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Flucht in den Abgrund

wenn dich ein Dorf in die Verzweiflung treibt...
von

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Bis zum Aufbruch...

Ja, es hat sehr lange gedauert... -___-°

Gomen an alle, die gewartet haben. Aber ich hab mich riesig über die vielen lieben Kommis und Ermuterungen gefreut.

Ihr werdet feststellen, es ist mal wieder schnulzig geworden. Aber ihr wisste bestimmt auch, was das heißt. Nein? Dann werdet ihr es im 14. oder 15. herausfinden, denn es ist bei mir Tradition geworden.

Kleine Anzeige in meiner Sache: Schaut doch auch mal in meiner FF "Warum ich zu den Akatsukis kam" vorbei. Dort erwartet euch ein ebenfalls verzweifelter Naruto, ein böser Sasuke und eine Reihe seltsamer Ereignisse^___^
 

Auf jeden Fall wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen.

LG, eure Nike
 

+++
 

Kapitel 13
 

Mittlerweile wusste ich noch nicht einmal mehr, warum ich mich so traurig fühlte, warum meine Seele so schwer wog, sie sich in einem Sturzflug befand. Ich erwachte morgens mit einer Sinnlosigkeit, die ich selbst nicht verstand und schlief abends weinend ein. Niemand konnte es sehen oder hören, aber ich hatte trotzdem Angst, dass irgendjemand je davon erfahren könnte. Sie sollten sich keine Sorgen machen müssen. Ich wollte ihnen nicht zur Last fallen.

Ein irrsinniger Gedanke in Anbetracht der Tatsache, dass sie es so entschieden hatten. Damals hätte ich meine Rache vollendet und mein restliches Chakra dem Neunschwänzigen gegeben, mich verloren. Ich wäre nur ein unbedeutender Teil von ihm geworden, versunken in seinem Hass und seinem Antrieb. Zum ersten Mal fühlte ich, wie er sich in seinem Käfig bewegte. Nicht so, wie es werdende Mütter fühlen, sondern wie man Emotionen und Gedanken in sich rauschen spürt. Es war eine Bewegung in meinem, in seinem Chakra. Selbst wenn ich es gewollt hätte, könnte ich es nur schwer beschreiben.
 

Die Gedanken an den Fuchs gaben meiner Existenz wenigstens einen kleinen Sinn. Ich musste für ihn sorgen, wie er sich um mich gekümmert hatte. Oft genug hatte er mir das Leben gerettet, wenn auch nicht immer in meinem Sinne, und jetzt war ich an der Reihe, das Gleiche für ihn zu tun. Ich durfte nicht sterben.

So passte ich mich den immer gleichen Abläufen in meiner Umgebung an.
 

Jeden Tag kam ein Mediziner, um nach mir zu sehen.

Jeden Tag berichtete er mir, dass ich Vorschritte machte und schon bald entlassen werden könnte.

Jeden Tag setzte ich das gleiche falsche Lächeln auf. Nicht das von früher, dieses überdrehte, so bizarr vergnügte, sondern ein schlichtes, ausreichend freundliches.
 

Deidara brachte mir gegen Mittag immer ein wenig zu Essen von Itachi mit, der sich nur selten sehen ließ. Beide wussten, dass ich keinen Appetit hatte und eine Mahlzeit reichte. Sie deckte den Tagesbedarf an Nährstoffen und Vitaminen und ich war nicht gezwungen, diese Prozedur mehrmals täglich über mich ergehen zu lassen. Schon Tage vor jenem Ereignis in der Schlucht hatte ich aufgehört, regelmäßig Nahrung zu mir zu nehmen. Umso befremdlicher war es, jetzt wieder damit anzufangen.
 

Die sechste Woche brach an. Mein längster Aufenthalt in einem Krankenhaus bisher. Selbst nach dem Kampf mit IHM hatte ich nicht solche Verletzungen gehabt. Auf der anderen Seite waren es nicht nur die aus der Schlucht und dem Wald, die Kyubi für mich heilte. Innerlich fühlte ich mich noch immer zerrissen. Auf der einen Seite wünschte ich, zurückkehren und wieder neu beginnen zu können, auf der anderen Seite hatte auch ich mich so entschieden und die Leute meines Dorfes mich praktisch verbannt. Bisher war es mir nicht gelungen, mehr darüber zu erfahren. Was hatte Tsunade darüber gedacht? Sie hatte bestimmt gewusst, dass sie eine der stärksten Waffen dieser Welt an eine Organisation verkaufte, die ihrer Meinung nach nur aus Irren bestand.

Je länger ich hier war, desto mehr dachte ich nach. Aufstehen durfte ich zwar immer öfter, aber trotzdem verbrachte ich die meiste Zeit in meinem Zimmer. Mit anderen Menschen reden wollte ich nicht und auch sonst gab es keine Ablenkung. Aber heute erschien sehr zu meiner Überraschung Deidara früher als sonst.

„Gute Nachrichten, un!“, strahlte er, noch bevor er ganz im Zimmer war. Irgendwie konnte ich mir schon denken, worum es ging, aber ich ließ ihn ausreden.

„Schon Ende dieser Woche können wir dich schon hier raus bringen, un. Ich werde noch bei so vielen Leuten...“, meinte der Blonde und setzte sich an seinen gewohnten Platz neben mir. Auch ihn machte die Menge der Leute, die ein und aus gingen, ein wenig nervös. Mich störten vor allem die lauten Geräusche, die sie von sich gaben.

„Und du darfst auch bald mit uns trainieren, un“, grinste er.

„Was soll ich denn lernen?“, fragte ich interessiert.

Deidaras Strahlen wurde noch breiter und beinahe kindlich.

„Weißt du, es gibt sooo viel, das du noch nicht weißt, un. Natürlich kannst du nicht alles lernen, un, aber wir werden alle unser Bestes geben, jawohl, un.“

Gegen meinen Willen wurde ich von seiner Art angesteckt. Sein heiteres Lachen füllte den Raum. Seit langem erwischte ich mich bei einem Schmunzeln aus tiefster Seele und war glücklich darüber. Den verbliebenen Vormittag erzählte er mir so viel über den Ort, wo ich war und wo ich hinkommen würde, wie er konnte und durfte. Mehrmals erwähnte er das Thema Kunst, von dem ich nicht sehr viel verstand, und seine Theorien darüber. Langsam begriff ich, dass es mit der Tasche, die er immer bei sich trug, zu tun haben musste.

Der Tag verlief gewohnt ereignislos. Seit der zweiten Nacht auf dem Dach hatte ich Itachi nicht mehr gesehen. Nein, ich machte mir keine Sorgen um ihn, das war zu viel gesagt, aber irgendwie wunderte es mich. Seine Worte beschäftigten mich immer noch.

„Solltest du nicht schon schlafen?“, fragte plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit des Raumes. Der tiefe, harmonische Klang erregte sofort meine Aufmerksamkeit.

„Ich kann nicht schlafen“, antwortete ich dem Uchiha, der aus dem Schatten trat.

„Du denkst schon wieder zu viel nach.“

Itachi hatte also so etwas wie gute Laune, wie ich aus seinem Ton folgerte. Er klang sanfter, aber auch müde. Seufzend ließ er sich auf der Bettkante nieder und sah aus dem Fenster. Doch anstatt weiter zu reden, wie ich erwartet hatte, schwieg er. Warum war er hier? Wo war er die ganze Zeit gewesen?

„Zieh dich an“, befahl er unvermittelt und wie aus einer Laune heraus.

Ich starrte ihn verblüfft an.

„Wie bitte?“

„Zieh dir warme Kleidung an, wir gehen raus“, erweiterte er seinen Befehl.

Als ich mich noch immer nicht erhob, ging er zum Schrank und suchte mir einige Sache heraus. Dann stellte er sich mit dem Rücken zu mir ans Fenster und wartete, bis ich aufgestanden war und mich angezogen hatte.

„Wo gehen wir hin?“, wollte ich wissen. Seit fast einer Minute kämpfte ich damit, die hohen Stiefel richtig zu schnüren.

„Nur spazieren, das wird dir gut tun“, sagte er leise.

Mit einer Handbewegung deutete er mir, den Fuß auf einen Stuhl zu stellen. Geschickt knotete er die Bänder knapp unterhalb meines Knies zu. Den anderen verschloss er auf die gleiche Weise.

In meinen Augen machte sein ganzes Verhalten keinen Sinn. Welchen Vorteil zog er daraus? Oder war es nur ein Befehl, den er ausführte? Eine Hand zog mich aus dem Raum, sanft aber bestimmt, und führte mich die Treppen hinab auf die Straße hinaus. Zum ersten Mal konnte ich diese Stadt nicht nur von Oben sehen, sondern ein Teil von ihr sein. Wir gingen durch die schmalen Gassen den bunten Lichtern entgegen.

Die größeren Straßen waren nicht so gefüllt wie die in Konoha. Alles war ruhig und nicht so hektisch. Das Amegakure aus den Erzählungen unterschied sich sehr von dem, das ich mit eigenen Augen sah. Zwar waren viele Teile der Stadt noch immer zerstört und leerstehend, aber der steigende Wohlstand war bereits zu sehen. Bald schon könnte sie wie ein Lotus erblühen und sich stolz der Welt präsentieren. Allerdings schien es nicht so, als hätte sie Interesse daran.

Neugierig sah ich mich um. Die Umgebung veränderte sich mit jedem Meter, den wir zurücklegten. Das Krankenhaus lag eher außerhalb und so dauerte es nicht lange, bis wir auf einigen Umwegen am Rand ankamen. Langsam erwachte in mir ein mulmiges Gefühl. Die Stille zwischen Itachi und mir war mir unangenehm und beinahe unheimlich. Was hatte er vor? Warum brachte er mich so weit weg?

Ein kleiner Weg führte einen kargen Hügel hinauf. Ich geriet außer Atem, die Steigung war sehr anstrengend, aber er lief so langsam, dass ich noch Schritt halten konnte. Endlich blieb er oben stehen.

„Wie weit wollen wir denn noch laufen“, fragte ich schwer atmend.

„Wir sind da.“

Mit diesen Worten zeigte er auf einen großen Felsen, der eingesunken im Boden lag. Er bildete mit der Hügelspitze zum Fuß hin eine ebene Fläche, die vielleicht drei Meter über den Grashalmen des unteren Teils lag. Von hier aus hatte man einen guten Blick über Amegakure. Seine Hand griff nach meiner und errötend musste ich feststellen, dass sich unsere Finger ineinander verschränkten. Es war eine ungewohnte Nähe, die mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich liebte Sasuke und außerdem war das hier falsch. Warum in aller Welt fühlte es sich dann so gut an?

Den Frieden in meinen Gedanken, den ich so lange gesucht hatte, kam auf einmal über mich und ich setzte mich neben ihn auf den Stein.

„Itachi-san, warum sind wir hierher gekommen?“, fragte ich leise.

„Unten wird es ein Gewitter geben. Ich dachte mir, du könntest es dir vielleicht ansehen wollen“, antwortete er ohne eine Regung.

Dunkle Wolken zogen über den tiefblauen Himmel, verdeckten die wenigen Sterne und den bleichen Mond. Stimmt, wenn ich es gewusst hätte, hätte ich vermutlich versucht, mir dieses Naturschauspiel anzusehen.

Als ich noch ein Kind war, hatte ich mich oft im Dunkeln gefürchtet, war bei jedem Donnergrollen zusammengezuckt. Jetzt aber genoss ich die frische Luft, die es mit sich brachte, und den Duft des Regens.

Erste Blitze zuckten in der Ferne, erleuchteten die Wolkendecke für einige Augenblicke.

„Werden wir hier nicht auch nass?“

„Nein, es reicht nicht bis hierher, keine Sorge“, schmunzelte Itachi plötzlich, als wüsste er etwas, das ich nicht wusste. Woher konnte er diese Naturgewalt so weit abschätzen?

Kalter Wind blies uns entgegen und mit einem Schlag hatte ich das Gefühl, trotz der dicken Kleidung nicht warm genug angezogen zu sein. Der Schwarzhaarige schien mein Frösteln zu bemerken, denn er beobachtete jede meiner Bewegungen aus den Augenwinkeln. Eingeschüchtert sah ich in das tiefe Rot, unfähig, auch nur ein Wort zu sagen. Itachi knöpfte seinen Mantel auf und ohne seine Hand an meiner fühlte sich der Wind viel kälter an.

„Komm her, das ist ja nicht mit anzusehen“, meinte er.

Auch wenn seine Worte grob gewählt waren, sprach er sie doch freundlich und sanft aus. Er wendete seinen Blick ab, als ich mich schüchtern zwischen seine Beine setzte, den Rücken an seinen Bauch gelehnt. Zu meinem Erstaunen reichte der dicke Stoff seines Mantels um uns beide. Unter uns tobte das Gewitter, während ich mich in seine Wärme kuschelte. Alles war so seltsam, so verdreht.

Ein Gewicht, das sich auf meine Schultern legte, ließ mich ein wenig aufschrecken. Itachi hatte seine Stirn darauf abgelegt, seine Arme schlangen sich um meinen Bauch und zogen mich näher an ihn.

„Entspann dich, ich tu dir nichts“, flüsterte er und strich mit einem Daumen über meinen linken Handrücken, ehe er sie in das Innere des Mantels zog. Sein Atem war langsam und gleichmäßig, fast so, als würde er schlafen. Ich saß da und betrachtete den Himmel, bis sich schließlich die letzten Wolkenfetzen verzogen und den Blick auf die Sterne frei gaben. Der Mond stand bereits tief und war von einer orange-kupfernen Farbe. Der Rhythmus seiner Atemzüge machte mich schläfrig, vorsichtig lehnte ich mich an ihn. Er gab ein wenig nach und sein Rücken ruhte letztendlich an einem Steinvorsprung. Eingehüllt in seinen Duft und seine Wärme schlief ich ein, den Kopf an seine Schulter gelegt. Über uns begannen die Sterne zu verdämmern.
 

Auf der weichen Matratze neben mir lag ein Gewicht, das sie hinunter drückte, als ich aufwachte. Noch schlaftrunken versuchte ich mir die letzte Nacht in die Erinnerung zu rufen. Unbekannt war mir, wie ich zurück in das Krankenhaus gekommen war. Allerdings lag die Erklärung auf der Hand. Beziehungsweise, friedlich schlafend neben mir.

Bisher hatte ich nie die Gelegenheit gehabt, mir sein Gesicht richtig anzusehen. Entweder weil ich keine Zeit oder einfach zu viel Angst gehabt hatte. Aber jetzt fiel mir auf, dass seine Züge ganz anders wirkten, so als hätten sie an Anspannung und Strenge verloren. Schlafend wirkte er fast melancholisch, wie ein Engel. In Anbetracht der Tatsache, dass ich ihn für eine Art Dämon gehalten hatte, waren meine Gedanken schon sehr abwegig. Wenn Uchiha Itachi eins sicher nicht war, dann ein himmlisches Wesen.

Ebenso schwer war es mir immer gefallen, sein Alter zu schätzen. Nicht, dass er alt wirkte, aber seine erhabenen Bewegungen und die Würde, die er ausstrahlte, ließen ihn wie einen weisen Mann erscheinen. Jetzt fiel mir auf, dass er nicht mehr als fünf Jahre älter als ich sein konnte, gerade erst erwachsen geworden. Nach allem, was ich erfahren hatte, war er schon früh in die Organisation eingetreten. Wie konnte man so grausam sein und ein Kind aus dem Dorf verbannen?

Aber ich selbst wusste ja am besten, wie grausam Menschen sein konnten. Schon Kinder lernten, dass es in den Augen der Erwachsenen „Lebenswürdige“ und „Lebensunwürdige“ gab. Auch wenn es nie ausgesprochen wurde, diese Mauer zwischen uns war immer da. Ihr Hass übertrug sich unbewusst auf die Kinder und Kinder sind nun einmal grausame Wesen. Sie kennen selbst den Schmerz noch nicht und wissen nicht, wie sehr sie andere verletzen mit dem, was sie tun und was sie sagen.

Jetzt nachzudenken hatte keinen Sinn. Sein warmer Duft machte mich müde und dass er zu schlafen schien, machte die Sache auch nicht besser. Mich an ihn kuschelnd schloss ich die Augen, schwor mir, nur für einen kurzen Moment zu dösen, seine Nähe zu genießen. Doch gegen die Erschöpfung kam ich nicht an.

Die Sonne stand bereits im Westen, als ich meine schweren Lider wieder aufschlug. Das Bett war schrecklich kalt und leer. Meine Hand tastete und traf nur auf die schon erkaltete Decke. Warum fühlte ich mich so enttäuscht, als ich niemanden neben mir vorfand?

Ich dachte über den vergangenen Tag und die Nacht nach. Irgendetwas Wichtiges hatte ich vergessen...

Itachi! Natürlich. Das Gewitter, das wir im Freien gesehen hatten und die Sterne. Sein ruhiger Atem und die Wärme, die von ihm ausging. Wie hatte ich es nur vergessen können? Bei meinem letzten Erwachen war er neben mir gelegen, aber wo war er jetzt? Ich hatte das Gefühl, dass ich ihn verärgert hatte und er deshalb nicht da war. Vielleicht spielte mir meine Erinnerung aber auch nur Streiche und ich hatte das alles nur geträumt...

Schwerfällig und Müde setzte ich mich auf. Mein Tag-Nacht-Rhythmus hatte sich in letzter Zeit stark verschoben. Das hieß auch, ich würde die ganze Nacht kein Auge mehr zumachen. Dann konnte ich ja auch genauso gut duschen gehen. Ich ging langsam zu der Badezimmertür, herzhaft gähnend. Plötzlich öffnete sich diese und ich sprang erschrocken zwei Schritte zurück. Itachi sah mich für einen Moment verwundert an. Ein Schmunzeln stahl sich auf sein Gesicht und er kam langsam auf mich zu. Sein rechter Arm legte sich um meine Hüfte und er hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Ich stand starr da und überlegte ernsthaft, ob ich nicht noch träumte.

„Morgen reisen wir ab. Versuch noch ein wenig zu schlafen“, wisperte er. Im nächsten Augenblick löste er sich auf schon in Luft auf.

Noch so verwirrt wie bei seinem Anblick wartete ich ab, ob vielleicht nicht noch etwas passieren würde. Als nichts mehr geschah, setzte ich mich wieder in Bewegung.

Der Boden der Dusche war noch nass. Einzelne Tropfen waren auch auf meine Kleider gefallen. Hatte er hier geduscht? Neugierig roch ich in den Raum. Die Luft roch nicht nur feucht, sondern auch nach etwas anderem, ein nicht zu beschreibender Duft. Jedem anderen Menschen wäre es vermutlich nicht aufgefallen, aber ich nahm es ganz deutlich wahr.

„Alles okay bei dir, un?“, fragte Deidara, der urplötzlich hinter mir stand.

Ich zuckte erschrocken zusammen. Wie hatte er es denn geschafft, hierher zu kommen?

„Ja, mir geht es gut“, antwortete ich langsam.

„Du lebst noch, un. Dachte schon, Itachi stellt wer weiß was mit dir an, un, weil er mir verboten hat, vor heute Abend hierher zu kommen, un. Hat er es dir schon gesagt?“

Langsam nickte ich. Endlich würde ich hier rauskommen. Nur allmählich wurde mir klar, was das hieß:

Bei den Akatsukis leben, ein Teil der Organisation werden.

Wollte ich das überhaupt? Schon wieder war einfach über mein Schicksal bestimmt worden, wo ich mir doch geschworen hatte, es selbst in die Hand zu nehmen. Keiner fragte mich, was ich mir wünschte, wie ich mich fühlte. Schon wieder war ich nicht mehr als eine Spielfigur, die andere nach ihrem Willen bewegten.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, un, die anderen werden dich mögen“, meinte Deidara plötzlich. Scheinbar hatte ich finster dreingeblickt.

„Ich freu mich schon, endlich hier raus zu kommen“, log ich geschickt. Ich wollte wirklich aus dem Krankenhaus, aber eigentlich auch nicht zu der Organisation.

„Du warst auch lange genug hier, un. Der Leader ist schon ungeduldig geworden. Außerdem freuen sich die anderen bestimmt auch, dich kennen zu lernen, un“, strahlte er mich an.

„Vermutlich“, murmelte ich und drehte mich wieder zur Dusche hin um. „Es tut mir leid, ich bin müde. Wann geht es morgen los?“

„Gegen Vormittag. Wir holen dich ab, un“, sagte der Blonde noch, dann verabschiedete er sich.

Wieder alleingelassen stand ich da und überlegte. Was wollte ich eigentlich? Zurück? Zu wem?

Obwohl wir uns kaum kannten, war es zwischen uns, als würden Itachi und ich uns schon ewig kennen, aber doch nichts voneinander wissen. Ich wusste nicht, wie er lebte, was er mochte und was nicht, und vermutlich wusste er auch über mich nicht viel mehr. Als hätten wir jahrelang nebeneinander gelebt, aber noch nie miteinander geredet. Sehnsucht breitete sich in mir aus. Nach wem? Mein Verstand sagte mir, dass ich Sasuke vermisste, aber mein Herz war sich da schon nicht mehr sicher. Wie hatte ich damals nur auf die Idee kommen können, mich seinetwegen umzubringen?

Und wenn ich ihn nicht mehr liebte, warum tat es dann noch so weh?
 

Auch wenn ich mich ablenkte, kreisten meine Gedanken doch immer wieder um ihn. Er war eine Droge. Ich konnte nicht mit ihm leben, aber ohne ihn auch nicht. Vielleicht hätte ich doch gut daran getan, bei ihm zu bleiben und zu warten, denn jetzt tat es mehr weh als je zuvor. Sie hatten mich beide hier allein zurückgelassen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es zwischen Itachi und mir nicht lange so bleiben würde. Die Angst vor ihm würde wiederkommen, bald grundlos, bald berechtigt. Woher ich das voraussagen konnte, ich nicht. Es war eine Ahnung von der Art, die sich meist gegen den Willen bewahrheiteten. Die Bänder, die mich noch mühsam zusammen hielten, würden reißen und von meiner Seele nur noch Scherben übrig bleiben.

Aber wenigstens hatte ich es selbst so gewählt, anstatt direkt vor Sasukes Augen unbemerkt zu zerbrechen. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich das zugelassen hätte. Denn dann wäre ich schon längst seelisch und körperlich tot.
 

+++
 

o__O Leute… ich bin echt platt. Nicht nur, weil ich gerade eben 60 (!) ENS abgeschickt habe (und weil ich es nicht besser weiß, jede einzeln). Nein. Das waren alles Leute, die diese FF favorisiert haben O___O!!!

Vielleicht erbarmt sich ja einer auch den armen Kaps weiter vorne, die irgendwie noch keinen Kommentar haben *chibiblick*

Toll wäre es natürlich auch, wenn ihr mir hier welche hinterlassen würdet. Ihr seid einfach spitze >///<

Vielen Dank fürs Lesen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-08-09T18:00:00+00:00 09.08.2008 20:00
Du bringst narus Gefühle echt klasse rüber.
Weiter so
Sag mir, wenn es weitergeht.
JLP
Von:  Melvin
2008-08-09T13:59:55+00:00 09.08.2008 15:59
Juhu es geht weiter!^^
Also ich fand das kappi eigentlich gar nicht sooo schlimm schmalzig, es war ehr zum teil schön schmalzig xD
die stelle mit ita und naru war voll toll! i-wie total schön harmonisch aba ich glaub naru hat mit seiner vermutung leider recht: so wie wir itachi kennen wird er wahrscheinlich wieder total kalt zu naru sein und da hatte er ausnahmsweise halt mal nen guten tag oder so was. hoffentlich verletzt er naru nicht noch mehr sonst glaub ich muss ich mal mit ita ein ernstes wörtchen reden ò_ó (der arme ita xDD)

Aber noch was zu einer bestimmten stelle: als naru sich gefragt hat woher ita so genau weiß wie weit das gewitter reicht und warum er so wissend geschmunzelt hat, da war mein erster gedanke: "hm, vielleicht ist ita ja zu pain gegangen und hat ihn gefragt ob er mal für diese nacht über amegakure ein gewitter zaubern könnte, damit er sich das mit seinem naru zusammen anschauen kann^^" könnt ich mir sogar vorstellen, dass ita das gemacht hat xDD

Nya naru wird ja jetzt auf jeden fall entlassen und wird dann auch endlich die anderen kennen lernen
freu mich also schon wies und wenns weiter geht!^^

lg mika
Von:  EustassCaptainKid
2008-08-09T12:08:33+00:00 09.08.2008 14:08
das war süss wie sich naru an itachi gekuschelt *auch fgeknuddelt werden will*
das kappi is klasse
die ideen im kappi sind supi ^^
weiter so
ps: danke für die ens
Von:  luzia
2008-08-09T11:00:07+00:00 09.08.2008 13:00
danke für die ens :)

das kapi is wirklich gut...es hat mich richtig mitgenommen...na ja mithilfe einer kleinen melodie im hintergrund ;)

mach weiter so...ich bin schon gespannt was im nächsten kapi passiert

lg
luzia
Von:  c_a_r_o
2008-08-09T10:59:14+00:00 09.08.2008 12:59
oh man ich bin schon gespannt wie es zwischen den beiden weitergeht. und ehrlich gesagt glaub ich auch nich das itachi jetz immer solieb zu ihm sein wird. war bestimmt bloß ne phase oda so... aber mich regt n bissl auf, das naruto immer unglücklich is. ich mein, klar er hat schlimmes durch, und mit itachi hat er jetz auch so seine rpobleme, aber deidara z.B. kümmert sich doch total um ihn. i-wie kommts mir so or als wolle er nich glücklich sein und als sei er mit nichts zufrieden! und das gefällt mir an ihm nich. er kanns doch jetz eh nich ändern, kann er sich nich also wenigstens dmit abfinden? soooo schlimm is es jawohl auch nich! also schreib bitte schnell weiter.
Von: abgemeldet
2008-08-09T09:56:43+00:00 09.08.2008 11:56
Ui danke fürs bescheit sagen ^^

kann man ENS nicht an mehrere verschicken, wenn man die Namen durch ein Komma trennt? Ich glaubs zumindest ^^

Das Gewitter fand ich toll. Ich mag die auch x3
Von:  Erika6
2008-08-09T08:10:33+00:00 09.08.2008 10:10
ich fand das kappi echt klasse
schreib weiter so ^^
Von:  AliceWunderlich
2008-08-09T01:04:01+00:00 09.08.2008 03:04
ahh :D

Ich bin zwar erst Gestern au diesen FF gestoßen, aber ich liebe ihn ~.~
*hinschmacht*

Freu mich schon auf die Fortsetzung!

grüßle

Seras
Von:  TyKa
2008-08-08T22:58:10+00:00 09.08.2008 00:58
danke für die ENS

das neue kapitel ist echt klasse
XD

hab mich gefreut dass es on gekommen ist
O_o
wow da hattest du ja ne heidenarbeit vor dir
xD

mach weiter so
ich liebe deine FF
*-*

lg
TyKa


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