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Studenten unter sich

von

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~ Studentenalltag

Mein Wecker klingelte lautstark und riss mich aus dem Schlaf. Ich, ein Morgenmuffel wie ich war, haute ungeduldig so lange auf den Wecker ein, bis er endlich Ruhe gab, ohne jedoch meinen Kopf aus dem Kissen zu heben. Seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und wickelte mich mehr in die Decke ein. Ich war müde, so wie fast jeden Morgen, aber ich musste aufstehen, denn heute stand eine wichtige Klausur an, für die ich glücklicherweise eifrig gelernt hatte. Also schälte ich mich aus meiner Decke und tapste ins Bad. Auch Strify war von dem Weckerklingeln wach geworden und lief in der Wohnung hin und her, auf der Suche nach seinem Mäppchen. Das erste, was Strify morgens machte, war, all sein Schulzeug, das auf seinem Schreibtisch lag, von dort in seine Schultasche zu kippen, besser gesagt, mit einer einzigen Handbewegung alles von der Tischplatte hineinzufegen. Anscheinend war ihm aufgefallen, dass sein Mäppchen wohl nicht unter den Sachen auf seinem Tisch dabei war und er lief nun eilig durch die Wohnung auf der Suche danach. „In der Küche auf deinem Stuhl.“, sagte ich im Vorbeigehen. Er rannte in die Küche, rief „Gefunden!“ und ich hörte, wie er in sein Zimmer zurücklief. Ich schloss die Badtür ab, stellte mich unter die Dusche und kurz darauf prasselte heißes Wasser auf mich nieder. Ich genoss es und stand eine ganze Weile so da, das warme Wasser lief über meine Haut. Ich könnte Stunden so unter der Dusche verbringen, einfach nur dem gleichmäßigen Rauschen des Wassers lauschend. Dann stellte ich das Wasser ab und kletterte aus der Wanne. Der Spiegel war beschlagen, hastig rubbelte ich mich mit dem Handtuch trocken und zog mich an. Ich hatte schon wieder getrödelt, beim Duschen machte ich das gerne. Dann ging ich in die Küche, machte mir mein Frühstück und packte es, in Alufolie gewickelt, in meine Schultasche, denn ich hatte keine Zeit, hier zu frühstücken. Im Flur streifte ich mir meine Jacke über und wartete ungeduldig auf Strify, der ein paar Augenblicke später ebenfalls seine Jacke anzog und zusammen verließen wir das Haus.

Der Bus war mal wieder randvoll, ich hasste es. Nach etwa einer Viertelstunde Fahrt gingen wir über den Campus hinüber zum Hauptgebäude. Dort trennten sich unsere Wege und Strify wünschte mir viel Glück für die Klausur. Ich schritt die langen Korridore der Universität entlang, hin zum Hörsaal, in dem ich gleich meine Prüfung schreiben würde. Während ich ging, las ich mir noch einmal alles durch. Wenig später betrat ich den Hörsaal, in dem schon viele aufgeregte Studenten saßen, die ebenfalls die Prüfung schreiben sollten. Ich vernahm panische Stimmen, hektisches Getue am Tisch ganz hinten in der letzten Reihe, während ich mich, die anderen begrüßend, zu meinem Platz begab, an dem meine Freundin schon auf mich wartete. „Morgen.“, begrüßte sie mich lächelnd und ich ließ mich auf den Stuhl neben sie fallen. „Gelernt?“. „Klar, was denkst du denn?“, gab ich grinsend zurück. Wie oft hatten wir nicht schon gespickt? „Nein, jetzt im Ernst, ich hab gestern den ganzen Tag daran gesessen.“, sagte ich dann, ohne Grinsen. Noch bevor sie etwas erwidern konnte, und an ihrem Blick konnte ich sehen, dass sie mit einem erschöpften Stöhnen ’Ich auch.’ sagen wollte, so wie sie es manchmal gerne macht, denn sie machte alles gerne dramatischer als es war, betrat die Dozentin den Raum und augenblicklich wurde es still. Sie begrüßte uns und wir fingen gleich an. Sie mochte es nicht, um den heißen Brei herum zu reden. Jeder kannte die Regeln, kein Spicken, kein Abschreiben, kein Reden, wer erwischt wird, kriegt die Klausur abgenommen und die Note ’Ungenügend’. So, wie man es aus der Schule kennt. Ihrer Meinung nach waren wir mittlerweile alt genug, sodass diese Regeln als selbstverständlich galten und nicht extra wie bei Schulanfängern wiederholt werden müssten. Sie teilte die Klausur aus und bis auf das Rascheln der Blätter war es vollkommen still im Saal. Als alle ihre Blätter bekommen hatten, sagte sie mit lauter Stimme: „Fangen Sie nun an.“ Und alle Blätter wurden umgedreht.
 

Es klingelte zur vierten Stunde, die Klausur war nun beendet. Die Dozentin sammelte sie ein, niemand sprach. Bei dieser Frau herrschte eiserne Disziplin. Erst als sie den Raum verlassen hatte, war erleichtertes Aufstöhnen zu hören und die Spannung in den Luft begann sich allmählich zu lösen. Manche freuten sich, dass es so gut gelaufen war, andere waren total niedergeschlagen. Doch nachdem ein paar Worte gewechselt wurden, wollte niemand mehr darüber reden; ändern konnten wir es schließlich sowieso nicht mehr.
 

Jeder war erleichtert und atmete auf, als ein Klingeln die nächste Pause verkündete. Alle strömten hinaus auf den Campus, meine Freundin und ich setzten uns auf die Wiese. Ich streckte mich auf dem Gras aus und schloss die Augen, während die Sonne warm auf mein Gesicht schien. Da verdunkelte es sich plötzlich vor meinen Augen und als ich sie wieder öffnete, stand Strify vor mir. „Hey.“, begrüßte ich ihn und setzte mich auf. Auch meine Freundin begrüßte ihn. „Na, wie lief es?“, fragte er uns. „War ganz okay.“, antworteten wir wie aus einem Mund. Strify grinste. „Verstehe.“. Doch solange wir auch versuchten, ihm klarzumachen, dass wir nicht geschummelt hatte, er glaubte uns nicht. Doch wir wussten, dass es nur Spaß war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-01-31T17:50:19+00:00 31.01.2008 18:50
hay!
tolles (aba kurzes) chap !
alles liebe Viva
Von:  Karazu
2008-01-30T21:22:06+00:00 30.01.2008 22:22
Erste ;-)

Ein bisschen kurz, aber doch lustig!^^
Ich wünsche deiner Hauptperson, diesem weiblichen namenlosen Wesen, viel Glück für die Klausur...^^

Freu mich schon wenn es weiter geht! :D
Liebe Grüße, Yuna


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