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Augenblick

"Es war so ein Moment, den man sonst aus dem Kino kennt..."
von

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Komm zurück

Komm zurück!
 


 

Nichts.

Nicht, nichts und wieder nichts.

So sah die Ausbeute aus, als alle gegen Abend wieder ins Hotel schlürften. Nicht eine Spur von der Rothaarigen, nicht ein, Anhaltspunkt, wo sie hätte sein können.

Auch bei Mischa gab es nix Neues. Wie abgemacht hatte sie die ganze Zeit über am Eingang verbracht, aber es war niemand vorbei gekommen, der ihr auch nur ansatzweise ähnelte.

Keiner wusste nun so recht, wie zu Handeln war.

So überraschte es auch nicht, dass ein gewisser blonder Riese sich Problemlos selbstständig machen konnte…
 

Jan lag den Rest des Tages stumm auf seinem Bett und starrte an die Decke.

Er hatte sich eine seiner Lieblings CDs, von Johnny Cash, eingelegt, doch die Musik nahm er schon längst nicht mehr wahr.

Wie lag er jetzt schon hier? Drei, vier Stunden? Er wusste es nicht und es war ihm auch egal…

Er hatte öfter überlegt mal die Augen zu schließen, aber das mit dem Schlafen wollte auch nicht klappen. Dazu ratterte es in seinem Kopf viel zu laut.

Gerade vernahm er wieder das leise Klopfen an seiner Zimmertür. Völlig desinteressiert blieb er einfach liegen.

`…wer ists diesmal? ´

Schweigen.

Er tippte auf Rodrigo.

„Mensch Jan…“

Überrascht hob er eine Augenbraue.

„Red doch mal endlich mit uns! Ist irgendetwas zwischen dir und Rike vorgefallen?“

Der angesprochene gab keine Antwort auf die Frage. Müde drehte er der Tür den Rücken zu.

„Scheiße man, so kenn ich dich gar nicht! Jetzt komm endlich raus aus deinem verfickten Schneckenhaus!!!“ Die Stimme wurde lauter, wohl mehr, als die Person es beabsichtigt hatte.

Jan schloss die Augen.

`Hau ab Dirk. Du kannst mir auch nicht helfen…`

Der Drummer klopfte erneut, dieses Mal kräftiger.

Die CD hatte gerade geendet und eine erdrückende Stille legte sich schwer auf Jan.

Eine Weile geschah gar nichts, dann vernahm er ein Seufzen von der anderen Seite der Tür aus.

Er hörte Schritte. Dirk war endlich gegangen.

Doch als sich die Stille erneut auf ihn nieder ließ wünschte er sich für einen kurzen Moment doch, dass sein bester Freund geblieben wäre.

„Wenn du mit einem von uns reden willst kannst du immer kommen“

Der Standartspruch, dieses Mal blieb er ungesagt.

Langsam rollte er wieder auf den Rücken. Er war so unsagbar müde und konnte trotzdem einfach nicht schlafen. Seine Augen taten weh und der Magen knurrte aufgrund des gärenden Hungers.

Wieder schweigen.
 

„Wo ist sie nur?“
 

Fragte er in die Stille hinein.

Den Satz, der ihm die ganze Zeit im Kopf umher schwirrte

Seine Lider fielen zu und er sah sie wieder.

Wie sie lachte…lächelte…

Er dachte an ihre gemeinsame Nacht zurück.

Wie sie sich beide verschwitzt in den Armen gelegen hatten und die Wärme des anderen genossen…

An nichts anderes denkend, nur an den Augenblick.

Er öffnete die Augen wieder und gab einen gequälten Laut von sich.
 

Ich bin allein, du bist nicht hier.

Ich bin allein und die Zeit steht still.
 

Langsam richtete er sich auf und setzte sich an den Bettrand.
 

Warum bist du nicht bei mir?
 

Er wischte sich mit den Händen über das Gesicht. Mit einem Mal quollen die Gefühle wieder auf.
 

Du weißt, dass ich nichts anderes will

Ich bin allein und du rufst nicht an
 

Ein Seufzen drang durch sein verborgenes Gesicht hervor.
 

Du bist weit weg und suchst dein Glück

Obwohl du mich nicht hören kannst,
 

Sag ich dir:
 

„Bitte…
 

„Komm zurück…“
 

Natürlich, jetzt kams wieder! Einer seiner Songs der sich ihm auf drückten, weil er plötzlich doch einen persönlichen Bezug erhielt. Allmählich bekam er regelrecht Brechreiz davon. Aber es stimmte, leider…
 

Du kannst nicht wissen wie das ist

Vielleicht wirst du es nie verstehen
 

Wie sollte es denn jetzt bitte weiter gehen? Langsam erhob er sich und ging zum Fenster. Er wollte weg von hier. Irgendwohin in eine schöne einsame Pampa die er noch nicht kannte, die er bis zum erbrechen erkunden konnte und in der er alles vergessen konnte, was ihn hier so belastete. Aber… Angenommen er hätte die Möglichkeit komplett ab zu hauen.

Wollte er das denn wirklich?
 

Ich will nur, dass du bei mir bist

Ich will dich endlich wieder sehen
 

Ein ironisches Lachen hallte kurz durch den Raum. Er war quasi in dieser verfickten Falle gefangen und je mehr er zappelte, desto tiefer geriet er hinein.

Ihm wurde klar: Er würde nie mehr weg können, ehe er nicht wusste wo sie war.
 

Ich sitze hier und ich bin allein

Und langsam werde ich verrückt
 

Seine Hände bebten erneut. Verfluchte Scheiße…
 

Ich kann nicht mehr alleine sein

Oh bitte, bitte, komm zurück!
 

Ehe er wusste, was er tat, wer schon aus dem Zimmer gestürmt. Er rannte und stand kurz darauf vor dem Hotel. Er rang nach Luft, er fühlte sich, als wäre er in dem Zimmer fast erstickt. Seine Lungen fühlten sich mit der reinen Nachtluft, die trotz des heißen Sommers um einiges kühler als am Tage war. Das tat gut.

Seine Gedanken waren eigentlich recht klar, wurden jedoch von all den Emotionen gnadenlos überschattet. Ihm war wieder danach zu schreien, aber er entschied sich, leicht krampfhaft, es dieses Mal zu lassen. Er musste auch endlich seine Wut in den Griff bekommen, die anderen hatten diese schon viel zu oft ab bekommen.

In seinem mund breitete sich ein bitterer Geschmack aus. Er wollte verdammt noch mal zu ihr, aber gleichzeitig baute sich eine furchtbare Wut gegen sie auf.

Die Situation kam ihm so lächerlich bekannt vor, nur das er das letzte Mal der Auslöser dafür gewesen war. Allmählich bekam er wirklich das Gefühl wahnsinnig zu werden…
 

Ich bin allein. Was soll ich hier?

Bitte, komm zurück zu mir!

Ich liege wach bis nachts um vier

Bitte, komm zurück, zurück zu mir
 

Es war weit nach vier Uhr, dass wusste er.

Kein Schwein würde ihn hören, es würde niemanden stören und keiner würde ihn blöd anglotzen. Dies schoss ihm noch durch den Kopf, ehe doch ein Aufschrei aus ihm aus brach:
 

„Verdammt, KOMM ZURÜCK!!!“
 

Er schnaubte. Es war gut gewesen, so hatte sich wenigstens etwas von dem Aufgestauten verraucht. Jan beheilt seine Augen und hörte innerlich noch seinen eigenen Aufschrei verhallen. Bis ein Geräusch ihn aufweckte.

Was...?

Es klang, als wäre etwas zu Boden gefallen. Etwas Metallisches…

Seien Lider flogen auf und er blickte in die Richtung, aus der dieser Laut gekommen war.

Augenblicklich fiel sein Atmungssystem aus.

Eine, weg geworfene und auf dem Boden liegende, Dose war durch einen Fuß bewegt worden. Unbeabsichtigt, da sich die Person erschrocken hatte.

Anscheinend hatte Henrike kein Stück vermutet, jetzt noch auf Jan zu stoßen…



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