Zum Inhalt der Seite

Augenblick

"Es war so ein Moment, den man sonst aus dem Kino kennt..."
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Super drei

Super drei (oder sechs)?
 


 

„OK, wie wärs wenn eine von euch das Kreischen am Ende übernimmt?“

Die Aufnahme war, wie man vielleicht entnehmen kann, auf genommen und nun wurde reichlich rum gemeckert. Was kann dahin, wer sollte dies singen usw.

Was schon für das komplette Programm feststand war, dass jede Sängerin je ein Duett mit einem der Ärzte haben würde. Bela hatte sich schon mal „Die Banane“, „Perfekt“ und „Geh mit mir“ ausgesucht, Änderungen vorbehalten. Rod hatte sich vorerst für „Lovepower“, „Niedliches Liebeslied“ und natürlich SEINEM Lied „ ½ Lovesong“ entschieden.

Sie hatten auch überlegt, sich einfach ein paar Lieder von Farin zu mopsen, da dieser die meisten hatte, die für „romantische“ Duette taugten. Henrike hatte gleich schon deutlich gemacht, dass sie gerne „Nur einen Kuss“ singen würde. Aber im Prinzip wäre sie mit jedem Lied zufrieden gewesen.

Da die anderes gerade am quatschen waren, spielte sie schon mal die nächste Hürde in ihren Gedanken ab. Inzwischen war sie Bela und Rod recht locker gegenüber, aber Farin stand ihr noch bevor. Seufzend setzte sie sich auf Belas Schlagzeughocker und grübelte vor sich hin.

„Na.“ Sie blickte auf. Celina stand lächelnd vor ihr.

„Bist du wieder nervös?“

`Panisch kommt dem näher…`, dachte Rike noch, sprach es aber nicht aus.

Stattdessen nickte sie leicht zu ihrer Freundin auch, die sie von oben herab noch immer verständnisvoll zu lächelte. „Vor Jan brauchst du echt keine Angst haben. Jan ist alles andere als übergeschnappt, er wird dir das mit der Aufregung nicht übel nehmen.“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Schwerfällig schleppte sich besagter Herr Urlaub momentan die Treppen hinunter.

Wie alle Mitglieder der Ärzte, hatten sie jeweils Nachbildungen der Haustürschlüssel der anderen.

Das sparte erheblich Zeit.

Der kurze Urlaub hatte ihm gut getan und doch war er nicht sonderlich froh darüber, seine Freunde nun wieder zu sehen. Er hatte noch immer keinen Bock auf Dirks Idee und wollte sich auch gar nicht seine tausend Begründungen anhören.

Aber an das Treffen kam er nicht vorbei. Sie mussten besprechen, wie es jetzt weiter ginge.
 

Seufzend griff er nach der Klinke, als er von drinnen Stimmen hörte.

Verstehen konnte er aber nicht viel, aber erkannte, dass eine weibliche darunter war. Diese war ihm vollkommen unbekannt. Er hielt den Kopf etwas schräg an der Tür und lauschte.

Nein, nie gehört.

Er wollte sich gerade wieder hoch beugen, als er ein paar Worte recht deutlich vernahm:

„…kurz raus…“

Uuuuund…

ZACK!

Ehe er reagieren konnte, donnerte in jemand die Tür gegen die Stirn.

Laut fluchend stolperte er rückwärts und griff mit der Hand nach der Stelle, wo er getroffen worden war.

„SCHEIßE!!!“, hörte er von der Tür aus und sah durch seine Finger eine Person auf ihn zu stürmen.

„Verdammt, dass tut mir Leid! Sind Sie in Ordnung?“

Er bemerkte am Rande, dass dies die Frauenstimme von eben war, die ihm gerade eine Entschuldigungs-Tirade entgegen schleuderte.

Im Hintergrund hörte er jemanden lachen. Eindeutig Dirk.

Unter seiner Hand nehmen seine Augen einem gefährlichen Ausdruck an.

`Na warte…`

Dann lies er diese sinken, um zu sehen wer vor ihm stand und um deren Redeschwall zu stoppen.

Dies war jedoch nicht mehr nötig. Als sie ihn erkennen konnte, schwieg sie augenblicklich.

Und auch ihm blieben kurz die Worte weg, als er, ziemlich nahe, in ein schimmerndes paar grüner Augen blickte.

Die junge Frau reichte ihn bis zu den Lippen und war auffällig blass.

Aber dennoch hübsch…

Sie sagte immer noch nichts und das gefiel ihm gar nicht.

„Na, wie ich sehe habt ihr euch gerade kennen gelernt!“, Bela kam munter auf sie beide zu und klopfte der immer noch stark gelähmten Henrike auf die Schulter.

„Kann man sagen...“, erwiderte Mischa und nahm damit Farin die Worte aus dem Mund.

Henrike fasste sich endlich einigermaßen und hob schüchtern die Hand.

„Hi, ich bin Henrike. Ach ne, das hat Bela ja schon gesagt…“, nervös fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar, und lächelte ihn schief an.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Einige Zeit und eine Menge Gestammel später waren alle in das Wohnzimmer gegangen und hatten Farin ein dickes Kühlkissen verpasst.

Dort berichteten sie dem Gitaristen erst einmal von der gelungenen Probe.

„Die drei harmonieren echt super. Wo wir die drei jetzt haben sollten wir es auch machen.“

Das Kissen noch fest an die Stirn gedrückt, sah er zu den drei Mädels, die allesamt auf einem Sofa hockten. Er war noch immer nicht sonderlich erfreut über diesen Einfall, auch wenn er sich freute Celina wieder zu sehen. War schon ein geschickter Schachzug von den beiden, dachte er, ausgerechnet jemanden zu nehmen, mit dem er regelmäßig arbeitete.

Sollte ihn wohl versöhnlich stimmen, dachte er und lächelte schief, über seine sarkastischen Gedanken. Die beiden anderen Frauen kannte er nicht.

Die eine war recht groß, hatte blondes Haar und eine Figur wie ein Model.

Dirk hatte ihm dazu kurz gesagt, dass er sie durch eine andere Band kennen gelernt hatte, wo sie ebenfalls mit Backgroundgesang tätig war.

Das letzte Mädel, welches ihn so „schwungvoll“ begrüßt hatte, schien die Jüngste unter den dreien zu sein. Nachdem Vorfall von eben war sie eher ruhig geworden, auch wenn sie sich scheinbar bemühte, nicht in völliges Stillschweigen zu verfallen.

Er wusste nicht so recht, was er von ihr halten sollte.

„Du kannst mir nicht sagen, dass du bei drei so hübschen Damen nicht willst, dass sie uns begleiten?“, fragte Dirk mit seiner charmanten Einschleimstimme und präsentierte ihn die drei Mädels. Farin gab sich innerlich geschlagen.

„Nö, gab schon schlimmeres.“, sagte er mit einem milden Lächeln und legte den Beutel ab.

Dirk sah ihn erstaunt an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er sich so schnell geschlagen (na gut, was heißt hier bitte schnell???) geben würde.

Auch Rodrigo schien positiv überrascht und sah kurz zu Dirk.

„Dann hab ich auch endlich Ruhe vor euch.“

Alles grinste und Dirk lachte. „Ich wusste doch, dass du meine Genialität anerkennen wirst.“

„Nö, höchstens dein begnadetes Talent zu nerven.“

Rodrigo lachte und auch Henrike und Celina konnten sich, zumindest ein kichern nicht verkneifen. „Da bist du ja endlich wieder!“, sagte er Chilene und klopfte seinem Freund kurz aufs Knie. „Zum Glück. Ich hätts nicht schön gefunden gleich wieder arbeitslos zu sein.“

Das kam von dem der Jüngsten im Raum. Lächelnd sah sie in die Runde, als die anderen in ihr Lachen einstimmten.
 

Nach der Diskussion entschlossen sie sich für heute Schluss zu machen.

Bela und Rod wollten Farin die Aufnahmen zeigen und noch einige Sachen besprechen.

Die drei Sängerinnen waren für heute entlassen. Celina hatte sich zu Henrike gebeugt und sie gefragt, ob sie nicht noch in ein Cafe oder irgendwo sonst hin gehen wollten. Schließlich hatten sie sich schon ewig nicht gesehen und hatten daher ne Menge zu belabern.

Mischa hatte sich bereits verabschiedet und Celina stand wartend im Flur.

„Mach mal n bisschen schneller, Miss to Slow.“, Celina war schon etwas genervt, von der Langsamkeit ihrer Freundin. „Ja ja… hast du meine Tasche gesehn?“

„Jetzt sag bitte nicht, dass du die noch suchen musst.“

Henrike sah sie entschuldigend und leicht grinsend an. Just in diesem Moment kam ihr die Erleuchtung.

„Ha! Jetzt weiß ichs!“, sagte sie und ging zurück in Richtung Wohnzimmer.

„Na hoffentlich.“
 

Im besagten Zimmer angekommen fand sie die Tasche sofort. Sie hatte sie neben dem Sofa liegen lassen. Das passierte ihr dauernd. Wenn sie nervös war oder es eilig hatte, vergaß sie oft mindestens 1/3 ihrer Sachen.

Triumphiert grinsend nahm sie das gesuchte Objekt entgegen und schulterte dieses.

Sie wandte sich zum gehen, doch da fiel ihr plötzlich auf, dass Farin allein auf der Terrasse stand. Sie blieb so plötzlich stehen, dass ihre Schuhe schrill quietschten.

Der Gitarist drehte sich ihr kurz zu, wandte sich dann aber wieder ab.

`Ob er sauer auf mich ist? `, schoss es ihr durch den Kopf.

Die ganze Zeit schon, war er ihr eher ausgewichen. Henrike fühlte sich dabei alles andere als wohl. Aber es gab anscheinend nur einen Weg, die „Beziehung“ etwas zu bessern: Reden.

„Ähm Farin?“, fragte sie zögernd, nachdem sie ein Stück auf ihn zugegangen war.

Der Angesprochene drehte sich nun doch zu ihr um.

Sofort war die Nervosität wieder da und sie musste sich ganz schön am Riemen reißen.

„Hmm?“

„Ich…wollte mich noch mal bei dir entschuldigen, für die Beule die ich dir höchst wahrscheinlich verpasst habe.“

Er lächelte leicht.

„Ist schon gut. Warn recht wirksamer Kaffee Ersatz.“

Sie lachte. Schüchtern fuhr sie sich durchs Haar.

Als sie wieder auf blickte, hatte er sich jedoch wieder der Aussicht zu gewandt.

Irritiert behielt sie den Blick auf ihn gerichtet.

War sie ihm etwa so sehr auf den Zeiger gegangen?

Sie wusste es nicht und traute sich jetzt auch nicht nach zu fragen. Betrübt lies sie den Kopf sinken. Was sollte sie denn jetzt noch groß sagen?

Da fiel ihr wieder ein, dass Celina doch auf sie wartete.

„Also dann… bis bald.“, sagte sie freundlich und verschwand.

So bemerkte sie nicht, dass Jan ihr nach sah.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück