Fanservice?
Nach etwas längerer Zeit, melde ich mich endlich mit einem neuen Kapitel zurück. Mhm ich mag es irgendwie. Böser Yu sag ich nur, aber lest einfach selbst. Vielen Dank für die lieben Kommis und viel Spaß!
6. Kapitel: Fanservice?
Gleich nach dem Frühstück, machten sich die beiden Bands in die Spur. Denn heute stand noch die Probe in der Columbia Halle an. Dort lernte Sophies Band auch erstmal den Manager von Cinema Bizzare kennen. Dieser nahm den Artikel in der Zeitung nicht so tragisch. Er schien ihn mehr zu belustigen. Nur Yu und Sophie waren beide nicht sonderlich erfreut darüber. Yu weil sein Image den Bach runter ging und Sophie weil sie als biederes Mauerblümchen dargestellt wurde.
„Wenn ich diesen Fotografen in die Finger bekomme, dann mach ich Hackfleisch aus dem!“ fauchte das Mädchen, als sie sich zum zehnten Mal verspielt hatte. Sie war am Ende mit den Nerven und auch Yu ging es nicht anders.
So saßen die beiden Bands am Abend zusammen und versuchten die beiden ein wenig zu beruhigen. Schließlich stand der große Auftritt am nächsten Tag an.
„Man hoffentlich bekommen wir das morgen hin!“ fluchte Yu und setzte sich auf sein Bett. Mit einem lauten Krachen, gab dieses im nächsten Moment unter ihm nach. Mit großen Augen schaute Sophie auf ihren Kollegen, der zwischen den Einzelteilen seines Bettes saß. Dann konnte sie es nicht mehr an sich halten und fing an zu lachen. Es sah einfach zu lustig aus, wie der Depp zwischen den Trümmern saß.
„Schlimmer kann es ja bald nicht mehr kommen!“ brummte Yu.
„Ach schlimmer geht’s immer!“ sagte Sophie zuversichtlich.
„Toll und nun? Wo soll ich heute Nacht schlafen?“ fragte der Junge. Einen Moment schaute Sophie ihn überlegend an.
„Dann schläfst du halt mit bei mir! Ich werde es eine Nacht überleben! Aber du weißt wo deine Hände nicht hingehören!“ sagte das Mädchen und rutschte ein Stück. Sofort sprang der Junge auf. Sein freudiger Gesichtsausdruck gefiel ihr überhaupt nicht, doch ihr kam es absolut blöd vor ihm das jetzt abzusagen. Musste sie halt durch.
Doch so richtig stören tat sie es nicht, denn sie stellte zu ersten Mal fest, dass er unheimlich gut roch.
„Du riechst gut!“ murmelte Yu plötzlich los. Sophie kam sich irgendwie verarscht vor.
„Ja das hab ich gerade auch festgestellt!“ sagte sie.
„Stehst du auf deinen eigenen Geruch?“ fragte Yu gespielt entsetzt.
„Man du weißt wie ich das meine!“ sagte das Mädchen und kuschelte sich ein wenig an ihn.
„Hey du gehst ja richtig rann!“ sagte er leicht lachend.
„Halt die Klappe du Hornochse!“ fauchte sie nur. Fast schon vorsichtig legte er einen Arm um sie, bereit ihn jeder Zeit wegzuziehen, falls sie zur Furie mutieren sollte. Doch es tat sich nichts.
„Sag mal bist nicht auf totalen Sexentzug?“ fragte das Mädchen.
„Ja. Schon einer Woche!“ sagte der Junge.
„Schrecklich!“ meinte sie daraufhin zynisch.
„Wie oft in der Woche?“ fragte sie ihn nun allerdings interessiert.
„Mindestens drei Mal.“ sagte er daraufhin.
„Na dann kannst du dir ja morgen wieder eine raussuchen!“ sagte Sophie etwas zickig. Yu grinste im Dunkeln vor sich hin.
„Mal schauen. Vielleicht habe ich ja morgen auch keine Lust!“ sagte Yu.
„Daran glaubst du doch selbst nicht!“ gab Sophie daraufhin zurück.
„Das stimmt. Aber vielleicht will ich mir ja nicht einfach nur irgendeine ins Bett holen.“ sagte Yu.
„Also eine Bestimmte!“ stellte Sophie fest.
„Ja aber die habe ich gerade schon im Bett!“ sagte er grinsend. Dafür bekam er einen deftigen Schlag gegen den Oberarm und ein empörtes:
„Yu!“ Er fing an zu lachen.
„Was ist denn so schlimm daran, das ich auf dich stehe?“ fragte der Junge. Sophie war froh dass es dunkel war, denn sie lief so rot wie ein Feuermelder an.
„Das Schlimme ist, wenn ich jetzt nachgebe, dann hast du mich eine Nacht und willst danach nichts mehr von mir wissen!“ gab das Mädchen zu. Es herrschte Stille. Sophies Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatte ihm hiermit durch die Blume gesagt, dass sie auch nicht gegen ihn abgeneigt war.
„Ach vergiss es! Schlaf gut!“ sagte Sophie und drehte sich um. Yu sagte nichts mehr, doch schliefen die beiden in der Nacht absolut schlecht. Sophie weil sie wusste, dass sie nie mit Yu zusammen kommen würde und Yu weil er nicht wusste was passieren würde, wenn er mit ihr geschlafen hatte. Irgendwann kurz vor dem Morgengrauen schliefen die beiden doch ein.
„Ey ihr müsst aufstehen! Wir müssen bald los! Was ist hier überhaupt passiert?“ fragte Strify. Die beiden Jugendlichen schreckten auf. Sophie lag in Yus Armen, so als wäre das selbstverständlich.
„War wohl zu schwer. Das Ding hat gestern seinen Geist aufgegeben!“ sagte Yu und stand auf ohne Sophie auch nur anzuschauen. Frustriert schaute sie ihm hinterher.
„Alles klar bei euch?“ fragte Strify.
„Nicht wirklich!“ seufzte Sophie und stand auf. Auch den anderen viel am Tisch auf, das eine eisige Kälte zwischen Sophie und Yu herrschte.
Bis zur Columbia Halle sprach Sophie mit niemand. Doch in einem ruhigen Moment zog Kai sie zur Seite.
„Was ist los?“ fragte er. Sophie schüttelte den Kopf.
„Du weißt dass du mir alle sagen kannst.“ sagte er.
„Es ist Yu.“ sagte Sophie. Kai seufzte. Er hatte doch geahnt, dass es noch Probleme geben würde.
„Er hat mir gestern unmissverständlich klar gemacht, dass er gern mal ne Nummer mit mir schieben würde.“ Sagte Sophie.
„Und das wirft doch so aus der Bahn?“ fragte Kai.
„Nein das ist es nicht. Ich hab mich in dieses Arschloch verliebt und weiß, dass er unfähig ist eine ernste Beziehung zu führen. Und ich hab ihm das auch noch durch die Blume gesagt, blöder kann ich gar nicht sein!“ sagte das Mädchen und schaute frustriert auf den Boden.
„Und was hat er gesagt?“ fragte Kai.
„Nichts! Nichts hat er gesagt. So beschissen hab ich mich mein Leben nicht gefühlt, abgesehen von Lukas Tod!“ sagte Sophie. Kai zog sie zu sich und strich seiner Freundin beruhigend über den Kopf.
„Auch wenn sich das bekloppt anhört, doch es wird alles wieder besser. Wir sind für dich da wenn du uns brauchst. Auch du darfst mal fertig mit den Nerven sein. Und mach dir keine Gedanken über Yu, das wird sich alles klären!“ sagte Kai.
„Danke!“ flüsterte Sophie und blieb noch einige Minuten mit ihm so da sitzen. Sie fühlte sich ein wenig besser.
Einige Stunden später wurde noch einmal ein Soundcheck gemacht. Diesmal klappte im Gegensatz zum Vortag alles glänzend. Nur einige Leute im Stuff wussten dass es am Ende noch ein gemeinsames Lied gab. Selbst der Manager hatte noch keinen Schimmer davon.
Sophie und ihre Kollegen waren aufgeregt, das sah man ihnen an. Als sie hinter der Bühne standen, war es ganz übel. Die Halle war gerammelt voll. Sophie bekam kaum noch mit, wie ihre Band angesagt wurde.
„Hey wir müssen!“ sagte Kai und zog seine Freundin mit sich. Sophie erstarrte einen Moment als sie plötzlich mitten auf der Bühne stand und diese Masse jubelnder Fans dort stehen sah. Gleich in der ersten Reihe standen sogar einige Fans von ihrer Band aus Mainz. Diese jubelten ihnen zu. Sophies Blick glitt über die Gesichter ihrer Kollegen. Sie sahen alle etwas verunsichert aus. Okay, dann würde sie wieder den starken Macker hier spielen müssen.
Sie hängte sich ihre geliebte ESP um und fing einfach an zu spielen. Tausendfach verstärkt hallte der Klang ihres Gitarrensolos durch die Halle und dann setzten Kai und die anderen mit einem Selbstbewusstsein ein, das die Leute vor Freude anfingen zu schreien. Es dauerte nicht lange und die Band hatte sich richtig ins Herz des Publikums gespielt. Alles lief wie am Schnürchen, jeder Ton saß. Sophie war einfach nur glücklich dass alles so gut lief und das sah man ihr auch an.
„Ihr wart so geil!“ rief Strify, als die 5 von der Bühne gepoltert kamen. Der Applaus wollte gar nicht aufhören. Völlig fertig wischte sich Sophie eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und war einfach nur froh alles gut überstanden zu haben.
„Scheiße, war das geil!“ rief Stefan hinter der Bühne.
„Ich will zurück!“ stimmte Tobi zu.
„Kannst du nachher!“ sagte Kai und ließ sich eine Wasserflasche geben. Sie schauten ihren Freunden vom Backstagebereich zu. Sie waren das pure Feuer auf der Bühne.
Nach dem vorletzten Lied, wurde die Bühne plötzlich dunkel. Schnell flitzten die Bandmitglieder der Band Replica auf die Bühne, ließen sich ihre Instrumente geben.
Die Fans waren mehr als verwirrt, als die Bühne plötzlich beleuchtet wurde und dort plötzlich 10 Mann standen. Doch kaum hatten sie angefangen zu spielen, war die ganze Halle aus dem Häuschen. Bei diesem Lied war Sophie extrem aufgeregt, weil sie den Refrain singen musste. Kai und Strify hatten ihren Part perfekt gesungen.
Doch Sophie und Luminor setzten mit dem Refrain noch einen oben drauf und brachten die Halle zu kochen. Den letzten Refrain übernahm allerdings wieder Strify und Luminor, weil Sophie sich auf das Gitarrenspielen konzentrieren musste. Sie stand Yu gegenüber der sie fast schon lasziv angrinste. Entsetzt schaute sie zu, wie er seine Gitarre achtlos ablegte und noch mitten im Lied auf sie zukam und sie küsste. Sie war unheimlich froh, dass ihre Gitarre an einem Gurt befestigt war, sonst wäre diese wohl unsanft auf den Boden gelandet. Das war das letzte was sie so richtig denken konnte, dann schaltete sich ihr Verstand aus.
Das einzige was wichtig war waren seine Lippen auf ihren. Sie bekam kaum noch mit, wie seine Zunge über ihre Lippen strich, sie gewährte ihm fast mechanisch Einlass.
Erschrocken zuckte sie jedoch einen Moment später zusammen, als ihre Gitarre einen gequälten Laut von sich gab, weil sie sich verspielt hatte.
Eine Totenstille herrschte in der Halle. Erst jetzt schien sie zu realisieren, was sie hier tat. Entsetzt schob sie Yu von sich weg. Sie war schockiert. Schockiert über sich selbst und über Yu. Und im nächsten Moment war sie kurz davor ihm mit ihrer Gitarre eins über zu braten. Doch der plötzlich eintretende Applaus hinderte sie daran. Schnell, aber mit einer ganz üblen Laune zog sie den Rest der Verabschiedung über die Bühne und sprach bis zum nächsten Morgen kein Wort mit Yu. Sie war stinksauer und das bekam er zu spüren, in Form von besonders bissigen Kommentaren.
Sophie war froh am nächsten morgen abfahren zu können.
Als sie alle auf den Bahnhof standen, sahen vor allem die Jungs von Sophies Band ziemlich traurig aus.
„Wir sehen uns bestimmt wieder!“ war Strify überzeugt. Und schon ging die große Umarmung los. Sie hatte alle rum und nun stand Yu vor ihr. Und sie standen fast zwei Minuten voreinander und sagten nichts. Bis Yu sie einfach umarmte.
„Ich werde dich nicht vergessen. Ich glaub ich hab mich in dich verlieb!“ flüsterte er ihr ins Ohr.
„Komm schon der Zug fährt ohne uns!“ sagte Kai und zog seine Freundin einfach in den Zug hinein.
Die war völlig verwirrt und brauchte einen Moment ehe sie registrierte was ihr gerade offenbart wurde. Und dann fuhr auch schon der Zug los.
„Ne oder? Das war jetzt nicht sein ernst!“ sagte Sophie und ließ sich auf einen Platz neben Kai fallen.
„Was ist denn los?“ fragte Kai.
„Ach nicht so wichtig, vergiss es!“ sagte sie.
Tbc
