie es mir vorkam...

*Bitte, bitte, lieber Gott, du musst uns helfen...*, hörte ich wieder diese Kinderstimme aus meinem Traum sagen. Ich hörte sie noch deutlicher als in meinem Traum, den ich in Paris hatte. Ich schaute über die Schultern zurück, in der Hoffnung was zu sehn, aber da waren immer noch nur die Demolition Boys, die versuchten Tala ruhig zu stellen. Wieso beschlich mich nur dieses Gefühl, dass das noch viel, viel schlimmer werden würde..?...
 


 

Soll ich noch irgendwas dazu sagen? Net wirklich, nur dass ich Tala am Anfang auch für ein Mädchen hielt, als ich ihn das erste Mal im TV sah. Ich weiß, is peinlich... Und schon wieder en Misaki is aufgetaucht, aber wen interessiert´s? Für die, die das mit den Italienern net verstanden haben. Ich hab die Erfahrungen gemacht, das sie schreckliche Autofahrer sind und das sowohl Zebrastreifen als auch Fußgängerzonen auf Italiens Straßen en Fremdwort sind. Tja und Kai? Das werden wir beim nächsten Mal erfahren, wenn die Büchse der Pandora geöffnet wird...

das zerbrochene Herz

Zum Thema: Die Büchse der Pandora - ein ganz böses Ü-Ei

Jetzt hab ich Hunger. Ich will auch Ü-Eier >_< Okay, Spaß bei Seite. Den Vergleich mit der Pandora fand ich irgendwie passend. Auf sie gekommen bin ich durch die Angel Sanctuary Mangas, wo ein Verrat unter Freunden ebenfalls mit ihr verglichen wurde. Ach, ich liebe Metaphern. Dafür aber hat das Kapitel länger gedauert wie gedacht. ._. Die Szene, wo Kisa´s Soul zerbrach war übrigens die erste Szene für die FF die ich im Kopf hatte. Das er zerbrochen is hat einen tiefen Sinn, anders wie mein Gelaber hier. (Es wurde etwas gekürzt! Zum korrigieren kam ich übrigens a wieder net!)
 

- das zerbrochene Herz
 

Die Büchse der Pandora – Ein Geschenk Zeus für Pandora, der Frau Epimetheus. Trotz Verbots öffnete Pandora die Büchse und das Unheil, was darin eingeschlossen war zog übers Land. Bevor jedoch auch Elpis, die Hoffnung aus der Büchse entweichen konnte, wurde sie geschlossen. Die Welt versank im Chaos, bis Pandora erneut die Büchse öffnete und die Hoffnung frei ließ. Seither sind alle Übel der Welt wieder in der Büchse eingeschlossen. Und am dunklen Boden ruht bis zuletzt die Hoffnung...
 

„Ah, ich freu mich schon riesig auf das Match!“, jubelte Mariah, als ich mit ihr auf der Damentoilette war. Das Klischee, dass Frauen immer zu zweit auf´s Klo gingen, hatte schon einen wahren Kern. Zumindest was mich betraf. Die White Tigers und die All Starz waren zu nem Gastspiel gegen die Demolition Boys eingeladen worden. Und wir, die Bladebreakers, als ihre Fans und Freunde wollten das um keinen Preis verpassen.

Zu unserer Enttäuschung allerdings war Kai immer noch net aufgetaucht. So langsam machte ich mir wirklich Sorgen. Ob er wirklich krank war? Ich glaubte es immer weniger. Kai war net jemand der sich von so nem Grippevirus in die Knie zwingen ließ.

„Und ich erst! Ich kann es gar net erwarten zu sehn wie ihr die Demolition Boys fertig macht. Ob Clowni auch dabei is?“ „Clowni?“, fragte die Rosahaarige, ihr Gesicht verzig sich dabei. „Ach, frag am besten gar nicht. Das ist nur wieder so ne blöde Geschichte.“ „Oh, ja! Ray hat mich schon vorgewarnt, dass du in letzter Zeit so viel komisches Zeug von dir gibst.“ „Ray soll aufpassen was er sagt, kannst ihm ausrichten!“, sagte leicht wütend und verschränkte die Arme. „Hi, hi, schon klar. Wir wissen ja alle Bescheid.“ „Hä? Check ich net!“ „Ach, war auch net wichtig. Wünsch mir einfach Glück beim Kampf.“ „Klaro! Macht die Typen fertig!!“, ermutigte ich sie. „Auf jeden Fall. Aber zuerst kämpfen ja die All Stars. Und ich hoffe, dass die auch ihr Fett wegkriegen.“ „Mariah, du machst mir Angst.“

Mariah hatte irgendwie dasselbe Talent wie ich. Wenn ihr jemand unsympathisch war, zeigte sie ihm das ganz offen und das Chaos war vorprogrammiert. Hach, ich liebte solche Leute einfach...

Die Wege der Rosahaarigen und mir trennten sich, sie ging zur Umkleide und ich zu meinen Freunden im Publikum. Von meiner Familie war keiner da, die waren alle verschwunden. Net mal ne Nachricht hatten sie hinterlassen. Aber ein Gutes hatte es. Sie haben Mum mitgenommen...

„Na, hab ich was verpasst?“, fragte ich sie und setzte mich zu ihnen. „Ja, ne überaus gute Rede. Das Publikum ist schier ausgeflippt.“ „Von wem?“, fragte ich Ray und nahm mir die Cola, die Max mir mitgebracht hatte. „Von diesem Kerl, den wir neulich getroffen haben. Ist zwar ein komischer Kerl, aber seine Rede hatte was“, fasste Kenny zusammen. „Na, kann is es net so schlimm. Dieser Russenakzent macht mich eh total kirre.“ „ALSO NUN, FANS, ES IST SO WEIT!!!“, brüllte wieder der DJ rum, das uns die Ohren abfielen. „Ahr!! Der schon wieder!!! Muss der immer so rumbrüllen?! Wenn ich irgendwann wegen dem taub werde, kann er den Arzt bezahlen!“ „Ach komm Kisa, ich mag den Typ weil er so total durchgeknallt ist“, entgegnete mir Max. „Durchgeknallt im weitesten Sinne“, antworte darauf Tyson. „BEGRÜSST MIR DAS ERSTE GASTTEAM DES HEUTIGEN TAGES!!! AUS DEN USA, DIE ALL STARZ!!!“, verkündete der DJ, ich und die Jungs wollten anfangen zu jubeln. Bis wir aber merkten das wir die Einzigen waren, die das wollten. Der Rest des Publikums blieb einfach ruhig sitzen. Ähm...

„Was zur Hölle... AU!!!“ „Tyson, wie oft muss ich dir das noch sagen? Man soll Hölle net sagen, sonst kommt der Teufel und holt einen!“, erklärte ich ihm. „Wenn du mich schon hauen musst, kannst du wenigstens so freundlich sein und mir sagen wieso die Leute so still sind?“ „Vielleicht ist das typisch russisch!?“ „Hey, Dizzi! Du bist ja auch mal wieder da!“, lachte der Japaner als er Dizzi´s Stimme hörte und wir lachten mit, bis uns einige Zuschauer böse ansahen. „Ja, schön in hier auch mal wieder was sagen zu dürfen!“ „Soviel ich weiß, Tyson“, fing Kenny an zu erklären. „Sind die All Starz jahrelang die Rivalen des russischen Teams gewesen. Daher sind sie auch net sehr beliebt.“ „Egal, sie werden diese Demolition Boys auf jeden Fall fertig machen! LOS MUM, IHR PACKT DAS!!!“ „M-Max?!?!“ „UND NUN KOMMEN WIR ZU DEN TITELVERTEIDIGERN!!! FÜR DIE DEMOLITION BOYS TRITT AN, DER EINZIGARTIGE IAN!!!!“, brüllte der DJ wieder so unnötig rum und als wir hinuntersahen kam en laufender Meter zum Vorschein, den wir alle kannten. „Hey Kisa, is das net der Zwerg von gestern?“, fragte Tyson. „Ja.“ „Unglaublich. Er hat die Psychoattacke von dir überlebt.“ „WAS SOLL DAS HEIßEN?!“, knurrte ich ihn an. „Willst du Whiskas, oder warum knurrst du so? Dann muss ich dich enttäuschen, Ray hat alles gegessen.“ „Das is gar net wahr!“ „Jungs, ihr seit heut wieder so gemein zu mir...“, meinte ich traurig. „Na und?“ „Oh, rutscht mir den Buckel runter! Am besten feuern wir weiter die All Starz an!“ „Hast a Recht! LOS!!! GO ALL STARZ!!!“, jubelten wir wie die verrückten, als Steve sich für den Kampf bereit machte. Hoffentlich ist er net so leichtsinnig wie bei mir und unterschätzt den Zwerg.

„LEUTE, ES IST SO WEIT!! DREI!! ZWEI!! EINS!!! LET IT RIP!!!” „GOOOOOOOOO!!!”, brüllten wir gleichzeitig, aber ziemlich laut, das Publikum sah uns schon wieder sauer an. Ohne uns zu entschuldigen sahen wir uns wieder dieses überaus merkwürdige Match an. Steve schien Ian aus dem Weg zu geh. Der will doch net etwas Zeit schienten um zu sehn was für ne Taktik sie benutzen?! Oh je, hoffentlich war das kein Fehler.

„Dizzi, kriegst irgendwelche Daten von Ian´s Blade?!“ „Fehlanzeige, da is nix.“ „Meint ihr die verheimlichen uns was?“ „Willst du das wirklich wissen, Kisa?“, fragte Ray mich. „Bin halt neugierig.“ „OH NEIN!!!!!“, schrie Max plötzlich auf und sahen uns wieder den Kampf an. Wir konnten nur noch sehn wie Steve´s Blade von Ian rausgekickt wurde.

„Habt... ihr das gesehn?!“, fragte Max ganz entsetzt. „Er hat ihn einfach rausgekickt.“ „Wie hat dieser Kampfzwerg es nur geschafft seine Power so hochzupuschen?!“, fragte Tyson und war, wie wir alle erstarrt. „Ich denke, da wird noch mehr auf uns zukommen“, meinte Ray. „So, wir haben nun lange genug gewartet!“, sagte der DJ nun nach einigen vergangen Minuten. „Wir beginnen nun mit dem zweiten Match. Für die All Starz geht Eddy an den Start!! Und für die Demolition Boys, tritt an, der Star des Turniers. Meine Damen und Herren ich darf vorstellen!! TALA!!!“ „CLOWNI!!!“, kreischte ich rum als ich Tala sah, dieser sah sich auch sofort im Stadion um, woher dieser dumme Spitzname kam, bis er mich sah. „CLOWNI?!?! AH, DU SCHON WIEDER!! WELCHER IDIOT HAT DICH TOLLWÜTIGES BIEST REINGELASSEN!?!“ „DAS MUSST DU GRAD SAGEN!!! DER ZIRKUS MIT DER FREAKSHOW IS DREI BLOCKS WEITER, NUR ZUR INFO!!!“ „Ähm Hallo? Können wir jetzt endlich mit dem Kampf anfangen?“ „HALT DU DICH DA RAUS!!!“, schrieen wir den DJ an und kreischten weiter rum, bis Tyson und Ray mich zurückhielten. Wieso werde ich eigentlich festgehalten und Tala, diese Schwuchtel darf weiter machen!?!

Ich hoffte nur, dass Eddy nicht den selben Fehler machte wie Steve und haut die Transe glei in die Pfanne.

„Was meinst du, Kisa? Haben die All Starz ne Chance das Blatt noch zu wenden?“, fragte mich Tyson. „Schwer zu sagen. Die All Starz sind ausgezeichnete Blader und natürlich mit ihren Daten gut vorbereitet, aber genau das ist ihr Fehler. Wenn sie sich zu sehr auf ihre Daten verlassen, könnte das für sie mit ner bösen Überraschung enden.“ „UND DAS WAR´S!!“ „WAS?! SCHON?!?!“, schrieen wir entsetzt und Tyson und ich schauten runter in die Arena. Eddy hatte verloren... Tyson udn ich hatten eine Sekunde nicht hingesehen und schon war es passiert. Das gab es nicht! Der Kampf hat keine Minute gedauert. Und Tala hat sich nicht mal großartig angestrengt. Mit diesen Bladern stimmt was nicht.

„DU BLÖDES ARSCHLOCH HAST DOCH HUNDERTPROZENTIG BESCHISSEN!!!“, schrie ich zu Tala runter. „HAST DU EN PROBLEM MIT MIR!?! NA KOMM, HOPP!!“ „Leute! Es sieht hier ganz danach aus, als würde sich das Match kurzzeitig in einen Boxkampf entwickeln!“ „HABEN WIR DIR NICHT GESAGT DAS DU DICH DA RAUSHALTEN SOLLST!!?!“, schrieen wir den DJ wieder an. Also langsam tat er mir ja leid. Und ich tat mir aus Leid, weil mir Ray eine überzog.

„Aua!!! Was soll das!?“ „Benimm dich! Nur weil du Tala net leiden kannst musst du uns nicht auch noch blamieren.“ „Ach, keine Sorge. Kisa is net die einzige die sich blamiert hat“, sagte Max und wir schauten alle wieder runter zu Tala. Der hatte von Boris einen über den Deckel gekriegt und wurde von ihm weggezerrt. Ha, ha...

„Ja, das gefällt dir, hab ich Recht?“, fragte Max. „Sicher. Geschieht ihm Recht! Ich konnte Clowns noch nie leiden. Und wenn sie a noch so sind wie Tala, haben se schon verspielt.“ „Man, sind wir freundlich! Der hat dir doch gar nix gemacht! Du kennst ihn nicht mal!", stelle Max fest. „Na und?" „Ach, vergiss es!" „Bin ich froh wenn Kai wieder da ist. Der weiß wie man dich zähmt!“, sagte Kenny. „Wie soll ich das verstehn?!“ „Seit mal leise! Ich will wissen wer der Überraschungs-Blader von den Demolition Boys is!“, motzte Tyson. „Ein Überraschungs-Blader? Wann haben die das gesagt?“ „Als du mit Mariah noch auf dem Klo warst.“ „Ah... Da bin ich a mal neugierig“, sagte ich und schaute wie der Rest hinunter. In der Halle war es so merkwürdig still man hätte eine Nadel fallen hören können. Und durch die enorme Stille und meiner Erdkräfte spürte ich die Vibration der Schritte des Überraschungs-Bladers. Aber.. diese Schritte... der Gang, das Tempo... ich kenne sie... Nein, das ist unmöglich...!

„Und hier ist er nun, der.... WOW!!! Ich trau meinen Augen nicht!!“, schrie der DJ rum. Und ausnahmsweise war ich seiner Meinung. Wir konnten alle nicht glauben was, oder besser wen mir da sahen. Kai...

„Das... DAS GLAUB ICH NICHT!!“, schrie Tyson und sprach damit für uns alle. „Das kann doch nicht wahr sein!!!“, schrie nun auch Kenny. „Jungs, sagt mir bitte das mein anderes Auge jetzt auch noch am Arsch gegangen is. Das kann einfach net stimmen was ich da seh.“ „Wir würden ja gern was anderes sagen. Aber.. das ist wirklich Kai, den wir da unten sehn“, erklärte Ray zu unserem Bedauern. Ich verstand das nicht. Kai? Bei den Demolition Boys? Das kann nur ein Albtraum sein. Die All Starz schauten auch net schlecht, besonders Michael, der nun dran war. Was mir auch noch Kummer bereitete war Kai´s Beyblade. Direkt sah ich ihn net, nur dank der Leihwand konnte ich einen Blick auf ihn werfen. Aber das war doch net Dranzer.

Er sah zwar ihm vom Bau her ähnlich, aber die Farbe stimmt net. Und das Bitbeast was auf dem Bild abgebildet war auch net.

„Kenny, hab ich Hallus oder hat Kai en neuen Blade?“ „Leider nicht, das scheint wirklich ein neuer Beyblade zu sein“, antwortete Kenny. „Allerdings ist er mir ziemlich suspekt.“ „Suspekt ist mir eher das Bitbeast was Kai da hat“, meinte Dizzi. „Wie meinst du das?“ „Ich kann es nicht sagen, Chef. Aber dieser Juckreiz auf meine Hardware sagt mir das es mir bekannt vor kommt.“ „Seit wann haben Computer denn Juckreiz?“, fragte Tyson und zog eine Augenbraue hoch. „He, ich bin zwar in einem Laptop, aber ich habe auch Gefühle!“ „Ich hab a grad so ein Gefühl. Das nennt sich Migräne und das hab ich daher, weil ich net kapiere was Kai da veranstaltet“, sagte Tyson und nach dem Ende dieser kleinen Diskussion schauten wir runter. Michael stand da, bereit für den Kampf, aber Kai...

„Ähm, ich möchte nicht drängen, aber wir würden gern mit dem Match anfangen“, sagte der DJ etwas ungeduldig, blieb aber trotzdem höflich. „Ich hab aber keinen Bock gegen den zu Kämpfen?“ „Hä?!“ „HÄ?!? Check ich net!", sagten wir vier irriterit und sahen uns untereinander an. „Ähm Kai, wir verstehn nicht ganz“, sagte der DJ wieder, noch verwirrter als vorher. „Ich fordere das gesamte Team heraus!“ „WAS?!?“, schrie die Mehrheit der Anwesenden, als Kai seine Forderung stellte. „Ich check´s immer noch net“, sagte Max und sah mich an. „Also entweder hab ich eben richtig gehört, oder jetzt is net nur mein Auge, sondern auch meine Ohren hinüber.“ „Nee, ihr habt richtig gehört. Kai will wirklich gegen alle vier All Starz kämpfen“, bestätigte Kenny. „Da muss er aber ein gewaltiges Überraschungs-Ei in Petto haben, wenn er gleich alle Vier herausfordert.“ „Och Danke Ray, jetzt hab ich Hunger.“ „Du hast meistens Hunger, Tyson.“ „Ich will auch en Ü-Ei!“, quengelte ich nun auch noch rum. „Ahr! Hier! Gott sei Dank hab ich vorhin an Kiosk welle gekauft.“ „Danke, Onkel Ray!“, bedankten wir uns wie zwei kleine Kinder und riss gierig die Verpackung ab. „Wie kann man nur in so einer Situation ans Essen denken?“, fragte Kenny, aber niemand gab ihm ne Antwort. Ray, Max und Kenny seufzten und dann wandten wir uns endlich wieder wichtigeren Dingen zu. Nämlich den Match.

Kai gegen das ganze All Starz Team. Ein überaus ungleicher Kampf. Aber Kai wäre net Kai wenn er net genau wüsste, das er gewinnt... Und ich glaubte, ich fing schon wieder an zu schwärmen! So langsam würde das echt ätzend!

„Macht euch bereit Beyblader!!! Drei!! Zwei!! Eins!! LET IT RIP!!!”, schrie der DJ und einer nach dem anderen startete seinen Blade. Die Blades der All Starz umzingelten Kai´s neuen Blade und gaben ihm überhaupt keine Gelegenheit anzugreifen. Doch ehe ich mir die Frage stellen konnte, wie er da wiederrauskommen wollte, legte dieser mysteriöse Blade an Kraft zu und kickte Tryhorn raus. Mir fiel die Knielade runter und bei den Jungs sah es nicht anders aus. Wie hatte Kai Steve so einfach besiegen können? Ich hab damals nur um haaresbreite gegen ihn gewonnen. Und Kai schafft das praktisch mit nem Wimpernzucken.

„Wie... kann das sein..?..“, stotterte Max, bekam von uns aber keine Antwort. Wie hypnotisiert starrten wir weiterhin schweigend zur Arena runter, als dann auch noch Eddy und Emily rausflogen. Genauso wie bei Steve hatte Kai bei ihm sich net mal großartig anstrengen müssen. So wie ich das sah, kam der net mal ins Schwitzen.

Es war nur noch Michael da, der alles daran setzte Kai zu schlagen. Ich und die Jungs drückten ihm die Daumen. Letztendlich hat es nichts gebracht. Auch Michael´s Beyblade bestand keine Minute mehr in diesem Match.

„Das Match ist vorbei! Kai hat das Match gegen die All Starz gewonnen!!!“ „Ich begreif das nicht! Da is doch was faul! Niemals kann man so einfach ein ganzes Team besiegen“, protestierte Tyson. Er wurde aber von Ray unterbrochen. Irgendwas hatte Kai vor, er hatte so ein unheimliches Grinsen auf den Lippen. Und wir wussten auch bald warum. Die Bit leuchteten auf und irgendwas kam aus ihnen heraus. Es waren die Bitbeasts die dadrin waren. Sie wurden mit aller Gewalt aus den Blades gezogen und verschwanden in dem von Kai. Er hatte ihm einfach die Bitbeasts weggenommen und das vor allen Leuten!

Ich fand keine Worte für so eine Frechheit. Und freuen tat er sich darüber auch noch, das war nicht zu übersehen. Tyson knirschte heftig mit den Zähnen, um seine Wut zu unterdrücken, Ray und Kenny waren immer noch ganz erstarrt. Max und meine Unterlippe zitterten, meine aber allerdings etwas heftiger. Mir war schon.. Ja.. schlecht. Richtig übel. Meine Kehle wurde trocken und obwohl ich noch ganz behutsam atmete, war mir als würde ich ersticken.

„Kisa? Alles okay, du bist ganz blass!?“ „Wir... is schlecht“, waren meine einzigen Worte und ich rannte schließlich weg. Wieder zur Toilette und schmiss mich über die Schüssel, um mich zu übergeben, aber mir blieb es schließlich im Halse stecken. Aber davon wurde mir nur schlechter. Was war da nur passiert? Wie die Bitbeasts von Kai eingefangen wurden, durchzog mich dieser unerklärliche Krampf. Irgendwas ist über mich gekommen... Nur was?...

„Du da, mach endlich mal Platz! Ich muss hier sauber machen“, maulte so ne russische Putzfrau die auch noch reinkam. Als sie aber sah wie blass ich um die Nase war, wurde sie ruhiger.

„Öhm... Ist alles okay bei dir?“ „Ja... Alles klar“, sagte ich in einem düsterem und zugleich wütendem Ton. Die Putzfrau bekam bei meinem Anblick Angst, das kümmerte mich aber net weiter. Stattdessen schnappte ich mir einfach ihren Mopp und lief raus.

„HEY DU!!! Den brauch ich noch!“ „KAUFEN SIE SICH NEN NEUEN!!“, brüllte ich zurück und lief los. Wohin? Zur Umkleide der Demolition Boys. Und damit auch zu Kai.

Wutendbrand und den Stiel vom Mopp fest umklammert. Auf dem Gang, direkt vor der Umkleide standen auch schon so zwei Aufsichtstypen und die waren natürlich überhaupt net begeistert mich zu sehn.

„Hey, du darfst hier nicht durch!“, sagte einer von ihnen zu mir beide versperrten mir den Weg. „FRESSE HALTEN, KLAR!!! IHR HABT MIR ÜBERHAUPT NIX ZU SAGEN ALSO LASST MICH DURCH!!!“ „Sieh an. Wir haben Damenbesuch“, sagte Boris auf eine so tückische Art die ich zum kotzen fand. „Was, wenn ich fragen darf führt dich hierher?!“ „TU NET SO SCHEINHEILIG, ALTER SACK!!! WO IST KAI?!!? DIESER MIESE KÖTER SOLL MIR VOR DIE AUGEN TRETEN UND AUF DER STELLE ERKLÄREN WAS HIER LOS IST!!!“ „Schrei hier net so rum! Am Ende fliegst du nur wieder raus. Katastrophen-Magnet“, sagte Kai der aus dem Umkleideraum kam. „Das du es wagst mir a noch frech ins Gesicht zu grinsen“, fauchte ich und hielt den Mopp so fest in der Hand, das es mich wunderte, das er nicht zerbrach. „Das du es dich überhaupt traust hier aufzutauchen. Und was willst du bitte mit dem Stöckchen? Mir den Hintern versohlen?!“ „DAS REICHT!!!“, schrie ich los und schubste die beiden Wachen gegen die Wand. Ich packte Kai am Kragen, warf ihn ebenfalls gegen die Wand und hielt ihm die Holzstange vom Mopp an die Kehle. Boris, der mich aufhalten wollte und nun auch auf dem Boden saß sah mich total schockiert an.

„ICH HÄTTE MIR AUCH NE KANONE BESORGEN KÖNNEN UM DIR NE KUGEL IN DEINEN HOHLEN SCHÄDEL ZU PUSTEN!!! NA, WÄR DIR DAS LIEBER GEWESEN?!??! DU WEIßT GAR NET WAS ICH ALLES DAFÜR TUN WÜRDE UM DAS MACHEN ZU KÖNNEN!!! WAS ZIEHST DU EIGENTLICH HIER FÜR NE SHOW AB?!! DU WIDERLICHES ARSCHLOCH, DU KOTZT MICH SO WAS VON AN!!! WAS BITTE IST IN DICH GEFAHREN??!! WARUM IN GOTTES NAMEN HAST DU UNS HOCKEN LASSEN?!! WAS SOLL DAS?!?! UND IHR, WAS GIBT´S DA GLOTZEN???!“, schrie ich Boris und die andren Demolition Boys an, die dazugekommen waren und beobachteten wie ich Kai anbrüllte. Sie alle aber schüttelten nur den Kopf.

Dann schaute ich zu Kai und erhoffte mir von ihm ne Antwort. Aber er sagte gar nichts und sein Schweigen machte mich noch viel wütender. Und seine Augen... Sie waren leer und kalt... Als würde ich in einen nie endenden dunklen Abgrund blicken... Nein, das war nicht mehr Kai... Egal wer da in Kai´s Körper war, seine Seele war es auf jeden Fall nicht mehr. Er war wie von Macht besessen. Oh Kai...

„Kai... Wieso... Bitte, gib mir doch eine Antwort... Ich will es.. doch nur verstehen... Bitte...“, flehte ich ihn an, doch meine Stimme war plötzlich so schwach, selbst ich hörte sie kaum. Und dann musste ich auch noch mit den Tränen kämpfen. Mit feuchten Augen sah ich ihn an, hoffte einen kleinen Funken Licht darin zu sehn. Vergebens... Er rührte sich nicht mal als die Wachen kamen und mich jeweils einer am Arm packte.

„Schafft sie weg!“, befahlt schließlich Boris. „Duuuu!!“, knurrte ich und im Bruchteil einer Sekunde wurde meine Trauer zu Wut. „Kai... DU MIESER HUND!!! VERRÄTER!!! ARSCHLOCH!!! DAS WIRST DU BÜßEN!!! IRGENDWANN WIRST DU VON DEINEM HOHEN ROSS NAMENS HOCHMUT FALLEN UND MÄCHTIG AUF DIE SCHNAUZE FLIEGEN, DAS VERSPRECH ICH DIR!!!“, schrie ich ihm hinterher, aber er würdigte mir keines Blickes. Aus lauter Zorn biss ich mir auf die Lippen und ehe ich mich versah hatte ich das Gefühl meine Augen brannten...

Ich dachte, ich bildete mir das Brennen ein und glaubte auch nicht dran, dass jemand gemerkt hat das meine Gelborangenen Augen plötzlich Rosarot geworden waren. Aber ich täuschte mich. Jemand hat es bemerkt und das sollte ich noch bereuen... ...
 

„Und Tschüss!“, sagten die beiden Wachen und schmissen mich gegen einen Mülleimer. „IHR MISTKERLE!!! NA WARTET IHR!!!“, schrie ich ihnen hinterher aber sie überhörten mich einfach. „HEY! IHR KÖNNT NICHT EINFACH SO ABHAUEN!! HEY!!!!“ „Kisa? Kisa, was machst du denn hier?“, fragte mich Mariah, die gerade mit den anderen White Tigers um die Ecke kam. „Und ihr? Wo kommt ihr her?“ „Wir waren bei den All Starz“, erklärte Lee, Mariah´s Bruder. „Und? Wie geht es ihnen?“ „Beschissen! Es reicht schon, dass sie in aller Öffentlichkeit so fertig gemacht wurden. Aber dass Kai ihnen auf so eine grausame Art ihre Bitbeasts wegnimmt, das ist mehr als unmenschlich.“ „Kisa, kannst du dir erklären warum er so ist und so was macht?“ „Ich weiß es nicht, Mariah!“, sagte ich verzweifelt und schlug die Hände ins Gesicht. „Ich weiß momentan überhaupt nicht, was ich denken soll! Hät ich bloß besser aufgepasst, als wir in der Abtei waren. Dann wäre das net passiert, wenn ich nur bei ihm geblieben wär. Aber ich hab nur an mich gedacht und bin vor den Wachen davongerannt. Ich hätte ihn dort nicht allein lassen dürfen!“ „Kisa... mal ganz ehrlich!“, sagte die Rosahaarige und kniete sich zu mir runter. „Kann es sein, das du in Kai verliebt bist?“, fragte sie ganz direkt und nach einigen Sekunden des Schweigens fing der Rest der White Tigers an zu lachen. „Mariah!! Komm, das glaubst du doch selber nicht.“ „Und wieso net, Kevin? Ich bin ein Mädchen und wir kennen die verliebten Blicke anderer.“ „Aber doch net Kai! Ich mein..“ „Es stimmt“, fiel ich Kevin ins Wort. „HÄÄÄ!!?“ „Wirklich?“, fragte Mariah. „Ja.. ich liebe ihn...“ „Und wie lange schon?“ „Ich weiß es nicht.. Seit gestern, vielleicht erst seit ner Woche! Vielleicht schon immer, ich weiß es net. Ich wollte es nie wahr haben... Aber jetzt.. Jetzt merk ich wie er mir fehlt. Als hätte man mir einen Teil von mir gewaltsam entrissen.“ „He, nicht weinen! Willst du ein Taschentuch?“ „Uhuhm...“ „Hast du mal versucht mit Kai zu reden?“, fragte Lee. „Was glaubst du, woher ich grad komm?! Ich hab gedroht ihn mit ner Kanonenkugel zu erschießen. Dann haben mich so en paar Typen gegen den nächsten Mülleimer geworfen, auf Kai´s Befehl hin.“ „Wie gemein!! Keine Sorge Kisa, in der nächsten Runde machen wir Kai fertig!", sagte Mariah überzeugt. „Kai wird dafür bezahlen was er den All Starz angetan hat!“ „Aber gegen seinen Blade haben wir keine Chance!“, sagte Kevin zu Mariah. „Jetzt sei nicht so feige, Kevin! Wenn du nicht kämpfen willst, Bitte! Was ist mit dir Gary?“ „Ich mach das, was Lee für richtig hält!“ „Und was hältst du für richtig, Lee?“, fragte sie und wir schauten alle zu Lee. „Hm... Wir kämpfen! Wir machen Kai in der nächsten Runde fertig!“ „Ganz deiner Meinung. Und wenn wir ihn fertig gemacht haben kommt er bestimmt zu euch zurück und dann sagst du ihm das du ihn liebst, okay?“ „Okay... Aber... Sorry, ich glaub das Match kann ich net sehen. Nichts gegen euch... Aber ich kann net. Ich warte draußen..."

Und ohne ein weiteres Wort ging ich nach draußen und setzte mich in unseren Bus. Immer wieder sah ich wie Kai die All Starz fertig gemacht hatte und jedes Mal wurde mir schlecht. Ich wünschte, es wäre nur ein böser Traum. Das kam davon, wenn man die Büchse der Pandora öffnet. Die Neugier wird mit Unheil bestraft...

„Miau... Miouw..“, maunzte Dramania, die mal wieder einfach aus ihrem Blade kam, neben mir und sah genauso traurig aus wie ich. „Du trauerst um deine Artgenossen, nicht wahr? Du spürst wie sie erst besiegt und dann gewaltsam von ihrem Herrn getrennt werden... Glaub es oder nicht, ich spüre es auch. Nur sind bei dir die Schmerzen schlimmer...“

Auch Drami sah aus als müsste sie jeden Moment weinen. Sie machte nur noch eine kleine Bewegung, um ihren Kopf auf meinen Schoß zu legen. Um sie etwas zu beruhigen, streichelte ich ihr über den Kopf und kraulte sie hinter den Ohren. Mit meiner freien Hand fummelte ich an meiner Kette und schließlich an meinem Soul rum. Bis ich mich plötzlich schnitt. Eine ganz kleine Schnittwunde. Ungläubig sah ich meinen Anhänger an und sah das mein Soul einen Sprung genau in der Mitte hatte. Genau in der Mitte, von oben bis unten und sogar ganz kleine Splitter waren rausgefallen. Wie war das denn passiert? Die Souls sind doch unzerstörbar...Wie ist das passiert? Kann ja eigentlich gar net sein...

Drami´s Aufschrecken riss mich schließlich aus den Gedanken. Meine Teammitglieder kam dazu und alle miteinander sahen sie echt mies aus.

„Hey...“ „Hey..“, sagte Tyson niedergeschlagen und setzte sich hinter mich. Max, Ray und Kenny sahen kein Stück besser aus. Keiner redete oder sah den anderen an. Selbst als der Fahrer kam und der Bus losfuhr blieben wir sitzen, als seien wir tot. Der Schock saß allem tief im Nacken. Selbst mir war immer noch schlecht. Das war alles net zum aushalten. Und dann standen wir auch noch im Stau. Ich hasste Staus, wenn ich zu lang im Auto saß wurde mir schlecht. Aber das war ja mir eh schon.

In der Ferne sah ich schließlich auch wieder diese gottverdammte Abtei. Hm... Weit weg war sie nicht. Und die Demolition Boys müssten längst wieder da sein...

„Kisa? Was hast du?“, fragte Max als ich aufstand. „Was hast du vor?“ „Was ich vor hab, Maxi? Ganz einfach. ICH TRET KAI IN DEN ARSCH!!!“ „KISA!!!“, brüllte Ray mir hinterher, aber ich trat die Tür vom Bus auf und rannte los, zusammen mit Drami. Der Fahrer brüllte mir hinterher, meine Teamkollegen aber folgten mir. Sie riefen nach mir, aber ich überhörte sie einfach. Erst als wir kurz vor der Abtei waren, holten sie mich ein und Ray packte mich am Handgelenk.

„Kisa, was soll die Aktion schon wieder?!! Und bleib endlich mal stehn!“, meckerte Tyson. „Was das soll? Ich will zu Kai und ihn wieder zurückholen!“ „Das bringt doch nix! Kai hat sich entschieden und du weißt wie er ist“, redete Kenny auf mich ein. „Er kommt nicht wieder.“ „Nein... Dafür muss es einfach eine Erklärungen geben!! Er kann doch net einfach so die Flatter machen!!!!! Ich will wissen was mit ihm los ist...“, jammerte ich rum und eine Träne tropfte auf den kalten Boden. „Aber... Ach Kisa. Du machst es uns echt net einfach“, jammerte nun auch Max. „Wir wollen auch dass Kai wieder kommt.“ „Dann hilft mir!!! Zusammen können wir was machen. Die Hoffnung stirbt zuletzt und egal wie viel Unheil auf uns zukommt, am Boden der Pandora liegt bis zu letzt die Hoffnung!!!“ „Wer ist bitte Pandora?!“, fragte Tyson. „Das war ne vollkommen unnötige Metapher“, erklärte Kenny. „Aber wie wollen wir da rein? Da stehn doch bestimmt Wachen.“ „He, he, für solche Fälle haben Teru und ich vor Jahren den genialen Plan 11-X erstellt!“ „HÄÄÄ?!??! 11-X?!?!?“, fragten sie alle. „Was hast du denn jetzt schon wieder vor? Mal ehrlich, machst du das mit Absicht? Hasst du uns denn so sehr das du uns mit deinen total dämlichen Ideen in den Tod schicken willst?!“ „Also bitte, Tyson, ich hasse euch doch net. Außerdem sind deine Ideen a net besser!!!! Ray, wie gut kannst du zuschlagen?“ „Soll ich se jetzt verprügeln, oder was?“ „Nein! Ich mach es dir noch viel einfacher. Also, der Plan geht so...“...
 

So erklärte ich ihnen was zu machen war. Was war eigentlich ganz simpel. Und so legten Tyson, ich, Kenny, Ray und Max die beste Show unseres Lebens hin!

„HEY!!!!!! HEY, WIR BRAUCHEN HILFEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!“, kreischte Kenny wie bekloppt rum und rannte den Innenhof der Abtei rauf und runter. Na ja, so krass jetzt auch wieder net, aber er rannte jedenfalls im Kreis, bis die drei Wachposten kamen, die in der Gegend rumstanden.

„Hey, wieso kreischst du hier so rum?! Und wer bist du überhaupt?!“ „Sie müssen uns helfen!!! Unsere Teamkollegin hat Schmerzen!!!“, flennte er rum, das Stichwort für uns angetorkelt zu kommen. Eigentlich torkelte nur ich, und wurde nebenbei von Tyson und Max gestützt.

„Bitte, ihr müsst ihr helfen“, spielte Max auch noch so schon mit und dramatisierte die Szene noch mit einigen Tränen. „Was ist mir der passiert?!“, fragte einer von denen. „Sie hat Schmerzen und wir wissen net was wir machen sollen.“ „Schme.. Schmerz... Kann... net mehr...“, stöhnte ich und ließ mich auf den Boden fallen. „Kisa...“ „Sollen wir nen Arzt rufen? Wo hast du überhaupt Schmerzen?!“ „In.. meiner.. meiner Brust... es tut.. so weh...“, stöhnte ich weiter rum und legte die Arme so um meine Brust, das sie meinen Busen weiter hervorhoben. Natürlich hatte ich mein Shirt zuvor etwas nach unten gezogen, damit man mir auch tief in den Ausschnitt gucken konnte. Und während diese Typen mich von oben bis unten begafften, ergriffen Ray und Tyson die Gunst der Stunde und hauten ihnen mit zwei Eisenstäben, die eigentlich mein Soul waren eins über.

„Idioten!“ „Kann ich dir nur zustimmen“, sagte ich zu Ray und fesselte diese beiden Typen mit Ranken, die ich aus dem Boden sprießen ließ. „Männer sind so was von leicht zu überrumpeln!“ „Hey, du läuft hier grad mir vier Stück rum.“ „Und es werden gleich wieder fünf sein, wenn wir Kai da rausgeschleppt haben!!“, jubelte Tyson. „Und ich weiß Gott sei Dank wo´s rein geht! Und Drami kann... wo ist die überhaupt hin?!“, fragte ich und wir schauten die den Hof nach dem Taschentiger ab. Die war allerdings mit anderen Sachen beschäftigt, nämlich einer armen Maus hinterher zu rennen.

„Dramania!!!! Du sollst die Mäuse doch net ärgern, am Ende beschweren die sich nur wieder bei mir!!!!“ „Lass sie doch!“ „Hast a Recht, Max. Drami wird in dem Bucker eh schlecht.“ „Wem net?“, fragte Kenny und sah sich dieses groteske Gebäude noch einmal an, ehe wir uns reinschlichen. Keine Sau trieb sich in den dunklen und verkalkten Gängen herum. Auf Zehnspitzen liefen wir die verborgene Treppe hinunter, die ich schon am Tag zuvor entlanggegangen war.

„Also wie machen wir das jetzt?“, fragte Max als wir hinter einer Ecke standen und die Gegend unter die Lupe nahmen. „Ganz einfach! Wir suchen Kai, schnappen ihn und sind im Hotel bevor South Park anfängt.“ „Hast du Karotten gefressen oder wieso bist du jetzt a auf dem South Park Trip?“, fragte ich Tyson. „Nein, hab ich nicht, aber ich will um keinen Preis das Halloween-Spezial verpassen.“ „Wie kann es ein Halloween-Spezial geben wenn wir August haben?!“ „Hey, was macht hier da??!“, fragten uns zwei merkwürdige Typen von der Wache. Uns allen rutschte erst einmal das Herz in die Hose. Ja klasse und was nun?

„Hallo, wir reden mit euch! Was wollt ihr hier, und wer seit ihr?!“ „Wir... wir sind die Beyblade-Kriegerinnen!!“, quasselte auf einmal Ray los. Zwar hatten wir keine Blick was er da tat, aber Tyson und Max machten einfach mal mit.

„Ja, und wir sind hier um Tuxedo Kai zu retten!“ „Wir kämpfen für Logik und Gerechtigkeit!“ „Und im Namen des Mondes werden wir euch bestrafen!“ „HÄÄÄ?!!“, sagten die Wachen als Tyson, Max und Kenny einzeln ihre Vorstellungen gaben. Zwar wollte ich noch was dranhängen, aber die hatten den Spruch ja schon beendet. Wie gemein. Also musste ich improvisieren und startete einen Angriff.

„Beyblade, flieg und sieg!!!“, schrie ich und startete meine Beyblade. Auch ohne Drami erfüllte er seinen Zweck, den die beiden Typen wurden von ihm zu Fall gebracht. Die Jungs rannten schon los, ich holte noch meine Blade ehe ich mit Tyson weiter lief der extra auf mich gewartete hatte. Doch wir verloren die anderen Drei aus den Augen und schon war es passiert. Wir nahmen einen falschen Gang und hatten sie verloren.

„Max?!! Ray?!! Kenny, wo seit ihr??!“, rief Tyson während wir weiter wegrannten. „Die kommen auch ohne uns klar, suchen wir lieber Kai!“, sagte ich daraufhin. Plötzlich blieb der kleine Japaner stehn und ich rannte ihn beinah über den Haufen.

„Was sollte das denn schon wieder?!“ „Da war was... Es klang... wie ein Herzschlag.“ „Also dein Gehör erstaunt mich seit neuestem immer wieder. Ähm, Tyson?“

Aber er gab mir keine Antwort sondern ging in einen Raum, an dem wir schon vorbei gerannt waren. Als er näher in den Raum trat und plötzlich zur Salzsäule erstarrte ging ich ebenfalls zu ihm hin und erblickte ein Bild des Grauens. Uns stockte der Atem bei diesem Anblick. Ein Raum voller Kanister, bis oben hin gefüllt mit einer grünen Flüssigkeit, Formalin, oder wie das Zeug hieß. Und da schwamm lauter ekliges Zeug rum. Gehirne, Skelette, Eingeweide, die an Kabeln und Rohren hingen. Ich presste die Lippen zusammen und hielt mir die Hand vor den Mund. Der Anblick war einfach zu widerlich.

„Was is... DAS!?!?!“, fragte Tyson, der genauso angewidert war wie ich. „Abartig! Einfach abartig.“ „Wer macht den so was!? Das sind doch keine Menschen dadrin, oder??!“ „Nein.. Das sind glaub ich Tiere... Oder besser das, was von ihnen übrig is.“

Tyson und ich hatten heftig mit unserem Würgreiz zu kämpfen. Diese Eingeweide die in dem Formalin rumschwammen kannte ich sonst nur aus Psycho-Thrillern. Aber das hier war echt. Wir beide bekamen auch noch einen Schreck als die Augäpfel in dem Zeug rumschwammen. Nein! Sie schwammen nicht...

„Ki... Kisa.. die gucken uns an... Die leben noch...“ „Ich.. höre es..“, sagte ich und Tränen liefen ungewollt über meine Wangen. Ich hörte ihre Hilfeschreie in meinem Kopf. Ich konnte den Schmerz spüren. Zwischen Leben und Tod gefangen und die Qualen hören net auf.

„So etwas widerliches. Warum macht man bloß so was??!?!“ „Jemand, der sich kein Opfer zu teuer ist“, sagte jemand mit einem starken russischen Akzent. „BORIS!!!! Haben Sie sie eigentlich noch alle??!! Erst wickeln sie Kai um den Finger und jetzt das!!! Haben sie kein Mitleid mit den Tieren!??!“, schnauzte Tyson ihn an. „He, he, warum sollte ich? Sie alle sind nur kleine Opfer für wichtige Experimente. Sie alle haben die Ehre unserer übermächtigen Bit Beast Armee beizutreten. Ihre Seelen werden in Filter gesperrt, aber ihre Körper bleiben dank neuester Technologie am Leben, um so ihre Nervenreaktionen besser zu erforschen und sie dann noch stärker zu machen. Sie alle werden Diener meines Herrn werden!!!“ „Was für en Herr? Und warum erzählen sie uns das alles?“, fragte Tyson und schaute mich dabei an, aber ich hatte auch keine Ahnung wovon er sprach. Aber... der zum Ghoul gewordene Junge, die Dämonen... Der redet doch net etwa vom Leibhaftigen..?..

„Und was euren ach so geliebten Kai betrifft, damit habe ich nichts zutun. Er ist aus freien Stücken hierher gekommen und hat sich uns angeschlossen.“ „Lügner!!!! Kai würde so was nie machen!!!“ Kai ist zwar ein Arschloch, aber das würde er nie machen!!!“, protestierte der Schwarzhaarige. „So ist es aber. Warum sollte ich lügen?!“ „Wenn es so is dann bring ihn hierher!“ „Kisa!“ „SOFORT!!!!!!“, brüllte ich und stampfte mit einem Fuß, meine Erdkräfte ließ den Boden beben. Meine Wut hatten ihr Limit beinah überschritten. Schlimmer waren nur die Schmerzen... Es dauerte noch etwa fünf Minuten bis Kai endlich bei kam. Boris hatte ein paar hirnlose Wachen gerufen, die Kai zu uns brachten und anders wie uns schienen ihm diese Tierkadaver nichts auszumachen. Als wir ihn sahen, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Mir kam es, als sei mit Kai noch was in den Raum gekommen. Irgendwas böses...

„Kai, da bist du ja endlich!!!", sagte Tyson sichtlich verärgert. „Was wollt ihr?" „Eine Erklärung! Und zwar eine mit der wir auch was anfangen können!" „Und für so was verschwendet ihr meine Zeit? Hört zu, wir können das auf die friedliche oder die schmerzhafte Methode lösen. Also geht ihr entweder freiwillig, oder mein Black Dranzer erledigt das", erklärte er und zeigte uns den merkwürdigen Beyblade vom Turnier. „Kai! Weswegen wir wirklich hier sind is das wir wollen das du wieder zurückkommst!!! Du gehörst doch zu uns, und net zu diesem Psycho da!!!" „Hey, ich bin noch hier!", beschwerte sich Boris. „Verdammt, kapierst du denn nicht das du nur benutzt wirst?!“ „Musst du grad sagen! Ein mehr als schon dämliches Mädchen, das von Engeln und Gott an Fäden gehalten wird wie eine willenlose Marionette.“ „WIE KANNST DU NUR SO WAS SAGEN?!?!?!??!?“, brüllte ich ihn an. Ich glaub das einfach net was ich da höre. Das ist doch net Kai! Der redet net so. Aber dennoch.. diese Art so zu reden kannte ich von jemanden...

„Ich sage nur die Wahrheit. Du bist nur eine Puppe in einem kranken Spiel, die keine Ahnung vom Leben hat. Deren Verstand und Vernunft genau wie sie selbst an einem seidigen Faden hängt. Mit einem Haufen Stümpern als Zuschauern.“ „Kai!!!!!“ „Oh, Tyson, denkst du etwa wirklich ich wär nur ansatzweise stolz darauf gewesen Teamleader in so nem Kindergarten zu sein?! Eine Bande von Amateuren, die den ganzen Tag nur fressen oder mir ins Ohr brüllen. Das man mich noch net eingewiesen hat, ist alles. Euer Gelaber, von wegen »als Team sind wir unschlagbar« oder was weiß ich was ihr noch für Sprüche abgelassen habt. Beim Beybladen geht es nur um eins und das ist Macht, das scheinst du aber immer noch net kapiert zu haben.“ „Kai, Jetzt hör doch auf! Du ziehst hier doch genau die selbe Show ab wie ich in England. Ich kapier zwar den Sinn überhaupt net, aber du bist genauso unglaubwürdig wie ich damals!“ „Mit nem winzigen Unterschied! Du hast nur mies geschauspielert, bei mir hingegen ist es der volle Ernst! Und wenn ihr mir immer noch nicht glauben wollt, hier bitte!“, sagte er, während er in seine Hosentasche griff, und das, was eben noch dadrin war auf den Boden warf. Und dieses etwas war Dranzer.

„Dein Beyblade?! Aber Kai, du und Dranzer habt doch so viel durchgemacht“, wunderte Tyson sich und hob Dranzer vom Boden auf. „Ich brauche ihn aber nicht mehr. Jetzt habe ich Black Dranzer. Für die ultimative Macht muss man eben Opfer bringen. Und keine »Freunde«. Ihr stört mich nur, alle miteinander. Ich bin auf keinen von euch angewiesen. Also verschwindet!!!“

Weder Tyson noch ich wollten glauben was wir da hörten. Aber deutlicher hätte man es nicht machen können. He... he, he… Und ich machte mir auch noch Hoffnungen. Ich war echt bescheuert. So was dämlich wie mich sah man wirklich net oft. Es war eben wirklich, wie Megami sagte...
 

»Ein Wesen, welches du bist kann niemals lieben. Trauer weiter einer Illusion hinterher, es wird dir nichts bringen! So etwas wie Liebe... WIRD NIEMALS EIN BESTANDTEIL DEINES KÜMMERLICHEN LEBENS SEIN!!!!!!!!!!!!“«
 

Und als Kai´s Worte, wie die von Megami ein weiteres Mal in meinen Ohren und in meine Gedanken wiederhallten, spürte ich einen heftigen Schmerz der durch mein ganzes Herz ging. Und mein Soul löste sich von meiner Kette. Und kaum, dass er den Boden berührt hatte zerbrach er in Tausende kleiner Splitter. Sie lagen überall auf dem Boden rum, einige blitzten im Licht. Mit meiner Hand tastete ich nach ob er wirklich abgefallen war, sah dabei wie erstarrt zu Kai rüber. Als ich merkte das er Stein wirklich abgefallen und zerbrochen war, ließ ich meine Hand wieder sinken... Hätte man mein Herz in diesem Moment sehen können, hätte man genauso beobachten können wie es zerbrach...

„Kisa... Kisa, was hast du? Deine Augen sind auf einmal so leer! Kisa!!!!“

Nicht nur meine Augen waren auf einmal leer... Mein Herz war auch leer.

„Kisa.. KISA, REDE ENDLICH MIT MIR, VERDAMMT NOCH MAL!!!!!!!!!!!!“ „LASST MICH DOCH ALLE IN RUHE!!!!!!!!!!!!!! BLEIBT DOCH ALLE GRAD WO DER PFEFFER WÄCHST!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“, brüllte ich los. Meine Kräfte entluden sich dabei und einige dieser komischen Kanister zersprangen. Das Formalin verteilte sich auf den Boden, was mich aber net im geringsten daran hinderte davonzurennen, ehe noch jemand meine Tränen sah. Ich wollte nur eins, von hier weg! Weder Kai sehn, noch ihn hören!!! Ich sah schon die große Tür die nach draußen führte, knallte sie mit beiden Händen auf und wurde von kalter Luft erschlagen. Sie klatschte mir ins Gesicht wie eine Ohrfeige, aber es machte mir nichts aus. Ray, Max und Kenny waren schon draußen, anscheinend hatte sie jemand erwischt. Tyson hatte mich so gut wie eingeholt. Als er kaum ein paar Meter von mir entfernt war rannte ich wieder los. An den anderen Teammitgliedern vorbei, Max versuchte noch mich aufzuhalten, aber ich stieß ihn weg. Tyson machte schließlich einen Satz, packte mich und wir beide flogen auf die Fresse.

„LASS MICH LOS, TYSON!!!!!!!!!!“ „DENKST DU ETWA WEGRENNEN HILFT!??!? VOR DER REALITÄT DAVONLAUFEN BRINGT NIX!!!!!!!!“ „Wieso weglaufen?! Tyson!!! Kisa!!! Was hat Kai gesagt?!?!“, fragte Ray nervös. „Kai... KAI!!!!!!!! DIESER ELENDE MISTKERL!!!!!!!!!!!!“, schrie er und holte Dranzer aus seiner Jackentasche. Tyson war kurz davor den Beyblade auf den Boden zu werfen, um ihn zerschellen zu lassen.

„Tyson...“ „Kai kommt net wieder... Er hat es ganz deutlich gemacht. Für ihn waren nicht mehr als nur ein Störfaktor.“ „DIESER BASTARD!!!!!!!!“, unterbrach ich Tyson und hämmerte meine Faust den Boden. „ER KANN UNS EINFACH NET SO ABSERVIEREN!!!!!!!!!!!!! NICHT SO!!!!!!!!!!!!!!!“ „HÖR AUF SO RUMZUSCHREIEN, DAS BRING ÜBERHAUPT NICHTS!!!!!!!!!!“ „ICH MACH WAS ICH WILL!!!!! MACH DOCH EN BESSEREN VORSCHLAG!!!!!!!!!“ „Jetzt hört aus!!! Alle beide!!!“, mischte sich Ray und es kehrte wieder Vernunft ein. Tyson schmollte weiter und ich kämpft noch mit den Tränen, bis mein Drami endlich wieder zurückkam. Irgendwas graues hatte sie im Maul, und sie hielte es weiter fest zwischen ihren Zähnen, während sie mich ansah. Dieses graue etwas war eine Maus und mein Bit Beast legte mir diese auch gleich auf meine Hand. Sollte wohl en Trostversuch sein.

„Friss mich nicht...“, jammerte sie und funkelte mich mit ihren schwarzen Knopfaugen an. Irgendwann ging mir ihr Gejammer immer mehr auf die Nerven als ans Herz, daher ließ ich sie laufen und nahm meinen Taschentiger in den Arm. Sie maunzte leise, verstand schnell was los war und schmiegte sich an mich... Von wegen die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn es Nieten unter den Pandoras gab, dann hatten wir diese gezogen. Denn an ihrem düsteren und fast nie endeten Boden ruhte keine Hoffnung...
 


 

An der Stelle hab ich nix mehr zu sagen, weil ich unter Zeitdruck bin. Aber einen Gefallen tu ich euch noch. Hier die Rollen der Bladebreakers als Sailorkriegerinnen, wenn´s interessiert (auf Deutsch, noch mehr sinnloses!):

Ray -> Sailor Moon (er hat halt die längsten Haare =_=)

Max -> Sailor Merkur ( haben schließlich beide Wasser)

Tyson -> Sailor Mars (ich finde Rot steht ihm und seine Haare sind auch mehr oder weniger schwarz)

Kenny -> Sailor Jupiter (sie sind beide brünett und grün is ihre Farbe. Aber ansonsten sind sie voll die Gegensätze XD)

Kisa -> Sailor Venus (Abgesehn davon das Kisa nur ein Auge hat, das zudem Orange is sehn sie sich doch ähnlich) ._.

ein tödlicher Fluch

Zum Thema: Wenn einem die Storyline net gefällt

Glaubt es oder nicht, ich hab das Kapitel vier Mal umgeschrieben. Letztendlich hab ich dann doch die Folgen 45 und 46 in ein Kapitel gequetscht und rund um erneuert. Warum? Weil zum Beispiel nie rauskam wie die Bladebreakers vom Baikalsee weggekommen sind. Genauso fand ich es unerklärlich warum Kai Boris Black Dranzer wiedergegeben hat. Hätte ihn ja behalten und versuchen können, die anderen Bit Beasts rauszubekommen. Also lag es an mir etwas Logik in die Sache zu bringen. (P.s. Seit wann hat diese FF Logik?)

Übrigens, den größten Teil des Kapitels hab ich nachts zwischen 0 und 3 Uhr geschrieben. Logik- und Rechtschreibfehler nicht auszuschließen.
 

- ein tödlicher Fluch
 

»Ich will nichts mehr von euch wissen! Ich hab keine Lust mehr mich mit Amateuren abgeben zu müssen. Mir liegt nichts an euch! Überhaupt nichts! Also verschwindet!«...
 

...„Kisa? Kisa, Hallo! Träumst du schon wieder?!“ „ÄÄH!! M-MAX!!“, schrie ich auf und kam wieder in die Realität zurück. Als ich mal wieder vollkommen unnötig und hysterisch starrten alle Leute zu uns hinüber. Wir waren am Flughafen, denn Max wollte sich von seiner Mum verabschieden. Ich bin halt mitgegangen, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber geholfen hat es im Grunde nichts. Meine Gedanken hingen immer noch bei Kai und seinen verletzenden Worten.

„Himmel, erschreck mich doch net so. Willst du mich umbringen?“ „Klar, Ray hat mich schließlich dafür bezahlt.“ „Na herzlichen Dank auch.“ „Das war nur ein Witz. Normalerweise reagierst du doch nicht so auf unseren Sarkasmus.“ „Ja, aber heute hab ich keine Lust drauf.“ „Normalerweise müsste ich mich jetzt wundern, aber wir wissen ja alle was los ist“, sagte er leicht deprimiert und ließ sich auf die Bank nieder, auf der auch ich saß. „Aber was sollen wir tun? Kai ist weg, daran ändern können wir nichts.“ „Ich find es einfach zum kotzen. Wo ist eigentlich deine Mum hin?“ „Öhm, gute Frage. Emily hat sie gerufen und dann ist sie ganz kurz verschwunden. Aber sie kommt in ein paar Sekunden bestimmt wieder.“ „Hach. Ich will das meine Familie wieder auftaucht. Ohne Teru und Ayako is es nur halb so lustig. Und Seiji kenn ich auch noch net so gut.“ „Und deine Mum?“ „Die kann bleiben wo der Pfeffer wächst. Die braucht sich net mehr bei mir blicken zu lassen.“ „Kisa!“ „Is doch wahr. Max, ich hab dir anvertraut was zwischen mir und Mum gelaufen ist. Also verlang ich von dir ein kleinwenig Verständnis.” „Das kannst du knicken!“ „Oh, duuuuu...“, fauchte ich wütend, nahm den blonden Amerikaner in den Schwitzkasten und grinste mir dabei einen ab. „Was bist du denn für einer? Wollen wir einen auf Bad Boy machen? Na? Na?“ „Schon gut, ich geb auf!!!“, jammerte er und lachte gleichzeitig. Kurz bevor ich ihn aber loslassen wollte wurde ich von was anderem abgelenkt. Da lief etwas weiter weg jemand, den ich schon mal gesehen hab. Ein stämmiger, alter Mann den ich kannte.

„Kisa, lass los, du brichst mir sonst das Genick!“ „Oh, Sorry“, entschuldigte ich mich und ließ ihn los. Während Max sich den Nacken rieb stand ich auf.

„He Kisa, wo willst du hin?“ „Warte hier, ich komm glei wieder“, antwortete ich ihm und rannte zu dem Mann hin. Vielleicht war er ja... Nein, ich war mir sogar zu 100 Prozent sicher.

„Voltaire!“, rief ich zum ihm rüber. Er war es sicher. Kai´s Großvater! Den hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehn. Na gut, ich hab ihn auch nur ein zwei Mal gesehn. Er war mir etwas suspekt, aber er war okay. Anders wie mit meiner Mum kamen wir beiden ganz gut klar.

„Voltaire, jetzt warte doch mal“, rief ich ihm wieder nach und diesmal schaffte ich es zumindest, dass er stehn blieb. Er schaute mich an und hob erst einmal skeptisch eine Augenbraue.

„Das heißt immer noch »Sie«, verstanden? Hast du keine Manieren? Und wenn du Geld willst, such dir lieber Arbeit, von mir bekommst du nichts!“ „Ha, ha. Du... Ähm, Sie sind immer noch so witzig wie früher“, bemerkte nicht, errntete aber nur Unverständnis. „Hä?“ „Kommen Sie. Sie kennen mich sicher noch. Blond, klein, nervtötend.“ „Da kenn ich viele Leute, auf die dieses Beschreibung zutrifft.“ „Aber ich wette, nicht alle waren mit Ihrem Enkel befreundet.“ „Mit meinem... ... Oh mein Gott. Nicht du!“ „Na, doch wieder erkannt? Ich weiß, ich bin groß geworden. Kai hat mich auch nicht wiedererkannt. Apropos, haben sie mitbekommen was der Blödmann gemacht hat? Sauerei, oder? Aber jetzt sind Sie ja da, da wird Kai seinen faulen Hintern wieder zurückbewegen.“

Ich quasselte und quasselte, ohne richtig zu merken dass Voltaire mir überhaupt net zuhörte. Als ich fertig geplappert hatte sah ich ihn erwartungsvoll an, aber von ihm kam nicht wirklich etwas zurück. Er drehte mir nur den Rücken zu und per Fingerschnipsen tauchten plötzlich zwei riesige Bodyguards vor mir auf.

„Schafft mir diese Gör vom Hals!“ „Wie sie wünschen!“ „HEY! Aber... VOLTAIRE!!!“ „Nichts da, Fräulein“, sagte einer dieser drei Riesen und versperrte mir den Weg. „Sie haben mir nichts zu sagen!“ „Und ob wir das haben. Also verschwinde, oder es passiert was“, drohten sie mir. Und Voltaire ging einfach weg. Mir fiel die Kinnlade runter, aber da es offensichtlich nichts brachte, ihm hinterher zu gehen ging ich zu Max zurück.

Das verstand ich net. Voltaire kannte mich doch. Ich hab früher sogar mal bei Kai übernachtet und er hatte nie was gegen mich gehabt.

„Was war das?“ „Null Ahnung! Ich versteh nicht das er plötzlich so patzig zu mir ist. Hab ich ihn vielleicht doch zu sehr vollgequasselt?“ „Ja, wer war denn das jetzt überhaupt?“, fragte er mich, ich war schon dabei zu antworten als Max Mutter plötzlich angerannt kam, zusammen mit Emily angerannt. „Mum? Was ist den los?“ „Seht euch das an. Das hat gerade unser Satellit aufgenommen“, sagte sie und drückte Max ein Bild in die Hand von einer schneebedeckten Landschaft. Das Einzige was störte waren vier kleine Flecken, die sich als unsere Freunde und Kai herausstellten.

„Ist das nicht...“ „Unser Team? Doch! Mum, Emily von wo wurde das Foto gemacht?“ „Direkt über dem Baikalsee. Ich hab schon einen Privatjet gerufen, der bringt uns dorthin.“ „Gut!“ „Was sie da wohl wollen?“, fragte Max und starrte weiter auf das Foto. „Wenn Kai dabei ist wird es sicher nix gutes sein. Wenn ich den in die Finger kriege reiß ich ihm den Schädel vom Kopf und spiel damit Basketball!!!“ „Kisa, lass gut sein. Wir wollen doch jugendfrei bleiben“, beruhigte er mich wieder. Der Jet brauchte seine Zeit, bis er da war. Als er aber dann endlich mal da war stiegen wir sofort ein und flogen Richtung Sibirien. Max schaute besorgt aus dem Fenster und ich starrte auf den Boden. Mir ging es wieder so schlecht. Mir war schon am Vorabend so übel. Ich fühlte mich auch so schlapp, obwohl ich ein ziemliches Energiebündel war. Bestimmt hatte ich was falsches gegessen...

„Judy! Wir sind gleich da. Es kann sich nur noch um Minuten handeln“, klärte Emily uns auf. „Okay.“ „Sag mal, wo wollen wir eigentlich landen?“, fragte Max und schaute weiter aus dem Fenster. „Wir landen nicht, wir schmeißen euch raus.“ „WAS?!?“ „Ihr springt mit ein paar Fallschirmen runter. Ich hab am Flughafen eine Nachricht bekommen, deswegen war ich auch kurz weg. Ich muss sofort dahin, daher kann ich auch nicht auf euch warten.“ „Ist ja blöd. Und wie kommen wir dann wieder zurück? Moskau is nicht gerade um die nächste Ecke“, sagte ich. „Ihr werdet sicher einen Weg finden. Ach, und bevor ich es vergesse“, sagte Max´ Mum und holte etwas aus einem Koffer, der die ganze zeit neben ihrem Sitz stand. Sie zeigte uns auch gleich, was die ganze Zeit da drin war. Ein Beyblade.

„Wir haben anhand von Dracil´s bisherigen Daten eine weitaus verbesserte Version erschaffen. Er besitzt sowohl mehr Power, als auch eine starke Verteidigung. Ich hab auch einen für dich, Kisa.“ „Was? Für mich“, fragte ich überaus verwundert, als ich den Magentafarbenen Beyblade sah. „Aber sicher. Ich hab bei deinem letzten Match festgestellt das Dramania sehr viel Geschwindigkeit, aber nicht genügend Balance besitzt. Wenn du immer wieder die Manöver und Richtung änderst erhöht sich die Geschwindigkeit, aber dein Beyblade verliert das Gleichgewicht.“ „Ja, das ist mir auch so in etwas aufgefallen“, sagte ich verlegen. „Also haben wir einen Blade entwickelt mit einem speziellen Stabilisierungsring, der das Gewicht des Beyblades gleichmäßig verteilt, aber nicht an Geschwindigkeit verliert. Mit Super Dracil und Super Dramania müsstet ihr in der Lage sein es mit Kai´s Beyblade aufnehmen zu können.“ „Vielen, vielen Dank, Mum.“ „Ja, Mrs. Tate, sie sind so nett. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, sagten Max und ich mit gefalteten Händen und strahlten bis über beide Ohren. „Sagt nichts, war schließlich Ehrensache. Das einzige was ihr machen könnt ist Kai zu besiegen. Sein Black Dranzer ist eine Bedrohung, nicht nur für uns sondern auch für ihn selbst.“ „Für ihn selbst? Wie sollen wir das verstehen Mum?“ „Das weiß ich leider noch nicht so genau. Deswegen treff ich mich ja auch mit Herr und Frau Misaki in einer Grabungsstätte in China.“ „Misaki? Etwa mit meinem Onkel und meiner Tante?“ „M-hm. Deine Mutter und der Rest deiner Verwandtschaft ist auch dort.“ „Da bin ich mal gespannt was sie rausgefunden haben.“ „Ich hoffe für sie was Brauchbares. Wenn sie mich schon hier alleine lassen, sollten sie auch was nützliches rauskriegen!“, meinte ich schlecht gelaunt. Kurz über dem Baikalsee schnappten Max und ich uns ein paar Fallschirme und machen uns zum Absprung bereit. Max machte die Tür auf und ich schaute hinunter. Ziemlich hoch... Und glaub, ich war net ganz schwindelfrei...

„Also dann“, sagte ich etwas ängstlich und schluckte. „Hast du etwa Angst?“ „Niemals. Jetzt zeig ich dir mal wie viel Engel in mir steckt.“ „I BELIVE, I CAN FLYYYYYYY!!!“, sangen ich und Max laut los und sprang aus dem Jet. Unser Gesang verwandelte sich aber schnell in einen Schrei und einige meiner Strähnen klatschten mir ins Gesicht.

„Hey Kisa! Bist du bereit unsere neuen Blades zu testen?“ „Jeder Zeit!“, sagte ich zu ihm und machten unsere Starter bereit. „HEY, KAI!!“, brüllte ich zu ihnen hinunter. Sie schauten hoch, gerade als wir unsere Beyblades starteten. Dracil und Dramania stürzten hinab auf das Eis und schickten Kai´s Superblade auf einen kleine Freiflug.

„Max! Kisa! Wird auch Zeit das ihr endlich mal auftaucht!“, rief Ray zu uns hinauf. „Denkt ihr etwa ihr könnt ne Party schmeißen, ohne das wir dabei sind?“ „Gut, die beiden Blondinen sind also auch endlich aufgetaucht. Dann kann ich mir ein zweites Treffen sparen und euch eure Bitbeasts gleich abnehmen.“ „Freu dich nicht zu früh, Kai!“, rief Max, als wir unser Fallschirme aufgezogen hatten und sanft zu Boden schwebten. „Wir haben nämlich auch noch ein paar Überraschungen auf Lager!“ „Tz! Egal was ihr auch versucht, mich könnt ihr nicht besiegen!!!“ „Abwarten. Wir sind nicht so schwach wie du immer denkst. Max, darf ich ihm zuerst eine reinhauen?!“ „Wenn du möchtest.“ „Ausgerechnet du? Das wird nicht lang dauern. Ich geb dir höchstens fünf Sekunden.“ „Um dich fertig zu machen brauch ich nur drei! Und statt große Töne zu spucken solltest du endlich mal zeigen was du drauf hast. DRAMI, LOS!!! MACH DIESEN ARROGANTEN ARSCH PLATT!!!“ „Tz! Wie primitiv. DENKST DU DAMIT KANNST DU DICH RETTEN?!?? BLACK DRANZER, ATTACK!!!” „Oh Drami, lass mich jetzt a net hängen“, sprach ich mir selbst Mut zu, als Kai´s Superblade auf mich zukam. Ich warte auf den richtigen Moment, dann wich Drami aus, machte eine scharfe Wendung und ging auf Black Dranzer los. Sie ist wirklich besser geworden, normalerweise hätte sie bei einer so starken Kurve etwas zu schlingern angefangen.

„Ja, zeig´s ihm Drami!“ „Das ist alles was du zu bieten hast?! Und ich hab mir mehr erhofft. Für so einen Kinderkram hab ich keine Zeit! Black Dranzer, Dark Lightning Attack!” „WAS?!?“ „ABER DAS IST DOCH LEE´S ATTACKE!!“, schrie Ray, als Kai zum Angriff startete. Ich war zu überrascht, konnte mich nicht richtig verteidigen und bekam die Attacke mit voller Wucht ab. Aber jemand kam mir noch zur Hilfe. Dracil blockte den Angriff von Black Dranzer ab um mich so zu beschützen.

„Super Zug Max!“, feuerten Ray, Kenny und Tyson uns an. „Puh! Du hast mir die Haut gerettet.“ „Is doch Ehrensache. Und jetzt zeigen wir ihm was Sache ist!“ „Alles klar!“, sagte ich zu ihm und versuchte mich auf den Kampf zu konzentrieren. Aber mit der Zeit wurde ich immer langsamer. Das lag aber nicht an Drami, sondern offensichtlich an mir. Meine Kopfschmerzen kamen zurück. Und sie wurden immer schlimmer.

Max versuchte schon die ganze Zeit, dass mein Beyblade nicht rausfliegt, aber auch er hatte viel zutun. Ich kam einfach nicht mehr zum Angriff. Was... war bloß los mit mir...?.. Mein Kopf brennt.... Mein Herz rast... Und der Geruch von Blut steigt mir in die Nase... Es war, als würde ich jeden Moment in Trance verfallen. Das Einzige was mich wach hielt war das... Der Geruch... Und diese Gedankenfetzen, die auf mich einschlugen... Ich.. will nicht verlieren... Ich will... reißen... zerfetzen... töten...

„Jetzt mach schon Kisa, warum greifst du nicht an?!“ „Ich greif schon noch an, keine Sorge... Nur bist du mir im Weg!“ „WAS?!“

Doch ich antwortete nicht sondern kickte Dracil zur Seite. Aber aus dem Match war er nicht, denn er kreiselte noch.

„Hey, was soll das?! Ich will dir doch nur helfen, wieso kickst du mich raus?!“ „Weil du störst! Also halt dich raus!“ „Aber Kisa...“ „HALT DICH RAUS, HAB ICH GESAGT!! DAS IST MEIN KAMPF!! Ihr gewöhnlichen Sterblichen mischt euch also nicht ein! Den mach ich auch alleine fertig!!“ „Du mich alleine?! Du hast wohl bei meinem letzten Kampf geschlafen. Ich hab die All Starz und die White Tigers im Handumdrehen fertig gemacht. Tyson und Ray hatten auch keine Chance gegen mich. Und du glaubt wirklich du könntest nur ansatzweise mit mir mithalten? Das ist etwa extrem mutig, oder dämlich. Eher müsstest du mich umbringen, als das du eine Chance gegen meinen Black Dranzer hast.“ „He, he... warum nicht?“, lachte ich. „Was...“ „Was is ein Kampf schon ohne Blut? Das ist doch alles langweilig. Also muss ich wohl etwas Pep in die Sache bringen!“

Blut? Was redete ich da?! Warum sollte ich jemanden... Hier stimmt doch was nicht!! Das war doch nicht ich! Hatte ich... etwa die Kontrolle über mich verloren?! Aber wie konnte das pass... Oh Gott, Nein!!! Mein Soul! Den hatte ich vergessen. Nun, da er zerbrochen war, kontrollieren die Kräfte mich! Deswegen ging es mir auch so schlecht!

Ich fing schon an mein Umfeld überhaupt nicht mehr richtig wahr. Ich realisierte nur noch einige von Drami´s Attacken. Und sie waren stark... Sie grenzten schon fast an brutal. Verdammt, was sollte ich nun machen?

„Dein neuer Beyblade scheint doch mehr auf den Kasten zu haben. Aber das reicht nicht um mich zu besiegen.“ „Tz, das kommt noch, keine Angst... Noch spiele ich ein wenig mit dir, bevor ich dich zu den Dämonen in die Hölle schicke.“ „Hölle? Kisa, jetzt hör auf! Nichts gegen deinen Sarkasmus, aber das ist wirklich nicht mehr witzig!“, rief Kenny. „Seh ich so aus, als würde ich scherzen?“, fragte ihn, fing an zu grinsen. Es muss sehr unheimlich gewesen sein, denn Kenny starrte mich an, als sei ich der Teufel persönlich.

„Na warte, so leicht bekommst du mich nicht klein. Water Smash Attack!!!“ „Tz... Idiot...“, antwortete ich und konterte, Black Dranzer kam keinen Millimeter mehr vorwärts. „Scheiße!“ „War wohl nichts. Bald ist es aus mit dir! Na, hörst du ihn schon, den Klagegesang der himmlischen Chöre!?? Hör ihn dir genau an, denn wenn ich dich in die Hölle geschickt habe wirst du ihn nie wieder hören! HAR, HAR, HAR!!“ „KISA, WAS IS LOS MIT DIR?!?!“ „Fass mich nicht an!“, keifte ich Tyson an und schlug seine Hand weg... Er hat Recht etwas stimmt nicht mit mir... Ich würde niemanden die Hölle wünschen. Konnte es sein... das meine Kräfte endgültig mit mir durchgingen!?...

„Kisa, komm wieder runter! Deine Augen sind schon ganz rot!“ „DU SOLLST MICH NICHT ANFASSEN, HAB ICH GESAGT!! DRAMANIA, BRING ES ZU ENDE!!!“, befahl ich, aber in einem Ton, den ich gar net von mir kannte. Aber der Geruch von Blut veränderte mich. Mein einziger Gedanke war es Blut zu sehn, mit dem süßbitteren Geruch. Blut spritzen sehn, das Geräusch hören wenn man jemanden die Gliedmaßen vom Körper reißt... Mit dem vertrauten Ekel im Magen und dem Zorn... Gefühle aus Tagen, die schon lange, lange Vergangenheit waren...

„KISA, HÖR ENDLICH AUF!! DU VERLETZT NOCH JEMANDEN!!“ „MIR DOCH EGAL!!! DAS IST DOCH DER SINN ES KAMPFES, SINNLOSES BLUTVERGIEßEN!!! ALSO STÖR MICH NICHT BEI MEINER AUFGABE, DU AHNUNGSLOSES WÜRSTCHEN!!!! DRAMANIA, ULIMATIV SOLARIA CROSS ATTACK, REIß IHN IN STÜCKE WENN´S SEIN MUSS!!!“ „VERSUCH ES DOCH!!!“ „STOOOOOOOOOOOP!!!!!“, schrie Tyson dazwischen und genauso mischte sich auch noch ein dritter Beyblade in den Kampf ein. Rotes Licht blendete mich und machte somit meinen Angriff zunichte. Dranzer! Tyson muss ihn gestartet haben. Doch als ich ihn sah veränderte sich irgendwas in mir. Irgendwas ergriff besitzt von mir, wie bei meinem Kampf mit Oliver. Es war weder Wut, noch Hass, sondern... Trauer...
 

»“Wieso nur?! Wieso hast du das getan?! Du verrätst den Himmel, der uns eine Existenz gab und du schließt dich einem Monster an, wegen dem wir in diese Welt geboren wurden?! An dir klebt nun auch das Blut unsrer Brüder und Schwestern, du hast dich selbst zum Monster gemacht!!! Warum hast du uns belogen?! Warum, Dranzer?!“«...
 

Nein! Ich wollte diese Bilder nicht mehr sehn! Wessen Erinnerungen sind das?! Sie sollten verschwinden!

„Kisa, komm endlich wieder zu dir!“, brüllte Ray und es war wie ein Schlag auf den Hinterkopf. Meine Gedanken wurden wieder klarer, aber damit kam auch dieses Übelkeitsgefühl wieder zurück. Ich sackte zusammen. Genau in dem Moment, wo wir alle sehen mussten wie sich die Attacken von Dranzer, Dracil und Dramania vereinigten. Das Licht was von der Attacke ausgingen blendete so sehr, das wir gar nichts mehr sehen konnten. Erst als das Licht schwächer wurde konnten wir sehn, was aus unserem Beyblades geworden war. Dracil und Dramania kreiselten noch auf der Eisfläche. Nur Black Dranzer nicht. Wir hatten es geschafft.

„Das... Das glaub ich nicht... Das kann doch nicht sein...“, stammelte Kai vollkommen neben sich und starrte auf den Beyblade. „Kai...? Kai? Rede mit uns“, forderte Max ihn auf. Er machte einen Schritt auf Kai zu, doch plötzlich bewegte sich das Eis unter unseren Füssen, bis es schließlich zerbrach. Max, der genau auf einem Riss stand, kam ins Schwanken und fiel zu Boden. Kai blieb stehn wo er war und trieb auf einer kleinen Eisfläche etwas von uns weg. Während Ray mir wird aufhalf rannte Tyson zu Kai. Er blieb stehen, Kai war zu weit weg für ihn.

„Kai, gib mir deine Hand! Los, wir ziehen dich raus!“, rief Tyson und streckte seinen Arm aus. Nur kam von Seiten Kai´s nichts. Er blieb einfach stehen, während der Eisblock, auf dem er stand langsam unterging. Und er mit ihm...

„Jetzt mach schon, Kai. Du versinkst noch! Gib mir endlich deine Hand!!!“ „Ich... hab versagte... So jemand wie ich, wird nicht gebraucht... Lasst mich in Ruhe...“ „Kai, jetzt hör auf so einen Unsinn zu reden und gib uns endlich deine Hand!“, rief auch Ray, aber er bezweckte auch nicht mehr als Tyson. „Lasst mich hier.“ „Aber...“ „Verschwindet!!!“ „DU KOMMST MIT!!“, schrie ich, Tränen liefen mir übers Gesicht. „Aber.. wollt ihr mich überhaupt noch..?..“ „NATÜRLICH ODER DENKST DU WIR WÜRDEN SONST HIER RUMSTEHEN!??!?!!!! Das mit... MIT DER HÖLLE HAB ICH NICHT SO GEMEINT!!! ICH WEIß NICHT WAS MIT MIR LOS WAR!!! ABER WIR SIND TROTZDEM NOCH FREUNDE!!! SELBSTMORD IST NUR WAS FÜR FEIGLINGE UND DU BIST KEINER!!! DAS WAREN DOCH DEINE WORTE!!!“ „BITTE KAI!!! GIB UNS DEINE HAND!!!“ „Leute... Ihr wollt...“

Und endlich kam Kai wieder zur Besinnung und gab uns seine Hand. Problem war nur das er mittlerweile festgefroren war. Und Kai versank immer mehr. Selbst als Max, Kenny und Ray und halfen, waren wir nicht stark genug..

„Jetzt macht schon!!“ „Wir ziehen doch schon so stark wir können!!“ „Dann müsst ihr stärker ziehen! Los, jetzt noch mal richtig! Bei Drei! Eins...! Zwei...! Und...“

Aber ehe wir bis »Drei« runterzählen konnten explodierte der Flieger, mit dem Kai zum See geflogen ist. Die kam und aber ganz gelegen, denn so flogen wir weg und rissen Kai mit aus dem Eis. Wir klatschten in den Schnee, blieben aber liegen, denn die Teile von dem Hubschrauber flogen durch die Gegend. Ich machte die Augen auf, sah erst nur ein paar Einzelteile und dann auch Kai neben mir liegen.

„Kai!!! Hey, Kai, alles klar bei dir?!“, fragte ich ihn hysterisch und rüttelte an seinen Schulter. „Ja... Ich leb noch.“ „Gott sei Dank“, sagte ich und ließ einen erleichterten Seufzer los. Meinen Blick konnte ich natürlich nicht sehen, aber der von Kai hat vollkommen gereicht. Bestimmt war das so ein total verliebter Blick. Peinlich... Ray´s Gestöhne rettet mich schließlich aus der Situation.

„Was ist da eben passiert? Warum ist der Hubschrauber in die Luft geflogen?“ „Na, ratet doch mal!“, antwortete eine schrille Stimme und wir starrten alle auf die Rauchwolke. Nach einigen Sekunden konnten wir Umrisse erkennen und die wohlbekannte Visage eines Dämons.

„MC´S-JUNKIE!!!!” „Meinst du nicht eher »Dämon«?“, fragte Max mich irritiert. „Glaub mir, in dem Fall läuft das aufs selbe hinaus.“ „Das is doch jetzt total unwichtig!“, schnauzte Kai uns an. „Schaut mal genau hin! Das Vieh hat Black Dranzer.“ „Hey, was hast du damit vor?! Rück den Blade raus, da sind die Bitbeasts unserer Freunde drin!“, befahl Tyson. „Was denkst du warum ich hier bin, ihr Narren. Mein Meister wird sich darüber freuen. Aber sicher noch mehr, wenn ich euch in den Tiefen dieses Sees versenkt hab“ „Vergiss es! Vorher machen wir dich fertig!“, sagte Ray, der Dämon aber streckte nur die Zunge raus und schwebte nach oben. Als er ziemlich weit oben war, kam irgendwas auf uns runtergerast. Wir konnten wegen der großem Entfernung erst nix erkennen, bis wir aber die bedrohlichen Blitze einer Energiekugel wahrnahmen.

„OH SCHEIßE!!! KISA, MACH WAS, DER MACHT UNS SONST KALT!!“ „Nur die Ruhe, den pack ich schon!“, sagte ich, wollte die Kugel mit irgendwas aufhalten. Nem Stein, ein Blütenstrahl. Aber nix geschah.

„Kisa, warum machst du nichts?“ „Ich würd ja gern, Ray. Aber irgendwas stimmt mit meinen Kräften nicht. Da tut sich rein gar nix!!!“ „Aber du musst was machen!!“ „Zu spät!“, schrie Max als die Kugel uns hast traf. Doch etwas stellte sich ihr in dem Weg. Ein Beyblade!! Dranzer!!!

„Kai!!“, riefen wir und schauten überrascht zu unserem Teamchef. Er schaute ebenfalls zu uns und schenkte uns, oh Wunder, ein kleines Lächeln. Dranzer stoppte den Energieball, es kam erneut zu einer Explosion und der Beyblade landete, etwas mitgenommen im Schnee. Allerdings war der Dämon schon über alle Berge. Und mit ihm Black Dranzer.

„Super, jetzt ist er weg“, sagte Kenny ein wenig verzweifelt, während Kai seinen Beyblade holte. „Der Hubschrauber ist nur noch Schrott. Wie es aussieht, sitzen wir hier fest.“ „Wir sitzen fest? Aber es wird jeden Moment dunkel“, sagte Max und bei dem Gedanken die Nacht über hier bleiben zu müssen würde uns ganz anders. „Ich ruf im Hotel an!“, sagte ich und holte mein Handy aus meiner Jackentasche. Nur leider...

„Lieber CallYa-Kunde. Ihr aktuelles Guthaben beträgt –5 Yen. Für ihr gewünschtes Gespräch reicht ihr Guthaben leider nicht aus.“ „AHR!! BLÖDES HANDY!!!“, schrie ich rum und legte auf. „Und jetzt? Keiner weiß das wir hier festsitzen“, sagte Max besorgt. „Fehlt nur noch das es anfängt zu stürmen.“ „Tyson, sag so was net. Am Ende passiert es nämlich wirklich!“, keifte ich ihn an und schon nach wenigen Minuten flog uns ein starker Wind inklusive Schnee um die Ohren. Vorwurfsvoll schauten wir Tyson an, der zu schwitzen begann.

„Jetzt schaut mich nicht so an! Ich hab den Sturm schließlich nicht herbeigezaubert, oder heiß ich Harry Potter?“ „Nee, is klar, Hermine! Was machen wir jetzt?“ „Am besten wir verdrücken uns in den Wald. Der ist dicht genug, da stehen wir zumindest nicht im Wind“, befahl Kai und bewegte sich schon in die Richtung der Bäume. „Du Kai“, rief ich ihm noch nach. Er blieb stehen und schaute uns einen nach den anderen an.

„Was?“ „Danke...“ „Ja, ohne dich wären wir jetzt Gulasch.“ „Und wir sind froh das du wieder bei uns mitmachst.... oder?“

Allerdings kam keine Antwort. Für einen Moment herrschte Schweigen. Dann drehte er sich um und ging weiter.

„Typisch Kai. Jetzt tut er so als sei nie was gewesen“, meinte Ray, schmunzelte und stemmte die Fäuste in die Hüfte. „Hast du was anderes erwartet? Es hätte mich schwer gewundert, wenn er sich jetzt entschuldigt und uns dann alle umarmt hätte.“ „Hach, schön wär´s...“, seufzte ich und zog damit die überaus merkwürdigen Blicke meiner Teammitglieder auf mich. „Jetzt guckt mich net so an! Ich bin auch nur ein Lebewesen mit Gefühlen!“ „Weiber...“, sagte sie verzweifelt, dann trottelten wir Kai hinterher. Eigentlich wollten wir gar nicht so tief in den Wald, aber wir wollten unbedingt aus diesem Wind raus und nach einer Weile hatte wir eine Stelle gefunden, wo es kaum windig war. Wir machten uns ein kleines Feuerchen an und setzten uns um das Lager. Nur Kai saß etwas weiter weg. Aber wer hatte damit nicht gerechnet?

„Kai, jetzt hock dich endlich etwas weiter zu uns!“, rief Tyson zu ihm rüber. „Kein Interesse.“ „Mensch Kai, du gehörst doch wieder zu uns, also beweg dich endlich hierher.“ „Ich sagte, ich hab kein Interesse. Ihr habt mein Leben gerettet und ich euers, damit sind wir jetzt quitt.“ „Och Kai. Wir haben deine schwache Seite gesehen, du kannst ruhig zugeben das du uns gern hast.“ „Hm... ... Nö.“ „Wie du meinst. Aber irgendwie hat mir deine miese Stimmung richtig gefehlt.“

Wir fingen an zu Lachen, mir war auch als hätte ich auf Kai´s Gesicht ein Schmunzeln gesehen. Ob freundlich oder nicht war eine andere Frage die ich net beantworten konnte. Tyson wandte sich schließlich von ihm ab und spielte mit Max und Ray mit ein paar kleinen Stöckchen Mikado, um so die Zeit totzuschlagen. Kenny versuchte Drigger, Dranzer und Dragoon wieder zu reparieren, aber da Dizzi´s Akku schlappgemacht und kein Werkzeug dabei hatte sah es eher schlecht aus.

Den Jungs schien es aber trotz unserer Lage Recht gut zu gehn. Zumindest besser als mir. Mir war wieder so schwindlig, alles wirkte verschwommen. Meine Atmung war überaus unruhig, aber wäre sie das nicht, hätte ich das Gefühl gehabt ich würde ersticken. Hatte ich mir was eingefangen? Das konnte im Grunde gar net sein. Wir Wächter waren in der Hinsicht ne abartige Spezies. Wir werden nur schwer krank, verbluten ist bei uns auch nicht möglich wenn einem nicht gerade der Kopf abschlagen wurde. Generell waren wir körperlich robuster als Normalsterbliche, da konnte es wirklich nicht sein, dass ich mir einfach mal so eine Erkältung holte oder was auch immer das war. Ahr, das war doch alles nicht zum aushalten!

„Kisa? Kisa!?“ „Hm? Oh, ist etwas? Ich hab gerade nix mitbekommen.“ „Ich hab dich eben gefragt was du von Blondinenwitzen hältst? Also Max wird da immer etwas zickig.“ „Ich bin keine Zicke!“ „Tyson, das Thema is mir jetzt grad total egal und ich hab jetzt auch wirklich keine Lust darüber nachzudenken.“ „Is bei dir auch wirklich alles klar? Du siehst ziemlich blass aus“, fragte Ray und fasste mir mit dem Handrücken auf die Stirn. „Hm, ein wenig erhöhte Temperatur hast du schon.“ „Ach, das bisschen. Das geht schon. Wahrscheinlich bin ich nur müde.“ „Na ja, wenn du das sagst. Heul aber nicht wenn´s schlimmer wird. Tyson, kommst du mit?“ „Wohin, wenn ich fragen darf?“ „Noch mal aus dem Wald raus. Vielleicht sehen wir ein Flugzeug oder so vorbeifliegen. Solange wir hier im dichten Wald sind finden die uns nie.“ „Gut, ich kommt mit“, sagte der Japaner und ging mit Ray mit. Ich schaute ihnen nach und da sie an Kai vorbeiliefen blieb mein Blick wieder Mal an ihm hängen. Hatte ich ihm etwa den Verrat schon verziehen? Eigentlich ne doofe Frage. War ja klar, dass ich ihm verzeihen würde, bewusst oder unbewusst. Liebe ist schon so ne komische Sache. Aber ich sollte aufhören darüber nachzudenken. Die Engel erlauben das eh nicht. Wenn ich mit ihm... einem Menschen... Nein, das erlauben sie nie. Da wäre die Hölle los. Vor allem Megami. Allein wenn ich an ihre Wutausbrüche dachte wurde mir schlecht. Ich musste diese Gefühle irgendwie in den Griff bekommen. Nur wie...?.. Tief in Gedanken versunken massierte ich mir die Schläfen, was gegen die Kopfschmerz jedoch net half. Als ich dann sah was Max und Kenny machten, fiel mir, beunruhigender Weise auf dass sein Blick immer wieder zwischen mir und Kai wechselte. Und dieser fragende Ausdruck. Oh Gott, hatte er etwa was gemerkt?

„Kenny, kommst du mal mit?“ „Und wieso?“, fragte dieser und rückte seine Brille zurecht. Max warf nur einen kurzen Blick zu mir und schaute dann wieder Kenny an. Und ich glaubte, Chefchen hatte begriffen, was Sonnenschein ihm sagen wollte.

„Und? Kommst du mit?“ „Okay.“ „M... MAAAAX!!!“, schrie ich ihm hinterher, aber er und Kenny verpissten sich einfach und ließen mich mit Kai zurück. Er hat es gemerkt.... Max hat was gemerkt und jetzt quält er mich damit. War ja schön und gut von ihm, aber musste das wirklich sein? In dieser Situation, nachdem was zuvor passiert war? Ich durfte nur eins, nichts anmerken lassen. Also starrte ich wie gebannt auf das kleine Lagerfeuer in der Hoffnung das auch mein zweites Auge am Arsch geht und ich Kai nieder wieder anschauen muss. Oh Max, wenn ich dich in die Finger kriege... Wie konnte er mir das nur antun? Er weiß doch genau wie ich war. Ich würde nie im Leben Kai einfach so anquatschen. Vor allem net nach dieser Sache. Gott, ich hätte ihn fast umgebracht. Wohlmöglich hätte ich ihn noch gefressen. Oder schlimmer!!! Ich hätte seine Teile für 10 000 Yen bei Ebay versteigert und seinen Kopf über den Kamin gehängt! Sekunde, ich hab doch gar keinen Kamin.

„Ich würde an deiner Stelle noch näher ans Feuer gehn“, sagte Kai zu mir, und ich schreckte bei seiner plötzlich Reaktion auf. „Wie bitte?“ „Wenn du noch näher dran gehst fackelt dir auch noch dein anderes Auge ab.“ „Mach dich net schon wieder über mein Aussehen lustig. NUR WEIL DIE DÄMONEN SO BEHINDERT SIND!!!“, brüllte ich ihn an und starrte weiter ins Feuer. Und schon wieder log ich ihn an. Aber hätte ich ihm die Wahrheit sagen sollen. Am Ende hält er mich noch für mehr Psycho wie eh schon.

„Warum sitzt du eigentlich so weit von mir weg?“, fragte Kai wieder nach einigen Minuten Stille. „Wieso interessiert dich das?“ „Einfach nur so. Hast du etwas Schiss vor mir?“ „BESTIMMT NET!“ „Anscheinend aber doch, wenn du selbst Gefahr läufst abzufackeln.“ „Schön!!! Weil du ja unbedingt darauf bestehst!!!“, sagte ich leicht gereizt, stand auf und setzte mich genau neben ihm. Als ich aber ein genervten Seufzer von ihm hörte, musste ich doch zu ihm schauen.

„Was?“ „Das ist ZU nah!“ „Oh, heul doch!“ „Noch mal so ne patzige Antwort und es passiert was! Sei net so gereizt, das ist ja schlimm mit dir.“

Er hatte ja Recht. Ich benahm mich an diesem Tag wirklich furchtbar. Wenn ich bedachte, dass ich...

„Kai... Es tut mir Leid.“ „Hm?“ „Vorhin... Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Ich hab irgendwie die Kontrolle verloren. Ich wollte nur noch eins, nämlich Blut sehn. Wären die Jungs net gewesen, hätte ich noch jemanden verletzt. In der Hinsicht sind wir den Vampiren sehr ähnlich. Unser Wahnsinn macht es uns beinah unmöglich, unseren Blutrausch im Griff zuhallten“ „Ist schon okay...“, sagte er, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. „Du verzeihst mir? Einfach so?“ „Was soll ich sonst machen? Du bist nun mal anders als wir und wohlmöglich weißt du die Hälfte eh wieder nicht.“ „Hey!“ „Aber es ist in Ordnung. Ich will dazu auch nichts mehr hören oder genauer erklärt kriegen, es ist gut jetzt, und fertig.“

Ich war ziemlich überrascht über Kai´s Reaktion. Er nimmt meine Entschuldigung an ohne überhaupt genau wissen zu wollen was los war. Die anderen Jungs hätten jetzt haargenau wissen wollen was los war. Aber nicht Kai. Er akzeptiert die Sache einfach... Kai seufzte.

„Vielleicht hab ich auch einfach keinen Bock mehr, andauernd rummeckern zu müssen. Wer bin ich denn?“ „Mein Babysitter“, sagte ich und fing an zu lachen, worauf Kai mich böse anfunkelte. „Oh.. Tschuldigung...“ „Gewöhn dir das ab. Einen Job wofür ich net bezahlt werde mach ich net lang!“ „Und wieso machst du´s dann?“ „Da bin ich leider auch net klüger als du. Und noch was.“ „WAS!?!“, fragte ich schlecht gelaunt, aber diese Laune verzog sich wieder als er mich ansah. „So schlimm bist du eigentlich gar nicht. Du geht´s zwar wirklich schnell an die Decke, aber es hat was. Ohne wär es a irgendwie langweilig.“ „Das heißt, du magst mich so wie ich bin?! Hach Kai, was schöneres hättest du gar nicht sagen können!“, schwärmte ich und meine Augen fingen an zu funkeln. Erfreut wie ich war schloss ich Kai in die Arme. Bis mir aber wieder bewusst wurden wen ich umarmte und was ich tat ließ ich etwas locker.

„Äh... Sorry... Ich weiß net was in mich gefahren is...“ „Weiß du überhaupt mal was in dich gefahren is? Mal ehrlich, hast du deine Tage oder wieso nervst du wieder so extrem?“ „ICH NERV NET, KLAR!?!!“, schrie ich ihn an und wollte ihn von mir wegdrücken. Als aber seine Blicke meine trafen war ich wie zur Salzsäule erstarrt. Was tat ich hier bloß? Ich wusste doch, wie so was enden konnte. Aber...

„Tut mir Leid. Ich bin wirklich etwas aufdringlich.“ „Das bist du wirklich. Was bist du eigentlich für en Viech, net mal ne Katze ist so aufdringlich wie du.“ „Kai, jetzt hör doch mal auf mich so blöd anzumachen... Bevor... wir...“

Bevor unsere Gesichter sich noch näher kommen würden. Obwohl ich genau wusste das es verboten war... Das es in den Augen des Himmels eine Sünde war... Nur ein einziges Mal, wollte ich ihn berühren... Nur einmal...

„AAAAAAAAAAAAAHR!!!“, schrie Tyson und kam mit Ray wieder zurücklaufen. Der Japaner schmiss sich gleich in meine Arme und erstickte mich damit fast. Am liebsten hätte ich ihn aber erwürgt. Er... hatte alles... kaputtgemacht... Dabei hätte ich fast...

„Was ist den jetzt schon wieder passiert?“, fragte Kai an meiner Stelle. „WÖÖÖÖÖLFEEE!!!“, brüllte Tyson mir ins Ohr. Ehe ich ihn anschnauzen konnte, schlecht gelaunt wie ich eben war, erregte ein bedrohliches Knurren und leuchtende rote Augen unsere Aufmerksamkeit. Ein ganzes Rudel hatte uns augenblicklich umzingelt. Sie tauchten von allen Seiten auf und so langsam bekam ich wirklich Panik.

„Kisa, mach doch was. Du bist ein Erdwächter, dich verstehn sie“, forderte Ray mich auf, mit einwenig Angstschweiß im Gesicht. „Mal sehn was sich machen lässt. Ich hab noch nie mit Wölfen geredet... Hey ihr, tut uns Leid das wir einfach in euer Revier eingedrungen sind. Aber ihr habt doch sicher Erbarmen mit ein paar verirrten Teenagern. Und ihr würdet einer Nachkommin Uriels doch nichts antun... Oder?“

Aber irgendwie verstanden sie mich doch nicht. Im Gegenteil, sie fingen nur noch lauter an zu knurren. Und als sie den Anschein machten uns anzugreifen, ergriffen wir die Flucht, obwohl man so was eigentlich nicht tun sollte. Das Rudel natürlich dicht hintendran.

„HAST DU NICHT GESAGT, DIE MACHEN UNS NIX WENN DU DA BIST?!??!“ „WAS KANN ICH DAFÜR WENN DIE DIE SPIELREGELN NET KENNEN?!!“, schrie ich Tyson an und wir legten noch einen Zahn zu. Unterwegs trafen wir auch wieder Max und Kenny und ehe sie uns grüßen konnten packten wir sie am Arm und rannten weiter weg.

„HEY!! WAS SOLL DAS DENN SCHON WIEDER!?!!?“ „WÖLFEEE!!!“, antworteten Tyson und ich hysterisch. Als Max und Kenny die Wölfe schließlich auch bemerkten fingen sie an ebenfalls zu rennen und holten uns sogar ein. Wir liefen nicht sehr lang. Schon nach kürzester Zeit waren wir wieder raus aus dem Wald vorm See. Wir konnten auch die Sonne sehen, die langsam hinter den Bäumen hervorstieg.

„Sind... sind sie weg?“ „Ich... hoffe es“, antworte Tyson Kenny, die beide sehr aus der Puste waren. „Was war da plötzlich los, Kisa? Ich dachte, die Wölfe verstehn dich.“ „Dachte ich doch auch, Ray. Ich weiß net wieso die plötzlich über uns hergefallen sind.“ „Hey, schaut mal da!“, rief Max und zeigte mit dem Finger zur Sonne. Anfangs wurden wir geblendet, aber dann sahen wir es. Ein Hubschrauber.

„Juhuu!!! Wir sind gerettet!“, jubelten Tyson und ich los und hüpften auf der Stelle. In unserer Freude merkten wir gar nicht, das da noch was auf uns zugeflogen kam. Aber eher wir erkannten was es war, schlug es auf dem Boden ein. Uns flog der Schnee um die Ohren und wir flogen alle in unterschiedliche Richtungen. Erst als alles wieder ruhig war, wussten wir was los war.

„BORIS!!!“, schrie Kai auf, als der Hubschrauber über uns schwebte. „Was? Was will der denn hier?“, fragte Tyson. Dann schauten wir auf den Boden und sahen einen Beyblade. Dieser wurde auch gleich wieder aufgehoben und zwar Ian.

„Der Kampfzwerg!“, schrie ich auf als wir ihn sahen. „Hey, was wollt ihr von uns?“ „Was denkst du wohl?“, sagte er und richtete seinen Starter auf uns. Oder was auch immer das war. Das Ding glich mehr einer Kriegswaffe.

„Du willst nen Kampf!? Den kannst du haben!“ „Warte Tyson!“, rief Kenny dazwischen. „Dein Beyblade ist im Kampf mit Black Dranzer zu sehr beschädigt worden. Wenn du jetzt Dragoon einsetzt wird vom ihm net mehr viel übrig bleiben.“ „Tja, Pech gehabt!“, sagte Ian und zielte mit seinem Starter auf Tyson, dann schoss er auf ihn. „WAS SOLL DAS?!??!“ „TYSON, PASS AUF!!!“, schrie Ray zu ihm, aber Max konnte Tyson noch helfen. Max hatte Dracil geholt und so Ian´s Angriff abgeblockt.

„Du willst einen Kampf? Den kannst du haben!“ „Ja Max, gibt´s ihm!“, feuerte Tyson ihn an. Max´ Beyblade holte einmal ordentlich Schwung und schickte den von Ian zurück zum Absender.

„Yes!!! Strike!!“ „Dem hast du es gezeigt, Max!“ „Da stimmt was nicht“, sagte Kai und unterbrach so meinen und Tyson´s Freudenjubel. „Die Demolition Boys haben noch einiges mehr auf den Kasten und so leicht lassen die sich nicht in die Pfanne hauen.“ „Du meinst, irgendwas stimmt da net?“, hackte Ray nach. Die Frage beantworte sich von selbst, als noch zwei Beyblades sich einmischten und gleich Dracil attackierten.

„Was zum...?“, fragte Tyson verwirrt und wir schauten über unseren Rücken. Tatsächlich sind da noch drei Störenfriede aufgetaucht, nämlich der Rest der Demolition Boys.

„Oh Nein. Jetzt haben wir die ganze Bande am Hals!“, fluchte ich. „Was wollt ihr von uns?“, rief Kenny zu. „Ja, dreimal darfst du raten. Und eins sag ich dir, deine stylische Brille ist es bestimmt nicht.“ „Uh, hört, hört! Die Transe hat en Witz gerissen“, nuschelte ich vor mich hin. „Das hab ich gehört!“, keifte er mich gleich darauf an. „Dann sperr deine Lauscher noch mal richtig auf und hör genau zu was ich euch sage!“, drohte Tyson ihnen. „Wir werden euch fertig machen und wenn es sein muss hier und jetzt. Und glaubt bloß nicht, dass ich mich zurückhalte.“ „Warte Tyson!“, funkte Kenny dazwischen. „Hast du es etwa schon wieder vergessen? Eure Beyblades sind beim letzten Kampf beschädigt worden. Wenn du jetzt kämpfst, ist dein Beyblade Schrott und Dragoon nicht mehr zu retten.“ „Ahr! So ein Mist!“ „Tja, Pech gehabt. Aber schätz dich glücklich, du darfst dein Bitbeast noch eine Weile behalten. Stattdessen holen wir uns das deines Freundes.“ „Das kannst du dir abschminken! Dracil bekommt ihr nicht!“ „Das glaubst aber auch nur du!“, rief eine unangenehmbekannte Stimme. „Boris!“, sagte Kai und presste die Zähne zusammen, als dieser von seinem Hubschrauber aus zu uns hinab sah. „Was willst du hier?!“ „Nun, eigentlich hab ich ja gehofft das ihr euch Kokosnüsse umbindet, Hula tanzt und mir eure Bitbeasts auf einem Silbertablett serviert. Da dies aber nicht der Fall zu sein scheint, werden ich wohl mit Gewalt holen, was ich will.“ „Du bekommst unsere Bitbeasts nur über unsere Leichen“, rief Tyson zu ihm hinauf. „Na schön. So kleine Opfer stören mich nicht im geringsten. Habt ihr vielleicht noch ein paar letzte Worte?“, fragte er und ich hob augenblicklich meine Hand. „Ja, ich hab noch ne Frage! Is die Brille von Fielmann?“

...
 

„Kisa, was hat die Frage bitte für einen Sinn?“, fragte Ray mit hochgezogener Augenbraue. „A ja, Yochel sucht schon seit zwei Jahren ne gute Sonnenbrille mit roten Gläsern. Also wollt ich nachfragen, weil er nur die von Fielmann kauft.“ „Also langsam hab ich die Schnauze voll vom diesem hirnlosen Gelaber! Spencer, mach ihn platt.“ „Wir auch langsam mal Zeit! Seaborg, Los!“ „Seaborg?“, fragte ich mich und schaute zu Kenny. Die Frage hätte ich mir allerdings auch sparen können, denn Seaborg tauchte plötzlich vor uns auf. Ein riesengroßer Wal. Ein Bitbeast!

„Ach du Scheiße!“ „Jetzt weiß ich, was mit Moby Dick passiert ist“, war Tyson´s Kommentar dazu. „Das sieht nicht gut aus, Jungs! Dracil kann der Kraft von so einem Koloss nicht lange standhalten.“ „Aber wir können doch nicht einfach tatenlos zusehen. Wir müssen Max helfen!“ „Mach das Ray, aber Drigger wird Schrott sein und dann werden sie sich ihn holen.“ „So ein verdammter Mist! MAX, DU MUSST DAS MATCH BEENDEN!!!“, rief Tyson. „ES GEHT NICHT!!! DRACIL WIRD VON ALLEN SEITEN ATTACKIERT!!!“ „WARTE MAX, ICH HELF DIR!!“, rief ich ihm zu war dabei Dramania loszulassen. Doch plötzlich war mir schwarz vor Augen. Alles drehte sich, die Atemluft blieb mir aus...Ich war dabei zu erfieren doch mein Kopf brannte so sehr das ich dachte er explodiert. Es war wie bei dem Kampf mit Kai. Nur dass ich niemanden den Kopf abreißen wollte. Mir wurde einfach »nur« schlecht. Und als ich wieder versuchte zu atmen und zu sprechen kam nur Blut aus meinem Mund...

„Kisa! Kisa, was hast du?!“, fragte Kenny, aber ich war nicht in der Lage zu antworten. Ich hatte kein Gefühl mehr, weder in den Armen noch in den Beinen.

„Kisa, sag was!“ „Was ist da los!?“ „Kisa ist umgekippt!“ „Wieso das??“ „PASS AUF MAX!!!“, schrie Tyson noch zu ihm, aber es war zu spät. Während der Blade von Bryan Dracil vom Flüchten abhielt, ging Spencer´s Bitbeast und somit auch sein übergroßes Fischstäbchen mit aller Gewalt auf ihn los. Max hatte überhaupt keine Chance gehabt. Seaborg riss ihn und seinen Blade regelrecht vom Boden.

„MAX!!“, schrieen wir und rannten zu ihm hin. Als wir ihm auf halfen mussten wir aber auch mit ansehen wie die Demolition Boys versuchten sich Dracil zu holen.

„Nein, ihr bekommt Dracil nicht!“ „Kenny, bleib hier!!!“, rief Ray ihm nach, als der Kurze losrannte, um Max´ Beyblade zu holen, ehe es zu spät war. Bis plötzlich eine Windböe ihn wieder zu uns schleuderte. Wo kam die plötzlich her. Ich schaute zu Boris hinauf und sah einen von diesen dämlichen Wachposten neben ihm stehen. Nur irgendwas stimmte da nicht mit dem Typ. Mir war al hätte ich ihn schon mal gesehen... War das etwa..? Nein, das konnte nicht sein...

„NEIN!! DRACIIIIIIIIL!!!“, schrie Max seinem Bit Beast nach, aber helfen konnte ihm keiner mehr. Und Boris lachte sich darüber auch noch kaputt, was mich nur noch wütender machte. Die Demolition Boys blieben einfach regungslos stehen und zeigten nicht mal ansatzweise den Hauch einer Emotion.

„Nur keine Angst mein Kleiner, dein Bitbeast ist in guten Händen. Und eure anderen Bitbeast werden wir uns auch noch holen.“ „Versuch´s doch, das schaffst du eh nicht! Da musst du schon rohe Gewalt anwenden!“ „Nichts leichter als das! Aber nicht jetzt. Wir werden uns bei der Weltmeisterschaft wiedersehen. Wir werden uns alle eure Bit Beasts holen!! Bis zu unserem nächsten Treffen wird es nicht mehr lange dauern!! Wir sehn uns wieder und bringt eure Bit Beasts mit!!! MUAAHAARHAAAR!!!“ „HEY! BLEIBT HIER!!“, schrie Tyson ihm hinterher, doch der Schnee, der von dem Hubschrauber aufgewirbelt wurde haute uns um die Ohren. Die Demolition Boys wurden mit einem Seil wieder zurückgeholt und verschwanden, wie Boris dann auch wieder im Flieger. Als wird wieder zum Himmel aufblickten war der Hubschrauber weg.

„Na toll....“, jammerte Kenny rum. „Und jetzt?“ „Ich weiß nicht...“ „O-NEE-CHAN!!!“, rief jemand und wir schreckten auf. »O-nee-chan«? Das konnte nur Ayako sein. Wir schauten instinktiv nach oben und sahen den Jet von Judy. Teru hatte die Tür aufgerissen und er, seine Schwester und meine Mum schauten zu uns hinunter. Kaum das der Jet gelandet war, sprangen sie aus dem Flieger und kamen zu uns angerannt.

„Kisa!“ „Tyson, Max, was ist passiert?!“, rief mein Cousin. „Boris hat uns überfallen! Sie haben Dracil mitgenommen. Und wir konnten nur zusehn!“, knurrte Tyson. Inzwischen sind auch mein Onkel und meine Tante dazugekommen. Meine Mum kniete sich neben mir in den Schnee. Ich ließ es einfach über mich ergehen, ich war eh zu schwach um sie wegzustoßen.

„ACH SCHEIßE!!!“, schrie Teru und schmiss aus Frust einen Feuerball in den Schnee. „Wir sind zu spät!“ „Teru, krieg dich ein! Wir haben im Moment größere Sorgen“, sagte mein Onkel zu ihm. Wir schauten zu Seiji und zu Tyson, die versuchten den angeschlagenen Max wieder auf die Beine zu bringen.

„Max, ist alles okay bei dir?“, fragte Ayako ihn. „Ja. Es ist alles okay.“ „Es tut mir Leid, Max. Ich wollte dir helfen, aber...“ „Ist schon gut, Kisa.“ „Aber was ist da passiert?“, fragte Kenny. „Du bist auf einmal ganz blass geworden.“ „Ich... weiß es net... Mir... is schwindlig...“ „Sag jetzt net du hast die Grippe.“ „Ach Quatsch! Kisa ist ein Halbengel, die kriegen nicht so was banales“, sagte meine Mum und kniete sich zu mir runter. Sie legte ihre Hände auf meine Schultern, ich versuchte sie wegzustoßen, aber dann packte sie zu. Und ihr Blick blieb ein meiner Kette hängen, an der sich nichts weiter befand, außer ein silberner Hacken, an dem mein Soul mal befestigt war.

„Kisa... Wo ist dein Stein?“, sagte sie, sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Ich...“ „WO! IST! DEIN! STEIN?!??! WO IST DEIN SOUL, KISA!!? SAG MIR BITTE DAS DU IHN NUR VERLEGT HAST!!!“ „Mein... Mein.. Soul... er.. er ist.. zer.. zer.. brochen...“, stöhnte ich und verlor das Bewusstsein. Natürlich... Jetzt weiß ich warum Mum so hysterisch wurde. Megami hat mich davor schon gewarnt...
 

»Du musst auf deinen Stein aufpassen, Kisa! Ein Soul ist mehr, als nur eine Waffe. Er steht in direkter Verbindung mit deiner Seele. Er ist härter als ein Diamant, aber dennoch leicht zerbrechlich. Seelischer Schmerz zerstört ihn. Ein Soul ist das Einzige, das eure Kräfte in Zaun hält und euch Halbengel vor dem Wahnsinn bewahrt. Ohne ihn wirst du die Kontrolle über deine Kräfte verlieren und sie werden dich von innen verschlingen. Sie werden an deinem Körper zerren und deinen Verstand auffressen, bis nichts mehr übrig is. Wie eine tödliche Krankheit, unter den Wächtern gefürchtet. Der Soulbreak-Fluch...«...
 

Ich bin endlich fertig! Hurra xD Na ja, und ob Boris seine Brillen nun bei Fielmann kauft und was mit Kisa abging werden wir beim nächsten Mal erfahren. Mit einer Wahrheit, die schockieren wird °.° *Ja, die 100 000 Grenze geknackt XD*

Ein Geständnis und seine Folgen

Zum Thema: Die bescheuersten Ideen die ein Autor haben kann!

Ich hab lange überlegt wie ich eine Verbindung zu Beyblade und der Religion hinbekomme. Schließlich soll es keine FF mit zwei themen werden, sondern ne FF, wo sämtliche Ereignisse miteinander verworren sind. Und schließlich kam DAS raus. x3 Auch am Soulbreak-Fluch hab ich lange rumhantiert, wobei auch wieder der größte Schwachsinn rausgekommen ist o_o Das was Sacré zudem sagt, steht nicht wirklich in der Bibel, aber ich denke so ähnlich. Weil im "heiligen" Buch, wurde zu oft von einem Krieg im Himmel geredet und ich war ehrlich gesagt zu faul um sämtliche Bücher, Briefe, Evangelien, etc. danach abzuklappern. Also musste ich improvisieren!
 


 

- Ein Geständnis und seine Folgen
 


 

Wir fallen... Tief, in die endlose Dunkelheit. Wir werden hoch geboren und fallen in einen schmerzlichen, langen Tod. Hinab in den Schlund der Schmerzen. Wir, vom Schicksal verlesen. Oh, ihr schönen Engel, wie sehr wollten wir mit euch fliegen. Doch Missgeburten wie wir, werden nie mit euch fliegen können... Durch Sünde wurden wir geboren... Nie werden wir so rein sein wie ihr... Nie lieben... Nie fliegen... Nur fallen...
 

Mir... war kalt. Ich bekam keine Luft. Dunkel... Alles vor meinen Augen war dunkel... Logisch, denn sie waren ja auch zu. Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber sie waren so schwer wie Blei. Nur ganz langsam konnte ich sie öffnen... Hörte nur ganz leise die Stimmen mehrerer Personen...

„He, sie kommt zu sich...“, hörte ich jemanden sagen. Wer, konnte ich nicht zuordnen. Als meine Augen leicht offen waren, konnte ich nur sehr langsam die Leute um mich herum erkennen. Den Ersten, den ich erkannte war Sacré.

„Na, sind wir doch noch aufgewacht?“, fragte er mich. Ich brauchte noch einen Moment um mich zu sammeln um ihn auch schließlich zu antworten.

„Ich dachte man hätte alle Viecher mit Vogelgrippe gelyncht“, sagte ich zynisch und prompt schlug er mir mit der Faust auf den Kopf. „AUA!!!! WAS SOLL DAS!?!??!“ „Hm, Reaktionsvermögen scheint in Ordnung zu sein.“ „HEY, ICH RED MIT DIR, DU ÜBERGROßER TRUTHAHN!!!!“ „Jetzt bleib mal locker sonst steigt das Fieber. Hey, ihr könnt reinkommen!“, rief der Wellensittich und sofort sprang die Tür auf. Meine Teamkollegen kamen reingestürmt, die Zwillinge war auch nicht weit entfernt. Neben mir saß noch Tsubasa, die genüsslich Tee trank. Ayako setzte sich mit Teru neben sie, Seiji und die anderen Bladebreakers blieben stehn

„Auch einen Schluck?“, fragte Tsubasa mich. „Ähm, nee, lass mal.“ „Kisa, alles wieder fit bei dir?“, fragte mich Ray. „Na jaaaa... Mein Kopf tut weh, aber ansonsten geht´s mir gut.“ „Gar nix is gut!“, quatschte Sacré dazwischen. „Mädel, dich hat der Soulbreak-Fluch erwischt.“ „Der was?“, fragten meine Teamkollegen. „Das ist was Saublödes, das sich irgendein Idiot ausgedacht hat um uns noch mehr auf die Nerven zu gehen“, erklärte mein Cousin. „Hab ich Recht, Schwesterchen?!“ „Frag mich so was nicht, ich hab von diesem Fluch noch nie was gehört.“ „Ich erklär´s euch“, sagte Sacré und seufzte. „Der Soulbreak-Fluch ist nicht wirklich ein Fluch. Er wirkt sich wie eine Krankheit aus, aber ist es auch nicht.“ „Und was ist er dann?“, fragte Kenny wissbegierig. „Das wissen wir auch nicht so genau. Allerdings wissen wir wie er zustande kommt. Kisa, dein Soul ist zerbrochen, nicht war?“ „Ja... Hat das etwa was mit den Soul zutun?“ „Ne Menge sogar“, mischte sich schließlich auch mein Onkel ein, der plötzlich in der Tür stand. „Ohne den sind wir aufgeschmissen. Das ist wie in Physik mit dem Stromkreis.“ „Oh bitte, kein Physik!“, jammerten ich und Teru. „Doch! Das ist wie ein Stromkreis. Unser Soul spielt dabei den Widerstand. Ohne den Soul würden wir total meschugge werden. Und mit der Zeit fressen sie einen innerlich auf.“ „Ah, deswegen ist Kisa bei dem Kampf auch so ausgetickt. Ihre Kräfte sind durchgegangen.“, fasste Kenny zusammen. „Exakt. Der Soul ermöglich es uns unsere Kräfte zu kontrollieren. Ohne den fangen unsere elementaren Kräfte an UNS zu kontrollieren. Und da Kisa´s Kräfte immer noch in der Entwicklungsphase sind, ist das überaus gefährlich. Das ist als würde man neben einer Zeitbombe übernachten.“ „Aber kann man ihr nicht einfach einen Neuen geben?“, fragte Tyson. „So einfach is das leider nicht.“ „Is es denn so schwer einen Neuen zu besorgen? Ihr habt doch sicher noch welche auf Lager?“ „Nein...“, meinte Sato erneut und schüttelte leicht den Kopf. „Aber sicher könnt ihr einen Neuen machen.“ „Auch nicht, denn die Souls bestehen aus.... ...“ „Aus was?“, fragten sämtliche Bladebreakers. „.. der Nabelschnur...“ „Wäh!“ „Oh mein Gott!“, sagte Ray und verzog zusammen mit Tyson das Gesicht. „Mal ehrlich, gibt es auch etwas bei euch was zumindest ansatzweise normal is? Was für ein kranken Hirn denkt sich so was aus?“ „Gute Frage, was für ein kranken Hirn denkt sich so was aus?!“, fragte nun auch Ayako und schaute zu Sacré, nachdem sie die Arme verschränkt hatte. „Was fragt ihr mich, ich bin nur ne billige Arbeitskraft, ich hab damit nix zutun! Oder Tsubasa?“ „... Der Tee ist echt gut!“ „Meine Fresse...“, schnaufte er und klatschte sich die Hand gegen die Stirn. „Aber eine Frage hab ich noch. Was macht ihr hier? Vor allem du Sacré bist dir doch für die Menschenwelt zu fein“, meinte ich. „Das halte ich für ein Gerücht!“ „Ein beständiges Gerücht, wenn ich das so sagen darf“, sagte jemand, der hinter meinem Onkel auftauchte und auch zu uns in den Raum trat. Nein, es waren sogar zwei.

„Mr. Dickenson?!“ „Integra?“ „Lange nicht mehr gesehen“, sagte sie, nicht wirklich begeistert, aber auch nicht genervt. Kenny war nicht wirklich glücklich sie z sehen. Wahrscheinlich schloss er aus Integra´s Erscheinen, dass auch Alucard hier war. Der schien aber nicht da zu sein, ich spürte seine Anwesenheit auch nicht.

„Se... Sekunde, ich kapier das hier grad überhaupt nicht! Integra Hellsing ist bei Mr. Dickenson, der wiederum Sacré kennt? Was geht hier vor, verdammt noch mal?!“, regte sich Tyson auf. „Das würde ich auch gern mal wissen“, sagte Seiji, aber um einiges ruhiger und gelassener wie Tyson. „Wer erklärt´s?“, fragte mein Onkel und schaute in die Runde. „Wenn du erlaubst, Sato, würde ich das gerne übernehmen.“ „Ja bitte, Mr. Dickenson, weil langsam peilt hier keiner mehr von uns was.“ „Ich werde mich kurz fassen, Tyson. Wie ihr hier alle genau sehen könnt kennen wir uns alle. Die BBA, die Hellsing Organisation sowie die Wächter samt dem Himmelsreich arbeiten fest zusammen.“ „Hä?! Sie arbeiten zusammen?“, wiederholte Max, denn er kapierte genauso wie jeder von uns überhaupt gar nichts. Verzweifelt schauten wir schließlich zu Kai.

„Jetzt guckt mich nicht so an, ich hab a keine Ahnung!“ „Wenn ich weiter erklären dürfte! Ja, wir sind allesamt verschiedene Organisationen, die geheim oder nicht für verschiedene Dinge tätig sind, aber eins verbindet uns alle. Die Bit Beasts.“ „Hä?!“, kam es von uns allen. „Gut, dass die BBA an den Bit Beasts interessiert is, verstehen wir noch!“, meinte Seiji. „Aber.... Warum die Engel?“ „Das ist ganz einfach. Aber ich sag euch, die Wahrheit wird euch schockieren und ihr werdet wohlmöglich Albträume bekommen“, meinte Sacré. „Damit können wir leben. Also spuck´s aus, Wellensittich! Und zwar von Anfang an!“, drohte ich ihm. „Ja, ja... Also, am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war noch leer und...“ „Nicht SO weit am Anfang!“ protestierten wir. „Wir kennen die Bibel!“ „Schon gut! Tz, Banausen! Nun, die Gläubigen unter uns wissen, was im heiligen, zum größten Teil falschübersetzten Buch steht:

»Satan hetzte die Engel gegen Gott, den Herrn auf. Sie erhoben ihre geballten Fäuste, zusammen mit ihren Stimmen, die voller Hass waren und den Tod verkündeten. Ein Krieg brach im Himmelreich aus. Engel bekämpften Engel. Doch mit ihren Anführer Satan stürzten auch jene seiner Anhänger in den flammenden Abgrund der Hölle.«“ „Und was hat dass jetzt mit den Bit Beast zutun?“, fragte Kai und schaute in die Runde, doch von uns Bladebreakern zuckte jeder nur die Schultern. „Nun, wie ich bereits sagte... Vieles was in der Bibel steht wurde falsch übersetzt oder stimmt überhaupt nicht. Doch diesen Krieg gab es. Es gab mehrere, aber diesen, der in der Bibel steht und erzählt, dass sich Engel gegen Gott richteten, den hat es gegeben. Nur dass diese »Engel« keine Engel waren. Es waren Geschöpfe die auf Erden geboren wurden. Sündhafte Kreaturen, die es nie hätte geben dürfen. Mutationen, hervorgerufen durch Blutsünde, Inzucht und Wahnsinn. Kreaturen, die ihr Bit Beasts nennt.“ „WAS?!?!??!“, schrieen wir entsetzt auf und sahen uns untereinander an. „Aber... Soll dass heißen, unsere Bit Beasts... Sie sind Engel?“ „Ja und Nein!“, sagte der blonde Engel schließlich und schnaufte. „Als »Engel« kann man das nicht bezeichnen. Die Bit Beasts könnte man eher mit nem Wächter auf eine Stufe stellen.“ „Hä?!“ „Ahr, seit ihr Kiddies so dumm oder tut ihr nur so? Es war so, als Gott die Tiere erschuf, war ihr Verhältnis sehr harmonisch untereinander. Doch nach der Erschaffung der Menschen, zu der Zeit als das leibhaftige Böse Gott den Krieg erklärte hatte, waren sie immer noch sehr unbeholfen und leicht zu beeinflussen. Der Leibhaftige verlieh ihnen daher astrale Kräfte.“ „Aber...“, fing ich an. Ayako dachte anscheinend das Gleiche und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Das hieße ja...“ „Ja... Er trieb sie allesamt in den Wahnsinn... Sie waren nun mal sterbliche Wesen, sie waren nicht in der Lage diese Kräfte zu kontrollieren. Sie hatten keine Macht mehr über sich, aßen das Fleisch und tranken das Blut ihrer Artgenossen. Und ihre Kinder waren net besser. Meist fielen sie gleich nach der Geburt über ihre Eltern her. Aber einige von ihnen waren eine Ausnahme. Sie dachten wie Menschen und konnten ihre Kräfte kontrollieren. Das waren die Bit Beasts.“ „Wie grausam“, sagte Max und starrte deprimiert auf den Boden. „Alle unsere Bit Beasts waren also die Kinder von verrücktgewordenen Tieren?“ „Es klingt hart, aber es ist so“, erläuterte Integra. „Und dann kam der hohe Rat den dümmsten Einfall überhaupt.“ „Und der war?“ „Sie holten sie in den Himmel“, fing Sacré weiter an zu erzählen. „Gott und der hohe Rat samt unserer Königin entschlossen sich, die Bit Beasts in den Himmel zu holen, damit sie vor den anderen Tieren geschützt sind.“ „Aber einige schienen trotz des Verbotes immer wieder auf die Erde hinabgestiegen zu sein. So erfuhren die Menschen von ihnen. Die Leute damals hielten sie wegen ihrer Astralenkräfte für Götter und verehrten sie“, fügte mein Onkel noch hinzu. „Woher weißt du das, Papa?“, fragte Ayako. „Das haben wir durch die Leute der BBA und der Hellsing Organisation herausgefunden, sie haben Nachforschungen erstellt. Vor ein paar Tagen haben sie vier Männer in einer Geheimkammer gefunden. Mussten schon ziemlich lange da drin gewesen sein, sie sahen nämlich so aus als wollten sie grad auf ein Halloweenfest.“ „DIE DARK BLADERS!!!!!!!!“, schrieen wir alle auf. „Diese Gruftis leben immer noch?!“, sagte mein Cousin fassungslos. „Na Gott sei Dank leben sie noch, sonst hätten wir nie was erfahren!“, sagte Integra. „Sie wussten genau was es mit den Bit Beasts auf sich hatte. Sie hatten alle Informationen vom leibhaftigen Bösen persönlich bekommen. Nach dem Kampf gegen die Majestics wollten sie euch alles erzählen. Aber ein paar Federviecher, deren Namen ich jetzt nicht nennen will haben sie in einer alten Grabstätte eingesperrt. Hab ich nicht Recht, Sacré?!“ „Was glotzt ihr mich jetzt alle so an?! Zum letzten Mal, ich bin nur ne billige Arbeitskraft die Befehle ausführt. Hab ich Recht, Tsubasa?!“ „..... Ah, der Tee ist echt klasse. Solltest du auch mal probieren.“ „Warum ich?!“, jammerte der grüne Wellensittich und schlug beide Hände ins Gesicht. „Ich bin doch kein Babysitter!“ „He, Dizzi!“, sagte Kenny auf einmal und klappte seinen Laptop auf. „Stimmt das was Sacré uns hier erzählt.“ „Hm...“, fing sie an. „Ich.. glaube schon...“ „Was heißt du »glaubst«?!“ „Ich erinnere mich nur ziemlich verschwommen daran. Dieser Krieg... Das war kein Krieg. Das war ein Massaker.“ „Erzähl weiter, Dizzi!“ „Ich glaube, dieser Krieg brach aus.... Als.. Ja, nachdem die Erzengel verstorben waren. Aus irgendeinem Grund haben einige Bit Beasts angefangen misstrauisch zu werden und haben sich dem Leibhaftigen angeschlossen. Warum hab ich nie verstanden... Wir waren in fünf Gruppen eingeteilt. Einige waren die Wachen im Nordreich des Himmels... einige Süden... Im Westen, Osten, oder im Zentrum. Ich glaube... Ja, ich war damals mit Dragoon im Osten stationiert.“ „Mit Dragoon...“, sagte Tyson ganz fassungslos, schaute auf seinen Blade und dann in die Runde. Wir hatten aber alle denselben Gesichtsausdruck. Die pure Fassungslosigkeit!

„Damals sind die feindlichen Bit Beasts in den Himmel gekommen. Gewonnen hat aber niemand. Dieser Krieg hat nichts gebracht, nur ein endloses Blutbad. Fast alle Bit Beasts wurden ermordet, von Artgenossen, oder vom Leibhaftigen persönlich. Die, die dieses Massaker gerade noch überlebt hatten, würden in Gegenständen eingesperrt um so ihr Leben zu retten. Und dann... die Gefallenen...“

Dizzi´s Worte wurden immer unverständlicher, irgendwann verstanden wir kein einziges Wort mehr. Kenny versuchte sie zwar mit irgendwelchen Eingaben wieder zurückzuholen, aber auch er konnte nicht verhindern dass sein Laptop schließlich ganz abstürzte.

„Dizzi! DIZZI!!!!!“ „Lass sie, Kleiner!“, sagte Tsubasa zu ihm und stellte ihre Teetasse weg. „Die Erinnerungen müssen ihr System überlastet haben. Kein Wunder. Sämtliche Bit Beasts haben die Erinnerungen an diesen Krieg verdrängt.“ „War es denn wirklich so schlimm?“ „Wenn es ein „Massaker“ war, muss es ja schlimm gewesen sein!“, antworte Tyson dem Ami. „Ich war zu der Zeit zwar noch net auf der Welt, aber mein Vater war damals schon in der Armee tätig“, fing Sacré zu erzählen an. „Er meinte sie hätten Monate gebraucht um diese Schweinerei zu beseitigen. Einige waren so entstellt gewesen, das man nicht mal mehr sagen konnte ob das mal ein Vogel oder ein Fisch war.“ „O...kay...“, sagte ich, etwas mulmig im Magen, schenkte Max einen kurzen Blick. Dem schien offensichtlich genauso schlecht zu sein bei dem Gedanken von blutüberströmten Tierleichen.

„Und unsere Bit Beasts haben es knapp überlebt“, sagte Ray, sein Blick richtete sich auf den Boden. „Und die Bit Beasts der Demolition Boys...“ „Sind allesamt Gefallene!“, beendete Integra Ray´s Satz. „Die Bit Beasts, die den Himmel verraten hatten und überlebt haben, wurden als Strafe ebenfalls eingesperrt. Der Leibhaftige muss sie gefunden haben und hat sie Boris zur Verfügung gestellt. Die Bit Beasts werden ihrem Herrn immer noch treu ergeben sein.“ „Und dafür bekommen sie immer mehr Macht“, sagte zum Schluss mein Onkel. „Kinder, ich bin ehrlich zu euch. Das ihr fünf zueinander gefunden habt ist sicherlich kein Zufall gewesen“, erklärte Mr. Dickenson. „Es mag eine höhere Macht, vielleicht sogar Gott selbst gewesen sein, der euch zusammengebracht hat. Jedenfalls seit ihr wohlmöglich die Einzigen, die diesen Wahnsinn beenden können. Sowohl wir als auch die Engel verlassen sich auf euch.“ „Das ist nicht wirklich beruhigend, Mr. Dickenson. Um ehrlich zu sein macht uns das erst recht nervös“, meinte Kenny, fand auch bei Max und mir Zustimmung. „Wir sind nur Kinder. Und das alles klingt wie aus einem billigen Shounen Manga oder einer einfallslosen Fanfiction.“ „Ich würde sagen Fanfiction, ein Mangaka hätte sich bei weitem was besseres ausgedacht!“ „Mhmm...“, stimmten Max, Kenny und ich damit Ray zu, allerdings schien Tyson diese Meinung nicht zu teilen. „Tyson, wieso schaust du so?“ „Ich hab nur gerade nachgedacht... Mag sein das viel von uns abhängt. Ich würde sogar sagen das es ne Zumutung ist. Aber... Das ändert nichts an meiner Einstellung! Gott hin, Bibel her, wir haben uns zusammengeschlossen und bei der Weltmeisterschaft teilgenommen, nicht weil es unser Schicksal sein mag, sondern weil wir Weltmeister werden wollen. Und ich lass mich nicht von irgendwelchen Möchtegern-Satanisten aufhalten. Oder Leute?!“ „Tyson...“ „Hey, jetzt zieht keine Gesichter! Wir sitzen zwar wirklich knietief in der Scheiße und von uns wird wirklich viel verlangt. Aber hier geht es in erster Linie um uns. Das hier ist nur ein weiterer Grund uns noch mehr in dieses Turnier reinzuhängen wie wir es eh schon tun.“ „Dein Optimismus is echt abartig!“, meinte Kai genervt. „Aber er hat Recht!“, sagte Max. „Wir müssen uns noch mehr reinhängen, nicht nur für uns, sondern auch für die Bit Beasts, die sich Boris und die Demolition Boys bereits unter den Nagel gerissen haben.“ „Halleluja! Wir machen sie fertig!!!“ „»Wir« machen gar nix!“, sagten mein Onkel und Integra und brachten mich wieder auf den Teppich, packten mich dabei noch an den Schultern. „Du bleibst im Bett! Dramania´s Kräfte sind direkt mit deinen verbunden! Wenn du in deinem Zustand in die Arena steigst, bleibt von euch beiden net mehr viel übrig.“ „Wir geht´s gut!!!“, keifte ich, wurde von Onkel Sato aber ruhiggestellt als er mir ein Fieberthermometer in den Mund stopfte. Nach nicht mal einer Minuten fing es an zu piepsen und alle schauten auf das Ergebnis.

„Hä? 45,5 Grad?!“, fragte meine Teamkollegen. „Kann gar net sein, da wär Kisa ja schon längst tot“, meinte Kenny. „Vielleicht is es ja kaputt.“ „Nein, das stimmt schon. Als Wächter hält man etwas mehr aus. Heißt nicht, das es wirklich harmloser ist!“, erklärte Integra. „Was hält ein Erdwächter aus, Sato?“ „Im Durchschnitt 55 bis 58 Grad, ab dann is Sense!“ „58 Grad... Ist das nicht etwas viel?“ „Ach Quatsch!“, sagte Teru grinsend. „Ein Feuerwächter hält bei weitem noch mehr aus. Als ich Scharlach hatte sind die Ärzte total abgedreht, weil sie meine Symptome überhaupt nicht einordnen konnten.“ „Dank dir, Bruderherz, ist auch ein Arzt früher in Rente gegangen. Zehn Jahre früher!!!“ „Und was heißt das jetzt für mich?!“, fragte ich und bemerkte gleich Sacré hämisches und schadenfrohe Lächeln. „Das heißt... Ah, wie lange ich schon von diesem Moment träume.... Kisa Misaki, du hast BEYBLADE-VERBOT!!!!!!!!!“ „NEEEEEEIIIHIIIIN!!!!!!!!!“, flennte ich los. „Das is gemein! Ich will auch beim Finale mitmachen!!!“ „NIX DA!!!! DU BLEIBST IM BETT UND BASTA!!!!!!“ „DAS IS ABER NET FAIR!!!!!!!!“ „MIR SCHEIßEGAL, DU BLEIBST LIEGEN, SONST WIRD DAS FIEBER SCHLIMMER!!!!!!!!“ „SEIT WANN INTERESSIERT DICH DAS!?!??!?!?“ „KISA!!!!!!!!!“, schrie Kai plötzlich los und prompt war alles leise. Uh, super! Das hatte ich ja mal wieder super hinbekommen. Es war mucksmäuschenstill, diese Ruhe war fast schon mörderisch. Ich traute mich kaum zu schlucken und hätte mich an liebsten unter meiner Decke verkrochen. Ich war schließlich froh, als Tyson diese ätzende Stille unterbrach, auch wenn es etwas lebensmüde rüberkam.

„Kai, ganz ehrlich! Fandest du eine Reaktion eben nicht etwas... übertrieben? So laut zu schreien hätte nicht sein müssen.“ „Ich fand meine Ton genau richtig. Und anders kapiert dieses sture Mädchen es net.“ „Aber findest du nicht das geht a etwas...“ „Lass ruhig, Tyson“, widersprach ich dem Japaner. „Kai hat Recht. Bleib ich halt auf der Ersatzbank.“ „Ist auch vernünftiger!“, meinte Integra. „Ähm, Stanley, wärst du so freundlich und würdest mit den Jungs nach draußen gehen. Ich hab noch was wichtiges mit meiner Nichte zu besprechen.“ „Oh-oh...“, sagte ich ganz leise... »Etwas besprechen«... Wenn mein Onkel so was sagte war das meistens ein sehr schlechtes Omen. Mein Onkel war von Natur aus ein lustiger Mann. Wenn er mit so ernsten Sachen kam war das etwas gruslig. Die Atmosphäre würd auch schon ziemlich drückend. Selbst die Jungs merkten dass etwas nicht stimmte, sie sahen mit besorgten Blicken zu mir, als sie mit Mr. Dickenson und Integra den Raum verließen. Sie wurden von ihnen regelrecht rausgeworfen. Musste daher sehr wichtig sein... Kaum wurde die Tür zugemacht, rückten alle die noch im Raum waren (heißt, mich, die Zwillinge, Seiji, mein Onkel und die Wellensittiche) näher zusammen. Aber irgendwie waren wir zu wenig.

„Sag mal Paps, wo sind denn Ma und Tante Serenity hin?“, fragte Teru. „Nun ja.. die beiden sind im Himmel.“ „Hä?“ „Beim hohen Rat!“, erklärte Sacré. „Als Megami-sama erfuhr das seit fast 200 Jahren wieder ein Wächter Opfer des Soulbreak-Fluchs wurde, gab es einen riesigen Aufruhr. Die beiden versuchen gerade ne Lösung zu finden.“ „Was für ne Lösung? Kannst du nicht einfach deine Kräfte etwas spielen lassen und fertig? Is doch nur ne blöde Grippe!“ „BLÖDE GRIPPE??!?!!!?!“, brüllte Sacré rum. Ayako schreckte auf, klammerte sich aber nicht wie sonst an mich, sondern hielt die Hand von Seiji. Er selbst dachte sich nichts dabei, erst als er meinen und Teru´s Blick sah schaute er etwas verlegen drein. Irgendwann bemerkte auch Ayako das wir sie komisch anstarrten, lies Seiji´s Hand los und versuchte krampfhaft zu lächeln.

„Ähm, Hallooohoo! Hier spielt die Musik!“, rief Sacré, mehr als schlecht gelaunt. Das sah man daran das seine rechte Augenbraue immer wieder zu zucken anfing. Zwar schauten wir in seine Richtung, aber meine Aufmerksamkeit hatte in dem Moment nur Tsubasa. Sie war fast vor einem Heulkrampf, da Dank Sacré´s 120 Dezibel Schreies ihre Tasse und somit auch ihr Tee futsch war.

„Der Fluch ist alles andere als eine harmlose Grippe. Er ist im Himmel nicht umsonst gefürchtet, da er sowohl unheilbar als auch tödlich is.“ „Gefürchtet?“ „Unheilbar?“ „Tödlich..?“ „Äh... Ey Scheiße, jetzt is kein Wort mehr für mich übrig geblieben!“, meckerte mein Cousin. „Jetzt sei net so... SEKUNDE!!! WIE »TÖDLICH«!??!?!“ „Jetzt erst kapiert? Was werd ich unter tödlich wohl meinen? Man stirbt daran! Schluss! Aus! Basta! Fenito!“ „WAS!?!?! O-NEE-CHAN DARF NICHT STERBEN!!!!!!!!!!“ „Sacré, ihr müsst doch was machen... Ihr könnt mich doch net sterben lassen!“ „DESWEGEN HAB ICH JA GESAGT DASS DER FLUCH UNHEILBAR IST!!!!!!!“ „ABER IHR MÜSSTE DOCH WAS MACHEN!!!!!!!! WIE HABT IHR DIE ANDEREN WÄCHTER GEHEILT, DIE VERFLUCHT WAREN!???!?!?“ „JA GAR NET, DIE SIND ALLE ABGEKRATZT!!!!!!!!!!“ „WAAAAAAAAAS!?!??!?!??!“ „JETZT SEIT DOCH MAL FÜR EINE SEKUNDE STILL!!!!!!!!!!“, schrie Sato. Es dauerte zwar noch einen Moment, aber dann war wirklich Ruhe. Aber nicht lange, denn ich war kurz davor zu heulen.

„Was mach ich denn jetzt? Ich kann doch nicht einfach tot umfallen! Nicht jetzt! Nicht jetzt!!!!! Wir haben uns geschworen die Weltmeisterschaft zu gewinnen und es Boris heimzuzahlen. Wir alle zusammen! Als Team! Ich darf noch nicht sterben!“ „Ähm, Sacré... Kann sein das ich mich irre, aber mein Vater hat glaub ich auch mal von diesem Fluch gesprochen und erwähnt das es doch ne Möglichkeit auf Heilung gibt.“ „Wiiiirklich...“, sagte ich mit zuckersüßer Stimme und strahlte Seiji an. „Sag mir bitte wie...“ „Ich hab gesagt ich »glaube« es nur. Und hör auf mich so anzustarren, das is widerlich!“ „He, he.. Ich weiß wovon du redest, Seiji!“ „Oh, also gibt es doch ne Möglichkeit!“ „Sacré, du mieser Lügner!", regten sich Ayako und ich auf. „Locker bleiben, Mädels, so einfach is das auch net. Um den Soulbreak-Fluch zu brechen, braucht man als Wächter ein Opfer um somit einen neuen, funktionalen Soul herzustellen. Ein Seelenopfer.“ „Na gut. Dann holen wir uns einfach eine Seele und dann ist wieder alles gut!“, meinte Teru. „Schön wär´s! Man kann nicht einfach ne Seele nehmen. Die Seele muss sich der Astralkräfte anpassen, sonst wird sie abgestoßen! Und eine Seele für einen Halbengel zu finden ist verdammt schwer. Kisa, ich bin ehrlich. Die Wahrscheinlichkeit ne passende Seele für dich zu finden, liegt bei einer Millionen zu Eins!“ „Kann man da keine andere Lösung finden?“, fragte Ayako ganz besorgt. „Es gibt keine Andere. Aber ich kann mich ja mal umhören ob sich irgendwas findet“, sagte der blonde Engel noch ein wenig genervt und verschwand schließlich in einem Haufen von Lichtern. Kaum war er fort schauten wir auch schon wieder zu Tsubasa, die immer noch dasaß und ihrem Tee hinterher trauerte. Um so mehr schreckten wir auf als Sacré wieder auftauchte und Tsubasa unter den Arm klemmte.

„Jetzt hätte ich dich hier glatt vergessen. Du kommst schön wieder mit.“ „Aber mein Tee...“, jammerte sie mit verheulter Stimme. „Ich kauf dir nen Neuen. Darfst dir ne Sorte aussuchen.“ „Jede die ich will?“ „Jaaa... Wenn du aufhörst zu heulen.“ „Auch diesen superteuren den wir in England gesehen haben?“ „Jetzt mal nicht übertrieben, ich bin keine Bank!“, sagte er noch, dann waren sie beide weg. Irgendwie stellte ich mit jedem Tag mehr fest was für eine gewaltige Klatsche die beiden hatten.

„Onkel... Ganz ehrlich, kann es noch schlimmer werden?“, seufzte ich. „Och, hätte schon schlimmer sien können.“ „Ach?“ „Ja! Du könntest jetzt schon tot sein! Aus irgendwelchen Gründen ist die Krankheit etwas »abgeklungen«.“ „Wie jetzt?“, fragte ich verwirrt. „Na ja, der Soulbreak-Fluch bricht bei seelischem Schmerz aus. Und anscheinend hat durch irgendein Freudengefühl bei dir den Fluch geschwächt. Wieso ist der eigentlich ausgebrochen, das weiß ich jetzt immer noch net!“ „Sekunde! Hat Tyson nicht erzählt dein Soul is zerbrochen als ihr in der Abtei wart wegen...“ „Teru!!!“, fauchte ich. Allerdings hatten mich alle längst durchschaut.

„Na klar... Kummer. Logisch! Kisa, wir waren zwar nicht hier, aber wir haben alle mitbekommen was da gelaufen ist. Es lag an diesem Jungen. Kai, nicht wahr? Als er zu den Demolition Boys gegangen ist hat er dir das Herz gebrochen, samt deinem Stein.“ „Ah, und O-nee-chan hat den Fluch bis jetzt nur überlebt, weil sie über Kai´s Rückkehr so froh war“, fasste Ayako zusammen. „Ich will jetzt davon nichts mehr hören, ja?! Ich will nichts von Liebeskummer oder Tod hören. Es zählt nur eins, der Sieg bei der Weltmeisterschaft! Alles andere steht nicht zur Debatte!“, meckerte ich und stieg dabei aus den Bett. „Was... Kisa, wo willst du hin?!“ „Zu den Jungs! Ich erzähl ihnen alles was ihr mir eben gesagt habt.“ „Würde ich net machen“, meinte Seiji kurz und knapp. „NACH DEINER MEINUNG FRAGT ABER KEINER!!!!!!!!“ „Seiji hat aber Recht!“, sagte mein Onkel. „Ich würde es den Jungs auch nicht erzählen. Du machst ihnen damit nur unnötig Stress.“ „Ich mach ihnen schon damit Stress dass ich immer alles für mich behalte! Langsam reicht´s! Es sind meine Freunde und sie haben ein Recht auf die Wahrheit! So, ich habe fertig!“ „KISA!!!!“, brüllte mein Onkel, aber ich hatte schon die Tür zugeknallt und stürmte ins Nachbarzimmer. Die Jungs samt Mr. Dickenson und Integra standen um einen Tisch und sahen Kenny dabei zu wie er irgendwelche Daten auf den Laptop bearbeitete. Anscheinend hatte die arme Dizzi sich wieder gefasst. Sie waren alle so in Kenny´s Arbeit vertieft, dass sie einen Moment brauchten um mich wahrzunehmen.

„Höh? Kisa? Solltest du nicht im Bett liegen?“, fragte Tyson, als er seinen Blick endlich vom Monitor wegbekam. „Ja, aber ich wollte sehn was ihr so treibt.“ „Kenny lädt gerade die Daten, die Mr. Dickenson von den Demolition Boys gesammelt hat“, erklärte Max. „Is zwar nicht wirklich viel, aber vielleicht doch ganz hilfreich.“ „Und anhand dieser Daten ist es möglich unsere Beyblades auch auf den Kampf vorzubereiten“, beendete Kenny die Erklärung. „Hoffentlich bringt es etwas. Schließlich wollen wir Dracil und die anderen Bit Beasts retten!“ „Ist das alles was du von uns wolltest?“, fragte Kai etwas mürrisch. „Ähm, Nein, ich wollte euch eigentlich noch was erzählen was mir Sacré noch gesagt hat.“ „Ach?“ „Ja, und zwar...“, fing ich an, verstummte aber als ich die Blicke von Mr. Dickenson und Integra sah. Ihr Blick ließ mich verstummen, Integra schüttelte auch leicht den Kopf. Wussten sie etwa mehr...? Merken sie was? Können die Gedanken lesen? Verdammt, wo waren Mulder und Scully wenn man sie mal brauchte? Der Punkt war aber, das ich Dank der beiden es nicht schaffte den Jungs die Wahrheit über den Soulbreak-Fluch zu erzählen. Ich brachte es einfach nicht übers Herz.

„Ja?“, fragte Ray nun etwas ungeduldig. „Ach.. schon gut. Das Einzige was ich eigentlich sagen will... Es tut mir Leid!“ „Was tut dir Leid?“, hackte Max nach. „Na so ziemlich alles. Ich mach euch nur Schwierigkeiten. Erst meine Aktion in England und jetzt das. Ich geh euch wahrscheinlich tierisch auf den Keks.“ „Nun, Kisa...“, fing Ray an und legte seine Hände auf meine Schultern. „Was das betrifft können wir dich beruhigen. Du gehst uns net nur auf den Keks, sondern schon richtig auf die Eier!“ „Danke, wie überaus nett von dir!“ „Scherz! Du nervst uns nicht. Gut, ein wenig doch. Aber wir haben dich doch alle gern, da können wir es dir noch verzeihen.“ „Ray...“ „Allerdings können wir es dir nicht verzeihen wenn dein Fieber schlimmer wird. Also wieder ab ins Bett!“, kommandierte Kai und zerrte mich wieder raus in den Flur. „Hey, zieh mich nicht so!“ „Ich zieh nicht, du bist zu langsam!“ „Ich bin krank, nimm etwas mehr Rücksicht! Außerdem bin ich ein Mädchen und nicht so stark wie du.“ „Du? Ein Mädchen? Seit wann das?“ „AAAAAAAAAAHHR!!!!!!! MISTKERL!!!!!“ „Jetzt reg dich doch nicht auf. Schließlich willst du doch wieder gesund werden. Also ab ins Bett!!!“ „Schon gut!“, schmollte ich. „Aber nur wenn du ich morgen weckst!“ „Was?“ „Na, ich will doch den Kampf Morgen net verpassen. Ich kann zwar nicht kämpfen, aber ich will euch zumindest anfeuern. Also weck mich morgen, sonst werd ich böse!“ „Ja, ja... Ich weck dich Morgen“, sagte Kai und damit schien die Sache gegessen. Wieso stand ich dann immer noch hier? Oh nein, wahrscheinlich ging meine Schwärmerei wieder los. Ich war mir sogar sicher, weil ich nur blödes Gekicher aus mir heraus bekam. Peinlicher ging es wirklich net mehr.

„Sag mal, hast du getrunken oder warum kicherst du so?“ „Ich?! Ähm, Nein, Nein, Nein, Nein, Ähä hä hä... Ich hab nur grad an.. einen Witz von Yochel denken müssen. Ja, genau!!!“ „Wenn er von dem is, will ich ihn gar net erst hören“, sagte er und legte, aus welchem Grund auch immer, seine Hand auf meinen Kopf und fuhr mir durch die Haare. „Vielleicht hättest du mitkämpfen können, wenn ich nicht gewesen wär...“ „Kai?..“

Und da war es wieder... Derselbe Blick.. Dasselbe Gefühl wie am Baikalsee. Nur dass die Sehnsucht immer größer zu sein schien. Und das verlangen ihn nur einmal zu berühren...

„SOOOOOO!!! Genug geredet!!!! Husch, Husch, ins Bett!“, schrie meine Tante, die ganz plötzlich hinter mir auftaucht und wegen ihr auch mein Herz in die Hose rutschte. Sie packte mich an den Schultern und schob mich etwas bei Seite. Dabei sah ich ihre Verbände unter dem Ärmel ihrer Bluse. Megami...

„Du sollest dich auch langsam hinlegen, Kai. Ihr habt Morgen einen wichtigen Kampf.“ „Ja... Ja, das sollte ich wohl“, stimmte er Miyako zu und ging wieder zurück, sah mir aber noch einmal zu mir rüber. „Danke, Tante Miyako. Und keine Sekunde zu früh.“ „Du musst was dagegen machen, Liebes. Ich kann dich net immer aus peinlichen Situationen retten.“ „Ich versuch´s. Wo ist überhaupt meine Mutter? Ich dachte die wär bei dir.“ „Oh.. Serenity ist noch beim Arzt.“ „Arzt?“, wunderte ich mich. „Ja. Du musst wissen, Megami war heute sehr großzügig“, erklärte sie, aber als sie ihren Namen aussprach, fing sie ganz leicht zu zittern an. „Sie hat Serenity ganz viele blaue Veilchen geschenkt.“ „Oh... Na dann.“ „Ich weiß. Deine Mutter is dir im Moment herzlich egal. Aber sie versucht wirklich dir zu helfen.“ „Soll sie ruhig... Ich will nur schlafen...“

Und dabei nicht träumen... Nicht fühlen...
 

Wieso... bin ich? Wieso denke ich? Wieso fühle ich?... Ich weiß, ich bin anders...Was ist hier los?... Was ist das für ein Geruch?... Süß und doch bitter... Was ist das für ein rotes Zeug auf dem Boden?... Ist das Schuld an diesem Geruch...? Da! Da sind zwei Wesen. Sie sehen mir ähnlich... Warum aber schreien sie so laut?... Warum kratzen und beißen sie sich?... Ich hab schon viele Wesen gesehen, die gegeneinander kämpfen. Und was ist mit ihnen? Sind das meine Mama und mein Papa? Müssen sie sich nicht eigentlich lieb haben?... Bei ihnen sind noch andere Wesen, die ihnen auch ähnlich sehen. Sind das meine Brüder und meine Schwestern? Aber warum fallen sie über Mama und Papa her? Warum beißen sie ihnen in den Hals? Warum essen sie Dinge, die in ihrem Körper sind?... Nun schauen sie mich an. Sie knurren und fauchen... Wollen sie mich nun auch essen? Können sie nicht so denken wie ich? Ich bin doch ihre kleine Schwester... Wieso wollen sie mich essen? Haben sie mich denn nicht lieb? Ich renne. Aber wohin? Überall ist dieses rote Zeug.

Meine Brüder und Schwestern verfolgen mich. Ich renne schneller. Aber ich bin schwach. Ich hab so komische Dinge auf dem Rücken, Dinger, die Vögel auch haben. Aber meine sind zu klein. Zu schwach. Da! Eine Sackgasse. Ich komm nicht weiter. Meine Geschwister knurren. Ich habe Angst, schlage meine Pfoten über den Kopf. Aber sie kommen nicht.

Ich nehme die Pfoten weg. Ein roter Vogel und ein blauer Drache stehen vor mir. Meine Geschwister liegen zerfetzt auf dem Boden. Sie haben sie getötet!

*Hab keine Angst.* *Wir wollen dir helfen*, sagen die beiden Wesen. *Lasst mich in Ruhe!!!!*

Wieder versuche ich zu rennen, komme aber nicht weit. Da waren noch mehr. Es sind keine Tiere. Menschen? Nein! Sie haben auch so Dinger auf dem Rücken. Sie sind weiss. Sie erinnern mich an diesem Mann. Der Mann, der immer kommt und lacht, wenn sich wieder Wesen umgebracht haben und voll sind vom dem roten Zeug. Nur sind seine schwarz. Einer kniet sich zu mir runter und reicht mir die Hand.

„Hab keine Angst. Wir tun dir nichts. Du kannst mit uns kommen...“...
 

Und dann wachte ich schreiend auf. Was hieß, »schreiend«? Ich saß im Bett, mein Mund weit aufgerissen, aber ich bekam keinen Ton heraus. Ich sah mich um, die Zwillinge und Seiji schliefen noch. Aber von den Jungs war niemand da. Wahrscheinlich bastelten sie noch an ihren Beyblades rum... Und mir... Mir war schlecht. Dieser süßliche und doch bittere Geruch von Blut lag mir in der Nase und drehte mir den Magen um. Und dieser Traum... Er fühlte sich echt an. So verdammt echt, ich hab die Erde unter meinen Händen gespürt. Die Träume werden immer schlimmer. Nein... die Erinnerungen... Ich schreckte auf als sich irgendwas auf meiner Decke bewegte. Erst etwas später erkennte ich dieses »irgendetwas« als Dramania. Und sie sah genauso schlecht aus wie ich. Sie hatte Angst...

„Drami... Das sind deine Erinnerungen die ich immer wieder seh. Je mehr Bit Beasts dir wieder begegnen, umso mehr erinnerst du dich wieder. Hab ich Recht? Bitte, red wieder mit mir. So wie früher...“

Aber sie antwortete nicht. Sie senkte den Kopf und würdigte mir keines Blickes. Als ich sie streicheln wollte, verschwand sie plötzlich wieder. Vielleicht wollte sie sich gar nicht erinnern. War ihre Angst so groß? Warum? Und die letzte Erinnerung am See... Dranzer... Was war damals mit Dranzer? Was is damals bloß passiert..?..
 

Das waren so ziemlich die letzten Gedanken, ehe ich endlich einschlief. Es war eine Horrornacht, in der ich mir gewünscht hatte wieder ohnmächtig zu sein. Das Fieber spielte verrückt, mal fühlte ich mich fit und dann wieder ganz schlapp. Ich hab drei Stunden gebraucht, obwohl sich der Schlaf wirklich net mehr lohnte. Die Jungs wollten mich doch eh wecken, damit ich die Finalrunde sehn konnte... Allerdings wurde ich nach einiger Zeit wieder wach, ohne das mich jemand geweckt hatte. War ich zu früh? Es war niemand da. Ich musste aber zu früh sein, sonst wär ich doch geweckt worden. Ob es schon hell oder noch dunkel war, davon hatte ich keinen Schimmer, die Rollläden waren alle noch unten. Sehr merkwürdig. Die werden mich doch net.... Nee!

Aber mit der Zeit wurde ich echt etwas misstraurig. Hektisch suchte ich nach einer Uhr und fand schließlich mein Handy in meiner Tasche, die neben meinem Bett lag. Ich hatte vielleicht mit sechs Uhr oder höchstens halb acht gerechnet. Aber...

„WAS?!??! SCHON FAST ZWEI!?!??! SCHEIßE, DIE HABEN MICH DOCH HIERGELASSEN!!!!!!“, brüllte ich rum als ich die Uhrzeit sah. Fast zwei Uhr nachmittags! Wir wollten doch ne halbe Stunde vor beginn losfahren!!! Warum haben die mich aber hier gelassen? Oh, diese dreckigen Schweine!!!...

Noch im Schlafanzug, der peinlicherweise ziemlich rosa war und ne Gooybye-Kitty auf dem viel zu kurzen Oberteil hatte, rannte ich nach unten und aus dem Hotel in der Hoffnung das noch irgendjemand von denen hier war. Aber ich sah nicht mal den Bus. Sie waren wirklich weg. Das dürfte nicht wahr sein...

„AAAAAAAAHR!!!!!! UND KALT IST MIR AUCH!!!!!!!!! WENN ICH DIE ERWISCHE MACH ICH THUNFISCH AUS IHNEN UND VERKAUF SIE STÜCKCHENWEISE AUF DEM FISCHMARKT!!!!!!!“, regte ich mich auf, auch die Leute starrten mich schon wieder entgeistert an. „UND GUCKT MICH NET SO AN, ICH WEIß DAS MEIN SCHLAFANZUG PEINLICH IS!!!!!!!“ „Sie gucken dich so an, weil du rumschreist wie am Spieß“, erklärte meine Mum, die hinter mir auftauchte. Als ich sie bemerkte schreckte ich für einen Moment auf. Tante Miyako hatte nicht gelogen als sie sagte, dass Megami sehr großzügig gewesen sein soll. Ein dickes Veilchen, Kratzer an der Wange und ein Pflaster auf der Nase. Also muss es bei dieser Besprechung ein ziemliches Durcheinander gegeben haben. Aber wenn ich ehrlich war, kümmern tat es mich nicht.

„Morgen....“ „Morgen ist gut. Ich dachte du wärst beim Turnier.“ „Wie du siehst bin ich nicht dort. DIE HABEN MICH NÄMLICH HOCKEN LASSEN, DIESE DRECKSSCHWEINE!!!!!!!!“ „Sicher? Vielleicht brauchst du einfach nur ne Brille und hast sie übersehen.“ „Klar, so ne Stylische wie die von Boris, oder was? Ahr, ich hab keine Zeit für Smalltalk, ich muss ins Stadion!“ „Und wie? Das Stadion is am anderem Ende der Stadt.“ „Öhm... gute Frage...“

Verdammt, darüber hatte ich wie immer nicht nachgedacht. Wie gesagt, das Stadion war fast am anderem Ende der Stadt, ich hatte auch kein Geld um en Taxi zu nehmen und wo die nächste Bushaltestelle war wusste ich eh net. Kurz, ich saß hier fest.

Ein wenig neben mich schaute ich mich nach einer Alternative um. Dabei blieb mein Blick auf Mum hängen, als sie ihren Motorradschlüssel aus ihrer Jackentasche holte und ihn etwas schüttelte. Ich wusste genau was das werden sollte und darauf einlassen wollte ich mich erst Recht nicht. Aber ne andere Wahl hatte ich net!

„Wenn´s denn sein muss...“ „Ich wusste wir zwei werden uns irgendwann einig“, sagte sie fröhlich. „Du nutzt doch nur meine Notsituation aus.“ „Man muss aus allem seinen Vorteil ziehn. Eine Weisheit die du dir merken solltest“, erklärte sie noch, ging dann zu ihrem Motorrad und warf mir ihren Helm zu, der am Lenkrad hing. „Steig auf!“ „Und du? Brauchst du keinen Helm?“ „Quatsch, ich komm auch ohne klar. Ich bin früher immer ohne Helm durch die Gegend gerast.“ „Is das nicht etwas riskant?“ „Willst du jetzt zu deinen Freunden, Ja oder Nein?!“, sagte sie schon etwas genervter. Und da ich keine andere Wahl hatte stieg ich auf das Motorrad. Hätte ich es doch gelassen... Denn der Fahrstil meiner Mutter war mehr als gewöhnungsbedürftig...

„Mum, fahr langsamer, verdammt! Das is ne fünfziger Zone, nicht die Autobahn!!!“ „Für mich ist jede Straße ne Autobahn.“ „DANN HALT WENIGSTENS BEI DEN ROTEN AMPELN AN!!!!!!!“ „Ampeln? Zeitverschwendung!“ „PASS AUF DIE FUßGÄNGER AUF!!!!!“ „Dann sollen sie aus den Weg, wenn ich hier fahre.“ „DIE AMPEL!!! DIE AAAAAAAAMPEEEEL!!!!!“
 

Ich dachte wirklich ich überlebe diese Fahrt nicht. Dementsprechend musste ich die Erinnerungen an diese Höllenfahrt verdrängt haben, das letzte woran ich mich nämlich erinnern konnte war dass Mum fast einen alten Opa überfahren hätte. Ich war daher mehr als froh, als sie endlich vor dem Turniergebäude anhielt.

„Puh. Na, wenn das mal nicht ne coole Spritztour war“, sagte meine Mum fröhlich, während ich noch komatisiert auf ihrem Bike saß. Nur langsam kam ich wieder von diesem Ding runter. Ganz zu mir kam ich aber erst, als wir durch die Lautsprecher die Ansage vom DJ hörten.

„Kai hat die erste Runde verloren und somit gehen die Demolition Boys in Führung.“ „BITTE??!?!? DAS IS DOCH EIN WITZ!!!!!!!“, schrie ich und schaute zu meiner Mutter, die auch etwas baff zu sein schien. „Das ist kein Witz, meine Damen und Herren“, kam es wieder aus den Lautsprechern. „Is der Superman, oder warum hat er auf deine Frage geantwortet?“ „Ist doch egal, ich muss zu den Jungs.“ „Äh.. Sekunde! Kisa! Kisa, jetzt warte doch mal“, rief sie mir hinterher, aber ich war schon im Gebäude verschwunden. Ich musste die Jungs finden. Zuerst ging ich zu ihrer Umkleide, aber da war keiner. Als ich dann drei verschiedene Gänge in drei verschiedene Richtungen sah war ich total verwirrt. Wo sind die...?...

„Tyson, ich denke wirklich dass wir Kai in Ruhe lassen sollte.“ „Wieso erzählst du mir das, du weißt doch dass ich nicht auf dich hör.“ „Sind das... JA!!! Tyson, Kenny!“, rief ich überglücklich und fiel ihnen in die Arme. „Ich bin so froh. Ich hab mich hier total verfranzt, ihr glaubt das gar net.“ „Wie kann man sich hier bitte verfranzen?“, fragte Tyson misstraurig. „Ich hab auch ne Frage. Wie bist du hierher gekommen, Kisa?“ „Meine Mum hat mich gefahren. Schön war es nicht.. Moment mal! ICH BIN JA NOCH SAUER AUF EUCH!!!!!“, brüllte ich los und beide streckten auf. „Was fällt euch ein mich einfach zurückzulassen?! Ihr Schweine, ich gehör auch zum Team!“ „Das wissen wir doch“, beruhigte Kenny mich. „Wir haben nur das gemacht was Kai gesagt hat.“ „Lügner! Kai hat versprochen mich mitzunehmen damit ich euch anfeuern kann. Er hat´s versprochen!“ „Aber er hat´s heute Morgen gesagt. Als Ayako, Teru und Seiji aufgewacht sind hast du noch geschlafen. Max und ich wollte dich holen, aber Kai hat uns aufgehalten“, erklärte Tyson. „Da kannst du jeden fragen.“ „Und warum sollte er das tun?!“ „Bin ich Hellseher, woher soll ich das wissen?“ „Ich denke es ging um die Sache von gestern...“, meinte Kenny. „Was für eine Sache?“, fragte ich. „Na... das du sterben wirst.“ „Was? Wer hat euch das denn erzählt? Das ist doch...“ „Lüg nicht“, fiel mir Tyson ins Wort. „Tsubasa ist nachts aufgetaucht und hat uns alles erzählt was Sacré verschwiegen hat. Alles, obwohl sie sagte dass diese komischen Kerle da oben sie bestrafen würden. Auch über den Soulbreak-Fluch.“

Als Tyson den Fluch erwähnte, dachte ich wieder an den Satz von Kai.
 

»Vielleicht hättest du mitkämpfen können, wenn ich nicht gewesen wär.«
 

Kai war nicht dumm. Wahrscheinlich hat er ganz einfach Eins und Eins zusammengezählt. Und Tsubasa wird seine Theorie auch noch bestätigt haben...

„Also wisst ihr über den Fluch Bescheid. Auch über seine Wirkung?“ „Ja. Auch das Enttäuschung und Schmerz der Auslöser waren.“ „Meint ihr, Kai wollte nicht dass Kisa mitkommt, weil er gemerkt hat dass er verlieren würde und wollte ihr somit diesen Anblick ersparen, weil es sonst schlimmer werden könnte?“, fragte Kenny nach langem überlegen. „Denkst du wirklich Kai denkt in diese Richtung?“ „Es ist ja nur eine Theorie.“ „Frage, wo is der überhaupt?“, fragte ich, doch sie zuckten beiden mit den Achseln. Na großartig!

„Ach, er wird sicher wieder auftauchen, schließlich beginnt bald sein zweites Match.“ „Na, hoffen...“, sagte ich, beendete den Satz aber nicht, da wir etwas hören. Wir schauten zur Seite und sahen Kai. Wir fingen an zu strahlen und wollten mit ihm sprechen, aber schaute, mit etwas Entsetzen in den Augen als er mich sah, gleich wieder weg und schritt an uns vorbei. Tyson rief ihm nach, aber Kai blieb nicht stehn.

„Was war das denn?“ „Tyson, schau mal!“, sagte Kenny und wir schauten in den Gang, zu dem er zeigte. Wie wir feststellen mussten stand da noch jemand und diesen kannte ich nur zu gut.

„Voltaire...“ „Was macht er denn hier?“, fragte Kenny wieder, sah zu mir und Tyson, aber außer einem Kopfschütteln kam von uns keine Antwort., bis ich in die Hände schlug.

„Vielleicht will er Kai ja motivieren.“ „Glaubst du das ernsthaft?“ „Probleme?“, knurrte ich Tyson an. „Außer mit deinem Schlafanzug hab ich keine Probleme. Aber bei den beiden stimmt einfach was nicht.“

Nun, wo Tyson es aussprach hatte ich auch ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend und das kam nicht von dem Fluch. Ich wusste nicht wieso, aber seit dieser Begegnung am Flughafen... Erhat mich weder gemocht noch gehasst, sich auch nie beschwert wenn ich früher zu Besuch kam. Ich hatte auch nie Angst vor ihm. Aber jetzt...

„Kai, du weißt, was du zutun hast!“, sagte sein Großvater zu ihm, Kai nickte leicht und kam schließlich auf uns zu. Tyson, Kenny und ich schauten ihn zwar erwartungsvoll an, aber er ignorierte uns gänzlich. Dazu kam, dass er einfach an uns vorbeilief, als wären wir gar nicht da.

„Kai?“, rief Tyson ihm nach, aber er ignorierte uns und verschwand. „Was war DAS denn?“ „Ich hab keine...“, sagte ich, beendete den Satz aber wieder nicht, als ich sah wie Voltaire auch dabei war zu verschwinden. Allerdings ließ ich ihn diesmal nicht gehen und rannte zu ihm hin.

„Voltaire, warten Sie kurz! Haben Sie mit Kai geredet? Was hat er gesagt?“ „Das geht dich nichts an, kapiert?! Also halte dich da raus!“, keifte er mich an, mit einem verhassten Blick, dass mir das Blut in den Adern gefror und war dabei zu gehen. Ich begriff seine Reaktion nicht und packte ihn, bewusst oder nicht, am Ärmel.

„Ja, aber...“ „Nimm deine schmutzigen Hände von mir!“, keifte er erneut und schmiss mich gegen die Wand. „He, was soll das? Was fällt Ihnen eigentlich ein?“, protestierte Tyson. Voltaire ging aber erst gar nicht darauf ein, sonder verschwand einfach wieder.

„HEY!!!“ „Lass es, Tyson! Das hat keinen Zweck“, redete Kenny auf ihn ein. „Aber er kann doch nicht einfach... HEY!!!! Bleiben sie gefälligst hier!!!!“ „Voltaire!!!“, rief ich nun ebenfalls. Und tatsächlich, er blieb stehen. Aber den Blick den er mir schließlich zuwarf... Wenn Blicke töten könnten, wäre ich sofort mehrere Tode gestorben.

„Du!“, sagte er und zeigte mit dem Finger auf mich. „Ich?“ „Ja, du! Ich weiß genau was hier läuft. Halte dich von meinem Enkel fern, oder es passiert was, Flittchen!“ „FLITTCHEN??!? ICH HÖR WOHL NICHT RICHTIG!!!!! HEY!!! VOLTAIRE!!! HEEEEEYYY!!!!!“, brüllte ich ihm nach, aber der alte Mann würdigte mich keines Blickes mehr und ging. Mit halboffenem Mund stand ich da und begriff immer noch nicht so ganz was passiert war. Voltaire... Er hat mich ohne jeden Grund Flittchen genannt. Das war mir zu hoch.

„Kann mir bitte einer erklären was das war?“, fragte der Japaner verduzt. „Ich versteh das auch nicht. Was hat denn Voltaire plötzlich gegen mich? Ich hab ihm gar nichts gemacht.“ „Is doch egal, wir müssen Kai hinterher, dass ist wichtiger.“ „Komm, Kisa!“, rief Kenny und rannte Tyson nach. Ich blieb gedanklich noch kurz bei Voltaire und seinem merkwürdigen Verhalten hängen, folgte ihnen aber schließlich.

Kai hatten wir schnell eingeholt. Er lief gerade an den ahnungslosen Ray vorbei, als wir drei angerast kamen und uns gegenseitig über den Haufen rannten.

„Wo kommt ihr drei auf einmal her?“, fragte Ray etwas erschrocken. „Und... was hast du denn für eine Schlafanzug, Kisa? Also Hello-Kitty hätte ich dir echt net zugetraut.“ „Das ist ne Good Bye-Kitty!“ „So, keinen Schritt weiter, du bist verhaftet!!“, sagte Tyson schließlich zu Kai und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Geht das auch in ner Sprache die ich versteh?“ „Tu nicht so unschuldig! Wir haben dich mit deinem Großvater gesehen!!“ „Na und, ist das ein Verbrechen? Oder ist das so verdächtig wenn ich mit einem Mitglied meiner Familie rede?“ „Ja!“, antworteten wir alle gleichzeitig. Kai war die Diskussion zu dämlich, das sah man an seinem genervten Blick. Er wollte an uns vorbei, aber ich versperrte im den Weg. Ich würde ihn nicht eher gehen lassen, bevor ich nicht wusste was hier los war.

„Lass mich auf der Stelle vorbei!“, befahl Kai mir, sah mich aber dabei nicht an. „Erst wenn du uns die Wahrheit gesagt hast.“ „Was für eine Wahrheit?!“ „Zum Beispiel woher du Black Dranzer hast!“, sagte Ray schließlich. Bei dem Namen fuhr uns allen ein kalter Schauer über den Rücken. Geschockt sah ich unseren Teamchef an, der wich meinen Blicken aber aus.

„Gib es zu, dein Großvater hat ihn die gegeben. Gerade eben!“, sagte der Chinese weiter. „Selbst wenn es so wäre, geht es euch nichts an!“ „Das geht uns alle etwas an!!“, schrie Tyson dazwischen. Kai sah ihn kurz an, dann wieder mich für längere Zeit. Bis er einfach an mir vorbei lief.

„Kai! Jetzt sag mir doch endlich was los ist“, schrie ich ihm hinterher und tatsächlich, er blieb stehn. Er drehte sie zu mir um und hatte einen leicht bedrohlichen Blick. Vor Schreck ging ich einen Schritt zurück.

„Du willst also wissen was mit mir los ist...“, fragte er noch immer bedrohlich. „Du willst wirklich wissen was los ist..“ „Ja.. ja...“ , antwortete ich und versuchte dabei selbstbewusst zu wirken. Er stand genau vor mir, sah mir in die Augen und irgendwie hatte ich Angst.

„Du bist dir also sicher?“ „Ja ... ja bin ich...“ „Na schön. Sag aber nicht, das ich dich nicht gewarnt hätte“, sagte er so ernst und kalt, das ich mit allem gerechnet hatte. Auch als er mich am Arm packte, hatte ich mit allem gerechnet... Aber nicht damit! Ich wollte es fast nicht glauben, als er mir immer näher kam, näher als zuvor am Baikalsee. So nah, das ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte und seine Lippen schließlich meine berührten. Das... Das... Das konnte einfach nicht wahr sein. Ich war der festen Überzeugung, dass ich noch träumte... Aber wenn´s ein Traum war, ich hätte mir gewünscht, dass er nie enden würde... Oder zumindest nicht sofort, obwohl mir diese Situation etwas unangenehm war... Überall Leute, aber Kai schienen sie egal zu sein. Um so überraschter war ich als er den Kuss schließlich beendete, gerade als ich Gefallen daran gefunden hatte und das Kribbeln so stark war. Doch fing ich dann auch wieder an klarer zu denken und bekam auch wieder was von meiner Außenwelt mit. Wie zum Beispiel Tyson´s überaus verdutzten Gesichtsausdruck. Oder der DJ, der genauso komisch dreinschaute... Oder Boris, der sich schon zum dritten Mal die bescheuerte Brille putzte, weil a net glauben konnte, was er da sah, wie so viele hier. Und ich musste sagen, obwohl es wohl der mit Abstand schönste Moment im meinem Leben war, war es zu gleich auch der Peinlichste... Wir zwei... Beobachtet vor einem Millionen Publikum... Und ich hatte nen rosa Good-Bye-Kitty Schlafanzug an... Konnte es noch peinlicher werden? Ja! Als Kai mich auch noch zu grinsen anfing und ich deswegen verdammt Rot im Gesicht wurde!

„So. Jetzt weißt du es.“ „Ja... A... aber.. Kai... ich.. ich kapier es nicht...“, stammelte ich mit knallrotem Kopf. „Um ehrlich zu sein ich versteh diese Situation gerade auch nicht...“, sagte Tyson der noch verdammt baff hinter mir stand. „Was gibt es daran bitte nicht zu verstehen?!“, sagte unser Teamchef etwas gereizt, fast sich aber schnell wieder. Ich schaute ihn aber weiter an, auch als er mit der Hand sanft über meinen Kopf strich.

„Nun... Ich glaub einfach in letzter Zeit bist du mir so sehr auf die Nerven gegangen, dass ich süchtig danach geworden bin. Spätestens als ich angefangen habe davon zu träumen, dass du mir rosa Herze auf die Wangen malst.“ „Hä?!“ „Das erklärt warum er in letzter Zeit im Schlaf so en Mist von sich gibt”, nuschelte Ray zu Max, allerdings hatte Kai es gehört. „Was ich sagen will! Kisa... Ich hab dich gern... Wenn ich ehrlich bin, liebe ich dich sogar...“

Und wieder war es so bedrohlich still. Absolut ruhig, nur ein dumpfer Schlag, als Voltaire das hörte und ohnmächtig zu Boden fiel. So richtig mitbekommen hatte das aber niemand, die Leute gafften nur zu uns runter und warteten was passieren würde. Und mir wurde die Sache immer unangenehmer. Und ich fing an alles irgendwie in Frage zu stellen. Irgendwas konnte da doch nicht stimmen. Das alles war viel zu schön um wahr zu sein!!! Und Kai is doch für so was überhaupt net der Typ. Das passte doch alles gar nicht!!!! Und Megami... Megami sagte doch immer, nur Vollidioten würden sich auf so was wie mich einlassen und Kai war das ganz sicher nicht... Also... War das entweder en Scherz oder er hielt mich für total armselig.

„Also was ist? Du wolltest wissen was los war und ich hab dir ne Antwort gegeben, also kannst du auch so freundlich sein und mir auch eine geben.“ „Kai... der Kampf...“, stammelte Kenny. „Kann warten! Ich will ne Antwort, oder...“, erklärte Kai weiter und legte die Finger unter mein Kinn. „..Hat dich das so sprachlos gemacht?“ „Lass das!“, schnauzte ich und schlug die Hand weg. „Hör mir mal genau zu! Ich brauch kein Mitleid. Du musst hier keine Show abziehen, nur um mir aus irgendwelchen Gründen nen Gefallen zu tun, oder aus irgendeinem anderem Grund, den ich net kapiere!!! Tu ich dir etwa so Leid? Hältst du mich für so armselig?“, keifte ich und Kai lachte mich eiskalt aus. „WAS GIBT´S DA ZU LACHEN?!?!??“ „Jetzt denk mal eine Sekunde genau nach. Du kennt mich doch eigentlich ziemlich gut. Und bin ich wirklich jemand der etwas aus Mitleid macht, nur um jemanden einen Gefallen zutun? Superschlau bist du nicht, aber das müsstest du eigentlich wissen.“

Und dann tat ich etwas, sonst ich sonst nie machen würde. Ich tat das was Kai sagte und dachte nach, ehe ich meine Klappe aufriss. Aber er hatte Recht. Kai macht nichts aus Mitleid. Das ist einfach nicht seine Art. Hieße es dann... das alles was zuvor passiert war... und was er gesagt hat.... HAT ER TOTAL ERNST GEMEINT?!?!?!

„Hm... So wie ich das sehe, hat das keinen Zweck mit dir. Da kann ich ja wieder gehen, wenn du nichts zu sagen hast“, sagte er und lief an mir vorbei. Nein! Nein, so darf´s nicht enden!!!

„Warte!!!“, piepste ich, als dass ich schrie, obwohl ich ja schreien wollte. Mein Körper war ganz steif, aber ich schaffte es mit purer Willenskraft meinen Arm zu heben und ihm an seinem Schal zu packen. So durfte es einfach nicht enden.

„Du.. bleibst hier...“, keuchte ich sehr trocken und mit zittriger Hand. „Dann sag endlich was Sache ist, sonst geh ich.“ „Schön... Also.. Kai... Kai, ich...“

Was war nur mit mir los? Hatte ich denn so große Angst? Ich musste Angst haben. Und ich wusste auch wovor. Es waren Engel... Ich hörte schon ihre Worte, alles sei doch bloß Schwachsinn. Illusion!

Ich stand unter Spannung, bis Tyson mich leicht schubste. Für einen kleinen Moment war die Spannung weg und mir fiel es wieder ein. Ich dachte an meine Clique, Kazue, Rika und Yochel. Waren Freundschaft angeblich nicht auch eine Illusion gewesen?

„Kai... Ich liebe dich...“ „Und warum sagst du dann nichts?“ „Weil... ich mich schäme. Weil schwach und dumm bin... Aber auch wenn ich nichts davon halte... egal wie das hier jetzt ausgeht oder wie du dich entscheidest... Ich halt zu dir“, sagte ich, die Worte hatte ich nur mit viel Mühe aus meiner Kehle gequetscht. Kaum dass ich dann seinen Schal losließ, ging zu wieder zur Arena. Aber er hatte mir noch ein kleines, flüchtiges Lächeln geschenkt.

„Meint ihr, dass das gut ausgeht?“, fragte Kenny etwas misstraurig. „Ich weiß es net. Aber egal wie er sich entscheidet, ich bin sicher das er das Richtige tut. Und ich halte zu ihm. Und ihr?“ „Wir? Wir denken kein Stück anders! Aber dennoch... wenn er sich anders entscheiden sollte sieht es für uns nicht mehr gut aus“, sagte Tyson und klang dabei ziemlich ratlos. „Das wär unser Ende...“, stimmt ihm damit Max zu. Angespannt sahen wir Kai hinterher.

Bitte Kai, wenn dir wirklich was an uns lag... Bitte setze nicht Black Dranzer ein...
 

Fertig xD Warum gerade jetzt? Ganz einfach, weil ich keinen Bock auf den Beyblade-Kampf hatte. Aber keine Sorge, der kommt im nächsten Kapitel noch. Ich hab ihn hier einfach gestrichen, weil es sonst einfach zu viel war. Auch was Kai und Kisa angeht hab ich mich sehr schwer getan u_u Ach, und ich will net hören dass sie zu jung seien. Das weiß ich selber, aber das wird noch ein Problemfaktor. Ihr werdet es erleben.

Zum Schluss noch: WTF ist ne Good-Bye Kitty?! Schaut auf meinen Stecki, dann wisst ihr es xD

Kyrie Eleison – Teil 1

Zum Thema: Lückenfüller

Wie versprochen hab ich mich dazu aufgerafft, das Kapitel noch vor Neujahr fertig zu bekommen. XD Gewöhnt euch an diese Zeitspanne, da ich immer zu der Zeit en Lücke habe, oder unter chronischer Faulheit leide (wie ich aus meinen Protokollen herauslesen konnte, die ich geführt hab, als ich Guardian vor drei Jahren anfing, aber noch net auf Mexx war). Es mag am Wetter liegen, aber immer zur selben Zeit habe ich keine Lust an so was alten rumzukauen (die Story ist immerhin mindestens sieben Jahre alt) und brauch was frisches, damit ich nicht depressiv werde. Also könnt ihr euch die Monate Oktober bis Dezember schön rot markieren, denn da werd ich sicher net an Guardian arbeiten. (von Stress, Problemen und Arbeit mal abzusehen.)
 

- Kyrie Eleison – Teil 1
 

Kyrie Eleison... Gott, sei gnädig
 

„Es sieht schlecht aus für Kai! Seaborg is nun untergetaucht und bereitet seinen Angriff vor!!“, schrie der DJ ins Mikro und gab damit etwas bekannt was wir, vor allem wir Bladebreakers mit Grauen beobachteten. Das Match dauerte schon lange. Viele zu lange. Wir platzten vor Nervosität und ich versuchte alles, um net an den Fingernägeln zu kauen.

„Ich halte das nicht mehr aus...“, knurrte Tyson, der genauso nervös war wie wir alle. Allerdings hatte diese Nervosität unter uns weniger mit dem Match, als mit Kai und Black Dranzer zutun. Die ganze Zeit hatte das Match recht ausgeglichen gewirkt, aber dass hatte sich nun geändert.

„Und was ist wenn er doch Black Dranzer einsetzt?“, fragte Kenny mit zittriger Stimme. „Das wird er nicht!“, meinte Tyson überzeugt. „Ich bin seiner Meinung. Wir müssen ihm einfach nur vertrauen“, redete Ray auf mich ein. Er hatte Recht.. Ich musste Kai einfach vertrauen, dass war ich ihm schuldig. Aber so wie es aussah... Natürlich wollte ich nicht dass er verlor, er würde sonst Dranzer verlieren... Aber Black Dranzer einzusetzen war der Sieg net wert. Wir waren alle untereinander ziemlich ratlos.

„Das sieht übel aus!!“, sagte Tyson wieder, als wir sahen, wie Spencer´s Beyblade sich auf den von Kai stürzte und dann auch noch Seaborg erschien. „VERDAMMT!! Moby Dick is back!“ „Ich kann nicht hinsehen!!!“ „DU HAST JA NET MAL AUGEN, WIE WILLST DU DA WAS SEHN, KENNY?!!?“ „KAAAAAAAIIII!!!!“ „LOS, DRANZER!!!!“, schrie Kai schließlich. Als ich den Namen hörte, fiel plötzlich ein Stein von meinem Herzen und ich traute mich wieder aufzuschauen, nachdem ich die Hände vor den Augen zusammengeschlagen hatte, um nicht hinsehen zu müssen. Eine Wasserfontäne schoss nach oben und au ihr erstrahlte ein rotes Licht. Und als das Licht die Fontäne und damit auch den Angriff stoppte, konnte wir Dranzer sehn.

„Das ist Dranzer!!“, rief Kenny auf, während wir anderen mit sperrangelweiten Mündern dastanden. „Ich fass es nicht. Wisst ihr eigentlich, was das bedeutet?!“, fragte Max. „Kai hat sich für uns entschieden!!!“, jubelte ich und auch die anderen Bladebreakers. Nur jemanden im Publikum missfiel dass sehr. Nämlich Voltaire. Er war von seinem Sitz gesprungen und ich sah trotz der großen Distanz, dass er unheimlich sauer war.

„Kai!!!“, schrie er zu seinem Enkel hinunter. „Was hast du dir dabei gedacht?! Du hast mich reingelegt!“ „Und du mich benutzt, damit sind wir quitt!!“ „Yeah, super Kai!!“ „Und jetzt zeig Spencer mal, wie der Hase läuft!“, riefen Ray und Max zu ihm, Er sah uns noch einmal an und ich war sicher, ein Lächeln gesehen zu haben. Als Kai sich schließlich wieder auf das Match konzentrierte, drückten wie, als treue Teamkollegen weiter die Daumen. Wir hörten Dranzer aufschreien und sahen, wie er sich auf Seaborg stürzte. Erneut stieg eine Wasserfontäne auf, kurz darauf wurde diese von einem grellen Licht zerschlagen. In dem Licht sahen wir Kai´s Beyblade, der sich langsam auf den Boden sinken ließ. Als der Beyblade den Boden berührte, war auch das Licht verschwunden. Wir schauten zu, wie Dranzer sich drehte... und schließlich bewegungslos zur Seite fiel

„Das Match ist vorbei. Es steht 2:0 für Spencer und damit geht diese Runde an die Demolition Boys!“ „NEIN!!!“, schrie ich, als ich auch noch sah, wie Spencer dabei war Kai Dranzer wegzunehmen. Ich rannte zur Arena, um dazwischenzugehen, doch Kai hielt mich auf.

„Lass es! Es hat eh keinen Zweck!“, meinte er nur und sah zu, wie man ihm einfach so seinen geliebten Phönix wegnahm. Ich ging an Kai´s Stelle in die Beyarena, um seinen Blade zu holen, nachdem Spencer wieder weg war. Nachdem ich ihn aufgehoben hatte, sah ich auf und dabei trafen sich auch die Blicke zwischen mir und den Demolition Boys aufeinander. Ich verfinsterte meinen Blick, indem ich die Augen verengte und zeigte ihnen daraufhin die kalte Schulter.

Kai ging erst wieder zu unserem Team, als ich aus der Arena gestiegen war und ihm seinem Blade zurückgab. Und auch, wenn die Stimmung unter uns aufgrund des Verlustes geknickt war, versuchten wir alle entschlossen zu wirken.

„Du warst einfach spitze, Kai!“, applaudierte Tyson und klopfte Kai auf die Schulter. „Ja. Das war mit Abstand das beste Match, dass du und Dranzer jemals bestritten habt.“ „Du hättest mal Spencer´s Gesicht sehn müssen, er hat richtig Panik bekommen!“ „Jetzt hört auf mich zu bejubeln. Ich hab verloren, das is kein Grund zur Freude.“ „Mag sein“, begann ich. „Aber du hast dich für uns entschieden, dass is mehr als ein Grund zum Jubeln. Und das mindeste was wir für dich tun können, is Dranzer zurückzuholen.“ „Es is wie an Weihnachten. Es is der Wille der zählt!“, ergänzte schließlich Max. Unser Teamchef wirkte nun auch net mehr so ganz niedergeschlagen. Also schienen wir zumindest einen kleinen Erfolg feiern zu können.

„Du hast Recht.. Außerdem, hat es noch weit mehr gute Seiten...“, sagte Kai schließlich und sah zu dem Platz hoch, auf dem sein Großvater gesäßen hatte´, doch da war nun niemand mehr. „Ich frag ja ungern...“, murmelte Ray. „Aber.. Wie ist dein Großvater an Black Dranzer gekommen? Ich dachte, ein Dämon hat ihn mitgenommen...“ „Natürlich, der Dämon gehörte ja auch zu Biovolt, wie wir nun wissen. Die machen gemeinsame Sache. Da ist es klar, dass mein Großvater ihn hat, schließlich ist er ja der Chef.“ „HÄ!? WAS?!“, sagten sämtliche Bladebreakers empört, ich runzelte zusätzlich noch die Stirn. „Das is en Witz... Voltaire soll der Kopf von dem allen sein? Ich hielt ihn doch immer für so nett.“ „Nun, die Wahrheit kann ziemlich weh tun, nicht wahr?“, sagte Kai zu mir, es hatte einen fast tröstenden Klang. Dafür dass es aber ein Trost sein sollte, schaute er überraschend schnell wieder weg. Mir was das im Moment eh lieber. Nach dieser Sache... Zwar hatten wir gesagt, was wir fühlen... Aber nun? Was nun? Waren wir jetzt zusammen? Oder nur ein spontaner Ausbruch unserer Hormone? Ich wusste mit dieser Situation überhaupt nix anzufangen. Und danach fragen war mir zu peinlich, also versuchte ich mich auf ein anderes Thema zu versteifen.

„Aber nun hat er ja gesehen, was er von seinen kranken Plänen hat.“ „Das sagst du so gelassen...“, meinte ich nur, sah Kai aber nicht an. Schritte waren auf einmal zu hören und schließlich stand Mr. Dickenson in unserer Runde.

„Oh, Hallo!“, sagte Kenny überrascht. „Kinder ihr müsst mitkommen. Wir haben etwas herausgefunden, was euch nicht gefallen wird.“ „Und was ist das?“, fragte Max nach. „Das erklären wir euch in eurer Umkleide, dort sind auch Herr und Frau Misaki, die können das besser erklären als ich. Vor allem für dich ist es wichtig, Kisa.“ „Für mich?“, hackte ich nach. Doch statt einer Antwort hielt Mr. Dickenson mir nur einen Rucksack vor die Nase.

„Ach und deine Mutter hat mir das gegeben, falls dir kalt werden sollte...“, sagte er mit einem Lächeln und somit meinem Blicken entgehen zu können, da mir dass überaus peinlich war. Es war, als wäre man mit der Klasse im Landschulheim und alle paar Minuten würde die Mutter anrufen und fragen, ob man auch richtig gegessen hätte und auch jeden Tag frische Sachen anziehen würde.

„Du kannst dich umziehen gehn, wir warten in der Umkleide auf dich. Aber beeile dich bitte. Wie gesagt, es ist wichtig.“ „Schon gut! Aber wartet ja auf mich!“

Ich griff sofort nach dem Rucksack und rannte, an Mr. Dickenson vorbei Richtung Toilette, mit knallroten Gesicht. Endlich kam ich aus dem Schlafanzug raus, was ich wegen dem ganzen Hin und Her ganz vergessen hatte!

Ich ließ einen erleichterten Seufzer los, als ich wieder aus der Toilette trat, mit anderen Klamotten an. Es war auch schon viel besser. Erleichtert atmete ich auch und streckte mich, ehe ich mich wieder auf den Weg zur Umkleide machte, doch ich wurde aufgehalten. Jemand packte mich und zog mich in einen anderem Gang, hielt mir dabei ein Tuch vor den Mund, von dem ein stechender Geruch ausging und meine Sinne benebelte.

„Immer wieder! Immer wieder kommst du mir in die Quere! Wieso habt ihr euch auch wieder treffen müssen! Haben die Trennung und die Gehirnwäsche nicht gereicht?! Macht euch verfluchtes Engelspack das etwa Spaß mich so zu quälen?!“

Ich kannte die Stimme... Ich kenne sie, aber verstand nichts von der Bedeutung der Worte. Wen quäle ich denn so? Wer...?..
 

Wächter sind anders, das liegt an ihrer Abstammung. Alles an ihnen ist anders. Ihr Blut, ihre DNS, ihre Zellen, selbst das Nervensystem und die Hirnstruktur. Wäre das nicht, würden sie schnell zu Monstern werden, die alles in Stücke reißen und würden glauben, es sei Gottes Wille. Sie stehen am Rand des Wahnsinns... Und wehe dem, der versucht sich dem anzupassen. Wer versucht sich dies anzueignen würde schwer bestraft werden, denn dies würde Gottes Willen missfallen. Und jener wird mit in den Abgrund des Wahnsinns geworfen. Wenn sie nicht bereits schon dem Wahnsinn verfallen sind. Doch was ist schon »Wahnsinn«...?...

Kyrie Eleison...
 

Ich öffnete die Augen und sofort fiel ein grelles Licht in meine Augen (zumindest in dies, das von meinem Pony nicht verdeckt war). Die Lider waren schwer, aber mit viel Mühe konnte ich sie ganz aufschlagen und bekam einen Schock, als ich merkte, wo ich mich befand. Ich war in einem Labor. Als ich aufstehen wollte musste ich feststellen, dass ich gefesselt war. Ich saß auf einem harten Stuhl, um mich herum komische Apparate und vor mir eine Schutzwand aus Glas. Und dahinter Boris.

„Sie...!!!“, knurrte ich, hatte dabei vergessen dass ich gefesselt war und versuchte aufzustehen, scheiterte aber. „Na, na, an deiner Stelle würde ich dies sein lassen. Durch den Fluch bist du immer noch geschwächt. Du solltest dich weniger anstrengen als nötig“, sagte er über einen Lautsprecher. „Das bringt weder dir noch mir was.“ „ACH SEIEN SIE STILL!!!!“, schrie ich und versuchte in meiner Starrköpfigkeit mich doch irgendwie zu befreien, auch wenn es nix brachte. „Lassen Sie mich gehn! Was wollen sie von mir?!? Warum haben sie mich hierher gebracht?!!“ „Warum?“, fragte er nach, und lachte schließlich laut. „Oh, wie dumm du bist. Du hast keine Ahnung, was für Kräfte in dir stecken“, lachte Boris nur. „Ein Engel selbst besteht hauptsächlich aus konzentrierter Kraft. Bei Halbengeln wie dir ist sie nur limitiert aufgrund des menschlichen Körpers, aber dennoch besitzt er Unmengen verborgener Energie. Deine Familie wird dir sicher schon als Kind gesagt haben, dass du kein Blut abnehmen lassen oder Organspender werden sollst.“ „Ja... Das haben sie mir gesagt... Ich soll auch nie Blutbruderschaft oder so machen mit Menschen.“ „Weißt du auch wieso?“, fragte er mich, seine Stimme war so unangenehm kalt, das es mir einen Schauer versetzte. „Nein... Net so wirklich.“ „Ich erklär es dir gern. Eure Kräfte sind nicht dieselben, wie die von den Magical Girls in euren kleinen Comicheften. In jeder eurer Zellen befindet sich diese Kraft, in den Knochen, selbst im Haar, geschweige denn euer Blut und die Organe. Wir hier bei Biovolt geschäftigen uns nicht nur mit der Forschung von Bitbeast sondern auch die jener, denen sie einst dient. Schließlich sind die DNS von euch und den Bit Beast nicht so verschieden. Jedenfalls habe ich eine Möglichkeit gefunden, mir eure Kräfte zu nutzen zu machen.“ „Und was soll das sein?“ „Nun, du warst praktisch meine Inspiration. Dein Bit Beast kann seinen Blade verlassen, indem es sich die Astralwellen zu nutze macht, die von dir ausgehen. Alles was wir brauchen ist dein Blut. Mit Organen ist das leider nicht möglich, da der reinmenschliche Körper sie abstoßen würde, wenn sie nicht schon vorher vergehen. Aber mit Blut ist es möglich, zumal Wächter keine Blutgruppen haben. Wenn ich´s schaffe, meinen Spitzenbladern dein Blut zu injektieren, wird es mir möglich sein, die Bitbeast aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und so die Weltherrschaft zu erlangen.“ „Moment!! Sie wollen WAS?!?! SIND SIE VERRÜCKT!??!!“, brüllte ich uns versuchte dabei die Fesseln von mir loszureißen. „Wenn Sie sich so gut über uns auskennen, müsste ihnen doch klar sein was passiert, wenn Menschen Wächterblut gespritzt bekommen!!! Sie haben mich doch gerade eben selbst darauf hingewiesen!!“ „Was glaubst du, wie egal mir diese Folgen sind?!“, sagte er in einem eisigen Ton, der selbst mich erstarren ließ. „Das heißt... Sie würden sogar riskieren, dass diese unschuldigen Kinder dadurch verrückt, wenn net sogar sterben könnten?!“ „Alles Opfer der Wissenschaft! Aber keine Angst, wir arbeiten bereits an einem Anti-Gen. Zwar steckt dieser noch in den Kinderschuhen, aber sobald wir an ein paar Testobjekte untersucht haben, werden wir sicher in der Lage sein, diese auf länger Zeit erhalten zu können, ehe ihnen noch die Köpfe explodieren... im wahrsten Sinne.“

Meine Fäuste verkrampften sich. Die Vorstellung ekelte mich an und ich konnte net verstehn, wie dieser Kerl dass einfach machen konnte. Der Junge, der zum Ghoul geworden war, war schon dass Letzte gewesen, aber das war bei weitem abartiger.

Einer der Wachposten, der die ganze Zeit mit en paar anderen an einigen Maschinen gearbeitete hatte, holte plötzlich einen Spritze raus.

„Wollen Sie mich jetzt impfen..?..“, fragte ich ein wenig naiv. „Das ist nur zur Betäubung. Dann merkst du nicht, wenn wir dir ein ganzes Blut absaugen. Erst wollten wir dich köpfen, aber das fand ich wiederum zu unmenschlich und am Ende hat man eine riesige Schweinerei.“ „Wie nett...“, sagte mich zu mir selbst und schluckte. Der Mann mit der Spritze, versuchte meinen Arm zu packen, um mir die Spritze zu verpassen, doch ich schüttelte mit meinem Arm, was anderes viel mir nicht ein.

„Nun halt endlich still!!“, fauchte er und packte mich schließlich mit voller Kraft. Doch die Spritze berührte mich nie. Sein Kopf löste sich von den Schultern und ehe dieser den Boden berührte, zerfiel er zu Staub.

„Wie ich vermutete. Alles Ghouls in diesem Loch!“ „S-Sacré?!“, sagte ich überrascht, als ich ihn neben mir stehn sah.

„WAS?!? WIE IS DIESES ENGELSPACK HIER REIN GEKOMMEN?!?!“, schrie Boris´ Stimme aus dem Lautsprecher, als er auch sah, wie Tsubasa, die ebenfalls dabei war, die anderen Wachen, oder eher Ghouls, niederstreckten. „Ach, sei still, Bumsbremse!!“, keifte der blonde Engel nur, eine Lichtkugel von ihm flog gegen die Glasscheibe und die Decke, die auch sofort einstürzten. „Bums.. was?! Wo hast du diese Wortkreation her?!“, fragte ich ihn, als er mich von den Fesseln befreiten. „Von dir vielleicht? Den Namen hast du mir sonst immer an den Kopf geworfen.“ „Echt jetzt..?“ „Können wir uns bitte beeilen?! Da werden sicher gleich noch mehr kommen“, sagte Tsubasa zu uns. Wir wollten schon losrennen, bis sich wieder jemand uns in den Weg stellte. Erst dachte ich, Boris hätte sich aus den Trümmern befreit. Doch es war net er, sondern Voltaire, der sich uns in den Weg stellte.

„Aus dem Weg!“, keifte Sacré sofort. „Oder du endest genauso wie der andere Abschaum!“ „Sacré, du kannst ihn doch net umbringen!! Das is Kai´s Großvater!!!“ „NA UND?! UND DU, GEH ENDLICH ZUR SEITE!!!“ „Ich denke, dass du der letzte bist, der mir Befehle erteilen sollte! Ich höre nicht auf das Geschwätz von übergroßen Geflügel!“ „Du wagst es!!!“, knurrte der Blonde. „Aber ihr interessiert mich nicht. Sie reicht für´s erste!“, erklärte Voltaire und sah dabei mich an. „I-Ich?!“ „Sie ist es, die ich los haben will, ihr zwei interessiert mich nicht die Bohne!“ „Aber wieso?“, fragte ich verdutzt. „Wieso wollen Sie mich loshaben?! Ich hab Ihnen doch nix getan!“ „Allein deine Existenz ist mir ein Dorn im Auge. Das alles hier hätte nie passieren dürfen. Ihr kotzt mich an, du und deine Genossen.“ „Aber...“ „Lass es, mit dem Typen kann man nicht reden“, sagte Sacré. „Ich weiß, wovon ich rede.“ „Denkst du etwa, die Meinung eines verrückten Wellensittichs interessiert mich!?“ „SAG MIR WAS HIER LOS IS, SACRÉ!!!!“ „GEHT DICH NICHTS AN!!!“ „Sacré..?“, hackte Voltaire noch mal nach. „Ich wusste, dass du mir bekannt vorkommst.“ „Ja, wir zwei hatten schon mal das Vergnügen.“ „Sacré, woher kennt ihr euch?“, fragte ich, wurde aber von beiden gekonnt ignoriert. „Du...“, knurrte Sacré und holte sein Schwert raus. „Vor 40 Jahren hast du meinen Meister umgebracht. Und hier und heute werde ich mich dafür rächen.“ „Korrigiere, es sind 41 Jahre.“ „SEI STILL!!!!“, schrie Sacré und zuckte sein Schwert, das er an seinem Gürtel trug. „Du machst dich über mich lustig! Aber egal wie oft du noch ins Schicksal pfuschst, ich werde dich jedes Mal aufspüren und meine Rache wird größer sein als zuvor, bis zu dem Tag, an dem du tot in deinem modernden Grab liegst!!!“ „Das will ich sehn!“ „Sacré, was geht hier vor!!“ „Lass es!!!“, sagte Tsubasa, schaute aber trotzdem nur Sacré an. „Tsubasa! Nimm Kisa und hau ab!“ „Aber ich kann nicht mehr wie eine Person wegteleportieren.“ „DANN RENNT ODER WAS AUCH IMMER, NUR VERSCHWINDET!!!“, schrie der Blonde wütend. Tsubasa nickte nur und packte mich an der Hand, um schließlich mit mir wegzurennen. „He.. HEY!! Sekunde mal!! Was geht hier überhaupt fort??!“, fragte ich, als wir aus dem Labor rannten. „Dafür haben wir keine Zeit!!!“, erklärte mir das kleine Mädchen nur hastig. Doch blieben wir beide stehen, als die Wand hinter uns plötzlich einbrach. Als der Rauch sich verzogen hatten, sahen wir das große Loch in der Wand und Sacré, zwischen einigen Steinen bewusstlos auf dem Boden liegen.

„SACRÉ!!!“, schrieen wir beide auf und liefen beide zu im zurück. Tsubasa ging neben ihn auf die Knie und rüttelte ihn an den Schultern. Mein Blick hingegen wanderte durch das Loch wieder zu Voltaire, der allerdings nur dastand, samt einem arroganten Blick.

„Tz. Schwächling... 41 Jahre und noch immer hat er seine Rache nicht bekommen... Ich hätte ihn damals doch von seinem Leid erlösen sollen... Aber was soll?“ „A..A...Aber...“, stammelte ich vor Entsetzen. Ich hatte keinen Plan, was passiert war, noch was das alles überhaupt zu bedeuten hatte. Und warum kannten sich die beiden?! Sacré war doch ein Engel und Voltaire en Mensch... Ein Mensch... oder...?..

„Dämonen! Schnappt sie euch!“, sagte er trocken und genauso plötzlich tauchten überall um uns herum. „Tsubasa, was machen wir jetzt...“ fragte ich ängstlich. „Ich lass mir einfallen... Aber erst musst du hier weg!!“ „Aber Tsubasa!!!“ „KEIN ABER!!! Das is schließlich mein Auftrag!!!“

Tsubasa warf mir plötzlich ernste Blicke zu. Sie streckte ihre hand nach mir aus, und ich spürte schon, wie ich dabei war zu verschwinden. Doch zu meinem Entsetzen blieben Sacré und zu Tsubasa zurück. Als ich fast ganz verschwunden war, hörte ich sie nur noch laut schreien.

Schließlich landete ich vor dem Eingang der Abtei. Als ich nach draußen teleportierte wurde und nach einer Millisekunde wieder festen Boden berührte, verlor ich den Halt und fiel auf den Boden. Ich hörte noch immer das Echo von Tsubasa´s Schrei. Ich musste zurück. Hilfe holen, ehe etwas schlimmeres passierte. Ich konnte sie net leiden, aber dort zu bleiben hatten selbst die nicht verdient.

Ich stand auf und rannte los, fiel dabei fast wieder hin, doch schließlich rannte ich immer schneller den Weg entlang. Ich wollte hier weg! Ich wollte zu meinem Team! Ihnen erzählen, was passiert war. Davon und von Boris bescheuerten Plan!!!

Nach einiger Zeit hatte ich den Park erreicht, wo wir an unserem ersten Tag auch Boris zum ersten Mal getroffen hatten. Nur hatte ich sämtlichen Orientierungssinn verloren und null Ahnung wo ich nun hingehn sollte.

„Ach Scheiße!“, fluchte ich und trat aus Frust gegen eine der Beyarenen im Park. Abrupt flog ein Beyblade an mir vorbei. Als ich mich umdrehte, sah ich Bryan und Ian hinter mir stehn.

„Na toll. Das hat mir grad noch gefehlt!“, fluchte ich erneut. Ich drehte mich um, um in einen andere Richtung zu verschwinden, diese wurde aber ebenfalls versperrt und zwar von Tala und Spencer.

„Ey, kommt Jungs. Vier gegen eine is doch echt unfair.“ „Fairness interessiert uns nicht“, antworte Bryan hinter mir. „Wir sind hier um dich wieder mitzunehmen.“ „Sorry, aber für ein Date habe ich keine Zeit“, sagte ich störrisch und war fest entschlossen, einfach an ihnen vorbeizulaufen. Doch stoppte ich schließlich, als sie ihre Starter rausholten und damit auf mich zielten.

„Lasst mich vorbei!“ „Vergiss es!“, sagte Spencer knapp. „Lass mich durch!! Ich muss zu meinem Team!“, meinte ich noch strenger, aber der Weg wurde nicht frei. „Du kommst mit uns!“ „NEIN!! VERZIEHT EUCH!!!“

Doch sie verzogen sich nicht, sondern umkreisten mich weiter, mit ihren Startern, samt Beyblade auf mich gerichtet. So kam ich net weg. Da blieb mir also keine andere Wahl...

„Na hoffentlich geht das gut...“, sagte ich zu mir selbst, ehe ich schließlich auf Tala und Spencer zurannte, die den Weg vor mir versperrten. Als ich auf sie zukam, richteten sie ihre Blades auf mich um sie zu starten. Doch ehe sie dazu kamen, ließ ich einen Fels aus den Boden wachsen, rannte diesen hoch und sprang so über die beiden. Als sie sich umdrehten und an der Reißleine zogen, ließ ich wieder ne Felswand wachsen, gegen die ihre Beyblades prahlten.

„Sorry, Jungs, ein anderes Mal vielleicht!“, rief ich ihnen nach und rannte weg. Doch nach wenigen Metern stellte sich mir erneut jemand in den Weg. Es war ein Dämon, der mich an der Flucht hinderte. Nun hatte ich wirklich ein Problem...

„Endstation! Der Augenblick deines Todes ist gekommen!“, erklärte er mit schriller Stimme. „Das ist dein Ende!“ „He, Sekunde mal!!!“, rief Ian hinter mir, der nun nicht mehr als zu weit von mir entfernt war, mit dem Rest der Demolition Boys. „Boris hat gesagt, wir sollen sie in die Abtei zurückbringen. Und zwar lebend!!“ „Was Boris sagt interessiert mich nicht“, fauchte der Dämon zurück. „Boris ist nicht mein Boss. Ich diene ausschließlich meinem Meister und der Frau General. Sein Problem, wenn sie ihm entwicht. Ich hab den Job jegliches Ungeziefer zu beseitigen. Töchter Uriels sind dabei keine Ausnahme.“ „WEN NENNST DU HIER UNGEZIEFER?!?!!“, brüllte ich wütend, versuchte den Dämon mit irgendwas auszulöschen. Doch schienen meine Kräfte erneut nicht zu funktionieren.

„Versuch nicht dich zu wehren, dass verschlimmert deine Situation nur“, sagte der Dämon zu mir, zitternd trat ich einige Schritte zurück. Ich kam nicht weg, ich wusste net, was ich machen sollte.

„Lass mich in Ruhe.“ „Oh, jetzt wo dir deine Kräfte nicht mehr helfen können, hast du Angst. Was is denn mit deinem großen Mundwerk passiert?! Hast du Angst, weil du nicht weg kommst? Kein Gott, der dir hilft?! Keine Flügel, damit zu wegfliegen kannst?! Ein schöner Engel bist du mir.“

Der Dämon kam näher, doch wirkte er vor meinen Augen immer verschwommener. Mein Fieber stieg! Ich konnt net mehr.

Der Dämon verfiel plötzlich vor meinen Augen zu Staub. Ein Beyblade durchbohrte seinen Kopf und die Asche verteilte sich auf dem Boden, während der Beyblade an mir vorbeiraste. Ich sah über meine Schultern, als ich mich umdrehte wurde mir schwindlig und ich sank auf die Knie. Mit letzter Kraft schaute ich noch auf. Es war Tala´s Blade, der den Dämon vernichtete hatte und nun wieder zu ihm zurückkam.

„Wa... Was sollte DAS?!!“ „Ein »Danke« hätte auch gereicht!“, antwortete Tala daraufhin, als er näher kam. „ACH HALTS MAUL!!! ICH HAB EUCH GESAGT, DASS IHR EUCH VERPISSEN SOLLT!!!“, brüllte ich, erlag darauf einem Hustenkrampf. Meine Augen brannten wie Feuer. Ich schnaufte, Blut floss aus dem Mund... Ich versuchte mich zusammenzureißen. Irgendwie... Der Wahnsinn durfte mich einfach nicht verschlingen. Ich musste den letzten Fetzen Vernunft noch irgendwie aufrecht erhalten...

Als ich Schritte hörte, sah ich auf. Tala kam vorsichtig auf mich zu, schreckte aber zurück als ich ihn anfunkelte.

„Das.. kann doch nicht...“, murmelte er schockiert. „Wer.. oder was bist du?“ „Fick dich... Arschloch...“, keuchte ich noch erschöpft, dann sackte ich zusammen.
 

*Bitte, bitte, lieber Gott.. Ich hab Angst... Ich kann das Licht nicht sehn... Hilf uns doch...*

Kyrie Eleison...
 

...„Is sie endlich wach?“ „Seh ich aus wie en Hellseher? Keine Ahnung!“, schritten zwei Leute, den Stimmen zu urteilen zwei Jungs miteinander. Ich schlug die Augen auf, sah dennoch alles verschwommen. Erst als ich aufrecht saß, wurde meine Sicht klarer.

Wo war ich? Sind das die Jungs? Nein. Das waren net ihre Stimmen.

Schwach wie ich war strich ich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht und sah mich um. Vier Leute standen neben mir. Vier Jungs. Die Demolition Boys!

„Was zum... Himmel...“, fragte ich mich selbst und schaute mich im Raum um. Wo war ich? In ihrem Zimmer? Wieder in der Abtei? Och nee...

„Das darf net wahr sein... Ich träum, ganz sicher...“ „Sorry, wir sind leider echt!“, sagte der kleinste von ihnen, Ian zu mir und ich rieb mir den Kopf. „Was ist... passiert?“ „Der Dämon hat dich angegriffen“, fing Spencer zu erklären an. „Du bist in Ohnmacht gefallen und wir haben dich mitgenommen.“ „Ihr habt WAS?!?!“, schrie ich auf und sprang dabei aus dem Bett. „IHR... Wisst ihr was, dass ist mir zu blöd! Ich geh wieder!!! Wo sind wir denn hier“, motzte ich und wollte an ihnen vorbei, doch Spencer stellte sich mir in den Weg. Als ich an ihm vorbeigehen wollte, stellte sich auch noch Bryan dazu und sah mich, zusammen mit seinem großen Teamkollegen, grimmig an. Ich versuchte mich durch die beiden zu quetschen, doch Tala packte mich am Kragen und warf mich wieder aufs Bett zurück.

„Du bleibst hier!“, sagte er, sein finsterer Blick durchbohrte mich regelrecht. „Ich bin noch nicht fertig mit dir.“ „Selbiges könnte ich von euch auch behaupten!“, fauchte ich zurück. „Ihr habt Kai und Max ihre Bitbeasts weggenommen. UND AUCH DEN WHITE TIGERS UND DEN ALLSTARZ!!!! GIBT SIE IHNEN WIEDER ODER ES PASSIERT WAS!!!“ „Kümmer dich lieber um dich, als um die Probleme anderer“, meinte Tala nur. „Du hast genauso viele Probleme. Na los, wer bist du?! Du bist kein Mensch, dass weiß ich!!!“ „Tala! Das kann man auf anders klären!“, sagte Ian. Tala hielt inne, aber die Blicke die er mir zuwarf waren unheimlich. Was hatte der denn? Hab ich ihm etwa was getan? War er wohlmöglich immer noch sauer, weil ich ihn für en Mädchen hielt?

„Jetzt rück endlich mit der Sprache raus!“, sagte er schließlich wieder nach langer Pause. „Äh..?..“ „Tu nicht so! Was bist du? Der Dämon hat dich »ein Kind Uriels« genannt. Bist du etwa...?“ „Ja...“, sagte ich ein wenig bekümmert. „Ich bin eine der Töchter Uriels. Ich bin ein Erdwächter, deswegen haben die Dämonen mich angegriffen. Deswegen hat mich euer toller Boris hierher geholt. Seit ihr jetzt glücklich?“ „Ja, sind wir...“, sagte Tala merkwürdig ruhig. „Und, was habt ihr jetzt mit mir vor? Wollt ihr mich an Boris verpfeifen?“ „Das überlegen wir uns noch.“ „Aber fürs erste bleibst du hier in unserem Zimmer“, erklärte Bryan weiter. „Warum sollte ich?!“ „Weil du in deinem jetzigen Zustand eh keine Chance hast“, sagte Spencer. Wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Mir gefiel das net, aber sie hatten nun mal Recht. So käm ich nicht weit.

„Warum macht ihr das? Wieso liefert ihr mich nicht an Boris aus?“ „Keine Lust!“, meinte Ian. „Außerdem mögen wir so abgefahrene Sachen.“ „»Abgefahren«?!“, fragte ich stutzig. Das klang, als wär ich so en neues Computerspiel.

„Ja, wir finden so was lustig.“ „...Sag mal, wieso sind alle Russen masochistisch veranlagt?! Erst Kai, jetzt ihr a noch...“ „WIR SIND KEINE MASOCHISTEN!!!!“, schrie Tala mich an, beruhigt sich aber schnell wieder. „Es bleibt dabei. Du bleibst hier! Ende der Diskussion!“ „He, Sekunde!! Was ist mit den beiden Engeln passiert?!“ „Was für Engel?“, fragte mich Spencer. „Die zwei Engel die mich holen wollten. Sie sehn aus wie übergroße Wellesittiche, die kann man net übersehen!! Wo sind sie?!?“ „Davon weiß ich nichts!“, antwortete Tala nur kalt. Er verließ den Raum und knallte dabei die Tür zu. Wir zuckten bei dem Knall zusammen und starrten schließlich auf die Tür. Toll. Hier bleiben sollte ich. Das sagte der so einfach. Und Tsubasa und Sacré waren auch weg.

Ich schreckte auf, als ich Bryan´s Hand auf meiner Schulter spürte.

„Sei ihm nicht böse. Er hat halt öfters schlecht Laune. Sprech ihn einfach net an, dann is alles gut!“ „Schon klar...“, antwortete ich trocken. Ich wollte hier net sein. Schließlich machten die Jungs sich Sorgen. Und um Tsubasa und Sacré machte ich mir auch Sorgen.... Gut, um zu Sacré weniger. Doch blieb mir in meinem derzeitigen Zustand wohl keine Wahl. Was für ne beschissene Situation!

Kyrie Eleison...
 

Zweiter Teil folgt bald, da jemand kommt, auf denn ich mich freue x3 Lasst euch überraschen. Übrigens: Das Kapitel hab ich praktisch rückwärts geschrieben. Den Anfang hab ich zum Schluss geschrieben und die Sachen in der Abtei zuerst. Krank, oder?

Kyrie Eleison – Teil 2

Zum Thema: Themes and Voices

In letzter Zeit hab ich ne Leidenschaft für Themesongs entwickelt. Vor allem die aus Kingdom Hearts find ich besonders schön. Besonders einer mit dem Titel „the 13th Struggel“, hat´s mir angetan, diesen Ohrwurm bekommt man nie mehr los. Jedes mal auch, wenn das leibhaftige Böse in der Story auftaucht, spielt in meinen Kopf der Themesong der Organisation XIII ab. Dennoch ist es hauptsächlich Kairi´s Theme, das bei mir hoch und runter läuft, ebenso die Musik, wenn man gegen Roxas im Final Mix kämpft.

Früher hab ich mir oft so Themesongs für meine OCs überlegt, oder auch Stimmen. Heute net mehr, aber dennoch stell ich mir Kisa oft noch mit der Stimme von Nana aus Elfen Lied vor. Zwar etwas weniger quietschig, aber dennoch unterstreicht er genau Kisa´s Charakter. Dazu die Stimme von Mayu für Rika. <3
 

- Kyrie Eleison – Teil 2
 

Als Schülerin einer japanischen Mittelschule hatte ich schon so manche langweilige Tage erlebt. Net nur langweilig, weil man net wusste, was man machen sollte. Sondern so richtig langweilig, dass man fast dachte, an dieser Öde zu vergehn. Und die zwei Tage in der Abtei waren mit abstand die Langweiligsten. Ich wurde im Zimmer der Demolition Boys festgehalten wie ein Tier und durfte das Bett nur verlassen, um aufs Klo zu gehn (das aber mehr mit einem Fieber zutun hatte). Die Demolition Boys hielten abwechselnd Wache und wechselten sich nur alle paar Stunden aus. An diesem Morgen war Spencer bei mir und wie immer und genauso wie seine Teamkollegen redete er kein einziges Wort mit mir. Ich glaubte, er wollte es a net.

Er hielt sein Buch direkt vors Gesicht, so dass er weder mich, noch ich ihn ansehn konnte. Dennoch starrte ich ihn die ganze Zeit an, während ich auf dem Bett saß, mit einer abgebrochenen Bleistiftspitze Smileys auf ein Stück Papier zeichnete und mir zeitgleich Chips reinstopfte, die ich gefunden hatte. Wie gesagt. Langeweile!

„Duuu Spencer...“ „Was?!“, fragte er mit vollkommen desinteressierter Stimme und dachte net mal daran, dass Buch beiseite zu legen. „Wie spät ist es?“ „Was weiß ich... Wahrscheinlich fast Mittag.“ „Müsste Bryan eigentlich nicht glei mit dir die Schicht wechseln? Wo der so lange bleibt...“ „Keine Ahnung. Bryan is eh nie sehr pünktlich.“

Damit war das Gespräch auch schon wieder beendet. Jedes Mal, wenn ich versucht mit irgendeinem von den vieren ein Gespräch aufzubauen, blockten sie ab oder gingen gar net drauf ein. Musste wohl Standart in dem Laden sein, Kai war ja net anders.

Und obwohl Spencer bei mir so oder so unten durch war, nachdem er Max Dracil und Kai Dranzer weggenommen hatte, hatte ich dennoch keinen Bock drauf an Langeweile zu sterben.

„Spencer..?“ „Was jetzt?“, fragte er langsam etwas wütender. „Was liest du da überhaupt?“ „Das geht dich nix an.“ „Is es etwa Schweinkram?!“, fragte ich naiv und versuchte zu lachen. Doch auch dieser Versuch scheiterte.

„Hm... Sag mal, Spencer...“ „WAS!??“, fragte er nun richtig wütend, funkelte mich an und schlug dabei sein Buch zu. Zumindest hatte ich es geschafft, das er mich ansah.

„Äh... Chips?“, fragte ich eingeschüchtert und hielt ihm die Packung hin. „Nee, kein Bedarf. Außerdem will ich deswegen keinen Kleinkrieg anzetteln.“ „Check ich nicht.“ „Wirst du noch. Denn du musst wissen...“ „HEY!!!“, schrie auf einmal Bryan auf, der im Raum stand. „PFOTEN WEG VON MEINEN CHIPS!!!“ „Hä?!“ „Was ich sagen wollte!“, meldete sich Spencer wieder zu Wort. „Dass sind nämlich Bryan´s Chips und er wird stinksauer, wenn man die sich einfach krallt.“ „Danke für die überaus verspätete Information!“, meinte ich nur spöttisch, wandte mich aber dann wieder voll und ganz Bryan zu, dieser hielt mir aber nur die offene Hand hin. „RÜCK DIE CHIPS RAUS, ODER ES PASSIERT WAS!!!!“ „Die hab ich gefunden und wer´s findet, dem gehört´s!“ „DIE SIND MIR, DIE HAST DU NUR GEKLAUT!!!“ „BEWEIS ES!!!“ „GIB SIE HER!!!!“ „NEIN!!!“ „HER DAMIT!!!“ „ICH SAGTE NEIN!!!“

Und so entwickelte sich diese überaus geschmacklose wie sinnloses Diskussion zu einem Gefecht um Hunger und Chips. Spencer war der Einzige der schlau genug war um zu wissen, dass es besser war sich rauszuhalten. Bryan und ich stritten uns weiter um die Chips, obwohl mittlerweile das, was ich davon noch übrig gelassen hatte sich auf dem Boden verteilt hatte.

Irgendwann stand auch wieder Tala im Raum, der leicht verwirrt auf die Szene sah, die sich vor ihm abspielte. Ich nahm ihn nur halbherzig war, da mir Tala von den Vieren immer noch am unsympathischsten und mir daher auch so ziemlich egal war.

„Hm, Fragen oder nicht Fragen, das is hier die Frage...“, sagte er, während er auf mich und Bryan hinuntersah, als wir uns auf dem Boden rumwälzten und uns gegenseitig vermöbelten. „..Aber – Was machen die beiden da?“ „Sieht man doch. Sie kämpfen um den dominanten Part in der Beziehung.“ „BITTE?!?!“, schrie Bryan auf und schmiss mich dabei zu Seite, als er Spencer das sagen hörte. „Jetzt komm, Bryan. Jeder der euch sieht, würde euch für ein zankendes Pärchen halten!“ „WER HAT DICH NACH DEINER MEINUNG GEFRAGT!!!!“, keifte ich Tala an, er das gesagt hatte. „Er ist einfach ein Egoist!“ „ICH BIN NICHT EGOISTISCH, DU BIST EINFACH NUR NE VERDAMMTE DIEBIN!!!“ „NOCH NIE VON NÄCHSTENLIEBE GEHÖRT!??!“ „NEIN, ABER VON ANSTAND!!!!“, schrieen Bryan und ich uns wieder gegenseitig an, während Tala nur genervt die Hand gegen die Stirn klatschte. „Bryan, jetzt gib ihr einfach welche, damit dieses Theater hier aufhört!“ „Weißt du eigentlich wie teuer so ne kleine Packung ist?! Außerdem sind MEINE Chili-Pulver-Chips mit Parmesan!“ „Ürgs, du isst die also wirklich? Ich dachte, du machst Witze!“, sagte Tala und verzog das Gesicht. „Die interessanter Frage ist ja wohl:

Es gibt noch en Freak, der die isst?!“, sagte Spencer und warf mir angewiderte Blicke zu. „Was? Die sind klasse. Ihr zwei habt doch keine Ahnung!“ „Nein, aber Geschmack.“ „Lass sie einfach, Spencer. Hauen wir lieber ab, Ian wartet schon. Und wenn wir Pech haben, merkt Boris noch was.“

So machten sich schließlich Tala und Spencer aus dem Staub und ließen mich mit Bryan zurück. Ich setzte mich wieder aufs Bett und atmete erleichtert auf, Tala´s Anwesenheit hatte auf mich immer was Bedrückendes. Aber auch, da mir leicht schwindlig wurde und ich nicht mehr stehn konnte.

„Na ja, muss ich halt versuchen die paar Stunden mit dir auszukommen...“, meinte mein russischer Aufpasse und mich durchzuckte ein leichtes Zucken der Wut. Wenn ich ihnen so eine Last war, warum behielten sie mich dann hier? Fehlte eigentlich noch, dass sie mir ein Halsband umhängen und mit mir Gassi gehn würden.

„Aber was soll´s...“, sagte er schließlich und reichte mir die Hand. „Mach wir halt mal das beste aus diesen Stunden... Aber Pfoten weg von meinen Chips...“ „Okay...“, sagte ich wenig begeistert und schüttelte seine Hand, bis plötzlich ne Gabel aus seinem Ärmel fiel. Nun schaute ich etwas stutzig und noch verwirrter, als Bryan noch mehr solche Wunderwerke wie Teller und Becher rausholte.

„Was in Gottes Namen...“ „Ich hab beim Mittagessen ein wenig was gehamstert!“, meinte er nur mit einem leichten Grinsen und holte noch andere Sachen aus seiner Wunderjacke, wie Brot, sogar Marmelade! „Hast du das alles eingepackt ohne zu Essen?“ „Quatsch! Das hab ich den anderen Knirpsen geklaut!“ „Du bist en Idiot. Aber, ich geb zu.. Ich bin beeindruckt“, sagte ich erstaunt. „Wie hasten das geschafft...?..“ „En Kinderspiel. Tala und ich haben früher immer nur geklaut.“ „Sieht man ihm gar net an“, meinte ich und biss missbillig in eins der Brotstücke. „So abgehoben wie der sich aufführt, wär er der Letzte, dem ich so was zutrauen würde.“ „Na ja... Tala is schon etwas eigen, aber er hat meist seine Gründe“, erklärte Bryan sachlich. „Wenn er jemanden net mag, hat das en tieferen Sinn.“ „Was für en Sinn?! Ich kenn ihn ja kaum... Oder hat er den Transen-Witz doch zu ernst genommen?“ „Kann sein. In dem Sinne, mein Beileid, Mädchen!“, lachte Bryan auf und ich, keine Ahnung wieso, lachte mit. „Ihr habt sie wirklich nicht mehr alle. Und eigentlich... Kann ich euch ganz gut leiden“, meinte ich. „Können wir nicht einfach Freunde sein?“ „... Was willst du von mir?“, fragte Bryan nur misstraurig. „Wieso?“ „Wir sind doch in deinen Augen und in den deines Teams en Haufen Arschlöcher... Nein, wir SIND Arschlöcher und ich persönlich find das ja toll... Aber wieso willst du mit uns befreundet sein? Bist du sicher, dass du da oben noch richtig tickst?“ „Na ja... Im Grunde seit ihr doch ganz in Ordnung. Wenn man euch etwas kennt, seit ihr richtig lustig. Richtige Chaoten und ich mag solche Leute. Wenn dass mit der Abtei net wäre, hätten wir uns sicher alle miteinander anfreunden können.“ „In deiner Fantasie!“, meinte der Russe nur kalt. „Oh, wieso net? Ich hab ne sehr lebhafte Fantasie“, sagte ich und während Bryan mich immer noch merkwürdig ansah. „Du hast sie net mehr alle“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Du bist nicht der Erste, der das behauptet.“

Auch wenn Bryan mich immer noch für dämlich hielt, fing ich trotzdem an zu lachen. Und ich musste immer mehr zugeben, dass ich sie mochte, auch wenn es umgekehrt net der Fall zu sein schien... Da fiel mir ein...

„Sag mal, Bryan... Hast du einen Typen mit blonden Haaren gesehen und grünen Strähnen? Er müsste auch ein kleines Mädchen dabei haben. Sie ist braunhaarig.“ „Wieso willst du das wissen? Und Nein, so einen hab ich net gesehen!“, antwortete er leicht bissig. Die Frage war mehr als dämlich und naiv zugleich. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass er mich anlügen würde. Vielleicht wusste er wirklich net, was aus Sacré und Tsubasa wurde... Vielleicht... wussten die Demolition Boys generell nicht ganz, was hier ablief. Oder zumindest nur ein Bruchteil. Sie schienen ja nicht einmal gewusst zu haben, weshalb ich hierher geschleppt wurde. Ahr, irgendwie war das alles zu verrückt... Viel zu verrückt... Was ging an diesem Ort eigentlich vor...?

Kyrie Eleison…
 

„Was. Zum. Teufel...?!“, fragte Tala, als er abends irgendwann ins Zimmer kam, um seine Schicht zu übernehmen. Allerdings verzerrte sich seine Miene als er mich, Spencer, Ian und Bryan auf dem Boden sitzen sah, während wir uns kaputtlachten. Bryan und ich hatten irgendwann angefangen uns Witze zu erzählen, aus totaler Langeweile. Als Ian nachmittags kam, haben wir angefangen mit einer leeren Colaflasche »Wahrheit oder Pflicht« zu spielen. Irgendwann kam dann Spencer, um nach Bryan zu suchen, der ja geblieben war und ehe wir uns versahen saßen wir zu viert im Kreis. Nun war auch Tala dabei, aber er sah net aus, als ob er mitmachen wollte.

„Warte mal kurz, Kisa will grad das Peinlichste erzählen, was ihr je passiert is!“, lachte Ian und wandte sich wieder mir zu. „Oh, da gab´s zu viel. Mir passiert doch andauernd was peinliches!“, lachte ich ebenfalls, fiel dabei noch fast um. Der Rothaarige schaute skeptisch und kniete sich zu Bryan runter.

„Mal ehrlich, was habt ihr ihr gegeben?“ „Schokopralinen mit Rumfüllung. Hat sie alle allein verputzt und jetzt ist sie voll wie ein Eimer!“ „Ausgezeichnet!“ „Talaaaaaa... Wischte nisch a mitmachen? Dasch isch totchal lustich...“, sagte ich mit dem merkwürdigen Dialekt eines Betrunkenen, wobei ich nur halb so voll war, wie ich tat. „Danke, kein Bedarf!“ „Boah, du Spielverderber. Selbst Spencer und Bryan machen mit.“ „Weil du so lang genervt hast, bis wir keine andere Wahl hatten!“, antworteten beide. „Also ich find´s lustig!“, meinte Ian. „Wer fragt dich denn? Und du, müsstest du net im bett liegen? Ich dachte, du wärst so krank!“, meinte der rothaarige Russe mit der komischen Frisur nur. „Mir geht´s etwas besser. Und den ganzen Tag im Bett liegen ist langweilig!“ „Wir haben aber auch andere Dinge zutun. Bessere Dinge! Schließlich haben wir ne Weltmeisterschaft am Laufen!“, erklärte er. Ich selbst versuchte mir die Bemerkung »Wir Bladebreakers werden sowieso gewinnen« zu verkneifen.

„Ich weiß, was du denkst...“, sagte Spencer, nachdem er nur einen kurzen Blick auf mich geworfen hatte. „Dann weißt du auch, dass es wahr is, beziehungsweise wird!“ „Und du, das du noch was nehmen musst!“ „Wäh...“, sagte ich angewidert, als Tala eine kleine, weisse Tablette hochhielt. „Muss ich die nehmen?“ „Wenn du willst, das dein Fieber runtergeht, ja! Und es ist ja runter gegangen, oder?“ „Ja, ist es...“, sagte ich gequält und schluckte diese dämliche Tablette. Wobei man sagten musste, dass ich nur so tat. Ich behielt sie unter der Zunge versteckt. Ich hasste diese Teile, ich wurde immer schwindlig und schlapp, wenn ich die zu mir nahm.

Dennoch war ich müde, wahrscheinlich lag es an den Pralinen, die ich verputzt hatte... Ich weiß gar net, wann ich mich hingelegt hatte, aber ich wusste, dass ich schnell wieder eingeschlafen war, wegen dem Fieber. Die Tablette spuckte ich hatte ich heimlich aus dem Fenster, als die Demolition Boys kurz net hingesehn hatten. Aber ich war überzeugt, dass ich sie net brauchte. Wenn Frust und Trauer den Fluch auslösten und verschlimmerten, musste Glück logischerweise das Gegenteil hervorrufen. Und die Demolition Boys... Okay, sie waren allesamt mürrisch und zynisch... Aber ich mochte sie einfach. Und das durch sie der Fluch nachgelassen hatte, war sicher en gutes Zeichen...
 

Ich wachte mitten in der Nacht auf, was mich sehr überrascht hatte. Doch noch viel überraschender war, das kein einziger der Demolition Boys anwesend war. Merkwürdig... Normalerweise hatte doch Tala seine Schicht. Zumindest er müsste hier sein. Doch fehlte auch von ihm jede Spur...

„Und wie sind ihre Ergebnisse?“, sagte ein Mann, der draußen stand. Vor Schreck legte ich mich wieder hin und warf die Decke über meinen Kopf.

„So weit so gut. Besser wie vorher. Das Fieber dieses Mädchens ist abgeklungen. Gospodin wird erfreut sein.“ „Zumindest etwas gutes. Für die Demolition Boys soll es ja im Moment nicht so gut aus“, sagten die beiden unbekannten Männer und ich hörte, wie sie sich wieder davon machten. Mein Herz raste noch vor Schreck. Hatten die mich etwa bemerkt? Wer weiß, vielleicht hatte ja noch jemand hier Fieber... Aber so weit ich wusste, gab´s hier keine Frauen... Und wo in Gottes Namen waren die Demolition Boys?!

Letztendlich und entschlossen sprang ich regelrecht aus dem Bett und machte mich auf die Suche, obwohl das mehr als leichtsinnig war.

Mein Weg führte mich wieder in den Untergrund der Abtei. Dort, wo auch das Labor war, dass Sacré und Tsubasa auseinander genommen hatten. Aus dem Raum kam Licht und ich in meiner Neugier spänte hinein. Die Demolition Boys standen im Raum, vor ihnen Boris, der ihnen etwas auf nem Monitor zeigte. Es waren einige Aufzeichnung von dem Spielnachmittag zwischen mir, Bryan, Spencer und Ian, wahrscheinlich von ner Überwachungskamera aufgenommen.

„Nun... Ihr scheint euch ja glänzend mit ihr zu verstehn. Zu gut für meinen Geschmack. Ich erwarte eine Erklärung, warum ihr das Training schwänzt und stattdessen Flaschendrehen spielt?!“, fragte Boris wütend, von den Demolition Boys rührte sich allerdings keiner. Letztendlich war es Ian, der sich zu einem Satz ermutigt hatte.

„Nun... Wir können das net, Gospodin. Wir haben en schlechtes Gewissen bei der Sache.“ GEWISSEN?!!“, schrie Boris auf und die Demolition Boys zuckten zusammen. „Das ich nicht lache! Soll ich euch sagen, was das ist?! Der Einfluss von diesem Mädchen. Sie ist ein halber Engel und benutzt ihre Kräfte um euch weich zuklopfen!“ „Aber...“, wollte Ian wiedersprechen, doch Boris musste ihn nur ansehen, schon verstummte er. „Habt ihr euren Auftrag vergessen?! Ihr solltet euch bei ihr einschleimen, um sie hinzuhalten und den Fluch hinauszuzögern, bis das Labor wieder funktionstüchtig ist, dass diese anderen beiden Bastarde von Engeln auseinander genommen haben. Sie ist ein Mittel, um euch stärker zu machen, und keine kleine Freundin. Ahr... Ich hätte sie doch lieber in die Kerker schmeißen sollen, auch wenn sie wohlmöglich noch krepiert wäre...“ „Wenn Sie mich erklären lassen dürften, Gospodin“, sagte schließlich Tala, währen dich noch zitternd an der Wand stand. „Natürlich verstehn wir uns mit dem Mädchen. Aber das is Sinn und Zweck. Ich denke, dass sie nicht so dumm ist, wie sie tut und merken würde, wenn wir nur »so tun«. Wir müssen uns auf einen Gewissengrad mit ihr anfreunden, sonst würde sie uns net glauben.“ „He, he, he... Deine Gerissenheit überrascht mich immer wieder Tala.. Dennoch bin ich nicht so dumm wie dieses Kind. Mich könnt ihr nicht täuschen. Aber da ihr vier nun einmal meine qualifiziertesten Blader seit, werde ich von einer Strafe absehen... Zumindest vorerst...“

Boris kalte Stimme hatte ich für diesem Moment kaum wahrgenommen. Zu sehr hatte mich Tala´s Äußerung getroffen... War das alles wirklich nur gespielt...? Das alles sollte nur vorgetäuscht gewesen sein?!

Geschockt wie ich in dem Moment war trat ich von der Wand weg, durch die Tür und stand nun kaum zwei Meter von den Demolition Boys entfernt.

„Aber.... Wieso...?“, sagte ich, meine Stimme klang piepsig. Die vier Jungs schreckten auf und drehten sich schließlich um, um in mein enttäuschtes Gesicht zu sehen.

„Kisa...“ „Was macht die hier...?“, fragten Ian und Bryan überrascht. „Sicher hat sie die Schlaftabletten doch net geschluckt“, meinte Tala genauso überrascht, ich stand währenddessen immer noch unter Schock. „Wieso?... Ich dachte, ihr seit anders... Ich hab euch doch geglaubt...“, stammelte ich mehr als enttäuscht und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Die Jungs tauschten undefinierbare Blicke aus. Letztendlich war es Tala, der mir antwortete.

„Sorry, Kleine. Das Leben ist nun mal ein Spiel mit grausamen Regeln. Gefressen oder gefressen werden. Man darf dabei einfach keine Lügen scheuen“, erklärte er kaltherzig. Seine Worte trafen mich jedoch sehr. Frust und Zorn ließen meinen Magen rebellieren, währen dich verzweifelt auf die Knie sank und der Fluch sich wieder bemerkbar machte. Meine Arme zitterten, ich biss mir mit aller Kraft auf die Unterlippen. Ich hatte sie wirklich gemocht... Und nun musste ich feststellen, dass sie mich nur verarscht hatten...

„Gospodin, was sollen wir nun mit ihr machen?“ „Sperrt sie ein. Die Reparaturen sind so gut wie beendet, da ist es egal, was der Fluch mit ihr anstellt!“, befahl Boris, ich spürte wie einige Wachen mich an den Armen packten, mich auf meine Beine zerrten und versuchten mich mitzuschleifen. Ich versuchte mich zu wehren, hatte aber kaum noch Kraft. Doch ich wollte hier weg!

Ich schlug um mich, schrie, aber es half alles nichts. Ich wollte nicht!

Und dann spürte ich etwas in meinem Inneren. Etwas regte sich. Mein Herzschlag wurde schneller, mein Kopf schmerzte, mein Körper zitterte. War das der Fluch? Nein, das ist etwas anderes gewesen. Irgendetwas versucht mich zu lenken. Aber mir war es egal... Ich wollte nur hier weg. Und wenn ich dafür den ganzen Laden auseinander nehmen musste...
 

Und kaum, dass Carrie White vom bitteren Geruch des Blutes umgeben war, setzte sie ein Inferno frei, dass all ihre Peiniger, all jene, die sie ausgelacht hatten, für immer verschwinden lassen würde. Wie in Trance schritt sie durch die Dunkelheit und verbrannte und zerstörte und tötete alles und jeden, der versuchte, sie an ihrer Heimkehr vom Frühlingsball zu hindern...
 

Kyrie Eleison…
 

Ich musste hier weg… Hier raus… Musste diesen Körper hier weg schaffen… Das bisschen Kraft noch zusammennehmen. Egal wer oder was sich mir in den Weg stellte. Ich musste hier weg!

Gestalten kamen auf mich zu. Menschen? Nein... Dämonen... Jede Menge niedere Dämonen, die sich mir versuchten in den Weg zu stellen. Sie versuchten meinem Weg zu blockieren, doch nur ein Hauch meiner Kraft reichte, um sie in der Luft zu zerfetzen. Sie zerfielen zu Staub, der Geruch von Schwefel und Asche verteilte sich in der Luft. Vor mir war eine große Tür. Ich schlug sie auf, kalter Wind kam mir entgegen. Ich war draußen. Endlich.

Ich schlenderte über den Hof, wieder kamen mir diese Vampire entgegen, doch erlitten sie, bevor sich mich überhaupt gerührt hatten dasselbe Schicksal, dass ihre Artgenossen Minuten zuvor erlitten hatten. Wieder breitete sich der Schwefelgeruch aus, zusammen mit dem frischer Blüten, der von meinem Angriff ausging.

Niemand war mehr zu sehn, ich versuchte weiterzugehen, stockte aber schließlich. Ich hatte ein merkwürdiges Geräusch, dicht neben mir gehört. Ich sah über die Schultern. Ein Mann stand neben mir, lilane, doch leicht zerzauste Haare schimmerten in dem Mondlicht. Er hatte eine merkwürdige Brille auf, mit roten Gläsern, die das Licht reflektierten und unheimlich ausblitzen ließen. Er hielt mir eine Waffen an den Kopf.

„So, nun hat die kleine Verfolgungsjagd ein Ende“, sagte er mit einem merkwürdigen Akzent. „Sie werden nun tun, was ich sage!“ „Und wer bitte wagt es, MIR Befehle zu erteilen?“, fragte ich zornig. „Ich bin nur ein bescheidener Diener des leibhaftigen Bösen. Sicherlich erinnern Sie sich noch an ihn. Wieso auch nicht, schließlich hat er sie damals hinrichten lassen. Und es freut mich Sie hier in meiner bescheidenen Abtei begrüßen zu dürfen, Engel der Erde und der Materie. Erzengel Uriel.“

Uriel... Ja... Ja, so lange hatte mich niemand mehr genannt... 5000 Jahre hatte ich diesen Namen nicht gehört... Seit 5000 Jahren war ich tot.

Ich schmunzelte, lachte leise und sah zum Himmel hinauf.

„Aaaah... Wie lange ist es her, dass ich mit meinem Namen angesprochen wurde...?.. Seit ich als Hexe verurteilt und verbrannt wurde, bin ich eine namenlose, verwirrte Seele im Reich der Toten. Und nun, nach 5000 Jahren bin ich wieder auf der Erde... Meiner geliebten Erde... Ich habe die Klageschreie dieses Mädchens gehört, wie der Fluch und der Wahnsinn an ihrem Verstand zerrten und langsam zerfraßen. Nun bin ich hier, um zu verhindern, dass eins meiner Kinder erneut an diesem grausam Fluch vergehen muss... Endlich hatte ich es geschafft, die Tore des Hades zu durchbrechen und ihr Bewusstsein zu übernehmen... Und ich werde jeden niederstrecken, der versuchen sollte ihr etwas anzutun. Also legen Sie ihre Waffe weg... Bringen Sie mich nicht dazu, eine Sünde zu begehen.“ „Verzeihen sie mir, Hoheit, aber dass kann ich nicht zulassen. Ich brauch das Blut dieses Mädchens“, erklärte er, weiterhin mit seiner Waffe auf mich gerichtet. „Ich sage es noch mal.... Legen Sie sich nicht mit mir an... Ich bin bei weitem stärker wie dieses Kind hier... Auch wenn sie verflucht ist, ist meine Seele stark genug, nicht an diesem Fluch zu vergehen und die Kräfte zu kontrollieren. Ich greife grundsätzlich keine Menschen an... Und Sie wollen doch nicht die Ausnahme der Regel sein, oder...?“ „Wagen Sie es nicht mir zu drohen, sonst...“ „Boris!“, mischte sich jemand drittes in unsere kleine Diskussion ein. Ein älterer Mann mit einem verärgerten Blick stand nicht weit von uns weg. Und während ich noch über sein Erscheinen rätselte fiel mir etwas an ihm auf... An diesem Kerl stimmte etwas nicht. Der war nicht normal, das merkte man auf dem ersten Blick, doch fiel es nicht auf Anhieb ein, an was es lag. Erst nach langem Überlegen erkannte ich diese kalte und düstere Ausstrahlung wieder... Und dabei hatte ich erwartet, sie nie wieder zu sehn... Sie nie wieder sehn zu MÜSSEN.

„Oh, sieh an... Wenn das mal keine Überraschung ist“, meinte ich leicht ironisch und leise und hob die Augenbrauen. „Jetzt wird mir das alles hier auch langsam klar...“ „Lassen Sie sie gehen, Boris. Das hat keinen Sinn.“ „Aber Voltaire! Die Reparaturen sind fast vollendet, es besteht keinerlei Grund dafür. Ohne ihr Blut und ihre Gene werden wir unseren Plan kaum in die Tat umsetzen können!“, erklärte dieser Boris und hielt mir aber weite seine Waffe an den Kopf. „Mag sein. Aber in diesem Zustand nützt sie uns nichts. Bevor Sie sie erschießen können, hat sie schon die ganze Abtei auseinander genommen. Ich kenne dieses Engelspack nur zu gut. Und ich an ihrer Stelle würde meinen Kopf nicht für etwas riskieren, wo so oder so keine Chance besteht. Also lassen Sie es lieber sein!“ „Aber...“ „Das ist ein Befehl!!!“

Während ich überrascht zu diesem merkwürdigen Mann sah, knurrte dieser Boris nur zornig. Letztendlich ließ er die Waffe sinken, wenn auch nicht grad mit Begeisterung.

„Sie machen einen Fehler, Voltaire, seinen Sie sich das bewusst... Aber gut... Dann gehen Sie eben, Erzengel Uriel!“ „Das werde ich!“, meinte ich und setze mich wieder in Bewegung. „Ich seh eh keinen Grund, weiter hier zu sein. Ich hab bei weitem bessere zutun. Allerdings... Hatte ich mit einem von euch nicht gerechnet...“, meinte ich nüchtern und lief direkt an diesem alten Mann vorbei. „Es stimmt wohl was man sagt. Euch wird man nie los, solang es noch Menschen gibt...“ „Du hast doch keine Ahnung. Du bist auch nur ein Engel, der von den Schattenseiten der Dunkelheit keine Ahnung hat“, sagte er und würdigte mich dabei keines Blickes. „Mehr wie du vielleicht denkst... Und ich bemitleide dich.“ „Zu Schade, dass ich dies nicht von dir behaupten kann. Ich will euch widerliches Pack nicht in meiner Nähe haben. Ihr kommt mir schon zu oft in die Quere!“ „Oh, ich sehe schon...“, meinte ich im abfälligen Ton, als ich die Worte hörte. Eine Erinnerung stieg auf, nicht meine, ehe einer, die diesem Mädchen gehörte. Die Worte hatte sie schon einmal gehört, als sie entführt wurde.

„Du warst das. Du hast dieses Mädchen entführt.“ „Und wenn schon? Bringst du mich nun dafür um? Weil ich eure Rasse so sehr verabscheue?“ „Nein...“, antwortete ich und lachte kurz auf. „Dafür bist du mir zu amüsant. Und wie ich es sagte... Ich bemitleide dich.. Ich würde es nicht übers Herz bringen, jemanden wie dich umzubringen. Und? Was hat der Leibhaftige dir genommen? Mit was hat er dich gequält?...“ „Verschwinde einfach! Ehe ich es mir anders überlege!“, keifte er, sein Blick schweifte ab, als er mich kurz angesehen hatte, also tat ich ihm den Gefallen. Ich ließ diesen grausigen Ort hinter mir, doch war ich mir sicher, dass die mich nicht so leicht gehn lassen würden. Und auch dieser Mann ging mir nicht mehr aus den Kopf. Wieso hatte er mich gehn lassen? Er hätte sich wehren, mich locker aufhalten können... War ihm seine Bestimmung so unwichtig? Das passte gar nicht, zu einem dieser Sorte. Vielleicht hatte er doch recht, als er zu mir meinte, ich hätte keine Ahnung von der »Schattenseite der Dunkelheit«.

Die Erde fing an leicht zu vibrieren. Jemand kam auf mich zu. Diener von diesem Mann? Ich hätte ahnen müssen, dass der mich nicht so einfach gehn lassen würde. Scheinheiliges Pack.

„Na kommt her, wenn ihr glaubt, es mit mir aufnehmen zu können...“, sagte ich zu mir selbst, atmete einmal tief ein und starrte in die Richtung, aus der diese Typen kamen. Doch ich hielt inne. Das sind keine Dämon! Menschen, aber da war noch etwas. Etwas, was ich ebenfalls kannte.

„STEHN GEBLIEBEN!!!!“, schrie jemand auf und riss mich zu Boden, als dieser mich ansprang. Ich fiel auf den Rücken, schlug mir dabei mit den Kopf fast auf den Boden. Auf mir saß ein Junge, nicht viel älter wie dieses Mädchen. Er hielt mich am Kragen fest, seine Augen funkelten vor Zorn auf.

„Geh runter von mir!“, sagte ich und versuchte dabei ruhig zu klingen, obwohl ich es unverschämt fand und ihn am liebsten getreten hätte.

„Tala, was soll das?!“, fragte ein weiterer Junge, der angerannt kam. „Bryan, komm. Wir schleppen sie wieder in die Abtei zurück.“ „Das macht ihr NICHT!!!“, brüllte ich und schlug diesen Tala von mir runter. „HEY, STEHN BLEIBEN!!!“ „Davon träumst du!“, meinte ich und stand wieder auf, bis mich jemand am Arm packte. „Sehr gut, Spencer. Lass bloß nicht los!“, feuerte Bryan diesen großen Typen an. „He, hat man dir nicht beigebracht, dass man nett zu seiner Frau sein soll?!“ „Erzähl das jemanden, den´s interessiert!“, sagte er nur trocken, während ich mich versuchte loszureißen. Ich schaffte es auch, wobei aber ein Ärmel der Jacke, die ich trug abriss.

„Hey!!“ „Na warte, du entkommst uns nicht. Ian, mach was!“ „Kein Problem. Let it Rip!“, sagte so ein kleiner Kerl, der anscheinend auch zu denen gehört und feuerte mit irgendwas auf mich, ich wusste aber nicht genau, was es war. Es war irgendeine Art Kreisel, doch da war noch etwas. Schon wieder diese Energie.

„Meinem Bitbeast wirst du net entkommen. Wyborg, halt sie auf!!“, schrie er, sein komisches Spielzeug kam auf mich zu. Skeptisch beobachtete ich dieses Spielzeug, bis das Bild einer Schlange für eine Millisekunde vor meinen Augen erschienen, ähnlich wie ein Blitzschlag.

„Also hatte ich doch Recht...“, sagte ich leise und behielt dieses Ding im Blick. Es verlor an Geschwindigkeit und hörte schließlich ganz auf sich zu bewegen. Die Jungs verzogen ihre Mienen gänzlich von Verwirrung.

„Wyborg, was ist? Wieso hat er nicht angegriffen?!“ „Weil dein... Bitbeast, oder wie ihr es genannt habt mich niemals angreifen würde“, erklärte ich, als der Kleine sein Spielzeug aufhob. „Auch wen sie allesamt nun Gefallene sind... Ihre Erinnerungen leben weiter. Schließlich waren ich es und meinesgleichen, die ihnen das Leben möglich machten. Ein Hoffnungsschimmer in ihren Herzen, ein Licht... Und als es erlichte, fielen sie in den Abgrund der Dunkelheit...“ „Das heißt...?“, hackten sie nach, doch ehe ich antwortete, ließ ich meinen Blick über alle schweifen.

„In der göttlichen Schöpfung rumzupfuschen kann fatal sein, besonders wenn dabei zwei Wesen aufeinander treffen, die absolut gar nicht miteinander zutun haben... Bei normalen Tieren und Engeln ist diese Distanz besonders groß. Nur fand der Leibhaftige es besonders lustig Tieren mit Engeln gleichzustellen und so unschuldige Geschöpfe in den Wahnsinn zu treiben. Er ist und bleibt ein zynisches Schwein, dessen einzige Befriedigung der Sadismus und Lustmord ist. Und das Ergebnis dieses kranken Planes... die einzigen Überlebenden dieses Blutbades... Sind nun in eurem kleinem Spielzeug eingesperrt.“ „Soll das heißen, unsere Bitbeasts sind nichts weiter als Mutanten?“, fasste der Rothaarige zusammen. „So kann man es sagen, wobei mir das Wort missfällt. Es klingt so erschreckend, als seien sie etwas Grausames. Dabei sind sie es nicht mal bei weitem... Ich weiß es... Schließlich haben ich, Gabriel, Michael und Raphael... Wir haben sie in den Himmel geholt... Sie haben uns geliebt... Ah, was für ein Dilemma, dass gerade mein und das Ableben meiner Kameraden der Ursprung dessen war, dass eure Schicksalsfäden verworren hatte“, meinte ich schließlich theatralisch und schlug die Hand vor die Augen. „Wer hätte aber denken können, dass gerade wir, die mächtigen Vier das Licht in den Herzen dieser Wesen waren, geschweige denn, dass sie ohne dieses sofort der Dunkelheit verfallen würden? Und ihr mittendrin. Ihr unschuldigen Geschöpfe der Erde, die in diesen sinnlosen Krieg um Macht und Blut hineingezogen wurdet.“ „So wie Sie das sagen, klingt das als würden Sie sich über uns lustig machen“, bemerkte dieser Spencer. „Nein. Ich selbst empfinde diesen Krieg nur als lächerlich und vieles hätte nicht sein oder passieren müssen. Ich hatte auch nicht mal diesen Körper übernehmen müssen, wäre dieses ewige Machtspiel nicht, dass dieses Mädchen zum Opfer des Fluches machte. Das und ihr Kummer, aber das mag eine andere Sache sein.“ „Und was haben Sie jetzt mit uns vor?“, fragte der Kleinste dieser Truppe. „Nun... Ihr gehört zu diesem Mann und seit somit automatisch Anhänger meines Erzfeindes, dem Leibhaftigen. Nach den Spielregeln müsste ich euch jetzt umbringen.“ „BITTE!??!?“, schrieen sie alle auf. „Dazu hab ich aber keine Lust. Und ich muss diesen Körper schnell zu jemanden bringen, ehe ich die Kontrolle verliere und das Fieber wieder steigt. Daher frag ich euch:

Wo muss ich eigentlich lang?“ „Das is ganz einfach“, sagte einer der Jungs, Bryan hieß er, wenn ich mich recht erinnerte und kam zu mir. „Sie...“ „Sag ruhig »du«“ „... Also am besten schicken wir dich in ein Krankenhaus, damit ein Arzt Kisa behandeln kann. Da musst du die Straße runterlaufen, dann müsste irgendwann ne Kreuzung mit einer kaputten Ampel kommen, da musst du nach links, da kommt gleich darauf ne dreißiger Zone, da musst du bis zum anderen Ende laufen, dann rechts, bist du wieder an der Hauptstraße und...“ „Stop, Stop, Stop!“, schrie ich auf und unterbrach somit seinen Vortrag. „Ich hab nen besseren Vorschlag. Ihr kommt grad mit.“ „Müssen wir?“, fragte Bryan ohne einen Funken Begeisterung. „JA! Oder ich verwandle euch in Bäume! Und dann werde ich euch zerhacken.“ „Das wagst du nicht!“, fauchte der Rothaarige. „Willst du mich wirklich herausfordern?!“ „Nein... Aber nur, weil mir das zu blöd mit dir wird. Aber schön. Wir kommen mit.“ „Ich wusste, wir würden uns einig werden.“

Auch wenn ich zugeben musste, das meine Drohung ein Bluff war. Nie hätte ich sie in Bäume verwandelt – konnte ich auch gar nicht – aber blieb mir ne Wahl? Ich musste dieses Mädchen in Sicherheit bringen... Ich spürte, wie ihr Unterbewusstsein kämpfte. Sie hasste mich... Und ich fragte mich weshalb...

„Warum machen wir das überhaupt?“, fragte dieser Ian Bryan. Die vier Jungs liefen voraus, ich hinterher, aber mit einem Mindestabstand von drei Metern.

„Weil Tala das so will!“, erklärte er und schaute dabei zu dem Rothaarigen. „Und warum willst du das, Tala?“ „Lass das mein Problem sein. Ich brauch sie einfach lebend.“ „DU brauchst SIE lebend? Muss ich den Sinn dahinter verstehen?“, fragte Spencer. „Solange ich ihn versteh, is alles okay.“ „Und das soll uns jetzt ernsthaft beruhigen?“ „Ähm, wenn ich mal was dazu sagen dürfte...“ „NEIN!“, meckerten alle vier gleichzeitig, als ich schließlich etwas sagte. „Tz... Ihr seit echt merkwürdig. Kein Wunder, dass euch dieses Mädchen für verrückt hält.“ „Das liegt im Auge des Betrachters, Uri.“ „Wie hast du mich eben genannt?!“, fragte ich Bryan wütend, schmunzelte aber kurz. „Ihr habt echt einen Macken. Dieses Mädchen mag euch wahrscheinlich deshalb so.“ „Du hast wohl net aufgepasst! Wir haben sie verarscht, deswegen bist du hier“, erinnerte mich der Rothaarige. „Mag sein... Aber ich empfinde keine Abscheu wenn ich euch sehe. Es ist eher ein Lachen. Also sauer kann sie auf euch nicht sein.“ „Hm... So Jungs, und was sagt uns das?“, fragte Tala die anderen drei. „Das Mädel spinnt!“, antworteten sie alle gleichzeitig. „Denkt was ihr wollt. Aber ich bin sicher, in Wirklichkeit seit ihr ein Haufen Trottel... Und wer kann einem Haufen Trottel schon wiederstehen?“, schmunzelte ich, erntete aber nur wieder abfällige Blicke. „Ihr werdet es schon noch verstehn, Jungs. Ihr werdet sehn, das Trottel sehr lustig sind.“ „Ach, deswegen leide ich immer an chronischen Lachanfällen!“, bemerkte jemand, der anscheinend nicht weit von uns stand. Verwirrten schauten wir uns um, schwere Schritte waren hinter uns zu hören. Eine junge Frau stand nicht weit von uns weg und ihr Anblick ließ mich aufschrecken.

„Du bist ein Halbdämon, nicht war?“ „Welch veraltete Bezeichnung“, antwortete sie hämisch auf meine Frage. „Heutzutage nennt man uns Vampire. Und auch im Gegensatz zu damals, gibt es nun weit mehr von uns... He, he...“ „Tala, kennen wir die net?“, fragte Bryan Tala. „Jetzt wo du es sagst... Die hängt doch manchmal mit Boris rum.“ „Schlauer Junge, du hast anscheinend gut aufgepasst. Allerdings hättest du eher nach dir und deinem Team schauen sollen. Hängt mit nem Engel rum, dass wird Boris überhaupt nicht gefallen. Den Wutausbruch Voltaires will ich mir gar net vorstellen. Wie dem auch sei... Ihr habt die Kleine aufgeschnappt, daher werde ich, je nachdem wie meine Laune ist, euch nicht an Boris verpfeifen.“ „Das wagst du eingebildeter Punk sowieso nicht!“, fauchte Ian zurück. „Oh, überstürzt diese Sache nicht. Ich kenn ja eure Motive net, is mir auch egal“, meinte sie nur mit rotglühenden Augen und wedelte schließlich mit der hand rum. „Aber wenn ihr sie mir überlässt, könnte ich bei Boris und bei meinem Meister ein gutes Wort für euch einlegen. Und ihr wärt die ersten, die die neuen Kräfte ausprobieren dürften.“ „Von denen, bei denen man verrückt wird, wohlbemerkt!“, fügte Tala noch hinzu. „Ach, was ist schon verrückt? Aber ich wüsste etwas – Nämlich sich diese Chance entgehn zu lassen! Habt ihr euch Boris nicht angeschlossen, weil ihr Macht haben wolltet? Anerkennung?! Gefürchtet werden wollt?“ „Doch...“ „Na also! Macht hier keine auf Mutter Teresa und haltet euch raus!“ „Nun lass diese Kinder endlich in Ruhe!“, keifte ich sie an. „Es sind nur Menschen und dieser Körper steht unter meinem persönlichen Schutz! Kein Tropfen ihres Blutes bekommst du, dazu hast du kein Recht!“ „Ach? Tatsächlich?!“, fragte sie wieder in so einem gehässigen Unterton, rannte plötzlich auf mich zu und versetzte mit einen Tritt in den Bauch. Ich flog einen Meter weit und landete hart auf dem Boden.

„Hey du Punk, was soll das werden?!“, schrie Tala, doch stummte er schließlich als diese Dämonenbraut ihre Waffe auf ihn richtete. Ich lag noch auf dem Boden, kam aber langsam wieder auf die Knie, hielt mir aber dabei den Bauch. Ich sah zu ihr auf und sie lachte mich innerlich aus.

„In der Sache muss ich dich enttäuschen, Engelchen! Ob Wächter, Bitbeasts, Vampire, egal auf welcher Seite wir stehn, wir sind alle nur Fehler der Evolution, die aus diesem Krieg hervorgegangen sind. Wir alle haben kein Recht zu existieren und dieses Mädchen ist da keine Ausnahme, dass weißt du, Uriel. Oder soll ich dich bei deinem wahren Namen nennen?“ „Was? Was redest du da?", fragte verwirrt und sah zu ihr auf. „Wahrer Name?! Du willst mich nur verwirren, ich kenne die Methoden von euch Dämonenpack.“ „Aber auch Dämonen können die Wahrheit sagen. Und ich meine es, wie ich es sage. Du bist nicht Uriel, du denkst es nur. Die Erinnerungen sind nur Trugbilder aus Erzählungen die dir zu Ohren kamen.“ „Red keinen Unsinn. Natürlich bin ich... ich...“

Ich konnte ihn nicht aussprechen. Ich wollte meinen Namen nennen, brachte ihn aber nicht über die Lippen. Irgendwas in mir sagte mir, würde ich ihn nennen, würde ich lügen.

„Siehst du, du kannst ihn nicht mal aussprechen, den Namen des legendären Erdengels, der einst sein Ende am Scheiterhaufen fand. Weil du genau weißt, dass du das nicht bist, dessen Körper öffentlich gegrillt wurde. Du fandest einst ein anderes, früheres Ende. Na los, wie ist dein wahrer Name? Wessen Seele steckt im Körper dieses Mädchens, die vor 5000 Jahren verschwand?“ „Mein... wahrer Name...?“ „Hey Uri, von was redet die?!“, fragte mich Bryan. „Ich hab keine Ahnung, von was diese Person redet.“ „Jetzt tu nicht so scheinheilig, Engel!“, meinte sie bedrohlich und hielt mir wieder diese merkwürdige Waffe an den Kopf, die auch dieser Boris auf mich gerichtet hatte.

„Na los!!! Erforsche die Erinnerungen, die in deinem Herzen versiegelt sind!!! KOMM SCHON!!! WIE IST DEIN NAME??!!! WER HAT DICH UMGEBRACHT??!! DU WEIßT ES!!!“ „Ich weiß es doch nicht!!! Ich hab nur diese Erinnerungen!! Ich...“

Ich stockte, irgendwas hatte mich verstummen lassen... Bilder.. Nein, es sind Erinnerungen. Doch sind sie echt?! Oder Fälschung?! Ich wusste es einfach nicht...! Verzerrte Bilder zogen an mir vorbei, die verschwand und auftauchten, wie sie wollten...

Ich werde euch für immer dienen, mein– Sie ist verrückt! Verrückt, genau wie er- Was ist? Wollt ihr nicht zu uns kommen?

Nein, das waren nicht meine Erinnerungen... Nicht sie Uriels.. Es sind andere... Wessen Erinnerungen sind es..?..

Nein, ich werde nicht zu ihm zurückkehren! – Bitte, überleg es dir, noch ist es nicht zu spät, ich werde..– Wieso vertraust du ihm? – Weil ich mir sicher bin, dass er noch Gutes in sich hat. Ich weiß es, Ga–

Immer wieder Schnitte von Bildern, lückenhaft und ohne Zusammenhang. Ich kannte sie nicht, und dann wieder doch... Mein Herz schmerzte.. Ich wollte das nicht mehr sehn!

Ich warte auf dich - Nein, sie haben uns eine Falle gestellt!!! – Wir sind zu spät. Unsere Heimat ist zerstört... Unser schönes Ba- Wieso? Wieso hast du uns hintergangen? Warum hast du mich hintergangen?! – Du bist zu dämlich... Und letztendlich haben sie dafür bezahlen müssen... – NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIN!!!!
 

„Na? Haben wir uns erinnert?“, fragte mich Cherry´s Stimme, doch starrte erst nur auf den Straßenboden, auf dem ich Kniete. Schließlich sah ich sie auch vor mir, als ich meinen Kopf hob.

„Was... Was ist passiert... Wo bin ich..?“, fragte ich verwirrt und schaute mir die Gegend an. Ich war draußen... Wie konnte das sein...? War ich nicht zuvor in der Abtei...?..

„Kisa..?“, fragte jemand hinter mir vorsichtig. Als ich über meine Schultern schaute, sah ich die Demolition Boys mit verwirrten Blicken.

„I-Ihr?!...“, stammelte ich überrascht, doch sah ich wieder zu Cherry, als ich sie knurren hörte. „Scheiße! Das Miststück hat sich wieder verzogen.“ „Hö...? Ich versteh grad überhaupt nix...“, sagte ich nur, doch Cherry, wütend wie sie war, verpasste mir nur nen Tritt in den Bauch. Ich fiel zur Seite und biss dabei die Zähne zusammen.

„Blöder Mist! Wär auch zu schön gewesen. Knall ich dich eben so ab, damit heut wenigstens Blut geflossen ist. Hab ich wenigstens was davon.“ „Nicht so voreilig!“, mischte sich Tala ein und stand schließlich mit festen und entschlossenem Blick zwischen mir und Cherry. Cherry selbst schaute nur abfällig.

„Hä? Was soll das werden, wenn´s fertig is? Geh bei Seite, Wurm, oder du hast ne Kugel im Schädel!“ „Nein...“, antwortet er nur belanglos. „Was soll das heißen, Nein?! Ich hör wohl schlecht!!! Ihr gehört zu Boris und damit automatisch zu Voltaire und zum Leibhaftigen“, erklärte sie verärgert. „Ihr habt zu gehorchen und dieses Mädchen auszuliefern.“ „Und ich hab »Nein« gesagt“, machte Tala noch mal verständlich. Inzwischen hatten sich auch Bryan, Spencer und Ian unterstützend zu ihm gestellt.

„Gut.. Dieses Mädchen ist laut, herrisch und nervt tierisch...“, fing der Rothaarige zu erklären an. „Aber dennoch rücken wir sie net raus, vergiss es. Schließlich ist sie sozusagen... Hm... Ja, unser persönliches Haustier.“ „Bitte?!“, fragte ich empört, Cherry dagegen lachte spöttisch. „Euer Haustier also? Na gut. Dann kennt ihr sicher den Spruch, Herrchen haften für ihre Haustiere! Seit ihr als erstes dran. Ihr seit nur Menschen und damit ersetzbar. Um euch ist es nicht schad drum, wenn ich euch töte!“ „Versuch´s erst mal, Punk!“, meinte Bryan entschlossen und starteten zusammen mit den anderen Demolition Boys ihre Beyblades, ihre Bitbeasts ließen net lang auf sich warten. Ich lag noch weiter auf dem Boden, starrte gebannt auf die Szene die sich vor mir abspielte... Und ich fragte mich, war das, was sie zu Boris sagten... wahr?

„MEINT IHR WIRKLICH, DAMIT KÖNNT IHR MICH AUFHALTEN?!?!“, schrie Cherry gehässig auf und sprang immer wieder weg, wenn die Vier Blades auf sie zukamen. „Ihr könnt mich nicht aufhalten!! Ihr seit nur Menschen und wisst doch überhaupt net, wie man einen Gefallenen richtig zu gebrauchen weiß!“ „Mag sein, aber wir lernen schnell! FALBORG, STROBLITZ!!!“ „Lächerlich“, kommentierte Cherry, blieb aber stehn. Doch war da irgendetwas gewesen, dass den Angriff an ihr abprallen ließ.

„WAS?!?“ „War das alles? Also ich hätte eigentlich erwartet, dass sich Boris ein paar ganze Besondere für seinen Plan auswählt. Aber dass hier ist ehr als enttäuschend!“ „Du hast ja auch noch nicht alles gesehen!!“, meinte Ian selbstbewusst und auch Wyborg machte sich zum Angriff bereit, doch auch wie zuvor sprang Cherry weg.

„Tz! Denkt euch was neues aus!“, meinte sie nur. „Abwarten!“, konterte Spencer. Cherry sah darauf über ihre Schultern. Während sie noch in der Luft war und sah Seaborg. Hinter ihm eine große Welle, wie die, die damals Dracil überrollt und besiegt hatte.

„Na und?! So ein wenig Wasser beeindruckt mich net!“ „Oh, das war noch längst nicht alles!“ „WAS?!!“, schrie der Vampir auf, als ein Eissturm von Tala´s Blade auf sie traf. Ich selbst saß immer noch auf dem Boden und starrte mit weitaufgerissenen Augen auf die vor mit abgespielte Szene. Seaborg´s Attacke traf Cherry frontal und mit dem Schneesturm von Tala war alles beendet. Cherry stand nun vor uns, allerdings war sie in nem Eisblock eingefroren. Ihr Gesicht erstarrt vor Schreck, im wahrsten Sinne.

„Sie... is festgefroren...“, sagte ich total geplättet. „Sie hat uns eben unterschätzt!“, meinte Bryan knapp. „Trotzdem. Ziehn wir Leine, bevor noch mehr von der auftauchen. Noch so en paar von der Sorte kann ich net gebrauchen“, sagte Spencer und legte meinen Arm um seine Schultern, um mich so zu tragen. Wir waren gerade Mal ein paar Schritte gelaufen, bis hinter uns etwas zu bröckeln anfing und uns schließlich Eisbrocken um die Ohren flogen. Kalter Nebel stieg auf, dennoch sahen wir Cherry vor uns stehn. Befreit und sauer.

„So, jetzt reicht´s! Anfangs war´s ja noch lustig... Aber jetzt geht ihr mir auf den Keks. Nun seit ihr fällig.“ „Versuch´s doch!“, rief Tala selbstbewusst und zuckte wieder seinen Blade. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Vampirs breit, man konnte sogar ihre Eckzähne auffunkeln sehn.

Da kam aber plötzlich etwas von der Seite geschossen. Es leuchtete Grün auf und traf Cherry am Kopf. Sie taumelte einige Schritte zurück und Blut floss über ihr Gesicht.

„Was zum...“, fragte Ian verwirrt und sah gespannt auf diese Etwas, dass Cherry angeschossne hatte. Es war ein Beyblade. Ray´s Beyblade!!

„DRIGGER!!! Der Beyblade is Drigger!!“, rief ich begeistert auf und schaute in die Richtung, aus der der Beyblade gekommen war. Auch der Blade selbst kreiselte in die Richtung und wieder in die Hand seines Besitzers, der dort stand, zusammen mit dem Rest des Teams. Ich spürte regelrecht wie sich meine Mundwinkel nach oben bewegten und meine Augen vor Freude strahlten.

„Jungs!!!“, quietschte ich als ich endlich wieder Tyson, Max, Ray und Kai sah. Und diesmal nicht in meinen Tagträumen, sondern nur en paar Meter von mir entfernt.

Sie lächelten alle und Tyson zwinkert.

„Na, hast du uns schon vermisst?!“ „Das glaubst du doch wohl selbst net!“, rief ich zurück und lachte dabei. Doch unser sehnliches Wiedersehen wurde von Cherry´s Kichern unterbrochen.

„Ihr auch noch... He, he, um so besser. Um so mehr Blut gibt es für mich...“ „CHERRY!!“, donnerte eine tiefe Stimme, ich und die Demolition Boys zuckten heftig zusammen, Cherry aber ebenso. Und kaum eine Sekunde später stand er auch schon vor uns, die große Gestalt in einer dunklen Kutte eingehüllt. Das leibhaftige Böse.

Er selbst warf uns einen kurzen Blick zu, den niemand von uns deuten konnte, da er verborgen war. Doch sah er daraufhin gleich wieder zu Cherry, die das erste Mal, seit ich sie kannte eine Spur von Angst zeigte.

„Ich hoffe, du hast eine Erklärung hierfür...“, fragte er, zwar nicht mehr mit donnernder Stimme, aber immer noch furchteinflößend genug. „Du kennst den Plan und wir werden uns auch danach richten. Stör ihn gefälligst nicht mit deinem egoistischem Treiben...“ „Verzeiht, mein Herr!“, knurrte Cherry und verschwand genauso schnell wieder. Der Leibhaftige selbst blieb noch zwischen meinem Team und den Demolition Boys stehn und sein Blick wechselte immer wieder zwischen uns.

„Das... ist der Typ also?“, fragte Ray leise. „Irgendwie hab ich mir den anders vorgestellt...“, bemerkte schließlich Max. „Unterschätzt ihn lieber mal nicht. Und was machen wir nun...?“ „Kämpfen natürlich“, antwortete Tyson Max entschlossen und holte Dragoon raus. „Hmpf.. Für euch hab ich keine Zeit... Außerdem mach ich mir an dummen Kindern nicht die Hände schmutzig. Dafür bin ich mir zu fein.“ „Mann, ist der eingebildet!“, stellten meine Teamkollegen schließlich fest. „Und wie ich seh, seit ihr nicht auf den Mund gefallen und ich hege Sympathie für diese Art von Mensch. Deswegen schlag ich euch nen kleinen Tausch vor. Ihr bekommt das Mädchen und wir kriegen Black Dranzer.“ „Was?!“, fragte Kai empört. Merkwürdige Blicke wurden untereinander ausgeteilt, auch bei den Demolition Boys.

„Was denn? Ist sie euch etwa so wenig wert? Dann können wir sie ja wieder mitnehmen und...“ „HALT!“, schrie Kai plötzlich und unsere Blicke richteten sich auf ihn. Aus seiner Hosentasche holte er schließlich den Bit raus, auf dem Black Dranzer abgebildet war.

„Hier! Nehmt ihn.“ „Findest du wirklich, dass das ne gute Idee sei, Kai?“, fragte Tyson skeptisch. „Haben wir ne Wahl? Oder hast du ne bessere Idee?“ „Nun...“

Tyson überlegte für einen Moment, dabei trafen sich unsere Blicke. Und nach seiner Mimik zu urteilen, hatte er keine.

„Halt, einen Augenblick!“, mischte sich Tala schließlich ein. „Wer sagt, dass wir einverstanden sind?!“ „Und was heißt hier bitte wir?!“, fragte Bryan genauso empört wie Kai zuvor. „Wieso sollten wir sie wieder mitnehmen?“ „Weil ich es sage! Ich bin noch net fertig mit der.“ „Tala, wenn es darum ging, dass ich dich Transe und so genannt hab... Dann.. dann tut´s mir Leid“, sagte ich während ich kraftlos an Spencer´s Arm hing. „Ich weiß.. I-Ich bin gern ne Pseudo-Komikerin und wenn solche Sachen passieren...“ „Das meinte ich net!!!“, keifte er zurück, ich selbst war verwirrt. Zwar war es beruhigend zu hören, dass Tala anscheinend doch Spaß verstand und net nachtragend war... Allerdings fragte ich mich nun, was dann der Grund war.

Zum Glück griff Ian für mich Partei ein.

„Tala, jetzt lass gut sein. Du siehst doch selbst, dass sie krank is. Was die braucht is ein richtiger Arzt und Boris wird ihr sicher keinen besorgen. Und schließlich willst du sie lebend haben! Also jetzt geh auf den Tausch ein und gut ist.“ „Von dir Giftzwerg muss ich keine Befehle annehmen!!“, schnauzte der Rothaarige zurück. Dennoch wandte sich mein Blick nicht von mir ab. Ich selbst sah Tala nur noch recht erschwommen. Mir war wieder so schlecht...

„Ahr... Na gut!“, sagte Tala schließlich. „Ihr kriegt sie ja.“ „Na also, es geht doch“, meinte der Leibhaftige spöttisch und letztendlich warf Kai ihm den Bit zu, den der Rotschopf auffing. Tala sah daraufhin zu Spencer und bewegte seinen Kopf in Richtung der Jungs. Dieser legte meinen Arm über seine Schultern und half mir zu meinen Teamkollegen zu kommen. Ray und Kai stützen mich schließlich, mein Kopf hing recht leblos runter, ebenso meine Arme. Bewegen? Unmöglich.

„Ich wusste doch, dass wir uns verstehen würden!“, meinte der Leibhaftige, grinste wahrscheinlich und was man wegen der Kutte schlecht sehn konnte. Schließlich er sah zu noch den Demolition Boys.

„Und was euch angeht... Darum wird sich Boris noch kümmern... Verlasst euch auf drauf. Denn wenn ich etwas nicht leiden kann, sind´s Freidenker!“, meinte er und verstand vor unseren Augen. Erleichterung aber auch ein Hauch von Verblüffung machte sich unter uns allen breit. Etwas zu sagen wagte sich erst einmal keiner, man hörte nur mein beschwerliches Rangen nach Luft.

„Geht´s?“, fragte mich Ray, als ich dabei war von seinem Arm zu rutschen. „Könnte besser sein... Aber Hey, ich leb noch.“ „Aber net mehr lang, wenn wir dich nicht schnell ins Krankenhaus bringen.“ „Dann geht endlich. Wir haben nichts mehr zu bereden. Leute, wir verduften!“, befahl Tala, seine Freunde folgen ihm sofort. Mit halbgeschlossenen Augen konnte ich sehn, wie sie sich auf den Rückweg machten.

„J.. Jungs...“, stöhnte ich und versuchte meinen Kopf zu heben. Meine Teamkollegen fühlte sich angesprochen, doch sie meinte ich nicht.

„Jungs!“, sagte ich schließlich lauter und nun hatten auch die Demolition Boys gemerkt, dass ich sie meinte.

„Was?“, fragte mich Bryan und auch die andere drei schauten zurück. „D.. Danke...“ „Für was?“ „Das.. ihr mir geholfen habt...“, antwortete ich mit einem Lächeln, erntete aber nur misstraurige Blicke. „Du hast en ziemlich Schlag abbekommen, oder? Schon vergessen? Wir haben dich reingelegt“, erklärte Ian noch mal. „Ach, das ist schon okay. Ihr... habt es sicher nicht so gemeint...“ „Kisa, bist du dir da sicher, was du da redest...?“, flüsterte Max, aber er bekam keine Antwort. „Langsam versteh ich euch... In Wirklichkeit seit.. Seit ihr sehr nett...“ „Träum weiter...“, antwortete Tala halbherzig und schließlich verschwanden die Jungs die Straße runter. Mein Team und ich sahen ihnen kurz nach, etwas verwirrt wie baff. Doch war ich mir mit dem sicher, was ich gesagt hatte... Sie waren im Grunde ganz okay.. Sonst hätte sie mich nicht vor Boris verteidigt oder vor Cherry... War das daher nicht etwas logisch...?...

„Was war das?“, fragte Tyson und schaute schließlich zu mir. „Kannst du uns erklären, was überhaupt passiert ist, Kisa?“ „Gern, aber... Ich hab keine Kraft mehr...“ „Schon gut. Wir bringen dich zu nem Arzt!“, sagte schließlich Kai und hob mich hoch, so dass ich auf seinem Rücken lag und er mich huckepack tragen konnte. „Gehen wir!“, kündigte Tyson an und wir setzten uns in Bewegung. „Jag uns nie wieder so nen Schrecken ein“, flüsterte Kai, als wir ein paar Meter gegangen war. „T.. Tut mir Leid... Es ging nicht eher.“ „Schon okay.. Hauptsache is ja, dass du wieder da bist.“

Als ich Kai das sagen hörte, wurde ich etwas verlegen, ich glaub, ich war auch rot im Gesicht. Das letzte bisschen Kraft, dass ich hatte verwendete ich daher meine Arme, die sonst nur schlapp da hingen, um Kai zu legen. Dann war ich auch schon eingeschlafen. Der Tag war zu lang gewesen. Geträumt hatte ich schließlich von Lachen, Vertrauen und göttlichem Erbarmen...

Kyrie Eleison… Herr, erbarme dich...
 

Zum Schluss noch: Ich hab diese Chipssorte mal selbst zusammengemixt und probiert. Es hält sich in Grenzen. Empfehlen würde ich den Geschmack net xD Das lange Geschreibsel basierd auf das Buch "Carrie" von Stephen King (Im Übrigen was ich schon einige Kapitel zuvor fragen wollte: Ist Kisa Mary Sue-mäßig? Is sie eine oder net? Ganz ehrlich [den Teil mit Uriel(?) jetzt mal ignorierend]!)

Entscheidungstag

Zum Thema: Schusseligkeit

Verdammt, ich hing mal wieder ewig und drei Tage an der selben Stelle >.< Dazu hatte ich meine Notizen verloren, wo so ein schöner Dialog zwischen Kisa und Kai drauf war T_T Net kitschig, aber eben deswegen war er gut. Und zum vorigen Kapitel noch mal:

Normalerweise sind ja die Matches immer einen Tag hintereinander. Allerdings hab ich vergessen zu schreiben, dass Boris den Termin vom zweiten Match verschoben hatte, weil die Wellensittiche sein Labor und alles zu Schrott gemacht hatten (heißt, nix Blader aufpimpen, Vorbereitungen und alles)

Man merkt das es Frühling wird. Frühjahrsschusseligkeit x3
 

- Entscheidungstag
 

„Ja, so war das...“, beendete ich schließlich meine Erzählung und starrte, zusammen mit Seiji dabei in die entsetzten Gesicht von Mariah und Emily. Nun, da mich die Jungs ins Krankenhaus gebracht hatten, kam ich auch net mehr weg. Ich musste hier bleiben und Mariah wollte mich nicht allein lassen, obwohl Ray sein Match an diesem Mittag hatte. Emily war eher zufällig da gewesen. Und weil sie mich gefragt hatten, was nun eigentlich mit mir sei, hatten ich und der Schwarzhaarige ausgepackt. Wir hatten ihnen alles erzählt, von unsere Abstammung bis zu den Mutationen, durch die die Bitbeasts entstanden waren...

Nun standen beide vor uns und waren ziemlich baff.

„Also... Ich fass das jetzt noch mal zusammen...“, sagte Emily perplex und richtete ihre Brille, die leicht verrutscht war. „Ihr stammt von Engeln ab...“ „Mhmm...“, meinte ich und nickte. „Und seit 5000 Jahren kämpft eure Familie gegen Dämonen, die aus der Hölle kommen...“ „Mhmm...“, machte schließlich auch Seiji. „Und du Kisa bist krank, weil durch Kai´s Verrat dein Energieblocker, oder was auch immer das ist, kaputt ist und du dabei wahnsinnig wirst...“ „Mhmm...“ „Und die Leute von Boris haben dich wegen deiner Gene entführt und wollten den Demolition Boys dein Blut injektieren, damit sie auch solche Kräfte bekommen? Hab ich das richtig verstanden?“ „Ja, hast du...“, bestätigte Seiji ein weiteres Mal Emily´s Zusammenfassung. „Und dazu noch...“, sagte schließlich auch Mariah, doch unterbrach sie ihren Satz. Die Rosahaarige holte ihren Blade raus, indem einst noch ihr Bitbeast war.

„Sind unsere Bitbeast... Auch Engel...?“ „Mehr oder weniger. Mischlinge. Mutationen. Kaum ein Unterschied zu uns.“ „Schließlich sind wir auch nur eine Mutation durch das zusammentreffen zweier verschiedener Gene. Nur das bei uns kaum äußerliche Veränderung aufgetreten sind“, ergänzte Seiji. „Und sie haben wirklich... Du weißt schon...“, fragte Mariah vorsichtig. Aus ihrem Ton konnte ich hervornehmen, dass sie bisher nicht an Gott geglaubt hatte. Oder sich zumindest nicht wirklich großartige Gedanken darum gemacht hatte. Doch welcher normale Mensch hatte das schon?!

„Gott verraten? Einige, ja“, antwortete ich. „Und sicher gehören die Bitbeast der Demolition Boys dazu!“, meinte Emily überzeugt. „Touché! Doch egal ob gefallen oder net, alle die überlebt hatten, wurden damals in solche Chips eingesperrt. Der Leibhaftige... Also der Erzfeind meiner Familie hat es Dank der Forschungen von Biovolt geschafft, seine Gefolgsleute ausfindig zu machen um mit ihnen an die Weltherrschaft zu kommen.“ „So was ist doch krank!“, sagte Mariah schließlich, ihr Gesicht war leicht blass geworden.

„Es sind doch auch nur Tiere! Mutierte Tiere, okay, aber immer noch Lebewesen! Die Demolition Boys kotzen mich immer mehr an, wisst ihr das?!“ „Gegen Biovolt kannst du sagen, was du willst, aber bei den Demolition Boys musst du dich etwas zurückhalten.“ „HÄ?!“, fragten alle drei nur verblüfft. „Wenn ich dich daran erinnern dürfte!“, begann Emily und klang etwas wütend. „Sie haben uns unsere Bitbeasts geklaut und das ohne Recht.“ „Aber auch nur, weil sie es mussten! Nur weil jemand stiehlt, ist er doch kein Unmensch“, meinte ich überzeugt und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. Doch blieben sie da nicht lang, denn sie wurden von Seiji gepackt und ich wurde schließlich, auch von Mariah und Emily aus dem Zimmer geschleift.

„EY!!! Was soll das werden??!“ „Wir bringen dich zum Röntgen“, erklärte die Roshaarige. „Du hast bestimmt was auf den Kopf bekommen.“ „MIR GEHT’S GUT!!!!“ „Sicher ist sicher!“, kommentierte Mariah und zog mich mit Emily durch die Tür. Ich versuchte mich zu wehren, doch stemmte Seiji seinen Rücken gegen meinen und da er als Junge nun mal stärker war als ich, hatte ich kaum ne Chance. Doch hörten die beiden Mädchen plötzlich auf mich zu ziehen und auch Seiji ließ es plötzlich sein.

Wir beobachteten einige Ärzte, die wie aufgescheuchte Hühner herumliefen, ebenso Schwestern. Vom anderen Ende des Ganges kamen noch mehr Schwestern und Sanitäter angerannt, samt trage. Sie brachten jemanden, der auf einer Trage lag. Und als sie an uns vorbei fuhren, erkannten wir diesen Jemand als Ray.

Wir vier wollten was sagen, doch wurden wir allesamt blass im Gesicht. Uns blieb die Spucke weg vor Entsetzen und wir standen mit offenen Mündern da.

Nur Mariah wurde schließlich etwas beweglicher, wenn man das so nennen konnte. Ihre Lippen bewegten sich, als wollte sie etwas sagen, doch kam kein Wort von ihr.

Doch wollte sie unbedingt schreien. Ihr Gesicht verzog sich immer mehr und schließlich riss sie ihren Mund auf.

„RAY!!!“, schrie sie plötzlich auf und löste damit unsere Starre. Mariah rannte den Schwestern hinterher, ich, Emily und Seiji hinterher und wischen dabei den Krankenpflegern aus, die Mariah zur Seite geschubste hatte.

„Oh mein Gott! Ray! Kumpel, sag was!!“, brüllte ich und packte Ray an den Schultern, um ihn so zu Bewusstsein zu bringen. Wenige Minuten später schlug er die Augen auf und warf uns schwache Blicke zu.

„Ray...“ „Hey, Ray... Sag was man! IRGENDWAS!!!“, schrie ich hysterisch. „Bitte... Hör auf zu schreien...“, meinte der Chinese nur schwach. Peinlich gerührt ließ ich ihn los und schämte mich innerlich in Grund und Boden.

„Ray.. Ist alles okay bei dir? Was ist passiert?!“, fragte Mariah vollkommen besorgt und hielt dabei seine Hand, während er versuchte zu Lächeln. „Ja.. Es ist... nur halb so schlimm... Macht euch keine Sorgen“, sagte dieser, lächelte uns an, aber überzeugend war es für eine von uns. „Ray, ich würde dir ja gern glauben... Aber dein Zustand sagt eigentlich alles“, meinte ich skeptisch, aber das Lächeln auf Ray´s Gesicht trübte einfach nicht. „Ich.. Ich hab gewonnen...“, lachte der Chinese plötzlich wieder. Ray wirkte, als würde er fantasieren und ich, Mariah und Emily warfen uns besorgte Blicke zu.

„Bald.. Haben wir es geschafft...“ „Ray...?“ „Wenn sie erlauben, würde ich den Patienten gern auf sein Zimmer bringen. Wie ihr seht, geht es ihm nicht besonders gut“, meinte die Krankenschwester schnippisch. Emily und ich ließen uns von ihr abwimmeln, aber mit sehr abgeschreckter Miene. Mariah allerdings war die unfreundliche Art der Schwester egal. Sie folgte ihr und damit auch Ray und ließ ihn damit auch net allein.

Wir drei anderen warfen uns nur nichtssagende Blicke zu, bis schließlich Emily losrannte.

„He... Emily! Wo gehst du hin?!“ „Zu Mariah!“, antwortete sie, als sie stehn blieb. „Eine Freundin kann sie sicher jetzt gut gebrauchen. Sie hat mich auch getröstet, als ich mein Bitbeast verloren habe. Wird Zeit, dass ich mich revanchiere.“ „Sollen wir net mitkommen?“, fragte ich nach, doch sie schüttelte den Kopf. „Lass ruhig“, antwortete sie und war weg. Während ich ihr hinterher sah, zog Seiji nur eine nachdenkliche Miene.

„Jetzt wissen wir aber immer noch net, was mit Ray passiert is. Was denkst du, Kisa? Ob der Bus einen Unfall hatte?“ „Hoffentlich nicht!“, sagte ich panisch und lauter Stimme, da ich mir net mal ansatzweise vorstellen wollte, was dann mit dem Rest passiert sei.

Aber die Angst wurde schnell durch Erleichterung ersetzt, als wir Ayako mit Teru und den anderen Bladebreakers anrennen sahen.

„O-nee-chan, Seiji! War Ray hier?”, fragte meine Cousine. „Ja, die Schwestern haben ihn in ein Zimmer gebracht. Was ist denn passiert? Hatte er nen Unfall?“

Kaum das meine Frage gestalt war, trat ein unangenehmes Schweigen ein. Ayako schaute zu Boden, während die Herren der Schöpfung versuchten meinen fragenden Blicken auszuweichen.

„Ähm... Hallo? Wie wär´s mal mit ner Antwort? Kann einer von euch jetzt mal erklären, was passiert ist? Tyson? Max? Kai?“ „Wir wissen grad nicht, wie wir es sagen sollen...“, meinte Tyson und kratzte sich am Hinterkopf. „Was soll da schwer zu erklären sein? Teru, sag mir auf der Stelle was passiert is!“ „Na gut“, schnaufte er. „Aber glaub mir, gefallen wird es dir net!“ „Mach schon!“ „Heute war ja das zweite Match... Ray hat gegen Bryan gekämpft. Eigentlich gingen wir ja alle davon aus, dass es ganz locker werden würde.. Nachdem du dich ja so gut mit ihnen »angefreundet« hattest. Allerdings... Ging das alles ziemlich in die Hose.“ „Das heißt was?“ „Ich versteh es auch net!“, sagte Seiji genauso verwirrt. „Jetzt versteht ihr zwei doch!“, meinte Kai nun ziemlich patzig. „Bryan hat Ray so zugerichtet und kein anderer!“ „WAS?!“, schrie ich nur ungläubig auf. „Wie denn bitte? Haben die sich geprügelt oder was?!“ „Erklär es ihr mal, Dizzi!“, sagte Kenny zu seinem Bitbeast und hielt mir den Bildschirm seinen Laptops vor die Nase, wo ich und Seiji erst nichts weiter sahen al merkwürdige Berechnungen und Diagramme, mit denen keiner von beiden etwas.

„Bryan nicht direkt, eher sein Bitbeast“, fing Dizzi an zu erklären. „Bryan´s Bitbeast beherrscht den Wind und durch ein spezielles Training ist es möglich, durch Attacken nicht nur den Blade, sondern auch dem Blader zu Schaden. Des weiteren...“ „Stop, Stop, Stop!”, schrie ich auf um diese Erklärung zu beenden. „Das heißt, ihr wollt mir tatsächlich weiß machen, Bryan hat Ray so zugerichtet? Mit voller Absicht?!“ „So... Kann man das auch sagen“, sagte Kenny und versuchte meinen Blicken auszuweichen, während mir vor Entsetzen erst einmal die Kienlade runterfiel, eher ich wieder etwas sagen konnte.

„Hey, ihr könnt sagen was ihr wollt, aber dass das Bryan gewesen sein soll, kauf ich euch net ab! Niemand der Chili Chips mit Parmesan isst, macht so was!“ „Chili mit Parmesan? Wer isst denn so was?!“, fragte Teru angeekelt. „Auf jeden Fall niemand, der Leute so zurichtet. Die Jungs haben ne Macke, aber das würden sie nie tun!“ „Kisa, wir standen doch dabei“, meinte Max nun auch etwas erzürnt. „Warum sollten wir etwas behaupten, was nicht stimmt?!“ „Bin ich Jesus, trag ich Sandalen? Woher soll ich das wissen?!“ „Kisa, jetzt hör uns einfach mal zu! Mag ja sein, dass die Demolition Boys auch nur Menschen mit ihren Macken sind“, fing Kai an zu erläutern. „Aber lass nicht den Fakt außer Acht, dass sie nun mal zu Biovolt gehören. Die Blader dort wurden darauf trainiert, ihre Gegner zu vernichten – egal wie! Und keine Macke der Welt hat das rechtfertigen, was sie getan haben. Erinner dich, was sie Max angetan haben!“ „Aber nur, weil Boris ihnen den Befehl dazu gibt!“ „Und das is der Punkt!!“, meinte nun auch Tyson, doch klang er im Gegensatz zu Kai sehr gereizt. „Boris sagt ihnen was sie zutun haben. Und wenn Boris zu ihnen sagt, dass sie Ray fertig machen sollen, tun sie´s auch. Ich hab ja keinen Schimmer, was da zwischen euch in den paar Tagen abgelaufen is, aber du kannst net einfach so anfangen, sie mit Samthandschuhen anzufassen. Sie sind unsere Gegner, ob´s dir passt oder net!“ „J.. Ja, aber...“ „Ich hoffe, ich stör nicht!“, sagte eine Person hinter uns. Ich schaute an meinen Teamkollegen vorbei uns sah, zu meiner überaus großen Überraschung Spencer. Sein Oberkörper war leicht nach vorne gebeugte und er schnaufte, woraus zuschließen war, dass er es verdammt eilig hatte hierher zu kommen.

„Spencer?!“, fragte ich verwundert. Ich ging ohne zu zögern zu ihn, meine Teamkollegen und der anwesende Teil meiner Familie schauten allerdings nur stutzig.

„Was machst du denn hier?!“, fragte ich wieder überrascht. „Ich... Ich wusste nicht, wo eurer Hotel war, also bin ich hierher... Weil ich wusste, dass du hier bist...“, erklärte er, holte schließlich einmal tief Luft und stand nun kerzengrade vor mir. „Und was bringt dich hierher? Boris reißt dir doch sicher den Kopf ab, wenn er merkt, dass du hier bist. Hm?“

Der große Russe gab mir keine Antwort, stattdessen drückte er mir nur ne Diskette in die Hand, die ich fragend begutachtete.

„Hier, für euch. Ich hab mit Ian en paar Daten vom Biovolt Hauptrechner kopieren können. Es ist net viel, da wir nicht alle Passwörter knacken konnten... Aber vielleicht doch ganz hilfreich, wenn ihr Tala schlagen wollt.“ „Hä? Du willst, dass wir gewinnen?“, fragte Tyson überrascht hinter mir, wobei ich mir diese Frage ebenfalls stellte. „Könnte man so nennen. Mann sieht sich.“ „Eh.. Hey! Spencer, warte mal!“, rief ich ihm zu, als er sich einfach so verziehen wollte. „Wieso machst du das?! Du gehörst selbst zu Biovolt. Warum also willst du uns helfen?!“ „Ich bin nicht stolz darauf, zu Biovolt zu gehören. Denk nicht falsch über uns. Wir wissen schon, dass das, was wir machen net richtig is.“ „Und wieso macht ihr es dann?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Spencer´s Blick schweifte ab.

„Nun... Man macht wohl alles, um nicht in der Menge unterzugehen. Wir waren auch mal kleine Leute. Die Abtei hat uns ne Chance gegeben, ne Möglichkeit, uns ne richtige Zukunft zu geben. Das kannst du sicher nicht verstehen... Und ehrlich gesagt, ich versteh es auch nicht wirklich. Klar wollen wir dies nicht aufgeben. Aber so weiter machen können wir auch nicht. Aber um auszusteigen is es zu spät. So bleibst uns also nix anderes übrig, als euch Pimpfen zu vertrauen. Boris meist satanistischer Wahn ist nicht das Einzige, was diesen Ort zur Hölle macht.“ „Spencer...“

Wirre Gedanken kreisten in meinem Kopf herum, sah nervös auf den Boden und nagte am Fingernagel meines Daumens. Als weiterhin keine Antwort von mir kam, machte sich Spencer wieder davon. Doch noch ließ ich ihn net gehn.

„Spencer! Wir helfen euch!!!“, rief ich ihn nach und auch sehr stellte noch einmal Blickkontakt zu mir her. „Wir lassen uns was einfallen und helfen euch.“ „Mach was du denkst“, antwortete er nur trocken und verschwand nun gänzlich. Verwundert sah ich ihm hinterher, senkte den Kopf nachdenklich. Wahrscheinlich hatte er Recht. Ich konnte es nicht verstehen, auch wenn ich es versuchte. Und es ärgerte mich!

„Und WIE willst du das anstellen?“, fragte mich Kai und er hörte sich alles andere als begeistert an. Gut, Kai war nie wirklich das, was man »begeistert« nennen konnte, aber dennoch bekam ich Angst.

Als ich denn Blickkontakt zwischen uns wieder herstellte, hatten sich seine Augen vor Zorn verengt und die Arme waren vor der Brust verschränkt. Kai machte mir allerdings weniger Angst, so ne Haltung war man ja von ihm gewohnt. Eingeschüchtert fühlte ich mich im Großen und Ganzen nur von Tyson und Max, die genau dieselbe Haltung hatten wie Kai. Ich selbst fing dümmlich an zu lachen.

„Nun... Ach, da fällt mir sicherlich noch was ein... Es gibt bestimmt ne Lösung.“ „Die aber hoffentlich nicht darin besteht, dass wir absichtlich verlieren.“ „Hm.. Und.. Wieso nicht?!“, fragte ich naiv, woraufhin mein Team mit puren Entsetzen reagierte. „Wir werden garantiert nicht verlieren und schon gar net freiwillig!!“, protestierte Tyson. „Wir sind viel zu weit gekommen.“ „Jetzt komm, Tyson. Was ist wohl wichtiger, en Sieg oder Menschenleben?“ „Wir haben all unsere Energien reingesteckt um bis hierher zu kommen. Und findest du´s Ray gegenüber fair, wenn wir einfach so das Handtuch werfen? Er hat Drigger dafür opfern müssen!!“ „Ich respektiere es ja, dass Ray sich so für uns eingesetzt hat. Aber die Demolition Boys hängen zu lassen is auch net fair. Sie sind doch auch nur Opfer!“ „Also ich geb O-nee-chan Recht!“, mischte sich schließlich auch Ayako ein und stellte sich zu mir. „Wenn ihr gewinnt wird der Leibhaftige seinen Zorn an den Demolition Boys auslassen, für ihr angebliches Versagen. Ach, was sag ich, wohlmöglich an allen Kindern, die in der Abtei sind.“ „Das sagst du doch nur, weil Kisa deine O-nee-chan ist!“, meinte Max sauer, dass man eigentlich gar nicht von ihm gewohnt war. „Natürlich wollen wir das auch nicht, aber dann werden Boris und Voltaire die Weltherrschaft an sich reißen.“ „Und eins kann ich euch versichern – Wenn mein Großvater das schaffst sind wir alle dran! Und unsere Bitbeasts für immer weg“, meinte Kai noch. „Also ich bin auch Kisa´s Meinung!“, sagte auch Teru und stellte sich zwischen mich und seine Schwester. „Zudem... Wir sind nun mal Engel. Unser grundlegendes Prinzip ist es Unschuldige zu beschützen. Und wie man es dreht und wendet, die Jungs in der Abtei sind auch nur Bauern in nem Schachspiel. Wir müssen was machen, sonst sind sie so gut wie tot. Und wenn verlieren die einzige Möglichkeit ist, dann is es so. Du bist doch auch meiner Meinung, Seiji?“ „Ich bin unparteiisch, ich halt mich raus“, antwortete der Schwarzhaarige nur abwesend. „Gut, da Seiji also auch unserer Meinung ist...“ „BITTE?!?! Ich hab doch eben gesagt... Ahr, du bist schlimmer als Johnny...“, nörgelte Seiji schließlich, fluchte noch leise was vor sich hin, ehe Teru weiter machte. „..Steht es wohl nun vier gegen vier.“ „Mit Ray sind wir aber einer mehr!“, protestierte Tyson. „Ray ist ohnmächtig und zählt net!“ „Dann eben Mr. Dickenson, der hält sicher zu uns.“ „Dann holen wir eben unsere Eltern.“ „Du blödes Mamakind! Die White Tigers, die All Starz und die Majestics werden euch den Hintern aufreißen, wenn wir denen davon erzählen!" „Dann rufen wir eben die Engel! Die werden sich sicher net von euch rumkommandieren lassen!“ „Wenn interessiert schon die Meinung von menschlichen Truthähnen!“ „WILLST DU MICH BELEIDIGEN ODER WAS?!?!“ „NACH WAS SIEHT´S DENN AUS?!?!?“ „Klappe jetzt! Das macht alles keinen Sinn!“, meinte Max und stellte sich zwischen die beiden Streithähne. „Wie alt sind wir denn? Zwei?“ „Wir brauchen eine vernünftige Entscheidung!“, meinte schließlich Kai. „Egal aus welchen Winkel es man betracht, es hat nur für eine Seite Vorteile und keine Entscheidung is besser oder schlechter als die andere.. Obwohl ich auch keine Lust hab freiwillig auf den Sieg zu verzichten...“ „Und was sollen wir tun, Kai?“, fragte ich besorgt. „Die Entscheidung liegt bei dir, Kisa!“ „BITTE?!“, fragte ich empört. „Du entscheidest was wir machen.“ „Kai... D-Das kannst du nicht von mir verlangen.“ „Und ob. Weil ich drauf vertraue, dass du dich richtig entscheidest. Da es ja deine Idee ist, wirst du auch entscheiden. Nur beachte, wie und als was du dich entscheidest! Du musst die Sache als Bladerin sehn, net als Engel und ob du auch als Bladerin in der Lage bist, auf den Sieg zu verzichten, auch wenn dann alles für die Katz war! Aber egal was du sagst, wir machen es ohne Widerworte.“ „Das ist fair...“, meinte Kenny zustimmend. „Aber...“ „Du hast Kai gehört!“, sagte schließlich auch Tyson. „Du entscheidest. Entweder die Demolition Boys oder die Bitbeasts. Wir werden auch nicht rummeckern.“ „Aber...“ „Nun mach schon“, drängte Kai mich weiterhin. „I-Ich kann das aber nicht... Woher willst du überhaupt wissen, dass ich mich richtig entscheide?“ „Weil ich gerade versuche dir zu vertrauen und dabei mein Bitbeast aufs Spiel setze“, antwortete er, klang dabei aber net wirklich gereizt, wobei mir grad das noch unheimlicher war. Dennoch versuchte ich dieser netten Geste Kais entgegenzukommen, auch wenn ich mehr als nervös war.

Und jetzt, wo ich noch länger überlegte und die Jungs mir so viel Vertrauen entgegenbrachten, viel mir die Entscheidung immer schwerer.

Ich konnte doch net über mein Team entscheiden. Aber ich hatte es den Demolition Boys versprochen. Ich konnte sie doch net in den Händen dieses Irren lassen. Aber wenn wir absichtlich verlieren würden, wär alles aus. Die Demolition Boys zwar sicher vor der öffentlichen Hinrichtung durch den Leibhaftigen, aber dann hätte Voltaire gewonnen. Lieber Gott, was sollte ich machen?

„Und? Wie hast du dich entschieden?“, fragte Max mich, während ich mir nervös auf die Lippen biss, da ich mich erst weigerte, meine Entscheidung zu äußern.

„Ich... Ich hab nachgedacht...“ „Und?“ „Nun.. Ich weiß, dass ich ne Pflicht habe... aber ich kann mein Versprechen net brechen! Ich hoff, ihr seit damit alle einverstanden.“ „Nun ja...“, meinte Tyson nicht gerade erfreut. „Wenn es deine Entscheidung is... Wir haben versprochen es zu respektieren.“ „Dann ist ja gut!“, meinte ich erleichtert und hielt Kenny die Diskette von Spencer vor die Nase. „Am besten wir fangen sofort an. Dragoon muss ja für Morgen fit sein.“ „HÄ?!“, stöhnten alle nur verwirrt. „Das versteh ich jetzt nicht. Ich dachte, du wolltest dein Versprechen halten?“, fragte Kenny verwirrt. „Sicher! Und ich hab euch versprochen die Weltmeisterschaft zu gewinnen!“ „Das heißt...“, sagte Tyson nur und sprang mir schließlich in die Arme. „Danke, Danke, Danke!!! Wir müssen nicht das Handtuch werfen!!“ „Nein, müssen wir net. Aber ihr müsst mir versprechen, dass wir die Demolition Boys sofort von Boris wegholen und den Typen der Polizei ausliefern, sobald der Kampf vorbei ist. Wir helfen ihnen, egal wie! Abgemacht?“ „Abgemacht!“, sagten wir alle selbstbewusst, streckten die Hände aus und legten unsere Hände übereinander. „Wir schaffen es! Wir werden Weltmeister!“, rief Tyson überzeugt. „Und mit Hilfe von den Daten auf der Diskette und denen, die ich über die Wochen hinweg gesammelt habe, werde ich die Beyblade Technologie um ein ganzes Stück weiterentwickeln könne. Good Bye, Dragoon, Hallo Super Dragoon!!”, sagte Kenny und zitterte bei dem Gedanken, aber wohl aus Vorfreude darauf, an Tyson´s Beyblade rumbasteln zu dürfen. „Ich werde sofort damit anfangen.“ „Und wir sollten vielleicht noch en Zwischenstop bei Ray machen. Sicher geht es ihm langsam wieder besser...“, schlug Seiji vor. Wir nickten zustimmend und machten uns auf den Weg. Nur Kai wurde noch von mir zurückgehalten, da ich ihn am Schal festhielt.

„Hallo?... Willst du mich ersticken?“ „Warum hast du mich in so ne Situation gebracht?“, fragte ich beleidigt. „Weißt du eigentlich was für ne Panik ich hatte? Ich fand das net witzig!“ „Das war nur, damit du auf diese Weise lernst, dass es net gut ist unüberlegt zu handeln und es von Vorteil wär, erst nachzudenken, ehe man sich etwas in en Kopf setzt.“ „Du bist en Idiot!“, meinte ich ein wenig erzürnt, als ich mich vor Kai stellte und ihm einem Kuss auf die Wange gab. „Aber Danke, dass du mir so vertraust...“ „Ich sagte, ich versuche es. Von blindem Vertrauen war keine Rede.“ „... ... ...Und du bist doch ein Idiot! Aber ich verspreche, ich mach nie mehr was Unüberlegtes.“...
 

„Also was hast du Kai noch mal versprochen?“, fragte Teru, als wir, also er, ich, Ayako und Seiji in der Kälte standen. Um genau zu sein – genau vor der Abtei.

„Ich hab versprochen im Bett liegen zu bleiben und darauf zu achten, dass mein Fieber nicht steigt, statt was Unüberlegtes zu machen.“ „Und wieso tust du es net?“, fragte daraufhin der Schwarzhaarige. „Ich dacht eigentlich, du legst so viel Wert auf Versprechen.“ „Ja, eigentlich... Ich gestehe, als ich das versprochen habe, hab ich die Finger hinter dem Rücken gekreuzt.“ „Uuuh, du böses, böses Ding.“ „Außerdem ist es net ganz unüberlegt. Ich will auf Nummer sicher gehen, dass Boris verliert und wir den Demolition Boys helfen können, auch wenn wir die Championships gewinnen.“ „Könnten wir vielleicht noch einmal den Plan durchgehen?“, hackte Ayako nach. „Ganz easy, Schwesterchen. Wir gehn rein, holen die Kiddies raus, die Wellensittiche vielleicht und dann jagen wir die Bude in die Luft.“ „Machen wir nicht!“, wiedersprechen ich und Seiji. „Wieso nicht?!“ „Weil! Wir gehn rein und machen, wenn überhaupt nur ihren Hauptrechner zu Schrott“, meinte ich schließlich, doch mein Cousin verschränkte nur die Arme. „Als du noch net verflucht warst, warst du viel lustiger.“ „Ich hab schlechte Laune! Mein Team ist in der Finalrunde und ich gammel hier rum. Ich wär auch gern woanders.“ „Wie eher wir hier fertig sind, umso eher können wir zu ihnen.“ „Kommt ihr nun?“, drängte Seiji schließlich. Teru und ich legten unsere Diskussion daher erst einmal bei Seite und folgten ihm, wobei ich wenige Schritte später die Führung übernahm, da ich schon mehrmals in diesem Gebäude war. Dass ich mich allerdings kaum auskannte und den Orientierungssinn einer Tomate hatte (der aber um weiten besser war wie der meiner Tante), hatte ich dabei net bedacht. So hatten wir uns auch kaum, das wir uns in den Untergrund geschlichen hatten in diesen Gängen, die alle gleich aussahen, verfranzt.

„Okay... Das war so net geplant...“, seufzte ich niedergeschlagen und schnappte einmal kräftig nach Luft, da mich, Dank meines Fiebers so ein leichtes Schwindelgefühl überkam. „O-nee-chan? Hast du denn nicht zumindest ansatzweise eine Ahnung, wo wir lang müssen?“, fragte die Rothaarige und sah dabei, über ihre Schultern, um zu sehn, ob uns jemand verfolgte. „Ganz, ganz vage...“ „Denk nach, Cousinchen. Wer weiß, wann wir Besuch bekommen“, sagte Teru. „Und ob das Programm was taugt, ist auch ne Frage für sich“, meinte auch Seiji und holte eine CD raus, wie wir von Mr. Dickenson und Integra bekommen hatten, nachdem wir sie in unseren Plan eingeweiht hatten. Wenn auch heimlich. Angeblich wäre dort ein Virus drauf, der, sobald er auf der Festplatte installiert wäre, sämtliche Daten löschen und die Programme, mit denen sie bearbeitet wurden praktisch zerstören würde.

„Ich hoff´s für sie. Obwohl ich net weiß, wie das funktioniert.“ „Ich aber auch nicht...“, stellte ich und auch Ayako erschreckend fest und starrten wieder zu Seiji, der immer noch die CD in der Hand hielt. „Schau mich net so an. Ich kann überhaupt nicht damit umgehen. Elektrogeräte gehn schon kaputt, wenn ich sie nur ansehe. Mein Vater musste wegen mir schon sieben Toaster kaufen.“ „Dann können wir uns ja die Installation sparen und setzen dich grad vor dem Hauptrechner ab“, meinte mein Cousin etwas belustigt, wobei Seiji eine nicht gerade freundliche Miene zeigte. „Was? Ne andere Möglichkeit haben wir net, da wir alle gerade mal wissen wie ein Word Office Programm funktioniert.“ „Aber immerhin“, meinte ich und schaute durch die Gänge. „Hm... Ich glaub, ich hab ne Spur.“ „Sag bloß!“ „Doch. Und wenn ich mich recht entsinne...“, begann ich zu erklären und schritt um die Ecke. „Müsste da das Labor sein, in dem ich anfangs festgehalten wurde!“

Ich klang überzeugt, doch war mein Selbstbewusstsein gleich wieder weg, als ich nur in ein Verlies starrte. So viel zu meiner Vermutung.

Doch war das Verlies net wirklich leer. Da waren zwei Gestalten eingesperrt. Es waren unsere Wellensittiche, die auf dem Boden saßen und die Köpfe hingen ließen.

„SACRÉ?!?!?“ „TSUBASA!!!!“, schrieen ich und meine Cousine auf. Die beiden Engel, deren Köpfe erst schlapp auf ihren Hälsen hingen, schauten nun zu uns auf und wirkten leicht überrascht.

„Ihr..?“, fragte Tsubasa verwundert, hingegen Sacré net so gelassen reagierte. „WAS MACHT IHR DENN HIER?!?!“ „Andere Frage, was macht ihr zwei hier?“, fragte Seiji. „Tee trinken, was sonst, du Genie?!“, meinte der blonde Engel in grüner Kleidung zynisch. „Die Ghouls haben uns hier eingesperrt“, berichtete Tsubasa schließlich. Sie kam wieder auf ihre Beine, doch schwankte sie sehr.

„Keine Ahnung wieso, aber dieser Voltaire bestand darauf.“ „Erinnere mich net an den Typen, Tsubasa“, meinte Sacré und rieb sich den Kopf. „Ahr, die Beule von dem spür ich immer noch.“ „Beule? Er hat dich durch die Wand gehauen!“, bemerkte ich, auch wenn ich mir immer noch nicht erklären konnte, wie Voltaire so was zu Stande bringen konnte. Der Mann war um die 60. Aber selbst wenn er jünger gewesen wäre – Wer schafft schon so was? Und bei dem Gedanken an Voltaire wurde etwas in mir ausgelöst. Ich dachte dabei an Respekt, aber es ging etwas weiter. Ja, man konnte es schon Angst nennen, was ich ihm gegenüber empfand. Etwas, was ich nicht alle Tage, oder eigentlich gar nie gegenüber jemanden empfand.

„Holt uns lieber mal hier raus!“ „Okay, okay, ich versuch das Schloss aufzumachen“, antwortete ich Sacré patzig und versuchte besagtes Schloss mit einer Haarklammer aufzumachen, die ich hinter mein Ohr geklemmt hatte. Nur irgendwie gelang mir das net so, wie ich es wollte.

„Ach, so ein Bullshit! Ich krieg´s net hin“ „Darf ich mal?“, sagte Ayako und hielt mir die offene Hand vor die Nase, in die ich auch die Haarklammer legte. Ayako brauchte nur knapp ne Minute, da war das Schloss offen.

„Cool, Schwester. Wie hasten das geschafft?“ „Du weißt ja gar nicht, mit was für Leuten Yochel befreundet ist“, sagte sie und grinste. Und so wie sie das sagte, waren wir anderen drei froh, es nicht zu wissen.

„Kommt schnell, ehe jemand was merkt!“, forderte Teru sie auf, doch kamen beide nur beschwerlich auf die Beine. So halfen unsere beiden Männer Sacré auf und legten jeweils einen Arm um ihre Schultern, während ich Tsubasa auf meinen Armen trug. Wir liefen erst den Gang hinunter, aus dem wir gekommen waren. Zwar etwas orientierungslos, aber an Ort und Stelle stehn bleiben konnten wir auch net.

„Hey, Sacré! Könnt ihr uns nicht einfach rausteleportieren?“ „Tz... Wie denn?“, antwortete dieser nur spöttisch auf Seiji´s Frage. „Der ganze Laden ist praktisch verhext. Astralenergie wie unsere funktioniert hier nicht. Und selbst wenn, hätte keiner von uns mehr Kraft.“ „Wie beruhigend...“ „Hey, wir sind sicher gleich draußen“, sagte meine Cousine und versuchte dabei beruhigend zu klingen, bis jemand um die Ecke kam. Dieser jemand war Cherry, mit einer Flasche Tomatensaft in der Hand. Dazu schaute sie uns vollkommen schockiert an, als wir kaum en halben Meter von ihr weg standen. Und unter uns machte sich die Panik breit, also liefen wir nach einigen Sekunden des Schweigens vor ihr weg.

„He... HEY!!! STEHN BLEIBEN, VERDAMMT!!!!“ „DAVON TRÄUMST DU!!!!“, schrieen wir ihr hinterher, während sie uns verfolgte. Wir rannten die Gänge hoch und runter, ohne zu wissen wo hin und ich hing meines Fieber immer ziemlich hinterher. Dazu trafen wir auf unserer Flucht immer wieder Ghouls, die uns dann auch noch verfolgten.

Nach ewigen Hin und Her hatten wir uns in irgendeinen Seitengang verkrochen, während Cherry und ein paar Ghouls an uns vorbeibrausten und sich schließlich teilten. Vorsichtig traten wir heraus und atmeten auf.

„Wir sind sie los“, atmete Ayako beruhigt auf. „Aber für wie lange? Die kommen sicher glei wieder. Unsere Kräfte funktionieren net und verfranzt haben wir uns dazu.“ „Tolle Aussichten!“, kommentierte ich Seiji´s Feststellung. „He, wir finden sicher irgendwie aus...“, sagte Teru. „Irgendwie zumindest...“ „Hierher!“

Verwirrt sahen wir uns um. Ich hielt mich erst für paranoid, weil ich eine Frauenstimme gehört hatte, war aber erleichtert, weil sie die andere anscheinend auch gehört hatten. Doch verwirrt waren wir alle immer noch.

„Kommt! Ich bring euch hier weg“, rief selbige Stimme erneut. Es war eine merkwürdige Gestalt die uns rief. Eine dunkelhäutige Frau, in einem weissen Gewand stand vor etwas, das wie ein Nebelportal aussah und winkte uns zu.

„Beeilt euch!“, rief sie immer wieder, doch wir blieben nur wie angewurzelt stehen. „Sacré, kennst du die..?“, flüsterte Seiji zu dem Blonden. „Nein... Ich hab keine Ahnung, wer oder was sie ist. Aber ihre Ausstrahlung ist der eines Engels ähnlich.“ „Das reicht mir schon!“ „TERU!“, rief Ayako ihm empört zu, als der Orangehaarige Sacré packte und auf die unbekannte, dunkelhäutige Frau zulief. „Ich hab keinen Bock mehr hier zu sein! Mir is total Schnuppe wer sie is, solang sie uns hier wegbringt is gut. ALSO KOMMT BEI!“

Teru versuchte zu renne, aber das Gewicht des Engels ließ ihn kaum vorwärts zukommen. Seiji fackelte aber, zu meiner Überraschung auch nicht lange und half den beiden durch das Nebelportal zu treten.

„Na los! Ihr beide auch!“, rief die Unbekannte erneut. Doch Ayako und ich zögerten immer noch, uns war sie zu unheimlich. Bis wir Schritte hinter uns hörten und Cherry hinter uns statt. Und in ihrem Schatten wirkte die Unbekannte um einiges sympathischer. Und auch auf Cherry hatte diese Frau einen unübersehbaren Eindruck.

„FORTUNA?!?! Was mischst du dich hier ein?! Hat Voltaire dir nicht verboten dich hier blicken zu lassen?!“, brüllte die Vampirin, doch Ayako und ich rannten schon los. Hörten kaum, wie Cherry wild zu fluchen anfingen, rannten auf die Unbekannte zu und durch das Portal. Alles was uns recht war, Hauptsache weg.

Beim Vorbeirennen schaute ich noch einmal in das Gesicht der Unbekannten und sie lachte.

„Er hat sich nicht an meine Gebote gehalten, warum sollte ich dann auf seine Rücksicht nehmen?! Ich korrigiere nur die Fehler, die wegen euch entstanden sind! Dies ist Gottes Wille, Liebes!“

Ihr lachen halte laut durch die Steingänge der Abtei, aber auch wir, wo immer wir waren hörten das unheimliche Gelächter und uns lief es eiskalt den Rücken runter. Das Portal schloss sich hinter uns, alles war schwarz. Doch die Unbekannte war weg. Auch gut so, sie war mir eh net geheuer.

„Wo... sind wir...?“, fragte Tsubasa ängstlich und klammerte sich an mich. „Sacré, weißt du, wer das war?“ „Keinen Schimmer...“, stöhnte Sacré nur erschöpft. „Aber solang diese Vampirin net mehr hinter uns her is, is es mir auch egal...“, schnaufte er nur erschöpft und war dabei ohnmächtig zu werden. Als wir schließlich Gejubel hörten, setzten die beiden Jungs den Engel auf dem Boden ab um den Geräusch zu folgen. Ich selbst setzte Tsubasa bei ihrem Partner ab und folgte mit Ayako den beiden. Sie liefen Richtung Licht, das nicht weit weg von uns war. Erst waren wir geblendet doch dann schlugen wir alle die Augen auf, als der Licht der Scheinwerfer nicht mehr ganz so grell waren. Moment... Scheinwerfer?

„Äh?! Wie sind wir denn hierher gekommen?“, fragte ich verblüfft als wir uns in der Biovolt Arena wiederfanden, mitten auf der Zuschauertribüne. „Anscheinend hat uns diese Frau hierher gebracht. Keine Ahnung aber wie und warum...“, antwortete Seiji noch etwas unbegreiflich. Die Zwillinge hatten ihr Augenmerk auf etwas anders gerichtet. Dort, wo eigentlich die Beyarena sein sollte war ein Eisberg. Ein riesiger, bedrohlichaussehender Eisberg.

„Wow. Wo kommt der denn her?“, fragte Teru. „Und für was soll er gut sein?“ „Alles Teil des Plans“, antworte Voltaire, der nicht weit weg von uns saß und bei dem Anblick dieses kalten Ungetüms nur genüsslich lächelte. „Das was ihr seht, ist nur ein Teil der Macht, die Biovolt Tala zur Verfügung gestellt haben.“ „Und wo sind die beiden nun?“ „Teru! Ayako!“, rief meine Tante, die einige Sitzplätze weiter unten saß, zu uns hinauf und kam schließlich auch mit meinem Onkel und meiner Mutter angelaufen.

„Kinder. Wo kommt ihr auf einmal her. Und Kisa, solltest du nicht im Krankenhaus bleiben?!“, fragte Sato leicht böse. „Verzeih mir... Aber...“ „Is das jetzt net egal? Was soll dieser Eisberg da, Sato?“, fragte Seiji ganz direkt. „Wo kommt der her?“ „Das wissen wir selbst nicht“, antwortete meine Mum und sah zu Voltaire. „Und ich denke auch nicht, dass man uns die Umstände weiter erklären wird. Wir wissen nur, dass Tala ihn erschaffen hat... Oder eher sein gefallenes Bitbeast.“ „MOMENT!!! Soll das heißen, Tala und Tyson sind in dem Ding drin?!“, fragte ich schockiert. „Das is doch en Witz!“ „Dann schau mal auf die Übertragungswand“, forderte Mum mich auf. Wir vier taten was sie sagen und merkten sofort, dass sie uns nicht auf den Arm nahm.

Entgeistert starrten wir alle auf die Szene, die auf dem Monitor zu sehn war und wie in Tyson´s sonst selbstbewussten Gesicht Verzweiflung und wenn net sogar Angst aufstieg. Doch jeder von uns hätte Angst gehabt, wenn statt nem Bitbeasts etwas über einem schwebte, dass mehr einer Sonne glich.

„Das sieht... Nicht gut aus...“, sagte ich und schluckte vor Nervosität. „Sato, können wir denn gar nix für den Jungen tun?“, fragte Miyako. „Ich wüsste net was. Tyson und Dragoon sind auf sich allein gestellt, genau das, was Tala wollte... Gott steh dem Jungen bei.“ „Er sollte ihm aber mal BALD beistehen!“, bemerkte meine Mutter skeptisch wie nervös, während Tala´s Gelächter durch die Arena hallte und wir weiter auf die Szene starrten. Gerade um zu sehn, was diese »Sonne« eigentlich anrichten konnte.

Sie schoss Blitze um sich, alles was sie trafen wurde zu Kleinholz. Und sie kamen auch auf Tyson zu. Grelles Licht bedeckte den gesamten Bildschirm und machte es uns unmöglich, etwas zu erhören. Ein Knall war zu hören und man hörte Kenny von unten aufschreien. Ayako hält sich erschrocken die Hand vor den Mund, meine Mutter schaute bedrückt zu Boden, während der Rest von uns nur wie versteinert auf die Übertragungswand sahen.

„Tyson...“, sagte ich nur geistesabwesend und senkte den Kopf. Und das ellenlange Schweigen des Publikum ließ unsere Launen und Hoffnungen noch weiter ins Bodenlose sinken. Nein, einer schwieg net.

Voltaire´s Lachen beendete die Stille. Wir schauten zu ihm, da er kaum drei Meter von uns weg saß und warfen ihm verachtende Blicke zu, als wir das selbstgefällige Grinsen sahen.

„Wie können Sie nur lachen, wenn ein unschuldiges Kind wahrscheinlich schwer verletzt, wenn net sogar tot ist?“, schrie meine Mum wütend. „Das soll nicht mein Problem sein. Ich bin in keinerlei Weise für sein Schicksal verantwortlich. Der Junge hatte doch von Anfang an keine Chance, keine Frage. Und da wollt ihr noch an so was wie einen »gütigen Gott« glauben? Lächerlich!“ „Sie...“, knurrte Mum wütend, doch wurde sie von einem Leuchten an ihrer Halskette abgelenkt. Es war ihr Soul der aus unerklärlichen Gründen leuchtete. Aber net nur ihrer, jeder einzelne Soul leuchtete. Nur bei mir gab es eine andere Lichtquelle. Bei mir kam das Leuchten aus meinen Beyblade und er strahlte helle, als die Steine meiner Verwandtschaft.

„Was bedeutet das, O-nee-chan?“ „Ich hab keinen Schimmer...“, antwortete ich nur baff. Wir starrten immer noch auf meinen Blade, bis das Leuchten verschwand... Und das Bild von Dramania auf dem Chip ebenso.

„HÄ?!? Ey, wo is mein Bitbeast abgeblieben?! Hallo?!“ „Ich denk, ich weiß wo“, sagte meine Tante und zeigte mit ausgestreckten Zeigefinger auf die Übertragungswand. Das grelle Licht hatte sich so langsam verzogen und man konnte wieder Umriss erkennen.

Wir konnten Tyson erkennen und wir waren erleichtert als wir sahen, dass es ihm offensichtlich gut ging. Irgendwas hatten ihn beschützt, doch was, war uns noch unklar. Doch dann sahen wir auch schon den Ursprung des Wunders.

Erst sah man nur Dragoon, der sich wie eine Mauer vor Tyson gestellt hatte um ihn so zu schützen. Doch irgendwas war da noch. Man hörte ein Fauchen und zu Dragoons Rechten trat Dramania hervor.

Ein entsetztes Stöhnen kam von uns und der Mund blieb offen, als erneut ein Brüllen folgte und zur Linken Drigger erschienen.

„Das gibt´s net! Ich dachte, Drigger wär fort!“ „Anscheinend aber nicht so, wie wir dachten“, antwortete mein Onkel Teru. „Drigger muss irgendwie in Tyson´s Blade gekommen sein, um ihm so beim Finalkampf beiseite stehn zu können.“ „Aber warum erst jetzt? Warum ist er nicht schon in der ersten Runde aufgetaucht?“, fragte Mum. „Vielleicht... hat er eine Art Schlüssel gebracht... Uns!“, erklärte mein Onkel weiter und starrte auf unsere Anhänger. „Und Dramania wollte auch helfen. Irgendwie hat sie es geschafft, mit Hilfe unser aller Astralwellen ihren Blade zu verlassen und in Tyson´s zu gelangen! Anscheinend wollte es das Schicksal, dass wir dadurch Tyson so helfen können, obwohl wir von ihm abgeschnitten sind.“ „Aber... wie kann das sein?!“, stammelte Voltaire entsetzt, er schien net einmal gehört zu haben, was mein Onkel zuvor gesagt hatte. „Was soll das alles?!“ „Das kann ich Ihnen sagen!!! DAS ist Gottes Wille!!“, rief ich selbstsicher zu Voltaire, der mir daraufhin verachtende Blicke zuwarf. Ich selbst schaute wieder voller Begeisterung auf den Bildschirm, wo immer noch Dramania und Drigger an Draggon´s Seite standen. Und nicht nur sie... Dranzer und Dracil waren nun auch noch an seiner Seite. Somit waren alle Bitbeasts der Bladebreakers in einem Blade vereint und zum Kampf bereit.

„Pah! So ein Unsinn!“ „Keineswegs!“, rief Sacré´s Stimme, als dieser hinter uns stand. „Dragoon.. Dracil, Drigger.. Dranzer... Und Dramania... Sie sind die Schutzpatronen er fünf Himmelsphären. Sie haben damals über allen anderen Bitbeasts die Truppen geführt, bis Dämonen und Abschaum wie du es bist sie aus dem Himmel vertrieben und eingesperrt haben. Das diese fünf Kinder zueinander gefunden haben ist kein Zufall. Denn nun werden sie das hier entgültig beenden!“ „Das glaub ich erst, wenn ich es sehe!“ „Oh, das wird schneller kommen, wie du denkst!“, meinte ich hämisch, während ich weiter Tyson beobachtete mit unseren Bitbeats an seiner Seite. Er grinste schließlich, obwohl er vor ein paar Sekunden noch verwirrt dreingeschaut hatte.

„Kisa... Max.. Kai.. Kenny.. Und Ray”, sagte unser Freund und durch die Lautsprecher konnten wir ihn auch alle deutlich hören. „Wir haben viel durchgemacht... Und ich werde alles dafür tun, damit unser Traum wahr wird und eure Bitbeasts retten kann. Und mit euch an meiner Seite werde ich niemals verlieren!! Wir haben als Team angefangen und werden das auch als Team beenden!!! Hast du gehört, Tala?! Ich werde nicht verlieren!!“ „Nette Rede, Tyson! Aber das ist immer noch ein Spiel, in dem der Stärkere gewinnt! Hast du verstanden!? DU BESIEGST MICH NIEMALS!!!!!“

Was daraufhin passiert war, ging für uns zu schnell um es wirklich zu begreifen. Die Bitbeasts, die anscheinend diese komische Sonne gebildet hatten, kamen heraus und stürzten sich auf Tyson, ebenso unsere Bitbeasts, die ihm zur Verfügung standen. Sie trafen frontal aufeinander, doch wie es schien, waren unsere Bitbeasts stärker und flogen direkt auf die schwebende Feuerkugel zu. Die fünf Bitbeasts verschwanden in ihr, bis diese sich plötzlich zusammenzog und nur noch eine Explosion zu hören und grelles Licht zu sehen war. Und diesmal hatte dies solch gigantische Ausmaße, dass es aus der dicken Eiswand des Eisberges drang und dieser nun endlich auch weggesprengt wurde.

Und ehe sich der weisse kalte Nebel, der durch die Zerstörung des Eisberges entstanden war, verzogen hatte, flogen kleine bunte Lichter durch die Arena und verschwanden in den Beyblades der anwesenden Blader. Auch ein rosafarbener Lichtstrahl verschwand in meinem Beyblade und auf dem Bit erschien wieder Dramania´s Bild.

„Drami ist wieder da!“, jubelte ich. „Aber was ist mit Tyson hat er gewonnen?“, fragte Teru und schaute gespannt zur Arena hinunter. Der Nebel war noch nicht ganz verschwunden, aber man konnte Tala und Tyson sehn, die sich gegenüber standen und starre wie verschöpfte Blicke zuwarfen.

„Meine Damen und Herren, dies ist eine gigantische Show, die die beiden Jungs hier abgeben. Aber noch immer haben wir keinen Gewinner!“, sprach der DJ ins Mikro und das Publikum wurde nur nervöser. Sämtliche Blicke waren auf Tala und Tyson gerichtet und warteten, bis sich auch der letzte Rest des Nebels verzogen hatte. Mann konnte zwei Beyblades sehn, einer lag auf dem Boden, der andere drehte sich noch. Doch konnte keiner sagen, welcher von beiden es war und wir alle warteten auf das Ergebnis des DJs.

Er schaute einmal hinunter zur Arena, bis er wieder ins Mirko sprach.

„Ich korrigiere, wir haben einen Gewinner! Und der neue Weltmeister ist TYSOOOOON!!!!“ „TYSON!!! DU HAST ES GESCHAFFT!!!“, schrie ich begeistert, die Menge jubelte laut. Es war kaum zu glauben.

Die Zuschauer waren nicht zu bremsen. Sie sprangen von ihren Sitzplätzen und rannten zum neuen Weltmeister. Auch ich und meinem Familie blieben nicht lange an unserem Standpunkt. Als ich kaum noch einen Meter von ihm entfernt war, sprang ich ihm in die Arme. Dann sprang noch Max auf uns und wir fielen fast alle zu Boden, doch Tyson schaffte es noch, einen festen Stand zu finden.

„Tyson, du hast ihn besiegt!!! Wir haben unsere Bitbeasts wieder!!!“, quietschte Max. „Als unsere Mühe hat sich endlich bezahlt gemacht!“ „ja, aber ohne euch hätte ich es nicht geschafft!“, meinte Tyson etwas verlegen und sah jeden von uns an. „Ich danke euch, Leute, dass ihr an meiner Seite wart...“ „War doch selbstverständlich. Ohne uns wärst du ja aufgeschmissen“, lachte Kenny, doch wurden wir alle still, als Kai vor Tyson trat, erst nix sagte, aber ihm dann die Hand reichte. „Glückwunsch, Tyson. Du hast dich besser geschlagen als erwartet.“ „Oh Kai, du machst mich noch ganz verlegen.“ „Und tu doch nicht so, Kai! Du bist doch auch stolz auf Tyson. Und du hast Dranzer wieder“, sagte ich zu ihm mit einem Lächeln. „Kann sein...“, meinte Kai nur etwas sarkastisch, hatte es aber anscheinend doch nett gemeint. Als er mich ansah warf ich mich in seine Arme und umarmte ihn so fest ich konnte. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass wir es geschafft hatten... Es war einfach unglaublich, dieses Gefühl...

Doch war dieses Gefühl schnell verflogen...

Über Kai´s Schultern, sah ich erst wieder zu Tyson, der von Fans umjubelt und von meiner Familie und Mr. Dickenson beglückwünschte wurde und schließlich auf die Sitzbank, wo eigentlich noch unsere Gegner hätten sein müssen. Doch von den Demolition Boys – geschweige den Boris oder gar Voltaire – fehlte jede Spur.

„Stimmt was nicht?“, fragte mich Kai, doch war mein Mund erst zu trocken, als dass ich ihm sofort hätte antworten können. „Wo sind... Kai, wo sind die Demolition Boys hin?!“, fragte ich zitternd. „Oh, Scheiße! Macht schnell!!!“, drängte der Grauschopf uns und ich rannte ihm nach, Max, Tyson und Kenny schließlich hinterher. Durch die Arena in den Gang, direkt zum Umkleideraum der vier Beyblade. Wir traten regelrecht die Tür ein, doch fand nichts. Der Raum war vollkommen leer, weder die Jungs noch Boris waren noch anwesend.

„Wir sind zu spät. Sie sind schon abgehauen“, stellte Kenny bedrückt fest. Ich sah noch einmal durch den Raum, bis ich wütend mit der Faust gegen die Wand schlug.

„Kisa?“, fragte erneut Kenny vorsichtig. „Sie sind weg... Die Demolition Boys sind weg...“, sagte ich langsam, als würde ich selbst erst begreifen müssen, was ich überhaupt sagte. Trauer kam in mir auf. Ich hatte es vergeigt...
 

So, an der Stelle ist die erste Beyblade Staffel offiziell vorbei. Dafür die Guardian Staffel aber nicht x3 Es wird noch etwas Zeit in Russland verbracht, ehe es wieder nach Japan geht und da noch en bissel was abgeht. Heißt: Aber hier bestimme ich den kompletten Storyverlauf %D Strike!

Klagegesang

Zum Thema: Glaube und Religion

Ich selbst bin auch recht gläubig (wer hät´s gedacht?), allerdings sind solch überkandierte Pfarrer meine Todfeinde und unterstütze das Glaubensbild der Kirche nicht (erinnert ein wenig an Jan Hus).

Für den kursiven Text hab ich extra meine Bibel aus dem Schrank geholt und war fasziniert von der zwei Zentimeter hohen Staubschicht xD Mir kam anfangs, als ich Tala´s Sinnbild über Gott und Leid schrieb tatsächlich die Geschichte von Hiob in den Sinn und benutzte sein Klagegebet für den Teil (der mal wieder in größter Eile entstand), daher auch der Titel. Ja, ich bin unkreativ :3 (Über das Ende war ich aber erfreut. In Reli hatte ich nur gelernt, wie Satan und Gott die Wette abschlossen und Hiob leiden musste. Von dem Happy End, dass Gott ihn von seinem Leid erlöste und ihm alles, was er verloren hatte wiedergab (und zwar doppelt), hat mir keiner was erzählt. Irgendwie typisch Kirche Oo)
 

- Klagegesang
 

„Hey Leute!“ „Ray! Alles wieder klar bei dir?“, fragten wir Ray und strahlten über das ganze Gesicht, als der Chinese aus der Empfangshalle des Krankenhauses trat und zu uns nach draußen kam. Wir alle, die Bladebreakers und der jüngste Teil meiner Familie war gekommen um ihn abzuholen. Er hatte noch einen Grips am linken Arm, aber ansonsten sah er wieder topfit aus.

„Alles wieder okay. Die White Tigers sind heute Morgen noch da gewesen und haben sich verabschiedet, ehe sie wieder nach China fliegen. Und mein Arm braucht noch ein, zwei Wochen, dann ist er wieder so gut wie neu. Aber irgendwie scheint ihr mir ein wenig deprimiert“, stellte der Chinese fest und verkniff mir mit aller Macht ein lautes Seufzen. Man könnte machen was man wollte, doch Ray konnte man nur schwer an der Nase herumführen.

„Es geht um die Demolition Boys, stimmt´s?“, fragte Ray und wir alle nickten. „Boris ist uns entwicht. Und wir kommen nicht einmal mehr in die Nähe der Abtei“, erklärte Kenny traurig. „Überall lauern Dämonen herum und Personal versperrt den Weg für Unbefugte. Ich glaub, nicht mal ein Floh würde da unbemerkt reinkommen.“

Und bei dem Gedanken, dass die Demolition Boys immer noch an diesem scheußlichen, gottverlassenen Ort waren kränkte mich und ein kalter Schauer fuhr mir den Rücken runter.

Wir machten uns zu Fuß wieder auf den Weg, doch sagte keiner etwas, die Stimmung war ein wenig erdrückend. Dies passte Max, Tyson und Ayako, die ja unsere Optimisten waren, nicht sonderlich und die drei fassten sich den Entschluss, etwas Freude aufzubereiten.

„Hey, jetzt lass das Trübsal blasen. Vielleicht geht es ihnen ja doch besser, wie du denkst. Außerdem untersucht Mr. Dickenson das alles schon seit langer Zeit. Sie werden ein Haufen Beweise haben und bald werden die Behörden den Laden dicht machen“, meinte Tyson selbstbewusst. „Vergisst du da nicht eine Kleinigkeit? Wenn da en Haufen Menschen mit Schusswaffen, ein Gebäude stürmen, dass voller Mutanten, Untoten, Dämonen und Irrer ist... Was glaubst du wie das endet?“ „Ich hass es, wenn du so verdammt pessimistisch bist, weißt du das?“ „Ich bin nicht pessimistisch, sondern realistisch!“, verteidigte ich mich selbst. „Wäre uns neu“, meinte Teru. „Wer hat dich denn gefragt? Ich mach mir halt auch meine Gedanken um...“ „Tala!“, rief Max plötzlich auf. „Ja, um den jetzt nicht unbedingt aber...“ „Nein, ich meine, er steht da vorne!“ „Hö? Echt?“, fragte ich und schaute gerade aus. Und da wirklich Tala. Er schnaufte und hatte sich erschöpft gegen die Wang gelehnt.

Die bemerkte aber keiner von uns so richtig, wir liefen nur, arglos wie wir eben waren zu ihm hin und riefen immer wieder nach ihm.

„Tala! HEY, Tala!!“, riefen noch einmal ganz laut und blieben neben ihm stehn. Der Rothaarige schaute aber erst einige Zeit später auf, wirkte erst überrascht und dann ein wenig desinteressiert.

„Ich sehe dumme Menschen...“ „Hö? Echt jetzt?“ „Kisa, ich glaub, der meint uns“, erklärte Seiji etwas verwirrt über Tala´s Reaktion. „I wo, wir sind doch nicht blöd.“ „Ich würde lieber mal wissen, was unseren Schlauberger hierher bringt. Hast du mal wieder was ausgefressen?“, fragte Kai mit verschränkten Armen vor der Brust, doch Tala grinste nur. „Wie kommst du denn darauf? Darf man nicht mal mehr en Spaziergang machen? Mir geht´s bestens!“ „DA! Schnappt ihn euch!“, riefen ein paar Männer, die gerade in dem Moment um die Ecke kamen und dabei auf Tala zeigten. Laut den Uniformen Wachen aus der Abtei und jeder von uns konnte Tala laut fluchen hören, als auch er sie sah.

„Und du bist sicher, dass du keine Probleme hast? Sieht nämlich grad nicht gut für dich aus“, sagte Kai gehässig, aber Tala knurrte nur. „Alles in Ordnung... Ich hab alles unter Kontrolle.“ „Sieht aber net so aus, Rotfuchs“, meinte Teru und hielt schon seinen Stein in der Hand. „Die Typen sind doch Ghouls. Also wär es am besten, wenn wir sie gleich erledigen.“ „Aber doch nicht hier!“, protestierte Kenny. „Wenn das einer merkt!“ „Dann können wir unsere Bitbeasts auch vergessen“, sagte Max verzweifelt. „Und was dann?“, fragte Tyson, während die Ghouls auf uns zu kamen. Wir dachten daran wegzurennen, bis ein Auto neben uns anhielt und die Fahrertür aufgeschlagen wurde.

„Hat wer en Taxi bestellt?!“, grinste der Fahrer uns an, der sich überraschenderweise als Yochel, meinen besten Kumpel rausstellte.

„Y... YOCHEL?!“, schrieen einige von uns auf. „Wie kommst du hierher?!“ „Später. Steigt ein, Kiddies!“, forderte er uns auf und wir stiegen reihenweise ins Auto. Tala weigerte sich erst, wurde aber von Tyson und Teru ins Auto gequetscht. Kaum war die Tür zu schon trat mein braunhaarige Freund aufs Gas. Nur wurden wir unsere Verfolger nicht los.

„Sag mal, sind das Roboter oder was?! YOCHEL, MACH SCHNELLER!!! Wir müssen die los werden!!“, schrie Teru wild herum und quetschte sich auf den Beifahrersitz, wo aber schon Max saß. „Das Baby hat aber leider net mehr drauf!“ „Wieso hast du überhaupt en Auto? Du bist siebzehn, du dürftest net mal en Führerschein haben!!“, stelle ich fest. „Den hab ich mir von nem Kumpel geliehen und seine Karre dazu.“ „DU HAST WAS?!?!“, schrieen wir alle entsetzt. „Hey, take it easy! Ich weiß, was ich tu, ich hab das oft genug im TV gesehen“, meinte er ganz gelassen, fuhr scharf um eine Kurve, so das wir alle zur Seite kippten. Wenn das nicht schon genug war, fuhr er über eine rote Ampel.

„DU IDOT!!! DIE AMPEL WAR ROT!!!“, schrie Tyson. „Tz! Was is schon ne Ampel?! Mir machen diese Typen mehr Sorgen! Ich kann die net abschütteln. Was sind en des für welche?“ „FRAGT NET! FAHR!!“, keifte ich ihn an und flog zurück auf den Rücksitz, als Yochel plötzlich in den Rückwärtsgang schaltete. Der Wagen sauste an unseren Verfolgern vorbei und fuhr schließlich wieder vorwärts in die nächst gelegenste Straße rein.

Wie Yochel es schließlich zu unserem Hotel geschafft hatte, war mir schleierhaft, aber auch egal, die Hauptsache war, das wir erst einmal dort waren. Doch sicher waren wir immer noch nicht, vom anderem Ende der Straße kamen diese grotesken Kerle wieder angerannt, mit einer Geschwindigkeit, die jeden Sprinter vor Neid erblassen werden würde.

Panisch packten wir Tala und denn noch immer ahnungslosen Yochel und zerrten sie ins Hotel. Und auch, wenn unsere Verfolger vor der Eingangstür inner hielten, trauten wir uns kaum zurückzuschauen, aus Angst, sie würden uns doch kriegen. Erst als wir in unser Zimmer rannten und Kenny, nachdem wir alle im Zimmer waren die Tür zuschlug fühlten wir uns vollkommen sicher.

„Sind wir sie los?“, fragte Kenny außer Atem. „Ich hoff es“, antwortete ich erschöpft. „Oh Gott, dass ist doch asozial.“ „Was haben sich die den in den Kaffee gekippt? So schnell wie die kann doch kein normaler Mensch rennen“, sagte Yochel und schnaufte vor Erschöpfung. Wie Recht er doch hatte.

Doch augenblicklich fielen unsere Blicke wieder auf Tala. Er kniete auf dem Boden und schnaufte ununterbrochen.

„Hey, Tala. Alles okay bei dir?“, fragte Max vorsichtig, doch der Rotschopf schlug seine Hand weg. „FASS MICH NICHT AN!!! Was fällt euch überhaupt ein, mich einfach gegen meinen Willen hierher zuschleppen?“ „Entschuldige, aber wir wollten dir nur helfen!“, protestierte mein Cousin. „Du könntest wenigstens so tun als hättest du Benehmen und »Danke« zu deinen Rettern sagen!“ „Rettern? Eher Kidnapper!“ „Und ich finde, du bist de letzte, der ne Predig über Benehmen halten sollte, Teru!“, meinte ich. „Ach komm, du bist auch net Mutter Teresa.“ „SAG DAS NOCH MAL!!!“ „NEEEEEEEEIIIIIN!!!“, schrie er auf, als ich ihn wütend ansprang. Ayako versuchte dazwischen zu gehen und uns irgendwie auseinander zu bekommen. Seiji schüttelte nur fassungslos den Kopf – er war diese Szenarien ja auch net gewohnt – und die Jungs hielten sich raus. Sie wussten schließlich, was gut für sie war. Yochel lächelte. Er hatte schon immer eine Schwäche für unsere Gezicke gehabt und liebte unser Gebrüll.

Ayako schaffte es schließlich uns auseinander zu bekommen und darauf fiel mein Blick auf Kai, er leicht schmunzelte. Offensichtlich fand er es genauso amüsant wie Yochel (was auch das einzige war, worin die beiden sich ähnlich waren).

„Was zum...“, murmelte Tala nur entsetzt und wisch von mir und Teru weg, ließ uns dabei aber nicht aus den Augen, bis er neben Kai stand. Mittlerweile war sein Schmunzeln verschwunden und hatte sich zu einer genervten Miene verzogen.

„Weißt du, Kai“, fing Tala an. „Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, warum du dein Team erlassen hast. Ich dachte ja echt, es sei nur wegen Black Dranzer... Wie man sich irren kann.“ „Das Leben ist eben voller Überraschungen, nicht wahr?“, meinte Kai zynisch. „Und weißte du was? Ich hab auch eine Überraschung für dich.“ „Mach Sachen“, meinte Tala nur gelassen, doch schaute auch er stutzig, als Kai und alle, abgesehen von Tala nach draußen schleppte. Und schließlich, als nur noch Tala im Raum stand und verwirrt dreinschaute, knallte der Grauhaarige die Tür zu und schloss sie ab.

„Hey, was... KAI!!!! MACH DIE TÜR AUF!!!“, schrie Tala und hämmerte wie wild gegen die Tür. „Vergiss es. Wenn uns die Dämonen mit dir sehn, haben wir nur wieder den Ärger am Hals. Du bleibst hier, bis wir wissen, was wir mit dir machen!“ „KAAAAAI!!! DAS KANNST DU NICHT MACHEN!!!! DU AAAAAAARSCHLOOOOOOCH!!! ICH BRING DICH UUUUUUUM!!!“ „Findest du das nicht etwas... mies?“, fragte Kenny schüchtern. „Er braucht ne Auszeit. Der ist fast schon so en Katastrophen-Magnet wie Kisa.“ „BITTE?!“, fragte ich empört und wütender, doch wurde das von Tala´s Gebrüll locker überhört. Yochel lachte.

„Der hat ja en ziemliches Organ. Hätte nie gedacht, dass es jemand gibt, der noch lauter schreien kann als Suzuki.“ „Ob der sich wieder beruhigt“, fragte sich Max skeptisch. „Lass ihn einfach. Spätestens in ner Viertelstunde hat er keinen Bock mehr“, antwortete der Grauhaarige. „Und wo sollen wir unterkommen, Herr Superschlau?“, fragte Tyson. „Im Nachbarzimmer oder? Eure Eltern sind ja eh wieder unterwegs, oder irre ich mich?“, fragte Seiji. Teru und ich antworteten nur mit einem Kopfschütteln. Wir gingen ins Nachbarzimmer. Tatsächlich war niemand von den Erwachsenen hier. Seit dem Finale liefen die Verhandungen gegen Biovolt auf Hochtouren. Sie hatten sich sofort wieder aus dem Staub gemacht, zusammen mit Mr. Dickenson. Wahrscheinlich waren sie kurz hier um alles zu besprechen und sind dann verschwunden – mal wieder ohne was zu sagen. Typisch.

So saßen wir schließlich im Kreis und einige fielen über die Teekanne her, die anscheinend von unseren Eltern vergessen wurden, während wir Tala´s Gebrüll lauschten

Und haargenau fünfzehn Minuten später herrschte Stille.

„Er hat aufgehört“, sagte Tyson überrascht. „Kai hatte tatsächlich Recht.“ „Unterschätze nie meine Forschungsergebnisse.“ „Sind die auch der Grund dafür, dass du ihn eingesperrt hast?“, fragte Seiji vorsichtig. „Das war, damit wir sicher sind... Diese Typen sind ja nur hinter ihm her, net hinter uns. Wenn der immer bei uns rumhängt wie eine Klette, haben wir bald keine Ruhe mehr. So können wenigstens Zeit schinden.“ „Und er geht dir nicht auf die Nerven, gell?“, fragte Tyson etwas gehässig. „Das auch.“ „Wer waren die Typen überhaupt, ich weiß es jetzt immer noch nicht“, sagte Yochel und starrte jeden von uns an, doch versuchten wir alle seinen Blicken auszuweichen, woraufhin er zu schmollen anfing. „Tz. Und dafür fahr ich extra hierher.“ „Wir können ihn auch nicht da halten wie eine Art Hamster. Außerdem, was sollen wir den Erwachsenen sagen?“ „Am besten gar nichts!“, antwortete Ray meiner Cousine. „Wir müssen bei der Sache auch an Tala denken. Ich hab ja keine Ahnung, wie viel Tala von dem allen weiß, aber wir müssen ihn ja nicht unbedingt noch damit belasten.“ „Könntet ihr mal aufhören mich zu ignorieren?!“ „Aber ihn einzusperren finde ich trotzdem nicht gut.“ „Da hat Kenny Recht!“, stimmte ich ihm zu. „Unkraut vergeht nicht. Tala wird´s überleben“, meinte Kai nur. „Darf ich ihm wenigstens en Tee bringen? Auch ein Hamster braucht was zum überleben.“ „Mach, was du nicht lassen kannst“, sagte Kai, doch war ich schon weg, mit der Teetasse in der Hand. Mit dem Schlüssel schloss ich die Tür auf, setzte ein nettes Lächeln auf und trat ein.

Tala saß allerdings nur ruhig auf dem Bett; schmollte und saß mit dem Rücken zu mir. Zwar schaute er kurz über die Schultern, sprach aber nicht mir mit.

„Ich seh, du bist noch sauer...“, stellte ich wenig überrascht fest, lächelte aber und reichte ihm die Tasse. „Aber Kai hat vielleicht net ganz unrecht. Fürs erste bist du und auch wir sicher. Und mit der Zeit verstehn wir uns sicher. Die Jungs sind alle voll nett, wir werden sicher gute Freunde.“ „Tz... Also wirklich...“, schnaufte Tala geistesabwesend. Als wir Blickkontakt hatten, versuchte ich weiterhin zu lächeln, auch wenn ich nichts verstand.

„Ähm, was meinst du..?“ „Echt, was findet Kai an so einer wie dir?“ „Was soll das bedeuten »so einer«?!“, fragte ich leicht wütend. „Er hätte sich zu Beispiel eine mit mehr Grips angeln können, die dazu weniger nervt, statt immer ihre Klappe aufzureißen und glaubt, dass alle Leute einen Zuckerwattekern unter ihrer rauen Schale hätten. Ne richtige Frau, statt so einer nervigen Göre, wie dir“, erklärte Tala und ich selbst schluckte bei den harten Worten. Dann fasste sich der Rothaarige an die Stirn und schüttelte mit dem Kopf.

„Gott im Himmel, wieso bin ich es immer, der auf solche Leute treffen muss?“ „Sag mal, Tala… Bist du eigentlich gläubig?“, fragte ich naiv. Ich hoffte auf eine schnelle Antwort, doch schien sich die Stille ins Unendliche zu ziehen. Es dauerte, bis Tala über seine Schultern zu mir blickte.

„Wie.. Kommst du darauf?“ „Das war eigentlich ne spontane Frage. Aber wenn wir schon dabei sind. Ich mein, jeder hat doch mal an Gott geglaubt und wenn´s als Kleinkind war. Und ich würde gern wissen, ob du das immer noch tust“, erklärte ich lächelnd, hingegen Tala´s Gesicht immer finsterer wurde. „Natürlich nicht! Als ob ich mir Gedanken über irgendwas machen würde, was fernab jeder Logik ist, dazu überhaupt nicht bewiesen, wenn nicht ganz erfunden?“ „Aber... Ich bin doch ein Engel. Zwar nur ein Halber, aber bin ich deswegen zur Hälfte erfunden? Ich selbst kenn auch echte Engel und die bilde ich mir garantiert net ein! Soviel also zu deiner Logik“, meinte ich, klang dabei etwas eingebildet, doch setzte mein schlechtes Gewissen ein, als Tala wieder verstummte.

„He, das war net persönlich“, lachte ich. „Ich hab nix gegen Atheisten. Ich spinn nur immer etwas rum und kann mir die Wahrheit nur schwer verkeifen.“ „Schon gut. Denk und glaub was du willst. Mich interessiert es nicht. Gott, Himmel, Hölle, das alles ist und bleibt nur eine Lüge der Menschheit!“ „LÜGE?!?! ICH HÖR WOHL SCHLECHT!!!“, schrie ich empört auf. „Was fällt dir überhaupt ein hier den Superschlauen raushängen zu lassen?! Als ob du die Weisheit mit Löffeln gefressen hättest, um Gott als Lüge hinzustellen!! Glauben ist eine Sache, aber ich lass mich net von so nem Klugscheißer wie dir als dumm hinstellen! Beweis lieber das Gegenteil, ehe du so eine Behauptung in die Welt setzt, zumal ich ein lebender Beweis bin!!“ „Ach, soll ich lieber tagein, tagaus in der Kirche hocken und meine Zeit mit rumkriechen und Hände falten vergeuden, so wie du?“, sagte er zynisch. „Ich geh aber net in die Kirche. Ich krieg gerade mal das »Vater Unser« zusammen.“ „Es geht ums Prinzip! Auch wenn ihr offensichtlich echt seit, seh ich keine Grund meine Meinung über euch Pack zu ändern. Soll ich etwa an so was glauben?! An Engel, die nur danebenstehen, wie unschuldigen Leuten Leid zugefügt wird?! An einen Gott, der nichts tut, wenn Kinder um Hilfe schreien?! Daran soll ich glauben?!“ „Du...“

Die Erkenntnis kam spät, es dauerte, bis ich es begriffen hatte, daher sprach ich auch sehr langsam. Ich hielt es anfangs für absurd, doch wie länger ich darüber nachdachte, um so wahrscheinlicher wurde es.

„Du warst das! Du warst das Kind in meinen Träumen. Der kleine Junge, der immer um Hilfe gerufen hat.“ „Sieh an. Meine Rufe hat ja doch jemand gehört. Jahre zu spät, aber es ist besser als gar nichts. Hiob hatte ja auch tagelang im Dreck gesäßen, bis dieser feige Hund, der sich Gott nannte blicken ließ. Ich dachte ja, bei einem Kind würde eher etwas in Bewegung setzen... Schien mich ja geirrt zu haben. Hat einfach zugesehen wie kleine Kinder zu Maschinen wurden, ohne eigenen Willen. Normalerweise hätte er die Abtei in Schutt und Asche verwandeln sollen, wenn er doch so barmherzig ist. Ein toller Gott ist das, der einem überhaupt net hilft!!“ „Halts Maul...“, knurrte ich. Meine Finger verkrümmten sich, die Tasse in meiner Hand zitterte, bis ich sie Tala schließlich entgegenwarf. Dieser aber wich aus und das weisse Porzellan zerschälte an der Wand.

„DU VERDAMMTER ARSCH!!! Tust so stark, dabei quengelst du rum wie so en dummes Kind! Gott hat dir also net glei geholfen!! NA UND?! Es gibt genug Leid auf der Erde, also tu net so, als seiest du das einzige Opfer!! Leid gehört zum Leben wie Freude und man muss lernen das zu überwinden, anstatt sich in den Dreck zusetzen und rumzuheulen! Gott hat keine Schuld, du bist selber dran Schuld wenn du net in der Lage bist alleine auf die Beine zu kommen!!“ „DU SCHNEPFE HAST LEICHT REDEN!!!“, schrie Tala mich schließlich an und zog mich an sich, indem er mich am Kragen packte. „DU WEIßT NET, WAS WIR ALLE ERLEBT HABEN!!! DU WEIßT NICHT WIE ES IST, EINGESPERRT ZU SEIN!!!! DU VERSTEHST ÜBERHAUPT NIX!!!“ „ICH VERSTEHE MEHR ALS DU DENKST!!!“, schrie ich zurück und riss mich von ihm los. „Wir haben alle Leid erlebt und sind immer wieder hochgekommen! Wir haben uns alle durchgeschlagen, auch ich und hab immer an Gott geglaubt. WEIL ICH GEKÄMPFT HABE, BIN ICH WEITERGEKOMMEN!!!! UND WENN DU AUCH NICHT ENDLICH LERNST ZU KÄMPFEN, WIRST DU EWIG AUF DER STRECKE BLEIBEN, DA HILFT DIR AUCH KEIN ENGEL UND KEIN GOTT MEHR!!!!“

Auch wenn ich überzeugt klang, hab ich beim Schreien gezittert. Tala´s Augen funkelten vor Wut und ich wartete darauf, dass er mit der Hand ausholte um zuzuschlagen.

Doch es geschah nichts, er starrte mich nur weiter hasserfüllt an.

Die Sekunden vergingen, dann drehte ich mich schließlich um und schaute den Rotschopf noch mal an, als ich die Klinke in der Hand hielt.

„WERD ERWACHSEN!!!“, brüllte ich ihm nach und knallte die Tür hinter mir zu, ging aber noch mal zurück um sie abzuschließen, wobei ich nicht dachte, dass Tala noch ans Flüchten denken würde. Wütend schritt ich wieder ins Zimmer zurück, wo noch immer mein Team war.

„He, Kisa, wie geht´s Ta...“ „SPRICH DIESEN NAMEN NET AUS!!!“, brüllte ich Tyson ins Gesicht und verschwand auf den Balkon. Ich war so wütend, dass ich gegen das Geländer schlug und kaum den Schmerz spürte, obwohl meine Hand leicht rötlich wurde. Mein Puls raste und mir wurde eiskalt und schwindlig.

„Was en Idiot. Der hat doch keine Ahnung... Und ich hab Fieber... Scheiß Fluch“, sagte ich zu mir selbst und senkte den Kopf. Der letzte Rest meines Steines hielt ich fest in meiner Hand.

„Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe,... Gott ist Liebe, hab ich Recht, Papa?“...
 

Warum gibt Gott den Menschen Licht und Leben, ein Leben voller Bitterkeit und Mühe? Sie warten auf den Tod, doch der bleibt aus. Sie suchen ihn viel mehr als alle Schätze. Sie freuen sich auf ihren letzten Hügel und jubeln beim Gedanken an ihr Grab.

Wohin mein Leben führt ist mir verborgen, mit einem Zaun hält Gott mich eingeschlossen.

Nur unter Stöhnen esse ich mein Brot, mein Klagen hört nicht auf, es fließt wie Wasser. Hab ich vor etwas Angst, so trifft es mich. Wovor ich zittere, dass kommt bestimmt.

Ich habe keinen Frieden, keine Ruhe, nur Plage über Plage fällt mich an.
 

„Leute, wir haben en Problem!“ „Der Kaffee ist leer?!“, fragte ich entsetzt, als wir allesamt am Frühstückstisch saßen. Nur Tyson hatte noch gefehlt, denn er war noch mal aufgesprungen – wenn nicht gerade freiwillig – um Tala zu holen und um mir bei meinem täglichen Kaffeekonsum zu helfen.

„Nee, Kaffee haben wir noch genug.“ „Da bin ich aber erleichtert“, meinte ich zufrieden. „Das Problem ist... Tala ist weg.“ „WAS?!?!“, schrieen wir auf, Seiji verschluckte sie dabei an seinem Morgentoast. „Als ich vorhin das Zimmer aufgeschlossen hab, war das Fenster offen und die Bettlaken hingen raus. Bestimmt is er in aller Frühe rausgeklettert.“ „In einzusperren war also doch keine gute Idee“, meinte Max schlüssig. „Euer Freund scheint es ja echt dick hinter den Ohren zu haben“, lachte Yochel auf, doch warf ich ihm nur wütende Blicke. „Unser Freund? Der rothaarige Idiot weiß bloß net, was gut für ihn ist.“ „Rothaariger Idiot? Ihr redet doch nicht etwa von mir, oder?“, sagte mein Onkel belustigt, da dieser plötzlich hinter uns stand. Wir lachten nur und schüttelten heftig mit dem Kopf, denn niemand von den Erwachsenen wusste, dass wir Tala hergeschleift hatten und ihm in unserem Zimmer versteckt hielten.

„W-W-Wo sind dann Ma und Serenity, Paps?“, fragte Teru erschrocken. „Noch bei Mr. Dickenson. Wir planen einen Frontalangriff auf die Balkov Abtei.“ „Ach? Ist das wieder einer eurer Wächterpläne?“, fragte Yochel ganz erstaunt und erst jetzt bemerkte mein Onkel das er, der ja eigentlich gar nichts von uns wusste sollte, auch noch dabei war. Wir anderen warfen meinem Kumpel verwirte Blicke zu.

„Was? Ich bin net blöd, man merkt doch, dass bei euch was faul ist. Und die Klischees treffen auch zu. Misaki is blond, Ayako blauäugig, die Rübe nervig…” „Hey!“ „Und du...“, erklärte Yochel weiter, doch blieb er bei Seiji hängen. „... bist mir immer noch unbekannt, aber bei dir finden wir sicher auch was.“ „Habt ihr mir nicht erzählt, der sei hohl?“, fragte Seiji verwundert Teru. „Is er auch, der tut nur so.“ „Hey, Herr Misaki. Erzählt mir mal lieber was Sie und Tantchen wieder ausgeheckt haben und was diese Balkov Dingens böses ausheckt“, forderte Yochel meinen Onkel auf und zündete sich eine Zigarette an. Das Wort „Tantchen“ im Bezug auf meine Mutter zu hören klang immer wieder seltsam. Ich wusste nicht genau, was zwischen seinen und meinen Eltern lief, doch hatten sie sich anscheinend sehr gut gekannt.

„Also, folgendes...“, begann mein Onkel Yochel zu erklären und kaum zwei Minuten später hatten sie sich ineinander verquatscht. Irgendwann machte Yochel merkwürdige Handzeichen hinter seinen Rücken, anscheinend um uns zu zeigen, das wir verschwinden sollten, damit Sato nichts merkte. Langsam stand einer nach dem andere auf und verschwand nach draußen, Kai und ich waren die letzten. Er hatte anscheinend keine Lust, da wir ja nach Tala suchen wollten, doch ich drängt ihn schließlich dazu und wir eilten dem Rest nach, während Yochel meinen Onkel weiter ablenkte. Und da sollte einer von uns noch einmal behaupten, er wäre hohl.

Draußen wartete noch Seiji auf uns und führte uns dann hinter das Hotelgebäude, wo der Rest schon stand und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, um auf die Bettlaken zu schauen, die aus dem Fenster hingen.

„Was meint ihr, wie lange ist der schon weg?“, fragte Max, als er zum Fenster raussah und zuschaute, wie sich die zusammengeknoteten Laken im Wind hin und her bewegten. „Bestimmt ne ganze Weile“, antwortete unser Teamkaptain. „Ich kenn diesen Kerl, er ist leidenschaftlicher Frühaufsteher. Selbst an Sonn- und Feiertagen steht er um fünf auf. Bestimmt hat er sich es noch im Bett gemütlich gemacht und ist gleich nach dem Aufstehen getürmt.“ „Das heißt, der Kerl ist wahrscheinlich schon über alle Berg!“, schlussfolgerte Teru daraus. „Nicht unbedingt. Vergiss nicht, Bruder, die Typen von der Abtei suchen ihn immer noch, daher wird er auch nicht gelassen durch die Straßen spazieren“, erklärte Ayako. „Sicherlich hält er sich versteckt, wenn nicht sogar in der Nähe.“ „Wenn wir ordentlich suchen, finden wir ihn.. vielleicht...“, meinte Max, auch wenn für einen kurzen Moment sein Optimismus wich und Kai genervt schnaufte. „Ahr, Tala dieser Schwachkopf...“, knurrte er schließlich. „Wer weiß wo der steckt.“ „Suchen wir ihn, eine andere Wahl haben wir sowieso nicht“, schlug Ray vor. „Na gut, Kai und ich gehen hier lang!“, sagte ich entschlossen wie spontan, packte den Grauhaarigen an der Hand und rannte sofort mit ihm weg, ohne irgendwas mit den anderen besprochen oder durchdacht zu haben.

Doch auf diesen Gedanken kam ich erst einige Minuten und Meter weiter.

„Tut mir Leid!“, jammerte ich, als ich in Kai´s wütendes Gesicht sah. „Ich hab schon wieder nicht nachgedacht.“ „Macht nichts. Mittlerweile gewöhnt man sich dran. Ich find´s sogar lustig.“ „Du lachst aber nicht.“ „Aber in meinem Inneren lache ich.“ „Lass deinen Sarkasmus ruhen. Suchen wir erst Tala“, sagte ich nervös und schaute die Straße immer mit den Augen ab, mit den Händen in meiner Jackentasche. Bis Kai eine herauszog und sie festhielt, während er mich ansah.

„Wieso machst du dir eigentlich so viel Sorgen um den?“ „Kai, wir können ihn doch nicht da draußen rumstreunen lassen. Vor allem nicht wenn diese Dämonen da rumlaufen.“ „Du benimmst dich, als wärst du seine Mutter. Tala ist ein großer Junge, er kann sogar schon allein aufs Töpfchen. Er kann auf sich aufpassen.“ „Das find ich nicht lustig!“, meinte ich beleidigt und dann liefen wir beide langsam die Straße runter. „Und was soll dann dieser plötzliche Mutterinstinkt?“ „Das ist kein Mutterinstinkt. Tala... Die Demolition Boys und ich haben da gewisse Parallelen im Leben. Negative Parallelen und ich möchte ihnen da gern helfen.“ „Und die sind?“ „Unwichtig!“, sagte ich schnippisch, fing mich aber sofort wieder. „Du sollst nur wissen, dass ich es ihnen nur gern ersparen möchte. Aber, hey, würde das euch Jungs betreffen, wär es nicht anders. Ich will ihnen nur helfen, auch weil sie sicher gute Freunde sind.“ „Und wenn sie keine wollen, so wie Tala.“ „Mir egal!“

Denn jeder braucht Hilfe. Man kann sich dagegen krümmen, aber dann wird man ewig auf der Strecke bleiben. Alles in sich reinfressen ist kein Zeichen von Stärke, sondern nur ein Zeichen der Angst, die Angst sich zu Öffnen und ehe man sieht, hatte man sich in seiner eigenen kleinen Welt eingeschlossen und den Schlüssel weggeworden. Das hatte ich nach langer, langer Zeit auch begriffen...

Gott ist Liebe...

„Wie ist eigentlich die Beziehung zwischen dir und Tala?“ „Wie meinst du das jetzt?“, fragte er skeptisch. „Na ja, du hast ja auch Teil deines Lebens dort verbracht. Sicher habt ihr euch doch gesehn. Und gestern wirktet ihr auch sehr vertraut. Wart ihr befreundet?“ „Du fragst ziemlich viel, findest du net?“ „Tschuldige...“, sagte ich und meine Stimme klang von Kai´s Reaktion eingeschüchtert. „Ahr, lass ruhig. Es sind begründete Fragen, die ich nur ungern beantworten würde, hätte ich eine Antwort.“ „Was jetzt?“, sagte ich verwirrt. „Das heißt, ich hab keine Ahnung! Ich erinnere mich kaum noch an damals. Und ich hatte nen ganz anderen Status in der Abtei als die anderen Jungs. Immerhin bin ich der Enkel des Chefs. Die Wachen dort dachten wahrscheinlich net mal im Traum daran, die Hand gegen mich zu heben, weil sie wussten, was ihnen dann blühen würde. Von den meisten Sachen die dort vorgingen, wurde ich abgeschottet. Ich weiß nicht, was anderen Jungs, geschweige denn den Demolition Boys alles passiert ist. Und nun, da ich weiß, dass die Dämonen und dieser Irrer, den ihr Leibhaftigen nennt auch mit drinstecken, will ich es gar net erst wissen.“

Kai´s Ansichten hatten etwas. Genau wissen, was dort alles vorging, wollte ich nicht. Ich wollte aber Tala verstehen. Unsere Schicksale waren sich ähnlich, wir hatten uns beide an ein letztes Rettungsseil geklammert, gehofft und auf Rettung gewartet. Nur gab es zwischen uns einen Unterschied:

Ich hielt mein Seil immer noch fest umklammert in meiner Hand.

Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe, Gott ist Liebe...

„War es auch das, was man euch in der Abtei gelehrt hat?“ „Was..?“ „Na ja... Das Gott euch nicht lieben würde. Du hast mir das damals gesagt. Und Tala schien bei dem Thema auch sehr gereizt und ich dachte...“ „Das hat nichts mit der Abtei zutun!“, sprach Kai dazwischen. „Die Abtei lehrt andere Dinge. Die menschliche Psyche und die Machtgier auf okkultischer Basis. Was »den lieben Gott« angeht... Nun, dass ist die Lehre, die mein Großvater zu pflegen gilt.“ „Voltaire ist echt schräg...“, sagte ich belustigt, wenn mir auch in dem Moment ein kalter Schauer über den Rücken lief. Voltaire war mir schon unheimlich genug, Kai musste dieses Gefühl nicht auch noch verstärken. Doch versuchte ich den alten Mann aus meinen Gedanken zu verbannen und versuchte weiter an Tala zu denken.

„Aber in Wirklichkeit machst du dir doch Sorgen um ihn“, sagte ich mit einem Lächeln. „Und das schließt du woraus?“ „Weil du so schrecklich nett zu ihm warst. ZU uns bist du auch immer so und du hast uns ja auch gern, oder? Ich hab dich durchschaut, wenn du grob zu jemanden bist, willst du ihm im Grunde nur helfen.“ „Eventuell...“ „HE, KITKAT!!“, hörten wir Teru rufen und Sekunden später sprang er schließlich auch vom Anhänger eines LKWs, an dem er sich festgehalten hatte. „Hast du dich eben hinter einen LKW gehängt?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. „Was soll ich machen, wenn du net an dein Handy gehst?! Für was hast du das überhaupt, wenn du nie rangehst?! Ach ja, wir haben Tala gefunden.“ „Echt?“ „Ja, aber er steckt in Schwierigkeiten. Cherry hängt ihm an den Fersen!“ „WAS?!“, schrieen Kai und ich auf. „Glotzt nicht und kommt. Ayako, Seiji und Max sind schon auf dem Weg. Tyson und Ray können sie sicher nicht lange in Schacht halten. Folgt mir einfach, wir müssen schnell zu ihnen.“ „Wehe du hängst uns an en LKW!“, schrie ich ihm noch nach, aber dies hatte der Orangehaarige anscheinend nicht vor. Er rannte davon und Kai ihm hinterher. Ich selbst versuchte zu rennen, doch fiel mir jeder Schritt schwer, als hätte ich Bleiketten an den Knöcheln.

„Beeil dich, Kisa! Wer weiß in was für Schwierigkeiten dieser Idiot jetzt schon wieder steckt!“ „Ja, ja, aber ich kann net so schnell!“, rief ich Kai zu und versuchte weiterhin mit ihm Schritt zu halten. Doch ich kam nicht nach, das Fieber stieg. Seit es am Tag zuvor wieder angesetzt hatte, ging es nicht mehr weg, egal wie sehr ich meine Kräfte schonte. Ich befürchtete das Schlimmste...

„Hey, Karottenkopf! Weißt du auch genau, wo wir hinlaufen?“ „Sicher bin ich mir sicher!“, rief Teru zu Kai. „Und wo sind sie dann?“, fragte dieser misstraurig. Plötzlich spürten wir eine leichte Erschütterung, blieben stehn und als wir uns umsahen, sahen wir Rauch nicht weit von uns entfernt aufsteigen.

„Beantwortet das deine Frage, Kai?“ „Und so was am helllichten Tag!“, meinte ich kopfschüttelnd und wir drei rannten wieder los, als auch noch andere Passanten anfingen der Rauchwolke zuzusehen, wie sie zum Himmel aufstieg.

Erneut war ich im Park gelandet, wo sich immer wieder russische Blader trafen um ihr Können unter Beweis zu stellen. Doch es warne keine Blader hier. Nur Tyson und Ray, die angeschlagen auf dem Boden lagen, ein paar Wachen aus der Abtei, die sie zudem auf den Boden festhielten... Und zum Schluss Cherry, die Tala an eine Wand gedrängt hatte und die Pistole an den Kopf hielt.

„TALA!!“ „Ich wusste, der bringt uns nur Ärger!“, meinte Kai, als ich auf die beiden zurannte. Kaum als Cherry mich bemerkt hatte, kamen noch zwei Wachen angesprungen und hielten mich fest. Kai und Teru wurde der Weg versperrt.

„Wisst ihr, dass ihr nervt?“, fragte Cherry. „Da will man seinen Job machen und ehe man sich versieht hat man mindestens drei von euch Bälgern am Hals. Sucht euch en Hobby, Kinder!“ „Sagt die Richtige!“, protestierte Tyson. „Schnauze, oder du bist nach dem Versager hier dran!“, drohte die Vampirin. „Wärst du in der Abtei geblieben und auf das gehört, was man dir sagt, hättest du wenigstens en schönen Ghoul abgegeben. Aber anscheinend bist du doch zu gar nichts zu gebrauchen. Sei froh, dass deine jämmerliche Existenz nun ein Ende hat.“ „NEIN!!“, schrie ich auf, wurde aber von den Ghouls zurückgehalten. Doch ein Beyblade durchbohrte ihn und traf schließlich Cherry an der Schläfe. Der Rest von ihnen wurde dadurch abgelenkt, dass Tyson und Ray nutzten, um auch ihnen mit ihren Blades den gar auszumachen.

„He, alles klar bei euch?“, rief Max, der mit Ayako, Seiji und Kenny angerannt kam. „Alles bestens wieder“, antwortete Ray, als er Drigger wieder in der Hand hielt. „Ihr wart keine Minute zu früh.“ „Ha, meine Forschungen haben sich bezahlt gemacht!“, jubelte Kenny und strahlte vor Glück. „Ich habe Cherry´s Angrifftechnik studiert. Sie ist sehr agil, doch bei ihrer Verteidigung vernachlässigt sie ihre linke Hälfte. Einen Angriff von links kann sie nicht so schnell ausweichen.“ „Was würden wir nur ohne dich machen, Kenny!“ „Zumindest würde er länger lieben!“, knurrte Cherry wütend, die plötzlich hinter Kenny stand und nach ihm ausholte. Seiji wollte ihn schützen, doch hatte der Vampir schließlich ihn erwischt und beide zur Seite geworfen.

„KENNY, SEIJI!!“ „Du bleibst hier!“, sagte sie und packte Ayako am Haarschopf, als sie zu den beiden rennen wollte. „AUA! Das tut weh, verdammt!!“ „HEY ALTE, LASS DIE FINGER VON MEINER SCHWESTER!!! Friss Feuer!“, rief Teru und warf ihr einen Feuerball ins Gesicht. Sie taumelte zurück und funkelte Teru böse an, während Ayako in meine Arme gefallen war.

„Ahr, euch Feuerwächter konnte ich noch nie leiden. Ihr prahlt immerzu mit eurer Stärke und reibt sie jedem unter die Nase. Aber ich hatte schon jeher etwas gegen Leute, die die Sonne repräsentierten. Um so schöner war es, wenn ich ihnen jedes Mal das Genick brechen konnte!!!“ „AHR! DIE ALTE HAT SIE DOCH NET MEHR ALLE!!!“, schrie mein Cousin, als es Energiebälle hagelte. Beim Ausweichen knackte Teru allerdings um. Er fiel auf den Boden, hielt sich den Fuß. Wir wollten ihm helfen, doch einige Energiebälle kamen uns entgegen und der Staub versperrte uns die Sicht. Einen hielt Cherry noch in der Hand, um ihn auf Teru zu feueren, doch ein Wasserstrahl schoss ihn ihr aus der Hand.

Und dann tauchten plötzlich zwei Personen auf, die ihr beide jeweils ein Katana an die kehle hielten. Zu ihrer rechten stand meine Mutter, zur linken meine Tante.

„Ma!“ „Tz, tz, tz... Immer wieder muss man euch den hals retten. Findest du es lustig, deiner Mutter Sorgen zu machen?“, meinte Miyako leicht verärgert. „Entschuldige...“ „Und was dich angeht, Vamp!“, sagte meine Mutter gereizt. „Lass es lieber und nehm deine Griffel von unseren Kindern. Mit zwei erfahrenen und vollentwickelten Wächtern kannst du dich nicht messen.“ „Pah. Spielverderber! Ihr hättet eure Kinder besser erziehen sollen. Verschwinde ich eben, ich weiß, wenn ich keine Chance und Bock habe. Soll Boris zusehen, wie er mit euch klarkommt! Und diesem Versager ist mir die Mühe nicht wert“, sagte Cherry beleidigt und verschwand augenblicklich.

Ein erleichterter Seufzer wich von uns, doch waren Mum und meine Tante nicht so entspannt.

„Ich hoffe, ihr habt eine Erklärung dafür, weshalb ihr einen armen Jungen erst entführt und dann eingesperrt habt.“ „Mama... Das ist wirklich nicht so, wie es aussieht. Wir wollten nur helfen“, erklärte Ayako schüchtern. „Wir wollen euch alles beichten, ganz ehrlich!“, meinte Teru, doch Mum und Miyako hoben nur misstraurig die Augenbrauen. „Das hat Yochel auch gesagt. Und jetzt hat er Ärger mit Sato, weil er ihn für dumm verkauft hat.“ „Da ist Onkelchen aber selber schuld“, sagte ich leise. „Und was den Jungen von der Abtei angeht... Moment, wo is der denn?“, fragte Miyako, als sie nach Tala schauen wollte, dieser aber weg war. Auch wir anderen schauten uns um und sahen ihn schließlich an einer Mauer entlang laufen. Doch wirkte er schwach, er torkelte durch die Gegend. Er fiel beim gehen fast hin, hielt sich aber wacker und lief weiter. Wir gingen ihm nach und als meine Hand seine Schulter berührte, schlug er sie sofort weg.

„Fass mich nicht an!“, sagte er patzig. „Hast du es immer noch nicht geschnallt, Blondie? Ich brauch keine Hilfe, von keinem von euch, weder Engel noch Gott. Ich komm selber klar.“ „Boah Tala, jetzt hör endlich mit diesem Mist auf!“, meinte Tyson schließlich und schnaufte vor Wut. „Jeder behauptet immer, ich sei ein Kindskopf, aber du bist ja genauso schlimm. Du hockst dich hin, meinst du könntest alles und spielst danach die beleidigte Leberwurst! Mach die Augen auf, Alter! Du hast deine Grenzen erreicht. Lass dir endlich helfen verdammt, sonst kommst du niemals von der Stelle, anstatt zu behaupten, andere würden dich behindern!! Was is denn so schlimm daran Hilfe anzunehmen?!“ „Weil ich sie nicht brauche! Ich hab Gottes Hilfe auch nicht gebraucht, warum sollte ich welche von euch annehmen?!“ „Aber vielleicht sollen wir ja an Gottes Stelle dir helfen.“ „Sagt mal, habt ihr überhaupt noch alle Tassen im Schrank?!“, keifte der Rothaarige. „Vor allem ihr Volltrottel. Ihr seit keine Engel wie sie, von euch hätte ich etwas mehr Grips erwartet! Und überhaupt, wie könnt ihr an einen Gott glauben, bei all dem Leid auf der Welt?“ „Nun...“, überlegte Tyson und grinste schließlich. „Weil wir alle gekämpft haben um weiterzukommen. Und es hat sich gelohnt. Wir sind Weltmeister. Wir haben uns immer wieder aufgerafft, durchgehalten und wurden am Ende belohnt. Und wenn unsere Anstrengungen so belohnt werden, muss Gott uns doch beiseite stehen, oder nicht?“

Tala´s Augenlider schlugen weit nach oben, während er Tyson anstarrte. Ich selbst bemerkte die Reaktion des Rothaarigen, eher weniger, da mich Tyson´s Ansprache tief gerührt hatte.

„Und du musst unsere Hilfe nicht direkt annehmen. Du musst uns auch nicht als Retter oder so sehen“, redet Seiji weiter auf ihn ein. „Wir haben alle schlechtweg denselben Feind und dasselbe Ziel. Waffenstillstand, bis wir Boris aufgehalten haben“, fügte Max hinzu. „Was sagst du dazu? Klingt doch gut“, sagte Ayako, doch Tala warf uns nur ungläubige Blicke zu.

„Na?“ „Ahr... Na gut. Ihr Nervensägen habt gewonnen. Waffenstillstand, aber nur bis wir Boris aufgehalten haben, ab da trennen sich unsere Wege.“ „Abgemacht?“, hackte Tyson noch einmal nach. „Ja, abgemacht.“ „Nur keine Sorge. Wir werden einen Weg finden, Boris das Handwerk zu legen“, munterte Max den Rothaarigen auf, bis er zu Tyson schaute, dessen Augen vor Selbstbewusstsein leuchteten. „Ja! Das wird Biovolts Untergang!“...
 

Eins noch. Ich will Atheisten net auf den Schlips treten, falls einige dabei sein sollten. Ich will die Religion weder als Fakt noch als Lüge hinstellen. Alles Glaubensache, daher soll sich niemand durch Kisa´s Aussage angegriffen fühlen. Außerdem ist es nur die Psyche eins verkorksten Teenagers, dass sollte man erstrecht net ernstnehmen. Und es ist nur ne Fanfic, auch wenn das Thema ne ernste Sache ist.^^ (Ich sag das bewusst, da bei solchen Themen das Genörgel immer am größten ist und ich das allen und auch mir ersparen will.)

Biovolts Fall

Zum Thema: kleine Haus-Dramis gesucht.

Der Idee für Drami ist steinalt. Vielleicht kennt noch jemand die alten Zeichentrick-Serien „Papyrus“, „Mummies Alive“ und „der Fluch der Mumie“, die auf SuperRTL liefen. Sicher mindestens sieben Jahre her. Mann, das waren geile Serien ;_; Jedenfalls entsprang Drami aus irgendeiner dieser Serien, Löwen mit Flügeln, doch vergaß ich den Namen (Okay, Drami ist offiziell en Tiger... Aber verdammt, ihr kennt die Story der Bitbeasts. Bei den ganzen Mutationen weiß man wirklich nicht, ob sich da noch andere Rassen miteinander vermischt haben D:). Soweit ich aber mich noch erinnere, waren sie Diener des ägyptischen Krieggottes Mehas, Sohn der Bastet (oder ihre Schwester Sachmet?). Versteht irgendwer zufällig, was ich mein?

Ein guter Bezug zu Drami ist allerdings auch der geflügelte Löwe, der das Markus Evangelium symbolisiert.
 

Act 21 – Biovolts Fall
 

»„Dies ist der Plan. Bevor wir das Biovolt Gebäude stürmen, müssen wir die Kinder da rausholen. Ihr geht ins Gebäude und holt sie raus, nebenbei werdet ihr einige Sprengkapseln im Gebäude platzieren. Der Rest hängt davon ab, wie schnell wir handeln. Wir müssen auf jeden Fall Boris und Voltaire einfangen.“«
 

„Tja, so weit so gut. Aber eine Frage hab ich noch:

Wieso müssen WIR das machen?“, fragte Tyson trotzig, nachdem wir den Plan besprochen hatten. Meine Mutter lächelte ihn nett an.

„Nun, ihr kennt euch schließlich besser aus als wir. Wir wissen noch nicht, welche Gefahren auf uns lauern, daher geht auch ihr an die vorderste Front.“ „Lüg net, Serenity“, protestierte nun auch noch Teru. „Ihr schickt uns doch nur voraus, weil ihr zu faul seit. Und so was nennt sich Engel!“ „Hey, ich wollte mit euch gehen, aber ihr habt mich abgewiesen“, sagte meine Tante eingeschnappt. „Ja, aus gutem Grund.“ „Teru hat Recht, Mama. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber du hast nun mal den Orientierungssinn einer Toastscheibe“, erklärte Ayako und versuchte dabei freundlich zu klingen. „Ich weiß.“ „Mach dir nicht draus, Miyako“, tröstete mein Onkel sie. „Solange du dabei bist, macht das deine Orientierungslosigkeit wieder weht.“ „Ein schwaches Kompliment, Brüderchen“, kommentierte meine Mutter. „Egal, wie orientierungslos du bist, du machst sie alle fertig! Gell, Kisa?“

Als Mum allerdings zu mir sah und von mir ne enthusiastische Antwort erwartete, drehte ich nur meinen Kopf von mir weg und stellte mich näher zu Kai, auch wenn ich ihn jetzt schon wegen meiner Nervosität stark auf die Pelle rückte. Dazu noch Tala, der versuchte, sich jedes weitere Kommentar dazu verkneifen zu lassen, da er anscheinend albern wie widerlich fand.

Kenny hingegen hatte sich ganz Teru gewidmet, der nun vor Yochel stand und irgendwas mit ihm besprach und Grimassen mit ihn ausprobierte. Nun hatten auch wir anderen es bemerkt, aber erst als der Orangehaarige mit Yochel´s Haaren rumspielte, traute sich schließlich Ray, nach dem Grund zu Fragen.

„Teru, was wird das?“ „Das wird ein absolut geiler Plan! Er hat den Decknamen I 66.“ „Nein! Nicht I 66!“, sagt ich schockiert. „I 66?“, fragte Max verwirrt. „Idiot on Tour! Wart´s ab“, erklärte Teru überzeugt, ich selbst seufzte nur. Schließlich kannte ich unsere wahrscheinlich fast tausend bescheuerten Ideen aus Kindertagen auswendig. Tala wechselte fragende Blicke mit allen Beteiligten aus, traute sich aber allerdings nur mit Seiji ein Wort zu reden.

„Was wird das, wenn´s fertig ist?“ „Ich hab keinen Schimmer, ich bin noch nicht so lange dabei“, antwortete er Schwarzhaarige bescheiden. „Also es wird auf jeden Fall was saublödes, dass ist sicher“, meinte Kai noch in einem strohtrockenen Ton und beobachtete mit dem Rest, wie Yochel sich auf Teru´s Plan (und zum Teil ja auch meinem Plan) vorbereiteten. Er verwuschelte etwas die Haare und das, obwohl er eigentlich ein Mensch war, der sehr auf seine Erscheinung achtete und holte eine kleine Flasche raus, in der etwas Schnaps drin war und trank sie auf Ex.

„Muss das jetzt schon um die Uhrzeit sein?“, nörgelte Kai und mein Kumpel steckte etwas gereizt die Flasche weg. „Hör mal Enterich, was ich trink oder tu und mache, muss du net wissen. Also bleib geschmeidig.“ „Hör auf mich immer mit diesem Tier auf eine Stufe zu stellen. Und überhaupt, wieso schmeißt du gerade mir so ne Beleidigung an den Kopf?“ „Ganz einfach. Ich hasse Enten. Sie nerven mich und du nervst mich auch. Passt doch perfekt!“ „Ich hasse diesen Kerl“, murmelte Kai vor sich hin und dachte wahrscheinlich, niemand würde ihn hören, doch hatten wir alle ihn genau verstanden, einige von uns unterdrückten sogar ihre Lacher. Doch Yochel machte sich bekanntlich nichts aus dem Spott anderer Leute, was ich irgendwie bemerkenswert an ihm fand.

Jedenfalls setzte er eine heitere Miene auf und schritt – wenn auch etwas wacklig – auf die Wachen zu, die den Innenhof bewachten.

„Salut, meine Freunde“, lallte er. Wie erwartet schreckten die Wachen auf und stellten sich in Angriffsposition. Doch mein braunhaariger Freund tänzelte etwas durch die Gegend, als sei er betrunken, eine Rolle, die er perfekt spielen konnte. Kein Wunder also, dass Teru gerade ihn für seine genialen Pläne genommen hatte. Und da er ja wirklich SEHR betrunken rüberkam, nahmen ihn die Wachen net für voll und schauten ihn zu, bis sie Teil seines Szenarios wurden.

„Sergei, alter Kumpel, is das lang her. Dachte du hättest längst ins Gras gebissen!“ „Ich heiße nicht Sergei, verdammt!! Wer bist du überhaupt?“, brüllten die Männer ihn an, doch Yochel verzog keine Miene und nahm ihn dann auch noch in den Schwitzkasten. „Waaas? Du hast mich vergessen?! Mensch Alter, wir waren doch auf der Schule unzertrennlich und haben mehr Zeit zusammen im Knast verbracht, wie kein anderer. Das war Liebe!!“ „LASS MICH IN RUHE, VERRÜCKTER AMI!!!“ „Soll DAS euer genialer Plan sein?“, fragte Kenny skeptisch. „Hey, für einen Sieben- und eine Achtjährige sind das geniale Pläne“, verteidigte ich mich. „Nur... Teru, wie lang soll dass denn noch gehn?“, fragte Tyson, aber Teru antwortete nicht. Stattdessen wich sämtliche Farbe in seinem Gesicht, ohne auch nur einen Laut von sich zu geben.

„Teru?“ „Ähm... Ich weiß nicht... So weit haben wir damals nicht gedacht“, sagte er über sich selbst entsetzt und von allen Seiten kamen Seufzer und Stöhnen. „Dabei hab ich immer gedacht, in der Schule bringt man euch was bei“, maulte mein Onkel kopfschüttelnd. „Darling, wenn du das übernehmen möchtest.“ „Da muss ich nicht lange überlegen“, sagte meine Tante und streckte ihre Arm, ehe sie diese in die Luft schwang. Hinter ihr sammelte sich der Schnee, bis aus dem Haufen ein Hügel und aus diesem Hügel en regelrechter Berg wurde, der sich in Bewegung setzte und unter seinen Massen diese Geschöpfe vergrub. Nur Yochel schaffte es dem auszuweichen und starrte angewidert aus eine festgefrorene Hand, die aus dem Schnee ragte. Als Yochel dagegen trat, um so zu testen, ob diese zombieähnlichen Wesen wirklich hinüber waren, kamen wir anderen zu ihm geschritten.

„Also der Plan war mit Abstand das Dümmste, den ich je gesehen hab“, meinte Tala und schüttelte den Kopf. „Hauptsache die Kerle sind auf Eis gelegt“, sagte Seiji dagegen recht erfreut. „Also drin sind wir. Wie geht´s weiter?“ „Ernsteinmal...“, begann Sato, doch räusperte er sich vorher um sich so unsere absolute Autorität und Aufmerksamkeit zu sichern, die wir ja sonst so selten an den Tag brachten. „... Müssen wir die Kinder da rausholen, dass ist das Non Plus Ultra! Und...“ „Jagen den Laden in die Luft!“, schrie Teru auf und kurz darauf verpasste ich ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. „Sag mal, was hast du in letzter Zeit mit deinem Sachen in die Luft jagen? Ist das en Trend, der an mir vorbeigegangen ist?“ „Wär net das erste Mal!“ „Aber er hat Recht“, erläuterte meine Mutter und starrte einen Augenblick ins Leere, bis ich feststellen musste, dass ich wach war und sie mich auch nicht auf den Arm nahm. „Bitte?!“, fragte ich mit kratziger Stimme und Mum holte aus einer Tasche, die sie vor unserer Aktion eilig noch aus dem Hotel geholt hatte und schon den ganzen Abend mit sich rumschleppte, ne Art Taschenrechner raus und warf mir einen zu, den ich auffing.

„Ne Fernbedienung?“, fragte Tyson und legte den Kopf immer wieder auf einen andere Seite, während er dieses Gerät ansah. „Besser. Eine kleine Bombe, die ein paar nette Freunde von Mr. Dickenson speziell für diesen Auftrag entwickelt haben. Nicht sehr stark, aber wenn wir ein paar in jedem Stockwerk verteilen, bleibt von den laden nichts mehr übrig. Die verteilen wir im ganzen Gebäude und dann KABOUM! Und Bye, bye.“ „Tantchen, du bist genial!", nuschelte Yochel mit seiner Zigarette im Mund und blies den Rauchqualm in die kalte Luft. Ich runzelte die Stirn und meine Mundwinkel senkten sich. Vielleicht lag es an den Erfahrungen, die ich in all den Wochen gemacht hatte oder an Kai´s Ausstrahlung, aber irgendwie kamen mir auf einmal all diese Ideen, die ich vorher für supergenial und lustig fand, total bescheuert vor.

Dann schreckten Mum plötzlich auf. Irgendein komischer Klingelton kam aus der Jackentasche – irgendeine berühmte Melodie von Mozart oder Bethoffen, keine Ahnung von wem der beiden -, sie holte ihr Handy raus. Mum sagte nichts am Handy, sie wusste anscheinend, wer dran war. Ihr Gesicht verzog sich vor Nervosität zu verschiedenen Fratzen. Sie murmelte noch irgendwas gegen das kleine Gerät, dann schob sie es wieder in die Tasche ihrer Lederjacke.

„Kein Wunder, warum dass so einfach war...“ „Was ist passiert, Schwester?“, fragte mein Onkel. „Die Dämonen hatten anscheinend so ne Ahnung. Wahrscheinlich hat sich der kleine Punk von gestern doch net so einfach verzogen, wie wir dachten“, knurrte sie. „Jedenfalls hat die Einheit Probleme, Mr. Dickenson hat mich eben angerufen.“ „Und jetzt?“, fragte meine Tante. „Die Dämonen werden sicherlich eine Menge Arbeit kosten, wenn selbst die Spezialleinheiten der BBA nicht durchkommen. Aber diese Kinder kann man auch nicht alleine lassen.“ „Wie sollen wir dass denn verstehen?“, nörgelte Tyson, bis Yochel meiner Mum und meiner Tante auf die Schultern klopfte. „Ach, die packen das. Wichtiger ist, dass wir diesen Luschen helfen, ehe die Zombies aus ihren Gräbern kriechen und uns dieser alte Sack entwicht.“ „Er heißt Boris“, verbesserte Kenny, doch Yochel entwisch nur ein Seufzer. „Boris, Doris, wie auch immer. Er hat mein Lieblingsopfer missbraucht und wollte ne Freundin von mir kalt machen, damit kommt der nicht so leicht davon.“ „Wie überaus nobel, so kennt man dich ja gar nicht“, meinte meine Miyako leicht zynisch, was sie merkwürdig erscheinen ließ, da meine Tante an und für sich alles andere als sarkastisch war.

Mein Kumpel hörte davon allerdings nichts, er hatte den Hof verlassen und war zu seinem geliehen – und ich war mir sicher, er hatte es doch geklaut – Auto, dass er einige Meter von der Abtei entfernt geparkt hatte. Mit einer enormen Geschwindigkeit, fuhr er in den Innenhof und als er auf die Bremse trat, drehte sich das Auto noch einmal um die eigene Achse, bis es komplett zum Stillstand kam.

„Alle Mann einsteigen!“ „Und du bist dir deiner Sache sicher?“, meinte Sato etwas nervös. Nicht, dass er Angst um Yochel hatte, dass ihm irgendwas passieren könnte, Yochel passierte nie etwas. Es war eher die Sorge um dessen Fahrkünste. Schließlich hatten wir alle es am eigenem Leib erfahren und wussten, was für ein grausamer Fahrer – kein schlechter Fahrer, aber sein Stil – er war.

„Sicher. Kommt ihr jetzt oder net? Oder wie wollt ihr sonst die Zombies vermöbeln?“ „Er hat nun mal Recht. Also, dann...“, sagte Miyako voller behagen, sie wusste ja, was kommen könnte. Etwas zögerlich stiegen sie ein, (mein Onkel weigerte sich, den Beifahrersitz zu nehmen und quetschte sich zu den beiden Frauen) dafür aber war Yochel etwas schneller. Kaum war die Tür zu, trat er aufs Gas und mit quietschenden Reifen fuhr der kleine Wagen aus dem Innenhof wieder auf die Straße, weg aus unserem Blickwinkel.

„Also irgendwie tun sie mir ja Leid“, sagte Ayako bekümmert und zog einen Schmollmund, anders wie ihr Bruder. „Also ich finde ja, sie haben es verdient.“ „Find ich auch. War lustig“, rief jemand, der sich als Bryan herausstellte von einem Fenster im ersten Stock, auf dessen Fensterbank er saß und Chips aß, was Tala anscheinend missbilligte. „Frisst du schon wieder diese ungenießbaren Chips?“ „Nee, die sind leer, also hab ich mir deine genommen. Ich war mir sicher, dass du nix dagegen hättest, nicht wahr?“ „Nein, keineswegs...“, knurrte der Rotschopf und fragte mich, ob mich Bryan´s Dreist oder Tala´s Gelassenheit dieser gegenüber mehr erstaunte. Ebenso erstaunlich war es, als Spencer auch noch seinen Kopf aus den Fenster streckte.

„Der verlorene Kaptain ist zurückgekehrt. Wir hatten schon Angst.“ „Lüg nicht und kommt runter!“ „Gibt´s en Grund dafür?“ „Ja, aber schwingt zuerst eure Ärsche hier runter!“, befahl Tala schnippisch. Spencer schaute über die Schultern, anscheinend redete er mit Ian, den wir aber nicht sehn konnten. Bryan sprang schließlich vom Fenstersims, Spencer und Ian sprangen ebenfalls. Da es ja »nu« der erste Stock war, schien es ihnen dies wenig auszumachen. Und obwohl sie ihrem Kaptain gegenüberstanden, wenn nicht eigentlich sogar einem guten Freund, standen sie da wie Soldaten.

„Und was verschlägt dich hierher, Tala?“, fragte Ian, obwohl es ihm anscheinend nicht wirklich interessierte. „Nur das übliche. Außerdem begleite ich die hier nur“, erklärte Tala und machte eine Kopfbewegung in unsere Richtung. „Sie haben vor, die Abtei in Schutt und Asche zu legen, stellt euch das vor.“ „Unglaublich“, meinte Spencer zynisch. „He, wo bleibt euer Selbstvertrauen?“, fragte Max sie und grinste überzeugend. „Wenn wir zusammenhalten, können wir Boris aufhalten.“ „Was heißt hier bitte wir?“, fragte Bryan. „Dieses Heldending ist eure Sache, wir halten uns da raus.“ „Aber wieso?“, fragte ich empört und stemmte wütend die Hände in meine Hüften. „Warum wollt ihr nur daneben stehen? Ihr könnt es diesem Kerl endlich heimzahlen, dass Boris euch wie Spielzeugsoldaten behandelt hat und wir werden alles daran setzen, dass er seine gerechte Strafe bekommt.“ „Ja, das glauben wir, nachdem du wie Carrie durch die Abtei gelaufen bist und die ganzen Ghouls massakriert hast!“ „Ich hab was?!“, fragte ich irritiert und merkte kaum, wie die Anderen leicht eingeschüchtert einen Schritt von mir zurückwichen. Nur Kai blieb unbeeindruckt, der war ja neben Ayako und Teru derjenige, der meine Ausschweifungen zu genüge kannte, aber im Gegensatz zu ihnen keine Angst kannte oder so feige, dass er eben dieses nicht einfach so zeigen wollte.

„Ihr könnt euch glücklich schätzen, dass wir euch aus diesem Kellerloch rausholen wollen. Wir könnten euch genauso gut an diesem verfluchten Ort hier lassen.“ „Sagt wer?“, sagte Spencer und sein Ton sollte Kai wohl auf seine eigenen Taten hinweisen, die dieses sogenannte Kellerloch für ihn zu einen Paradies gemacht hatten. Und da Kai bei ihnen nur auf taube Ohren stieß, übernahm Tyson dies schließlich mit seinem übergossen Selbstbewusstsein.

„Hey, ich weiß, wir haben euch teils in diese miese Situation gebracht und ihr haltet auch sonst nicht viel von uns... Aber das kann sich jetzt ändern. Wir wollen Boris aufhalten und euch hier rausholen. Durchziehen werden wir den Plan so oder so, die Frage ist nur, ob ihr uns helft, oder ob wir euch mit Gewalt abwimmeln müssen“, erklärte Tyson und war für einen Moment überrascht, wie erwachsen er dabei rüberkam. Die Demolition Boys starrten mittlerweile Tala sprachlos an.

„Schaut mich nicht so an, mich haben sie schon eingelullt“, erklärte Tala und klang enttäuscht von sich selbst. „Echt cool, Mann. Was sagst du, Ian?!“, fragte Bryan den kleineren, der zuckte nur die Schultern. „Soll mir Recht sein. Die mischen den Laden hier eh auf, da können wir wenigstens dafür sorgen, dass es schneller geht.“ „Und du, Spencer? Du bist doch von uns allen der Vernünftigste.“

Spencer schwieg einen Moment, während sein Blick über uns wanderte und schließlich bei Tala hingen blieb. Tala selbst zeigte ihm eine eher gleichgültige Miene, was anscheinend hieße, dass ihm die Situation nichts ausmachen würde und es ihm ganz recht kam, was wir mit dem Landen vorhatten.

„Ahr, nach schön. Helfen wir euch halt.“ „Danke, Spencer“, sagte ich glücklich. „Brauchst du net. Meine Kollegen und mein Käptain waren anscheinend einverstanden, an mir soll es nicht scheitern.“ „Na dann, helfen wir diesen Typen eben“, meinte Ian ein wenig lustlos, doch wie aufs Stichwort, sprangen ein paar Wachen um die Ecke und der Kleine verzog noch mehr das Gesicht. „Oh Mann, uns bleibt ja echt nichts erspart.“ „Maul nicht. Wenn wir jetzt anfangen sind wir bis zum Frühstück durch“, sagte Tala und holte seinen Beyblade aus der Jackentasche. Als er seinen Blade startete, taten es ihm seinen Teamkollegen sofort gleich. Die Beyblades, mit Wolborg an der vordersten Front um kreisten sie, kreisten sie ein und sprangen ihnen wieder entgegen, allerdings nur, um sie abzulenken.

„Wir halten sie in Schacht, ihr holt die anderen Knilche hier weg!“, rief Bryan uns noch zu, dann verschwanden wir im Gebäude. Zielstrebig rannten wir durch den Gang und als wir an der ersten Schlafzimmertür ankamen, wurde sie von Kai aufgerissen und wir wurden von drei überraschten Jungs angestarrt.

„Hey, was macht ihr hier?!“, schrie uns einer von ihnen an. „Wir holen euch hier raus!“, antwortete ihnen Kai. „In knapp ner halben Stunde ist der Laden hier nur noch Schutt und Asche. Also nimmt die Beine in die Hand und seht zu, dass ihr wegkommt.“ „Warum sollten wir? Ihr seit unsere Feinde!“, nörgelten sie weiter rum. Sie hatten ja schließlich nicht unrecht. Aber irgendwas mussten wir tun.

Ray und ich warfen uns kurze Blicke zu und dann nickten wir uns zu.

„Na schön, wenn ihr halt nicht wollt“, meinte der Chinese schließlich. „Ihr müsst nicht mit.“ „Fliegt ihr halt in die Luft, haben wir bei der nächsten Weltmeisterschaft weniger Konkurrenz“, meinte ich schließlich spöttisch und die drei verzogen die Gesichter. „Hey, nur weil ihr Weltmeister seit müsst ihr nicht über uns herziehen!“ „Und wer sagt, das wir bleiben? Natürlich gehen wir“, meinten sie, doch Ray und ich wussten, dass wir mit unserem Trick der ungekehrten Psychologie sie umgewickelt hatten. „Also drei haben wir, fehlen nur noch...“ „Zirka 200“, antwortete Seiji Kenny und wischte sich über die Stirn. „Wenn die alle so schwer zu überzeugen sind, haben wir ein Problem, doch die drei Jungs grinsten uns an. „Überlasst das uns. Wir können die Anderen sicher überzeugen.“ „Echt?“, strahlte Ayako erfreut. „Dann können wir uns in zwei Gruppen teilen, schlug Ray vor. „Teru, Seiji, Ayako, ihr geht mit ihnen. Falls noch en paar Wachen oder Dämonen kommen, beschützt ihr sie. In der Zeit können wir auch in den anderen Stockwerken ohne Schlafräume die Sprengkörper verteilen.“ „Is geritzt“, grinste Teru, schnappte sich Ayako und Seiji und rannte den drei Jungs hinter. „Man sieht sich!“, rief er uns noch nach und wir machten uns daran, eine Sprengkapsel mit Kaugummi zu befestigen, den ich zuvor weichgekaut hatte. Und nach wenigen Sekunden hing der kleine Apparat, der für mich immer noch wie ein Taschenrechner aussah an der Wand, während eine kleine, rote Glühbirne immer wieder aufleuchtete. Dieser Vorgang wiederholte sich an jeder Ecke, in jedem Stockwerk und wir alle wollten nun mal, dass kein Stein mehr auf den anderen stehn sollte.

Nach einiger Zeit waren wir mit dritten Obergeschoss angekommen und somit auch dem letzten, an dem wir Sprengkapseln anbringen müssten. Als ich die letzte an die Wand geklebt, wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.

„Wie lange noch?“ „Noch zehn Minuten“, antwortete Max und schaute auf die Uhr, die ihm Seiji vor der Aktion geliehen hatte. „Aber es ist der letzte Stock. Wir müssen sehn, dass wir hier rauskommen.“ „Okay“, sagte ich zu ihm, dann setzten wir uns wieder in Bewegung. Doch ich stockte und lehnte mich gegen die Wand. Ein Schwindelgefühl hatte mich überrannt, ich dachte, ich fiele ihn Ohnmacht.

„Alles klar, Kisa?“, fragte der Blondschopf, der als erstes gemerkt hatte, dass ich stehn geblieben war. „Siehst ganz schön blass aus.“ „Es geht schon...“ „Sicher?“, fragte Ray mit hochgezogener Augenbraue. Ich konnte machen was ich wollte, er würde nie auf meine schlechten Lügen reinfallen. Doch wer tat das schon?

Kai´s Hand wanderte auf meine Stirn und nahm sie nach wenigen Sekunden wieder weg.

„Beeilen wir uns lieber“, sagte Kai knapp, wartete aber darauf, dass ich auch wieder loslaufen würde. Doch kam es nicht dazu, denn mein Blick blieb bei Kenny hängen, der auch dem Boden kniete und versuchte, eine bereits angelehnte Tür noch etwas weiter zu öffnen.

„Kenny, was machst du...?“, fragte Tyson, doch Kenny legte sofort den Zeigefinger auf dien Lippen. „Pssssst! Kommt mal her. Seit aber leise!“, flüsterte er und behutsam schlichen wir uns zu ihm an die Tür und spänten durch den schmalen Spalt. Wir sahen zwei Personen in diesem edel eingerichteten Büro mit Möbeln aus noblen Holz, doch war es hier und da verwüstet worden.

Aber das war doch... Voltaire! Aber diese Frau die bei ihm war, war mir ein Rätsel. Doch... von ihr ging deine Lebensenergie aus. Das musste der Leibhaftige sein. Aber wessen Gestalt war das? Ich kannte diese blauhaarige Frau nicht. Und offenbar hatten sie sich gestritten, wo wie es dort aussah. An der Wand hinter Voltaire war ein großer Fleck und auf dem Boden darunter ne zerbrochene Brandy-Flasche. Die zartroten Lippen dieser uns unbekannte Frau zitterten – vor Wut.

„Unterlasse in Zukunft deine zynischen Bemerkungen, dass wär gesünder für dich! Das kennt man doch sonst nicht von dir. Vielleicht hat dein Alter dich gesprächiger wie seniler gemacht, wer kann das schon sagen.“ „Sagt derjenige, wegen dem ich überhaupt so alt geworden bin“, murmelte Voltaire. Abrupt erfüllte ein kalter Windhauch den Raum - wenn nicht sogar die ganze Etage, denn auch wir fingen an zu frösteln – und irgendwas versprang. Keiner von uns wusste was es war, doch bei dem plötzlichen Zerspringen und Klirren zuckten wir alle heftig zusammen.

„Ich hätte noch ganz andere Dingen mit dir anstellen können, dagegen wirkt dieses verfluchte Gefängnis namens Scheol, in dem ich eingeschlossen bin wie der Garten Eden!!!“, schrie der Leibhaftige, Voltaire dagegen verzog keine einzige Miene. „Doch ich hab Gnade vor Recht ergehen lassen und deine erbärmliche Existenz verschont, halte dir dass immer vor Augen, Voltaire! Und dennoch hast du versucht mich zu stürzen.“ „Das ist gelogen...“, knurrte er abwesend. „Niemals hätte ich...“ „Lüg nicht. Boris hat mir alles gesagt. Auch wenn du sein Vorgesetzter bist, bin ich es, der über seine Seele und sein Schicksal verfügt. Du hast geplant mit deiner kleinen Armee von Spielzeugsoldaten mich zu Fall zu bringen. War ein netter Versuch. Doch hatte die Sache einen Haken:

Ich kenn dich zu gut. Ich weiß genau, was genau du hinter deinem Schmierentheater vorgeht, ich weiß alles, sogar wie viel Zucker du dir in deinen Tee kippst, wenn du nervös wirst und Angst bekommst, dass deine Tarnung auffliegen könnte. Und das dein Streben nach Macht nur von einem egoistischen Gedanken geleitet werden! Was die arme, kleine, süße Felizia nur sagen würde, wenn sie dich so sehn könnte?“ „WAG ES NICHT, IHREN NAMEN AUSZUSPRECHEN!!!!“, brüllte Voltaire los und haute dabei mit den Fäusten auf seinen Schreibtisch. Wir fuhren wieder zusammen und zitterten. An Kai´s angstverfüllten Blick zuurteilen, kannte er so ne Reaktion von seinem Großvater überhaupt nicht. Und so wie Voltaire schaute, verkrampft und voller Hass, glaubte ich das sogar.

„Untersteh dich ihren Namen auch nur noch einmal in den Mund zu nehmen! Das du kranker Mistkerl es überhaupt wagst in ihrer Gestalt rumzuspazieren!!“ „Oh, ich dachte, das gefällt dir“, antwortete er in einem süßen wie arroganten Ton und fuhr sich durch das blaue, wellige Haar. „Du kannst von Glück reden, dass ich überhaupt so nett bin, sonst würdest du doch nie wieder in diesen Genuss kommen. Aber keine Angst, ich werde nicht lang in dieser Gestalt bleiben. Sie widert mich an. Dabei dachte ich, sie nie mehr ertragen zu müssen, nachdem sie endlich tot war.“ „Halt den Mund...“ „Und soll ich dir noch was verraten, mein Bester? Ich hab herzlich gelacht, als dieses dumme Weib endlich abgekratzt ist.“

Die darauffolgenden paar Sekunden herrschte Stille, aber man könnte meinen, so wie die sich anstarrten, würden sie sich über Telepathie weiterhin beleidigen. Voltaire´s Gesicht war finster, man konnte den Hass, der darin lag regelrecht spüren.

„Hat irgendjemand ne Ahnung, über was die genau geredet haben?“, fragte Max ganz vorsichtig, als hätte er Angst, dass man uns hören könnte, obwohl er schon so leise sprach. „Keine Ahnung. Und wer ist diese Frau überhaupt“, flüsterte Ray, ich zuckte nur nachdenklich mit den Achseln. „Keine Schimmer. Also das ist der Leibhaftige, eindeutig. Doch die Gestalt, die er im Moment verkörpert, kenne ich nicht. Aber anscheinend ist sie Voltaire nicht unbekannt.“ „Und hübsch is sie auch“, meinte Tyson scharfsinnig. „Und wie kommt gerade mein Großvater zu so ner Braut?“ „Trag ich Jesus-Sandalen?“ „Könnt ihr jetzt mal aufhören, am Ende werden wir noch entdeckt!“, meckerte Kenny Kai und Tyson und wie aufs Stichwort sprang die Tür auf und Voltaire stand vor uns.

„Scheiße...“, fluchte Tyson und wir gingen einige Schritte zurück. Doch erschienen hinter uns plötzlich Dämonen und hinderten uns an unserer Flucht.

„Meister, was sollen wir tun?“, fragte einer der Dämonen Voltaire und dieser lies seinen Blick über uns alle wandern. „Schmeißt sie raus, alle miteinander!“ „Außer der Wächterin. Die bleibt“, fügte das leibhaftige Böse hinzu und grinste sich dabei einen ab. Während die Dämonen mit den Jungs vor meinen Augen verschwanden und ich ihnen hinterher schrie, hatte mich stattdessen Voltaire am Arm gepackt und zerrte mich mit Gewalt in sein Büro. Der Leibhaftige ging ihm nach.

„Das ihr hier auftaucht war nur ne Frage der Zeit. Allerdings hätte ich euch fünf Minuten früher erwartet“, meinte er während um mich herum lief wie ein Geier. „LASS MICH EINFACH IN RUHE!!!“, brüllte ich ihm entgegen, daraufhin packte mich Voltaire am Haarschopf. Ich versuchte mich zu wehren, doch nach kurzer Zeit wurde ich müde und meine Arme hingen nur schlaff da.

„Hm... Das Mädchen macht es so oder so nicht mehr lange“, stellte das leibhaftige Böse scharfsinnig fest. „Der Fluch hat sie innerlich fast vollkommen verschlungen. Bald ist von ihrem Verstand nur noch Matsch übrig. Dein Enkel hat ganze Arbeit geleistet, bravo. Was meinst du, sollen wir sie gleich töten, oder dem Fluch die Arbeit überlassen? Du kannst sie doch eh nicht leiden, daher überlass ich dir die Entscheidung.“ „Ich denke...“, murmelte Voltaire und sein Griff wurde fester. Mein Herz, das wegen dem Fieber schon so schnell schlug, raste nun regelrecht vor Angst. Aber dann sagte Kai´s Großvater etwas, mit dem ich gar net gerechnet hatte.

„... Ich lass sie einfach gehn.“ „Wie bitte?!“, fragte der Leibhaftige patzig. Das Gesicht verzog sich wütend, doch da das Gesicht dieser Frau sehr weiche Züge hatte, konnte man seinen drohenden Blick irgendwie nicht ernstnehmen.

„Was wagst du es überhaupt, dich mir erneut zu wiedersetzen, Voltaire?! Du bist mein persönliches Haustier, schon wieder vergessen?! Du hast deinem Herrn zu folgen und du weißt, dass ich Rebellen nicht ausstehen kann! Also rück das Mädchen raus!!!“ „Ach, stimmt, vollkommen vergessen. Wenn das so ist...“

Ich verstand diese Situation überhaupt nicht. Ich dachte immer, Voltaire arbeitete für den Leibhaftigen, warum auch immer. Wieso wiedersetzte er sich ihm dann?

Stattdessen schritt der alte Mann, der mich immer noch am Arm gepackt hielt von ihm zurück. Dann packte er mich wie eine Katze an Genick und warf mich gegen das Fenster. Das Glas zerschlug, als ich dagegen flog. Für einen Moment schwebte ich in der Luft und in diesem kurzen Augenblick konnte ich noch sehn, wie Voltaire und auch der Leibhaftige... sich in Luft auflösten? Wegteleportierten? Keine Ahnung wie ich es nennen sollte, ich dachte, durch den Schock würde mir mein Kopf nen Streich spielen.

Ich fiel. Nicht lange und schließlich landete ich wieder weich. Mehr oder weniger. Ich blieb erst liegen, da noch Glasenscherben auf den Boden prasselten. Nur langsam hob ich wieder den Kopf und schaute in das etwas verblüffte Gesicht von Ian.

„Willst du es uns freiwillig erklären oder müssen wir nachhacken?“, fragte er, dabei standen Bryan und Spencer hinter ihm und schüttelten die Köpfe. „Wo ist eigentlich Tala?“ „Ich bin hier unten“, ertönte seine wütende Stimme. Als ich nach unten sah, merkte ich schließlich, dass ich erneut auf seinem Rücken lag und er selbst zornig dreinschaute.

„Oh Gott... Es tut mir so leid, Tala.“ „Mal ehrlich. Machst du das mit Absicht?“, fragte er gereizt. „Hab ich dir irgendwas gemacht, weshalb du jedes Mal auf mich drauffliegst?“ „Nicht wirklich...“ „Und wieso machst du das andauernd?!“ „Schicksal?“ „Erzähl das deiner Großmutter und geh runter von mir.“ „Ich hab aber keine Großmutter.“ „GEH TROTZDEM VON MIR RUNTER!!!“, schrie der Rotschopf, auch wenn ich schon bevor er aufschrie von ihm runterging. Aber nicht weil er es mir befahl, sondern weil ich von weiten Ayako´s leuchtendrote Haare sah und sie mir auch sofort in die Arme lief, Teru und Seiji hinterher.

„Sag mal, wo ward ihr?!“, fragte Seiji und schnaufte. „Wir wurden erwischt. Habt ihr die Jungs gesehen?“ „Nicht, seit wir uns von euch getrennt haben. Wir haben alle Jungs rausgeholt und sie an einen Platz etwas außerhalb von hier gebracht“, erklärte Seiji. „Was Tyson und die anderen angeht... Vielleicht haben die Dämonen sie in die Kerker unterhalb des Gebäudes gebracht.“ „Na dann, holen wir sie raus! Wir haben noch ein paar Minuten“, sagte ich und im selben Moment zersprangen die Glasscheiben und Feuer schoss aus den Fenstern. Einige Teile der Wände brachen zusammen und wir hielten uns die Ohren zu, als der Schall der Explosion uns traf und wir auch zu Boden fielen. Nur vorsichtig stellten wir uns wieder auf die Beine und klopften uns den Staub, der uns um die Ohren flog, ab, während wir das Abtei-Gebäude betrachteten, das an einigen Stellen eingestürzt war und lichterloh brannte. Die Hitze, die von dem Feuer ausging, brannte auf unserer Haut.

„Nett“, grinste Tala in sich rein. „Hieß es net, die hätten nicht so viel Sprengkraft? Sicher, dass die noch da drin waren?“ „Ich hoffe nicht...“, sagte ich, meine Stimme war klamm und mein Mund trocken. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass die Jungs noch da drin waren, als die Ladungen in die Luft gingen. Und dann drängte sich noch das Bild Voltaires in meinen Kopf. Wenn der auch noch drin war. Vielleicht hatte ich mir nur eingebildet, dass er sich weggebeamt hatte.

Ich schlug mir die Hand gegen die Stirn und taumelte, doch Ayako legte behutsam ihre Hände auf meine Schultern, um mich so zu beruhigen und zu stützen.

„Ganz ruhig, O-nee-chan. Vielleicht sind sie vorne am Tor, wo die anderen Kinder sind. Mach wir uns davon.“ „Ihr geht nirgendwo hin!“

Und abrupt war die Hitze dahin und uns wurde es kalt. Auch wenn wir schon die ganze Zeit die schweren Schritte im Schnee gehört hatten, hatten wir es doch zu gern verdrängt. Denn wir wussten, dass es Boris war. Weiß Gott woher er plötzlich kam, doch wahrscheinlich noch im Gebäude und kam noch rechtzeitig raus. Denn schmalen und blutenden Kratzern zu urteilen, war er womöglich – im Gegensatz zu mir vorhin – kopfüber aus dem Fenster gesprungen.

Als Tala ihn blickte, verengten sich seine Augen, doch konnte man das Blau darin furchterregend aufleuchten sehen.

„Boris!“, knurrte er fast undeutlich, dass es kaum einer gehört hatte. „Ihr kleinen Bastarde habt meine jahrelange Arbeit zu Nichte gemacht. Auch wenn alle meine Aufzeichnungen nun Gesichte sind, kamt ihr etwas zu spät. Und unter keinen Umständen werdet ihr mir wieder entwichen.“ „Sie und welche Armee?!“, fragte Teru belustigt, bis irgendwas auf uns zu kam, auf den Boden schlug und wieder verschwand. Wir hielten es für einen Schuss und schauten uns um, bis wieder etwas angeflogen kam und Ayako streifte. Doch sie kam nicht mal zu schreien, denn kurz darauf, waren wir davon umzingelt. Sie waren überall, sausten an uns vorbei, umzingelten uns.

Doch es war nur einer! Ein... Beyblade?!!

„Verdammt, was ist das?!“, schrie Ayako und ging auf die Knie, um so besser in Deckung zu gehen. „Das ist ein Beyblade!“ „Bitte?! Du machst Witze!“, rief Bryan und wisch kurz darauf dem Beyblade aus, als dieser auf ihn zuflog. „Sie hat aber Recht!“, rief Tala ihm zu und hielt seinen Arm schützend über den Kopf. „Und ich weiß auch genau, welcher es ist!“ „Laber nicht, mach was!“, maulte ich ihn an und fiel um, als der Beyblade dabei war mich zu attackieren. Dann flog er in die Luft, um mit doppelter Geschwindigkeit und Kraft auf uns hinabzustürzen. Doch ein Feuerstrahl.. Nein, eine von Dranzer´s Attacken hatte ihn abgewehrt. Ich, Ayako, Teru und Seiji lachten und atmeten erleichtert auf, als wir alle Bladebreakers sahen.

„Entschuldigt die Verspätung. Die Dämonen waren zäher als gedacht“, rief Kai, als er mit dem Rest zu uns gerannt kam. Doch fiel unseren Blick sofort wieder auf den schwarzen Beyblade, der uns so überrascht hatte. Black Dranzer.

„Wie befürchtet. Das ist tatsächlich Black Dranzer!“, sagte Kenny „Schon als ich ihm vom weiten sah, hatte ich so ein eigenartiges Gefühl.“ „Deswegen wollten sie ihn gegen Kisa eintauschen“, erkannte Ray schockiert, doch Tyson war weniger beeindruckt. „Na und? Wir haben ihn schon mal besiegt und diesmal hat er kein einziges Bitbeast in sich. Den schaffen wir doch mit Links! Los Dragoon!“

Doch es sollte sich als schwieriger herausstellen, als es war. Tyson´s Blade holte immer wieder aus um Black Dranzer zu attackieren, doch der wisch nur aus.

„Das ist doch... Der spielt nur mit mir!“ „So kriegst du ihn sowieso nicht. Black Dranzer ist zu schnell.“ „Sogar noch schneller als beim letzten mal. Seine Geschwindigkeit als auch, seine Angriffskraft haben sich um ein vielfaches erhöht“, erklärte Dizzi, als Kenny die Lage checkt. „Obwohl er kein Bitbeast in sich mehr hat?“, fragte Max wunderlich. „Ist das überhaupt möglich?“ „Jetzt haltet mal die Klappe und helft Tyson lieber!“, maulte Kai uns an. Aber da er nun Mal recht hatte, holten wir auch unsere Beyblades und Starter raus, um Tyson zu helfen. Nun rasten alle fünf Beyblades auf Black Dranzer und kreisten ihn ein, doch als wir dachten, ihn endlich die Kontrolle über ihn zu haben, kickte er einen Blade nach den anderen von sich weg.

Ungläubige Blicke wurden uns allen gewechselt, doch gaben wir nicht auf. Jeder von uns holte alles raus was er hatte, aber Black Dranzer wehrte sie ab, als seinen unsere Attacken nicht mehr als ein Luftzug. Und auch unser Ungläubigkeit wurde langsam Verzweiflung, gefolgt von Erschöpfung

„Das gibt´s net!“, stöhnte Ray erschöpft, als die ersten Beyblades auch schon zu schlingern anfingen. „Unsere Attacken sind vollkommen wirkungslos!“ „Har, har, har. Habt ihr etwa gedacht, ich mache es euch so einfach?!“, lachte Boris. „Die Schlacht habt ihr vielleicht gewonnen, doch der Krieg wird mein sein! Die World Championships waren eine hervorragende Gelegenheit Black Dranzer zu testen. Nun aber hat seine Macht seinen Höhepunkt erreicht. Für was noch Bitbeasts sammeln, wo er doch nun unbesiegbar ist?! In ihm steckt die DNA des leibhaftigen Bösen und Dank eurer kleinen Präsenten auch damit die unbegrenzte Macht über den Fluss des fünften Elements.“ „Das is en Witz!“, sagte Tyson schockiert. „Aber es stimmt“, ertönte Dizzi´s Stimme aus dem Laptop, während Kenny wild auf die Tasten drückte. „Black Dranzer Macht besteht aus reinem Äther, purer astraler Kraft. Dazu ein Teil der Energie aller eingefangenen Bitbeasts, die seine Zellen gespeichert haben und ihm mehr Macht gaben.“ „Das hieße ja, Black Dranzer besitzt so viel Power wie ein hoher Engel!“, fasste Seiji fassungslos zusammen. „Und was sollen wir machen? Unsere Bitbeast sind doch nur Halbengel und haben auch nur so viel Kraft“, sagte Max. „Irgendwie muss es gehen. Egal wie viel Power er hat, bei so vielen Bitbeasts muss er irgendwann schlapp machen!“ „Darauf würde ich mich nicht verlassen“, lachte Boris. „Black Dranzer kennt alle eure Stärken und Schwächen, sein Äther verschafft ihm zudem die zusätzliche Macht über die vier Urelemente. So schnell schlapp machen, wie ihr es sagt, wird er sicherlich nicht.“ „Blödsinn!“ „Unterschätz ihn nicht, Tyson“, sagte Spencer im ernsten Ton. „Wir kennen die Stärken dieser Bestie nur zu gut.“ „Aber irgendwas müssen wir doch machen“, knurrte Ray und ballte die Fäuste. „Uns fällt sicher etwas ein. Solange müssen wir auf unsere Verteidigung achten und dicht zusammenbleiben. Einzeln macht er uns sofort fertig.“ „Hast Recht, Kai!“, stimmte Tyson Kai zu und nickte, als er mich, Ray und Max ansah. „Okay, Drigger zurück mit dir.“ „Verteidigungsmodus, Dracil!“ „Du auch, Dramania!“, riefen wir unseren Bitbeasts zu, doch mit Dramania schien was nicht zu stimmen. Statt zurückzukommen raste sie wild auf und ab.

„Drami, was soll das?! Du sollst zurück!“, rief ich ihr noch mal zu, doch sie hörte immer noch nicht auf mich. „Drami! Kenny, was is da los?“ „Ich weiß nicht! Dizzi empfängt auch keine Daten mehr von Dramania. Als wär sie in Raserei verfallen.“ „He, he... Anders konnte es ja nicht kommen“, lachte Boris wieder nur. „Nun hast du nicht mal mehr dein Bitbeast im Griff. Sie spürt, dass es mir dir bald aus ist. Du kannst ja nicht mal mehr gerade stehn! Doch wirst du in Hades nicht ganz alleine sein. Deine Freunde kommen alle mit! Die Verräter zuerst!“

Boris Stimme donnerte vor Wut, sein Blick fiel dabei auf die Demolition Boys, die ihren ganzen Mut in dem Moment zusammen nahmen.

„Ich hab euch eine Chance gegeben. Ihr hättet mehr Macht haben können wie jeder andere in dieser Welt, doch habt euch letztendlich von dem niedlichen Gesicht eines dummen und schwachen Engels weich klopfen lassen. Und egal, ob Himmel oder Hölle, auf Verrat folgt der Tod. Black Dranzer, vernichte diese Verräter!!!“ „Das wagst du nicht!!!“ „Wir halten dich auf!“, riefen wir Bladebreakers ihm mutig entgegen. Doch wurde Black Dranzer´s schwarzer Blade von der umherrasenden Dramania gestoppt. Erst blockierte sie ihm den Weg, dann schlug sie immer wieder auf ihn ein.

„Dramania, was soll das?! Du solltest dich doch zurückziehen!! Warum hörst du nicht auf mich?!! BRYAN, MACH DOCH WAS!!!“ „WARUM ICH?!?“, schrie der Russe zurück, als ich ihn verzweifelt an den Armen packte. Ich sah wieder zu meinem Blade, der mittlerweile von Black Dranzer weggeschleudert wurde. Dann kam der Blade wieder auf uns zu und der schwarze Phönix breitete seine Flügel aus und heulte auf, als er auf uns herabstürzte... Bis Drami ebenfalls hochsprang.

*Nein! Fass sie nicht an!!! Du wirst diesen Kindern des Lichts nicht ein Haar krümmen!!*, brüllte eine Stimme aus meinem Blade und das Licht, das davon ausging wurde so stark und grell, dass wir nichts mehr von unserer Umgebung sehn konnten. Wir schrieen und schlugen die Arme über unsere Köpfe. Als ne Zeit lang schließlich nichts geschah, schauten wir wieder auf. Es war immer noch hell und vor unseren Augen erstreckte sich ein Flügelpaar. Und dann die Umrisse einer Großkatze...

„Wa... Was geht hier vor?“, fragte Max und rieb sich die schmerzenden Augen. Der Rest von uns starrte auf Drami, die vor uns stand und deren rote Augen uns ansahen. Ihr Fell schimmerte.

„D... Dramania?! Was geht hier nur vor?!“ *Ihr...*, sprach die Stimme von vorhin und jetzt erst hatten wir begriffen, dass es Drami´s Stimme war. *Ihr braucht keine Angst zu haben. Ich beschütze euch, Kisa-sama. Sie und ihre Freunde...* „Sie spricht?!“, sagte Tala verwundert. „Ich glaub´s net... Drami, du sprichst. Seit neun Jahren hattest du kein Wort mehr gesprochen“, sagte ich verwirrt. *Es stimmt... Ich, der Schutzpatron der mittleren Himmelssphäre, den Toren des hohen Himmel Beriah, war all die Jahre nach dem Krieg im Himmel in einem Stein eingesperrt, bis mich Ihr Vater damals fand und mich vor neun Jahren in ihre Obhut gab. Doch der Himmel verbat mir kurz darauf, mit euch Kontakt aufzunehmen. So biss ich mir die Zunge ab, so das nie wieder ein verständliches Wort aus meinem Mund kommen sollte. Auch jetzt, spreche ich nur über die Astralwellen zu euch.* „Deine...“

Doch sprach ich den Satz nicht eins, die Hand, die ich mir auf den Mund gelegt hatte, ließ dies nicht zu.

„Drami... Wieso?! Wieso das alles? Wieso sagst du uns das jetzt?!“, fragte ich hysterisch und war plötzlich den Tränen nah. „Ich möchte meine letzte Buße tun und die Tat vollbringen, nach der ich mich schon so lange sehne.“ „Ich.. versteh nicht...“ „Der Soulbreak-Fluch. Es ist, wie die beiden Engel es gesagt haben. Nur ein passendes Opfer, kann das Siegel erneuern. Und auch sie sagten es schon. Wächter und Bitbeasts sind gar nicht so verschieden.“ „Ah. Ich versteh, was sie will...“, sagte Kai leise zu sich selbst, als er aber merkte, dass wir andere ihn gehört hatten, erklärte er uns schließlich alles. „Anscheinend hat Dramania vor sich auf irgendeine Weise als Opfer zu benutzen, um dich vom Fluch zu befreien, Kisa.“ „Was?! Drami, Nein, das tust du NICHT!! ES GIBT SICHER NE ANDERE MÖGLICHKEIT!!!“ „Vielleicht. Aber die werden wir sicherlich nicht so schnell finden. Vielleicht bin ich auch die Einzige. Unsere Astralenwellen und Schicksale sind sich ähnlich. Wir sind Produkte zwischen Erde und Himmel, die es nie hätte geben sollen. Wir zwei sind verbunden. Und wer sonst könnte die selben Astralwellen haben wie Sie? Wer sonst außer mir, der sie immer benutzte, um ihr Gefängnis verlassen zu können? Der Fluch rafft Sie bald dahin, wenn niemand etwas unternimmt. Der Himmel mag es Schicksal nennen. Ich werde allerdings nicht noch einmal zusehen, wie meine Herrin stirbt. Diesmal werde ich einschalten und durch mein Äther ihre elementaren Erdkräfte wieder unter Kontrolle bringen.“ „ABER WARUM SO?!? DU HAST MIR DOCH SCHON SO OFT GEHOLFEN!!! DU MUSST NICHT DEN KOPF FÜR MEINE DUMMHEIT HINHALTEN!!!“, schrie ich sie an, Tränen rangen über mein Gesicht. Als ich einige Schritte auf sie zuging, packte mich Kai an den Schultern und hielt mich zurück.

„Das... Das kannst du nicht machen...“, schlurzte ich. „Jetzt weinen Sie doch nicht schon wieder. Sie sind doch kein kleines Kind mehr. Was würde ihr Herr Vater nur sagen? Sie müssen nicht um mich weinen. Sie haben ihre Angst vor dem Himmel überwunden... So viele Freunde, die hier an ihrer Seite stehen, oder zu Hause auf sie warten um Ihnen die Hand zu reichen. Mich brauchen Sie doch nicht mehr.“ „DAS IST NICHT WAHR!!! DU BIST DOCH AUCH MEINE FREUNDIN, DRAMI!!!“

Auch wenn du den Kontakt zu mir abgebrochen hattest... Ich war ihr ne böse. Auf eine groteske Art hatte ich gewusst, was sie war und hatte sie dennoch geliebt. Sie war der Einzige unter all den Engeln, die ich geliebt hatte. Der einzige wahre Engel für mich.

Und plötzlich glänzten Dramania´s Augen vor Tränen und Traurigkeit.

„Ich bin so froh, dies von Ihnen zu hören. Hätte man dies mir, meinen Brüdern und Schwestern nur öfters gesagt. Vielleicht hätte dies alles nie passieren müssen. Die Erzengel waren unsere ganze Welt. Sie hatten uns gerettet und wir wollten nichts anderes, als ihnen unsere Dankbarkeit zu erweisen, dafür, dass sie uns aus diesem Meer aus Blut und Leichen geborgen hatten. Doch dann starben sie und wir konnten gar nichts tun. Ihr Tod machte es uns wieder bewusst – Wir sind und bleiben immer Missgeburten, ohne das Recht auf Leben und Existenz. Eine Erkenntnis, die Einige von uns zum Selbstmord trieb... Oder auf die Seite der Hölle. Wir wollten nichts als einmal für unsere Retter nützlich zu sein, um uns selbst zu beweisen, dass wir ein nützliches und erfülltes Dasein führten. Und heute wird dieser Wunsch für mich in Erfüllung gehn. Indem ich meine Astralkräfte freisetze, die Gott uns Schutzpatronen, mir, Dragoon, Dranzer, Drigger und Dracil gab und eins ihrer Kinder vom Soulbreak-Fluch befreie!“ „DRAMI, NEIN!!!“, schrie ich ihr nach und wollte auf sie zugehen, doch Kai packte mich und zog mich wieder zurück, obwohl ich mit aller Kraft auf ihn einschlug, an ihm zog und schrie.

„KAI, LASS MICH LOS!!! ICH WILL ZU DRAMI!!“, brüllte ich wie verrückt und schließlich musste auch Ray ihm helfen, mich davon abzuhalten etwas unüberlegtes zutun. So konnte ich nur zusehen, wie Drami sich mit Black Dranzer anlegte. Auch wenn ihr intensives Leuchten den Eindruck machte, sie sei ihm überlegen, sah man doch nach wenigen Augenblick, dass es nicht so wahr. Black Dranzer verpasste ihr Hiebe aus allenen Richtungen. Und dann plötzlich schoss er sie mit einer Attacke in die Luft und wie erstarrte musste ich zusehen, wie mein Blade im Flug zu bröckeln begangen und schließlich in seine Einzelteile zersprang und diese wie Regentropfen zu Boden fielen.

Mein Beyblade war Geschichte. Und ganz zum Schluss zersprang auch der Chip und ein kleines Kätzchen fiel zu uns runter.

„Oh mein Gott, DRAMI!!!“ *Verzeiht mir...*, hallte ihre Stimme noch ein letztes Mal in meinem Kopf wieder. Kai stieß ich in diesem Augenblick von mir weg und streckte meine Arme aus, um die fallende Drami aufzufangen. Doch meine Hände hatten sie nicht einmal berührt, da zerfiel sie schon. Vor meinen Augen zerfiel sie zu kleinen Lichtfunken, die zu Boden fielen, leicht und zart wie Schneeflocken. Wie kleine Glühwürmchen, fielen sie schließlich in meine Hand und erlochen gänzlich. Doch ein einziges Licht blieb, strahlte und ein ovaler, glatter Stein, in der Farbe des Abendrotes lag in meiner Hand.

Und erst nach einigen Sekunden hatte ich begriffen, was geschehen war. Erst als ich wieder aus vollen Zügen atmen konnte, als mein Fieber sank und meine Gedanken wieder klarer wurden, hatte ich es begriffen.

Und mit der Erkenntnis kam das Zittern... Und die Tränen.

„Drami... Das kann nicht sein! Du kannst nicht einfach abhauen und erwarten, dass ich so weiterlebe!! DAS KANNST DU NICHT MACHEN!!! DAS IST GRAUSAM!!! DRAMANIAAAA!!!“

Auch wenn ich alles daran setzte, nicht zu weinen, konnte ich mir die Tränen nicht verkneifen. Mein Bitbeast war für immer weg... Wegen mir.

Als ich mir schon fast die Unterlippe blutiggebissen hatte, spürte ich Kai´s Hand auf meiner Schultern, die mich trösten sollte.

„Reiß dich zusammen. Dramania wollte dir und uns allen helfen. Wenn du weiter hier rumsitzt und heulst, kommt sie auch net wieder. Werde wenigstens ihrem Opfer gerecht.“ „Kann das auch warten? Wir haben nämlich ein Problem!“, sagte Kenny, als dieses grelle Licht nun ganz weg war. Und noch immer kreiselte der schwarze Beyblade und noch immer schwebte Black Dranzer über uns und sein eiskalter Blick durchbohrte jeden von uns.

„Das gibt’s nicht...“ „Black Dranzer kreiselt immer noch. Aber Dramania wollte ihn doch aufhalten“, sagte Ayako perplex, während wir anderen mit offenem Mund dar standen. Wenn man ehrlich sein konnte, pulsierte Black Dranzer richtig und strahlte. Er hatte Drami´s Kräfte in sich aufgenommen, als diese zersprang und ihre astralen Energien durch die Luft gingen, schoss es mir durch den Kopf und plötzlich kam Ekel in mir auf.

Boris lachte.

„Habt ihr wirklich geglaubt, ihr könnt Black Dranzer nun noch aufhalten? Er ist nun unbesiegbar und jedes Mal, wenn er einen von euch besiegt, wird er ihre Kräfte absorbieren. Und wenn ich erst einmal die Kräfte der fünf Schutzpatronen in meinen Hände halte, werde ich in der Lage sein, die Tore des Himmels zu öffnen und schließlich auch Atziluth, die legendäre Wohnstätte Gottes.“ „Atzi... luth? Wovon reden Sie überhaupt?“, rief Max ihm entgegen. „Ihr dummen Gören wisst nicht einmal, was man euch für Kräfte man euch überlassen hat. Eine Schande. Um so besser, wie sie in meinen Händen sind. Also Black Dranzer, hol dir die anderen Vier!“ „Niemals!“, rief Tyson entschlossen, ebenso bereit wie Ray, Max und Kai ihn doch irgendwie zu besiegen. Doch Black Dranzer reagierte nicht.

Er bewegte sich zwar, doch nur in kleinen Zickzackbewegungen. Wir alle warfen uns verwirrte Blicke zu und schauten sprachlos zu, wie Black Dranzer zwar die Beyblades meiner Freunde angriff, doch immer wieder ins leere stieß. Während er dann auch noch zu schlingern anfing, verkrampfte sich Black Dranzer´s astrales Erscheinungsbild vor unseren Augen. Er schrie auf vor Schmerz, seine Attacken richteten sich gegen ihn selbst und sein astrales Erscheinungsbild flackerte wie ein Fernsehbildschirm bei miesen Empfang.

„Da stimmt was nicht... Kenny, was passiert da?“, fragte Ray. „Nun, Dramania hat denselben Vorgang, den sie bei Kisa verwendet hat, auch bei Black Dranzer benutzt. Als er ihre Energie eingesaugt hat, hat dies seinen Äther versiegelt. Und da er weder auf seine, noch auf die gespeicherten Kräfte der anderen Bitbeasts übergreifen kann...“ „Ist er so gut wie hilflos! Das ist unsere Chance“, jubelte Tyson. „Jetzt bekommt er das zurück, was er Dramania angetan hat!! Na los, alle zusammen.“ „Ihr haltet euch da raus!“, keifte Tala und schmiss Tyson hinter sich, als er vorbei ging. Er hatte Wolborg bereits am Starter befestigt, als Spencer, Ian und Bryan auch dazu kamen. Dann standen alle vier nebeneinander und umklammerten mit ihren Ziegefingern die Reißleinen.

„Tala! Ihr... Ihr helft uns?“, sagte Tyson vorsichtig und strahlte dabei. „Quatsch nicht, Pimpf! Und überhaupt, wer hat euch eigentlich weiß gemacht, dass WIR EURE Hilfe brauchen?“, fragte Tala uns trotzig und auch Bryan schien kein erfreutes Gesicht zu machen. „Gell? Was seit ihr, unsere Babysitter oder was? Für ne Bande Trottel seit ihr echt ziemlich von euch eingenommen, hat euch das schon mal wer gesagt?“ „Meinen wohl, sie wären die Alleskönner, nur weil sie die Championships gewonnen haben!“ „Tz!“, meinte Ian und Spencer nur. „Was soll die Nummer jetzt?! Wir retten euch den Hintern und dass ist der Dank?!“, knurrte Teru, aber dann legte Ray seine Hand auf dessen Schulter. „Lass sie. Sie wissen, was sie machen.“ „Ich hoff´s“, sagte ich bekümmert und wir alle schauten bespannt auf das Szenario, dass sich zwischen den Demolition Boys und Boris kurz darauf abspielte. Boris selbst lachte nur.

„Ihr stellt euch gegen mich, he, he... Ich hatte es schon immer gewusst. Schon damals, als ich euch für die Weltmeisterschaft auserwählt hatte, musste ich, was für ein Potenzial und Wille sich in euch verbirgt. Und ich wusste, wenn mich irgendwann mal fallen sollte, würdet ihr der Grund sein. Doch bedauert es mich zu sehen, unter welchen Umständen.“

Den letzten Satz sagte Boris eher gequält, fast schon angeekelt und blickte dabei auf uns, die Wächter und die Bladebreakers.

„Vor allem von dir bin ich enttäuscht, Tala. Du wusstest doch an besten, wie grausam Gottes Helfer sein können. Jede Tat die wir begehen zeugt von Egoismus und dennoch vertraust du darauf, dass es irgendwo auf der Welt so etwas wie absolute Selbstlosigkeit gibt? Das es Mensch gibt, die dir helfen, ohne dabei ihre eigenen Huchmut zu befriedigen?! Es gibt keine Helden, es zählt im Leben nur das Gesetz des Stärkern, der an sich selbst und seine Zukunft denkt und nicht an die unbedeuteten, kleinen Leute. Zu denen willst du doch gehören, oder Tala?“

Es war still, als Boris schwieg und Tala nur nachdenklich dreinschaute. Während wir ahnungslos waren und auf eine Antwort warteten, schien das bei den anderen drei Mitgliedern der Demolition Boys nicht der Fall zu sein. Sie schienen zu wissen, wie ihr Kaptain dachte und warteten nur darauf, das dieser endlich seinen Mund aufbekommen würde und sagen würde, was Sache war. Nach einigen Sekunden hatte sich Tala schließlich wieder gefangen und wirkte vollkommen entschlossen.

„Wissen Sie, Boris... Als Sie mich eines abends beim Beten ertappten, sagten Sie zu mir, ich verschwende meine Zeit. Gott sehe nur zu, wie wir uns alle im Angesicht seiner Herrlichkeit und in unseren schmerzenden Scham winden. Und wenn Gott mich allein lässt und die Dämonen neben mir ihre Hand geben, wäre es pure Dummheit, sie abzulehnen. Auf weissgekleidete, geflügelte Helden zu warten sei Zeitverschwendung. Selbstverständlich hab ich Ihre Ansicht nie ganz geteilt. Meine liebe Mutter war viel zu sehr vom barmherzigen Gott überzeugt, als dass ich ihre Ansichten mit Füßen treten könnte. Doch mit einem stimme ich Ihnen überein. Helden gibt es in dieser Welt nicht, es gibt nur selbstgefällige Egoisten.“

Tala machte eine Pause, er schnaufte leise, ehe sein Blick über uns schweifte, bis er wieder an Boris klebte.

„Und ein Egoist denkt nur an sich selbst und deswegen bin ich mein eigener Held! Ich brauch keinen, der mir die Hand reicht, um mich kurz darauf zu benutzen. Es bringt nichts, mich von anderen helfen zu lassen, wenn ich eh immer wieder hinfalle! Alles was ich brauche bin ich selbst und meine eigene Kraft, die ich zum Aufstehen brauche! HIERMIT SIND WIR GESCHIEDENE LEUTE, BORIS!!! WIR MACHEN SIE FERTIG!!!“

Ich kann bis heute nicht sagen, was damals in Tala gefahren war, woher dieser plötzliche Charakterwandel kam, doch war ich glücklich, dies erleben zu können. Die Kräfte, die er in jenen Augenblick erlangt hatte, übertrugen sich auch auf seinen Blade. Wie ein greller, weisser Lichtstrahl stürzte er sich auf Black Dranzer mit solcher Kraft, dass er mitten durch ihn durch fuhr und den Beyblade regelrecht halbierte.

Und so wie bei Drami, zerfiel auch die letzten Teile von Black Dranzer in ihre Einzelstücke. Nur kleine, schwarze Stücke fielen auf den plattgetretenen Schnee und die Beyblades der Demolition Boys waren wieder bei ihren Bladern, als Boris auf die Knie ging. Seine Hände und Gesicht zitterten, als er die Einzelteile von Black Dranzer aus dem Schnee holte, aber durch das starke Zittern fielen sie ihm auch sofort wieder aus der Hand.

„Nein... NEIN!!“, schrie er wie besessen und schlug schließlich mit der Faust auf den Boden. „Mein Lebenswerk!!! Alles wofür ich gearbeitet habe ist zerstört... Zerstört von ein paar nervtötenden Gören!!! DAS ZAHL ICH EUCH HEIM!!!“

Als Boris schrie, stand er wieder auf und rannte auf uns zu mit ausgestreckter Hand, bereit uns zu packen, zu schütteln und uns in vollkommender Raserei den Kopf abzureißen. Vor Angst rissen wir die Augen auf, warne aber sonst wie paralysiert. Doch irgendwas hatte ihn getroffen und warf ihn zurück auf den Boden.

„Denken Sie nicht einmal daran, diesen Kindern etwas anzutun!“, rief eine Stimme, die vor dem Toren der Abtei standen. Scheinwerfer gingen an und blendeten uns und Soldaten standen im Halbkreis und richteten ihre Gewehre. Und vor dieser kleinen Einheit standen Mr. Dickenson, Mum, Miyako und Sato. Vor uns Beybladern hatten sich ein paar Engel gestellt und anscheinend waren sie es, die mit ihren Kräften Boris zu Boden geworfen hatten. Keine Engel wie Tsubasa und Sacré, nach ihrer Uniform zu urteilen hatten sie nen viel höheren Rang, wahrscheinlich von den Mächten oder den Gewalten.

„Boris Balkov, Sie sind im Namen Gottes festgenommen.“ „Nein... Nein! Ihr bekommt mich nicht! Das leibhaftige Böse würde niemals zulassen, dass...“ „Sehen Sie es ein Boris, es ist vorbei!“, rief Mr. Dickenson. „Sie werden vor den hohen Rat gestellt. Der wird entscheiden, ob sie auf Erden verurteilt werden oder sogar in Hades eingesperrt werden. Doch eins ist sicher, so leicht kommen Sie uns nicht davon.“

Boris knirschte mit den Zähnen, doch ehe er etwas tun konnte, hatten die Männer sich bereits auf ihn gestürzt und nahmen ihn fest. Wir hörten ihn laut brüllen und fluchen, doch als noch mein Onkel dazu kam, herrschte Ruhe. Er wurde vor unseren Augen festgenommen, seine Rage war abgeklungen und er wehrte sich auch nicht mehr. Denn langsam, auch bei uns kam die Erkenntnis, regelrecht schleichend – Es war vorbei...
 

„Dann heißt es jetzt wohl Bye Bye“, meinte Max etwas trübeselig am nächsten Morgen. Wir standen alle am Flughafen, alle Bladebreakers, Misakis und auch Yochel fuhr wieder mit uns zurück. Doch bevor wir in unser Flugzeug stiegen, waren noch die Demolition Boys zu uns gekommen. Jedoch standen sie einfach nur vor uns und brachten kein Wort über die Lippen, während wir sie erwartungsvoll anstarrten. Schließlich schubsten sie den armen Ian nach vorne.

„Nun... Wie ihr euch denken könnt, sind wir hier, um euch auf Wiedersehen zu sagen“, sagte er etwas gezwungen. „Nicht zu übersehen“, lachte ich. „Aber nicht so, wie ihr denkt“, verteidigte sich Tala sofort. „Wir wollen nur eins klar machen:

Wir sind KEINE Freunde. Wir wollen euch hier und jetzt nur daran erinnern, dass wir immer noch Feinde sind, damit das klar ist.“ „Ach, tu doch nicht so!“, grinste Yochel, der hinter Tala und Bryan aufgetaucht war uns legte seine Arme um ihre Schultern. „Wir wissen doch alle, das ihr einen weichen Kern habt und uns sooooo lieb habt.“ „Halts Maul und nimmt die Fingern von mir, Schwuchtel!“ „Tz, Schade... Und ich dachte, wir könnten Freunde werden“, sagte Yochel traurig zu Tala, dabei fand er das alles höchst amüsant und schritt mit einem breiten Grinsen davon. Wir sahen ihm nach und ich schlug mir zusätzlich die Hand gegen die Stirn. Warum nur musste Yochel einen auch immer in Verlegenheit bringen?

„War´s das?“, fragte Kai ungeduldig. „Eine Sache noch“, beruhigte ihn Ian, doch war es Tala, der vor mich trat und etwas verlegen zu Seite schaute. „Kisa... Es... Es tut uns Leid. Das ist nur wegen uns passiert.“ „Nein, ist schon okay...“, sagten ich und versuchte krampfhaft meinem Mundwinkel nach oben zu bewegen. „Drami geht es jetzt sicher besser. Jetzt muss sie nicht mehr auf mich aufpassen. So oft, wie ich in Schwierigkeiten komme... Das hält keiner aus.“ „Stimmt!“, sagten alle Jungs gleichzeitig und ich verkniff mir das wütende Knurren, während Ayako nur nervös hin und her sah.

„Seit ihr nett!“ „Ich glaube, was Kisa sagen wollte...“, begann Tyson schließlich und legte seine Hände auf meine Schultern. „Ist einfach, dass wir alle froh sind, dass ihr auf unserer Seite seit.“ „Wir haben nie behauptet, auf eurer Seite zu sein“, meinte der Rothaarige nur. „Ihr habt uns geholfen und wir haben euch geholfen, damit sind wir quitt!“ „Damit seit ihr vom »Erzfeind« zum »Rivalen« aufgestiegen“, erklärte Ian trocken. „Sollen wir uns jetzt darüber freuen?“, fragte Tyson Kenny leise. „Hey Kinder! Kommt, unser Flug geht gleich los!“, rief meine Tante über den halben Flur und winkte uns dabei. Hastig griffen wir nach unseren Taschen und rannten los, doch blieben wir nach ein paar Schritten wieder stehen und sahen noch einmal zu den Demolition Boys. Sie sahen uns eine Weile an, dann winkten sie uns auch zum Abschied, wen auch etwas steif. Wir schenkten ihnen noch ein Lächeln, ehe wir schließlich zu unserer Maschine rannten.

Wir verteilten uns auf unsere Plätze, doch schaute jeder von uns aus dem Fenster und wandte seinen Blick nicht davon ab, bis das Flugzeug startete und der Flughafen aus unserem Blickfeld verschwunden war.

„Sag nicht, du vermisst diese asozialen Spinner?“, meinte Kai, der neben mir saß und als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich noch wie er die Augen verdrehte. „Sicher. Ich mag sie.“ „Ich mag sie auch“, meinte Tyson mit einem breiten Grinsen und er und Max´ Kopf ragten über die Sitze vor uns. „Wenn man sie kennt, sind sie echt lustig.“ „Ich hoffe, wir treffen sie irgendwann mal wieder“, sagte Ray, der eine Reihe hinter mir und Kai saß, zusammen mit Kenny. „Aber bitte net so früh“, meinte Kai. „Wieso nicht? Wir machen nächstes Jahr en Grillfest und laden sie ein.“ „Nur über meine Leiche.“ „Wie ich sehe, bist du wieder ganz der alte“, lachte Max und steckte uns alle damit an. „Aber ich bin auch froh, wenn wir alle wieder zusammen zu Hause sind.“ „Leider wird es nie zudem kommen“, sagte eine Stewardess zu uns. Eine Frau und ich hielt den Atem an, als ihre Mütze verrutschte und wir alle ihre Augen sahen. Augen, vollkommen farblich durchzogen. Ein Engel!

„Was soll das heißen?!“, fauchte Tyson sie an. „Teru, Ayako, Seiji!“ „Die hören euch nicht, die sind außer Gefecht gesetzt!“, erklärte sie und wir schauten alle nach hinten und sahen sie, meine Tante, meine Onkel, Mum und auch Mr. Dickenson auf den hinteren Plätzen, die im Tiefschlaf verfallen waren. „Was wollen Sie überhaupt von uns?!“ „Nur euer Erinnerungsvermögen“, sagte sie und mit einem Schnipsen von ihr fielen wir ihn Ohnmacht...

Biss für Biss

Zum Thema: Mahlzeit

Vorne weg:

Dass der Baum der Erkenntnis ein Sprössling des Baum des Lebens ist, ist nur eine Theorie von mir. Natürlich wuchsen beide im Garten Eden, aber das mit den Sprösslingen entstammt meinen Kopf. Der Name Binah steht wirklich für das jeweilige Sephiroth, aber ob das der Name des Baumes ist, ist eine Sache für sich. Der Baum des Lebens ist kein Baum in dem Sinne, sondern ein Zusammenspiel der göttlichen Bestandteile, den Sephiroths (im Judentum verkörpert durch Adam Kadamon) wie Stärke (Jesod), Weisheit (Chokam), Barmherzigkeit (Hesed), Schönheit (Tifereth), etc. Intelligenz im physischen Sinne war auch ein Teil, der Teil wurde Binah genannt, deswegen taufte ich den Baum der Erkenntnis so.

Nur vergesst die Bäume nicht so schnell wieder. Die werden noch in den späteren Staffeln sehr wichtig sein =3
 

- Biss für Biss
 

Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst müsst ihr sterben!

Oh, gewiss doch nicht. Ihr werdet dann wie Gott sein und wissen, was Gut und Schlecht ist. Euch werden die Augen aufgehen. So weit, dass sie euch aus den Höhlen fallen und ihr euch wünscht, ihr würdest doch endlich sterben.
 

MISSGEBURTEN! SCHLÜS! SEL! AT! ZI! LUTH!
 

Panisch schlug ich die Augen auf und mein Mund stand offen, doch kein einziger Laut kam aus meiner Kehle. Doch vor meinen aufgerissenen, brennenden Augen flackerten immer noch die Worte, die Leuchtreklamen in der Nacht. Meine Wimpern waren feucht, meine Wangen heiß. Ich hatte im Schlaf geweint. Doch den Grund hatte ich vergessen.

Ich blickte zum Fenster und durch die Löcher in den Rollläden drang Sonnenlicht in das Zimmer. Wie spät war es wohl?

Was soll´s? Es waren doch eh Sommerferien. So legte ich mich wieder hin und zog die Decke über den Kopf, um so die Sonnenstrahlen besser ignorieren zu können. Sicherlich war es noch früh und ich wollte noch schlafen... Noch schlafen...

„O-NEE-CHAAAAAAN!!! RAUS AUS DEM BETT!!!“, brüllte Ayako, als sie die Tür von unserem gemeinsamen Zimmer aufriss. Ich erschrak und meine Glieder verkrampften sich dabei, doch lockerten sie sich schnell wieder und ich schlug die dunkelblaue Decke von meinem Kopf um verschlafen und wütend auf meine Cousine zu schauen. Noch immer stand sie teils im Zimmer, teils im Flur, die Haare zwar gekämmt doch die Schuluniform saß nicht richtig, die weisse Bluse nicht richtig in den blaukarierten Rock gesteckt und die rote Schleife war nicht gebunden.

Ich schnaufte.

„Gibt´s nen Grund, warum ich aufstehen muss?“ „Abgesehen davon, dass wir zur Schule müssen?“, fragte sie arglos und ich verkniff mir mein Lachen. „Ayako, falls du es vergessen haben solltest:

Wir haben Sommerferien. Ich weiß ja nicht, was ihr vor habt, aber der letzte Jahrgang, zudem ich ebenfalls gehöre hatte gestern meinen letzten Tag. Wenn du mich entschuldigst...“ „Das musst du geträumt haben, O-nee-chan. Die Schule hat letzte Woche wieder angefangen.“

Eine Stille befand sich im Zimmer, der mich ermüdete und beinahe wieder einschlafen ließ, wär ich net dabei gewesen nachzudenken. Was hatte sie gesagt? Seit ner Woche? Vollkommen unmöglich, ich hatte doch gestern meine letzte Prüfung geschrieben. Es müsste Ende Juni sein. Ich müsste Ferien haben!

Ruckartig schaute ich auf einen Kalender, der über dem Schreibtisch hing, den sowohl ich als auch Ayako benutzten. Ein Fantasy-Motiv befand sich auf der oberen Hälfte des Kalenders, mit einer blasshäutigen Frau als sei sie aus Glas, ihr weisses Haar wehte im Wind und verlief mit den Gewitterwolken und den Bäumen um sie herum. Und darunter stand in dicker Schrift und mit Serifen verziert »September« und die ersten Tage davon waren durchgestrichen.

„DAS IST NICHT WAHR!!!!“, brüllte ich während ich aus dem Bett sprang und dabei fast Ayako überrannte. Meine Schuluniform riss ich regelrecht von dem Bügel, an dem sie hing und schloss mich kurz darauf im Bad ein, in das mein Onkel eigentlich gerade gehen wollte, so blieb er schmollend vor der verschlossenen Tür stehn, bis ich endlich fertig war.

Ohne Frühstück gingen wir aus dem Haus, ich hielt meine Cousine am Handgelenk und zerrte sie durch die Straßen, während Teru versuchte mit uns Schritt zu halten.

„Kisa, Hey! Warte mal, wieso hast du´s so eilig?!“ „Weil wir anscheinend viel zu spät sind!“, rief ich Teru zurück. „Keine Ahnung, was hier abgeht und warum die Sommerferien plötzlich weg sind, aber ich werde auf keinen Fall zu spät kommen.“ „Das träumst du sicher“, redete Ayako auf mich ein. „Die Sommerferien sind seit einer Woche um und keiner von uns ist bisher zu spät gekommen.“ „Sicher ist sicher“, meinte ich und beschleunigte das Tempo. Wenn ich ehrlich war, war es mir schnuppe, ob ich pünktlich war oder nicht, ich wollte ihnen aber einfach zeigen, dass wir noch Sommerferien hatten. Ich konnte doch keine acht Wochen Ferien verpennt beziehungsweise vergessen haben!

Erst ein einer Ampel stoppte ich und drückte wie wild auf den Knopf und wartete ungeduldig, dass das Licht von Rot auf Grün wechselte. Ich hörte erst auf, als sich noch jemand neben mich stellte.

„Hey, ganz ruhig bleiben. Seit wann hast du´s denn eilig zur Schule zu kommen?“, lachte Kazue. Ich wollte sie anpöbeln und sie von mich schubsen, doch ich hielt inne.

Kazue war alles andere als eine Frühaufsteherin, sie schlief so lang wie´s ging. Für nichts auf der Welt würde sie schon um diese Uhrzeit durch die Gegend spazieren, es sei denn ihr Vater hätte sie rausgeworfen, weil sie zum Unterricht musste.

Ich antwortete ihr nicht, schaute nur kurz zu Teru, der Kazu Gesten zeigte die aussagen sollten, dass ich ballaballa war.

„Hat das Gehampel von ihm irgendeinen tieferen Sinn?“, fragte die Braunhaarige mich, doch nach kurzem Zögern schüttelte ich den Kopf. „Öhm... Nein. Nein, hat nichts zu heißen. Laufen wir weiter, es ist endlich grün“, sagte ich und ließ schließlich auch Ayako los, als wir über die Straße gingen, auch wenn ich noch immer verwirrt war. Es konnte einfach nicht sein, dass acht Wochen meines Lebens einfach... gelöscht waren.

Mein Gang wurde langsam und ich schwang etwas hinterher und achtete nicht auf die beiden Schüler (zudie uns entgegenkamen. Einen von ihm rempelte ich dabei an, ich wollte mich entschuldigen, doch er lief einfach weiter. Empört sah ich ihm nach und wollte ihn anschreien, wie scheißunfreundlich er sei, doch er drehte sich schließlich doch um und mein Fluchen blieb im Halse stecken.

Er trug zwar eine Kappe, aber doch konnte ich sein blauschimmerndes Haar und seine Augen deutlich erkennen. Er... hatte so was vertrautes und in mir stiegen Gefühle der Zuneigung, Freundschaft und Bewunderung auf. Ich fragte mich nicht, ob ich ihn kannte oder woher, sondern wie ich so jemand wichtigen vergessen konnte, wenn ich doch so viel mit ihm verband.

„Komm endlich, oder willst du hier Wurzeln schlagen?“, rief Kazue, die schon einige Meter weiter weg stand, Ayako und Teru hatten gewartet, so überlegte ich nicht mehr lang und holte sie nach einigen Augenblicken wieder ein, doch schwieg ich den Rest des Weges.

Vor dem Schultor standen schon Rika, mit der geraden und steifen Haltung eines Elitesoldaten und Yochel, der seine Morgenzigarette genoss, die er wahrscheinlich von nem Klassenkameraden erschnorrt hatte. Auf Deutsch, alles war wie immer. Es lief ab wie jeden Morgen, den ich in der Schule verbracht hatte. Der Tag verlief so unheimlich normal ab, dass es schon fast beklemmend war. Es standen dieselben Cliquen in denselben Winkeln der Klassenzimmer und Gänge, dieselben Schüler auf dem Flur, die immer wieder Ärger mit den Lehrern bekamen und nebenbei sich immer wieder über dieselben Themen ausließen.

Bei uns war es nicht anders. Aber etwas fehlte. Irgendeine Lücke war da in meinem Alltag. Ich wusste nicht, was es war, doch ich spürte, wie dieses Loch immer größer wurde.

„Hey, stimmt was nicht?“, nuschelte Kazue etwas unverständlich, da sie einen Bleistift im Mund hatte. Wir vier Mädchen – ich, Kazue, Rika und Ayako – saßen in der Bibliothek, da Ayako irgendwas für Bio brauchte, Rika versuchte ihr das zu erklären und Kazu schrieb das alles stichwortartig auf nen Block mit karierten Blättern, der auf ihrem Schoß lag. Warum ich hier war, hatte ich vom vielen Denken ganz vergessen, zumal Bio eins der vielen Fächer war, dass mich net wirklich interessierte, wenn es nicht grad um die menschliche Anatomie ging.

„Ist schon gut...“ „Also irgendwas stimmt überhaupt nicht mit dir, O-nee-chan. Du warst schon heute Morgen so komisch. Bist du krank?“ „Schön wär´s...“, seufzte ich fast lautlos, während ich noch in Erinnerungen schwelgte. Krampfhaft versuchte ich mich an etwas verdächtiges zu erinnern, doch das Einzige, was ich zwischen meinem letzten Schultag und diesem Tag fand waren die komischen Worte. »MISSGEBURT« erklärte sich von selbst, »SCHLÜS« und »SEL« gehörte wahrscheinlich zusammen... Aber aus dem Letzten wurde ich einfach nicht schlau.

„Rika...“, hauchte ich wieder und die Worte kamen kaum aus meiner Kehle heraus, doch hatte sie mich gehört. „Ja?“ „Was bedeutet eigentlich »At«, »Zi« und »Luth«?“ „Ähm... Also“, begann Rika, beim Nachdenken kräuselte sie ihre Lippen und tippte ihren Bleistift leicht gegen ihre Wange. „ »At« steht im Periodensystem für Astat... Und »Luth« meist als Kürzel bei evangelischen Kirchen. Aber mit »Zi« kann ich nichts anfangen.“ „Wieso fragst du nie mich, wenn du Probleme hast? Ich bin auch intelligent“, fauchte Kazu. „Ja, das sieht man vor allem an deinen Noten, die sogar schlechter sind als meine.“ „Tz. Sagt jemand, der bei seiner eigenen Muttersprache schlecht abschneidet.“ „Wie?“, fragte ich nun etwas lebhafter, aber schockiert. „Hast du die Prüfungsergebnisse nicht bekommen?“ „Nein...“ „Oh, die hab ich. Die Lehrerin sagte, ich soll sie dir geben“, rief Rika auf und wühlte in ihrer Tasche rum, bis sie mir das Blatt Papier mit den Ergebnissen und Noten der Prüfungen gab. Das Gute war, ich war nirgendwo durchgefallen, aber bei einigen Fächern noch gerade so. Mich überrascht von den Noten her nichts, außer einer – meiner Englischnote. Sie war nicht schlecht, aber auch nicht gut, zumindest für mich und sah nur geschockt darauf.

„Das... kann nicht sein! Ich hab doch gelernt. Ich bin Engländerin, verdammt, ich kann gar keine schlechte Note bekommen!!“ „Und auch wenn du britischer Herkunft bist, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass du gut in Englisch bist. Du bist zu 50 Prozent auch Japanerin und ihr redet ja zu Hause kaum englisch“, versuchte Rika mich aufzumuntern. „Aber mein Onkel ist stolz auf die Herkunft, weiß Gott wieso. Er erschlägt mich, wenn er sieht, wie ich abgeschnitten hab. Dabei bin ich doch sonst so gut und grad bei so ner wichtigen Prüfung verhau ich es.“ „Was bist du auch so spät zur Prüfung gekommen? Wärst du pünktlich um acht Uhr und nicht erst ne Stunde später aufgetaucht, hättest du dich besser auf die Fragen konzentrieren können“, maulte Kazue mich an, klopfte mir aber auf ihre aufmunternde Art auf den Rücken, auch wenn ich sie verdutzt ansah. „Zu spät? Das versteh ich nicht.“ „Weißt du das nicht mehr? Du kamst ne ganze Stunde zu spät“, erklärte die Brünette weiter. „Was is denn passiert? Nervensägen?“

Mit Nervensägen hatte Kazue wahrscheinlich die Dämonen gemeint und ich nickte ihr halbherzig zu, da ich es selbst kaum wusste. Ja, da war etwas mit den Dämonen. Ich hatte am Fluss auf sie gewartet und sie hatten mich aus dem Hinterhalt angegriffen. Ich fiel in den Fluss und dann... Dann...

„AAAAHHR!!! ICH WEIß NICHTS MEHR!!!“, schrie ich und meine Stirn klatschte gegen die Tischplatte. Es gab einen dumpfen Laut, mit dem ich mich aber nicht weiter beschäftigte.

„Sag nicht, in dem Alter kriegst du schon Alzheimer“, sagte sie etwas spöttisch. „Halt bloß die Klappe! Weißt du denn noch, was wir in den Sommerferien gemacht haben?“ „Sicher!“, antwortete sie, auch wenn Kazu für eine Millisekunde zögerte. Ungläubig starrte ich sie an und bemerkte so gut wie gar nicht Rika´s Blick, als wollte sie irgendwas sagen. Währenddessen starrte ich Kazue an. Zwar wollte ich fragen was das gewesen sein soll, doch hielt ich den Mund.

„So, ich denke, ich hab alles. Wir können in die Pause“, jubelte die Rothaarige glücklich und packte ihre Sachen und ihren Ordner unter den Arm. Rika und Kazu sprang auf, nur ich blieb sitzen.

„O-nee-chan, kommst du?“ „Geht ruhig vor, ich komm nach“, meinte ich teilnahmslos und hörte auch nur, wie sie den Raum verließen, währen dich sitzen blieb und aus dem Fenster starrte. Einzelne Blätter in Gelb, Braun und Rot flogen vorbei und tanzten wild. Es war wirklich September. Und zwei Monate meines Lebens waren wie weggeblasen.

Ich suchte nach Lücken in dieser Schwärze, fand aber keine, außer diesen drei merkwürdigen Begriffen.

„At... Zi... Luth?“, sprach ich langsam nach und als ich sie noch ein zweites und ein drittes Mal sprach, klang es vertrauter. Waren das vielleicht keine einzelne Begriffe, sondern...

...in der Lage sein, die Tore des Himmels zu öffnen und schließlich auch Atziluth, die...

„ATZILUTH!!“, schrie ich schließlich auf, der Begriff klang wieder vollkommen vertraut. Irgendjemand hat nach »Atziluth« gesucht, irgendwas wollte er... Wenn ich jetzt noch wüsste was Atziluth war.

„Was soll ich nur machen?“, jammerte ich und mir kamen Tränen der Verzweiflung. Mir wurde nun klar, dass dies alles wirklich so war, ich vermutete. Ich hatte was vollkommen wichtiges vergessen und wusste nicht was, ich fand keinen Zusammenhang zwischen dem und Atziluth, was immer dies war.

Ich rieb die Tränen aus den Gesicht, schloss dabei die Augen und als ich sie öffnete flog ein Buch direkt vor meine Nase auf den Tisch.

Ich schaute zu der Richtung, aus der es kam und sah Kazue wenige Meter von mir stehn und in ihren Augen war ein Funke Mitleid zu erkennen. Überaus ungewohnt.

Kazu war niemand, der für Leute Mitleid empfand, anders wie ich, sie lebte nach der Propaganda, dass jeder an seinem eigenen Schicksal selbst schuld war. Doch ich schien ihr in meiner Verwirrung und Angst irgendwie Leid zutun.

Ich sagte nichts und schaute auf den beige Einband des Buches mit dunkelbraunen Buchstaben und dem Titel »Sefirot – die Geheimnisse des Gartens«.

„Woher...“ „Ich hab überall auf der Schule hier meine Beziehung“, sagte sie lässig und warf ihren Pferdeschwanz zurück. „Sag schön Danke. Und wenn jemand fragt, du hast es nicht von mir.“ „Wow, Kazu... Du bist ja gar nicht so blöd.“ „Ich sag dir das immer wieder und immer wieder bist du überrascht. Schau lieber nach, ob du was findest.“

Ich lächelte sie an, doch hatte sie sich schon umgedreht und war verschwunden. Ich schlug das Buch sofort in der Mitte auf und blätterte immer weiter zurück, auf der Suche nach dem Inhaltsverzeichnis. Ich blätterte weit und nahm mehrere Blätter in die Hand, bis ich schließlich zu dem Inhaltsverzeichnis kam. Die Hauptworte waren fettgedruckt und neben dran noch eine kurz Erklärung in meist einen Satz zusammen gefasst. Es dauerte nicht lange, bis ich mein gesuchtes Wort fand.

„Atziluth... Laut jüdischem Glauben, die oberste himmlischste Sphäre und Sammelpunkt der höchsten, kosmischen Energien. Wohnstätte Gottes...“, las ich laut daraus vor und hob nachdenklich den Kopf. Etwas löste Entsetzen in mir aus, ne Art Erkenntnis und...

Da wollte er also hin, oh Gott, deswegen hatte er sie gebraucht...

Dennoch wurde ich nicht schlau daraus.

„Scheiße!“...
 

Mir war übel geworden, zumindest bildete ich mir ein, dass mir übel war. Ich sagte meiner Lehrerin Bescheid und sie lies mich schließlich gehen, als ich noch en kleines Theater veranstaltete. Ich hatte so oder so keinen klaren Gedanken fassen können und so auch nichts vom Unterricht mitbekommen. Während ich durch die Straßen lief, schleifte ich meine Good Bye Kitty Tasche (eigentlich war es ja eine Hello Kitty Tasche, die ich mit Stofffetzen umgestaltet hatte) am staubigen Boden entlang und hinterlies eine leichte Spur auf dem Weg.

„Scheiße... Alles Scheiße...“, murmelte ich wütend vor mich hin und zog ein Gesicht wie sieben Tage Regentage. Jeder sollte sehn dass ich sauer war, scheißegal ob es unhöflich war oder nicht und dabei achtete ich nicht einmal, wohin ich lief. Doch etwas erregte meine Aufmerksamkeit und mein zorniger Eindruck wurde für einen Moment von Freude umhüllt.

Ich hörte ein Geräusch, es klang lieblich vertraut, als würde meine Mutter mich rufen. Ich fackelte nicht lange und auch wenn ich nicht wusste was es war, wusste ich wo ich ihn musste und war kaum überrascht, als ich vor dem Tor eines Dojo stand.

Erst wollte ich anklopfen, bis ich Gelächter hörte, also entschloss ich mich dazu über die Mauer zu schauen wie ein Kleinkrimineller.

Mit etwas Kraft konnte ich mich hochziehen und über die Mauer schauen, auf deren anderen Seite ich fünf Jungs sah, mit ihren Beyblades. Nun gut, es bladeten nur zwei, beide dunkle Haare, doch einer mit chinesischer Kleidung, ein blonder Junge mit ausländischer Erscheinung sahen ihnen belustigt zu, während die anderen beiden nur daneben standen. Einer tippte auf dem Laptop rum und der andere schien im sitzen eingeschlafen zu sein. Schien auf den ersten Blick eine recht amüsante Truppe zu sein.

„Nicht übel Ray, aber mich wirst du nicht so leicht besiegen.“ „Dann warte mal ab!“, drohten sie sich gegenseitig, aber schienen sie ne Menge Spaß dabei zu haben. Nach einigen Sekunden flogen beide Beyblades aus der kleinen Beyarena, direkt in die Hände der beiden.

„Du wirst immer stärker, Ray. Mach so weiter und bald kannst du es mit mir aufnehmen.“ „Wie immer nimmst du kein Blatt vor den Mund. Was sagst du, Kenny?“ „Alles scheint in Ordnung zu sein“, sagte der kleine Junge mit dem Laptop. „Aber ein paar Beobachtungen wären nicht schlecht. Vielleicht könnte ich dann auch einen besseren Angriffsring herstellen.“ „Ob du das noch schaffst. Schließlich wollte ich nächste Woche wieder nach Hause.“ „Wieso denn?“, fragte der blonde Junge enttäuscht. „Na ja... Die White Tigers werden mich sicher vermissen...“ „Lüg nicht, du willst doch nur wieder zu Mariah!“ „W-Wer sagt das?!“ „Dein knallrotes Gesicht zum Beispiel“, lachten die Jungs, außer dem einen, der nur daneben saß und anscheinend mit offenen Augen schlief, und plötzlich musste ich ebenfalls kichern, schließlich auch laut lachen.

Doch dann war nur noch mein Lachen zu hören, dass kurz darauf auch verstummt, als ich die Blicke der Jungs spürte. Mein Gesicht wurde rot vor Verlegung und letztendlich kletterte ich komplett über die Mauer um ihnen – immer noch beschämt – in die Augen zu sehn.

„Oh, e-es tut mir Leid, dass ich einfach so hier eingedrungen bin. Ich hab euch beim Beybladen gesehen und konnte meinen Blick nicht abwenden, he, he...“ „Ach, schon okay“, lächelte mir einer von ihnen zu reichte mir die Hand. „Ich bin Tyson. Aber... Moment, kennen wir uns nicht?“ „Möglich... Wir haben uns heute Morgen versehendlich angerempelt?“ „Ah, stimmt! Hey, Max, dass ist die, von der ich erzählt hab!“, rief er einem blonden Jungen zu und ein warmes und lustiges Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Da schreckte Tyson plötzlich auf.

„Oh, Entschuldigung. Wohlmöglich sagt dir das alles nichts. Wir sind die Bladebreakers, wir haben kürzlich die Beyblade World Championships gewonnen.“ „Doch... dass sagt mir was.“

Irgendwann hatte ich diesen Namen sicherlich gehört. Zeitung? Nachrichten? Ach, keinen Dunst!

Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal gebladet? Als ich klein war, hatte ich oft mit meinem roten, ein wenig rosa schimmernden Beyblade gespielt. Wie lang das nun her war? Fünf Jahre? Nein, irgendwie nicht. Es war mehr, als hätte ich erst vor wenigen Tagen noch einen in der Hand gehabt, was irgendwie aber nicht sein konnte. Ich war sicher, dass er in ner Schublade lag und nun nichts weiter als ein Staubfänger war.

„Ah, bladest du auch?“, fragte der Blonde. „Ähm, Nein nicht mehr.“ „Schade... So ein Übungskampf mit jemanden, den wir nicht kennen, hätte uns ganz gut getan.“ „Im Moment ist sowieso nichts mit bladen“, sagte der kleine Junge mit der viel zu großen Brille hinter ihnen, aber schaute net einmal von seinem Labtop auf. „Ich muss erst den Powerring verbessern, sonst verlierst du zu viel Energie, Max.“ „Versuchst du das nicht schon den ganzen Tag?“, fragte dieser eine Junge, der die ganze Zeit schon nichts gesagt hatte ein wenig ungläubig, fast schon genervt. „Ja, weil ich nicht weiß wie, Kai. Ich will schließlich nicht, dass Max nebenbei noch seine Verteidigung einbüssen muss. Ganz schön knifflig...“ „Frag doch mal Dizzi, vielleicht weiß sie etwas“, sagte ich spontan. Langsam sahen mich die Jungs mit fragenden Blicken an. Irgendwann hatte ich verstanden, wobei ich nicht verstand, was ich überhaupt gesagt hatte.

„Woher weißt du von Dizzi?“ „Ich... Also...“,stammelte ich nervös, mein Herz raste und meine Hände schwitzten. Woher, woher, kein Ahnung, ich hatte keine Antwort und ein dümmliches Lächeln huschte mein Gesicht.

Dann gab es eine Ruck, etwas hatte mich an meinen Haaren gepackt und zog mich weg. Ich wehrte mich, rutschte aber immer weiter mit um schließlich festzustellen, dass dieser Kai mich wegzog.

„Hey, was soll das?!“ „Müllentsorgung. Du störst mein Training“, antwortete er trocken und da ich empört war über diese Antwort, bewegte und wehrte ich mich nicht, bis er mich schließlich über den Hof schleifte und wieder auf die Straße warf. Ich fiel fast, doch fand ich das Gleichgewicht und drehte mich zu ihm um. Auch er hatte sich umgedreht und wollte gehn, doch packte ich ihn an seinen Schal und zog daran, so dass er wieder in mein wütendes Gesicht sehn konnte.

„Jetzt pass mal auf!“, sagte ich sauer. „Denkst du, ich lass mich von dir einschüchtern, nur weil du en ganzen Kopf größer bist als ich? Vor so nem Pimpf wie dir kusch ich nicht, kapiert?“ „Du bist lustig“, meinte er mit einem gezwungenen Lächeln. „Du bist wie ein kleines Kätzchen. Du hast zwar scharfe Krallen und eventuell auch Kraft, aber wenn man dich so rumtrotteln sieht und wie du einen mit deinen Augen anstarrst, kann man nur lachen.“ „Soll das ein Kompliment oder eine Beleidigung sein? Und damit du´s weißt, gut darin bist du nicht“, sagte ich trotzig und hätte ihm noch am liebsten die Zunge rausgestreckt, aber da ich gemerkt hatte, dass er mich dann noch weniger ernst nehmen würde, wie er es schon tat ließ ich es sein.

„Weißt du Mädel, wenn du nicht so zickig wärst, wärst du eigentlich ganz niedlich, wenn nicht schon süß.“

Da war es nun wieder. Dieses Vertraute, genauso wie am Morgen, als mir Tyson entgegenlief. Doch war es wieder nicht die Frage, woher, sondern wie. Wie konnte ich so etwas vergessen? Wenn jemand so etwas schönes zu mir gesagt hätte, würde ich dies noch nicht vergessen, für nichts auf er Welt.

Noch eine Viertelstunde stand ich wie versteinert vor dem Tor, bis ich mich auf den Heimweg machte.
 

Es war schon längst dunkel doch saß ich noch immer auf der Fensterbank, während Ayako auf ihrem Bett saß und las. Mein Onkel hasste es, wenn ich auf dem Sims saß, schließlich konnte ich runterfallen und mir was brechen, doch wenn er Überstunden machte – so wie an diesem Abend – vergaß ich dieses Verbot einfach mal.

Wir zwei schwiegen die ganze Zeit, Ayako traute sich anscheinend auch nicht mich zu fragen. Auch Teru sagte nichts, als er im Laufe des abends zu uns kam. Ich hatte ihn erst bemerkt, als er mit en paar Äpfeln jonglierte, aber er hörte auf, als wir ihn ein wenig leer anstarrten.

„Wollt ihr einen?“, fragte der Orangehaarige, doch er warf sie uns zu ohne dass wir antworteten. „Wo hast du die her?“, fragte Ayako und betrachtete sie im Licht ihrer Leselampe. „Aus der Küche geklaut. Ma ist anscheinend immer noch in der Gerichtsmedizin. Da hat man mal sturmfreie Bude und ihr habt alle schlechte Laune.“ „Ich hab keine schlechte Laune und O-nee-chan denkt nur nach.“ „Wenn sie nachdenkt HAT sie schlechte Laune“, erklärte Teru, aber ich reagierte nicht auf seine Sticheleien. „Ach, Kisa, was ist los? Wenn du dich nicht aufregst, ist es langweilig.“ „Ich denk nach.“ „Weiß ich. Und über was?“ „Wenn ich das wüsste...“, seufzte ich und biss in den Apfel. „Also du denkst nach, weißt aber nicht über was?“ „Versuch es gar nicht zu verstehn, Teru“, sagte Ayako ohne sich von ihrem Buch abzuwenden. „Sie versteht es selbst nicht...“ „Doch, ein wenig. Aber etwas stört mich dran.“ „Was denn?“ „Eben das ich nachdenken muss!“, erklärte ich, doch ich spürte kaum, wie die Worte meinen Mund verließen. Es ärgerte mich einfach alles und schlechtgelaunt biss ich in den Apfel.

Ich hatte am Nachmittag in meine Schublade geschaut und mein Beyblade war darin, wie ich erwartet hatte. Doch eben das störte mich, weil es mir nicht merkwürdig vorkam. Etwas sagte, dass er da nichts zusuchen hatte. Dass er in meiner Tasche sein sollte, zusammen mit dem Starter. Und das da was fehlte, nur WAS VERDAMMT?!!?

VERDAMMT, VERDAMMT und der Kopf tat mir weh, unheimlich weh, der Apfel glitt mir aus der Hand und Stimmen halten in meinen Kopf wieder. Stimmen wie ein Engelschor.

Hallelu. Hallelu.

Wieso, Wieso hatte ich das vergessen, ich bin nicht wie ihr, oh Jungs, ich kann nicht hier bleiben, unmöglich dass ein Engel unter Menschen leben kann, eine Missgeburt, Missgeburt, ich dürfte nicht existieren, ich hab kein Recht zu existieren, ich darf nicht, eine Missgeburt, ich mach nur Ärger, ich habe euch INS VERDERBEN GEBRACHT!!!

Hallelu. Halleluja.

Ich bin kein Engel, kein Engel, ich wollte niemals, nur ein Mensch wollte ich sein, wieso kann ich nicht menschlich sein, warum darf ich nicht so leben, warum darf ich ihn nicht lieben, Kai, Kai, Kai.

Hallelu. Hallelu.

Ich bin kein Mensch, nichts menschlich, unerwünscht auf der Welt, wir zwei, ich und du, Drami, meine kleine Drami, die so gelitten hat, Drami, die so traurig war, Drami, die ich verloren habe, es tut mir Leid, alles war meine Schuld, ich hab nie gewusst, dass du auch eine Missgeburt bist, wir gehören doch zusammen, es ist meine Schuld, alles wegen mir, ich war´s, ich war´s, ICH WAR´S, ICH HAB DICH UMGEBRACHT!!!

Papa! Drami! Kai, Kai, KAI!!!

Hallelu. Hallelu. Hallelu. Halleluja!

Und dann war es vorbei.

Der Schmerz war weg und Ruhe kehrte wieder in meinen Kopf. Ich sah Teru und Ayako an, auch sie hatten sich auf den Boden gekrümmt und die Köpfe gehalten, aber nun schauten auch sie auf, als sei nichts gewesen. Ihre Blicke waren klar und leuchteten vor Erkenntnis.

„Ich weiß alles... Ich weiß alles!!“ „Ich auch! Ich erinnere mich an jedes Detail. Aber wie ist das möglich?“, stammelte mein Cousin. Er war der Einzige, der wieder aufstand, wenn er auch etwas wackelig auf den Beinen war und sich wie wir alle an den Kopf hielt. Die Erinnerung hatte ihn genauso überfahren wie wir.

Meine Hände zitterten, als ich sie von meinem Kopf nahm, der schmerzte, aber jeder Gedanke war klar. Und mein erste Gedanke waren die Jungs. Um Gottes Willen, wie konnte ich...

„He, wohin willst du?!“ „Zu den Jungs!“, rief ich Teru nach, auch wenn ich schon aus dem Haus war. Der Weg von mir zu Tyson war ziemlich weit, normalerweise musste man fünfzehn Minuten mit den Bus fahren und dann noch mal ein paar Minuten laufen. Aber meine klaren Gedanken trieben mich zum rennen an, auch wenn ich über ne halbe Stunde dafür brauchte. Ich war sicher, wenn ich meine Erinnerungen wieder hatte, warum auch immer, müssten sie sich auch wieder erinnern.

„Tyson!! TYSON, MACH AUF!!!“, brüllte ich und schlug immer wieder gegen das Tor des Dojos, das seiner Familie gehörte. Es war zwar spät gewesen, doch die Zeit interessierte mich wenig. Ich stand net lang da, als mir Tyson schließlich das Tor aufmachte. Er stand in einem schlapprigen gelben Schlafanzug vor mir und rieb sich eins seiner Augen. Hinter ihm stand Max in einem blauen Schlafanzug und genauso müde wie sein bester Freund.

„Wir kaufen nichts...“, sagte Tyson mit verschlafener Stimme und wollte das Tor wieder schließen, doch hinderte ich ihn daran. „Tyson, Max, ich bin´s doch!“ „Ah, das Mädchen von heute Mittag“, leuchtete es dem Blonden ein. „Wie war der Name noch mal?“ „MENSCH MAX, SEI NICHT NOCH BLONDER WIE DU EH SCHON BIST!!!“, brüllte ich ihm wütend ins Gesicht. Die nahmen mich doch auf den Arm!

„Ich bin´s, Kisa! Eure kleine Nervensäge. Wo ist der Rest, die sind bestimmt froh, dass wir uns wieder erinnern.“ „Wie, was, erinnern? Wovon redest du?“, sagte Tyson schnippisch und verspäte mir den Weg, als ich einen Schritt nach vorne tat. Erstaunt sah ich ihn an und sah, dass es kein Scherz war. Seine Gedanken und Erinnerungen waren net klar. Sie erinnerten sich nicht.

„Hör mal, wenn das ein Scherz sein soll, na gut. Aber mach das in Zukunft nicht mehr mitten in der Nacht.“ „Aber... WARTE!!! TYSON, MAX!!!“, rief ich ihnen nach, doch sie hatten mir das Tor vor der Nase zugeschlagen, fast wäre ich wegen die Bretter gelaufen.

„Jungs!! JUUUUNGS!!!!“, schrie ich, schlug gegen das Tor, doch alles war vergebens. Sie kamen net zurück. Sie kannten mich nicht mehr. Erst als meine Hände vom ewigen Hämmern schmerzten, sank ich langsam auf die Knie und mein Kopf baumelte fast leblos vom meinem Hals. Was immer uns zum erinnern half, auf die Jungs traf dies nicht zu. Was sollte ich denn nun machen? Was, Kai? Warum war er nicht da, wenn ich einmal einen Rat von ihm brauchte...?...

„Kisa! Himmelherrgott, was machst du hier?“, rief meine Tante auf, als sie aus ihrem Auto stieg und dabei ihre Hand vor den Mund schlug. Sie kam zu mir und zog mich wieder auf die Beine, nachdem diese durch den Schock schlappgemacht hatten. Immer wieder fragte sie mich, ehe wir zum Auto gingen, was ich hier machte, Ayako und Teru sagten, ich sei plötzlich getürmt und sie hatte mich schon die ganze zeit gesucht. Auf ihre Fragen reagierte ich net, sondern stellte meine Eigenen.

„Hast du davon gewusst?“, fragte ich sie, meine Lippen zitterten dabei. Ohne weiter nachzufragen nickte sie. Sie wusste genau, um was es ging.
 

„Deswegen warst du also so komisch? Verstehe“, sagte Rika in der Mittagspause des nächsten Tages. Ich, Ayako und Teru waren den ganzen Tag deprimiert gewesen, nachdem meine Tante und auch mein Onkel die ganze Wahrheit erzählt hatten.

Nach der Mission hatten die Engel uns die Erinnerungen an die World Championships genommen (sogar einer der Cherubim, oh, welche Ehre) und verändert. Zumindest bei uns Kindern. Die Erwachsenen bekamen eine Art Standpauke vom Missionsleiter. Miyako und Sato würde gesagt, sie sollten unbedingt die Klappe halten, Mr. Dickenson sollte sich wieder vollkommen auf die BBA konzentrieren und Abstand von unserer Arbeit lassen und dafür sorgen, dass andere Geheimbunde, die auf unserer Seite waren sich ebenfalls raushielten.

Mit langen Gesichtern kamen wir zum Unterricht und Rika konnte das nicht so stehn lassen und so hatten wir ihr alles erzählt. Yochel und Kazue hatten nicht gefragt, sie lebten nach dem Motto:

»Was mich nicht betrifft, geht mich nichts an, besonders bei denen!«. Doch nachdem er seine Zigarette fertig geraucht hatte, mischte er sich doch ein.

„Nur etwas versteh ich nicht. Wo ist deine Mutter eigentlich schon wieder hin, Misaki? Da taucht die nach Jahren wieder auf und dann ist sie schon wieder weg?“ „Was weiß denn ich?“, antwortete ich genervt und schaute zu Ayako, die ihren Kopf hängen ließ. „Seiji ist auch verschwunden. Mama und Papa wissen auch nicht, wo er sein könnte.“ „So eine Scheiße“, fluchte Teru wütend. „Ich versteh dich, Bruder. Immerhin wart ihr beide in letzter Zeit wirklich dick miteinander.“ „Nicht nur das. Der Typ schuldet mir en Walkman! Er hat meinen nur fünf Sekunden angeschaut und schon war er hin!“ „Aber etwas interessiert mich mehr. Wieso erinnert ihr euch wieder?“, fragte Kazue und sah jeden von uns an, doch wussten wir keine Antwort. Natürlich hatten wir darüber gegrübelt, warum von heut auf Morgen unsere Erinnerungen zurückkamen, kamen aber zu keiner vernünftigen Erklärung. Die Engel machten ihre Arbeit ordentlich und von der Arbeit eines Cherubim, eines Mitglieds des hohen Rates konnte man schon etwas erwarten. Das unsere Erinnerungen nach nicht einmal einem Tag zurückkamen, ließ praktisch nur einen Schluss zu – jemand hatte dafür gesorgt, dass es dazu kam, nur wer, wie und warum?

Teru stöhnte.

„Und dass, wo ich mich grad so gut mit Tyson und Kenny verstanden hatte.“ „Was soll ich erst sagen?“, meckerte nun auch seine Schwester. „Max und Ray sind echt gute Freunde und jetzt wissen sie nicht einmal mehr, wie wir heißen.“ „Und das ich Kai vermisse, muss ich net extra betonen.“ „Hey, beruhigt euch doch“, sagte Kazue, nachdem auch ich enttäuscht den Kopf hängen gelassen hatten und klopfte mir viel zu grob auf den Rücken. „Auch wenn ihr die Jungs verloren habt... Ihr habt ja uns! Wir sind schließlich schon seit zwei Jahren eine feste Clique.“ „Das bestreitet ja niemand. Aber die Jungs sind auch unsere Freunde. Und hättet ihr uns vergessen, wären wir genauso traurig“, sagte ich zu ihr und blies weiter Trübsal und sah dabei gar nicht ihren Blick, doch lenke sich unsere Aufmerksamkeit schnell auf etwas anderes.

„Achtung, eine Durchsage! Misaki Kisa aus der 1-3-B, Misaki Ayako aus der 1-2-C und Misaki Teru aus der 1-2-B haben sich umgehenden im Schülersprechzimmer im Jungentrakt zu melden.“ „ÄH?! Wieso?“, schrie Teru auf, währenddessen wurde die Durchsage wiederholt.

Ich war am rätseln. Dass Teru und ich gerufen wurden war keine Seltenheit. Teru war ein Störenfried und ich war total störrisch, da war Nachsitzen nicht selten. Doch Ayako war eine gute und brave Schülerin, zusammen mit Rika ein Vorbild an Schülerin, wie die Lehrer sagten, wenn sie sich nicht immer so schrecklich gutmütig und sich ausnutzen lassen würden.

„Wieso muss ich dahin?! Ich hab das ganze Halbjahr doch noch gar nichts ausgefressen. Yochel, hast du wieder was gemacht und es mir in die Schuhe geschoben?“, fragte mein Cousin ihn misstraurig. „Ich? Wo denkst du hin, ich bin seit vier Monaten clean. Jemanden meine Taten in die Schuhe zu schieben verstößt gegen mein ästhetisches Empfinden.“ „Das sah vor vier Monaten aber noch anders aus.“ „Wie dem auch sei“, seufzte Ayako und sah traurig zu Rika. „Hin müssen wir, ob es uns passt oder nicht.“ „Ich will aber nicht!“, nörgelte ich, stand aber dennoch auf und trottelte Ayako hinterher. Teru hob lustlos die Schultern und schritt uns auch hinterher, auch wenn er gar keine Lust hatte und überlegte, womit er das verdient hatte? Hatte man nun doch endlich rausbekommen, dass er vor vier Monaten sämtliche Toiletten mit einem simplen Handgriff an der Hauptleitung unter Wasser gesetzt hatte? Wer konnte das schon sagen?

Wir standen vor der Tür und ich klopfte schon ein drittes Mal, dennoch bat uns niemand rein.

„Sind wir falsch?“, fragte Ayako nachdenklich und ich kratzte mich am Kopf. „Nee, es hieß doch »das Sprechzimmer im Jungentrakt«. Vielleicht klopf ich ja auch net laut genug.“ „Dann gehen wir einfach“, sagte Teru und war dabei zu schwinden, doch seine Schwester packte ihm an der roten Krawatte seiner Schuluniform, dann drückte sie die Türklinke runter und betrat den Raum. Merkwürdigerweise waren alle Vorhänge zugezogen, wären die paar Sonnenstrahlen nicht gewesen, die unter den Vorhängen durchschienen, würden wir in totaler Finsternis stehen.

„Ähm... Entschuldigung? Sensei? Sie wollten uns sprechen?“ „Allerdings...“, antwortete eine kratzige Stimme. Die Lampen an der Decke flackerten und auf einen Tisch in der hintersten Reihe konnten wir Cherry sitzen sehn. Nun, da es heller war, sahen ihre roten Augen noch unheimlicher aus und wir stark geschminkt ihr Gesicht war, damit man ihre für eine Leiche typische Blässe und Augenringe net seh.

Ayako rang nach diesem Schock nach Luft und nahm ihr Kampfhaltung ein, wenn auch etwas versteift.

„Na, na, na, lass mal Kindchen.“ „Sag uns nicht, was wir machen sollen, Miststück“, fauchte ich sie an und hob die Fäuste. „Was fällt dir überhaupt ein, einfach hier aufzutauchen?! Mitten am Tag?! Was bist du denn für en Vampir?“ „Oh, ich hab meinen Mittagsschlaf mal ausfallen lassen, um mir meine Danksagungen abzuholen, ehe es wieder an die Arbeit geht.“ „Bitte?“, fragte ich nur verdutzt, dann wurde ich aber wieder ernster. „Nun, eure Erinnerungen sind doch wieder zurückgekommen, oder net?“ „D-Doch sind sie und... Ahr, sag mal, willst du Schnepfe uns etwa auf den Arm nehmen?“ „Jetzt lass doch mal diese Beleidigungen. Wie wär es mal mit einem »Danke Cherry, dass du uns unsere Erinnerungen wiedergegeben hast, ohne dich wären wir noch wahnsinnig geworden«?“ „Nenn mir nen Grund, warum wir sollten“, sagte Teru schnippisch und stellte sich dabei schützend vor mich und seine Schwester. „Weil es so ist, vielleicht?“ „Verarsch uns nicht!“ „Es ist aber so. Denkt mal genau nach, was ihr gemacht habt, bevor eure Erinnerungen wieder kamen?“ „Nun...“, überlegte ich. Ratlos schaute ich zu Ayako, sie zuckte aber erst ahnungslos mit den Schultern.

„Also ich saß auf der Fenstersims... Hab in den Himmel geschaut, einen Apfel ge...“ „NATÜRLICH!!! Der Apfel!“, schrie Ayako schließlich auf, ihre Augen strahlten vor Erkenntnis und sie starrte dabei gebannt auf mich. „Sehr gut, Kindchen“, meinte Cherry und klatschte langsam in die Hände. „Aber kein gewöhnlicher Apfel. Dieses Prachtstück war eine Frucht des einzigartigen Baumes der Erkenntnis!“ „Der Baum der Erkenntnis?“, fragte Teru zynisch und ungläubig, er sah zu mir und wir beide lachten. „Aber gewiss doch“, erklärte der Vampir weiterhin gelassen und ließ sich rückwärts auf ihren Stuhl fallen und ihre langen, kräftigen Beine waren auf dem Tisch übereinandergeschlagen.

„Nachdem Adam und Eva aus den Garten geworfen wurden, wurde Eden versiegelt und auch der Baum der Erkenntnis, einem Sprössling vom Baum des Lebens. Bekannt unter wenigen magischen Wesen ist, dass Gott dem Baum des Lebens neun Sprösslinge entnahm, um für jedes der Sephiroths, dass er verkörperte einen Baum zu Pflanzen. Doch war der Sprössling Binah, der die Einsicht, Erkenntnis und physikalische Intelligenz symbolisierte der Einzige, der auf der Erde keimte, alle Anderen sind verborgen in irgendeiner Ecke des Universums zwischen Zeit und Raum.“

Gespannt hörten wir ihr zu, achteten aber dabei genau auf ihre Gesten um zu sehn, ob sie wohlmöglich doch angreifen würde. Doch schien sie nicht den Eindruck zu machen und anscheinend sagte sie auch die Wahrheit.

„Da der Baum der Erkenntnis noch Staub und Blut von der Erde auf sich trägt, konnte ich ihn aufspüren. Eigentlich wissen nur Engel vom Rang der Throne wo sich diese befinden, doch unter diesen faulen Säcken von Dämonen gibt es ein paar, die ihn für ein paar Cheeseburger erwittern können.“ „Also hast du uns die Früchte untergejubelt, damit wir uns wieder erinnern?“ „Erraten“, trällerte Cherry und als sie grinste, ragten ihre langen Eckzähne noch mehr hervor. „Wir haben noch ne kleine Rechnung offen und ich lasse nicht zu, dass mir jemand die Freude nimmt. Ich mag es, wenn ihr mir Flüche hinterher brüllt. Und deswegen helf ich euch auch, diese anderen Spinner in die Realität zu befördern.“ „Und warum sollten wir deine Hilfe annehmen? Wir sind Halbengel und du en Vamp, wir sind verfeindet“, erklärte Teru in aggressiven Unterton, dann bewegte sich der Zeigefinger der Vampirin hin und her.

„Aber auch mit den Engeln theoretisch. Außerdem heißt es doch, der Feind meines Feindes ist mein Freund. Die Engel meinen dadurch, dass sie die Erinnerung an euch und dadurch auch über die Bitbeasts verloren hatten, können sie sie beschützen. Ohne ihr Wissen bleiben die Bitbeast fürs erste versiegelt und das passt meinen Herrn so gar net. Euch kotzt es doch auch an, dass die Engel dir deine Freunde wegnehmen wollen, nicht wahr, Kisa?“ „Ja...“, sagte ich etwas eingeschüchtert, da ich merkte, dass Cherry ebenso die Beziehung zwischen mir und Kai ansprach, die im Grunde ein Tabu war. „Siehste. Von dieser Wendung haben wir alle etwas. Ihr eure Freunde und ich meine Beute. Gut, sie stehn halt wieder auf meiner Abschussliste, aber die Entscheidung liegt bei euch ob ich euch behilflich bin oder nicht. Ich kann locker noch ein paar Früchte holen. Frage ist nur, ob ihr das wollt.“

Ich hatte lange überlegt, ob ich zusagen sollte oder nicht. Ich wusste, es würde ne Menge Ärger geben. Und der Baum der Erkenntnis war nicht umsonst ein verbotener Baum gewesen.

Teru schien ähnlich zu denken wie ich. Er war beliebt, hatte in seiner Klasse viele Kumpel, aber richtige Freunde konnte man sie auch nicht nennen. Abgesehen von Yochel hat er die anderen Jungs immer links liegengelassen, aus Sicherheit. Er war glücklich über die Bladebreakers.

Ayako war sehr eingeschüchtert und überlegte, ob sie zusagen sollte, wahrscheinlich stritten sich ihr Gewissen und ihre Sehnsucht. Ihr Blick suchte bei uns Rat, doch waren Teru und ich ebenso unsicher. Aber...

„Na gut“, sagte Teru plötzlich und überraschend. „Ich bin dabei.“ „Und ich ebenso!“, sagte ich mit einem lauteren Ton als mein Cousin. Ayako stimmte uns einfach mit nem schlichten Nicken zu.

„Ich wusste, wir würden uns einig werden...“
 

„Guten Moooooorgäääään!“, trällerte ich über den Strand und winkte den Bladebreakers breitgrinsend zu, während sie am Strand trainiert hatten. Sie warfen sich gegenseitig misstraurige Blicke zu, Worte wurden im Flüsterton gewechselt, doch ich tat, als mache mir dies nichts aus und lächelte weiter, als ich mit Ayako und Teru zu ihnen hinunterrannte.

„Na, wie geht´s euch?“ „Was willst du denn hier?“, fragte Tyson überaus skeptisch und wahrscheinlich hätte mich am liebsten wieder fortgejagt, doch war dies eben nicht die feine Art, so mit nem Mädchen umzugehen. „Mich entschuldigen. Hab sogar was mitgebracht.“ „Für was den entschuldigen?“, fragte Ray. „Sie hat gestern Nacht wie eine Verrückte gegen das Tor gehämmert und wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft damit aufgeweckt“, erklärte Tyson verstimmt. „Deswegen wollte O-nee-chan sich ja entschuldigen“, sagte Ayako, ich konnte im Moment nichts sagen, da mich der Begriff »Verrückte« wütend machte. „Jep! Und als Entschädigung haben wir ne Kleinigkeit für euch, als kleine Stärkung“, ergänzte Teru und hielt den Korb mit den Äpfeln hoch, angeblich aus unseren privaten Besitz. Cherry war mitten in der Nacht aufgetaucht und hatte uns fast ein Kilo von den Früchten in die Hand gedrückt. Sie meinte, ein Biss reicht und sämtliche Erinnerungen würden zurückkehren.

Wir waren alle drei misstraurig gewesen, aber unser Egoismus war größer als unsere Vernunft. Wir wollten unsere Freunde wieder haben, egal wie.

Und die Jungs merkten überhaupt nichts. Nun gut, Kai schaute traute dem allen net, doch er wurde nicht zur Kenntnis genommen. Tyson und Max waren beeindruckt von unserem Geschenk. Kenny holte einen aus dem Korb und hielt ihn gegen die Sonne.

„Wow, die sind ja groß“, sagte dieser beeindruckt und richtete dabei die Brille. „Und die sind alle für uns?“ „Selbstverständlich“, lächelte ich, als ich mich nun wieder gefangen hatte. „Ich wusste erst net, was ich als Entschädigung bringen sollte und dann dachte ich Äpfel wären doch nicht übel. Immerhin seit ihr Sportler und solche Vitaminbomben wären was für euch.“ „Nehmt ruhig, die sind alle für euch.“ „Nun ja, zu so einer freundlichen Geste können wir ja kaum Nein sagen.“

Tyson schaute etwas ratlos, als seine Blicke zwischen unseren fast übertriebenen Gesichtern und den Äpfeln wanderte. Doch ohne zu zögern nahm er sich einen der großen, roten Äpfel und öffnete langsam den Mund, um en Stück abzubeißen, während ich, Ayako und Teru vor Aufregung zitterten.

„HALT, NEIN!!! NICHT ESSEN“, hallte eine Stimme. Schnelle Schritte nährten sich, ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah meine Mum. Sie machten einen Sprung nach vorne, dabei riss sie Tyson den Apfel aus der Hand. Sie fiel mit dem Gesicht in den Sand, aber den Apfel hielt sie immer noch in ihrer Hand. Langsam hob sie ihren Kopf und sah überglücklich auf das Stück Obst.

„Oh Gott sei Dank, ich bin nicht zu spät“, sagte sie erleichtert und während sie zitternd wieder auf die Beine kam, starrten wir sie alle fassungslos und schockiert an.

„T-T-Tante Serenity?“ „Mum?! Aus welcher Ecke kommst du denn?!“ „Das könnten wir euch genauso fragen“, sagte eine andere Stimme und jemand hielt mich und Teru am Haarschopf fest. Unsere Köpfe wurden zurückgerissen und wir beiden konnten Sacré erkennen und dessen wütenden Blick, der in mir das Bedürfnis weckte, mich im nächsten Mauseloch zu verkriechen

„Ah, Sacré. Heute ohne Tsubasa unterwegs?“ „SEIT IHR DES WAHNSINNS??!!“, brüllte er mir wütend direkt in die Ohren. „Ist dir überhaupt bewusst, was du fast getan hättest?!“ „MEINE FREUDE HÄTTEN IHRE ERINNERUNGEN ZURÜCKGEKOMMEN, DIE IHR IHNEN GENOMMEN HABT UND DAS OHNE GRUND!!!“ „OHNE GRUND!??!“, brüllte er und sein Griff um unseren Haarschopf wurde fester, doch fing er sich schnell wieder.

„Wir hatten einen guten Grund für unser Handeln, dass war nur zu eurem Besten.“ „Was soll daran gut sein, uns unsere Freunde wegzunehmen?“, maulte Teru und Sacré´s Griff wurde wieder fester. „Weil das Gesetz ist, ihr Deppen! Genauso wie es ein Gesetz is, NICHT den Baum der Erkenntnis zu beklauen und jemanden die Früchte zu geben, damit er sie isst!!“ „Sacré, hör doch auf!“ „Lass die beiden, du tust ihnen weh!“, protestierten Ayako und Mum, doch der Griff des Engels wurde nur fester. Die Jungs sind ein paar Schritt weggetreten, beobachteten uns aufmerksam, blieben aber ahnungslos.

„Was geht da eigentlich vor?“ „Wenn ich das nur wüsste...“, antwortete Kenny Max und Ray schüttelte langsam und verständnislos den Kopf, während sie gleichzeitig beobachteten, wie dieser Wellensittich uns hin und her schaukelte und zerrte, Ayako um Gnade flehte und meine Mutter versuchte, auf ihn einzuschlagen.

„Au, ist gut, wir haben es ja verstanden“, jammerte Teru. „Nix habt ihr verstanden! Was denkst ihn, warum die Früchte verboten sind?! Engeln wie euch macht das ja wenig aus. Aber die pure Wahrheit und das Bild einem Selbst ist für einen Menschen zu viel! Was denkst du, warum Adam und Eva davon nicht essen durften?!“ „Aber... Cherry sagte doch, sie würden ihre Erinnerungen wiederbekommen“, antwortete Ayako. „Und das habt ihr glaubt? Gott, ihr müsstet doch endlich mal wissen, dass man Dämonen net trauen kann. Klar hätten die ihre Erinnerungen wiederbekommen. Und fünf Minuten später wären sie tot!“ „WAS?!“, brüllten die Jungs, die alles mitangehört hatten. Teru und ich nutzten Sacré Unachtsamkeit für diesen Moment und rissen uns von seinem Griff, auch wenn dabei ein paar Haare rausgerissen wurden und es weh tat.

„Ihr wolltet uns nicht ernsthaft umbringen?“, fragte Ray unschlüssig und schockiert, im Gegensatz zu Tyson, für den die Situation klar schien und keifte mich an. „He, ich versteh ja, dass du vielleicht beleidigt bist, aber uns gleich nach dem Leben trachten is doch total übertrieben.“ „Aber ich wusste doch net, dass so was passieren kann. Ich war nur verzweifelt. Du glaubst mir doch, Kai!“

Kai riss die Augen ein wenig vor Überraschung auf, als ich ihn ansprach und ihn schließlich an den Schultern packte. Als schließlich keine Antwort kam schüttelte ich ihn etwas.

„Bitte, du musst mir doch glauben. Du musst dich doch noch an mich erinnern. Ich bin´s, Kisa. Bitte...“ „Sacré, mach doch was. Du kannst das doch net einfach so lassen“, sagte meine Mum zu ihm. „Sorry, gegen den Zauber eines hohen Engel bin ich machtlos.“ „Kannst du überhaupt was?“, rief Cherry zu uns hinunter und schwebte so in der Luft, dass es so aussah, als würde sie auf den Wolken sitzen. Man hatte sie fast nicht erkannt, schließlich trug die Vampirin nicht alle Tage lange Ärmel, Sonnenbrille und Hut, aber ansonsten schien sie die Sonne net zu vertragen, selbst wenn´s bewölkt war.

„Du saublödes Vogelvieh hast mir den ganzen Spaß genommen. Mein Meister hat gesagt, wenn die Opfer von den Früchten essen, würden sie sich so schön im Schmerz winden. Wegen dir kommen ich wieder net in diesen Genuss. Weißt du eigentlich, wie schwer dass war an diese Früchte zu kommen?“ „Und weißt du, dass du nervst? Außerdem würde ich nur zu gern wissen, wie du an den Thronen vorbeigekommen bist!“ „Die paar Engelchen sind kein Problem. Ihr seit sowieso nur en Haufen selbstgefälliger Schwächlinge.“ „Nimm das zurück!“, knurrte Sacré und während er abhob, zog er ein Schwert, um so endlich diesem Vamp den Kopf abzuschlagen. Doch Cherry wisch ihm nur aus. Irgendwie war dieser Anblick traurig.

Sacré war ein guter Kämpfer, wirklich und das so sehn brachte ihm nicht unbedingt Respekt.

„Kämpfen die oder tanzen die?“, fragte Kai und sah sich das mit ernsten Blicken an. „Und... Der Kerl.. Ist wirklich en Engel? Oder war sein Vater nur ein Riesenvogel?“, fragte Kenny vorsichtig. „Nein, Sacré is en echter Engel. Aber ihr kennt ihn... Ah, halt, ihr habt ja alles vergessen“, seufzte ich. „Mach dir nichts daraus“, sagte Mum behutsam. „Vielleicht ist es doch ganz gut. Sacré und Cherry zu vergessen ist immer gut.“

Ich gab´s net gern zu, aber wahrscheinlich hatte sie Recht. Immerhin war es keinen Monat her, dass ich genauso gedacht hatte.

Niedergeschlagen schaute ich die Jungs an, die selbst nicht wussten, was sie sagen oder tun sollten. Es tat weh, aber ich musste stark bleiben.

„Sollen wir gehn?“, fragte mein Cousin, als er meinen niedergeschlagenen Blick sah. „Ja... Is vielleicht besser“, sagte ich zu ihm und wir drehten uns um, um nur so schnell wie möglich hier weg zu kommen.

Ayako aber machte keinen einzigen Schritt und warf ihren Blick immer nur hin und her.

„Aber.. Ihr könnt doch nicht! Tante, Teru, O-nee-chan!“ „Ayako, komm. Wenn wir jetzt gehn, wird der Ärger nicht so groß sein“, erklärte ihr Bruder. Sie akzeptierte das, doch schaute sie immer noch nach hinten, erst zu den Jungs und dann zu den zwei Spinnern in der Luft.

„Und was ist mit denen?“ „Lass die. Die haben sich irgendwann abreagiert“, antwortete Mum desinteressiert und winkte nur ab. „Oh Nein, mit euch bin ich noch lang net fertig!“, rief Cherry uns hinterher, stieß Sacré von sich und warf einen Energieball auf uns. Da es so überrascht kam erstarrten wir, brachten wir nichts weiter als einen Schrei heraus und dann folgte auch schon ein Knall. Da ich in den Sand gefallen war, hatte ich überall kleine Sandkörner im Gesicht und auch im Mund. Ich hustete und die Augen brannten, da auch Sand und Staub in der Luft war.

Schließlich berührte ich etwas. Jemand lag neben mir.

„Ich hab´s... immer gewusst. Die bist en verdammter Katastrophenmagnet.“ „Kai?!“, rief ich überrascht auf. Er... er hatte mich gerettet?

Dann sah ich auch, wie Ray mit Teru und Mum im dichten Nebel wieder aufstieg.

„Alles klar, Kai? Max?“ „Ja, alle in Ordnung“, rief auch Max, der neben Ayako saß. Ihre Augen waren weit aufgerissen.

„Äh, Wie?“, stammelte sie überrascht, doch der Blonde reagierte nicht, sondern sah zu Tyson und Ray. „Alles klar, Max?“, rief ihm Kenny zu. „Ja, ich und Dracil haben alles im Griff.“ „Was nun, Chef?“, fragte Tyson. „Ich sag das ja nicht gern, aber wir müssen die Wolken wegbekommen, damit bekommen wir Cherry los, ohne großartig kämpfen zu müssen. Also leg so viel Power in die Attacke wie möglich!“ „Das musst du mir nicht zweimal sagen.“

Dragoon flitzte über den Sand, ehe die Unterhaltung beendet, der Wind stieg auf und heulte uns um die Ohren, als blaues Licht den Blade umhüllte. Sacré wisch zur Seite, als sich der blaue Drache erhob, aber Cherry lachte nur.

„Denkst du vor euren Haustieren hab ich Angst?“ „Vielleicht nicht... Aber DAVOR sicher!! Dragoon, Hurrikan Attacke!”, rief Tyson auf, streckte dabei die Arme empor, mitsamt den Beyblade. Er flog immer höher, drehte dabei seine Kreise, bis sie zu einem Tornado wurde. Er sauste durch die Wolken und durch die Kraft der Attacke entstand ein Loch, dass die Sonnenstrahlen so auf uns herabscheinen konnten.

Wir hielten uns die Hände vor die Augen und Cherry schrie und verkrampfte sich.

„AAAAHHHR!!! LICHT!! DIESES ENTSÄTZLICHE LICHT!!!“, schrie Cherry wild auf, ihr Schrei war so schrill und verzerrt, dass uns die Ohren schmerzen und wir sie uns zuhalten mussten.

Sacré, dem der Schrei kaum etwas weniger ausmachte, holte aus, doch sein Schlag ging ins Leere, denn sie war bereits verschwunden. Irgendwie war Cherry entkommen und der Engel kam sauer wieder zu Boden.

„Verdammt, sie ist mir entwicht. Sie hat garantiert Hilfe gehabt, dieses Miststück“, fluchte Sacré und trat wütend in den Sand.

„Lass gut sein, solang nichts passiert ist“, redete Ray auf ihn ein und Sacré drehte sich zu ihm um mit aufgerissenen, verwunderten Augen. „Also hab ich mir das echt net eingebildet. Ihr... Ihr Knirpse erinnert euch?“ „He, kein Grund uns zu beleidigen.“ „Aber...“, stotterte meine Mum schließlich. „Aber... Wie habt ihr? Die Äpfel sind doch für Menschen... Ihr wisst ja.“ „Hey, wir sind zwar »nur« Menschen, aber nicht blöd“, antwortete Tyson und hob einen Apfel hoch. Wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass fünf ganz kleine Stücke in der Schale fehlten.

„Wow, nur so kleine Stücke. Und das hat funktioniert?“, fragte mein Cousin wunderlich. „Hm, Tatsache...“, meinte nun auch Sacré. „Die Menge ist wirklich sehr gering, damit kann man den fatalen Wirkungen natürlich entgehen... Wobei die Wahrscheinlichkeit besteht, das in eurem Gedächtnis immer noch Lücken sind.“ „Is egal!“, lachte Max breitgrinsend. „Besser etwas, als gar nichts.“ „Und was uns fehlt, kann uns Kisa ja erzählen. Solange wir nur wieder wissen, dass wir Freunde sind.“ „Hach Jungs...“, säuselte ich gerührt und wischte mir eine Freudenträne weg. „Jetzt wein doch nicht“, drängte mich Kai schließlich. „Du bist nun mal in Katastrophenmagnet, das sieht man sofort. Da wird´s nie langweilig und so was kann man nicht einfach aufgeben.“

Meine Mundwinkel reichten über alle Ohren und mein herz sprang im Dreieck. Ja, wir pöbeln uns zwar andauernd an, aber ich hab es so sehr vermisst. Ich konnte ohne die Jungs – ohne mein Team nicht mehr.

Vor ihren Augen brach ich in Tränen aus uns wurde immer lauter, als sie sich um mich stellten und die Arme um mich legten.

Mein Flennen wurde irgendwann wieder leiser, meine Augen wurden trocknen und ich öffnete sie wieder. Doch statt auf meine Freunde, fiel mein Blick auf eine engelsgleiche, aber bedrohliche Gestalt. Ihr Blick ruhte direkt auf mir und zitternd wisch ich etwas von den Jungs zurück.

Keiner von ihnen sagte etwas, bis auch Teru und Ayako leichenblass zu sein schienen und drehten sich um

„Wer ist das denn?“, fragte Tyson und sah schließlich vorsichtig zu mir, auch wenn ich ihn nicht wahrnahm und sah, wie sich ihr Gesicht immer mehr verzog. „Me… Megami-sama!“ „Du hast meinen Befehl erneut missachtet. Nun wirst du die Konsequenzen dafür tragen!“...

Sündenböcke

Zum Thema: Engelchen, Engelchen

Ich hab das Internet nach den zwölf Schutzengeln mindestens ne Stunde lang durchforstet, um verschiedene Tabellen miteinander zu vergleichen. Auch wenn man sie hier nicht alle sieht, lernt man zumindest kurz Asmodel kennen. Er vertritt das Sternzeichen Stier und die Farbe dazu ist Rosa.

Sacré´s und Tsubasa´s richtige Namen (siehe Charakterübersicht) werden hier auch mal genannt. Im Geheimen hatten sie diese Namen immer, doch kam ich nie dazu, sie einmal auftauchen zu lassen und gerieten in Vergessenheit. Aber Gott sei Dank hat die gute Rakushina überall steinalte Notizen rumfliegen.

Die beiden werden nur von oberen Engeln bei ihren richtigen Namen angesprochen. Sie hören eigentlich auch nur noch auf diese, seit sie die mal von einem Wächter bekommen haben. Einen Engel Sariel gibt es wirklich, wenn man richtig im Internet sucht. Tsukael hab ich mir irgendwie zusammengepuzzelt.
 

- Sündenböcke
 

„Was machst du denn hier?“, fragte Kai verblüfft und sein Gesicht entgleiste ein wenig, als er mich klitschnass vor seiner Haustür fand. „Hallo.. Ich.. ich hoffe, ich stör dich nicht...“, sagte ich mit einem gestellten Lächeln um so ein Gefühl vorzutäuschen, das

alles in Ordnung sei. Doch das war´s nicht...
 

Megami war sauer gewesen, als sie uns alle am Strand gesehen hatte. Um genau zu sein,

war sie wortwörtlich Rot vor Wut geworden. Ich dachte, ich müsste tot umfallen, um den

zu entgehen zu können. Zwar tauchten ein paar andere Engel auf, mit demselben Rang

wie Sacré, und zerrten uns weg, aber zumindest verschwand Megami wieder, worüber wir alle froh waren.

Allerdings war jemand anders bei Miyako und Sato eingeflogen und hatte uns verpetzt.

Ich kannte denjenigen net, ich wusste anfangs nicht einmal das Geschlecht. Das Gesicht war sehr feminin, der Körper aber der eines Mannes. Von den rosafarbenen Haaren ganz zu schweigen.

„Wer ist das?“, flüsterte meine Mum zu meinen Onkel und versuchte dabei dem Unbekannten entgegen zu lächeln. „Ich hab keinen Schimmer“, flüsterte mein Onkel mit demselben gezwungenen Lächeln. Unser Gast hatte dies allerdings gehört und streckte uns allen freundlich die Hand entgegen.

„Wenn ich mich vorstellen dürfte. Ich bin ein Mitglied des hohen Rates und Schutzengel des Sternzeichen Stiers, Cherubim Asmodel.“ „Bist du... ne Frau?“, fragte Teru vorsichtig. Das schöne Gesicht des Unbekannten verzog sich plötzlich vor Wut und packte meinen Cousin am Kragen.

„ICH BIN EIN MANN!!! MANN, KAPISCHÈ!?!“ „Ja, ja, tut mir Leid“, stammelte der Orangehaarige, Ayako und ich versteckten uns eingeschüchtert hinter meinem Onkel. „“Ähm... Asmodel-sama ist wegen einer überaus wichtigen Angelegenheit hier, nicht war?“, sagte Miyako mit einem gezwungenen Lächeln und schob derweil Teru zur Seite, als dieser komische Kerl sich beruhigt hatte. Er sah meinte Tante an und grinste schließlich, als sei nie was gewesen.

„Ja, in der Tat, Wasserwächter Miyako. Ich bin hier, wegen einer wichtigen Nachricht die die Umstände der letzten Tage erklären soll. Anscheinend haben eure Schutzengel Sariel und Tsukael, die ihr Sacré und Tsubasa nennt, diese Gelegenheit verpasst. Aber setzt euch lieber, das könnte etwas länger dauern.“

Verwundert tauchten Ayako und ich verwirrte Blicke aus, folgten dem Engel aber schließlich ins Wohnzimmer. Er selbst setzte sich auf die Couch von uns, als Rangniedrigste, trauten uns net wirklich sich neben ihn zu setzen und knieten alle auf dem Boden, um ihn aufmerksam zuzuhören.

„Nun die Sache ist wie folgt. Nach der Weltmeisterschaft war vorbei, Biovolt vernichtet und daraufhin haben wir Engel fast allen die Erinnerungen genommen verändert. Die Frau, der ihr auf dem Flug begegnet seit war übrigens auch ein Cherubim. Barbiel, der Schutzengel des Skorpions. Allerdings hatten sich einige Dämonen eingemischt und unseren jüngsten Wächtern Früchte vom Baum der Erkenntnis untergejubelt. Fast auch wären die Bladebreakers in die Falle der Dämonen gelaufen, doch das hat ja Serenity erfolgreich verhindern können.“ „Na ja, hätte einer der Throne nicht überlebt und Sacré bescheidgesagt, hätte ich auch nix machen können“, sagte Mum bescheiden. „Du erzählst uns aber nichts Neues“, nörgelte Teru. „Das sind alles Dinge, die wir schon wissen. Wir wollen mal was Neues, zum Beispiel was das ganze Theater sollte.“ „Und wo ist Seiji?!“, rief Ayako neben mir auf. „Seit dem Flug von Russland nach Japan ist er spurlos verschwunden.“ „Wir haben ihn wieder zu seinem Vater nach Deutschland geschickt, mach dir darum keinen Kopf, Ayako“, erklärte Asmodel, doch Ayako schien nicht wirklich beruhigt. Sie setzte sich langsam wieder, nachdem sie zuvor aufgesprungen war, doch war sie ungewöhnlich blass im Gesicht gewesen.

„Was deine Frage angeht, Teru... Das alle hatte einen guten Grund. Nach den Ereignissen in Russland, empfand es Megami-sama als überaus notwendig. Zu einem um diese Jungs aus der Schusslinie der Dämonen zu holen. Sie sind zwar alle miteinander niedere und sadistische Wesen, allerdings töten sie niemanden, der ihnen von größeren Nützen ist. Wir hatten vor, ihre Erinnerungen zu verändern und ihnen ihre Bitbeasts abzunehmen.“ „WIE BITTE?!!!?“, schrie ich laut auf. „WAS SOLL DER SCHEIß DENN!??! DIE BITBEASTS GEHÖREN DEN JUNGS!!! OH, IHR SEIT KEIN DEUT BESSER ALS BORIS!!!“ „Wir haben es ja nicht geschafft!“, antwortete der Rosahaarige schnippisch. „Warum weiß niemand, aber sie kamen nicht mit uns. Von ihnen hätte ich das net erwartet... Und ich finde, du solltest den Mund lieber nicht so weit aufreißen, Kisa.“ „Hey, wie und wie weit ich den Mund aufmachen, ist meine Sache!!“ „Kisa, bitte!“, flüsterte Mum, doch ich stieß ihre Hand weg, als ich sie auf meiner Schulter spürte.

„Das du unsere Gesetze nicht respektierst, ist schon zu genüge bekannt. Doch ist es Heuchelei, wenn du mich beschimpfst, weil ich angeblich etwas unehrliches getan habe. Und was ist mit dir? Der Deal zwischen dir und Seraph Megami, unserer Königin war nur über die Weltmeisterschaft gültig. Du weißt das genau. Du durftest bei den Bladebreakers bleiben, auch als du aufgeflogen warst, schließlich waren eure Bitbeasts Hüter der obersten Himmelsphären. Aber nun existiert dieses Team nach Ende der Weltmeisterschaft nicht mehr. Und nach dem Dahinscheiden des Schutzpatrons Dramania besitzt du auch keinerlei Befugnis mehr dazu, überhaupt Kontakt mit diesen Jungs zu haben.“ „DAS SIND MEINE FREUNDE, DAS ALLEIN IS BEFUGNIS GENUG!!!“, schrie ich wieder und diesmal war es mein Onkel, der mich zurückhielt. Asmodel blieb unerwartet ruhig.

„Freundschaft hin oder her, deine Anwesenheit ist eine Gefahr für sie. Damit haben nicht nur sie, sondern auch du selbst einen wunden Punkt. Und ohne Bitbeast bist du in diesem sogenannten Team doch nur ein Störfaktor. Und mit deinen Kräften, die noch nicht einmal voll entwickelt sind, bist du auch kein guter Beschützer.“ „DAS REICHT!!!“, brüllte ich laut und stieß dabei meinen Onkel weg. Ich sprang auf und rannte weg.

„Ich muss mir von niemanden sagen lassen, dass nutzlos und unerwünscht wäre!!!“...
 

„So war das...“, sagte Kai nachdenklich und warf mir ein Handtuch über den Kopf. Ich schwieg allerdings weiter, während ich auf Kai´s Bett saß. Sein Großvater war wegen diverser Gerichtsverfahren nicht im Hause. Also war es auch kein Weltuntergang wenn ich die Nacht über bleiben würde (auf Kai´s Vorschlag hin).

„Warum bist du bloß immer störrisch?“ „Soll ich mir das etwa gefallen lassen? Kai, die Engel machen mit uns, was sie wollen und behandeln uns wie Müll. Und wen wir immer noch net hören, setzt Schläge und was weiß ich was.“ „Zum Beispiel ein kaputtes Auge?“, fragte Kai in einem leisen, aber unheimlichen Ton. Ich war innerlich schockiert und biss mir auf die Lippen.

„Du weißt, dass Megami das war?“ „Nö, ich hab nur geraten. Aber nett, dass du mir dass so offen sagst.“ „Oh, du bist einfach...!!!“, knurrte ich, aber beruhigte mich augenblicklich wieder. „Nun, ein Auge einbüßen zu müssen, wenn man seine Pflicht nicht erfüllt, ist eine Standardstrafe. In der Vergangenheit is das wahrscheinlich noch mehr Wächtern passiert. Wenn man Hochverrat begeht, verliert man sogar beide Augen“, erzählte ich und führ mir dabei über die Haare, die über meinem kaputten Auge lagen. „Hat Serenity das auch? Sie trägt ja die Haare genauso wie du.“ „Mhmm. Weil sie Papa geheiratet hat. Verstehst du, warum ich die Engel net leiden kann? Das lass ich mir net mehr gefallen! Meinem Onkel haben sie einen Finger praktisch rausgerissen. Den kann er nie wieder benutzen. Und meine arme Tante muss sich die ganzen Schindereien gefallen lassen. Sie kommandieren sie rum wie ein Hausmädchen. Miyako war, als ich klein war überaus lebhaft und stürmisch. Megami hat sie total eingeschüchtert und sie fertig gemacht, wenn Teru und ich etwas angestellt haben.“ „Da seit ihr beide selber schuld“, unterbrach Kai mich. „Wenn ihr wisst, dass es nur Ärger gibt und euch so stört, solltet ihr nicht so kindisch sein und die Sache herausfordern.“ „Ich weiß, aber... Wir können net anders...“, seufzte ich und atmete einen Moment tief ein.

„Wir... hatten ne blöde Erziehung. Weißt du, unsere Eltern sind alle bei Pflegeeltern groß geworden. Als sie von ihrer Herkunft erfuhren, waren sie schon aus der Schule. Die wissen net, wie es ist von klein auf mit solchen Dingen leben zu müssen. Als wir dann geboren wurden, waren sie anscheinend überfordert. Die Engel wollten, dass wir zu hilfsbereiten, aufopfernden Menschen werden, haben uns dazu erzogen, immer zuerst an andere zu denken und ihnen den Vortritt zu lassen und jede Art von Egoismus in Keim zu ersticken.“

Wieder schwieg ich kurz und sah zu Kai auf. Er sagte gar nix, schien mir aber aufmerksam zuzuhören.

„Natürlich ging das nach hinten los! Man kann ein Kind net so erziehen. Teru und ich sind störrisch ohne Ende, wir wollen unseren Kopf durchsetzen, weil wir uns als Kinder immer zurückhalten mussten. Was wir nun in der Kindheit an Aufmerksamkeit und Egoismus verpasst haben, holen wir jetzt nach. Auch, wenn es nur ärger bringt. Wir wollen nur »richtig leben«.

Ayako is da anders, sie ist ZU gutmütig geworden. Sie sieht da keine Grenzen und lässt sich ausnutzen. Aber man kann es sehn wie man will... Wir sind alle verkorkst.“ „Du kennst dich gut aus“, meinte Kai, was mich etwas stolz machte. „Nun, meine Tante hat mal en Jahr Psychologie studiert und weil sie halt noch die Bücher hatte, hab ich sie mir mal in nem Moment der Langeweile durchgelesen. Ich weiß, klingt verrückt.“ „Ach, bei jemanden wie dir wundert mich das nicht.“ „So jemanden wie ich...?“, wiederholte ich misstraurig und hob eine Augenbraue hoch. Ich wartete auf ne weitere, abfällige Bemerkung, doch Kai strich mir erst nur durchs Haar.

„Mit dir ist es nie langweilig. Du bist zwar etwas nervig und ziehst jede erdenkliche Katastrophe an. Aber... Es stört mich net. Im Gegenteil, ich finde es sogar amüsant.“ „Hast du... dich deswegen in mich verliebt?", fragte ich etwas vorsichtig uns starrte ihn erwartungsvoll an. Kai antwortete aber nicht gleich und eine so lag erst eine peinliche Stille im Raum.

„Vielleicht... Ich weiß net, warum ich mich gerade in dich verliebt habe. Ich hatte einfach das Gefühl, mit dir auf einer Wellenlänge zu sein, auch wenn unser Charakter vollkommen gegensätzlich ist. Tyson und die anderen sehn mich als ne Art Vorbild, weiß der Teufel wieso.“ „Sie halten dich für cool und unfehlbar, besonders Tyson schätzt dich sehr. Er hat mal zu mir gesagt, dass er gern etwas mehr wie du wär“, erzählte ich und strahlte Kai an. „Und dass sie dich auf die Schippe nehmen, ist nur ein Zeichen ihrer Zuneigung zu dir. Du weißt doch, man ärgert doch immer gern die, die man lieb hat.“ „Hast du mir deswegen Wörter wie »Morgenlatte« an den Kopf geworfen, als wir klein waren?“ „Erinnere mich net daran“, sagte ich beschämt. „Ich war en dummes Kind, dass sich alles abgeguckt hat, was Mum´s tolle Freunde gesagt und gemacht haben.“

Mum hatte eben ne wilde Jugend hinter sich, die mit Schwänzerei, Schlägereien und Alkohol verbunden war. Sie hatte sich zwar geändert, nachdem sie Papa kennen gelernt hatte, aber diese Möchtegernrocker, die nun mal Mum´s Familie waren, kamen immer wieder gern zu Besuch.

Ich hatte net wirklich Angst vor ihnen, sie waren immer nett zu mir und haben mir gezeigt, wie man jemanden ohne viel Mühe beim Armdrücken schlägt und wie man flucht wie en Matrose. Papa bekam jedes Mal nen Nervenzusammenbruch.

Müde ließ ich mich auf Kai´s Bett fallen und schlug mir das Kissen über den Kopf.

„Mann, Mann, Mann, was für en ätzender Tag.“ „Dann schlaf etwas, dann is dieser Tag auch schnell wieder vergessen“, sagte Kai zu mir und setzte sich neben mich. „Ist es denn in Ordnung, wenn ich in deinem Bett schlafe?“ „Sicher. Wird vielleicht etwas eng zu zweit...“ „WIE!? W-WIR BEIDE?!! IN EINEM BETT?!?!“ „Was hast du denn gedacht?“, fragte er und ich versteckte augenblicklich mein puderrotes Gesicht vor ihm. „A-Aber noch nie bei einem Jungen im Bett geschlafen. Selbst bei meinem Vater hab ich selten im Bett geschlafen.“ „Willst du lieber auf dem Boden schlafen?“, fragte Kai, aber ich schüttelte hastig mit den Kopf. „Dann stell dich nicht so an. Ich bin ja kein Fremder.“ „Gerade deswegen...“, stammelte ich und versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken, als Kai sich neben mir nieder ließ. Erst einige Minuten später legte ich neben ihn, auch wenn ich das Kissen eng an mich gedrückt hatte.

Ich legte mich schließlich zu Seite und sah Kai an. Er hatte die Augen zwar geschlossen, schlief aber net, dass sah man ihn an.

„Kai...?“ „Hm?“ „Danke.“ „Keine Thema... Aber wofür überhaupt?“ „Ach, nur so“, kicherte ich. „Ich hatte das Gefühl, als ob ich es dir sagen müsste.“

Kai schwieg, doch ich spürte seiner Finger auf meiner Hand. Ebenfalls schweigend kam ich ihm entgegen und hielt seine.
 

Auch wenn wir erst um zwei Uhr eingeschlafen waren, war ich um kurz vor sechs wieder wach gewesen. Es half nix, ich konnte bei anderen Leuten einfach nicht richtig schlafen. Verschlafen richtete ich mich auf und ich wurde wütend, als ich sah wie tief und gut Kai noch schlief.

„Ahr, das bringt eh nichts... Ich brauch Kaffee...“

Eine andere Wahl hatte ich net. Schlafen würde ich so oder so nicht mehr, da konnte ich zumindest versuchen richtig wach zu werden. Allerdings hätte ich vorher nach der Küche fragen sollen.

Dieses Haus (Nein, Villa wär der bessere Ausdruck gewesen) war genauso groß wie verwirrend, für mich sah alles gleich aus und zum ersten Mal in meinem Leben wusste ich, wie sich meine arme Tante manchmal fühlen musste. Und genial wie ich war fand ich natürlich auch nicht mehr den Weg zurück. Kai hatte Recht, ich war wirklich en Katastrophenmagnet.

Doch ging ich einfach weiter und spänte in jedes Zimmer, an dem ich vorbei kam. Nach zehn Minuten dachte ich, wieder Kai´s Zimmer gefundne zu haben, doch war dies auch ne Niete. Und nachdem ich ein paar Schritte gegangen war, blieb ich wie erstarrt stehn. Das konnte net sein...

Panisch ging ich wieder zurück um durch den Türspalt zu spänen um genauer hinzusehen. Und mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich Voltaire sah. Sofort sprang ich zur Seite und fing an zu zittern. Kai hatte doch gesagt, er käm erst in ner Woche wieder. Was machte er also hier? Und wohlmöglich hatte er mich schon bemerkt.

Ich machte mir Sorgen und zerbrach mir den Kopf, doch die Zeit verging und nix geschah. Neugierig spänte ich wieder in den Raum. Voltaire saß immer noch an dem Schriebtisch, der am Ende des Zimmers stand... und PENNT?!

„Nee jetzt, oder?!“, sagte ich leise vor entsetzen. Aber wirklich, er schlief, mit beiden Armen auf den Tisch, die seinen Kopf stützten. Wie länger ich dieses Bild vor meinen Augen sah, um so unwahrscheinlicher wirkte es.

Noch einige Augenblicke stand ich vor der Tür, bis ich endlich den Gedanken fasste, heimlich zu verschwinden, bis mir etwas ins Augen fiel. Lauter Akten lagen wild auf den Tisch verteilt. Vielleicht... vielleicht auch welche, die etwas über die Gerichtsverhandlung aussagten? Vielleicht würde ich ja rauskriegen, wieso er nicht verhaftet wurde.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und ging auf zehnspitzen durch das Zimmer. Ich musste lebensmüde sein, anders konnte man sich das nicht erklären. Ich konnte mir doch denken, was geschah, wenn der mich bemerken würde.

Im Raum hing noch ein Spiegel, aber dieser war komplett zerschlagen. Willkürlich fiel mein Blick auf Voltaire´s rechte Hand, die verbunden war (wahrscheinlich eigenhändig, denn es sah nicht sehr ordentlich aus). Anscheinend hatte er ihn mit bloßer Faust zerschlagen. Aber wieso?

Plötzlich knallte ich mit meinem Fuß gegen etwas, es schepperte laut und das herz rutschte mir in die Beine. Doch Voltaire wachte nicht auf und ich fasste den Mut runter zu schauen.

Ich war gegen einen der Kartons gelaufen, die vereinzelt im Raum lagen und neugierig wie ich war, ging ich langsam in die Knie um zu sehn, was da alles drin war.

Als erstes entdeckte ich einen Brief, der zwischen ein paar Schaltplatten steckte und zog ihn heraus.

Ich betrachtete den Brief, bis ich auf der Rückseite in Druckschrift »Felizia« lesen konnte. Einen Moment überlegte ich, wo ich diesen Namen schon einmal gelesen hatte, bis mir wieder die Frau vor Augen trat, deren Gestalt das leibhaftige Böse annahm, als er Voltaire in Russland gegenüber stand.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass Voltaire immer noch schlief faltete ich den Brief noch einmal in der Mitte und steckte ihn in die Hosentasche.

Dann sah ich mir die Schaltplatten an. Ich kannte mich mit der Musik von damals net wirklich aus, aber Namen wie Bill Haley und Johnny Horten sagten mir was (mein Musiklehrer war begeistert von solchen alten Klassikern und textete uns immer wieder damit zu). Alles Rock´n Roll der 50er, ich fand sogar ein altes Kinoposter vom dem Film »Vertigo«, meines Wissens ein Hitchcock-Film... Irgendwie lustig, dass Voltaire auf so was stand. Das traute man ihm gar net zu. Ich zumindest nicht.

Ich schlich mich wieder näher zu ihm heran und versuchte einen Blick auf die Unterlagen zu werfen. Nur störte mich die Entfernung und so dicht neben diesem Mann geheime Dokumente zu lesen, war mir zu riskant. Also musste ich versuchen, sie mir zu schnappen und dann zu verschwinden. Vorsichtig trat ich näher ran und streckte die Hand nach der Mappe aus, aus der ein paar Blätter hingen. Ich hatte sie fast, dann führ ich plötzlich zusammen.

Die Nadel des Plattenspielers war verrutscht und es war leise Musik zu hören. Da die Melodie sich anfangs verzog, erschrak ich doch dann erkannte ich die Melodie. »A Summer Place« hieß das Lied, ich hatte es mehrmals in dem Film »Stephen Kings Rose Red« gehört. Eine schöne, fröhliche Melodie... Nie hätte ich gedacht, dass gerade Voltaire so was hören würde. Das war etwas zu extravagant für meine Vorstellung und passte so gar net zu den anderen Schaltplatten.

Ich hörte der Melodie ne Weile zu, dann sah ich wieder zum Schreibtisch und streckte meine Hand aus. Sie zitterte heftig und es viel mir schwer, die Mappe zu ergreifen, da sich meine Finger verkrampft hatten. Mit einem Ruck zog ich sie vom Schreibtisch und rannte aus dem Raum. Zwar verlor ich ein paar Blätter auf dem Weg, aber dass war mir in diesem Moment egal.

Hastig rannte ich um die Ecke und ließ mich schließlich auf den Boden sinken. Hätte auch schief gehn können... Aber er hatte mich nicht bemerkt. Und nun konnte ich der ganzen Sache auf den Grund gehn.

Die Papiere fielen mir praktisch in die Hände und mit einem Blick versuchte ich die wichtigsten Worte aus den Sätzen zu filtern, um so schneller ne Antwort zu finden. Irgendwann fand ich ein Schreiben, dass vom Gerichtshof selbst verfasst wurde. Und wieder las ich mir im Schnelldurchlauf die Absätze durch.

„Und gilt daher als nicht vollurteilsfähig aufgrund... Hö? Was? Das glaub ich jetzt net...“, sagte ich überrascht und starrte das besagte Blatt, mit besagten Wort, dass mich dazu brachte. Voltaire... Er litt an Schizophrenie!

Ich las den Absatz immer und immer wieder, um schließlich festzustellen, dass ich mich wirklich nicht verlesen hatte. Ich wollte es dennoch net glauben. Mittlerweile kannte ich Voltaire gut und ich wettete, er hatte das erfunden. Doch irgendwo in dem Haufen Blätter fand ich noch einige Atteste von Ärzten und Psychiatern, die alles bestätigt hatten. Entweder hatte Voltaire diese Leute bestochen... Oder es war wahr...

„Das glaub ich jetzt einfach net, was ich hier lese...“ „Hattest du wenigstens Spaß beim Lesen?“, hörte ich Voltaire´s Stimme hinter mir sagen. Ich hielt den Atem an. Ich hatte Angst, als ich seinen wütenden Ton gehört hatte und traute mich nicht über meine Schultern zu schauen.

Schließlich tat ich es doch und erstarrte regelrecht, als ich in das Gesicht dieses Mannes sah. Ja.. Ich hatte Angst von Voltaire. Wahnsinnige Angst, Panik wenn ich ihn sah. Zum einem, da ich nicht wusste, was für eine Rolle er in der ganzen Sache spielte... Und ich seinen Hass, das Dunkle in ihm regelrecht fühlen konnte.

„Tu.. T-Tut mi-ir Leid…", stammelte ich, richtete mich dabei wieder auf. Meine Hände zitterten – was sag ich, mein ganzer Körper zitterte - als ich ihm die Akte reichte und er sie mir schließlich aus den Händen riss.

„I.. Ich wollte wirklich nicht schnüffeln... N.. Nur d-dachte ich, Sie kommen erst i-in ein paar Tagen und...“ „Und nur weil ich nicht anwesend bin, nimmst du einfach die Frechheit in meinen Privaträumen rumzuschleichen!?“ „Nein, Nein, dass wollte ich net sagen“, meinte ich hektisch, bekam aber einfach nichts mehr raus, da mir Voltaire sofort wieder ins Wort fiel. „Dein Großvater hatte auch diese schreckliche Eigenschaft... Er hatte sich auch immer in Dinge eingemischt, die ihn nichts angingen... Und nun liegt er tot in seinem Grab in London, zwei Meter tief in nasser Erde.“ „Woher... Woher wollen Sie das wissen?“, fragte ich noch verängstigter, wenn auch deutlicher und trat einen Schritt zurück und es geschah etwas, das mir noch mehr Angst machte. Voltaire lächelte und es war eisig.

„Was denkst du wohl? Ich bin schließlich der Grund, weshalb er und seine Frau überhaupt tot sind...“

Okay, das war zu viel für mich. Noch nie hatte mich so viel Angst auf einmal überkommen. Die Atemluft blieb mir aus und ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter. Ich wollte nur weg. Weg vor IHM!

Ich rannte weg. Ich rannte vor jemanden davon! Aus Angst! Nie hatte ich das getan. Vor Dämonen bin ich davongerannt, doch hatte ich nie solch eine Todesangst gespürt. Aber er war mir einfach nur unheimlich gewesen. Seine Ausstrahlung hatte einfach etwas Erdrückendes gehabt.

Also rannte ich weiter durch den Flur, spürt regelrecht, dass Voltaire mir folgte und bekam mehr Angst. Doch kam mir schließlich jemand entgegen. Kai.

„Kisa? Was...“, wollte er fragen, doch hing ich mich an seinen Arm und versteckte mich auch noch dabei hinter seinem Rücken. Kai selbst betrachtete mich nur verwirrt.

„Was is los? Du bist so blass. Und du zitterst.“ „K-K-Kai... D-Dein Großvater...“, stotterte ich, doch er hob nur verwirrt einer Augenbraue. Zumindest bis zu dem Moment, als besagter Mann kaum zwei Meter entfernt vor uns stand und mich damit zum aufschreien brachte.

„Oh... Ich seh schon...“, seufzte Kai, während ich mich hinter ihm versteckte. „Wolltest du net erst in einer Woche kommen?“ „Ich hab da auch eine kleine Frage. Was macht diese Person in meinem Haus?“, fragte er grob und sah direkt mich an. Ich zuckte zusammen und trat nur einen Schritt weiter hinter Kai.

„Ich hab sie eingeladen, schließlich ist sie meine Freundin.“ „Sagt wer?“ „Na ich!“ „Ich bin aber dagegen!!“ „Ist mir doch egal! Und was mischt du dich überhaupt da ein? Die ganze Zeit hat es dich en Scheißdreck interessiert, was ich mache und jetzt willst du über mein Privatleben bestimmen?!?“ „Hier geht es um weit mehr, als nur um dein Privatleben...“

Voltaire sah daraufhin mich an. Bei diesem stechenden Blick, mit dem er mir direkt in die Augen sah, ängstigte ich mich um so mehr und wünschte, mich irgendwo verkriechen zu können.

„Und das weiß deine sogenannte Freundin auch. Eure Pseudo-Beziehung ist doch ein Witz!“ „Wie bitte?! Was erzählst du da?!“ „Das ist die Wahrheit, Kai. Ihr beide seit gerade mal fünfzehn! Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung von der Liebe, vom richtigen Leben und der Verantwortung. Ich weiß, du tust gern so, als seiest du schon erwachsen, aber das ändert nichts daran, Kai. Du bist immer noch ein Kind, dein störrisches Verhalten, zu dem dich dieses Mädchen dich verleitet. Sie selbst ist schließlich auch kein Deut besser.“ „Sag über mich was du willst, aber lass Kisa da raus!“ „Sie bringt dir nur Unglück, dass weiß sie selbst auch!!!“, schrie Kai´s Großvater und obwohl er doch eigentlich mit Kai redete, sah er nur mich streng an. „Mischlingen wie ihr ist es verboten, sich mit Menschen abzugeben und dennoch tut sie es.“ „Mir...“, sagte ich schließlich doch meine Stimme war so ungewohnt ruhig und klanglos. Ich... Ich hatte tatsächlich Angst.

„Mir ist egal... Was die Engel sagen. Sie verstehn es nicht. Ich bin ihnen kein Versprechen schuldig.“ „So?! hast du da nicht etwas vergessen?! Was ist mit ihm? Mit Gott? Hast du ihm nicht etwas versprochen?!“

Ein erdrückendes Schweigen folgte und Voltaire´s Worte waren wie ein Echo in meinem Kopf.

„Ja... Ja richtig...“, flüsterte ich vollkommen neben mir. Ich ließ Kai los und ging einfach ohne einen der beiden noch einmal anzusehen. Ich lief einfach weg, durch den Gang und aus dem Haus. Es war noch frisch, die Sonne war ja auch erst aufgegangen, aber ich spürte es kaum, da ich mit meinen Gedanken immer noch wo anders war.

Gott... Richtig, ich hatte Gott ganz vergessen.

„Kisa! Hey, was war das denn eben?“

Kai´s Stimme hallte nur sehr schwach in meinem Kopf wieder. Ich hatte längst das Anwesen verlassen, doch da ich so benebelt war von meinen eigenen Worten, hatte ich dies nicht wahrgenommen. Kai hielt meine Tasche mit dem Good Bye Kitty Logo in der Hand, die ich am Abend noch um meine Schultern trug und riss sie ihm schließlich aus der Hand.

„Danke...“, sagte ich, wobei meine Stimme sehr grob klang. „Komm wieder rein.“ „Nein. Dein Großvater will mich net sehn.“ „Mir egal, was er sagt. Du kommst mit, trinkst nen Kaffee und dann sieht die Welt schon anders aus.“ „NEIN!!! Ich komm nicht mit rein!! ER HAT DOCH RECHT!!!“, schrie ich. Meine Lippen zitterten vor Aufregung.

„Ich... Ich hab meine Verpflichtung vergessen. Ich hab Gott gegenüber einen Eid geschworen, an den ich mich zu halten habe. Und ne Beziehung mit einem Menschen ist net ohne Grund verboten.“ „Was redest du da auf einmal?“, fragte Kai wütend und packte mich dabei an den Schultern. „Erst jammerst du, dass die Engel zu viel von euch erwarten und nun redest du von Gott? Jetzt ehrlich. B ist du einfach sehr naiv oder willst du mich absichtlich auf die Palme bringen?!“ „DU VERSTEHST DAS NICHT!!!“, schrie ich wieder und stieß ihn dabei von mir weg. Kai sah mich dabei ganz schockiert an und er wurde ein wenig blass.

Auch ich spürte regelrecht, dass die Farbe aus meinem Gesicht verschwand und das Zittern wurde immer heftiger.

„Hör zu, Kai. Ich komme nun mal aus einer religiösen Familie. Ich wurde nach dem Glauben erzogen, dass, wenn wir Gerechtes tun auch gerecht von Gott behandelt werden, darüber kannst du denken was du willst. Aber ich glaube nun mal daran und das lass ich mir von niemanden schlecht reden. Die Engel haben mich schon enttäuscht und wenn ich denn nicht mal mehr auf Gottes Güte vertrauen kann, an was dann?! AN WAS SOLL ICH DENN DANN NOCH GLAUBEN, WENN GOTT MICH VERLÄSST!?!?“ „Du... hast Angst, dass mit mir das Selbe passiert, wie mit deinem Vater, richtig? Du glaubst, wenn du net hörst, würde Gottes Güte dich wieder verlassen?“, fragte er mich und der Blick, mit dem er mich ansah war bemitleidend. Und ich schämte mich, dass er mich so ansah, also ging ich meines Weges und ließ ihn stehn.

Doch hätte ich mir vorher überlegen müssen, wohin ich gehn sollte. Zu den Jungs wollte ich net, zu sehr musste ich dann an Asmodel´s Worte denken. Und zu Rika und Kazue wollte ich auch nicht. Zwar hörten sie sich gern mein Gejammer an, aber sie verstanden meine Lage nicht. Sie wusste nicht, wie es is so eine Bürde mit sich rumzuschleppen.

Also heiterte ich mich etwas damit auf erst eine Weile durch die ruhige Gegend zu laufen und als um 10 das Kino aufmachte drei Filme lang dort drin zubleiben.

Als ich das Kino verließ und durch die plötzliche Helligkeit Kopfschmerzen bekam, was es schon spät am Nachmittag, die beste zeit, bei meinem persönlichen Berater einzuschneien – zu Yochel. Er stellte keine Fragen oder versuchte jemanden zu verstehen. Er sah jemanden in die Augen und wenn er merkte, dass es seinem Gegenüber net gut ging, ließ er ihn einfach in seine Wohnung kommen, machte Witze und lud ihn zum Essen ein. Doch nach Problemen fragte er net, da er meist davon ausging, dass er dennoch nix dran ändern könnte.

Ich klingelte an seiner Wohnungstür, aber erst beim dritten Mal machte er auf. Er sah mich erstaunt an, merkte aber sofort dass was net stimmte.

„Salut! Schlechtes Karma, hä?“ „So zusagen... Das ist einfach ein blöder Tag. Ich hab schlechte Laune und hab auch noch Kai damit reingezogen. Nach Hause kann ich net, meinst du, ich kann übernachten?“, fragte ich schüchtern. „Klaro. Für meine Mädchen hab ich immer Platz“, grinste er. „...Allerdings hast du dir da beschissensten Moment in der Weltgeschichte rausgesucht.“ „Warum das?“ „He, Yoshinski! Is das endlich die Pizza?“, grölte jemand aus der kleinen Wohnung und Gelächter war zu hören. Yochel klatschte sich die Hand ins Gesicht, als ich ihn fragend ansah.

„Männerabend, richtig?“ „Ja, en paar aus der Uni.“ „Von der Uni? Wie kommst du zu der Ehre?“ „He, ich bin eben cool“, grinste er mich wieder an, dann wurde er von einem seiner Gäste zur Seite geschoben. „Schade, doch net. Aber die Kleine is echt niedlich. Deine kleine Schwester, Alter?“ „Kann man so sagen...“, lächelte der Braunhaarige ihm entgegen. „Sie hatte Stress mit ihrem Lover, deswegen bleibt sie die Nacht heut bei mir. Das stört euch doch nicht?“ „Quatsch, uns doch net. HEY LEUTE, WIR HABEN DAMENBESUCH!!!“, rief er in die Wohnung und Jubel und Pfeiftöne kamen zurück, dann rannte er wieder rein. Während ich noch überlegte, ob dass, was ich tat wirklich so gut war, versank Yochel vor Scham zu Boden.

„Du kannst dich im Bad einschließen, solange diese asozialen Spinner hier sind.“ „Wär vielleicht nicht übel“, seufzte ich. „Ich ruf dich dann, wenn sie weg sind. Ich lass dir auch was von der Pizza übrig.“ „Danke... Und...“ „Was?!“

ich hielt kurz inne und überlegte. Sollte ich ihn das wirklich fragen? Yochel schaute schon ungeduldig und da ich mich net entscheiden konnte, stellte ich spontan eine Andere.

„Ähm... Weißt du, was... Was Schizophrenie ist?“ „Schizophrenie? Hm, kann ich net so genau sagen...“, sagte Yochel und überlegte weiter mit einem strengen, nachdenklichen Blick. „Aber ich kannte einen, der hatte das, glaub ich.“ „Und wie ist das, schizophren zu sein?“ „Weißt keiner genau, da dass anscheinend immer unterschiedlich ist. Dieser Bekannter hat Dinge getan, an die er sich später nicht mehr erinnert hat und war fest überzeugt, die CIA hätte ihn en Mikrochip ins Hirn gepflanzt. Dazu hat er manchmal Dinge gehört, die gar net da waren. Das war echt gruslig. Wieso fragst du überhaupt?“ „Ich hatte nur so einen Gedanken...“...
 

„Paps is stinksauer, damit du´s weißt!“ „Wie wär´s mal mit Hallo?“, entgegnete ich Teru genervt, ohne von meinem Mathebuch aufzuschauen. Statt wieder nach Hause zu gehn, war ich von Yochel aus gleich zur Schule gegangen, zu den Lehrern hatte ich gesagt meine Uniform sei beschädigt worden, so saß ich also nun in normalen Klamotten im Klassenzimmer und las während der Mittagspause.

Teru schnaufte und biss sich wütend auf die Unterlippe, ehe er mich wieder ansah.

“Du könntest auch mal was dazu sagen. Du warst das ganze Wochenende einfach weg und nachdem Pinky weg war, haben uns noch zwei von der Sorte die Bude eingerannt und sich beschwert! Mein Sternzeichen war übrigens auch dabei, ziemlich reizbar der Typ. Und er ist knallrot!“ „Teru, das interessiert mich im Moment überhaupt net. Und damit du glücklich bist, ich hab erst bei Kai und dann bei Yochel übernachtet, also entspann dich!“, keifte ich ihn an und las weiter. „Seit wann interessierst du dich überhaupt für Mathe?“ „Seit heute!“ „Lass mal sehn!“, sagte er und entriss mir das Buch, dabei viel der falsche Einband ab und zeigte dem Orangehaarigen, dass es eben kein Mathebuch war und sah sich das genauer an.

„Schizophrenie?“ „He, das ist ein vielfältiges und interessantes Thema.“ „Is das auch seit heute?“ „Nee, seit gestern!“ „Salut!“, rief Kazu laut, aber fröhlich durch das Klassenzimmer. Mit Yochel an der Seite kam sie zu mir und entriss dabei Teru das Buch, dass ich gelesen hatte. Skeptisch schaute Yochel die Seiten an.

„Wieso liest du Bücher über Schizophrenie, Rübenkopf?“ „Das gehört Kisa, frag sie!“ „Ah... He, hast du mich gestern net deswegen gefragt?“, fragte der Braunhaarige. „Ja, aber das is mir so rausgerutscht, eigentlich wollte ich dich ja was anderes fragen. Es geht um diese Erinnerungssache. So weit ich weiß, hattest du deine noch...“, fragte ich ihn scharfsinnig und achtete auf jede seiner Gesichtszüge und Gesten. „Ja...“ „Und bei dir, Kazu, war dass doch auch.“ „Ich... glaub schon...“, sagte ich mit einem gezwungenen Lächeln und klang noch nervöser als Yochel. „Dann frag ich mich allerdings, wieso ihr dann nix davon gesagt habt? Und warum du mich angelogen hast, Kazue. Rika ist zu aufrichtig, sie hätte nur gelogen, wenn einer es ihr eingeredet hätte. Also, ich höre!“, sagte ich nun wütend und lehnte mich in meinen Stuhl. „Also...“, stammelte Yochel und kratzte sich am Hinterkopf und versuchte dabei irgendwo anders hinzuschauen, Hauptsache, er musste mich net ansahen. Er fing sogar schon an vor Aufregung zu schwitzen, was er nie tat.

„Yochel...?“ „Okay, okay! Als die Engel eingeflogen sind, war ich grad auf dem Klo und als ich wieder kam, haben mich die Alten so lange belabert, bis ich geschworen habe, nix zu sagen. Aber da du mal für mich ne Sis bis, bekam ich en schlechtes Gewissen, aber Suzuki meinte, ich solle dicht halten!“ „YOSHIHRO MIZAWAR, DU VERDAMMTE PETZE!!!“, brüllte Kazu ihn an, während mein Mund vor empören weit offen stand. Als sie mich ansah, erweiteten sich ihre Augen vor Schreck und Scham.

Yochel bemerkte, dass die Spannung zwischen und stieg und schritt ein paar Schritte zurück.

„Mädels, wenn ihr mich entschuldigt, ich geh mal aufs Klo.“ „Ähm... Ich auch!“ rief Teru und rannte schnell Yochel hinterher. Doch selbst als sie weg waren, schwiegen Kazu und ich noch.

„Kazue... Wieso?“, fragte ich leise und fassungslos. „Du bist meine beste Freundin. Von die hätte ich nie so was erwartet. Verdammt, wir haben unsere Klamotten gefärbt, Jungs vermöbelt und uns gegenseitig aufgeklärt. Ich dachte, Freunde helfen sich.“ „Den Satz solltest du dir lieber selber mal anhören“, sagte sie schnippisch. „Immer heißt es Bladebreakers hier, Bladebreakers da, dass hab ich schon gesehen, als du mir die Briefe geschickt hast und es hängt mir zum Hals raus! Yochel, Rika und ich, wir sind deine Freunde, wir haben dich immer unterstützt! Und jetzt hängst du mit so en paar Knilchen rum, die dich überhaupt net kennen und bist mit Kai zusammen, dem Spastiker, der dich einfach sitzen gelassen hat!“ „Na und? Das ich den Jungs net alles erzählt hab ist doch total unwichtig. Ich weiß auch net alles über sie. Und ich liebe Kai, da verzeiht man sich so etwas! Außerdem war ich damals selber schuld, also beschuldige ihn nicht wegen ein paar alten Kamellen! Wieso willst du mir die Jungs andauernd schlecht reden?!“ „Ja, die Jungs, die Jungs, immer geht es nur um sie! Soll ich dir mal was sagen? Mich und Yochel hast du immer auf den Trockenen gelassen, weil du Schiss hattest, wir kommen hinter dein Geheimnis! Nach der Sache mit deiner Mutter hast du uns wie Dreck behandelt.“ „Es war aber notwendig, versteh das doch!“ „ABER DEINE JUNGS HAST DU NICHT SO BEHANDELT!!“, schrie sie mir ins Gesicht und sie schlug die Hände auf meinen Tisch. Somit wurde auch der Rest der Klasse auf uns aufmerksam.

„Das sind alles nur faule Ausreden, Kisa. Du bist nur halb so freundlich, wie du tust, dass wissen wir beide. Ich hab eure Kämpfe gesehen in China und Amerika, und da wussten sie nichts und ihr wart richtig dick miteinander. Daher frag ich dich, wieso du sie in deine Runde aufnimmst, und wir uns erst dein mickriges Vertrauen erkämpften mussten! Oder bist du nur noch bei uns, weil dein Onkel wegen uns seinen Finger einbüßen musste, und du nicht auf seinen Opfer rumtrampeln willst?“ „Bist du eifersüchtig, Kazu?! Gott, so was widerliches“, sagte ich angeekelt. „Wie konntest du dich nur zu so nem niederen Gefühl hinreißen lassen?!“ „Es is Fakt! Die Jungs mögen ja, abgesehen von Kai vielleicht in Ordnung sein... Nun gut, Tyson nervt auch etwas. Aber ich seh net ein, dass sie einfach hier auftauchen und du mich dann abservierst, weil sie dir besser in den Kram passen.“ „Jetzt hör doch auf! Du redest mir Sachen an den Kopf, weil sie DIR nicht in den Kram passen! Wie ich mit wem rumhänge hast du nicht zu bestimmen! Und so was schimpft sich besten Freundin!!“, schrie ich wütend auf, griff mir Tasche und Buch und ging raus in den Schulhof, um dort den Rest meiner Mittagspause dort zu verbringen.

Deprimiert setzte ich mich unter einen Baum, dessen Blätter schon Rot und Gold wurden. Ich sah ihnen zu, wie schön sie von den Blättern fielen und für einen Moment machte mich ihr Anblick glücklich, bis ich wieder an Kazu´s Worte dachte.

Es stimmte. Als ich von Megami weg kam und ich zu Miyako und Sato kam, war ich wirklich sehr eklig zu den beiden. Ich sprach nicht und war unnötig aggressiv. Ich weiß, es war falsch und ich war mir auch sicher, dass Kazue und Yochel sehr darüber verletzt waren. Aber dass es sie so sehr belastete, wusste ich net. Mann, war ich naiv.

„He, da bist du ja!“, hörte ich Ray´s Stimme und er tauchte auch plötzlich hinter mir auf. Ich biss mir vor Schreck auf die Zunge und sprang zur Seite.

„Ray!! Musst du mich so erschrecken?!“, fragte ich und hielt mir dabei den Mund. „Entschuldige, ich dachte, du hättest mich gehört. Ich ruf dich schon die ganze Zeit.“ „Oh... Ich war in Gedanken... Was willst du eigentlich hier? Hast du kein Unterricht oder so was?“ „Die Anmeldung ist noch nicht durch. Und ich hab nur Kai hergebracht. Tyson hat mir erzählt, auf welche Schule du gehst.“ „Was, Kai? Kai ist auch hier?“, rief ich aufgeregt. Schließlich trat er hinter dem Baum hervor, unter dem ich die ganze Zeit gesäßen hatte. Als ich ihn sah, schmerzt mein herz und fing zu weinen an, als ich mich auf ihn stürzte.

„Es tut mir so Leeeeeeeiiiid!!“ „He, hör auf zu weinen. Es gibt keinen Grund dafür.“ „Doooooch!! Ich hab mich total blöd verhalten.“ „Nicht wirklich. Jetzt benimmst du dich eher so“, behauptete Kai, aber auch wenn´s nicht wirklich aufbauend war, hatte ich mit dem Flennen und Schlurzen aufgehört. „Alles in Ordnung wieder?“, fragte mich Ray besorgt. „Ja, geht schon... Bin wohl von gestern noch etwas sentimental.“ „Was ist überhaupt passiert, Kai? Du hast nix gesagt...“ „Mein Großvater hat nur dumme Sachen gesagt. Und auch wenn sie dumm waren, hat sich Kisa das zu sehr zu Herzen genommen“, erklärte Kai ihm und bei dem Gedanken an seinen Großvater verzog er das Gesicht. „Das war zu erwarten. Voltaire würde nie erlauben, dass Kai mit einer der Personen zusammen ist, die seine Pläne zu Nichte gemacht haben. Aber... Wieso ist er frei und nicht im Gefängnis?“

Ray´s Frage ließ mich abrupt zusammen zucken und ich sah wieder diesen Satz vor meinen Augen... Schizophrenie, Voltaire ist schizophren und anscheinend bin ich die Einzige, die es weiß. Kai hatte zumindest keine Andeutungen gemacht. Aber ihn danach zu fragen traute ich mich auch nicht. Erst wollte ich mehr darüber erfahren, um es genau sagen zu können, ob es stimmt oder nicht. Und wie es sich bei ihm auswirkt...

„Kisa? Alles okay? Du bist so blass geworden“, fragte Kai mich und hielt dabei meine Hand und ich wurde nur noch nervöser. „Ach, es ist gar nix! Überhaupt nichts! Wirklich, absolut rein gar nichts, eheehehee...“, lachte ich gestellte und die Jungs merkten sofort, dass ich log. Doch keiner traute sich zu fragen.

„Und du bist wirklich sicher das...“ „Absolut!! Also geht ruhig, keine Angst, Marsch, Marsch!“ „Kisa... Du bist komisch“, sagte Ray. „Ich weiß, ahahaa!!“ „Aber...“ „Lass sie, Ray. Wenn sie spinnen will, soll sie. „Man sieht sich...“, sagte Kai noch in seinem typischen, desinteressierten Ton und ließ meine Hand los, während er beim Gehen Ray hinter sich her zog. Aber irgendwas hielt ich immer noch in meiner Hand...

Doch erst als ich weder Ray noch Kai sah, schaute ich nach und entdeckte einen kleine Zettel. Ich faltete ihn auf und war für den ersten Moment fassungslos...
 

Sollen wir verschwinden? Hol nach dem Unterricht deine Sachen und komm zum Bahnhof!

Stigmata

Zum Thema: Von den blauen Bergen kommen wir...

Ich hab so oder so wenig Ahnung von Erkunde und kann auch nur in etwa sagen, wo Kyoto liegt. Ich kenn die Stadt auch nur aus einigen Mangas und weiß, dass es mal die alte Hauptstadt von Japan war (so wie Bonn früher von Deutschland) und dass es dort viele Tempel gibt. Keinen Dunst, wie Kai auf diese fixe Idee kam (aber weglaufen sollte man net ô_o Mama und Papa machen sich schließlich Sorgen.) Und ich hab auch keinen Dunst, wie lang so ne Zugfahrt von Tokyo nach Kyoto dauert, habe daher nur geraten. Aber besser, sie sind die ganze Nacht unterwegs, als nur ne Stunde xD Wohl eher unwahrscheinlich.
 

Act 24 - Stigmata
 

„Boah, ist das toll hier!!“

Meine Arme strecken gen Himmel empor und der Wind pfiff gegen das Gesicht, samt ein paar roten und goldenen Herbstblätter. War ich froh wieder aufrecht stehen zu können und an der frischen Luft zu sein.

Nach dem Unterricht hatte ich nur meine paar Sachen bei Yochel geholt, mir zu Hause Klamotten rausgeholt und war noch am selben Tag mit Kai nach Kyoto gefahren.

Die Fahrt schien erst gar net zu enden doch irgendwann am frühen Morgen sind wir angekommen und hatten, wegen unserer Müdigkeit kaum unsere Freiheit genossen könnten. Aber nachdem Kai sich nen Kaffee gegönnt hatte und ich die bunten Herbstblätter sah, die durch das Sonnenlicht aufleuchteten, schienen wir wieder etwas lebendiger. So hatte ich Kai schließlich in so ziemlich jeden Tempel mitgezogen, um zu sehen, bei welchen Mann die beste Aussicht hatte und hüpfte und schrie rum wie ein Hund, inmitten von anderen Oberschülern, die hier ihren Schulausflug erlebten.

„Kyoto war schon immer ne tolle Stadt, aber im Herbst ist es noch schöner.“ „Du warst schon mal hier?“, fragte Kai, doch klang er nicht begeistert. Das hatte mehr aber damit zutun, dass ihn die Oberschüler uns die ganze Zeit angafften, seit ich angefangen hatte wild durch die Gegend zu rennen und zu schreien.

„Ja, aber das ist etwas lang her“, antwortete ich. Kai sah noch immer zu den gaffenden Schülern und verzog das Gesicht. Sein Kaffee war wahrscheinlich schon eiskalt und er hatte es noch net mal bemerkt. Ich nahm ihm währenddessen den Crepé ab, denn er mir besorgt hatte.

„Mein Onkel und meine Tante kommen von hier. Sie sind hier groß geworden.“ „Hast du mir nicht erzählt, eure Eltern seien alle voneinander getrennt groß geworden und wussten nichts voneinander?“, fragte er und sah endlich wieder mich an. „Ja, aber die beiden nicht. Auch wenn sie sehr entfernt verwandt sind, sind sie – mag es Schicksal oder Zufall sein – in dieselbe Pflegefamilie gekommen und glaubten, sie seinen Geschwister. Als sie sich verliebt haben, wurden sie von allen Leuten gemobbt. Die Schulkameraden, die Nachbarn, alle haben sie beschimpft. Und als die Engel kamen und ihnen die Wahrheit sagten, hatte ihnen niemand geglaubt und sie praktisch aus der Stadt gejagt. Und die Eltern waren schon verstorben. Aber auch, wenn sie alles verloren hatten, haben sie dennoch kurz darauf geheiratet, obwohl sie kaum 20 waren.“ „Eine Geschichte wie aus einem Kinofilm.“ „Ja, irgendwie. Mein Onkel erzählt die Geschichte ziemlich gern. Aber er überdramatisiert es etwas. Einmal hat er erzählt, sie hätten sie mit Panzer verfolgt“, lachte ich mit einem breiten Lächeln und biss in meinem Crepé. „Mh, lecker.“ „Na wenigstens dir scheint es wieder gut zu gehn“ „Ich freu mich einfach nur hier zu sein. Ich liebe den Herbst und mit dir diesen Anblick erleben zu dürfen macht mich glücklich.“ „Du redest noch mehr kitschiges Zeug als sonst...“

Als Kai dies zu mir sagte, kicherte ich und biss genüsslich in meinem Crepe und strahlte dabei. Kai´s Gesicht lag dabei irgendwo zwischen Verwirrung und Verzückung. Erleichtert seufzte er und ich sprang auf seinen Rücken.

„Wow! Von hier oben sieht das alles ja noch viel cooler aus.“ „So groß kann der Unterschied doch gar net sein“, motzte Kai und kämpfte mit seinem Gleichgewicht. „He, du bist immerhin ein Kopf größer als ich, dass is en gewaltiger Unterschied.“ „Schluss jetzt für heute und runter. Die Oberschüler gucken schon wieder.“ „Och Menno...“, schmollte ich und stieg von ihm runter. Doch er lächelte mich nur an. Unverständlich betrachtete ich ihn, um so mehr, als er die Hände in einem Haar vergrub und sich sein Gesicht dem meinem näherte. Ich dachte, er wollte mich küssen, doch er hielt inne.

„Erschreck jetzt nicht, aber ich glaub, wir werden verfolgt.“ „Wirklich?“, schrie ich erst, konnte aber dann wieder zum Flüsterton absinken. „Weißt du auch vom wem?“ „Keinen Schimmer, die haben irgendwelche billigen Mäntel an. Aber mein Bauchgefühl sagt, dass es wahrscheinlich Engel sind.“ „Ühr! Ganz übel. Wären es wenigstens Dämonen, denen könnt ich locker in den Hintern treten. Aber bei Engeln sieht es schlecht aus, besonders bei welchen mit hohen Rang.“ „Jammern bringt nichts. Sehn wir zu, dass wir ganz unauffällig verschwinden“, flüsterte er zurück und gab mir schließlich doch noch einen Kuss, ehe er meine Hand nahm und wir beide uns durch die Menge quetschten. Unter den Haufen Oberschülern dachten wir, unsere Verfolger so spielend loszuwerden. Ich konnte noch sehn, wie diese vermummten Gestalten, mit Mantel, Hut und Sonnenbrille ratlos in die Menge schauten, während wir den Tempel schon verlassen hatten.

„Meinst du, wir sind sie los?“, schnaufte ich heraus nachdem wir erst gelaufen und dann eine Weile gerannt waren. Kai schaute zurück, doch auch er sah keine Menschenseele. Wir waren in ein Naturgebiet gelaufen.

„Na hoffentlich. Mittlerweile kenne ich diese schrägen Typen ja und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich lieber von den Schergen meines Großvaters erwischen lassen als von denen.“ „Zumindest sind wir die los. Ich will mir gar net ausmalen, was passiert wäre, wenn die uns geschnappt hätten.“

Wir seufzten erleichtert, aber irgendwie konnte man es nur meinerseits hören, dann setzten wir uns wieder in die Bewegung, um kurz darauf wieder stehn zu bleiben. Wir standen wie angewurzelt da, als wir diese vermummte Gestalt in Mantel und Hut vor uns sahen. Kai erstarrte und riss die Augen weit vor Entsetzen auf.

„Scheiße...“ „Sind das... die Typen vom Tempel?“, fragte ich und schluckte, doch mein Hals blieb trocken. Unser gegenüber nahm langsam seine Sonnenbrille ab und dann auch den Hut.

„Was passieren würde...?“

Die Stimme war dunkel und klang so bedrohlich, dass es mir einen Schauer versetzte.

Der Mantel wurde in die Luft geworfen und genoss kurz unsere Aufmerksamkeit, bis wir wieder zu diesem Kerl sahen, in seiner US-marine-ähnlichen Uniform, dem moosgrünen Haar und den ausgebreiteten Flügeln.

„Nun, wenn ihr mit uns kommt, bleibt euch diese grausame Erkenntnis erspart.“ „Oh Shit... Kai, wir müssen hier ganz schnell weg.“ „Kommt nicht in Frage. Den krieg ich klein“, sagte er selbstbewusst und sein Blick wurde starr, als er dabei war Dranzer aus der Jackentasche zu ziehen, doch ich hielt ihn davon ab. „Nein, gegen den kommst du nicht an. Er gehört zu den Gewalten!“ „Gewalten...?“ „Die Engelsarmee ist in zwei Gruppen eingeteilt. Die einfachen Soldaten, die Fürstentümer, so wie Sacré... Und die mächtigen Generäle, die Gewalten, so wie der da.“ „Also stecken wir tief in der Tinte...“

Zitternd hielt ich Kai´s Hand und ging mit ihm einige Schritte zurück. Wir drehten uns hektisch um, um nur wieder zu sehn, dass unser Fluchtweg immer noch durch zwei von denen (diesmal ein Mann und eine Frau mit dem selben Rang) versperrt war.

„Flüchten ist sinnlos. Ihr solltet euch freiwillig stellen, so bekommt ihr zumindest weniger Ärger.“ „Träum weiter“, knurrte Kai und er schob mich hinter sich und achtete genau auf die Bewegungen der beiden. Doch hatte er den Mooskopf hinter uns vergessen, der meine Hand schnappte und mich von Kai wegzog. Ich schrie dabei auf und als Kai sich umdrehte, zog ihm der weibliche Engel mit ihrem Stab eine über, woraufhin er zu Boden fiel.

„OH MEIN GOTT, KAI!!!“ „Stell dich nicht so an, der lebt ja noch“, keifte er mich an und sah dann zu den anderen beiden. „Phaniel, Rochel, helft ihm auf die Beine, wir bringen die beiden nach Hause.“ „NEIN!!!“, brüllte ich noch einmal aus vollem Hals. Dadurch wurde Kai wach und stieß die anderen beiden zur Seite, als diese ihm hochgezogen hatten und festhielten. Der Engel, der mich festhielt schien Panik zu bekommen und wusste nichts besseres, als mich gegen Kai zu werfen und wir beide zu Boden fielen.

„Ahr! Kai, alles klar bei dir?!“ „ES REICHT MIR JETZT MIT EUCH BEIDEN!!!“

Als ich mich umdrehte, hatte ich gar nicht mehr auf den Engel geachtet. Ich hatte nur auf die Klinge gestarrt, die wie in Zeitlupe durch die Luft sauste und entweder mich oder Kai treffen würde.

Nicht einmal wie Kai mich zu sich zog hatte ich wirklich begriffen. Eventuell, weil mich gerade etwas anderes gedanklich überrannte hatte..? Blondes Haar... Und Rote Augen...

*„Du elender Verbrecher!!! Du hast Gott verraten und uns alles genommen! Dafür wirst du mit deinem Leben bezahlen!“* *„Du willst mich töten? Versuch es doch, Uriel...“*

Weder die Bedeutung noch wieso mich diese Gedanken überkamen wusste ich und... Ja, waren das überhaupt meine Gedanken? Es war wie, wenn sich Drami´s Erinnerungen in meinen Kopf geschlichen hatten und wiederhallten.

„HÖRT AUF!! SEIT STILL!! ICH WILL DIESE STIMMEN IM MEINEM KOPF NICHT MEHR HÖREN!!!“

Ich hatte Kai kaum schreien hören, den im selben Augenblick wurde etwas anderes entfacht. Aber auch dass hatte ich kaum wahrgenommen.

Er drückte mich an sich und ich kniff schnell die Augen zusammen, doch mehr wie einen starken Windhauch hatte ich nicht gespürt und dass dieser mich anscheinend an den Armen geschnitten hatte. Der Wind legte sich, Staubkörner fielen auf mich und außer den paar Kratzern schien mir nix passiert zu sein.

Doch Kai lag auf den Boden, zitternd und jammernd vor Schmerz.

„Kai!! Oh lieber Gott, was hast du?!“ „FASS MICH NICHT AN!!!“, schrie er und schlug meine Hand weg, als ich sie ihm auf die Schultern legte, um ihm aufzuhelfen. Er richtete sich schließlich selbst auf, wenn er auch durch das Zittern keinen Halt fand.

„Was... Was ist mit...“ „Mit wem?“ „Den... den Engeln...“ „Äh...“, stöhnte ich nur ratlos und warf den Kopf zurück. Schon im Winkel hatte ich dieses stechende Rot gesehen, dachte aber erst nicht dran, dass es Blut sein könnte, bis ich direkt hinsah.

Von den drei Engeln war nicht viel übrig, zumindest war das meiste mit Blut bedeckt. Die Augen und der Mund waren weit aufgerissen und starr die Kleider waren zerrissen.

Zerrissen... Etwa von diesem Windstoß, der plötzlich aufkam. Meine Jacke hatte Risse, aber sonst hatte ich nicht eine Schramme. Kai war auch vollkommen unversehrt gewesen. Aber diese Engel... Ich schlug mir die Hand vor den Mund, als mir plötzlich schlecht wurde.

Die beiden Unbekannten, die daneben standen und sich die blutüberströmten Überbleibsel ansahen, bemerkte ich erst net. Durch den Schock nahm ich sie auch kaum wahr, nur dass sie dunkelhäutig waren.

Einer von ihnen, der komplett schwarz gekleidet war trat auch noch gegen einen der losen Köpfe, dabei konnte ich sein totes Gesicht sehn und die Übelkeit überkam mich erneut.

„Echt ne reife Leistung. Die sind hin.“ „Tragisch... Überaus tragisch. Dabei hatten sie vor kurzem zu den Rang der Gewalten erhalten.“ „Selber Schuld. Die haben doch gewusst, auf was sie sich einlassen. Meggie muss aber echt verzweifelt sein, wenn sie schon Gewalten und sogar Cherubim auf die Kinder hetzt. Findest du net auch, Schwesterherz?“ „Mir egal. Aber sie braucht nicht zu mir zu kommen und meckern, wenn sie ihre besten Leute verliert.“ „Wer... sind denn die beiden...?“, fragte Kai mit leiser Stimme und hatte anscheinend – wie es auch sein kann – die drei toten Engel immer noch nicht gesehen. Vielleicht hatte er es auch doch gemerkt und sein Verstand versuchte es zu verdrängen. Was es auch war, ich war froh drum.

Mittlerweile hatte ich mir diese beiden komischen Gestalten genauer angesehen und hatte zumindest gemerkt, dass die Augen farbig durchzogen waren. Also waren sie keine Menschen. Wenn das nun Engel waren, hatten wir ein Problem.

Doch diese Frau kam mir bekannt vor. Das glänzende kurze, schwarze Haar und das weisse Gewand. Langsam dämmerte es mir.

„E... HE! Die kenn ich! Die hab ich schon mal in der Abtei gesehen. Sie hat uns geholfen, als Cherry hinter uns her war.“ „Schau mal, Letum, da erinnert sich noch jemand an mich“, kicherte sie. „Die Frage, warum du in der Abtei warst und du mir immer ne Kopfnuss verpasst, wenn ich nur daran denke, verkneif ich mir“, meinte ihre Begleitung beleidigt. „Stattdessen wünsch ich euch zwei Turteltauben Hals und Beinbruch. Ihr werdet es garantiert brauchen. Doch wir sind noch so frei und beseitigen die Sauerei für euch. Und kein Wort zu Meggie, klar soweit? Sonst ist sie wieder böse auf uns“, grinste dieser Möchtegern-Gangster mich an, ehe er mit seinem »Schwesterherz« aus dem Staub machen konnte. Und mit ihnen verschwanden auch die toten Körper und kein Tropfen Blut war auf dem Boden. Sie waren anscheinend keine Feinde, aber dennoch blieben sie merkwürdige Vögel.

„Was waren das für komische Figuren...?“, fragte Kai noch immer benebelt. Schwankend stand er neben mir, also stellte ich mich weiter zu ihm, damit er sich an mich lehnen konnte. Aber er hatte zumindest wieder etwas Farbe im Gesicht.

„Keinen Schimmer... Aber sie haben die Engel für uns beseitigt und anscheinend wir nie einer davon erfahren.“ „Was genau ist überhaupt passiert...? Ich erinnere mich nur noch daran, dass ein Luftzug aufkam...“ „Ich... weiß net...“

Und das war kaum gelogen. Zwar hatte ich diesen Luftzug gespürt und diese Erinnerungsfetzen gesehen, aber was genau war überhaupt passiert? Das wusste doch keiner von uns beiden. Oder vielleicht wusste ich es doch und traute mich nur nicht diesen Gedanken weiter zu verfolgen.

„Und was meinte die überhaupt mit »Hals und Beinbruch«? Die werden das wohl nicht wörtlich gemeint haben!“, meinte ich aus Jucks um vom Thema abzulenken, doch dann fing die Erde an zu beben. Wir trauten uns kaum über unsere Schultern zu schauen, wir könnten uns denken, was da hinter uns gelandet war.

Und dann hörten wir die schrillen Laute, ähnlich wie ein Fiepen oder Zurren.

„Sind das...“ „Ja... Jungdämonen.“ „Was nun, Kisa?“ „Ganz still halten. Jungdämonen sind fast blind. Wenn wir uns nicht bewegen, nehmen sie uns nicht wahr“, flüsterte ich zu Kai, doch hatte ich so ne Heidenangst, dass ich mich kaum traute etwas zu sagen. Ich spürte einen kalten Luftzug an meinem Bein und konnte mir vorstellen, wie sie um uns herliefen und beschnüffelten. Einer von ihnen knurrte und holte mit seiner Pranke aus. Zwar bemerkte ich das nicht, aber dafür Kai, er nahm meine Hand und rannte mit mir los. Die Schritte der Jungdämonen waren laut zu hören und immer wieder beschleunigten wir unser Tempo, mit dem Risiko die nächste Kurve nicht mehr genau zu erwischen oder irgendwo dagegen zu laufen.

„Verdammt, warum werden wir die nicht los?!“ „Ich hab dir schon mal gesagt, dass diese Sorte viel schneller ist als normal!“, protestierte ich schnaufend, denn zu reden und gleichzeitig zu rennen fiel mir in diesem Moment unglaublich schwer. „Denkst du, ich merk mir so was?! Sag lieber, wie wir sie losbekommen!“ „Was weiß ich, bin auch nur ein Mädchen!“, maulte ich und legte noch etwas mehr Tempo zu, wenn auch mit einem leichten Schmerz in den Beinen. Doch dann blieb Kai einfach stehen, dabei rempelte ich ihn an. Wütend über den plötzlichen Stop, schaute ich ebenso wie Kai über die Schultern und sah nichts. Gar nichts. Die Dämonen waren weg.

„Was zum... Die sind einfach verschwunden“, stellte ich überrascht fest. „Was sind das für merkwürdige Kreaturen. Scheuchen uns durch Kyoto und machen schließlich die Fliege.“ „Vielleicht wurden sie von etwas verschreckt“, sagte ich nach kurzem überlegen. „Von was? Den beiden Pseudo-Gangstern von vorhin?“ „Oder von uns!“

Bei dem komischen Klicken, dass wir hörten, hatten wir beide irgendwie das flaue Gefühl im Bauch, dass irgendwer Pistolen auf uns richtete und jede Bewegung setzte bei uns aus. Wir waren steif, schafften es aber irgendwie doch uns umzudrehen.

Um uns hatten sich ein paar Riesen in Smoking und Sonnenbrille aufgestellt, mit Pistolen auf uns gerichtet und zwischen ihnen stand Voltaire, der zwar nichts sagte, aber sowohl Kai als auch mich böse anfunkelte. Es war wie in einem Film.

Wir mussten die Hände hochheben und jeder von uns beiden wurde gepackt und in ein Auto gezerrt. Keiner von uns beiden sagte etwas.

Wir fuhren zum nächsten Flughafen, wo wir in den Privatjet von Kai´s Großvater geschleppt wurden. Während des ganzen Fluges standen diese Kerle zu allen Seiten und beobachteten uns genau. Das gab garantiert Ärger... Wahrscheinlich mehr für Kai als für mich, so wie sein Großvater geschaut hatte, auch wenn er die ganze Zeit noch nix gesagt hatte.

Alles wegen mir. Doch wollte ich mich nicht im Selbstmitleid wälzen, dass würde niemanden von uns beiden etwas bringen. Und Kai konnte dies nun wirklich nicht gebrauchen.

„Das ist ja echt blöd gelaufen“, seufzte ich schwer und konnte nur unter Mühen zu Kai aufblicken. Er schaute mich auch net an, aber ich glaube, er war froh, dass ich das Schweigen zwischen uns gebrochen hatte.

„Welche Ironie... Wir entkommen ein paar Engeln, ein paar ausgehungerten Dämonen... Und werden schließlich von den Gorillas meines Großvaters geschnappt.“ „Ich finde das eher bescheuert“, sagte ich bekümmert und ließ weiter den Kopf hängen. Nicht weil ich unbedingt deprimiert war... Aber ich wusste, dass Voltaire uns genau beobachtete und dass er besonders drauf achtete, was ich tat. Er traute mir nicht und ich schämte mich, ihm in die Augen zu sehen. Davon abgesehen, dass ich tierisch Schiss vor ihm hatte. Den Rest des Fluges hielt ich meinen Blick gesenkt und war geistlich abwesend. Das wir schließlich wieder in Tokyo waren und landeten, hatte ich erst begriffen, als uns diese Schergen hoch zerrten und uns aus dem Jet schleiften.

Der Himmel war dunkel und starker Regen prasselte auf den Boden und während Voltaire mit seinem Regenschirm trocken blieb, waren Kai und ich in nicht einmal fünf Sekunden im Freien klitschnass.

„Herr Hiwatari, was nun?“, fragte einer der Riesen, der auch noch neben mir stand Kai´s Großvater. Er blieb stehen und sah mich und Kai an, dabei warf er einen langen, verachteten Blick zu mir.

„Bringt Kai ins Auto und sofort nach Hause. Und habe noch Dinge zu klären, also lasst ihn nicht aus dem Haus.“ „WIE BITTE?!“, protestierte Kai, als er dies hörte. „Und das Mädchen?“ „Was weiß ich. Sie ist nicht meine Enkelin, soll sie sehn, wie sie zurecht kommt.“ „Das ist doch...“, sagte ich schließlich empört und mein Mund stand weit offen. Als Voltaire schließlich wieder umdrehte wurden Kai und ich von diesen komischen Kerlen gepackt, doch nur Kai wurde weggeschleift.

„Lassen SIE mich los! Loslassen sagte ich!“ „Verzeihen Sie, Master Kai. Wir tun das alles nur zu Ihrem Besten!“ „Von wegen! Lasst mich auf der Stelle los!“ „KAI!!“, rief ich ihnen nach, aber diese Typen hielten mich auf, als ich losrennen wollte. „NEHMEN SIE DIE PFOTEN WEG, SIE GORILLA!!! DAS KÖNNEN SIE NICHT MACHEN!!! KAAAAIII!!!“

Aber Kai war schon weg gewesen, als mich die Kerle auch durch die Gegend zerrten. Doch dann, als wir im trockenen waren, warfen sie mich einfach zur Seite, dabei fiel ich zu Boden, während sie zum Ausgang gingen. Ich rannte ihnen nach, holte sie aber nicht mehr ein.

Dafür konnte ich nur noch sehn, als ich wieder im strömenden Regen stand wie einen Limousine davonfuhr, mit Kai und zwei dieser Kerle auf dem Rücksitz. Erst schaute ich ihnen nach, rannte aber schließlich los. Anscheinend hatten sie mich im Rückspiegel gesehen, dennoch plötzlich beschleunigte sich ihr Tempo und sie rasten schließlich davon.

Ich lief noch einige Schritte und blieb schließlich schnaufend stehn.

„He... HEY...!! Könnt ihr mir wenigstens Geld für´s Taxi leihen?“, rief ich ihnen hinterher, obwohl es ja eigentlich sinnlos war. Kai war regelrecht verschleppt worden und ich stand hier im Regen.

Trübselig sah ich mich um und fand – Gott sei Dank – in meiner Jacke noch ein paar Münzen. Für ein Taxi würde es nicht reichen, aber ich konnte wenigstens anrufen.

An einer naheliegenden Telefonzelle warf ich die Münzen ein und tatsächlich dachte ich erst daran zu Hause anzurufen, aber ich hielt inne. Dass ich das ein paar Tage bei Yochel (beziehungsweise bei Kai) war, würden sie verstehn... Aber das ich einfach abhaue... Garantiert hatten sie es bemerkt und wahrscheinlich waren sie enttäuscht von mir. Also wählte ich kurzerhand die Nummer von Max. Er war überrascht, als ich bei ihm anrief, doch erzählte ich ihm nicht fiel und bat ihn einfach darum, dass ich vielleicht eine Weile bei ihm bleiben konnte und mich abholen könnte. Zwar brach die Verbindung während des Telefonates ab, doch ich dachte, dass er es sicherlich noch mitbekommen hatte. Und zumindest hatte ich so viel Glück, dass er und sein Vater rechtschnell mit dem Auto kamen und mich abholten. Tyson, Ray und Kenny waren auch bei ihm und Tyson gab mir seine Weste, damit ich zumindest etwas trockenes am Leib hatte.

Die ganze Fahrt über hatte keiner von ihnen etwas gesagt. Sie sahen, wie erschöpft und deprimiert ich war und sie wussten net so recht, was sie hätten sagen sollen, so schwiegen wir lieber die Fahrt über.

Auch als wir schließlich bei Max waren sagte niemand etwas. Die Jungs brachten mich in das Zimmer des Blonden, wo ich mich meiner nassen Jacke entledigte und wieder Tyson´s – wenn nun auch etwas feuchte – Weste überzog.

Max ließ auf sich warten, aber auch nach ein paar vergangenen Minuten kehrte er in sein Zimmer zurück mit einer Tasse in der Hand, die er mir auch gleich reichte.

„Hier, Tee für dich. Als ich meinem Dad sagte, dass du mitten im Regen stehst, hat er gleich Tee aufgestellt. Er hat nun die richtige Temperatur, da wird dir sicher gleich wieder wohler“, sagte er mit einem Lächeln. Ich bedankte mich zwar nicht, doch nickte ich ihm zu, als er mir die Tasse gab. Etwas benommen starrte ich in die braune Flüssigkeit ohne einen Schluck zu nehmen.

„Kai und ich sind abgehauen.“ „Hö?“, sagte Max nur und blinzelte mich an, als ich diesen Satz vollkommen spontan in den Raum warf.. „Das wolltet ihr doch wissen. Wo wir waren und was ich am Flughafen gemacht hab.“ „Na ja, irgendwie schon...“ „Aber zu fragen hatte sich keiner von uns getraut“, sagte Kenny etwas verlegen. „Aber... Inwiefern durchgebrannt?“ „Na was man unter »durchgebrannt« versteht. Wir haben unsere Sachen gepackt und sind nach Kyoto gefahren. Aber die Gorillas von Voltaire haben uns gefunden und wieder hierher geschleppt. Das war ätzend.“ „Was glaubst du, wie wir uns gefühlt haben, als ihr einfach weg ward!“, sagte Tyson sichtlich wütend. „Ihr habt aber auch Nerven. Brennt nach Kyoto durch und sagt nicht einmal uns etwas. Wenigstens uns hättet ihr was sagen können, wir haben uns Sorgen gemacht.“ „Tut mir Leid“, sagte ich genickt. „Nein, ich bin immer noch sauer. Ich mein, wir gehören doch zusammen. Und nicht in eure Pläne eingeweiht zu werden fühlt sich nicht gut an.“ „Aber...“ „Ich versteh, was Tyson meint“, sagte Ray schließlich und sah ihn an. „Es war nicht schlimm, dass ihr einfach weg seit. Wir hätten das nur gern vorher gewusst. Wir sind Freunde und wir helfen euch immer. Man könnte glatt meinen, ihr vertraut uns nicht.“ „Es tut mir echt Leid... Wir haben auch nicht nachgedacht. Aber ihr seit wirklich nicht sauer, dass wir weg sind?“, fragte ich wunderlich und die Jungs hoben nur die Schultern oder schüttelten leicht den Kopf. „Nein, nicht wirklich“, sagte Ray wieder. „An dem Tag, als Kai zu mir kam, hat er nicht viel gesagt. Er meinte nur, bei dir zu Hause hätte es eine ziemliche Szene gegeben. Und ich glaube, damit hatte er noch untertrieben.“ „Szene hin oder her, wir waren schließlich auch noch da. Wir verstehn dich doch, also warum bist du nicht zu uns gekommen?“ „Anfangs dachte ich ja daran... Aber...“

Zu dem Zeitpunkt hatte ich einfach das Gefühl, dass mich niemand außer Kai verstand oder aufbauende Worte zu mir sagen würde. Meine Familie wurden von den Engeln vollkommen eingenommen und meine beste Freundin hatte mich abgeschrieben. Abzuhauen war nicht die beste Lösung. Aber wir waren jung und wahrscheinlich dämlich und wussten nix mit unserer Verzweiflung anzufangen. Ich net und Kai wahrscheinlich auch nicht.

Ray allerdings schien etwas Verständnis zu haben, lächelte aufbauend und tätschelte mir über den Kopf.

„Aber zum Glück lebst du noch. Kai´s Großvater hätte dich auch in der Luft zerfetzen können.“ „Sprich das net laut aus, am Ende hört er das und macht das wirklich und macht nach Kisa gleich mit uns weiter“, sagte Max im ernsten Ton. Er hatte es zwar halbwegs als Scherz gemeint, doch kam das bei keinem von uns gut an. Vor allem bei mir nicht.

Wir schwiegen und ich kramte in einer Tasche nach einem Kaugummi zur Beruhigung, fand allerdings etwas, was ich schon fast vergessen hätte.

„Oh, den hab ich ja immer noch. Hät ich fast vergessen.“ „Was hast du denn da?“, fragte Kenny und hielt ihm dem Umschlag entgegen, dabei hatte ich ihm so umgedreht, dass er den Namen »Felizia« darauf lesen konnte.

„Den hab ich gefunden. Erinnert ihr euch noch an diese blauhaarige Frau, in die sich der Leibhaftige in Russland verwandelt hat und sich dann mit Voltaire in die Haare gekriegt hat? Als sie noch gelebt hat, hat Voltaire wohl diesen Brief an sie geschrieben.“ „Da hat sich die Post aber mächtig verfranzt, wenn du ihn hast“, sagte Tyson und entriss mir den Brief, um ihn genauer zu betrachten. „Was steht en da drin?“ „Keine Ahnung“, sagte ich schulterzuckend. „Dann öffnen wir ihn mal.“ „ABER TYSON!!!“, schrie Kenny wild auf. „Wir können doch nicht in der Privatsphäre anderer Leute rumschnüffeln.“ „Dann sagen wir eben, dass es Kisa´s Schuld war, immerhin hat sie ihn geklaut.“ „Vielen Dank!“, motzte ich. „Wieso, stimmt doch.“ „Also ich bin da Kenny´s Meinung. So was macht man einfach nicht“, sagte Ray und sah finster drein. „Zu spät, jetzt ist er auf.“ „DU BIST UNMÖGLICH!!!“, schrieen wir, als wir den offenen Brief sahen. „Und wo er schon auf ist, können wir auch gleich lesen. Vielleicht finden wir darin etwas, womit wir ihn erpressen können, dann lässt er uns endlich in Ruhe.“ „Wirst du jetzt zum Kleinkriminellen?“, fragte Max. „Ihr denkt doch genauso. Also los, Kenny, lies mal vor was drinsteht.“ „Oh, ich werde das sicher bereuen... Also:

Meine liebste Felizia,...
 

Bevor ich in sentimentales Geschwätz verfalle, möchte ich dir

an der Stelle zu deiner Verlobung gratulieren. Ob dies gut oder

schlecht ist, mag im Auge des Betrachters liegen, ich selbst sage

aufrichtig, dass es mich rasend macht.

Die letzten Wochen und Monate waren für uns beide turbulent Gewesen,

doch wäre es eine Lüge zu behaupten, ich hätte nie einen Moment der

Freude erlebt.

Du kennst ja inzwischen meinen störrischen alten Herrn, der für mich

Vater und Meister symbolisiert und dass ich daher ungern meine

Freiheit verliere, deren Inkarnation du und deine nervtötende Art

für mich waren.
 

Um eine Sache zu klären – ich möchte dir nicht meine verborgenen

Gefühle offenbaren, zumal du diese ja schon zu Genüge kennst. Ich

möchte nur ehrlich sein. Denn ich bin auch nur ein Heuchler und ich

schäme mich, dich mit mir auf einen Stufe gestellt zu haben. Dabei

bin ich doch der größte Lügner von uns allen.
 

Einer unserer speziellen Freunde sagte mal zu mir, ich sei ein

Narzisst. Will sagte mir, ich ertrage mein Schicksal nicht und

klammere mich an das eines Anderen. Sie haben Recht, dass musste ich

nun endlich einsehen. Aber wer gibt schon gern das Stückchen

Freiheit her, dass er sich so sehr erkämpft hatte?

Das was ich fühlte war keine aufrichtige Liebe. Verzeih mir, wenn du

so empfunden haben solltest, aber ich bin meiner sicher, das

Richtige zutun. Bald werde ich wieder in Russland sein und du, Will

und Vicky werden nur noch schwache Erinnerungen sein.

Doch bin ich nicht traurig. Es ist besser so. Ich mit meiner

Herkunft würde euch nur ins Unglück stürzen, besonders dich.
 

Auch wenn meine Liebe nicht echt war, liegst du mir nun mal sehr am

Herzen und ich will, dass du mir schwörst – auch wenn ich nicht vor

dir stehe – dass du immer so rein, schön und naiv bleibst wie am

ersten Tag. Vielleicht wird aus deiner Zwangsehe wirklich etwas

Liebe keimen, ich glaube es nicht, dennoch wünsche ich es dir. Und

dass du in einem Moment, wenn du fast in Glückseeligkeit ertrinkst,

nur einen kleinen Moment an mich denkst. Mehr brauche ich nicht.
 

Ich werde nicht zu deiner Hochzeit kommen, bis dahin werde ich

Boston verlassen haben, somit ist dieser Brief hier mein letztes

Lebewohl an dich.
 

Dein alter Freund

Voltaire
 

„...Und hier endet der Brief.“ „Oh Gott.... Das ist...“, schlurzte ich und wischte mir eine Träne weg. „Diese Worte gehen einem richtig nah.“ „Und du bist sicher, dass der von Kai´s Großvater ist?“, fragte Tyson stutzig. „Natürlich! Ich weiß doch noch, wen ich beklaut habe. Ich hab doch kein Alzheimer.“ „Und Will und Vicky? Wer sind die?“, fragte Max, nach ein paar Augenblicke hatte ich auch eine Antwort. „Als ich bei Kai war, hatte Voltaire meinen Opa und meine Oma erwähnt. Wilhelm und Victoria Misaki. Will und Vicky sind die Koseformen.“ „Waren das, auch Wächter?“ „Mhmm“, antwortete ich Max und nickte. „Alle beide. Sie sind die Eltern meiner Mutter und seines Onkels. Sie sind aber schon lange tot, mein Onkel hat sie nie kennen gelernt. Aber woher kennt Voltaire die beiden?“ „Um ehrlich zu sein will ich dass nach diesem Brief alles überhaupt nicht mehr wissen. Das ist alles schon viel zu dubios“, seufzte Tyson und er war etwas fahl, so wir alle. Aber Recht hatte er, es war wirklich ein wenig obskur.

Kenny schaute allerdings zum Fenster und fragwürdig schauten auch wir in diese Richtung.

„Stimmt was nicht, Kenny?“ „Ich dachte nur, ich hätte eben etwas am Fenster gesehen. Aber ich glaub, ich hab mir das eingebildet“, antwortete er Ray, schaute allerdings immer noch nicht weg, genauso wenig wie wir. Auch wir bekamen so langsam das Gefühl, als sei der was. Da sprang plötzlich etwas an die Scheibe und vor Schreck schrieen wir und fielen um.

Erst Max hatte erkannt um was es sich handelte. Eine Eule, mit pechschwarzen Federn flog am Fenster und klopfte mit ihrem Schnabel immer wieder gegen die Scheibe.

„Husch, geh. Wir haben kein Essen für dich. Geh!“, sagte Max zu ihr, als er zu ihr gegangen war und das Fenster öffnete. Er wirbelte etwas mit der Hand um sie zu verscheuchen was sie auch tat, wenn es auch etwas gedauert hatte.

„So was, eine Eule am helllichten Tag.“ „Kein gutes Zeichen. Meister Tao sagt, der Ruf einer Eule verkündet den baldigen Tod“, sagte Ray besorgniserregend. „Waren das nicht Raben?“ „Und seit wann bist du so abergläubisch, Ray?“, fragten Kenny und ich verwundert. „Ich hab aber so ein komisches Gefühl.“ „Hey, kommt mal her, wir bekommen Besuch!“

Als Max uns rief, sprangen wir sofort auf und drängten uns zu ihm ans Fenster, wobei wir ihn fast wegdrückten, nur um einen Blick erhaschen zu können. Eine Gestalt in Uniform und geflochtenen Haar schritt in den Laden unter uns, der Max´ Vater gehörte. Erst sahen wir sie nicht wegen der Kappe, die zu der Uniform gehört, doch dann erkennten wir Megami´s Gesicht.

„Oh Scheiße! Was macht die denn hier?“, rief Tyson auf und sprach damit aus, was jeder von uns dachte. „Ich hab doch gesagt, ne Eule ist ein schlechtes Omen!“ „OH MEIN GOTT!!! Dad ist im Laden!“, schrie nun auch Max auf und schlug sich die Hände ins Gesicht. Bei seinem Aufschrei machte er einen Satz und rannte schließlich aus seinem Zimmer. Zwar wollte Tyson ihn zurückhalten, doch der Blonde war schon rausgerannt und wir liefen ihm schließlich nach.

„DAAAD!!“ „Max, warte! Sieh ihr nicht in die Augen, sonst schlägt sie dich!“, rief ich ihm nach, aber ich glaubte nicht, dass er mich gehört hatte, der Abstand war schon zu groß. Wir anderen zögerten erst, dann ermutigten wir uns schließlich doch dazu, auch hinunter in der Laden zu gehen.

Auf der letzten Stufe sahen wir wieder Max stehen und nicht weit von ihm Megami in kerzengrader Haltung, während sein Vater, scheinbar bewusstlos, auf dem Boden lag.

„Was haben Sie mit meinem Dad gemacht?!“, fauchte Max sie an, doch für einen Schrei hatte es nicht gereicht. Megami sah ihn abfällig an, ehe sie antwortete.

„Keine Sorge, Knirps. Er hat nur einen leichten Hieb abgekommen und wurde daraufhin bewusstlos. Der ist schnell wieder auf. Ich bringe schließlich nicht einfach so Menschen in Gefahr... Anders, wie gewisse Leute hier...“

Als ihre Augen schließlich mich anfunkelten schien sich ein Knoten in meinem Hals zu bilden und ich bekam keine Luft mehr und trat einen kleinen Schritt hinter die Jungs.

Megami schaute weiter finster drein und schnaufte.

„Da ist man zwei läppische Tage auf dem Schlachtfeld unterwegs und schon scheint hier erneut das Chaos auszubrechen“, sprach sie gereizt. „Und abgesehen davon sind drei meiner besten Engel ihrer Rangs einfach verschwunden. Ich kann mir zwar denken, welche zwei Vögel sich da eingemischt haben, aber da sie nun mal bei der Mission in Kyoto verschollen gegangen sind, frage ich lieber denjenigen, auf die ich sie gehetzt hab. Also, was ist passiert?“ „I-Ich weiß es nicht...“, antwortete ich eingeschüchtert. „Kai und ich haben sie bemerkt u-und dann sind wir vor ihnen weggelaufen. Wir haben sie nicht mehr gesehen.“ „Du lügst!“, sagte sie. Ihr Ton war scharf und da ich dachte, sie würde gleich ausholen zuckte ich in mich zusammen und kniff die Augen fest zusammen, so sehr, dass ich wieder zitterte.

Erst als ich hörte sie einen Schritt auf uns zuging machte ich sie vor Schreck wieder auf und auch die Jungs weichten ihr aus.

„Sag schon, was ist passiert?! Haben die beiden zu euch was gesagt?!“ „Ich weiß doch nicht einmal, von wem du redest! Außer den drei Engeln haben Kai und ich niemanden gesehen.“

Außer... Genau, außer diese zwei komischen Gestalten, die uns geholfen haben. Ich hätte es sagen können, aber ich empfand es irgendwie als Fehler es zu erwähnen. Und der Kerl hatte auch gesagt, wir sollten »Meggie« kein Wort davon berichten. Sie mussten mit diesem Spitznamen nur Megami gemeint haben.

Diese merkte durch mein Verhalten aber, dass ich mehr wusste, wie ich zugab und streckte die Hand nach mir aus. Ray und Max wollten sie von mir fernhalten, aber sie schubste sie einfach zur Seite und ergriff meinen Arm.

„Mitkommen!“ „Aber...“ „KEINE WIDERREDE!!!“, schrie sie in einem schneidigen Ton und schleifte mich weiter aus dem Laden von Max´ Vater. Noch in der selben Straße, wehrte ich mich gegen ihren Griff und schlug auf ihren Arm ein.

„Lass mich los!! Miststück, Du elender Diktator! Du kannst mich nicht einfach mitnehmen!!!“, schrie ich wie wild und schlug immer fester. Irgendwann zog sie mich an sich und schleuderte mich daraufhin zurück, so dass ich zu Boden fiel. Sie sah wütend aus und ich wünschte, dieses »Diktator« hätte ich nicht gesagt. Als ich sie dass letzte Mal so genannt hatte, war mir dass auch nicht gut bekommen.

Es war nicht das Klügste gewesen, aber ich war ja auch dumm und hatte keine Ahnung. Mein Vater hatte es mir erklärt, als ich sechs oder sieben war. Die Kinder in der Grundschule hatten immer über Yochel gelacht, weil er ein halber Amerikaner war und dazu Jude. Ich hatte zwar auch einen anderen Glauben wie der Durchschnittsjapaner und wurde auch in diesem Glauben erzogen, doch hatte ich nie solch Aufsehen erregt. Aber bei Yochel, da kamen immer Kinder und gaben irgendeinen Singsang von sich von »Mord«, »Lagern« und »Nazis«. Yochel hatte es nicht verstanden, ihm interessierte es auch nicht. Doch ich hatte Papa gefragt, was das zu bedeuten hatte, was diese Kinder da sagten. Und Papa erzählte mir von Hitler, er sei ein »böser« Mann gewesen, der Gottes Namen missbrauchte, um die Juden »zu töten«, weil sie »anders« wie wir Christen waren, sie waren die »Sündenböcke«. Der von sich sagte, er spreche für Gott und den Frieden und das deutsche Volk, doch war er »böse«, »hasste« und »tötete« die Menschen, die nicht in sein »Weltbild« passten, die für ihn kein »Recht auf Existenz« hatten.

Ich könnte mit all diesem merkwürdigen Begriffen nichts anfangen, doch je älter ich wurde, um so mehr setzte sich das alles für mich logisch zusammen.

Doch hatte sich das Bild von Hitler in meinem Kopf verzerrt, schon als ich acht war. Hitler war für mich kein Österreicher mit einem kleinen, schwarzen Bart über der Oberlippe gewesen... Sondern dieser Engel... Diese Frau, in deren Augen ich genauso »fehlerhaft« war.

„Stell nicht meine Autorität in Frage! Ich bin der große Seraphim und du hast zutun, was ich sage! Du als Mischling, die ihren eigenen Vater in den Tod schickt, hat kein Recht sich mir zu widersetzen. Sie froh, dass ich mir überhaupt noch die Mühe mache, mich um dich zu kümmern!“ „Das nennen Sie sich um jemanden kümmern?!“ „K-Kai!“, rief ich erleichtert auf und meinen Augen füllten sich mit Freudentränen, als auch von der anderen Richtung Tyson, Max, Ray und Kenny angelaufen kamen.

Da Megami immer noch ein wenig schockiert zu Kai sah, stand ich auf und rannte zu Max, Tyson und Ray stellten sich schützend vor uns und dann auch noch Kai vor uns alle.

„He, ich dachte, man hätte dich gekidnappt.“ „Denkst du, ein paar Gorillas in Smoking könnten mich aufhalten?“, sagte Kai im sarkastischen Ton zu Tyson, dann funkelte er Megami wieder an.

„Lassen Sie sie gehn!“ „Misch dich nicht ein. Dranzer hat dich zwar auserwählt und damit hast du vielleicht einen etwas höhergelegten Status als die anderen sechs Milliarden Ameisen. Doch im Gegensatz zu mir, bist du noch viel weniger als das. Aber ich bin so nett und wiederhole mich noch einmal, ehe ich böse werde:

Halt euch da raus! Was ich mache, hat euch einen feuchten Dreck zu interessieren. Ihr habt zwar eine Gnadefrist bekommen, weil mein Herr dies wünschte, aber aus den Angelegenheiten höher Existenzen habt ihr euch rauszuhalten!!“ „Und nur, weil Sie über uns stehen, erlauben Sie sich einfach unsere Freundin zu schnappen für etwas und zu beschimpfen, was sie nicht getan hat?!“, protestierte Ray lautstark, doch wurde gleich wieder ruhig, als Megami ihn ansah. „Beschimpft mich wie ihr wollt, es ist mir egal. Ihr habt sowieso keine Ahnung, weil ihr dumme Menschen seit. Ihr wisst nichts über das Leid der Engel. Seit 5000 Jahren muss ich zusehen, wie schwaches Pack wie ihr mein Volk und meine Kinder massakriert, nachdem sie alles für euch getan haben, um euch zu beschützen.“

Megami´s letzter Satz klang so ungeheuer leise und gequält. Und... Nein, vielleicht hatte ich das nur gedacht, aber ich glaubte wirklich, eine Tränen in ihrem Augenwinkel gesehen zu haben.

„Das lass ich mir aber nicht von euch gefallen! Ich werde euch Menschen von uns fernhalten, damit ihr nie wieder Schaden anrichten könnt!“ „Was unterstellen Sie uns überhaupt?!“, fauchte Tyson sie an. „Was vor über Jahrhunderte passiert ist, kann man doch überhaupt net mit heute vergleichen. Kisa is unsere Freundin und so wie sie uns beschützt, beschützen wir auch sie.“ „Alles nur leere Worte...“, lachte Megami allerdings nur. „Das haben sie alle gesagt. Freunde, Verwandte, Geliebte... Doch letzten Endes waren sie alle nur die Ruhe vor dem Sturm. Was glaubt ihr, warum es nur noch so wenige Wächter gibt? Weil sie einfach nicht kapiert, dass Freundschaft und Liebe vergänglich sind. Das sie allein viel besser klarkommen und ihre Gefühle nur Unglück bringen!“ „Das ist aber kein Grund, sie so herunterzuziehen!“, sagte Kenny, ein wenig eingeschüchtert. „Das man geliebt werden will ist doch vollkommen normal.“ „Das kann auch nur ein Ahnungsloser sagen“, lachte sie ihn aus. „Ihr lebt noch nicht so lange wie ich. Ihr denkt, eure Freundschaft könnte alles überwinden. Ihr seit noch nicht alt genug um zu verstehen, dass das alles Ammenmärchen sind. In der Welt zählt der Stärke, Gefühle behindern das nur!“ „Ich hab genauso gedacht!“, meinte Kai plötzlich etwas geknickt. „Aber dass ist nur die Ausrede derer, die es aufgegeben haben, überhaupt noch jemanden im Leben zu finden, der einem hilft.“ „Genau!“, stimmte Tyson ihm zu und legte die Hand auf seine Schultern. „Kai hat´s verstanden. Man braucht sich doch im Leben. Jeder braucht jemanden. Und mit so einer Einstellung kann man net in der Welt überleben. Seine Gefühle zu unterdrücken hat nix mit Stärke zutun, dass zeigt nur, dass man Angst hat sich seine Schwächen einzugestehen! Wie kann man so was Simples nicht kapieren?! Und Sie wollen eine Hilfe sein?!“ „Genau dass hatte ich gemeint!“, schrie sie wieder und jeder von uns zuckte zusammen. Megami biss die Zähne zusammen, wie immer, wenn sie kurz davor war zu explodieren. Doch erst tat sie nix, als ihre Hand vors Gesicht zu legen und den Kopf hängen zu lassen. Sie murmelte irgendwas vor sich hin, was wir anfangs nicht hören konnten.

„Wieso? Wieso Herr?! Wieso nur hat ER euch die vier Schutzpatronen überlassen? Euch! Ein paar sterblichen, menschlichen Gören?! Wieso steht ihr um den Thron Gottes? VERDAMMT, ICH KAPIER ES NICHT!!!“ „LASS SIE IN RUHE!!!“, brüllte ich, schubste Max weg und stellte mich vor die Jungs, als Megami auf sie los ging. Sie hielt tatsächlich inne, aber ihre Hand klatschte trotz allem gegen mein Gesicht. Mein Kopf wurde bei dem Aufprall zur Seite geworfen, die Wange brannte vor Schmerz. Auch zitterte ich ein wenig durch den Schock. Megami zitterte ebenfalls, aber ihre Gesichtsfarbe konnte man nicht genau definieren. Sie war zwar blass, aber auch gleichzeitig Rot vor Wut. Ich wusste, wie gern sie mich jetzt anschreien und mir noch eine verpassen würde. Aber sie tat es nicht. Sie verschwand ganz einfach vor unseren Augen.

Aber ich war erleichtert. Ein langes Seufzen entwicht mir und vor Erleichterung fing ich an zu weinen.

„Kisa...?“

Auch wenn es Tyson´s Stimme war, die mich gerufen hatte, war Max der erste, denn ich sah und der seine Hände auf meine Schultern ablegte.

„Alles in Ordnung bei dir?“ „Mhmm...“

Auch wenn ich sagte, dass es mir gut ging, war mir etwas schwindlig und Bluttropfen liefen mir über dass Gesicht. Kenny schreckte dabei ein wenig auf, auch als er mein Gesicht sah, das rotangelaufen war durch meine Weinerei.

„Kisa...? Ist auch wirklich alles in Ordnung?“, fragte Kai, dabei versteckte ich mein Gesicht und nickte eifrig. „Ja... Und Danke... Danke, Jungs, dass ihr so mutig wart...“, schlurzte ich noch einmal, bis ich mir die Tränen wegwischte und ich wieder versuchte zu Lächeln. Ich hatte es satt, dass sich die Jungs andauernd Sorgen um mich machten und wegen mir Probleme bekamen. Sie sollten sich nie wieder wegen mir Sorgen machen...

Eskalation

Zum Thema: Sind die Wächter net eigentlich „Nephilim”? O_o

Fragte mich neulich jemand der Leser per ENS. Tatsächlich gibt es für Engel mit menschlicher Abstammung einen Fachbegriff. Eine ähnliche Art sind die Grigori, die angeblich auch mit Satan die Rebellion gegen den Himmel führten (eben die Rolle, die die Bitbeasts haben.) Allerdings bezieht sich der Begriff auf einfache Abstammung von gefallenen Engeln, werden zudem mit Dämonen in Verbindung gebracht. Kisa und Co. stammen ja von den Erzengeln der vier Elemente ab.

Zudem ist „Wächter“ auch kein Fachbegriff in dem Sinne. Dies ist ein einfacher Begriff, der über die Jahrhunderte gebräuchlich wurde. Ähnlich wie der Begriff „Unkraut“ (Unkraut an sich gibt es net, „Unkraut“ ist legendlich ein Schimpfwort gegenüber nichterwünschter Pflanzen im Garten, ist aber halt gebräuchlich.) (Merkt man, dass ich mich eigentlich nur rausreden will? :D)
 

– Eskalation
 

Die Nacht über durfte ich bei Max bleiben. Nachdem Megami endlich weg war und ich mich wieder gefangen hatte, rief Max bei mir zu Hause an um meiner Tante und meinem Onkel Bescheid zu sagen. Sie waren erleichtert und erlaubten mir, bei den Jungs zu bleiben (auch wenn ich nicht persönlich mit ihnen gesprochen hatte) als ne Art Urlaub. Ich sollte mich von dem Aufruhr der letzten Tage erholen, alles andere wollten sie selbst klären.

Dies war seit langem die erste Nacht, an der ich wieder ruhig geschlafen hatte. Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich wie neugeboren. Es ging mir wieder gut. Max schien auch erleichtert, als er mich am Morgen darauf sah, er meinte, ich hätte endlich wieder Farbe im Gesicht und meine dunklen Augenringe seien verschwunden. Kai wär sicher auch froh, dass es nun etwas entspannter lief.

Wir zwei gingen gleich nach dem Frühstück zu Tyson, auch Ray war da, er übernachtete ja auch bei ihm. Kai und Kenny kamen erst später und auch Kai sah aus, als hätte er nun endlich wieder ruhig schlafen können. Doch seine etwas steife Haltung war geblieben. Er schien immer noch skeptisch zu sein, aber ich konnte nicht aus ihm herauskriegen, um was es dabei ging. Wahrscheinlich lag es aber an Voltaire.

Da wir ne Übernachtung bei Tyson geplant hatten gingen wir trotz trüben Wetter und kaltem Wind einkaufen und liefen mit schweren Einkaufstüten durch die Gegend die - komischerweise – nur von mir und Kenny getragen wurden. Nur Ray war nett genug uns letztendlich etwas abzunehmen, während Tyson die Einkaufsliste studierten.

„So, haben wir nun alles?“ „Haben wir nicht vielleicht zu viel?“, fragte Kenny und ächzte, bei dem Gewicht, aber auch ich hatte Probleme, da mir diverse Dosen und Verpackungen die Sicht versperrten. „Für was brauchen wir denn bitte so viel Algenblätter?“ „Na, vielleicht wollen wir ja ne Riesen-Sushirolle machen. Solche spontanen Ideen kommen doch meist abends“, erklärte er lachend und ich war bereit, ihm seine blöden Algen an den Kopf zu werfen, aber Kai sah mich nur an und schüttelte ernst den Kopf.

„Gut, mach was du willst, solange ich meine Mochi machen kann.“ „Ah, und ich wunderte mich schon, wieso Klebreis in meiner Tüte ist“, berichtete Kenny. „Ja, wir machen in der Schule demnächst Mochi, da wollte ich etwas üben und den perfekten Geschmack finden.“ „Mochi sind lecker. Ich ess sie gern mit Mandarinen“, schwärmte Max und schloss verträumt die Augen. „Ich hab noch nie Mochi gegessen.“ „Das müssen wir aber ganz schnell ändern“, lachte Tyson Ray an. „Hast du schon mal Mochi gemacht, Kisa?“ „Nee! Ich hab noch nie gekocht, in der Schule hat dass alles immer Rika für mich und Kazu gemacht. Aber es gibt immer en erstes Mal“, lachte ich los, doch von den Jungs sah niemand wirklich begeistert aus. Eher verängstigt.

„Lass dieses Mädchen ja nicht in deine Küche, Tyson. Ich verspreche dir, ansonsten wird kein Stein auf dem anderen stehn bleiben.“ „Kai! Was sagst du denn da für böse Sachen über mich?“, fragte ich mit einem verkrampften Lächeln im Gesicht. „So was macht man nicht, dass ist überhaupt nicht nett!“ „AAAAAAAHHHR!!!“

Der Schrei überrumpelte uns regelrecht und wir fuhren alle heftig zusammen und zuerst traute es sich auch keiner zu, nachzusehen woher der Schrei kam. Als wir uns umschauten, sahen wir nur einen schwarzhaarigen Mann auf dem Boden knien. Er zitterte und ließ den Kopf hängen. Wohlmöglich war im schwindlig und dachten net daran, dass er so geschrieen hatte.

Wir tauschten verwunderte Blicke aus, doch erst Max setzte sich in Bewegung.

„Entschuldigen Sie? Geht es Ihnen nicht gut?“, fragte er vorsichtig, aber mit einem netten Lächeln, als er dem Mann die Hand reichte.

„Ich... Ich...“ „Ja? Sollen wir einen Arzt rufen?“ „Ich... ICH BIN SO UNTRÖSTLICH!!!“, schrie er urplötzlich los, er warf dabei den Kopf zurück und streckte seine Arme empor. Max riss bei dem Schock die Augen weit auf und sprang mit einem gewaltigen Satz zu uns zurück, dabei überrannte er fast Tyson. Kai war der Einzige, der ein wenig gelassener dreinschaute, auch wenn ich mich heftig an seinem Arm gekrallte hatte und die Blutzufuhr damit wahrscheinlich abschnitt.

„SEIT TAGEN FÄLLT MIR NICHTS MEHR EIN UND STARRE TAG UND NACHT AUF DIE LEEREN SEITEN MEINES LAPTOPS!!! MEINEM REDAKTUER MAG DIES EGAL SEIN, ABER WAS NÜTZT EIN SCHREIBERLING, DER NICHT SCHREIBEN KANN?!! OH HERR, VERGIB MIR UNWÜRDIGEN!!!“ „Der Kerl macht mir ernsthaft Angst...“, sagte Tyson, als wäre er betäubt. Auch hatten sich schon andere Leute versammelt und beschauten dieses Szenario mit großen Augen. Und den unbekannten Kerl schien es auch nicht zu stören, dass man ihn angaffte, während er immer noch schrie wie am Spieß.

„AAAHR, das kann doch nicht sein, dass ich nicht weiterkomme. Sonst sprudle ich doch vor Ideenreichtum, jeder Künstler würde mich beneiden und um ein Teil meiner Quelle bitten, damit auch er mit ewiger Kreativität gesegnet sei. Doch nun scheint auch dieser Jungbrunnen verbraucht. Ein tragischer Skandal und dabei bin ich noch nicht einmal 40...“ „Was brabbelt der überhaupt?“ „Keine Ahnung... Vielleicht kommt er ja aus ner fernen Galaxie“, antwortete Tyson Kai, obwohl dieser schon sauer war und bei dieser Antwort noch verstimmter dreinschaute, allein schon weil es verdammt kalt war und er Hunger hatte (ich hatte seinen Magen knurren hören, doch anstatt was zu sagen hielt er die Klappe und hungerte seit über ner Stunde stumm vor sich hin).

In der kurzen Zeit hatten sich auch noch mehr und mehr Leute zu uns Schaulustige gestellt und starrten auf dieses eigenartige Spiel dieses Mannes.

„Nee, mal ehrlich, sollen wir 110 rufen?“ „Warte noch etwas, vielleicht ruft er ja seine Artgenossen“, sagte Max, zu unser Überraschung. „Sehr makaber von dir...“, kommentierte Ray, aber sein Blick verriet alles – er dachte kein bisschen anders als wir. Und wir merkten erst auch nicht, dass es plötzlich so still um uns wurde.

Die Leute starrten nun uns an, auch dieser komische Schreihals eines Mannes. Nun konnte man auch seine Augen richtig sehn, sie waren lila und waren ausgerechnet auf uns gerichtet. Und war es aber irgendwie zu peinlich, etwas zu sagen oder zu verschwinden und dann kam er auch noch auf uns zu, seine Finger lagen auf seinem Kinn.

„Ihr seit eine ziemlich lustige Truppe, wie es scheint.“ „Kann man so sagen“, sagte Kenny als einziger von uns, wir brachten keinen Laut hervor und er starrte uns weiter an. „Und... Interessante Farbmischungen. Deine find ich ja richtig interessant. Zu welchen Frisör gehst du?“ „Wenn Sie was gegen meine Erbveranlagungen haben, sagen Sie es gleich“, sagte Kai übertrieben gereizt und wieder knurrte sein Magen leise und doch hatte jeder von uns Bladebreakers es genau gehört. Der Mann sagte nun nichts mehr, aber nicht wegen Kai´s Bemerkung. Er stand nur da und starrte mir direkt in die Augen, aber auch wenn er mich direkt ansah, war es kein wirklicher Blickkontakt. Er schien sie eher zu mustern. Und dann strahlte er plötzlich auf, wie eine Glühbirne, die man gerade eingeschaltet hatte.

„Ah ja... Ja! Meine Muse scheint sich zu nähern“, sagte er gerührt. „Zwar sind bis jetzt nur ein kleiner Punkt am Himmel, doch schon langsam kann man Silhouetten erkennen. Ja, das ist es... Eine kleine Stadt im Schwarzwald wäre sicher geeignet... Hab schon lange keinen Roman mehr über den deutschen Lebensraum geschrieben...“, flüsterte vor sich hin, seine Augen waren nun mit ernsten Blick auf den Boden gerichtet. „Ein Professor... Die ersten Versuche der Gentechnik an Kindern, Gifte und Subtanzen, zur Entwicklung von Kraft und Intelligenz... Anfangs als potenzielle Soldaten für die SS, dass könnte hinkommen, wenn ich mir Bücher über den zweiten Weltkrieg besorge... Und Veränderung der Farbpigmente als Nebenwirkung, zumindest bei den Erstversuchen... Ne Bande hoffnungsloser Fälle, mit einem Mädchen und alle mit verschiedenem Charakter, die Leute mögen das... Hm, und... Und Entzug und Elektroschocks als Züchtigungsmittel. Das klingt entzückend.“ „Ent... Zückend?“, sagten wir gleichzeitig im selben perplexen Ton. Auch den neugierigen Zuschauern war vor Entsetzen die Kinnlade runtergefallen und schreckten heftig auf, als er wieder auf uns zukamen mit leuchtenden Augen.

„Ich danke euch sehr, liebe Mitmenschen. Euer Anblick brach das Eis, dass die Wässer meiner Kreativität zurückhielt. Für die Erstversuche muss ich mir zwar noch etwas einfallen lassen, aber vielleicht kann ich etwas mit den Alliierten verknüpfen, wenn ich mich weiter über die Nachkriegszeit informiert habe.“ „Ähm... Nichts zu...“

Doch noch bevor Tyson seinen Satz zuende bringen konnte, wandte er sich von uns ab und lief mit einem rechtschnellen Gang die Straße runter, dabei lachte er herzlich und sein Schal wehte im Wind wie ein Cap.

„Gehabt euch wohl, meine Freunde!“, rief er uns noch hinterher und winkte eifrig, eher er hinter der nächsten Ecke verschwand und man von ihm nur noch sein Lachen wahrnehmen konnte. Mit Mühen konnte ich einen Blick auf Max werfen, der blass geworden war und Schweißperlen im Gesicht hatte und mit dem Zittern sah er etwas kränklich aus. Obwohl, die Show, die wir gesehen hatten war auch ziemlich krank.

„War das... ein Masochist? Sein Gerede über Gift und Elektroschocks kamen mir sehr suspekt vor.“ „Um ehrlich zu sein, Tyson... Ich will es net wissen“, sagte Ray noch sichtlich schockiert und fast genauso blass wie Max. „Können wir jetzt weiter? Ich frier mir hier noch einen ab!“, maulte Kai, setzte sich aber auch so in Bewegung, ohne auf unsere Antwort zu warten und wieder mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht, da sein Magen anscheinend wieder zu knurren anfing. Typisch Kai, wenn er Hunger hat, konnte er ja das auch ordentlich sagen. Aber wahrscheinlich hielt er das für Schwäche und grämte sich davor. Ich hatte damals schon gewusst, dass er sich in dieser Hinsicht nie ändern würde.
 

Tyson hatte mit verboten, Mochis in seiner Küche zu kreieren, aber hatte ich ihn ignoriert. Zwar sah die Küche hinterher nicht wie ein Saustall aus, ordentlich war es aber auch nicht gerade. Letzten Endes hatte sich nicht einmal so sehr beschwert, er meinte, für den ersten Versuch wären sie gar nicht so übel geworden.

Und als ich sie beobachtete wie sie aßen, lachten und tratschten, hatte ich schmunzeln müssen und zeigte mir, dass die Welt doch noch in Ordnung war. Megami hatte sich eben doch nur geirrt.

„Kisa? Was ist, du lachst so komisch“, sagte zu mir, doch ich kicherte noch einmal, ehe ich zu einer Antwort kam. „Ach, das hat keinen besonderen Grund. Aber euch zuzusehen macht Spaß. Da sieht die Welt wieder in Ordnung aus.“

Die Verwunderung über meine Antwort war groß gewesen über meine Worte, doch hatten sie alle gelächelt und ich dachte, alles würde wieder in Ordnung kommen. Doch in jeder Ordnung bahnt sich irgendwo anders ein Chaos an.

„Hey Grünschnabel! Hier ist ein Mann am Telefon, er sagte, sein Name ist Misaki“, rief Tyson´s Großvater über den Flur und stand schließlich vor der Tür. Ich hatte ihn nur einmal bisher getroffen, kurz bevor wir nach Hong Kong gegangen waren. Er war lustig und abgedreht, aber auch ein netter Mensch. So, dachte ich müsste ein »Großvater« sein. Ganz anders als Voltaire...

„Misaki? Kisa, dein Onkel vielleicht?“ „Bestimmt. Aber das ist trotzdem komisch“, meinte ich verwundert, aber ich ging zu ihm hin und nahm den schnurrlosen Hörer in die Hand, ohne einmal zu zögern.

„Ja? Onkel Sato, bist du´s?“ „Ja, gut erkannt.“ „Wieso rufst du an? Ich dachte, ihr wolltet mich in Ruhe lassen, während ich mich erhole.“ „Das weiß ich, es war auch eher eine Verzweiflungstat. Kisa, es geht um Ayako.“ „Wieso, stimmt etwas net?“, fragte ich und wurde plötzlich nervös, meine Hände schwitzen.

„Nun, du weißt, dass Ayako... Na ja, noch nicht richtig eine Frau ist.“ „Mensch Onkel, sei net so verklemmt!“ „Wie dem auch sei... Miyako und sie sind zum Arzt gegangen. Wir wollten es ihr ausreden, sie wird ja in fünf Monaten erst vierzehn und bei manchen dauert es halt länger, sie soll sich noch gedulden, aber sie wollte nicht hören. Aber anscheinend gab es doch Probleme und Miyako bekommt sie nicht weg, deswegen wollten wir alle zu ihr. Ich zwing dich nicht zu kommen... Aber ich denke, Ayako könnte deine Anwesenheit gebrauchen. Du bist schließlich wie ihre Schwester.“

Ja, das war ich... Ich war für Ayako ein Vorbild, ihre O-nee-chan. Und ihre Meinung war mir immer sehr wichtig. Mir war nicht so wohl bei der Sache, alle wiederzusehen. Aber war es nicht egoistisch von mir, sie einfach hängen zu lassen? Schließlich hatte ich hoch und heilig versprochen, immer auf sie aufzupassen.

„Geh hin!“, rief Kai unerwartet n den Raum und anfangs verstand niemand von uns, dass er mich meinte. Als ihn ansah, sah er mich zwar mit seinem gewohnten Blick an und obwohl ich keine Erklärung hatte, woher er ahnte was los war, gab er mir dennoch etwas Mut.

„Okay, ich komme“, sagte ich lustlos, doch mein Onkel schien sich zu freuen, er hatte etwas von sich gegeben, dass wie ein Kichern klang. Unheimliche Vorstellung.

Deprimiert gab ich Tyson´s Großvater das Telefon zurück, dabei sah er mich genau an.

„Du siehst ja nicht sehr begeistert aus. Scheinst wohl Probleme zu Hause zu haben.“ „Kann man so sagen.“ „Was ist überhaupt passiert?“, fragte Kenny, doch ich zuckte nur mit den Achseln. „Das hat er nicht gesagt, aber es geht um Ayako. Irgendwas scheint net ganz reibungsfrei zu laufen, deswegen soll ich zur Klinik kommen.“ „Und? Gehst du?“ „Mhmm“, antwortete ich und nickte mit dem Kopf. „Und wie willst du dahinkommen, schon einmal darum Gedanken gemacht? Hier ist weit und breit keine Klink“, sagte Kai und auch wenn ich zu gern was gesagt hätte, kam kein Ton von mir. Doch Tyson´s Großvater schien ne Idee zu haben.

„Sie kann unser Fahrrad nehmen, da ist sie in Null Komma Nichts da.“ „Mit DER Schrottmühle?!“, entgegnete Tyson nur. „Es ist ein Wunder, wenn das Teil es bis um die Ecke schafft! Aber wenn du jetzt die Straße runterrennst, als würde dich ne Bande Bären verfolgen, könntest du noch den Bus kriegen.“ „Nee Danke, ich nehm lieber das Fahrrad. Gegen Abend bin ich garantiert wieder da. Ach, und Kai? Hebst du mir was zu Essen auf?“ „Ich denk net dran!“, antwortete er, aber aus seinem Ton und seiner Mimik konnte man herauslesen, dass er es doch tun würde.

Tyson´s Opa war so freundlich und brachte mir die erwähnte Schrottmühle und erklärte mir noch ein paar Extra, wie den unbequemen Sitz und die Bremsen, die nie so wollten, wie man möchte, aber das Risiko war´s mir wert. Auch wenn ich während der Fahrt einen Hügel mit 120 Sachen runterfuhr und fast in ein Auto knallte, ich kam lebend an. Es war das Hochgebäude am Rande der Innenstadt, wo mehrere Arztpraxen waren und auch das Auto meines Onkels stand genau vor der Eingangstür. Und Teru.

„Wow. Total krass. Du siehst genauso aus wie meine Cousine.“ „Ich bin deine Cousine, du Hohlgemüse!“, fauchte ich ihn an, als ich das Rad abstellte. „Was machst du überhaupt hier und wo ist der Rest?“ „Auf der Dachterrasse“, erklärte er und machte ein etwas seitliches Nicken. „Ayako schien es nach der Nachricht nicht gut zu gehen und sie traut sich auch nicht Heim.“ „Was is überhaupt passiert?“ „Das soll sie dir selbst erklären. Ich sage dazu gar nichts, ich hab versprochen den Mund zu halten. Also Marsch, Marsch“, befahl er und rannte im Gleichschritt die Treppen hinauf, ich folgte ihm. Wir kamen an mehreren Praxen vorbei, wie Augen- und Hautärzten, aber auch für Allgemeinmedizin und Gynäkologen, bis wir oben waren, ein flaches Dach mit einigen Kanistern, die mit Erde und Pflanzen gefüllt waren.

Und in ner Ecke sah ich meine Cousine kauern, umringt von ihren Eltern und von den beiden Wellensittichen, die sich Schutzengel nannten. Aber als sie mich sah, strahlte sie ein klein wenig und kam mit offenen Armen auf mich zu gerannt und drücke mir mit ihrer Umarmung die Luft aus den Lungen.

„Oh, O-nee-chan! Ich bin so froh, dass du gekommen bist“, flennte sie regelrecht und klopfte ihr behutsam auf die Schultern. Schließlich blickte ich in das Gesicht meiner Tante, die versuchte zu lächeln, es aber nicht schaffte.

„Könnte mir jetzt mal bitte jemand sagen, was passiert is?“ „Das... wissen wir auch nicht so genau. Und der Arzt auch nicht.“ „Soll heißen?!“ „Wir wissen es doch nicht“, sagte Onkel Sato und klang fertig. „Der Arzt hat nur irgendein Fachchinesisch von sich gegeben und meinte... Das Ayako nicht mehr wächst.“ „Was?!“ „Sie hat aufgehört zu wachsen. Einfach so. Und niemand weiß wieso…”

Ich schluckte gequält, als Ayako´s Griff fester wurde und ich hörte, wie sie zu schlurzen anfing. Sie hob langsam den Kopf und wischte sich die Tränen weg, als Miyako versuchte sie zu trösten. Aber sie blieb noch immer verzweifelt.

„Ich versteh das alles überhaupt nicht mehr. Der Arzt... Der Arzt sagte, ich hätte aufgehört mich weiterzuentwickeln. Selbst für eine Japanerin sei ich für mein Alter zu klein. Ich hab aufgehört zu wachsen und meine Organe ebenso... Und.. Und deswegen werde ich wohlmöglich nie Kinder haben können...“ „Ach Ayako, es...“

Ich wollte sagen »Es tut mir Leid«, aber das würde zu geheuchelt klingen. Ich konnte das ja net verstehen, zumal ich mir nie Gedanken um meine Zukunft gemacht habe, geschweige denn um Kinder. Für Ayako war es selbstverständlich, schon als sie vier war, hat sie gesagt, dass sie Kinder haben will, hat mit ihren Puppen gespielt, als seien sie Babys und passte ab und zu auch auf die Kinder in der Nachbarschaft auf. Ich konnte mir nur vorstellen, dass die Tatsache, dass sie wohlmöglich nie Kinder haben würde, für sie ne schreckliche Last sein musste.

„Du solltest wieder Mut fassen, Ayako, das Schlimmste kommt noch und du musst da stark bleiben“, munterte Tsubasa sie auf, wenn auch die Worte nicht ganz klug gewählt waren und Teru riss vor Entsetzen die Augen auf. „Wie? Das geht?“ „Ja, wenn Megami-sama, hier auftaucht... Sie beobachten euch, es wird also net lang dauern, bis sie von der Sache Wind bekommen“, sagte Sacré leise, denn er konnte sich schon denken, was für ein Theater kommen würde.

„Es ist nun mal eine Verpflichtung, dass ihr für Nachwuchs sorgt, ansonsten bestünde die Gefahr, dass ein Element ausstirbt. Und so eine Art... »Behinderung« klingt zu hart, aber dennoch ist noch niemals so etwas vorgekommen.... Jedenfalls stört sie dem Gleichgewicht und dass würde ihr gar nicht gefallen.“ „Aber sie kann doch gar nichts dafür. Ayako ist doch fast ein Kind“, protestierte meine Tante. „Ja, und wohlmöglich bleibt sie für immer eins. Es ist nicht normal, dass man einfach aufhört zu wachsen. Es gibt vielleicht Krankheit bei Menschen, die das auslösen können, aber nicht bei einem Wächter, da sich mit den Kräften auch der Körper weiterentwickelt. Dann stimmt etwas im psychologischen Bereich nicht, wenn die Kräfte damit aufgehört haben.“ „Sehr schön, Herr Sigmund Freud, kann man dagegen auch was machen?!“, fragte ich ihn zynisch und verärgert, aber er schwieg nur, wen sich seine Mundwinkel auch immer weiter hinunter bewegten. „Ich... weiß es net...“ „Schlecht, Sariel. Dabei dachten wir, dein Meister hätte dich so viel gelehrt!“ , sagte jemand zu uns und ich hatte erst an Megami gedacht, obwohl es eine männliche Stimme war. Jedoch stand sie hinter uns, in einer etwas eleganteren Kleidung als die Uniform von neulich, aber sie war nicht allein.

Neben ihr standen noch zwei Engel und man merkte einfach, dass sie einen sehr hohen Rang hatten, wenn man sie ansah. Zu Megami´s Rechten stand ein Mann mit purpurnen langen Haaren, die zu einem festen Pferdeschwanz gebunden waren. Seine Augen musterte jeden von uns streng. Die Frau links war dies weniger, vor ihr hatte ich wenig Angst, auch wenn sie nett dreinschaute. Und ihre dunkelblauen Haare, die eine Frisur aus den 50er Jahren trug, verliehen ihr zudem etwas behutsames und mütterliches. Daher war ich auch froh, dass sie es war, die zu uns trat.

„Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen, Wächter der Elemente. Ich bin Cherubim Mehriel, Ratsmitglied und Schutzengel des Wassermann, dies neben unserer Königin ist übrigens Barchiel. Er ist der Schutzengel des Fisches und netter als er aussieht“, sagte sie mit warmer Stimme. „Wir und Seraphim Megami sind hier, um mit euch in aller Ruhe zu reden.“ „Das können wir uns vorstellen“, sagte Onkel Sato. Zwar hielt er sich mit seiner Bemerkung nicht zurück, doch war die Lautstärke leise genug, so dass es diese Mehriel, mit ihrem verpeilten Gesichtsausdruck nicht hören konnte.

„Nun, um eure Verwirrtheit zu beenden, ein paar ehrenwerte Damen und Herren der Mächte war diese beunruhigende Nachricht nicht entgangen, was unsere jüngste Wasserwächterin betrifft“, erklärte sie zu Anfang sehr sanft. Sacré biss sich derweil auf den Fingernagel. Es stimmte also wirklich, wir wurden bespitzelt, aber dass sie so schnell waren, damit hatte er anscheinend nicht gerechnet.

„Jedenfalls wollen wir einen größeren Streit vermeiden, also schlagen wir für den Anfang einen kleinen Handel vor. Ayako darf in der Familie bleiben, dafür... Muss aber so schnell wie möglich eine kleine Schwester her. Ihr versteht?“ Äh.... WAS?!“, sagte Onkel Sato vollkommen schockiert, meiner ebenso schockierten Tante stand der Mund weit offen.

„Gefällt euch der Vorschlag nicht?“, fragte Mehriel, doch ihr Lächeln verschwand net, trotz des traurigen Tons, was auf mich selbst nur scheinheilig wirkte und ich zum kotzen fand.

Und dann schien Miyako ihre Stimme wiedergefunden zu haben, doch nahm sie vorher Ayako fest in ihre Arme.

„Was erlaubt ihr euch eigentlich? So was Unverschämtes!“ „Aber...“ „Lass mich mal, Mehriel!“, sagte der Kerl in Purpur – ja, Barchiel hieß er doch, oder? – und schob sie ganz leicht zur Seite. Anscheinend hatte Megami ihn vorgeschickt, weil ihr so langsam der Geduldsfaden riss.

„Wir klären das mal sachlich. Wir haben nix gegen die Kleine, sie ist von euch allen immer noch die Erträglichste.“ „Tz!“, schnauften Teru und ich nur, weil wir wussten, das bei dieser Bemerkung ja nur wir beide gemeint sein konnte. Wir warne ja das Katastrophenbündel.

„Aber so wie es aussieht, kann sie nun mal nicht für Nachkommen sorgen. Vor 37 Jahren gab es einen Putsch, die Dämonen sind über die ganze Welt gestreift und haben Wächter in den entferntesten Ecken der Länder gesucht und getötet. Aber ihr existiert noch, weil sie immer für Nachkommen gesorgt und versteckt haben. Sato, Miyako, ihr solltet das genau wissen, ihr, Serenity und Akira, ihr seit die einzigen Wächter, die diesen Kriegszug überlebt haben!“

Die beiden Erwachsenen schwiegen, aber ihre Gesichter sprachen Bände. Ich kannte diesen Kriegszug, Sacré und Tsubasa hatten uns mit dieser Geschichte oft genug zugetextet. Zwischen 1963 und 1966 zogen die Dämonen durch die Gegend und töten alles, was zur Hälfte Engel war. Mum sagte, sie erinnerte sich net mehr daran und Sato war damals ein Baby, aber Sacré sagte dass ihre Eltern – also meine Großeltern Victoria und William Misaki – die Letzten gewesen sein sollen, die dabei umkamen, kurz vor Beginn des Jahres 1967.

„Und deswegen sind Nachkommen wichtig. Wir können es nicht riskieren, ihr könntet jederzeit getötet werden. Und wenn ein Element ausstirbt ist das ganze Gleichgewicht hin, dann hat der Leibhaftige erreicht, was er wollte. Das geht nicht und deswegen muss Ersatz her.“ „Hey, pass auf was du sagst!“, schnauzte mein Onkel. „Meine Tochter ist kein Gegenstand, den man einfach austauschen kann!“ „Sei froh, dass ich noch so nett bin. Früher gab es Gesetze gegen Fälle wie euch, die hat Gott aber zu euren Glück abgeschafft. Da wurden Unfruchtbare in die Wüste geschickt und Leuten mit großer Klappe die Zunge abgeschnitten.“ „Bevor oder nachdem ihr sie ins Rotlichtmilieu getrieben habt?!“

Teru erschrak und fuhr heftig zusammen als dieser Satz fiel. Die Geschichten über einige Familienmitglieder, die nur Schutz unter ihren Freiern finden konnten waren ein Tabuthema. Mein Cousin wollte Onkel Sato noch zurückhalten und dass er nun übertriebe, aber er musste schließlich feststellen, so wie wir alle, dass dieser eigentlich von meiner Tante kam. Ausgerechnet von Miyako, die sonst immer ruhig war und sich lieber beleidigen ließ, als Konter zu geben.

„Miyako!“ „Es stimmt doch. Wir kennen unsere Familie mittlerweile und wissen, was manche für das nackte Überleben tun mussten. Und das es einige nicht mehr ausgehalten haben ist mir ebenfalls bekannt.“ „Mama, bitte...“, wimmerte Ayako ganz leise und drückte ein paar Tränen aus ihren Augen, um ihre Mutter von ihrer Wut abzulenken. Doch es half nichts.

Sie ließ Ayako und Sato einfach links liegen und schritt wütend auf die drei Engel zu. Auch Sacré, der sie aufhalten wollte schenkte sie keine Beachtung.

„Miyako, bleib vernünftig“, rief er ihr nach. „Lass mich das regeln.“ „Nein, mir reicht´s! Seit ich Mutter geworden bin werde ich nur herumkommandiert. Ich hab nicht so viel Courage wie du und Sato, aber ich hab noch Stolz. Und unfähig lasse ich mich garantiert nicht schimpfen!“ „Tz. Du verschwendest nur meinen Zeit“, meinte Megami nur desinteressiert und wandte dabei den Blick von ihr ab, was Tante Miyako nur rasender machte. Barchiel versuchte nun auch sie aufzuhalten, aber Megami verweigerte ihm das.

„Na hör mal! Seit vierzehn Jahren mach ich alles, nur um es euch Recht zumachen und lasse euch auf mir rumtrampeln. Vor allem für dich gilt das, Megami-sama! Und ich lass es erst recht nicht auf mir sitzen, wie du meine Kinder nieder machst! Was soll das überhaupt alles?! Denkst du ernsthaft, dass hilft uns?“ „Bitte, Miyako, bleib doch ruhig“, redete Mehriel auf sie ein, doch als sie sie an den Armen berührte schubste meine Tante sie von sich weg.

„Miyako, hör doch auf sie!“ „Nein Sato, es reicht. Langsam muss mit dem allen hier Schluss sein. Erst verflucht sie Yuto, macht Serenity nieder, bricht dir fast die Hand und sogar Akira hat sie vergrault. Und jetzt redet sie unseren Kindern seit über sechs Jahren ein, dass sie nix wert sind. Das muss aufhören! So jemand hat nicht das Recht sich »Königin der Engel« zu nennen!“ „SEI STILL!!!“, brüllte Megami sie an und holte weit mit ihrem Arm aus um all ihre Kraft in die Ohrfeige zu legen, selbst ihre Astralkräfte. Meine Tante flog nicht einfach zur Seite sondern wurde regelrecht weggeschleudert und mit aller Wucht über das Sicherungsgeländer flog. Und dann, wie in Zeitlupe fünf Stockwerke hinunterfiel.

„MIYAKO!!!“ „MAMA!!!“, schrieen wir, mein Onkel war wie weggetreten und musste von Sacré aufgefangen werden, während Ayako und Teru an den Rand der Dachterrasse rannten und hinunter sahen. Ich folgte ihnen, als sei ich betäubt worden.

Mir war schwindlig, als ich hinunter sah, dass lag weniger an der Höhe, als an dem, was ich sah wenn ich hinunterschaute. Ich erkannte die Silhouetten meiner Tante auf der Straße liegen und neben ihr rote Spuren und Spritzer Blut. Vielleicht lag da unten auch mehr von ihr verstreut, aber dass wollte ich net denken. Auch wenn ich in dem Alter schon einige alter Horrorfilme heimlich geschaut hatte, wurde mir ganz anders, als ich es in Real sah. Mir war schwummrig dabei und ich bekam nur am Rande mit, wie sich Teru und Ayako von dem Anblick entfernten und wegrannten, während ich noch wie erstarrt war und dann vor Wut zitterte. Dass war nur Megami´s Schuld! Sie hatte wieder jemanden in der Familie verletzt, obwohl sie damals bei meinem Onkel geschworen hatte das nie wieder zutun.

„MEGAMI!!!“, schrie ich so laut es ging und drehte mich um, mit dem Mut ihr endlich alles an den Kopf zu werfen, was ich von ihr dachte. Doch dann vergaß ich es alles schlagartig.

Plötzlich war alles fort, als ich sie auf dem Boden liegen sah, anscheinend war sie sogar kurz ohnmächtig geworden und Barchiel kniete neben ihr und rüttelte sie an den Schultern.

„Megami-sama?! Megami-sama, hören Sie mich?! Megami-sama?!“

Aber sie antwortete nicht. Sie lag immer noch auf den Boden, zitternd und die Hände verkrampft, der Atem klang flach oder eher, als hätte man sie kurz vor dem Ertrinken au dem Wasser gefischt. Der Blick war leer und starr und es machte mir Angst. Ich hatte sie noch nie so gesehen.

Barchiel nahm sie schließlich auf den Arm, ihre Arme und ihr Kopf hingen dabei nur schlapp da, sie sah fast aus, als sei sie tot. Doch war es Mehriel, die sich mir zuwandte.

„Tut uns Leid, aber wir werden eine neuen Termin ausmachen müssen. Megami-sama geht es nicht gut, wir müssen sie zurückbringen. Ihr hört noch von uns.“ „HEY, WARTET MAL!!!“, brüllte ich ihnen nach, aber sie waren schon weg. Sacré schüttelte nur den Kopf wie überfordert um schließlich, mit Tsubasa an der Hand zu verschwand ebenso. Und auch ich blieb nicht mehr lang. Meine Tante war mir wichtiger und ich rannte im hohen Bogen hinunter um schließlich nur noch zu sehen, wie der Krankenwagen fast ohne mich davon fuhr, aber ich schaffte es noch hineinzuspringen und durfte als Familienangehörige auch bleiben, auch wenn es eng war.

Ich hatte nicht genau gesehen, was die Ärzte mit Tante Miyako taten, aber ich wollte es auch nicht sehen, der Anblick, wie sie auf dem Asphalt lag hatte mir gereicht und ich wollte mir net auch noch ansehen, wie sie versuchten, dass was von ihrem Hirn übrig geblieben war zu retten.

Auch als wir im Krankenhaus waren, hatte ich nicht hingesehen und mich nur stumm und benommen neben Teru und Ayako gesetzt. Teru selbst war schon blass gewesen, aber Ayako hatte den Antlitz einer Leiche gehabt.

Keiner von uns sagte etwas in dieser langen Wartezeit, auch nicht Onkel Sato, als er wiederkam und den Flur genau beobachtete, bis schließlich der entsprechende Arzt kam.

„Herr Misaki?“, rief dieser und wir sahen alle gleichzeitig und erwartungsvoll zu ihm auf.

„Was ist mit Miyako?! Wo ist sie?“ „Beruhigen Sie sich. Ihre Frau ist am Leben und alle Werte stabil. Sie hat ein paar gebrochene Rippen, aber alles andere ist harmlos. Ihre Frau hatte sicher mehr als nur einen Schutzengel gehabt. Normalerweise ist ein Sturz aus dieser Höhe tödlich.“

Langsam atmeten wir auf und ich war einmal heilfroh gewesen, ne Familie aus Halbengeln zu haben. Nur Ayako zeigte keine Spur der Erleichterung, sie hatte bemerkt, dass noch ein Haken an der Sache war und sprach ihn direkt an.

„Und nun? Was ist mit ihr?“ „Nun...“, brummte der Arzt und putzte sich nervös mit der Ecke seines Kittels die Brille. „Im Moment haben wir sie noch auf der Intensivstation. Auch wenn es noch keinen Anschein hat, könnte die Schädelfraktur beschädigt sein. Und... sie ist auch nicht aufgewacht. Und dies wird sich in näherer Zeit wahrscheinlich auch nicht ändern. Sie scheint durch den Aufprall in ein Koma gefallen zu sein.“

Für einem kleinen Moment hatte niemand von uns etwas gedacht oder wahrgenommen. Erst als Ayako heulend neben uns zusammenbrach, vergaßen wir den Schock...
 

„Und wie geht es Ayako nach der Sache?“, fragte mich Max gleich am nächsten Morgen, als ich ihnen alles erzählt hatte. Da ich erst spät wieder ins Dojo kam (da ich erst von zu Hause wegging, als Ayako nach langem Geheule eingeschlafen war), nämlich mitten in der Nacht und ich mich gleich schlafen gelegt hatte, kam ich erst beim Frühstücken dazu, ihnen davon zu erzählen, auch wenn ich wütend beim erzählen klang und in mir den Wunsch entstand, jemanden zu verschlagen.

„Wie wohl? Wahrscheinlich beschissen! Erst schmeißt diese blöde Kuh meine Tante vom Dach und versetzt sie ins ewige Traumland und dann sorgt sie dafür, dass Ayako sich dafür schuldig fühlt. Ich hab immer noch en Hals auf die!“ „Entspann dich und trink deinen Kaffee“, befahl Kai in einem nüchternen Ton. Anfangs war ich überrascht, dass ich es auch noch tat, doch hatte es was geschafft, dass ich nicht mal mehr ganz so angefressen war wie vorher.

„Und was hat der Arzt gesagt? Besteht die Möglichkeit, dass sie wieder aufwacht?“, fragte Max mich, wenn er nun auch etwas vorsichtiger war, als bei seiner letzten Frage.

„Das weiß er selbst nicht. Sie hatte heftige Hirnblutungen, konnten aber gestoppt werden und Prellungen am Schädel. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das ist alles... Ahr... Das macht mich fertig.“ „Aber Ayako kann doch dafür nichts.“ „Erzähl mir das net!“, fauchte ich Ray an, fing mich aber vor Scham wieder und senkte die Stimme. „Sorry, das wollte ich nicht, Ray...“ „Nein, is schon okay, ich kann dich verstehen.“ „Das ist nett von dir... Megami ist so furchtbar reizbar. Keine Ahnung, wieso so sie das macht. Aber ich seh nicht ein, dass sie dass, was mit meiner Tante passiert ist auf Ayako schiebt. Das hat sie bei mir und Teru auch schon versucht!“ „Inwiefern?“, fragte Kai überraschend neugierig und ich schluckte laut. Ich war überglücklich, als dass Telefon losging und Tyson abnahm, denn nun warteten alle darauf, wer auf der anderen Leitung war. Tyson sagte nicht einmal etwas, sondern nickte nur stumm und reichte mir schließlich den Hörer.

„Schon wieder deine Familie, Kisa! Woher haben die alle überhaupt meine Nummer?“

Ich zuckte nur mit den Schultern, als Tyson mir diese Frage stellte und nahm den Hörer, wenn ich mich auch nicht wohl dabei fühlte. Zumal es auch daran lag, dass mich meine Teamkameraden wieder so erwartungsvoll anstarrten.

„Onkel?“, sprach ich vorsichtig in den Hörer, aber statt dieser, hörte ich Teru´s Stimme. „Nee, aber fast. Hör mal, ist Ayako zufällig bei euch?“ „Ähm, Nein...“, antwortete ich, auch wenn es vom Ton eher wie eine Frage klang. Ein dumpfer Schlag kam aus dem Hörer, Teru schien gegen etwas geschlagen zu haben, aber er selbst sagte gar nichts.

„Teru... Teru, was ist passiert? Sprich mit mir!“ „Ich... Ah, Kisa, es tut mir so Leid. Ich hatte die Anfrage nicht ernstgenommen, als Ayako erst nicht zum Unterricht erschien. Ich dachte »Okay, wahrscheinlich trödelt sie, immerhin geht es ihr beschissen«. Erst als ich Daheim war und sie immer noch net da war hab ich es gecheckt. Ich bin so was von unfähig.“ „Halt, Stopp! Soll das heißen, dass Ayako weg ist?!“, fragte ich leicht hysterisch auf. Die Jungs hatten meinen Aufruf bemerkt und schauten mich an, sie spürten, dass etwas nicht stimmte, dass etwas Schlimmes passiert war.

„Hast du bei Rika angerufen?“ „Ja, als Allererstes, da war sie aber net! Kazu und Yochel hab ich auch schon gelöchert! Dreimal hab ich sie heute schon angerufen, aber keiner weiß, wo sie ist! Und ich glaub net, dass sie lügen würden.“ „Und Sato?“ „Paps weiß noch nix. Ich wollte ihn das ersparen und sie finden, eher er von der Arbeit kommt. Doch ich weiß net mehr, was ich machen soll oder wo ich suchen soll.“ „Okay... Mach dir mal keine Sorgen...“, versuchte ich ihn zu beruhigen, dabei war ich selbst total aufgedreht. „Ich und die Jungs werden sie suchen. Wenn Onkel Sato kommt, sag ihm am besten gleich Bescheid, er soll Sacré und Tsubasa holen. Vielleicht hat Cherry was damit zutun. Aber... Wenn sie weggelaufen ist...“

Ich stoppte kurz, ich wollte nicht an diese Möglichkeit denken oder daran erinnert werden, als ich weggelaufen war. Das letzte Mal hatte es mein rechtes Auge gekostet.

„Wir müssen sie auf jeden Fall finden. Wenn sie wirklich weggelaufen ist... Und Megami das rausbekommt...“ „Sprich es net aus, der Gedanke selbst jagt mir ne Heidenangst ein. Aber gut, ich warte auf Paps.“ „Ja, bitte“, antwortete ich und legte krampfhaft auf. „Was ist passiert?“, fragte Kenny, eher mein leichenblasses Gesicht überhaupt sah und ich brauchte einen Moment, ehe ich ihm antworten konnte. „Ayako... Sie war net in der Schule... Und sie kam auch nicht nach Hause. Ihre Freunde wissen nicht, wo sie ist... Ich glaub, sie is weggelaufen.“ „Etwa wegen der Sache mit deiner Tante?!“, fragte Ray aufgebracht, klang aber ruhiger als ich in diesem Augenblick. „Bestimmt. Wieso hab ich nicht aufgepasst?! Sie hat sich das zu sehr zu Herzen genommen, was Megami gesagt hat. Das is alles ihre Schuld! Sie hat alles auf Ayako geschoben!“ „Jammern hilft bringt nichts. Suchen wir sie lieber!“, rief Tyson voller Überzeugung und rannte schon aus dem Raum. „Hey, wollen wir uns nicht vorher absprechen?!“ „Dafür ist keine Zeit! Langsam hab ich von diesem Federviechern die Schnauze voll!“, rief er Kenny zurück und rannte schon über den Hof auf die Straße, ich war dicht hinter ihm, aber genauso entschlossen. Tyson, der schon die Straße runtergelaufen war, wurde vom Max und Kenny verfolgt, ich wartete noch auf Kai und Ray, ehe wir in die andere Richtung rannten. Doch wir fragten uns viel zu spät – wo hätten wir suchen sollen?

Wir hatten von einer Telefonzelle aus Mr. Dickenson Bescheid gegeben, aber es war fragwürdig, dass er sie überhaupt finden würde. Tokio war immerhin groß. Oder wahrscheinlich war sie aus lauter Verzweiflung aus der Stadt gefahren. Oder schlimmer...

„Verdammt, dass kann doch alles nicht wahr sein... Ayako! AYAKOOOO!!!“...

leises Taumeln

Zum Thema: Wiedersehen macht Freude

Endlich hab ich Seiji wieder einbringen können °,° Ich hab den schon richtig vermisst xD. Dass er bei dem Rückflug von den Engeln wieder weg war, war eigentlich ne spontane Idee. Seiji ist niemand, der den Engeln eigentlich Ärger macht, ihm die Erinnerungen zu nehmen wär unnötig. Aber er kann da ja auch net einfach so mit allen Erinnerungen und dem Wissen in Tokyo rumspazieren, wenn Kisa doch angeblich net in Europa war mit den Bladebreakers. Sehr verwirrend.

Das Kapitel ist ganz anders geworden, wie ich wollte. Irgendwie wirkt es unnötig xD Aber Ayako´s momentaner Zustand und auch dass, was in dem Kapitel geschieht wird in der folgenden Staffel noch ein großer Angelpunkt.

Und der Typ aus dem letzten Kapitel war euch auch unheimlich? Ha, ihr werdet verwundert sein, wenn die Auflösung kommt xD
 

- leises Taumeln
 

„Ayakooooo!“, rief ich noch einmal aus vollem Halse einen Hügel hinunter. Ein paar Passanten sahen wunderlich zu mir auf, aber meine Cousine war nicht dabei.

„Ayako!“ „Jetzt hör doch auf zu schreien. Denkst du wirklich, sie antwortet dir?“, sagte Kai zu mir, als ich durch meinen mittlerweile rauen Hals zu husten anfing. „Was soll ich sonst machen? Sag´s mir.“ „Beruhige dich erst einmal!“, meinte oder befahl Ray eher und ihnen zu liebe versuchte ich es einfach mal. Ich atmete tief durch, aber die Luft war schwül und die Luft schmeckte furchtbar und ließ es schließlich sein.

Mein Blick fuhr über die feuchten und dunklen Straßen. Es wurde langsam dunkel und dass machte mir noch zusätzliche Sorgen.

„HEEEEEEY, Leute!“, rief Tyson nach uns. Er kam gerade eine andere Straße heruntergelaufen, mit Kenny und Max und wedelte mit den Armen.

„Habt ihr sie gefunden?“, fragte Ray erwartungsvoll, doch alle drei schüttelten den Kopf. „Fehlanzeige. Teru hat uns auch noch einmal angerufen, dein Onkel weiß Bescheid, Kisa.“ „Oh Mann...“, seufzte ich und Max fuhr fort. „Er kann es aber noch nicht melden, erst wenn sie seit 24 Stunden verschwunden ist. Und Teru hat den Klassenkameraden und der Lehrerin Bescheid gegeben.“ „Da kann aber schon weiß Gott was passieren... Ach, Ayako, wieso machst du nur immer so dumme Sachen?“, schlurzte ich noch einmal ganz laut und unterdrückte damit eine Tränen, die über meine Wange laufen wollte.

Ich beobachtete Kai, wie er den Kopf in den Nacken legte um zum Himmel hinauf zu blicken und wir anderen taten das gleiche, als er zu brummen anfing.

„Es wird dunkel und bald ist es stockfinster. Und wahrscheinlich bekommen wir Regen. Es ist besser, wenn wir es heute sein lassen.“ „Aber...“

Die Jungs sahen mich alle mit strengen Blicken an. Sie wollten nicht mehr und ich versuchte zumindest das zu akzeptieren, auch wenn ich weiter gesucht hätte. Ich wär bis China gelaufen, wenn´s sein müsste, aber mich gegen ihr Wort zu stellen wär unklug gewesen. Aber die Sorge machte meine Schritte schwer und unerträglich.

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Ray, der zurückschaute und sein Blick gebannt an etwas festhielt. Etwas zögerlich machte ich es ihm schließlich nach, erkannte aber die Person, die auf uns zurannte erst gar nicht. Erst einige Augenblicke später wurden die Silhouetten deutlicher und atmete so tief ein, so dass es klang als hätte ich mich verschluckt, als ich Rika erkannte.

„Hallo! Ich hab gehört was passiert ist“, rief sie und winkte dabei und ich kam ihr entgegen, wenn nicht ganz so gelassen wie sie. Als ich vor ihr stand packte ich sie viel zu grob an den Schultern und sah mit weitaufgerissenen Augen an.

„RIKA!!! Hast du Ayako gesehen?! SAG MIR WO SIE IST!!!“ „Ähm... T-Tut mir Leid, ich habe sie nicht gesehen...“, sagte sie mit mucksmäuschenleiser Stimme, aus Angst vor meinem Anfall, der prompt von Hysterie zu Enttäuschung wurde und ich hing mich aus lauter Verzweiflung wieder an Kai.

„Kaaaaai, was soll ich nur machen?!“ „Jetzt dich endlich wieder, wenn du hysterisch wirst, bringt das niemanden was“, sagte er, schwankend zwischen Beruhigung und Reizbarkeit und drückte mir ein Tempo in die Hand, mit dem ich mir über das Gesicht wischte.

„Aber weißt du, was mit Ayako ist?“, fragte Kenny Rika. „Ich merke doch, wenn meine Freundin nicht zur Schule kommt und Kontakt meidet. Dass passt eben nicht zu Ayako. Zu Kisa und Teru, ja, aber nicht zu ihr. Außerdem hat Teru mir Bescheid gesagt. Auch Yochel und Kazue. Sie halten Ausschau nach ihr... Aber Kazu ruft dich nicht an, wenn sie etwas weiß“, sagte sie etwas bekümmert. Natürlich, der Streit zwischen mir und Kazu war sicherlich net an ihr vorbeigegangen. Was wären wir sonst für en Trio?

„Wie dem auch sei, wir müssen sie finden!“, rief sie enthusiastisch auf und ballte die Fäuste und ich äffte sie daraufhin nach. „Genau!“ „Aber wo? Wir haben schon überall gesucht“, sagte Max etwas entmutigt und schaute zum Himmel hoch, der immer bewölkter und dunkler wurde. „Wir wissen echt nicht mehr, wo wir suchen sollen.“ „Hatte Seiji nicht noch eine Idee?“

Es war einen Moment so still in unserer Runde, wir glaubten sogar, einen Donnerschlag aus der Ferne gehört zu haben, doch stellte sich dass nur als Einbildung heraus. Auch der Satz von Rika kam uns erst wie eine vor, aber nach längerem Überlegen entgleisten unsere Gesichter.

„OH MEIN GOTT!!!“, schrie Tyson daraufhin auf und schlug sich dabei ins Gesicht, der Rest von uns schreckte auf. „Den haben wir ja total vergessen. Seiji! Seit wir von Russland zurück sind, ist auch er net mehr aufgetaucht.“ „Und weiter? Was interessiert der uns, Ayako ist ja mal im Moment wichtig“, meinte ich störrisch und meine Arme verschränkten sich vor meiner Brust, während verständnislose Blicke ansahen. Ray ignorierte dass, was ich sagte und sprach noch einmal Rika an, als er zuvor noch nachdenklich zu Boden schaute.

„Aber sag mal, hast du Kontakt zu ihm. So wie das klingt, scheinst du dich mit ihm unterhalten zu haben über diese Sache.“ „Sicher doch, ich hab erst gestern Abend mit ihm geredet, als ich vom Einkaufen nach Hause ging.“ „WIE?! GESTERN?!?“, schreckte Tyson zusammen mit Max auf, die beiden rissen die Augen auf und starrten abwechselnd sich und Rika an.

„Stimmt etwas nicht?“ „Wir... Wir... Wir haben Seiji das letzte Mal in Russland gesehen und dass ist ne Weile her.“ „Und du bist sicher, dass er hier ist?“ „Sicher doch“, antwortete Rika Max überzeugt. „Sein Vater soll aus geschäftlichen Gründen hier sein, er wohnt mit ihm in einem Hotel in der Innenstadt.“ „Und warum meldet er sich nicht? Wir machen uns auch Gedanken.“ „BOAH, wen interessiert das jetzt?! Wir müssen Ayako suchen!“, fauchte ich wieder rum und langsam wurden aus den verständnislosen wütende Blicke. „Hey Kai, mach mal was. Sie ist deine Freundin“, forderte Tyson ihn auf, dieser aber zuckte nur die Achseln. „Lass Kai da raus, Tyson.“ „Findest du aber nicht, dass du Ayako ein bisschen zu sehr bemutterst?“ „Ich mach mir Sorgen, ja, aber dass ist normal! Wenn Megami sie findet ist aus die Maus“, erklärte ich ihm und sah ihn streng an, aber er wisch nicht zurück, bis schließlich Kai sich zwischen uns drängte. „Jetzt hört auf, ihr benehmt euch wie kleine Kinder. Wir sollen unsere Suche vielleicht doch fortsetzen“, erklärte er ruhig, dabei blickte er wieder zum Himmel hinauf. Ich ebenso und ich konnte noch etwas davonfliegen sehn. Viel zu groß für einen Vogel... Das war nicht gut!

„Aber wo denn noch? Sie könnte sonst wo sein.“ „Ich glaube, da kann ich helfen“, unterbrach eine Männerstimme Rika´s Klagen. Die Stimme eines Engels und die Jungs zuckten schon nach ihren Beyblades, als sie den dunkelhaarigen Engel mit eines recht muskulösen Statur sahen.

„Aber, aber, Kinder, mit Gewalt kommt man doch nicht weiter.“ „Sagt ausgerechnet ein Engel?“, fauchte Ray ihn an mitsamt unserer Zustimmung, dass wir durch ein Nicken zeigten. „Nicht alle Engel sind schlecht, auch wenn ihr das nur schwer glaubt. Und wir teilen doch im Moment dasgleiche Problem. Also können wir ja auch gemeinsam suchen. Allerdings... Vermisse ich ein Element. Der Luftwächter, wo ist er?“ „Wissen wir nicht? Was soll mit dem sein?“, fragte Kai voller Skepsis. „Nun, ich dachte, ich hätte eure Freundin in der Nähe eines Luftwächters wahrgenommen, dass ist noch nicht all zu lange her.“ „Also ist Ayako bei Seiji?“ „Wär gut möglich“, antwortete er mir. „Jedenfalls war sie bei einem Luftwächter und allzu viele gibt es von denen auch nicht mehr. Ich glaube, ich weiß sogar wo. Ich bring euch hin.“

Das Angebot war zwar nett, aber keiner von uns wollte das so wirklich wahrhaben und zogen die Köpfe zusammen.

„Und, was sagt ihr?“ „Ich trau dem immer noch nicht“, antwortete Max dem Chinesen. „Die Sache stinkt zum Himmel. Kisa?“ „Ich trau dem Frieden auch nicht. Aber wen er wirklich ne Ahnung hat wo Ayako ist, ist es mir allemal wert.“ „Kommt nicht in Frage“, unterbrach mich Kai. „Ich sag´s ja nicht gern, aber eine Entscheidung, die du so spontan triffst endet nicht gut.“ „Ach, stimmt doch gar nicht. Oder, Max?“ „Na ja...“, sagte er zurückhaltend und wisch meinen Blicken aus, auch Ray, Tyson und Kenny zierten sich, eine ehrliche Antwort zu geben, da sie glaubten zu wissen, was sonst blühen würde. „Ihr seit wirklich nett.“ „Außerdem.. Verstößt das nicht gegen deine Prinzipien?“ „Ich weiß... Ich würde auch nicht die Hilfe eines Engels annehmen... Aber... Aber es geht doch um meine kleine Schwestäääää!“, flennte ich augenblicklich los und irgendwie schien Kai dadurch ein wenig... Überrascht? Überfordert? Er schaute nur etwas gequält. Aber als seine Hände, die durch die laue Herbstluft und den starken Wind ein wenig kalt waren, meine Arme berührten, hörte ich auch zu flennen, schlurzte aber noch deutlich.

„Krieg dich wieder ein, unser gefiederter Freund hier wartet auf uns“, sagte er nach einem langgezogenem Seufzen. „Wirklich? Oh, ich wusste, dass du´s verstehst“, sagte ich zu ihm und prompt strahlte ich wieder, auch wenn ich beobachten musste, wie der Rest unseres Teams nur den Kopf schüttelte und Tyson ihn sogar etwas mitleidig ansah. „A-Aber Kisa! Sollten wir nicht vorher deinem Onkel Bescheid geben?“ „Das kannst du machen!“, rief ich Rika noch nach, künstlich gut gelaunt und liefen dem Engel nach, der einige Meter über uns schwebte und uns den Weg zeigte, die meiste Zeit liefen wir dabei dem Fluss entlang und Tyson, der am weitesten voraus war, war der erste der jemand auf der Brücke stehen sah, auf die wir zuliefen.

„Hey, ist das Seiji da vorne?“, rief Kenny zu Tyson vor, da er etwas hintendran hing. „Kann sein. HEY!! SEIJI!!“, rief Max laut und winkte und der Angesprochene bemerkte ihn sofort. Als er zurückwinkte beschleunigten wir unseren Gang, aber ehe ein Hallo fiel stand ich direkt vor seinem Gesicht.

„Wo ist Ayako?!“ „Wieso fragst du? Und wie wär´s mit einer Begrüßung?“, sagte er nur und zuckte die Achseln, aber ich merkte, dass er log. „Was war nicht meine Frage! Wo ist sie?“ „Ich weiß es doch nicht.“ „Lügner! Du hast sie gesehen, also sag, wo sie ist.“ „Hab ich nicht! Red ich in einem unbekannten Dialekt, dass ihr mich nicht versteht, oder was ist dein Problem?“ „DU BIST MEIN PROBLEM!!!“, brüllte ich ihm ins Gesicht und Kai hielt mich am Kragen fest. Er kannte mich, er wusste, würde er es nicht tun, würde ich ihn sofort anspringen.

„Nun, Seiji, es ist so...“ „Lass mich ruhig, Junge“, sagte der Engel zu Ray, als dieser alles erklären wollte. „Wie du weißt, Seiji, wird der Wächter des Wassers vermisst und ich und ein paar meiner Kollegen haben dich in ihrer Nähe wahrgenommen. Und jetzt sind diese netten Kinder hier um dich zur Rede zu stellen.“ „Ach...?“, sagte Seiji und eine Augenbraue bewegte sich nach oben, während er den hochgewachsenen Engel ansah, dann wurde sein Ausdruck etwas klarer. „Ah, dass hatte er also vor...“ „RED NICHT IN HALBEN SÄTZEN SONDERN REDE, DU WURM!!!“ „Schrei mich nicht so an! Wer bist du, ihre Mutter?! Kein Wunder, dass sie weggelaufen ist, würde ich auch, wenn mich jemand so bemuttern würde.“ „SAG DAS NOCH MAL!!!“, brüllte ich zurück und Kai hielt mich noch zusätzlich an den Armen fest. „Beruhig dich endlich, du führst dich auf wie ein Kleinkind.“ „Es geht um meine Cousine, natürlich benehme ich mich so!“ „Du könntest auch etwas zivilisierter reagieren“, meinte Seiji, offensichtlich beleidigt, aber zu meinem Glück war da noch der Engel, der zu mir hielt.

„Mein Junge, sie ist nur besorgt und du solltest dem nachgeben und deine Bedürfnisse zurückstellen.“ „Bitte?“ „Wir wissen alle, dass du ein wenig Aufmerksamkeit brauchst, schließlich hat dein Vater auch nicht immer Zeit. Aber solltest du das Mädchen nicht wieder zu IHRER Familie bringen? Sie zu verstecken bringt doch nichts“ „Ich weiß nicht, wovon du redest. Außerdem ist es auch MEINE Familie.“ „ELENDER LÜGNER!!!“, schrie ich noch einmal und traf mit der Faust genau in sein Gesicht, wenn ich auch lieber seine Nase getroffen hätte. Er taumelte zurück und ich rannte ihm nach um ihn noch eine zu verpassen, diesmal aber wisch er aus.

„HALT DICH AUS UNSEREN ANGELEGENHEITEN RAUS!!! DU GEHÖRST NICHT ZU UNS, ES IST MEINE FAMILIE!!!“ „KISA, HÖRT AUF!!! Es gibt keinen Grund so zu reagieren!“, rief Kenny und Tyson und Max wollten sich auf uns stürzen, aber ich hielt sie mit einem Angriff meines Elementes auf, zielte aber dabei nur auf den Boden und die Jungs stoppten.

„KISA!!!“ „Sorry, aber das mach ich allein!“ „Du machst gar nichts“, konterte Max, aber ich hörte nicht auf ihn. Tyson knurrte und wurde von Kai zur Seite geschubst, der davon ebenso die Schnauze voll hatte und Dranzer losließ. Ebenso starteten nacheinander Ray, Max und Tyson ihre Blades und trieben mit einem gemeinsamen Move mich und Seiji auseinander. Sie wendeten und sprangen wieder in die Luft, diesmal aber wurden sie von dem Engel aufgehalten und aufgehangen, während die Jungs ihn beleidigende Worte zu riefen, aber er sah es gelassen.

„Haltet euch raus! Keine Bitbeasts, da sollen sie unter sich ausmachen und wenn sie Gewalt anwenden wollen, ist das ihr Entschluss. Das ist nur gut“ „DAS KÖNNEN SIE DOCH NICHT MACHEN!!! Die haben doch beide nen Dachschaden!“, hörte ich Tyson brüllen, aber es ließ mich kalt, sollte er denken, was er wollte.

Mich interessierte nur Seiji, der noch seine Abreibung kriegen sollte, aber ich schaffte es nicht. Dafür, dass er immer nur in Deutschland gelebt hatte und wahrscheinlich kein Training wie wir anderen hatte, war er überraschend gut. Zu gut. Meine Angriffe wisch er spielend aus oder blockte er einfach ab. Fernangriffe konnte man bei dem vergessen.

Ich änderte meine Taktik und ging auf ihn los, mit dem Plan ihn meinen Angriff samt meiner Faust in den Bauch zu rammen. Ich holte aus, doch er sprang und verfehlte ihn somit und als er nicht mehr auf den Boden kam, sah ich wild um mich.

„Wo ist der hin?!“ „Schau mal hoch“, rief Ray zurück und zeigte mit den Finger zusätzlich hoch. Als ich aufschaute, sah ich ihn kaum ein paar Meter über mir und er saß in der Luft! Oder besser, er saß DRAUF, unter ihm hatte sich der Wind zu einem Ball gesammelt, auf den er sich niederlassen und in der Luftbleiben konnte.

„HEY, DU FEIGER MISTKERL!!! GEGEN NEN ERDWÄCHTER SCHWEBETRICKS EINSETZEN IST VOLL UNFAIR!!!“ „Du hast mich hinterrücks angegriffen, das war auch nicht die feine, englische Art.“ „HALTS MAUL UND KOMM RUNTER!!!“, brüllte ich zu ihm hinauf doch ging mein Geschrei bei dem Grollen des Donners regelrecht unter. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, auch als ein Blitz neben mir einschlug und mich blendete. Doch es war eigenartig und ich starrte nur benommen auf die Stelle, w der Asphalt aufgebrochen war und qualmte, genau da wo er eingeschlagen hatte.

„Ein... Ein Blitz?!“ „Wohl in Physik nicht richtig aufgepasst, wie es scheint“, rief er amüsiert und ich fing an zu knurren, als ich sein unverschämtes Grinsen sah. „Geht dich nichts an!“ „Aber dann müsstest du wissen, dass ein Gewitter immer dann entsteht, wenn kalte und warme Luft aufeinander treffen. Ein Kinderspiel für einen Luftwächter.“ „Kisa, jetzt hört endlich auf damit!“, rief jemand, ich dachte anfangs wieder an Tyson oder an Kai, als ich aber die Hitze eines Feuerstrahls fühlte, sprang ich weg und hatte plötzlich Teru´s Gesicht vor meinem, dass ich überrascht anstarrte.

„Wo kommst du her?!“ „Rika hat mir alles erzählt und ich hatte es im Gefühl, dass ihr euch die Köpfe einschlägt. Aber für so dämlich, dass ihr das wirklich macht hab ich euch nicht gehalten.“ „Halt dich da raus, dass ist unsere Sache! Er soll die Finger von Ayako lassen, dass ist mein Job“, rief ich meine Cousin zu und rannte wieder auf Seiji, jedoch sprang Teru mir entgegen und blockte meinen Angriff mit seinem eigenem Element ab.

„Teru, mach was! Die haben den Verstand verloren und hören nicht mehr auf uns, wir wissen nicht, was wir machen sollen!“, rief Max von einer ziemlich großen Distanz zu uns herüber. „Das wird bei solchen Dickschädel aber nicht einfach!“, rief er zurück und hielt mich fest, als ich an ihm vorbei und auf Seiji rennen wollte, der warf mich aber mit einer Windhose wieder zu meinem Cousin zurück. Als wieder Blitze kamen, blockte Teru sie zwar mit einer Feuersalve ab, doch undankbar wie ich nun mal war, warf ich ihn zur Seite, als die Blitze weg waren und holte mit der Faust aus. Die wurde schließlich von Seiji abgefangen, ehe ich sein Gesicht traf und hielt mich damit fest, dafür funkelte ich ihn an und gab Laute von mir, die sich wie ein Knurren anhörten. Und plötzlich, warum auch immer wurde sein Ausdruck sanft... und traurig.

„Ich glaube dir, dass du dir nur Sorgen machst. Ich hab auch keine Mutter mehr“, sagte er zu mir und auf einmal – ich verstand erst nicht wieso – sprang ich von ihm weg. Wie ein Knopf hatten seine Worte plötzlich etwas in mir ausgelöst und meine Wut abgestellt und ich sah ihn nur noch an. Erst war es nur ein Schock, dann keimte ganz langsam Mitleid in mir auf und fragte mich, wie ich jemanden, denn es anscheinend so ging wie mir böse sein konnte.

Ein Schatten verdeckte mein Gesicht, etwas vor uns ragte in die Hohe. Wasser aus dem Fluss stieg plötzlich empor und als es den Himmel über uns verdeckte, platzte er auf unser herunter, als wollte er uns unter seinen Massen zerquetschen. Seiji und ich schrieen auf, Teru, der der Welle den Rücken zugewandt hielt, verstand erst nicht was plötzlich los war, aber als er sich umdrehte und die Unmengen an Wasser sah, die dabei waren ihn eventuell wegzuspülen, ergriff auch er die Flucht.

Aber es half nichts, die Welle erwischte uns alle drei und spülte uns noch einige Meter mit sich, aber Gott sie Dank nicht in den Fluss. Wir stiegen langsam aus dem Wasser, dass sie wieder zurückzog und husteten dass Wasser aus, dass wir versehendlich geschluckt hatten. Meine Haare klebten vor meinem Gesicht, aber als ich sie zur Seite schob erkannte ich den roten Schopf meiner Cousine. Das neben ihr der komische, schwarzhaarige Kerl von Vortag stand, hatten wir alle Dank Glück und Schock verdrängt.

„Aya... AYAKO! Ayako, du bist wieder da!“, quietschte ich und war drauf und dran auf sie zu zurennen mit weit ausgebreiteten Armen, aber ich tat nicht einmal einen Schritt nach vorn, als ich ihre ungewohnte Haltung sah. Die Fäuste waren in die Hüften gestemmt und ihre Haltung war aufrecht und fest. Als sie uns drei ansah.

„WAS TREIBT IHR HIER?!! Merkt ihr nicht, wie kindisch ihr euch verhaltet?!“ „Sis! Da bist du ja“, sagte Teru überglücklich, doch Ayako schenkte ihm und auch uns anderen einen finsteren Blick. „Komm mir ja nicht mit Sis! Ihr seit doch total bescheuert. Verprügelt euch wegen nichts und wieder nichts, ich schäm mich für euch!“ „Aber Ayako, ich wollte dir nur helfen...“, meinte ich geknickt, aber sie schien es nicht zu akzeptieren. „Was soll es mir bringen, wenn du so gemein zu Seiji bist?! Die Dämonen haben mich geschnappt und eingesperrt und hatten vor, euch gegeneinander aufzuhetzen! Ich kapiere nicht, wieso ihr dass nicht merkt, ihr haltet euch doch alle immer für so schlau.“ „Aber...“ „Ich weiß, dass du dir immer Sorgen um mich machst O-nee-chan und wegzulaufen war nicht richtig... Aber lass Seiji da raus, ja? Er hat nichts böses getan!“ „Oh... ja...“

„Und du Seiji, hättest O-nee-chan nicht provozieren dürfen, dann wär es nicht zu einem Kampf gekommen. An deinen Verletzungen bist zu selbst schuld! Und du hättest dich auch nicht einmischen sollen Teru, dass sagt Papa schon oft genug! Das war eine Sache zwischen O-nee-chan und Seiji, dich ging das gar nichts an!“

Beschämt starrten wir alle drei auf den Boden, in das Gesicht eines anderen zu sehen trauten wir uns nicht im geringsten. Ich konnte Schritte hören, die durch die Pfützen liefen, die Jungs stellten sich, erleichtert sie wiederzusehen, neben meine Cousine und klopften ihr auf die Schulter.

„Sehr gut, du hast sie beruhigt. Wir hatten tatsächlich schon Angst, dass sie sich gegenseitig den Hals umdrehen“, atmete Max erleichtert auf, dann aber unterbrach Kenny ihn. „Aber komisch, der Engel hat doch gesagt, dass er dich in Seiji´s Nähe gespürt hat.“ „Was denn für ein Engel?“, fragte Ayako´s Begleiter, der zum ersten Mal unsere Aufmerksamkeit genoss. „Na, der!“

Kenny drehte sich um und schreckte den Finger aus, doch zeigte er ins Leere. Verwunderte blinzelten wir, bis wir ihn über uns schweben sahen, die Arme vor der Brust verschränkt und grinsend.

„Schade, dabei war es gerade so lustig. Was soll´s, da muss ich mir eben ein anderes Abendprogramm suchen.“ „Irgendwas stimmt da nicht“, murmelte Kai vor sich hin, doch kaum einer reagiert darauf und Tyson, wutentbrannt, streckte dem Engel, der fünf Meter über ihm schwebte die offene Hand hin. „Hey, der Kampf ist vorbei, die beiden Vollidioten haben sich abreagiert! Du kannst uns unsere Blades wieder geben.“ „Pardon, dass werde ich aber nicht tun.“ „BITTE??!“, brüllten die Jungs. „Red keinen Blech und gib uns unsere Blades wieder oder es setzt was!“ „Ach und wie wollt ihr das machen? Ihr hättet auf euren Freund hören sollen. Engeln kann man nicht trauen.“ „Bleib hier!“, rief Max ihm nach, als der Engel ein Anzeichen des Verschwindens zeigte, aber Seiji unterbrach den Versuch, als er ihn mit einem Blitzball nach ihm warf. Auch wenn dieser nur auswich, so hatten wir mehr Zeit, denn es machte ihm Spaß uns zuzusehen. Sein sadistisches Lächeln blieb keinem von uns verborgen.

„War das alles? Ich bin enttäuscht.“ „Halts Maul und komm runter!“, rief nun auch Teru und versuchte nun ebenso wie Seiji ihn abzuschießen, aber er wisch wieder nur aus und es sah aus, als tanzte er, so spielend leicht. Auch als Ayako und ich mitmachen erlangten wir keinen Treffer.

„Ihr werdet langweilig. Was ist, ich warte? Ich will noch en wenig spielen“, lachte er zynisch, was mich wieder nur wütend machte und ich versuchte es erneut, doch ich zögerte, als Kai meine Schultern berührten. Unauffällig bewegte er seinen Kopf auf die rechte Seite und im Augenwinkel sah ich noch ein paar Engel anfliegen. Sacré und Tsubasa. Nun verstand ich, was Kai wollte.

„Okay, noch mal alle zusammen!“, befahl ich und die anderen gehorchten, ohne Fragen zu stellen. Im Flug hatten sich unsere Elemente vereint, aber dennoch blieb dieser Versuch – so glaubte man erst – ohne Erfolg.

„Jämmerlich. Langsam hab ich keine Lust mehr! Ich geh!“ „DENKSTE!“, rief Sacré, der nun endlich in unserer Reichweite war und dessen Schwert aufblitzte, als er es über seinem Kopf hielt und ausholte. Der Engel hatte es zu spät bemerkt, konnte zwar ausweichen, doch die Klinge traf seinen Flügel und als Tsubasa ihren Stab warf, der sich bei seinem Flug drehte traf dieser ihm im Unterleib und er fiel entgültig auf den Boden. Die Blades hatte er dabei verloren, und fing sie mit einem hohen Sprung auf, ehe sie auf dem harten Boden zerschellt wären. Im Gegensatz zu dem Engel, die auf den Boden prallte und sich den schmerzenden Flügel hielt.

Wir wollten auf ihn zu um es ihm heimzuzahlen, doch Tsubasa landete vor uns und versperrte uns den Weg, dabei schüttelte sie stumm den Kopf. Sacré landete unmittelbar genau vor dem Engel, aber auch wen er diesem sein Schwert unter die Kehle hielt, erstarrte er plötzlich und fing an zu stottern, was erst keiner verstand.

„Zaphikel... Ahr, nein! Was denk ich hier? Voltaire hat ihn ungebracht! Du bist nur der Leibhaftige!“ „Oh, heute keine Beleidigungen?!“, lachte er hämisch, wir selbst waren schockiert, selbst wir Halbengel hatten es nicht bemerkt. Sacré´s Worte vorher hatten wir schon vergessen, als das leibhaftige Böse in Gestalt eines verstorbenen Engels sich wieder erhob und – trotz angeschlagenen Flügels davon schwebte.

„Für dich ist noch jede Beleidigung zu fein. Bist du immer noch hinter den Bitbeast der Jungs her, jetzt, da Boris im Knast sitzt?!“ „Nicht nur, aber das solltest du wissen... Ich sehne mich nach vielen Dingen. Ich wollte nur etwas Spaß, ich bin gerne ein Sadist. Ich genieße es Leute wütend zu machen. Aber dass sollte Meggie nur zu gut wissen.“ „Widerlicher Kerl“, knurrte Sacré deutlich und hielten ihm genau im Augen, ebenso wie Tsubasa, die immer noch schützend vor uns stand und ihren Stab zum Kampf hob. „Sag, was hast du überhaupt vor? Diese ganzen Situationen, die machen doch überhaupt keinen Sinn.“ „Klar, solche Worte können nur von einem kleinem, dummen Kind kommen.“ „Wie bitte, dumm nennst du mich?!“, fauchte die Kleine und Sacré packte sie am Genick, fast wie eine Katze ihre Jungen und hob sie hoch, damit sie so nicht Dummes tun konnte. Ray nahm ihr schließlich, als sie anfing um sich zu schlagen den Stab weg.

„Ich lenke nur das Schicksal in eine bestimmte Richtung. Zu meinem Gunsten versteht sich. Aber bis ihr das merkt, wird es zu spät sein“, rief er uns noch zu und sprang gen Himmel. Sacré wollte ihm hinterher, doch eine Windböe die in diesem Moment aufkam, blies ihm ins Gesicht und warf ihn von den Beinen.

„Ahr, immer muss man auf diese Bälger aufpassen! Andauernd und dann entwicht mir dieser Arsch!“, motzte Sacré lautstark rum und tobte, aber es sah uns nicht an. Einige von uns wie ich und Max wurden rot vor Scham und andere wie Tyson und Teru schauten nur auf den Boden, schämten sich aber genauso.

„Also manchmal versteh ich diesen abgedrehten Kerl aber auch nicht“, sagte der noch unbekannte Mann und half Sacré, zusammen mit der kleinen Tsubasa wieder auf. „Den versteht niemand, deswegen haben wir ihn ja aus dem Himmel geworfen.“ „Und was sollen wir tun, Akira?“, fragte Ayako ihn und als wir den Namen hörten, spitzten wir alle die Ohren. Das konnte nicht sein, Nein, dass war garantiert en Zufall und da waren wir uns sicher.

„Tja, dass ist die Frage... Aber im Moment nicht unser Problem.“ „Ja, aber unseres!“, brummte der blonde Engel nur ziemlich grimmig, entsprechend Seiji´s Gesichtsausdruck, der zur Krönung noch misstraurig die Augenbrauen hob, als er den Mann ansah.

„Gutes Timing, Paps. Dennoch, etwas früher hätte nicht geschadet und du hättest mir mehr am Handy erklären können, dass hätte uns vieles erspart. Wo warst du so lang?“ „Pardon, mein Junge. Ich fand das arme Ding gekeppelt auf einem verlassenem Gelände und wurde hinterrücks überfallen. Dämonen sind solche Rüpel.“ „SEKUNDE! PAPS?!“, schrieen wir auf und wechselten Blicke unter den beiden aus, da es niemand von uns zu glauben schien. Erst Tyson, der zwar noch sehr schockiert war, konnte zu dieser Überraschung etwas sagen.

„Dieser irre Masochist von neulich ist dein Vater, Seiji?!“ „Irrer...?“, fragte dieser wieder skeptisch und sah Tyson verständnislos an, bis schließlich sein Blick wieder zu seinem Vater wanderte. „Papa, hast du wieder Selbstgespräche geführt? Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht so viel denken, wenn du unterwegs bist.“ „Ach, so viel war das auch wieder nicht. Aber du weißt ja, wenn ich einmal eine brillante Idee habe, muss ich sie laut aussprechen.“ „Redest du deswegen immer im Schlaf und weckst ganz Heidelberg damit auf?“, motzte der Schwarzhaarige und sein Ton überraschte uns. Ayako schien selbst überrascht zu sein, sie fing an zu kichern und als Seiji das merkte, wurde er rot im Gesicht.

„Danke, jetzt hast du mich blamiert!“ „Das hast du selbst geschafft, Junge...“ „Und du bist sicher, dass er...?“, wollte Max mich fragen, aber auch wenn er seine Frage nicht vervollständigte, verstand ich. „Ja, mit dem bin ich verwandt, man glaubt es kaum.“ „Also ich glaub es fast... Aber auch nur fast...“, meinte Ray ein wenig sarkastisch, aber immer noch verblüfft. „Also ich glaub es auch nicht.“ „Wieso nicht? Er hat mir immerhin geholfen, als Cherry mich festgehalten hatte“, sagte Ayako zu ihrem Bruder, doch er glaubte es immer noch nicht. „Ich finde ihn dennoch etwas aufgedreht.“ „Und wen Cherry oder ihr Chef wiederkommen?“, fragte Kenny nachdenklich, doch Akira schmunzelte ihn nur an. „I wo, die kommen nicht wieder. Zumindest Cherry nicht, da sie mich nicht besonders mag. Ihr müsst erst einmal auf euch selbst aufpassen.“

Dabei wanderte sein Blick zu uns Bladebreakers und mir war nicht ganz wohl bei dem Blick, auch wenn er ein wenig mitleidig aussah. Sein komischer Anfall von neulich spukte noch in unseren Köpfen. Vielleicht tat er es auch einfach, um Leute zu verarschen? Er schien jedenfalls eine zwispaltige, merkwürdige Person zu sein.

„Ihr müsst wirklich aufpassen. Vor allem ihr Jungs. Als die Träger des Thron Gottes steht ihr immer in seiner Ziellinie, genauso wie wir. Zwar weiß ich nicht, was er genau vorhat, aber ich denke, so kompliziert dass alles scheint, desto simpler ist die Antwort. Und dennoch kommen wir nicht drauf“, erklärte er nur bedrückt und ein ungewohnter Anblick bat sich uns – Akira wirkte plötzlich so ernsthaft und das Ereignis des Vortages, an dem er sich so albern aufgeführt hatte schien mir wie eine Halluzination. Er war uns schlagartig sympathisch. Mein Onkel sagte ja immer, Söhne Raphaels seien oft stille Wasser mit tiefem Grund. Vielleicht war Seiji auch so.

Auch ich hab keine Mutter mehr.

„Ihr müsst wirklich aufpassen.“ „Sie sagen uns da wirklich nichts neues...“, sagte Max ein wenig nachdenklich. „Oh je, ihr scheint ja wirklich sehr in Schwierigkeiten zu stecken. Ich werde eine weile in Japan bleiben, auch wegen Sato. Ich als sein bester Freund und Seelenverwandter muss ihm schließlich bei diesem tragischen Schicksalsschlag zur Seite stehn.“ „Gib nicht an, Paps!“, sagte Seiji gereizt und er schien sogar vor leichter Scham rot zu werden. „Ich unterstreiche nur die Tatsachen. Und Ayako bleibt bei uns. Das ist doch kein Problem, oder Sacré?“ „Ähm... ich denke nicht...“ „Oh, wirklich?“, quietschte sie fröhlich, mich selbst packte nur Entsetzen. „Ach, d-das wird net nötig sein“, meinte ich und sprach viel zu hektisch und zu schnell dabei. „Ich bin doch immerhin ihre O-nee-chan. Also werde ich ein Auge auf sie werfen.“ „Das is doch nicht nötig“, meinte meine Cousine allerdings nur und irgendwie war mir, als hätte mich ein Blitz getroffen. Er war nicht so schmerzhaft wie der von Seiji, aber die Wirkung war ähnlich.

„Aber Ayako!“ „Ist schon in Ordnung, O-nee-chan. Akira und Seiji sind sehr nett zu mir. Ich geh Morgen wieder nach Hause, okay? Papa soll sich nicht so große Sorgen machen.“ „Aber...“, stammelte ich, den Rest meines Satzes verschluckte ich irgendwie und niemand hörte, was ich eigentlich sagen wollte. Dass sie mit Seiji mitging schmeckte mir nicht und ich wollte protestieren, ich pass doch immer auf sie auf und warum Teru einfach nichts dazu sagte, sondern ihnen nur lächelnd hinterher sah.

Aufgewühlt wie ich war wollte ich ihnen nach, aber Tyson packte mich an den Schultern. Verständnislos sah ich erst ihn und dann Kai an, dieser aber schüttelte nur den Kopf, während sich meiner senkte und ich einen Schritt zurück ging. Ich sah Ayako besorgt nach und einige Bilder schossen durch meinen Kopf. Bilder unserer Kindheit, wo ich immer den großen Beschützer gespielt habe. Ich hab immer für sie gekämpft.

„Vielleicht... Vielleicht bemuttere ich sie wirklich viel zu sehr.“

War das vielleicht der Grund, warum sie ein Kind blieb?...

Verlieren und wiederfinden

Zum Thema: Die Reaktion danach

Anfangs dachte ich, als Yuto starb, sei die Trauer um ihn zu kurz gewesen, dem ist aber net wirklich so. Schließlich war das Kapitel aus der Sicht einer Achtjährigen. Kinder gehn wirklich ganz anders mit dem Tod um als Erwachsene. Sie stehn zwar auch unter Schock, aber nach ein paar Tagen schon ist es wieder gut. Als meine Oma starb war ich neun und nach einem Tag war ich zwar noch deprimiert, aber ich hab nicht mehr so getrauert wie die Erwachsenen. Am nächsten Tag war es schon verkraftet. Ich hab es auch an meinem Bruder gesehen, der auch acht war und sich schnell wieder gefangen hatte, als Katerchen Jack starb. (aber kann man einen Mensch wirklich mit einer Katze vergleichen? ô_o)

Die Wahrnehmung der Wächter, was die sogenannte „Tiersprache“ angeht, kam mir recht spontan, da ich stark dran zweifle, dass es eine „richtige Tiersprache“ gibt, geschweige denn, dass man diese in unsere Übersetzen kann (Zumal sich Tiere durch Töne und Zeichensprache verständigen, nicht durch Worte). Ich hab mich hierbei von dem psychologischen Phänomen namens „Synästhesie“ inspirieren lassen.
 

Act 27 – Verlieren und wiederfinden
 

„Jetzt sag schon, Kai! Was willst du mir zeigen?“, rief ich ihm nach, doch er war schon hinter der Mauer verschwunden und hatte bestimmt nur halbherzig zugehört. Ich brummte wütend und machte einen Satz, um mich schließlich an den moosbedeckten Ziegelsteinen hochzuziehen. Auf der anderen Seite, zwischen einem kahlen Busch und einem ausgetrocknetem Beet stand er schließlich und blickte zu mir rauf, dann reichte er mir schließlich die Hand. Ich nahm sie und sprang unter seinem strengen Blicken hinunter.

„Jetzt sei nicht so ungeduldig. Wirst du schon sehn“, erklärte er und führte mich nur weiter ins Gestrüpp. Irgendwann blieb er schließlich stehn und ging dabei auf die Knie, ich machte es ihm gleich.

„Aber leise!“, sagte er, ich nickte eifrig, während er die Äste eines halbverwelkten Gestrüpps zur Seite schob und den Anblick freimachte, wegen dem er mich schon den ganzen Vormittag mit sich her gezogen hatte. Direkt vor uns hatte es sich ne weisse Katze bequem gemacht, zusätzlich mit ihren fünf Jungen, die eng bei ihr lagen, spielten oder schliefen.

„Oh mein Gott, sind die süß!“ „Quietsch nicht so, du machst ihnen nur Angst. Sie sind ziemlich scheu, pass also auf!“, sagte Kai zu mir, da hielt ich aber schon eins der kleinen Fellbündel in der Hand, wurde aber dabei genau von der Mutter beobachtet. Sie knurrte allerdings nicht, wohlmöglich konnte sie meine Astralwellen spüren und vertraute mir.

„Sind die niedlich.“ „Ich wusste, dass dir das gefällt...“, meinte Kai mit einem etwas spöttischem Unterton. „Yuri... also die Katze lauerte mir früher immer auf, wenn ich vom Training nach Hause ging, manchmal brachte ich ihr auch was zu Essen mit. Als ich sie aber nicht mehr sah, hab ich mich auf die Suche gemacht und sie hier gefunden. Die Jungen müssten vielleicht fünf Wochen alt sein und... Hey, hörst du mir überhaupt zu?!“ „Nee, nicht wirklich... Aber schau doch, sie sind so goldig.“

Mit strahlenden Augen nahm ich eins der Jungen und hielt es Kai unter die Nase. Als das kleine Kätzchen seine Pfote auf diese legte, nahm Kai es an sich, wenn er mich auch noch immer unverständlich ansah. Mittlerweile waren alle fünf Katzen zu mir gekommen, sie maunzten oder schnappten nach einer meiner blonden Strähnen.

Doch ich hielt plötzlich inne, als ich eines der Jungen mit rotem Fell und deutlich zu erkennendem getigerten Mustern in der Hand hielt. Zwar war die Augenfarbe nicht die selbe gewesen, doch als ich es ansah... Ja, ich dachte wieder an Drami. Ich hatte sie ganz vergessen, dadurch, dass immer irgendwelche anderen Schwierigkeiten entstanden waren. Den Moment, als mein einziger, wahrhaftiger Engel vor meinen Augen verschwand hatte ich vollkommen verdrängt.

Ich schämte mich und wollte weinen, doch hielt ich mich für Kai zurück, doch schien er es gemerkt zu haben, wie geknickt ich plötzlich war.

„Sag, kannst du sie wirklich verstehen?“ „Hä?“, fragte ich hektisch und unverständlich, die Frage kam zu überraschend, als dass ich sie genauer wahrgenommen hätte. „Die Tiere. Verstehst du wirklich, was sie sagen?“ „Nicht wirklich“, schmunzelte ich und meine Trauer von vorhin war plötzlich verschwunden. „Die ganze Welt ist voller Astralwellen und Gefühle verzerren sie. Und diese Verzerrungen hallen als Farben oder Töne bei uns wieder.“ „Aha...“, seufzte Kai ein wenig desinteressiert, jedoch sah er mich weiter an, während ich es erzählte, so wie man mir es einst erklärt hatte. „Mit der Zeit lernt man die einzelnen Farben mit ihren Emotionen zu unterscheiden und man lernt, welche Bedeutung sie haben. Und anhand der Situation kann man es sich dann zusammenreimen.“ „Also fühlst du nur, was sie empfinden.“ „Ja. Ich weiß, ziemlich arm...“ „Siehst du auch, was ich empfinde?“

Nichtssagend starrte ich ihn an und überlegte, was ich sagen sollte. Selbstverständlich konnte ich das nicht, aber ich hatte das Gefühl, als erwartete er etwas on mir und enttäuschen wollte ich ihn auch nicht.

Als er jedoch unverschämt zu grinsen begann verpasste ich ihm einem leichten Schubs.

„OH, und von dir hab ich mich verrückt machen lassen!“ „Das war ne normale Frage. Selbst Schuld, wenn du sie so interpretierst.“ „Bei dem Grinsen hatte ich auch keine Wahl. Aber meine Vorfahren hätten es gekonnt. Aber mit jeder Generation scheinen wir schwächer zu werden, weil mit jedem menschlichen Elternteil auch menschliche Gene dazukommen und es wird schwerer, die Kräfte zu kontrollieren. Deswegen will Megami auch nicht, was wir uns in Menschen verlieben.“

Ich seufzte lange und geknickt, doch hob ich schnell wieder den Kopf, als ich Kai leise lachen hörte. Ich warf ihm unverständliche Blicke zu.

„Was?“ „Vor ein paar Monaten hab ich dich noch um deine Abstammung beneidet.“ „Sag bloß, du hast Mitleid mit mir“, lachte ich halbherzig. „Nein, ich mach mich nur über dich lustig“, grinste er wieder unverschämt und statt Unverständlichkeit wurde zu Wut. „Denn nun bin ich froh, nicht in deiner Haut stecken zu müssen.“ „Etwas Mitgefühl hätte dich nicht umgebracht!“ „Ich zeige schon mehr Gefühl, wie meine Natur zulässt. Was denkst du, warum du hier bist?“, erklärte Kai, mehr oder weniger eingeschnappt und wartete eisern darauf, dass ich etwas dazu sagte. Doch sah ich erst arglos auf den Wurf Katzen, dann wieder ihn.

„War das... ein Aufheiterungsversuch?“ „Nenn es wie du willst. Mir ging nur deine depressive Miene auf den Sack.“ „Also doch ein Aufheiterungsversuch. Wie süß.“ „Sag nie wieder das Wort mit »s« in Verbindung mit meiner Person!“

Ich fing zu kichern an, es war zu komisch, als dass ich es hätte lassen können. Kai hatte ne plumpe Art Gefühle zu zeigen, was ich ihm allerdings nicht ins Gesicht sagte, da ihm, anders wie Mitleid und Zuneigung, Zorn leichter von der Hand ging und diesen bei einer blöden Bemerkung auch nicht zurückhalten würde, auch wenn diese von mir kam.

„Aber sitzen lassen konnte ich dich da auch nicht. Ich fühl mich beinahe für dich verantwortlich... Unglaublich, dass ich das sage.“ „Sag bloß?!“, lachte ich wieder laut. „Du hast ja doch einen Heldenkomplex, du zeigst ihn nur nicht gern.“ „Besser wie en Familienkomplex, so wie du. Was du mit Seiji abgezogen hast konnte man sich fast nicht mit ansehen. Früher warst du nicht so...“ „Früher war ich auch dümmer“, sagte ich und streckte ihm ohne weiteres Kommentar die Zunge raus, einfach aus reiner Laune. „Aber er hatte nicht unrecht. Als Kind hatte ich alles als selbstverständlich genommen, wie Kinder eben waren, egal welche Erziehung sie genossen. Doch nach Papa´s Tod wurde mir langsam bewusst, dass alles und jeder vergänglich war und das machte mir ne Heidenangst. Dass war wohl eins der vielen Dinge, die mir Megami versucht hatte mir beizubringen, aber mir Angst zu machen war nicht gerade der beste Weg dafür gewesen.

„Dümmer würde ich jetzt nicht sagen... Du bist auch nicht klüger als früher. Und aggressiv. Aber du lässt es nicht mehr an mir aus.“ „Das kann ich ändern!“, meckerte ich und schlug ihn sachte gegen den Arm, während ich Kai auslachte, als er ebenso genervt seufzte wie dreinschaute. „Guck nicht so. Selbst Schuld, wenn du dich mit mir abgibst.“ „Wohl war...“, sagte Kai nur abwesend und senkte nachdenklich den Kopf, ich betrachtete ihn dabei stumm, bis er lachte. „Egal! Was soll´s, ich bereue es nicht.“ „Hach, ihr beide seit echt ein Traumpaar!“, trällerte Tyson regelrecht und schlang um jeden von uns einen Arm. Kai drehte langsam den Kopf zu ihm, da auch er nicht begriff, wo der auf einmal herkam. Auch ich wurde sauer und kämpfte mit dem Verlangen, ihm eine zu verpassen.

„Auch wenn Kisa so ein feuriges, ungezügeltes Temperament hat und Kai kälter als ein Eisberg ist... Wenn man sieht, wie ihr zwei zusammensteht und lacht wird jedem warm ums Herz und an den Rand des Tränenflusses.“ „Hast du das aus nem schlechten Roman geklaut? Wie hast du uns überhaupt gefunden?“ „Och, wir sind euch gefolgt“, grinste Tyson uns an und Kai kämpfte mit der Selbstbeherrschung, als auch noch Ray, Max und Kenny über die Mauer geklettert waren. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder weinen sollte.

„Oh, sind die süß. Wo habt ihr die denn her?“ „Das sind Streuner, aber Kai hat sie entdeckt“, antwortete ich Max und er hob eins der Kätzchen hoch und genauso wie ich wurde auch er nun von der Katzenmutter genau beobachtet. Kai warf indessen weiterhin mit vorwurfsvollen Blicken um sich und blieb schließlich an dem armen Kenny hängen.

„Ich weiß, ich mache das auch nicht gern... Aber ich hatte keine andere Wahl als mitzukommen“, flüsterte Kenny schuldbewusst und schreckte auf, als er und schließlich alle ein komisches Geräusch hörten, das immer näher zu kommen schien. „Was ist das?“ „Keine Ahnung, das hören wir schon die ganze Zeit“, antwortete mir Ray und versuchte das Geräusch irgendwie zu deuten. Nach einer Weile hatte ich es erkannt, zu meinem Bedauern.

„OH GOTT!!! GEHT IN DECKUNG!!!“, schrie ich los, doch niemand reagierte, bis das Geräusch direkt über uns zu hören war und wir die Silhouette eines Motorrads erkannten. Die Katzen sprangen als erstes zu Seite, wir bekamen gerade so noch die Kurve und konnten dem wahrscheinlich sicheren Unfalltod entgehen.

„Mal ehrlich... Wie schafft sie das immer?“ „Will ich gar nicht wissen...“, sagte ich zu Tyson, der, halb entsetzt, halb verärgert auf meine Mutter schaute, die uns fast mit ihrem blöden Motorrad platzgemacht hätte. Als sie den Helm abnahm, konnte wir keine Reue, nur pures Glückseligkeit erkennen.

„Hello, Guys. Ich dacht schon, ich hätte euch aus den Augen verloren. Aber euch zu folgen war ne gute Idee. Ich ahnte, dass ihr hinter Kisa und Kai her wart.“ „Nicht die auch noch...“, stöhnte Kai nur genervt. „Sagt mal, habt ihr alle keine Hobbys?!“, fluchte ich schließlich, leise genug, dass es keiner der Jungs hörte, aber darauf bedacht, dass Mum es hörte. Als keine Reaktion von ihr kam, außer einem wenig glaubwürdigem Lächeln, wurde ich skeptisch und unsicher.

„Nun, ich seh, ich stör eure Runde, deswegen werde ich auch schnell zur Sache kommen. Wenn es euch also nichts ausmacht würde ich gern mal ein paar ernste Worte mit meinem Töchterchen wechseln“, erklärte sie, während ihre Hand erst sanft auf meinem Schultern ruhte und dann schließlich grob zupackte, so das keine Spur der Widerrede von mir kam. Sie stieg von ihrem Motorrad und bei dem Anblick ihres verkrampften Lächelns, blieb mir nichts anderes übrig wie ihr nachzugehen und mich einige Meter von den Jungs zu entfernen, während sie uns fragend hinterher sahen.

„Hach, diese Jungs sind richtig süß. Da hast du dir genau die Richtigen ausgesucht.“ „Du hast uns aber jetzt nicht fast erschlagen und hierher geschleppt, nur um mir das zu sagen.“ „Nicht ganz. Schau mal ganz unauffällig hinter mich.“

Ich tat was sie sagte, wenn auch nicht ganz so dezent, wie sie es sich erhofft hatte. Zur Folge hatte dies schließlich, dass ich die Person, die uns beobachtete nicht genau erkennen konnte. Ich sah weder Haarfarbe noch Kleidung, aber dass das nicht normal war, erkannte ich gleich.

„Das ist ein Spionen, er arbeitete für Voltaire. Der und noch weitere beobachten euch schon ne ganze Weile. Das hat zumindest Mr. Dickenson zu mir gesagt.“ „Wundert mich nicht, Voltaire kann mich eh nicht leiden.“ „Ich denk, dass ist nicht der einzige Grund...“, meinte sie nachdenklich. „Etwas ist komisch an der ganzen Sache. Tatsache, ich hab anfangs auch gedacht, dass Voltaire einfach etwas paranoid ist. Aber nun bin ich anderer Meinung. Ich arbeite seit sechs Jahren zusammen mit Stanley, die BBA unterstützt unsere Familie seit längerem. Als die Arbeiten gegen Biovolt damals anfingen, haben ich, Miyako, Sato und andere Organisationen aus anderen Längern ausführliche Untersuchungen auf der ganzen Welt gestartete. Ich bin während meiner Reise auch nach Amerika gekommen. Und rate, wenn ich betroffen habe.“ „Null Ahnung. Keith Richards?“ „Kashya...“, antwortete sie sachte und ich war tatsächlich für einen Moment schockiert und sprachlos.

„Du erinnerst dich doch noch an Kai´s Mutter.“ „Vage...“, antwortete ich langsam und überlegte für einen Moment. Das Bild war etwas zerzerrt, aber ich erinnerte mich, dass Kai´s Mutter eine meist nette, aber auch manchmal zickige Frau war, die im rechten Moment Selbstbewusstsein gezeigt hatte, aber es schwer mit ihrem Sohn hatte. Deutlich konnte ich mich nur noch an ihr blaues Haar erinnern, dieselbe Farbe wie Blaubeeren (warum mein Vater daher immer »Brombeere« sagte, hab ich nie genau herausfinden können).

„Und du hast sie in Amerika getroffen?“ „Mhmm. Und stell dir vor, sogar mit ihrem Exmann, Susumu. Wir haben ihn aber immer Danny genannt.“ „Also... Mit Kai´s Vater?“ „Genau! Ich war überrascht und rannte auf sie zu. Ich hab sie alle möglichen Sachen gefragt, sie hatte allerdings nicht geantwortet“, berichtete Mum weiter und kratzte sich am Hinterkopf. „Aber stell dir vor:

Sie hat mich nicht erkannt. Hat mich gefragt, was ich von ihr wollte und das sie mich nicht kennt. Ich hab weiter wirres Zeug geredet, als ich sie schließlich auf Kai und ihren Vater ansprach, sagte sie, sie hätte keinen Sohn und ihr Vater sei längst tot. Dann hat sie mich stehn lassen.“ „Aber...“ „Frag nicht“, unterbrach sie mich abrupt. „Ich hab´s auch nicht verstanden. Fakt aber bleibt, dass sie sich an nichts erinnern konnte, nicht mal, dass sie mal in Japan gelebt hat. Noch erstaunlich aber ist, dass sie Kai vergessen hat...“ „Vielleicht hat sie ne Amnesie?“, meinte ich etwas desinteressiert. „Glaub ich nicht. Kashya ist genau zum selben Zeitpunkt verschwunden wie Kai. Das ist sechs Jahre her und normalerweise vergeht eine Amnesie wieder, wenn man etwas vertrautes wiedersieht. Und dass sie bei ihrem Mann ist, ist auch fraglich. Sie hat den Kontakt vor fünfzehn Jahren abgebrochen.“

Mum schwieg kurz und senkte nachdenklich den Kopf, dabei berührte sie mit ihrem Finger ihr Kinn. Ungeduldig sah ich zu den Jungs zurück, die auch nicht mehr lange warten wollten und genervt aufstöhnten, als ich ihnen ein Zeichen gab, dass es wohlmöglich noch länger dauern könnte.

„Aber sowohl Mr. Dickenson und ich haben dieselbe Theorie. Das alles hängt mit Voltaire zusammen. Mit dem Kerl stimmt was nicht. Wir wissen nicht was, aber was Gutes ist es sicher nicht. Und das er euch – vor allem dich – so auf den Kicker hat schmeckt mir sowieso nicht.“ „Pah! Der Alte ist nur angepisst, weil ich mit seinem Enkel geh und er ihn nicht teilen will!“, motzte ich rum. „Sicher? Nicht wegen Biovolt?“ „Als ob ich Biovolt allein plattgemacht hätte, geht doch gar nicht! Kann ja nur deswegen sein, kein Wunder, ich wär wahrscheinlich genauso wenn ich schiz...“

Doch ich hielt mir noch rechtzeitig die Hand vor den Mund, ehe ich es ausplappern konnte. Mum hackte zwar noch einmal nach, was ich denn sagen wollte, aber ich hielt weiter die Klappe. Dass Voltaire schizophren war durfte ich nicht an die große Glocke hängen. Wenn er rauskriegen würde, dass ich das rum erzähl, würde er mich sofort umbringen.

„Sag, was wolltest du mir eben sagen? Ich hab nur »Schiz« verstanden...“ „Wieso sollte ich dir das sagen? Du lässt dich sechs Jahre nicht blicken und dann soll ich dir das auf einmal meine Privatgeheimnisse verraten? Das grenzt ja schon an Belästigung!!“ „Geht das schon wieder los...“, seufzte sie nur und ließ die Achseln hängen. „HEY!! DAS IST EN ERNSTES PROBLEM, NIMM DAS NICHT SO AUF DIE LEICHTE SCHULTER!!!“ „Ich hab keine andre Wahl. Du hast nun mal nicht nur meinen, sondern auch den sturen Schädel deines Vaters, mit dir zu diskutieren ist überflüssig. Hören tust du ja sowieso nicht“, erklärte Mum und ich knurrte sie an, auch wenn sie ja Recht hatte. „Wenn du nur da bist um mich zu beleidigen, kannst du wieder gehen. Ne tolle Mutter bist du, aber was anderes brauch ich ja nicht mehr zu erwarten!“

Irgendwie tat es mir ja Leid, was ich sagte. Ich hatte den Jungs versprochen mich in Zukunft besser um die Beziehung zwischen mir und Mum zu kümmern. Aber ich war so entsetzlich nachtragend, es ging nicht. Eine Mutter konnte doch ihr Kind nicht einfach zurück lassen ohne jeden Grund.

„Ich... Ich wollte mich von Yuto verabschieden...“, sagte sie ganz plötzlich und ich wurde wieder auf sie aufmerksam. „Aber Yuto wollte es nicht. Ich hab ihn einen Tag vor seinem Tod besucht und er wollte, dass ich nicht mehr komme. Komm nicht mehr, hatte er gesagt, ich will nicht, dass du mich so schwach siehst. Ich will nicht, dass deine letzte Erinnerung an mich der Moment ist, in dem ich entgültig mein Leben aushauche. Und auch ich will lieber dein Lachen in Erinnerung behalten, als deine Tränen. Ich konnte seinen letzten Wunsch nicht abschlagen... Anfangs... Bis ich es nicht ausgehalten hab. Als ich aber kam war er schon tot.“ „Warum erzählst du mir das?“, fragte ich, ohne sie anzusehen und ein Bild mit Papa´s Gesicht drängte sich vor mein geistiges Auge.

Mum´s Hand klingelte schließlich und ich sah erst wieder zu ihr auf, als sie es aufklappte. Anscheinend ne SMS.

„Ahr, der Vogel von nem Idioten kriegt auch gar nichts allein hin. Und wer hat ihm meine Nummer... Ach, was soll´s“, und mit diesen Worten und nem Schimpfwort hinterher, ging sie wieder zu ihrem Motorrad und war wieder so schnell weg, wie sie gekommen war, wenn ich ihr auch lange hinterher sah. Sie sah so traurig aus, als sie mir das mit Papa erzählt hatte. Wenn ich mich recht erinnerte, hatte ich Mum noch nie trauern sehn, nachdem Papa gestorben war. Aber vielleicht wusste ich es auch nicht mehr.

Nachdem Papa tot war hatte ich die Zeit kaum zu Hause verbracht. Mum war immer weg und ich hab meist bei Kai und seiner Mutter übernachtet. Vermutlich war sie mit ihren Biker-Freunden unterwegs gewesen um den Schmerz zu vergessen, dachte ich zumindest. Aber wenn ich so darüber nachdachte, wusste ich es eigentlich besser. Dass sie bei Sato war und bei ihm, manchmal stundenlang getrauert und geweint hatte, weil sie sich dies vor ihrer Tochter nicht traute. Mum war für mich immer eine starke Persönlichkeit gewesen, ich wollte, als ich klein war immer so sein wie sie. Doch kann all den Jahren fiel mir die Vorstellung eines traurigen Gesichts bei ihr immer noch schwer.

„Über was... Habt ihr eigentlich geredet? Ich hab nicht alles mitverfolgen können“, fragte Ray, Max legte mit viel Schwung seinen Arm um mich und sah mich neugierig an, wenn ich auch auf den Chinesen blickte.

„Hast du gelauscht?“ „Nö. Aber Lee hat mir mal gezeigt, wie man Lippen abliest. Leider bin ich etwas eingerostet, hab aber das meiste verstanden.“ „Lauschen, ablesen, wo ist da der Unterschied?“ „Hast du ihr etwas fieses an den Kopf geworfen?“, fragte mich schließlich Kai. „Ähm.. Ich glaube nicht, aber wie kommst du drauf?“ „Du tust öfters Dinge, ohne vorher nachzudenken.“ „Ich würde gern wiedersprechen... Aber du hast Recht. Aber nein, ich hab nichts Fieses gesagt.“ „Sie sah aber ein wenig traurig aus“, meinte Kenny nachdenklich. „Ich kenne deine Mutter nicht so gut, aber ich hatte das starke Gefühl, dass sie doch sehr bedrückt war.“ „Vielleicht... Sie hat von Papa geredet... Nach all der Zeit. Dabei dachte ich, sie hätte ihn vergessen.“ „Erwachsene vergessen so was nie“, meinte Tyson spontan. „Meine Mum ist auch schon lange tot... Ich selbst erinnere mich nicht daran... Aber mein Opa wirkt immer etwas traurig, wenn wir sie erwähnen... Ich hab es besser verkraftet, ich war ja auch klein. Kinder und Erwachsene sind eben verschieden.“ „Dass ist wahrscheinlich der Vorteil, wenn man klein ist. Man vergisst schneller“, sagte Max noch und nickte einmal heftig, um Tyson so zuzustimmen. Tyson hatte wahrscheinlich auch Recht, als Kind scheint man dies wirklich anders zu verkraften. Als Papa starb, hatte ich mir Vorwürfe gemacht und stand unter Schock. Aber Mum hat gesagt, nachdem es etwas abgeklungen war, dass er nun im Himmel sei, beim lieben Gott und bei Tante Leticia und ihm würde es nun gut gehn, er kann uns schließlich vom Himmel aus sehn. Kinder sind eben naiv und durch solche Geschichten vergessen sie den Schmerz schneller.

„Hey!“

Uns allen lief es den Rücken runter, als wir den patzigen Ton hinter uns hörten. Dass es Sacré war, wunderte uns anfangs nicht, nur seine Erscheinung.

„Tag. Was willst du?“, fragte Kai nicht sehr freundlich. „Ach... Ich bin nur zufällig hier...“, sagte er und es war offensichtlich ne Lüge. „Ihr... Habt nicht zufällig irgend ein Vieh gesehen, dass vielleicht aus der Hölle kommt gesehen?“ „Nein“, antwortete Kenny. „Oh... Na dann kann man nichts machen. Ach und Serenity habt ihr auch nicht zufällig gesehen?“ „Mum ist eben weg, du hast sie verpasst.“ „Ahr diese... Dabei hab ich mir extra ein Handy zugelegt und ihr geschrieben...“, fluchte der Engel leise. Ich erinnerte mich wieder an die SMS, die Mum bekommen hatte. Also hatte er ihr geschrieben.

„Sollen wir dir suchen helfen?“ „Ach, lass sein!“, maulte Sacré den armen Kenny an, der abrupt zurückzuckte. „Ich such sie selbst!“

Und somit machte er auch er sich auf den Weg, doch jeder von uns hatte gemerkt, dass er unter Stress stand. Sacré war an sich jemand, der immer unter nem Gewissen Druck stand... Aber in diesem Fall war es was andres und jeder von uns hatte es bemerkt und ohne, dass wir nur ein Wort untereinander wechseln mussten, ging wir ihm heimlich nach.

Der Begriff »Stalker« hätte in dem Moment wirklich gut zu uns gepasst, so wie wir ihm hinterher schlichen und jede seiner Bewegungen genau unter die Lupe nahmen. Schließlich standen wir nur verwirrt da, als wir vor ner Baustelle standen und sahen überrascht zum Kran hinauf, der noch eine Eisenstange festhielt, mit denen das Hochhaus gebaut werden sollte.

„Was will er hier...?“, fragte Max sich selbst, wir gaben ihm auch keine weitere Antwort. Als wir dubiose Geräusche hörten, kletterten über den Absperrzaun und das Gerüst hinauf. Hinter ein paar Baugeräten blieben wir stehn und sahen wieder Sacré, der aber nicht mehr alleine war. Cherry stand vor ihm. Mit Tsubasa. Die Vamprin hielt sie am Kragen gepackt, aber Tsubasa wehrte sich nicht. Kenny schnappte nach Luft, als er feststellte dass sie bewusstlos und verletzt war.

„Und, hast du sie dabei?“ „Ja...“, sagte Sacré knurrend und gequält, während Cherry verächtlich auf ihn herabsah. In seinen Händen erschien ein Beutel und ließ diesen achtlos zu Boden fallen, dabei rollten Grapefruits und Birnen heraus in solchen kräftigen Farben, wie ich sie noch nie gesehen hatte.

„Geh ich richtig der Annahme, dass das alle ausschließlich Nezach- und Jesod-Früchte sind?“ „Ja... Die doppelte Menge, wie vereinbart. Von den anderen wolltest du ja nichts...“ „Na geht doch. Ich dachte schon, du würdest nach der letzten Lieferung streiken. Aber du bist ja en sehr zuverlässiger Kerl.“ „Laber nicht und gib mir Tsubasa!“ „Oh, das geht aber nicht!“, antwortete sie spöttisch. „Die Kleine hier hat immerhin en Taub gebrochen. Allerdings glaub ich nicht, dass es mit einmal Hintern versohlen getan ist. Deswegen behalt ich sie noch etwas. Immerhin weißt du nun, dass sie noch am leben ist.“ „HEY, du hast gesagt...!!“ „ICH sagte, ich bring sie mit, von rausrücken war nie die Rede!“, keifte sie ihn an und ich war schockiert von dem, was ich sah. Noch nie hatte ich verlebt, dass Sacré sich von jemanden so nieder machen ließ.

„Das können wir gern bei der nächsten Lieferung genauer bereden. Mein Meister wartet nicht gern. Du schuldest mir immerhin noch die berühmten »Kether«-Früchte, schon vergessen?“ „A-Aber das ist unmöglich! Die wachsen nur am Baum des Lebens und dieser wächst in Atziluth. Außer Megami-sama und den Ratsmitgliedern der Cherubim darf niemand diese Sphäre betreten!!“ „Dann musst du dir eben was einfallen lassen... Oh, großer Co-General der Fürstentümer Sariel. An die Anderen bist du schließlich auch dran gekommen, obwohl du kein Thron bist. Ich bin sicher, du findest dafür auch ne Lösung. Ansonsten seh ich für dein kleines Herzblatt und deine Freundin hier keine rosige Zukunft...“

Und schließlich sahen wir alle, wie Sacré, der selbst mir im Moment ungeheuer Leid tat, blass wurde, zitterte. Sacré zeigte Schwäche... Ein merkwürdiger Anblick, der für mich immer unmöglich war.

In mir stieg das Verlangen auf zu ihm zu gehn, aber Kai hielt mich noch zurück. Als ich zu ihm sah, schüttelte er nur den Kopf, wenn auch zu spät. Wir hörten Schüsse und wie Kugeln gegen die Eisenträger prallten uns schließlich auch an unseren Klamotten streiften und aus lauter Panik sprangen wir hervor, da wir nicht wussten, wo sonst hin. Sacré´s Augen erweiteten sich so sehr, dass es den Anschein machte, dass sie rausfallen würden und auch Cherry gab erst erschrocken einen komischen Laut von sich.

„Was?! Die Bladebabies? Was machen die... Ahr, du hast mir doch ne Falle gestellt!“ „Nein, die sind...“, redete Sacré sich raus, konnte aber seinen Satz nicht rechtzeitig beenden, denn Cherry hatte schon in eine der Früchte gebissen und verzog das Gesicht. „Und... Bäh! Das sind überhaupt keine Sefirot-Früchte! Das ist nur stinknormales Gammelobst!!! Du hast mich verarscht! Ist dir das Leben deiner kleinen Freundinnen so unwichtig?! Widerlicher Sack!“ „Du hast kein Recht mich so zu nennen“, konterte Sacré. „Seit Monaten verlangst du von mir, dass ich die heiligen Bäume bestehle und dir diese Früchte bringe. Doch mit Tsubasa´s Leben zu spielen hat alles überschritten!“ „Lass Tsubasa los!“, mischte sich Ray schließlich ins Gespräch ein, auch wenn niemand von uns eigentlich genau wusste, um was es ging. „Die Göre ist selbst Schuld! Sie ist in Anagura herumgeschlichen, obwohl sie weiß, dass das unser Territorium ist.

Anagura ist zwar nur das erste Gebiet und gehört noch zu Hades, ist aber größtenteils ein Gebiet der Hölle und Engel in der Hölle sind strengstens verboten! Dafür sitzt sie, bis sie schwarz wird und der auch, für seinen Betrug. Aber wenn ihr eure Bitbeasts eintauschen wollt, bin ich vielleicht nachsichtig.“ „Du tickst doch nicht richtig!“, rief Tyson ihr mit gehobenem Mittelfinger entgegen. „Was wollt ihr überhaupt von unseren Bitbeasts? Es gibt genug andere Beyblader, geht die nerven!“ „Das macht aber keinen Spaß“, entgegnete sie und schwenkte die gefesselte Tsubasa hinterher, die immer noch am heulen war. „Außerdem tu ich dem guten Boris nen Gefallen. Ich konnte ihn zwar nie leiden, aber sicher würde er sich freuen, wenn er wüsste, dass ich ihm seinen größten Wunsch erfülle. Ich werde ihm ein Souvenir aus Atziluth zukommen lassen.“ „Was ist dieses Atziluth überhaupt, hinter dem alle so verbissen her sind?“, fragte Max laut und augenblicklich fing Cherry laut zu lachen an, ihr kamen richtig die Tränen. Sacré klatschte nur seine Hand in sei Gesicht.

„Oh Bruder, eure Dämlichkeit ist unfassbar!“ „Sorry, dass wir die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen haben!“, sagte Tyson eingeschnappt, doch erntete nur Spott. „Tz, ihr arbeitete für den Himmel und wisst nicht einmal die Adresse von eurem obersten Boss. Aber dann sterbt ihr eben dumm, nicht mein Problem.“ „Das lässt du bleiben!“, hallte Mum´s Stimme und sie kam, an einem Flaschenzug geklammert, heruntergefahren, dazu mit ner Menge Schwung und riss Cherry von den Füßen. „M-Mum?!“, schotterte ich noch etwas überrascht, hingegen Sacré erleichtert schien. Tsubasa ging Cherry bei dem Angriff meiner Mutter verloren und fiel auf den Boden. Max eilte aber noch zu ihr hin, ehe sie doch noch zur Seite kippte und ganze fünf Stockwerke hinunterstürzen würde.

„Tsubasa!“, rief wir laut auf und rannten zu Max, der sie nun in den Armen hielt, Mum kam schließlich auch wieder mit ihren Flaschenzug angeschwungen und ließ ihn los, um direkt neben uns zu landen.

„Ist...“ „Ja, sie ist am Leben“, antwortete Max und Sacré atmete auf, dann funkelte er meine Mutter an. „Wärst du früher gekommen hätten wir diese Scheiße nicht.“ „Wenn du anständig zu schreiben gelernt hättest, wär ich auch pünktlich gewesen!“ „Ich bin sie nicht gewohnt.“ „Und was ist jetzt mit Cherry?“, fragte Kai, um so der Diskussion ein Ende zu setzen, wenn es ihm auch nicht wirklich interessierte, man sah es ihm an. „Liegt dahinten irgendwo. Ist auch egal, solange wir Zeit zum Flüchten haben“, antwortete sie, und ganz unauffällig wanderte ihr Blick zurück zu dem Engel. „Und über deine geheimen Lieferungen unterhalten wir uns noch.“ „Du bist nicht mein Boss. Wär ja noch schöner.“

Das Gezanke zwischen den beiden schien kein Ende zu finden und auch langsam waren selbst vernünftige Leute wie Ray einer war, vollkommen genervt und spielte, wie wir anderen ebenso mit den Gedanken, die beiden Streithähne einfach stehn zu lassen. Doch sie blickten auf, ihre Gesichter entgleisten und sie sprangen weg. Und da beide anscheinend Kameradenschweine waren, standen wir nur da und merkten nicht, wie ein Eisenträger umfiel und direkt auf uns zu kam. Er traf uns Gott sei Dank nicht, viel hätte nicht gefehlt, doch bei dem gewicht riss die dünne Styropor und Pappeboden, die die Bauarbeiter zwischen den Trägern zum Laufen verteilt hatten, zusammen und wir vielen hinunter. Und die anderen beiden sahen nur unserem Sturz zum, viel hätten sie auch nicht mehr tun können, da die runtergefallenen Eisenstangen den Weg versperrten und man wieder die irre Lache der Vampirin aus der Ferne hören konnte.

Unser Aufprall war zumindest weich, wir hatten das Glück in Säcke voller Betonpulver zu fallen, wenn auch nicht ganz ohne Schmerz. Und der Staub kam hoch und die Eisenträger, die beinah auf uns gelandet wären, hatten sich verheddert wie Mikado-Stäbchen und ließ kein Licht ins Untergeschoss eindringen.

„Alles okay bei euch?“ „Geht so...“, antwortete ich Kenny und wurde von Kai wieder auf die Beine geholt. „Wir hatten Glück, dass wir nichts abbekommen haben.“ „Das war bestimmt schon wieder Cherry. So ne dumme Pute. Ich hass sie mit jedem Mal mehr!“ „Reg dich ab, Tyson, sie ist es nicht wert“, redete Kai auf ihn ein und sofort war er wieder still.

„Tsubasa! Tsubasa, kannst du mich hören? Hey, sie wacht auf!“, rief Max lautstark und all unsere Blicke richteten sich auf ihn, um auf den kleinen Engel zu blicken, der seine Augen halb geöffnet hatte. „Sa... Sacré... Bist du das...?“ „Tsubasa, wir sind´s“, antwortete Max ihr behutsam. „Ihr... Was ist.. passiert? Cherry... Sie war plötzlich in... in Ana... gura...“ „Warum rennst du auch in der Hölle rum?!“, fragte ich sie, halb besorgt, halb verärgert. „Ihr dürft doch da gar nicht hin, hab ich gedacht. Was hast du gemacht?“ „Ich... Hab mich auf die Suche gemacht... Ein... Befehl... Ich bin... Leibhaftigen... gefolgt. Ich weiß nun... was er vor... Lu... fer...“ „Tsubasa, halte durch!“, rief Max und rüttelte sie an den Schultern, aber wieder fiel ihr Kopf zur Seite und ihr Bewusstsein war dahin. Der Blonde nahm sie wieder auf seine Arme, während Kai, Ray und Tyson die anderen Eisenstangen zur Seite schoben und schafften es schließlich mit letzter Kraft.

„Boah, endlich frei“, stöhnte Tyson vor Erleichterung, dann schreckte er plötzlich zurück und ließ einen Schrei los und wir erschraken. Tyson blickte auf Sacré, der nun vor seinen Füßen lag, nachdem er heruntergefallen und fast auf ihm gelandet war. Nach kurzem Zögern kniete sich Tyson zu ihm hinunter und nahm im am Arm, doch Sacré schubste ihn sofort weg.

„NIMM DEINE GRIFFEL VON MEINEM ARM!!! Du tust mir weh, du Idiot!“ „Lass mal sehn!“, sagte Ray und Sacré erlaubte es ihm, Tyson war aber gleich eingeschnappt, da der Engel diesen nicht angebrüllt hatte. „Wohlmöglich gebrochen.“ „Was soll das heißen?! Nach dem winzigen Hieb, kann gar nicht sein.“ „Gebrochen ist gebrochen, find dich damit ab!“ „Aber Cherry... jetzt knöpft sie sich Serenity vor. Diese dumme Funzel, wenn sie mal pünktlich wär, wär mein plan aufgegangen.. Stattdessen... taucht ihr auf.“ „Wir versuchen nur zu helfen“, meinte Ray etwas eingeschnappt und klopfte ihm demonstrativ auf den gebrochenen Arm, bis Sacré zu winseln anfing. Doch wir ließen ihn liegen, die bewusstlose Tsubasa platzierten wir neben ihn und kletterten über die Eisenträger nach oben. Noch nicht einmal richtig auf den Beinen flogen uns schon Explosionen um die Ohren, und Cherry´s Schatten erschien in einer Staubwolke.

„Wenn ich wenigstens keinen Obstsalat haben kann, dann eben nen Fleischsalat. Ich mag´s schön blutig.“ „Wag dich!“, drohte meine Mutter, die hinter ihr stand und ihren Kampfstab an die Kehle hielt. Der Vampir jedoch gab nur einen uninteressierten Laut von sich, drehte sich um und verpasste ihr dabei einen Tritt in die Seite. Ich kletterte zu Tyson, der schon am weitesten vor geklettert war und sah mit ihm wie meine Mutter gegen die Eisenträger knallte und sie, mit Schmerzen im Rücken und Schrammen im Gesicht und an den Armen sitzen blieb.

„Mum...“, kam er spontan aus meiner Kehle, aber hielt mich zurück. Ein wenig schwankte ich noch zwischen Sorge und meinem Zorn. Aber mein Zorn schwankte langsam dahin, man konnte es spüren und ich empfand Sorge und Angst.

„Tja, so schnell kann´s gehn“, lachte Cherry zynisch auf und dann kicherte sie. „Du hättest weg bleiben sollen. Euch von der ersten Generation kann man eh nicht gebrauchen. Ihr seit schwach, weil ihr zu spät gelernt habt mit euren Kräften umzugehen, dass lernt man so schnell nicht wieder. Du hättest auf Megami hören sollen und für immer verschwinden sollen, so wie sie es befohlen hat. Aber wegen deinem Balg bist du wiedergekommen, obwohl dass gegen den Befehl war.“ „WAS FÜR EIN BEFEHL!?!“, schrie ich dazwischen und wollte mich dazwischendrängen, doch Ray und Max umklammerten mich und verhinderten mich damit. Cherry schaute zwar zu uns, schien an uns keinen Spaß mehr zu finden und verpasste Mum noch einen Tritt ins Gesicht und ihr blondes Haar fiel wie ihr Kopf zur Seite. Einige der Jungs erschraken, als man ihre dicke Narbe sehen konnte, die von der Stirn über das rechte Auge und Wange ging. Was dachte ich eigentlich, als ich die Narbe sah. Was...

Megami-sama, bitte, bitte, lass sie in Ruhe, bitte, hör auf Mum zu schlagen, sie hat doch nichts getan, Mum und Papa haben doch geheiratet, bitte, dass ist doch nicht böse, BITTE, BITTE, HÖR AUF, MEGAMI-SAMA, BITTE

Ging mir dabei durch den Kopf? Und, wenn ich für en Moment ehrlich zu mir war – war ich doch genauso. Hatte ich die Bladebreakers nicht auch verlassen, ohne einen Grund zu nennen und mich schrecklich verhalten, damit sie mich vergaßen?

Ich wusste doch, dass Mum nicht so sein konnte. Wieso war mir nie in den Sinn gekommen, dass sie mich... wohlmöglich... beschützen wollte?

„Mum! Stimmt das?!“, rief ich ihr zu, ich wollte wieder auch auf sie zulaufen und schlug dabei Max von mir weg, aber Kai hielt mich fest. „Hat Megami dich gezwungen zu gehn?“

Langsam hob sie den Kopf in meine Richtung, ihre Narbe war wieder verdeckt, aber man konnte ihre Tränen sehen, die schwaches Mondlicht reflektierten. Und auch wenn sie lächelte, hatte ich noch nie so ein trauriges Gesicht gesehen, schon gar nicht bei ihr und die Augen schienen in einem traurigen Blau.

„Ja... Man hatte mich gezwungen. Megami und der Rat der Cherubim hatte gesagt, ich soll verschwinden. Ich konnte nicht einmal meinen Mann beschützen, wie sollte ich das dann bei meinem Kind? Es stimmte eben, wir von der ersten Generation haben nicht das Recht, den Namen »Engel« zu tragen. Wir wurden ohne das Wissen unserer Herkunft aufgezogen, wir sind in den Augen des Himmels nicht brauchbar... Aber ich hoffe, bei euch wird es anders sein. Und du hast die Bladebreakers, Kisa. Das ist alles hier ist nur ein mieser Komplott, es steckt viel mehr dahinter. Das ihr aufeinandergetroffen seit war kein Zufall. Es ist das »Sandalphon-Projekt«!“ „Davon träumst du!“, schrie Cherry, zog ihren Revolver aus einer der großen Hosentaschen und schoss, doch sie verfehlte meine Mutter, die aufgestanden und auf sie zurannte und sie mit dem Ellenbogen rammte. Cherry verlor dabei den Halt und fiel vom Gerüst, meine Mutter packte sie aber an der Jacke und zog sie mit sich.

„SERENITY!!“ „MUM!!“, schrieen wir ihr hinterher und rannten an den Rand des Gerüstes. Doch als wir hinunterblickten, war keine von beiden mehr zu sehen. Sie lagen nicht auf dem Boden, noch hörte man etwas von ihnen. Sie waren beide verschwunden.

„Mum...?“...

Allein gelassen

Zum Thema: Das Ende – der erste Akt

Wahrscheinlich wurde ein Happy End erwartet, aber ich hatte mich anders entschieden xD Der Gedanke bei einer neuen Staffel sollte kein „neuer“ Lebensabschnitt sein, sondern der Nächste. Nebenbei lief die Piano Version von „Aerith´s Theme“ und, Alter, ich wurde schon etwas melancholisch xD (hört´s euch an, DAMN!)

Die Reise klingt wahrlich etwas banal, aber dahinter steckt mehr. Aber dafür gibt es ja den Epilog ^,^

Ich danke an der Stelle schon mal allen Lesern, Favos und besonders den Kommischreibern Q^Q Ich hoffe ich seh noch ein paar im Epilog und in der nächsten Staffel: Last Angels Promies (wer möchte, dass ich Bescheid sage, kann sich gern melden)

[EDIT]Danke liebe Freischalter. Ich weiß, ich mache wegen den Briefen Umstände. Wenn man allerdings nicht eben genau sieht, wie die Kapitel später aussehen, wenn sie hochgeladen sind, ist es etwas schwer die Fehler ordentlich auszubügeln. u_u
 

Act 28- Allein gelassen
 

„Immer noch nichts?“

Mr. Dickensons Miene blieb unverändert und obwohl es ein kalter Tag war, herrschte eine unerklärliche Hitze in seinem Büro und er rieb sich mit einem Taschentuch über die Stirn.

„Leider nicht“, antwortete er nach einer langen Pause. „Sein Blick wanderte zu Sacré, der in seiner menschlichen Form und nem Gips an linken Arm neben ihm stand.

„Obwohl wir schon alles abgesucht haben. Wohlmöglich hatte diese Cherry versucht sich beim Sturz weg zu teleportieren und der Sog, der dabei entstand, hatte sie mitgerissen.“ „Also ist Serenity mit in die Hölle gezogen wurden?“, fragte Kenny unter höchster Sorge, aber Mr. Dickenson verneinte. „Nicht unbedingt. Durch die entstehende Verzerrung des Raumes könnte sie weiß Gott wo gelandet sein. Vielleicht in der Hölle. Oder irgendwo anders auf dieser Welt... Wir wissen es nicht.“ „Ich verstehe...“, seufzte ich, und mein Kopf sank immer weiter, als hätte ich etwas schweres darauf sitzen. Dabei... Dabei hatte ich endlich begriffen, was Mum eigentlich durchgemacht hatte und wie unbeschreiblich gemein ich zu ihr war. Und es tat mir so unendlich Leid.

Mr. Dickenson bemerkte mein gequältes Gesicht und bemühte sich zu einem Lächeln.

„Aber ich werde so schnell wie möglich den anderen Organisationen eine Nachricht zukommen lassen. Heutzutage können wir unser Suchgebiet erweitern und schnell miteinander kommunizieren... Nicht so wie damals... Aber versprechen kann ich nichts.“ „Und was ist... im schlimmsten Fall?“, fragte Ray überaus taktvoll, während sein Blick auf mir ruhte. „Kann das auch passieren?“ „Das darf man nie ausschließen, Ray. Aber wir haben schließlich noch keinerlei Ergebnisse, vielleicht finden wir sie ja. Nachdem sie solange weg war, kann sie nicht gleich wieder verschwinden. Ha, ha...“ „Das war jetzt wirklich sonderlich witzig...“, meinte ich nur, aber mein Ton klang fast schon verärgert. „Entschuldige... Und außerdem haben wir da noch ein weiteres Problem“, sagte der alte Mann schließlich trübselig und sein Blick wanderte nun zu Sacré. „Du wirst ziemlichen Ärger bekommen, wahrscheinlich vor Gericht landen. Was hast du dir dabei gedacht, Sariel?“ „Ich weiß, meine Taten sind nicht wieder gut zu machen. Cherry erfuhr von meiner heimlichen Liaison mit jemanden der Throne, obwohl der direkte Kontakt zu ihnen verboten ist. Wir sollten Cherry, dafür, dass sie nichts verriet die Sefirot-Früchte bringen, die so sagt man, an den neun Sprösslingen vom Baum des Lebens wachsen, der selbst die sogenannten »Kether-Früchte« trägt. Aber abgesehen vom Baum des Lebens sind alle anderen Bäume irgendwo in unserer Galaxie versteckt und nur Engel vom Rang der Throne wissen wo... Also öffnete sie die Tore, während ich die Dämonen deckte und selbst auch auslieferte. An Cherry so auch an Boris. Er hat den Kindern die hochverdünnte Subtanz der Früchte verabreicht, um so ihre Power zu verstärken.“

Langsam schien uns allen ein Licht aufzugehen. Natürlich. Die Binah-Früchte, also die vom Baum der Erkenntnis hatte Cherry also von Sacré. Deswegen kam er auch damals zu unserer Rettung, als Cherry uns die Falle stellte. Er hatte es von Anfang an gewusst.

Und Boris schien ne Art Doping-Mittel damit kreiert zu haben und wahrscheinlich machte dies genauso süchtig. Wohlmöglich war dies der Hauptgrund dafür, dass die Jungs die Abtei nicht verließen und willenlos taten, was man ihnen sagte.

„Aber auch wenn wir beide Opfer einer Erpressung wurden, es bleibt eine Sünde und ist unverzeihlich. Ich hoff, wenigstens ihr könnt mir noch einmal vergeben.“ „Sacré, du musst uns nicht darum bitten“, entgegnete ihm Max lächelnd. „Wir können dich verstehen und hätten nicht anders gehandelt.“ „Also hör auf dir Vorwürfe zu machen. Wir sind nicht böse auf dich, nicht im geringsten“, beendete Ray Max´ Satz, doch irgendwie schien Sacré noch immer nicht erleichtert. „Und Tsubasa? Wusste sie davon? Immerhin hat Cherry...“, fragte Kenny, wurde aber von dem Engel unterbrochen. „Nein, ich hab ihr kein Wort davon erzählt. Dass sie in der Hölle war, hatte andere Gründe, die ich selbst nicht kenne. In der Akademie, wo sie lernt und auch meine Vorgesetzten sagten mir, es handelte sich dabei um einen geheimen Auftrag, denn unsere Königin ihr persönlich erteilte. Keine Ahnung, was dies bringen sollte, nur wusste ich, dass er unheimlich gefährlich war. Der Zutritt in der Hölle ist verboten, unsere Kräfte verlieren fast ihre ganzen Wirkung, die Umwelt und die Luft ist Gift für uns. Es hätte sie schlimmer erwischen können.“ „Ist aber nicht so. Sie lebt, dass ist wichtig“, meinte Kai auf eine recht plumpe Art. „Aber kannst du dir vorstellen, was der genaue Sinn hinter dem Auftrag war? Kannst du dir vorstellen, was sie eventuell gesucht hat?“ „Ja. Sie hat Luzifer gesucht.“

Die rätselhafte Hitze im Raum schien plötzlich verschwunden und zumindest in mir stieg der Wunsch nach nem wärmeren Pullover auf, so kalt wurde es plötzlich.

»Luzifer« war uns allen ein Begriff, mir wie den Jungs, berühmt und gefürchtet. Er hatte Gott verraten, die Dämonentruppen geführt und wurde verurteilt. Das war allerdings das erste Mal, dass ich ihn in Verbindung mit uns hörte. Wie so manche Engelsgeschichten galt er angeblich als Legende oder Mythos, hatte man uns kleinen Wichten von Mischlingen erzählt. Doch jedes Märchen hatte so seine Fakten, wie es schien.

„Kinder, ihr solltet jetzt gehn. Sacré ist erschöpft und es ist spät. Und Kisa, ich hab deinem Onkel versprochen, dass du heute nach Hause kommen sollst.“ „Aber... Mr. Dickenson...“, sagte Tyson eingeschüchtert von dem versteiften Lächeln, dass der ältere Mann auf dem Gesicht hatte, während er uns demonstrativ aus seinem Büro schob. „Ihr solltet euch sputen, Kinder, bald wird es dunkel und so spät solltet ihr nicht mehr unterwegs sein.“ „Es ist aber noch nicht mal fünf Uhr!“, motzte Tyson noch einmal, redete aber nur noch mit der so eben zugeknallten Tür. „Sehr verdächtig...“, brummte Kai nach einem langem Schweigen. „Er verheimlicht was... In dem Moment, als Sacré »Luzifer« erwähnte würde er plötzlich so abwesend.“ „Ob das eventuell auch... mit der Abtei zusammenhing?“ „Ahr, wenn interessiert das?“, keifte ich Max mehr oder weniger ungewollt an. „Die Abtei ist doch eh nicht mehr und Boris ist im Knast! Außerdem haben wir andere Probleme...“ „Du meinst, DU hast Probleme.“ „Kai!“ „Korrigiere mich, aber liegt deine Tante nicht im Koma, Ayako wird von den Engeln gemobbt und deine Mutter ist gestern Abend verschwunden. Wir haben kaum etwas damit zutun. Projiziere keine Probleme nicht auf unseren Alltag.“ „Tut mir Leid... Es...“ „Komm, du weißt, wie Kai das meint“, lachte Tyson mich an. „Kai gibt nur zu harte Kritik. Wir sind Freunde und wir helfen uns gegenseitig.“ „Aber Kisa muss auch alleine klarkommen. Gerade weil wir ihr helfen sind doch die Engel dagegen.“ „Da hat Kai nicht unrecht“, seufzte ich geknickt und setzte mich in Bewegung und plötzlich wirkte auch Kai irritiert. „He, wo geht´s du hin?“ „Ich... geh nach Hause...“ „Warum?“ „Ich.. brauch Zeit... zum nachdenken. Außerdem kann ich nicht ewig bei Max wohnen.“ „Komm, nur weil Kai eben so fies war!“, verteidigte Ray mich und Tyson stimmte lauthals zu. „Los Kai, sag Entschuldigung! Kisa ist immerhin deine Freundin, so was sagt man nicht.“ „Nee, Tyson... Kai hat Recht.“ „Nun.. ich hatte eigentlich damit gemeint, dass du dich aufraffen sollst und auch alleine im Leben vorankommst... Dass du jetzt verschwinden sollst, davon war nicht die Rede“, meinte Kai mit hängender Miene. „Schon gut... Meine Familie freut sich, wenn sie mich sehn. Ich hol meine Sachen Morgen, Max...“

Und letztendlich ging ich doch, ohne sie anzusehen und ohne mich zu verabschieden. Ich hatte einfach keine Lust mehr auf das alles oder irgendwas davon zu hören. Ich weiß, ich müsste mich mehr zusammenreißen, konnte es aber nicht. Ich konnte mir nicht verzeihen, dass ich so gemein zu meiner eigenen Mutter war, dass ich von so wenig ne Ahnung hatte und damit auch noch andere mit reinzog. Es war zum kotzen!

Ich freute mich auch nicht wirklich, als ich durch die Tür trat und schon im Flur meinen Onkel sah und wie daraufhin auch Ayako mit Seiji (er schien nach ihr sehen zu wollen, sie hatte ja auch ne Weile bei ihm gewohnt) und Teru vor mir stand. Ayako weinte Freudentränen und nahm mich in den Arm, doch ich war nicht so fröhlich. Ich kam mir wie eine Last vor.
 

Ich war zwar am nächsten Tag zur Schule gegangen und ich hatte auch gleich viele verwunderte Blick geerntet, schließlich war ich so plötzlich wieder da, wie ich verschwunden war. Es hatten in der Zeit viele skurrile Gerüchte die Runde gemacht (das heftigste Gerücht, was ich gehört hatte, war dass ich angeblich von Kai schwanger gewesen sei und, da meine Familie ja so religiös war musste ich ins Ausland und abtreiben. Wer hatte sich dass ausgedacht, Himmel noch mal?), mit denen ich aber nicht wirklich konfrontiert wurde. Rika war die einzige meiner Freunde, die direkt zu mir kam und mit mir sprach, doch ich reagierte ziemlich kaltherzig auf sie und es tat mir schon fast Leid. Yochel hatte ich nur einige Mal von weitem gesehen, er winkte mir immer wild zu, aber hauptsächlich versuchte er wohl Kazue davon zu überzeugen, mit mir zu reden. Aber auch sie blieb kalt wie Eis. Sollte sie, ich war froh, wenn mich die Leute an diesen Tag einfach ignorierten.

Der Unterricht hatte sich gezogen wie Kaugummi, es war unerträglich und ich war öfters davor einfach aufzustehen. Ich hätte doch noch einen Tag zu Hause bleiben sollen, meine Gedanken hingen so stark an den Jungs und an Mum und schaute dabei nur den letzten Blättern zu, die von dem kalten Novemberwind von den Ästen gerissen wurden. Als dieser Schultag endlich zu Ende war, war ich eine der Ersten, die das Klassenzimmer verlies. Rika wollte zwar noch mit mir reden, aber ich ließ sie stehn. Ich wollte unbedingt noch zu Max, ehe es dunkel wurde meine Sachen holen und mich irgendwie bei ihnen entschuldigen doch als ich in den Laden trat war es erst ziemlich still. Ich dachte schon, es sei niemand hier, bis Max´ Vater plötzlich aus dem Lagerraum trat und ich mich zu Tode erschreckte.

„Ah, Hallo. Sorry, dass ich dir so einen Schrecken eingejagt habe.“ „Tun sie d-das nie wieder...“, bibberte ich noch ein wenig eingeschüchtert, er selbst grinste noch etwas schadenfroh. „Schon gut. Du bist sicher wegen deiner Sachen hier.“ „Ist Max auch da?“, fragte ich daraufhin und erwartete eine schnelle Antwort, doch er zögerte. „Nein...“ „Und wo ist er? Ich wollte mit ihm reden.“ „Wie? Das weißt du nicht?“, fragte Max´ Vater und nur langsam und unverständlich schüttelte ich den Kopf. „Ähm... Wissen Sie, wo er hin ist.“ „Heute Morgen war er auf dem Weg zu BBA, aber du wirst ihn sicherlich nicht mehr er... HEY, WARTE!!! DEINE TASCHE!!!“, rief er mir nach und ich riss sie ihm aus der Hand, ehe ich unhöflicher Weise aus dem Laden rannte. Es war ne spontane Reaktion gewesen, ich wusste auch nicht, warum ich erst um zwei Ecken rennen musste, um mal darauf zu kommen vernünftig zu handeln. Und da mein Handy bekanntlich nie funktionierte, lief ich zur nächsten Telefonzelle um von dort aus Mr. Dickenson zu erreichen. So wie Max´ Vater es gesagt hatte, klang es, als sei etwas großes im Gange, von dem ich nichts wusste.

Am Ende der Leitung erwartete mich allerdings nur Mr. Dickenson´s Sekretärin, die mich mit höflicher Stimme begrüßte.

„BBA Hauptsitz Tokio, Mr. Dickenson´s Büro, Hallo?“ „Hi, hier spricht Kisa Misaki, ich bin von den Bladebreakers. Ist Mr. Dickenson vielleicht grad in der Nähe.“ „Tut mir Leid, Mr. Dickenson ist seit heute Mittag nicht mehr hier. Er ist mit den Bladebreakers fortgegangen, doch kann ich den genauen Zielort gerade nicht nennen. Wieso sind Sie denn nicht dabei? Hallo?“, fragte sie noch einmal und noch ein zweites, drittes Mal, aber ich hörte sie kaum und legte dann einfach auf. Was sollte dass denn heißen, fortgegangen?

Nachdenklich schaute ich zum Himmel auf und warf noch ein paar Münzen in den Automaten, um auf Kai´s Handy anzurufen. Doch er ging nicht ran. Bei ihm zu Hause probierte ich es erst nicht, bei meinem Glück hätte ich nur seinen Großvater an der Strippe gehabt.

Vielleicht stimmt es, was die Sekretärin sagte. Aber wo sollten die denn sein? Und OHNE MICH?! Die konnten sich doch nicht einfach verpissen, ohne mir was zu sagen. Oder...? Nein, das konnten sie wirklich nicht machen. Das würden sie nicht wagen.

Mein letzter Hoffnungsschimmer war schließlich das Dojo, indem Tyson lebte und auch Ray zu Zeit. Zumindest einer von beiden musste da sein, nicht unbedingt beide, aber zumindest einer der mir die Sache erklären sollte. Irgendjemand!

Das Dojo hatte ich schnell erreicht, war schließlich den ganzen Weg dorthin gerannt und übersah dabei Tyson´s Großvater, der draußen kehrte. Beinah hatte ich ihn sogar überrannt, was mir aber im ersten Moment egal war. Ich rannte durchs Haus und riss jede Tür auf, rief immer wieder nach Tyson und Ray, doch es tat sich nichts.

„Tyson... Ray? Hallo?“ „Hey, du könntest wenigstens mal Hallo sagen. Oder sich entschuldigen!“, meckerte Tyson´s Opa, als ich wieder vorne am Eingang angelangt war. „E-Es tut mir Leid, Herr Granger. Aber wissen Sie, wo Tyson und Ray sind? Ich such alle meine Teamkollegen, aber ich erreiche niemanden.“ „So was, hat dir der Grünschnabel nicht Bescheid gesagt?“ „Ja was?“, fragte ich ungeduldig und verzweifelt. „Sie sind heute Morgen alle weggefahren. Oder geflogen, so genau weiß ich es nicht. Dieser Mr. Dickenson von der BBA hat sie alle auf eine Trainingsreise geschickt. Ich ging davon aus, dass du auch dabei wärst, du gehörst doch auch zum Team.“ „Ja... Das dachte ich...“, säuselte ich unverständlich vor mich ihn. Sie waren also wirklich fort. Ne Trainingsreise...? So schnell? Hatten sie es wohlmöglich schon länger geplant und wollten mich von Anfang an nicht dabei haben?

Benommen bedankte ich mich bei Tyson´s Großvater, er ließ mich nur ungern gehn, hatte aber keine andere Wahl. Ich ging einfach weiter, die Straße runter und versuchte meine Gedanken immer noch zu ordnen.

Die Jungs hatten sich einfach aus den Staub gemacht und hatten mich hier einfach sitzen lassen. Was hatten sie sich gedacht? Ich brauchte sie doch... Warum gingen sie gerade, wo ich sie am meisten gebraucht hatte? Ich verstand es nicht? Oder... Oder war es letztendlich doch so gewesen, wie Megami immer gesagt hatte? Das...

Irgendwann verlassen sie dich doch!

Ich wirklich irgendwann allein dastehen würde und alle meine Freunde weg waren. As konnte doch gar nicht sein. Das! Konnte! Nicht!...

Der dumpfe Aufschlag meiner Tasche mit dem Boden hatte meine Gedankengänge kurz unterbrochen und mit einem nun ziemlich leeren Schädel starrte ich darauf, ehe ich mich sehr langsam bückte und die Sachen wieder reinstopfte, die herausgefallen waren, ziemlich langsam und steif, ich wirkte wie ein Roboter.

Schließlich hielt ich etwas in der Hand, was mir unbekannt war. Ich hielt einen großen, weissen Umschlag in der Hand und hielt ihn gegen die Sonne, die größten Teils hinter ein paar Wolken verschwunden war. Ohne darüber zu grübeln, ob dieser überhaupt für mich war riss ich ihn auf und zog mit einem kräftigen Rück das zusammengefaltete Stück Papier heraus.

Auf dem Blatt waren mehrere Absätze ich verschiedenen Schriften und anfangs überflog ich ihn kurz und merkte am ende, was das für ein Brief war. Dann las ich ihn mir genauer durch...
 

Hey, Kisa...
 

Bestimmt wir du tierisch sauer auf uns sein, wenn du dass hier gelesen hast.

Aber Mr. Dickenson meinte, so sei es besser und wahrscheinlich hatte er Recht.

Wir waren uns darin alle einig und wollten uns mit diesem Brief verabschieden.

Direkt hätten wir uns es nicht getraut und nicht die richtigen Worte gefunden.
 

Mr. Dickenson schickte uns auf eine Trainingsreise (Nein, frag nicht nach dem genauen Grund) und sagte, wegen deiner familiären Probleme und denen im Himmel, sollten wir dich hier in Tokyo lassen.

Auch wenn wir ihm zugestimmt haben, glaub uns, die Entscheidung fiel uns nicht leicht – an der Stelle erkannte ich den schnell hingeschrieben Satz in Rot mit Tyson´s Schrift: »Du hättest Kai sehen müssen, der war richtig traurig!!!« und nem komischen Smiley daneben – und eigentlich wollten wir es dir sagen... Aber es hätte den Abschied nur unerträglicher gemacht.
 

Du hast alles Recht der Welt wütend zu sein und wir nehmen es dir nicht mal übel. Wir sind echte Schweine.
 

Wir wissen auch nicht, wann wir wiederkommen. Vielleicht in ein paar Wochen.

Oder Monaten. Wir wissen es nicht.

Aber wir werden dir schreiben, wenn wir glauben, dass du dich wieder abreagiert hast.

Wir hoffen alle, dass du uns vergibst. Nicht heute oder Morgen.

Aber irgendwann und dass du dich auf unsere Brief freust.
 

Deine Freunde

Tyson, Max, Kenny, Ray, Kai
 

„Diese... Diese Schweine... Sie...“, schlurzte ich und zog die Nase hoch, um den Kloß im meinem Hals los zu werden und die Tränen einzuziehen. Sie hatten mich einfach zurückgelassen... Sie waren wirklich weg und das ohne mich. Und außer einem blöden Brief war ihnen nichts eingefallen. Am liebsten hätte ich diesen blöden Zettel zerknüllt oder zerrissen.

Im Umschlag erkannte ich allerdings noch etwas und zog es heraus. Schließlich hielt ich ne Karte in der Hand, eine, die man für Einladungen oder Geburtstagsgrüße benutzte. Ursprünglich war auf der Vorderseite eine Hello Kitty gewesen, doch jemand hatte ihr mit einem dünnen, schwarzen Filzstift zwei Strich über die Augen gemalt, damit sie böse schaute, ebenso ein kleines Maschinengewehr in der Hand, so dass sie aussah wie ihre Schwester die Good Bye Kitty. Ich betrachtete sie erst neugierig bis ich sie schließlich aufschlug und auch gleich Kai´s Schrift erkannte.
 

Denk nicht dran zu heulen, wenn du den Brief gelesen hast.

Du bist schließlich kein kleines Kind, also benimm dich auch entsprechend.

Du wirst ja eine Zeit lang auch ohne mich klarkommen.

Ich hatte für einen Moment tatsächlich bedenken, aber du bist ein

starkes Mädchen und musst nicht immer an unserem Rockzipfel hängen.
 

Also... Kopf hoch. Und enttäusche mich nicht.

Wenn ich wiederkomme, will ich dich wieder lächeln sehen.

Verstanden, kleiner Katastrophen-Magnet?
 

Kai
 

„Ach Kai...“

Dicke Tränen rollten über mein Gesicht und die Schrift verschwamm vor meinen Augen. Ich klappte die Karte zu, erkannte die kindlich gezeichnete Katze kaum noch und drückte die Karte an mein Herz. Und ich fing an zu wimmern und laut zu flennen.

Solche Idioten. Wie kamen sie bloß darauf, dass ich allein klarkommen würde? Diese dämlichen Blödmänner!

Jemand riss mir plötzlich den Brief und die Karte aus der Hand und als ich denjenigen gerade für diese Frechheit anschreien wollte, erkannte ich Rika neben mir. Etwas neben mir starrte ich sie an und griff nach dem Brief, aber sie hielt sie weiter von mir weg und schüttelte den Kopf, dabei legte sie behutsam die Hand auf meine Schultern.

„Es ist... jetzt gut... Okay?“, fragte sie, doch viel ihr der Satz, wahrscheinlich wegen ihrem Mangel an Selbstbewusstsein unglaublich schwer. „Sie hat Recht. Heulen bringt eh nichts“, hörte ich Yochel sagen. Als ich zu meiner linken schaute, sah ich ihn wie er den Zigarettenrauch in die Luft blies. Ich wartete darauf, dass er noch was sagen würde, aber er zog wieder nur an seiner Kippe. Schließlich trat er einen Schritt zur Seite, nachdem ich ihm genervte Blicke zugeworfen hatte, machte den Blick auf meine angeblich beste Freundin frei, die mit verschränkten Armen und mit demselben genervten Blick erst Yochel anschaute.

„Kazue...?“ „Dein nerviger Cousin hat mir erzählt, dass du eigentlich nur die Sachen holen wolltest, aber nicht mehr aufzufinden warst. Also stimmt es, was man sagt. Es... tut mir Leid.“ „KAZUE!!!“, brüllte und flennte ich zugleich und rannte ihr in die Arme, meine Freundin streckte ihre auch gleich nach mir aus um mich aufzufangen. Ihr Griff war fest und ihre Finger waren tief in meinem Haaren vergraben, während ich zu kläglich heulen angefangen hatte.

„Warum machen die das? Diese blöden Spinner. Sie schreiben, ich soll nicht weinen, dabei wissen sie doch, dass ich an ihnen hänge. Diese Spakos sind so verdammt dämlich!“ „Hey... Hör auf zu jammern... Sie... haben es nur gut gemeint.“

Verwundert saß ich langsam zu ihr auf, wenn ihr Bild auch noch leicht verschwommen erschien durch die Tränen. Hatte sie die Jungs nicht gehasst, so schlecht, wie sie über sie gesprochen hatte. Tat es ihr etwa auch Leid?

Kazue schmunzelte bei dem Gesicht, das ich zog.

„Findest du nicht? Sie sind doch deine Freunde... Ich bin auch deine Freundin und hätte nicht anders gehandelt.“ „Weil du auch dumm bist, kein Wunder!“, keifte ich scherzeshalber und schubste sie sachte und Kazu lachte. Doch sie wurde wieder schnell sentimental als sie zu mir blickte, da ich wieder kurz davor zu weinen. Rika´s warmen Hände umklammerten meine und Yochel drückte mich an seine Brust, als ich wieder zu Schlurzen anfing.

„Recht haste ja... Spakos sind sie schon... Aber liebenswerte Spakos. Sie hängen an dir. Und irgendwann kommen sie wieder angekrochen. Die können dich kleines Ding ja nicht allein lassen.“ „Ihr drei habt aber auch ne ziemliche Meise...“, lachte ich wieder und nun war es Kazue, die mir nen Schubs verpasst, doch umarmte sie mich gleich darauf und ich erwiderte ihre Umarmung. Rika lächelte, als sie uns so sah und Kazu und ich streckten noch unsere Hand aus um sie ebenso zu umarmen. Und so standen wir vier hier, mal wieder auf uns selbst gestellt, traurig, aber irgendwie auch glücklich.

Und ich dachte wieder an Kai´s Worte. Genau, ich würde es schaffen... Irgendwie schon. Ich würde warten. Irgendwann würden sie wiederkommen...

„He... Schaut mal“, sagte Rika und hob den Zeigefinger. Überrascht schauten ich, Kazu und Yochel auf und ich war für nen Moment ziemlich baff. Ich hatte die Farbe, die Augen und die markante Musterung der Federn gleich erkannt, auch wenn mir erst nicht einfiel, woher ich sie kannte. Aber doch, ich hatte sie schon mal gesehen. Das war doch dieselbe, die mal an Max´ Fenster stand und uns ne Heidenangst eingejagt hatte.

Da saß sie, die schwarze Eule, zusammen mit einer weissen Taube. Sie starrten mich an, saß ruhig da, als wären sie aus Stein. Und ebenso wie die Eule hatte auch die Taube einen so vielsagenden Blick, der einem durch Mark und Knochen ging.

„Kann es sein... Seit ihr beiden Engel?“

Eine Antwort kam keine. Beide breiteten ihre Flügel aus und flogen mit dem Wind, der in diesem Moment aufwehte davon, während wir ihnen hinterher sahen, wie sie gen Himmel flogen und zwei ihrer Federn zu uns herabsegelten...

Versprechen

Irgendwo, außerhalb von Raum und Zeit, kaum für Engel und Dämonen, für Menschen nur bedingt erreichbar. Ein Ort, furchteinflössend und harmonisch zugleich. Hades, das letzte große Reich der göttlichen Schöpfung.

Doch in dieser Welt, die, abgesehen von den großen Flüssen Styx und Acheron, die durch das ganze Reich zog, wie eine unheimliche Unterwasserhöhle wirkte, befand sich kein Leben, wie in den anderen drei Reichen. Nein, nicht ganz. Tatsächlich gab es in Hades wenige Lebensformen. Engel.

Irgendwo im Hades saßen sie in einem finsteren Raum, mit nichts außer einem Tisch aus feinstem Marmor und für jeden der beiden einen Stuhl. Über dem Tisch hatte sich etwas, was Ähnlichkeit mit Nebel hatte angesammelt und in ihrem Inneren konnte man die Person erkennen, die von beiden beobachtet wurde. Die Personen, zwei mit dunkler Haut und mit rabenschwarzem Haar, ein Mann und eine Frau, zwei Engel, sowohl gut als böse. Fortuna und Letum... Schicksal und Tod.

„Hach, es ist traurig...“, seufzte die Frau, die den Titel »Engel des Schicksals« trug und starrte mit mitleidigen Blick auf das Bild ihres Opfers. Es ist Kisa gewesen, die ihre Welt nicht mehr zu verstehen schien und sich immer noch fragte, wo ihre Freunde, vor allem IHR Freund hingegangen waren.

„Wir hätten uns etwas taktvolleres einfallen lassen sollen, oder Letum?“ „Warum sollten wir? Das alles wär doch wieder nur auf nem kitschigen Blah-Blah hinausgelaufen und auf so was hab ich keinen Bock!“ „Ich mag aber Kitsch.“ „Hör zu, Schwesterherz... Er wollte, dass wir ihn von ihr trennen und das haben wir getan. Wie, war uns überlassen. Wir haben unseren Job gemacht und damit basta.“ „Aber so richtig war es auch nicht. Aber klar, das so ein Wanabe-Gangster wie du so was sagt.“ „Boah, du weißt ja nicht mal, wie man das schreibt!“ „Ladies... Ich unterbreche eure Unterhaltung ja nur ungern...“, sagte die Stimme einer dritten Person, die so eben Hades betreten hatte und aus dem Schatten trat. Es war Voltaire Hiwatari, der die Diskussion der beiden unterbrochen hatte und nun vor ihnen stand.

„Ladies...?! Das hab ich jetzt mal schwer überhört.“ „Nun sei doch mal still, Bruder. Es freut mich dich mal wiedersehen zu dürfen, Voltaire. Was verschafft uns die Ehre deines seltenen Besuches?“ „Nichts Positives, Fortuna, soviel soll gesagt sein. Ich hab ein Hühnchen mit euch zu rupfen!“, sagte er nun etwas wütend und holte einen Zettel hervor. „Das hat mein Enkel auf seinem Schreibtisch liegen lassen:

»Hallo Großvater, Mr. Dickenson hatte die spontane Idee uns auf ne Trainingsreise zu schicken. Keine Ahnung was das soll, bin jedenfalls einige Zeit nicht da. Ich schreib dir dies nur, da Kisa meinte, durch eine gute Tat pro Tag würden man sich besser fühlen. Das hab ich hiermit getan und ich fühle mich keineswegs besser, also wird dass das erste und letzte Mal sein, dass ich dir eine Nachricht zukommen lasse. MfG, Kai.«“ „Wie süß. Er hat dir einen Brief dagelassen“, entgegnete ihm der Engel des Schicksals und lächelte. „Hat er auch was süßes aufs Papier gemalt?“ „Mach dich nicht über mich lustig! Diese Trainingsreise ist doch auf euren Mist gewachsen!!!“ „Du wolltest doch, dass wir die Kiddies wegschicken. Bitte, haben wir gemacht“, erklärte Letum, der Engel des Todes halbherzig.

„Aber so was Unkreatives? Ich bin von euch beiden besseres gewohnt. Und wie soll ich so weiterhin ein Auge auf ihn werfen?“ „Wir standen unter Zeitdruck!“, zischte die schwarze Frau wütend. „Hättest du nicht ins Schicksal gepfuscht, hätten wir uns diese Arbeit sparen können.“ „Hättet ihr euren faulen Hintern mal in Bewegung gesetzt, hätte ich auch nix pfuschen können. Im Gegensatz zu euch beiden, mach ich was sinnvolles.“ „Pah! Sinnvolles!!!“, lachte der Engel des Todes schadenfroh. „Die Weltherrschaft mit gefallenen Mutanten und Plastikkreiseln an sich reißen. Überaus sinnvoll.“ „Und du, Letum?! Was hast du die letzten fünfzehn Jahre sinnvolles getan, außer Seelen einzusammeln?“ „DAS ist wenigstens sinnvoll! Immerhin ist es ne heilige Aufgabe, die mir von Gott persönlich beauftragt wurde.“ „Uh, von Gott persönlich! Denkst du vor einem niederen Grigori wie dir hätte ich Angst?!“ „Du hast es grad nötig über den Status Anderer herzuziehen, Mischling!“ „Nun hört auf, alle beide! Das alles hier ist doch vollkommen unnötig“, mischte sich Fortuna ein und schlichtete damit den Streit, indem sie beide Hände auf dem Marmortisch klatschte. Voltaire und Letum sahen sie erschrocken an.

„Wir haben andere Sorgen. Die Ereignisse in Russland haben alles durcheinander gebracht. Die Zeit ist verdreht, zwei Siegel sind zerbrochen und die Schicksalsfäden entgleiten mir.“ „Jetzt bin ich also doch Schuld...“, murmelte Voltaire. „Wenn du es so ausdrücken möchtest...“, sagte Fortuna, versuchte dabei taktvoll zu klingen, doch entgegnete ihr Voltaire, trotz ihrer Vorsicht mit Zorn.

„Was hätte ich denn machen sollen?! Irgendjemand muss diesen Irren aufhalten! Auf die Wächter ist kein Verlass und die Engel kann man auch vergessen. Außer mir bleib doch niemand! Vor allem darf er Kai nicht bekommen. Nicht ihn auch noch...“

Voltaire verstummte und weder der Engel des Schicksals noch des Todes wagte etwas in dem Moment zu sagen. Alle beide kannten die Umstände und jene Dinge, die Voltaire geprägt und zu machen unverzeihlichen Dingen geführt hatten.

Ich flehe euch an! Gebt sie mir zurück!

Dennoch – sie waren unverzeihlich gewesen und keiner der beiden hatte dafür größeres Verständnis.

„Sag Fortuna… Wie lange können wir es damit hinauszögern?“ „Schwer zu beurteilen... Mit der Beziehung, die die beiden führen... Zwei Jahre höchstens“, erklärte sie. „Das ist immer noch zu früh“, meinte der alte Mann besorgt. „Hast du keine Idee, Letum?“ „Doch hab ich. Sag Kai die Wahrheit, Mann!“ „Niemals!!!“, schrie er sofort und wurde blass im Gesicht. „Wenn ich Kai erzähle, dass er... Und ich... Ahr, er würde mir nicht einmal glauben! Wenn ich ihm alles erzählen würde... Das verkraftet er nicht. Er ist deswegen schon einmal fast zu Grunde gegangen. Ich muss mir was Neues einfallen lassen. Irgendwie muss ich diesen Irren aufhalten.” „Und wie?“, meinte Letum nur spöttisch. „In den letzten 5000 Jahren hat kein einziger Engel ihm auch nur ansatzweise die Stirn bieten können. Wie willst du das in deinem Zustand schaffen? Allein schon, weil du im Oberstübchen eh nicht mehr richtig tickst und du Boris hast ziehen lassen.“ „Das hätte man auch höflicher formulieren können!“, meinte Fortuna empört und schüttelte nur fassungslos den Kopf. „Lass ihn, Fortuna. Schließlich kann er nichts für seinen Mangel an Taktgefühl“, lachte Voltaire. „Hey! Kümmer du dich lieber um deine Pläne.“ „Oh, das werde ich... Und dieses Mädchen steht ganz oben auf meiner Liste. Ich muss sie loswerden.“ „Voltaire, findest nicht, dass du zu hart zu dem Kind bist?“, fragte der Engel das Schicksals. „Sie kann nichts für das alles hier, genauso wenig wie Kai. Keines dieser Kinder hat sich die Bürde gewünscht, die man ihnen aufgetragen hat. Außerdem ist Kisa doch Will´s Enkelin. Was denkst du was er sagen würde, wenn er wüsste, dass sein bester Freund seine Enkelin zur Strecke bringen will?!“ „Genug!“, schrie er auf und unterbrach Fortuna damit. Wäre der Engel des Schicksals nicht so erschrocken gewesen, hätte sie genau sehn können, wie der alte Mann vor ihr zu zittern anfing.

„Ich will über diese alten Kamellen nichts hören! Es bleibt dabei! Ich beseitige dieses Mädchen, egal wie. Auch wenn sie und den Rest dieser nutzlosen Bande sein Siegel sind, sind sie ebenso der Auslöser... Ohne den ist Kai sicher...“ „Selbst wenn du Gottes Zorn damit auf dich lenken würdest?“ „Tz... Den habe ich doch schon, seit ich den Baum des Lebens entweiht habe. Ich bin nicht mehr zu retten. Auf eine Sünde mehr oder weniger kommt es da auch nicht mehr an“, hatte er geantwortet, trat wieder in den Schatten zurück und machte sich somit auf den Rückweg. Fortuna und Letum warfen sich nur stumme Blicke zu. Blicke voller Sorge auf die Zukunft. Und Voltaire. Sie fragten sich manchmal, ob er die Pläne mit der Weltherrschaft wirklich für Kai umsetzen wollte. Doch nicht eher für sich selbst? Aus reiner Angst?

Auch wenn sie nicht viel miteinander zutun hatten, war dieser Mann schon immer eine Art »Sorgenkind« für sie gewesen. Doch ihm selbst war es nicht bewusst. Oder eher egal. Für ihn zählte nur der Schutz seines Enkels und seiner selbst... Was anderes hatte er nicht mehr. Alles andere fort. Alles andere mit Gewalt entrissen worden und alles was blieb war Sehnsucht.

„Felizia...“, murmelte er, er hatte es nicht einmal bemerkt, wie er ihren Namen ausgesprochen hatte. Er schaute hinauf. Hades hatte er hinter sich gelassen und war wieder in seiner Welt, irgendwo in einer kleinen Straße. Es war kalt, doch der Himmel frei von Wolken. Erinnerungen kamen hoch... Erinnerungen, die längst Geschichte waren und bei denen jeder Andere sentimental geworden wäre. Aber nicht Voltaire.

Er wusste nicht einmal selbst, warum sich bei diesen Erinnerungen nichts mehr regte, in solchen Moment saß er meist draußen, so auch wie im dem Fall und starrte in den Himmel hinauf. Lag es an seiner Schizophrenie? Oder hatte er es vergessen, wie es damals war?... Und selbst wenn, waren es wieder andere Dinge, die hochkamen... Mit den lückenhaften Erinnerungen die er verdrängt hatte, eine Melodie, die etwas von einer Sommerbrise hatte. Eine treffende Beschreibung, da sie für viele Sommer stand, die voller vergangener Freude und Lachen gewesen waren...

„…For within… That summer place… Your arms… reach out to me… And my heart is free… from all care… Vergebt mir, Freunde. Ich habe aber keine andere Wahl mehr“…
 

Beyblade Guardian – Staffel 1

Ende
 

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Von: abgemeldet
2010-06-12T09:29:07+00:00 12.06.2010 11:29
wow hört sich interessant an
*weiter liest*
Von:  Dradra-Trici
2010-05-31T19:28:13+00:00 31.05.2010 21:28
Der Epilog wirft zigtausend neue Fragen auf!
Was ist denn mit Kai, was Voltaire ihm auf gar keinen Fall sagen will? Ist er am Ende selbst kein Mensch?
Was hatten Kisas und Kais Großeltern miteinander zu tun?
Wird die Beziehung von Felizia und Voltaire noch eine größere Rolle spielen?
Und was zum Geier hat Voltaire mit der Schicksalsgöttin zu schaffen?
Wir sind jedenfalls schon sehr auf Staffel 2 gespannt, aber die werden wir wohl wann anders lesen^^'

Bis denne :3
Uns hat deine erste Staffel übrigens sehr gefallen! ^___^b
Von:  Dradra-Trici
2010-05-31T19:19:48+00:00 31.05.2010 21:19
Woah, die Szene am Ende war grad so richtig schön rührend Q___Q
*sniff*
Hat uns wirklich total gut gefallen!
Genau wie der Brief, den die Bladebreakers an Kisa geschrieben haben - und Kais Karte war i-wie richtig süß^^
Hoffentlich kommen die Jungs bald wieder, aber auch schön zu sehen, wie Kisas andere Freunde für sie da sind :)

So, chacka!
Nur noch der Epilog!! \^___^/
Von:  Dradra-Trici
2010-05-31T18:59:53+00:00 31.05.2010 20:59
Whhaaa, spannend!
Wir finden's schön, dass Kisa ihre Mutter jetzt endlich versteht. Wär schön, wenn sich deren Verhältnis jetzt bessert :3 Aber jetzt ist erst einmal die Frage, wo Kisas Mum denn hin ist...! ô.ô

Die Szene am Anfang mit den Katzen fanden wir übrigens auch i-wie süß ^___^

So!
Mal schauen, ob wir heute noch mit Staffel 1 durchkommen xD
Von:  Dradra-Trici
2010-05-31T18:31:31+00:00 31.05.2010 20:31
Jetzt waren wir zwischen Kappi lesen und Kommischreiben Abend essen, mal schauen, ob wir trotzdem noch alles zusammen kriegen! xD

Als erstes finden wir den Gedanken, den Kisa am Schluss bezüglich Ayako hat irgendwie gut. Ob das wirklich die Ursache ist?
Und wir hätten echt nicht gedacht, dass dieser komische Irre aus dem letzten Kappi Seijis Vater ist Ô.Ô
Überraschung gelungen ;D

*überleg*
Haben wir jetzt noch i-was vergessen?
Vermutlich xD

Wir hoffen übrigens, dass Kisa und Kazu sich demnächst mal aussprechen, dieser Streit kann ja nicht ewig gehen... :/

Bis dann :)
Von:  Dradra-Trici
2010-05-31T16:43:41+00:00 31.05.2010 18:43
Erst einmal entschuldigen wir uns dafür, dass unser letztes Kommi etwas sehr kurz ausfallen ist u.u
Dieses hier wird länger xD

<<Und als ich sie beobachtete wie sie aßen, lachten und tratschten, hatte ich schmunzeln müssen und zeigte mir, dass die Welt doch noch in Ordnung war. Megami hatte sich eben doch nur geirrt.>>

Als wir uns diesen Satz durchgelesen haben, dachten wir uns gleich: "Okay ,gleich passiert was" und tadaa: Prompt hat das Telefon geklingelt. Und dann ist so richtig was passiert...

Warum wächst Ayako nicht mehr? Sind schon gepannt, ob wir darauf bald eine Antwort finden. Wir fanden es schon hart zu hören, dass sie folglich nie Kinder kriegen kann und so einer ihrer größten Wünsche zerstört wurde, aber dann kam ja noch das mit ihrer Mutter...
Hoffentlich wacht Miyako irgendwann wieder auf! ._.
Im Übrigen fanden wir es gut, dass sie sich endlich mal gegen Megami zur Wehr gesetzt hat! ò_o
Megami können wir echt gar nicht abhaben, trotzdem fragen wir uns, was denn mit ihr los ist, dass sie einfach so im Krankenhaus zusammengebrochen ist...

Jetzt sind wir jedenfalls gespannt, wo Ayako abgeblieben ist! ö.Ö'
Lesen gleich noch ein Kappi!^^

Bis denne :3
Von:  Dradra-Trici
2010-05-30T15:52:00+00:00 30.05.2010 17:52
Wir schließen uns unserer Vor-Kommentateuse an xD
Die Situation ist einfach nur verzwickt :/ Mal schauen, wie's weiter geht :)
Von:  Dradra-Trici
2010-05-30T15:29:03+00:00 30.05.2010 17:29
Ja, wir leben auch noch1 \^-^/
Wieder einmal ein sehr schönes Kappi^^
Dass Volle shizophren sein soll, ist ja mal 'ne interessante Idee, mal schauen, ob das noch weiter 'ne Rolle spielen wird. Im Übrigen hat uns der Einblick in Volles Jugend gefallen x)
Hoffentlich vertragen sich Kisa und Kazue wieder :/
Und: Mal schauen, ob Kisa abhaut ö.ö
Bis dann :3
Von:  Isamenot
2010-02-02T13:13:52+00:00 02.02.2010 14:13
Moin, moin. Deine Ankündigung, dass du dich sehr intensiv mit dem Thema um die Engel, Bibel, etc. auseinandergesetzt hast, hat es nun wirklich geschafft, mich dazuzubringen, deine FF zu lesen. Da in der Kurzbeschreibung irgendwas von Überarbeitung stand, sag mal auch was zu den älteren Kapiteln. Falls dir das nichts mehr nützt oder es überflüssig ist oder weiß ich, kannst du mir das ruhig sagen, dann meld ich voraussichtlich bei der zweiten Staffel wieder. (Und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass sich einige Sachen, die ich vielleicht ansprechen werde, schon gelegt haben könnten. Sieh es mir bitte nach.)

Ich werd mich erst mal nur mit dem Prolog befassen. Sollte für den Anfang aber auch reichen. Spätestens am Ende wirst du sehen, warum.

Doch zuvor noch ein Wort zu der Charakterbeschreibung.
Ganz offen und ehrlich: Ich hab mich von der etwas erschlagen gefühlt. Ich hab wirklich nichts gegen OCs und bin froh, wenn man mal gut entwickelte findet, aber das hier. Versteh mich nicht falsch, es macht keineswegs den Eindruck, als wolltest du hier jeden aufführen, der irgendwann mal durchs Bild gerannt ist, dafür steckt in jedem einzelnen Steckbrief einfach zu viel Mühe. Und dennoch die Masse. Von 23 aufgeführten Charakteren, wenn ich richtig gezählt habe, sind grade mal fünf „bekannt“, so dass es da zu einem ziemlichen Ungleichgewicht kommt.
Es ist eigentlich auch nicht wirklich die Masse, die mich hier stört, sondern eher die Präsentation, da sich hier der Nachteil, der Charakterbeschreibung zeigt. Wenn ich ein neues Buch zu lesen beginne, weiß ich auch nicht, welche Figuren mich da jetzt erwarten. Ich muss sie einfach so nehmen, wie sie kommen. Das gleiche Prinzip gilt auch für FFs. Es ist sicher schön, eine Übersicht zu haben, wer von den Canonfiguren denn nun auftaucht oder eine größere Rolle spielt, um eine Interessenselektion durchzuführen, und im gleichen Maße kann man auch auf OCs aufmerksam machen. Nur hier halte ich das nicht für so angebracht. Wenn ich nicht weiß, welche OCs auf mich zukommen, kann ich auch nichts gegen sie machen; wenn ich aber diese Menge an OCs sehe, fühle ich mich als Neueinsteiger doch ein wenig überfordert. Es gibt irgendwie das Gefühl, ich müsse sie mir gleich alle merken, was mich natürlich einem gewissen Druck aussetzt.
Ich denke, es wäre angebrachter gewesen, entweder nur die „wichtigsten“ bzw. Hauptfiguren aufzulisten oder noch eine Gewichtung nach Haupt- und Nebenfiguren einzuführen, so dass der Leser einen etwas besseren Überblick hat und auch etwas von diesem Druck verliert, statt einer alphabetischen Anordnung.
Ach ja, was sollen eigentlich die Fragezeichen da in Kais Steckbrief, unter dem Punkt „Wesen“? Das halte ich ebenso nicht für die beste Strategie, da es doch etwas die Spannung (und den vermutlichen Überraschungseffekt) nimmt, wenn du gleich zu Beginn preisgibst, dass sein Wesen nicht wirklich klar ist. Es wäre besser gewesen, den Leser im offiziellen Glauben zu lassen, dass er wirklich ein Mensch ist.

Aber gut, auf zum Prolog.
Im Großen und Ganzen gefällt mir die Umsetzung hier sehr gut, auch wenn die zweite Hälfte etwas „schwächelt“, meiner Meinung nach. Es war sehr angenehm zu sehen, dass man hier keine 1:1-Kopie von bekannten Schöpfungsmythen vorgesetzt bekommen hat, auch wenn gewisse Elemente vorhanden sind. Der Ton, den du hier bei verwendest, ist gut getroffen, da er eher gehoben ist und somit dem Leser ein entsprechendes Gefühl vermittelt. Ich würde mal sagen, etwas trocken, aber nicht langweilig. Man kann sich recht gut vorstellen, dass es ein „Bibelverwandter“ Text ist. Leider hast du dich an ein oder zwei Stellen in der Wortwahl vergriffen. Zum Beispiel: >>Die Erzengel konnten ihre Hand nicht gegen ihre Liebenden richten, so nahmen sie ihre Nachkommen und liefen weg.<<
Das „liefen weg“ passt meiner Meinung nach nicht so ganz in den Ton, „fliehen“ oder „flüchten“ wäre die bessere Alternative gewesen. Und auch einige der verwendeten Ellipsen stören hier etwas den Lesefluss, da sich vor allem hier ein paar grammatikalische Fehlerchen einschleichen.

Im Vordergrund steht hier die Schaffung des Hintergrundes für die Geschichte. Am Anfang läuft das auch ganz gut. Du verzichtest auf unnötige Beschreibung und umreißt die Szenerie nur grob. Was auch nicht schlecht ist, zumindest, was die Darstellung des Himmelreiches betrifft (auch wenn ich sie schon fast ein wenig kitschig finde). Du definierst auch noch recht gut, wie man sich die Engel vorzustellen hat bzw. mit welchen Eigenschaften sie versehen sind.
Doch an anderen Stellen ist diese Kürze nicht unbedingt ideal. Da hättest du etwas ausführlicher sein können. Zum Beispiel bei den Erzengeln. Du sagst, zwei von ihnen seinen männlich, zwei weiblich. Du nennst auch ihre Namen, aber du gibst nicht die Zuordnung preis. Wer sind denn nun die Männer und wer die Frauen? Für mich als Nicht-Christin ist das schon ein wenig irritierend, da du deinem Text auf diese Weise schnell mal einen exklusiven Anstrich verpasst. Und das ist nicht unbedingt eine positive Eigenschaft.

Bei der Aufzählung der Engelarten benennst du die eine Gruppe als „Soldier“. Was soll das? Und was sollen die eigentlich sein? Diese „Wachen des Reiches“? (Falls das wirklich die erklärende Apposition sein sollte, ist sie ungünstig gekennzeichnet, da sie eher wie der nächste Punkt der Aufzählung wirkt.) Ich finde diese englische Bezeichnung sehr unpassend. Ich bin sowieso kein Freund von unnötigen Anglizismen in der deutschen Sprache. Ein deutsches Wort hätte es doch auch getan oder, wenn du hier wirklich eine besondere Bezeichnung hättest haben wollen, wäre ein altgriechischer oder lateinischer Begriff besser gewesen.

Die Menschenschöpfung lässt du nun völlig weg, was bei mir die Frage aufwirft: Wessen Schöpfungsmythos lesen wir hier eigentlich? Die Version, die die Menschen in deiner Geschichte kennen? Oder die der Engel? Und es geht auch nicht ganz hervor, wann die Menschen überhaupt auftauchen. Man kann es nur raten. Denn die „unwürdigen Wesen“ könnten auch Tiere sein oder beide Gruppen.
Auch die ganze Sache mit „Luzifer/Satan“ (ich nehme an, dass das der Rebell ist, auch wenn er nicht benannt wurde, und beziehe mich hier einfach auf Paradise Lost) ist sehr, sehr grob und fast unverständlich. Warum ist er damit nicht zufrieden? Und war er sogar höher als die Erzengel? Oder war er ein Erzengel und wurde später nur ersetzt? (Eh, vergiss den letzten Punkt. Hab grad gesehen, dass die Erzengel anscheinend erst nachdem Verrat entstanden. Doch dann muss ich schon fast sagen, finde ich es irritierend, dass sie oben in der Aufzählung stehen, wo doch von einer Zeit des Friede-Freude-Eierkuchens berichtet wird und sie doch dann noch gar nicht da waren.)

Dann ist auch die Beziehung Erzengel und Menschen und deren Nachkommen viel zu kurz dargestellt. Das ist doch einer der Schlüsselpunkte, also sollte er auch entsprechend gehandelt werden. Aber hier wird der einem nur vor die Füße geworfen. Es steht nichts da, wie die Menschen ins „Paradies“ konnten und wie sie davon wissen konnten, wenn die Erzengel sich doch auf der Erde aufhielten? Wenn das ihr Aufenthaltsort war, um die gegnerische Armee in Schach zu halten, warum gehen sie dann ins Paradies? Und was haben Utopia und Babylon damit zu tun? Und haben jetzt nur die guten Menschen um Einlass gebeten? So klingt das zumindest.
Auch der Sündenfall kommt sehr schnell und hier frage ich mich dann doch, was ist eigentlich mit Adam und Eva? Ist dein Sündenfall quasi nur eine andere Version oder hat der vorher bereits stattgefunden oder gar nicht? Und war es die Pflicht der Erzengel nun auch gegen die Sünder vorzugehen? Und wenn sie diese verweigerten, gingen dann Konsequenzen von Gottes Seite aus? Mir ist nämlich nicht klar, wer die denn nun zu Fall gebracht hat: „Gott“ oder die Verräter? Anscheinend waren es ja ihre eigenen Kinder/Nachkommen. Aber warum?

Wie gesagt, anfangs mag die Kürze noch ihren Reiz gehabt haben, doch in der zweiten Hälfte ist sie eher verwirrend. (Was vielleicht auch nur an meinem eingeschränkten Wissensstand liegt.) Die Zusammenhänge hätten hier ausgearbeiteter sein können, da sie ja mit die entscheidende Grundlage bilden.

Ach ja, was macht Hades eigentlich da? Der kommt doch aus einer ganz anderen Ecke. Oder hast du diese Bezeichnung für das Totenreich wegen ihrer Neutralität gewählt?

Abschlusssatz: Vom Klang her sehr schön, auch mit den Unterbrechungen, die Spannung aufbauen. Nur ist dem Leser nach dem Lesen des Prologes eigentlich nicht klar, was denn nun ein Wächter ist, so dass man in dem Punkt wieder mit leeren Händen da steht.

So, das sollte wohl reichen.
Bis demnächst oder so.
Isamenot
Von: abgemeldet
2010-01-31T14:07:43+00:00 31.01.2010 15:07
Woow!! Ich hab mich nach laaanger langer zeit mal dazu aufgerafft anzufangen zu lesen x)

Einiges kommt mir noch bekannt vor ja o.o "Pimmel-Schutzfolie" Ey ich hab mich so weg geroflt XD Immer und immer wieder lool!

Najo ich bin ja schon an deinen Schreibstiel gewöhnt ^^ Ich denke in den neueren Kapis sieht man die Veränderung aber. Aber ich muss noch sagen, dass Kisa und Kazu echt brutale Kindergarten Kinder sind und ich Angst vor Jules Kiga zeit hab ö_ö' xD

So bald ich dazu komm les ich weiter ^^


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