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Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

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Und die nächste Runde!

Hoffentlich gefällt euch wieder dieses Kapitel. <3 Es hat Spaß gemacht, besonders das Ende. *g* Viel Spaß!

Fehler ausgebessert. Word macht keine Rechtschreibüberprüfung mehr. Q_Q
 

46. Kapitel
 

Und die nächste Runde!
 

„Und hier sind zwei Freunde aus Kindheitstagen!“, rief Marilyn erfreut. „Begrüßt Kenta und Rika!“

Donnernder Applaus schlug ihnen entgegen als die Kontrahenten sich gegenüber traten und folglich ihre Plätze einnahmen.

„Rika, gib dein Bestes.“, bat der schmächtige Junge.

Rika, noch immer gewandt in ihrer düsteren Ledermontur, erwiderte nur ein leichtes Lächeln. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen und verdeckte dieses, vermochte zu keiner Zeit die wahre Identität des Mädchens preiszugeben.

„Möge der Bessere gewinnen.“, war ihre Antwort.

Mit diesen Worten hob Rika den Arm, winkelte diesen vor ihrem Körper an, bevor sie in einer gewandten Drehung einen Pokéball zur Erde warf. Kenta tat es dem Mädchen dies gleich.

Eine Lichtflut offenbarte einen Affen, der in einem dunklen orangefarbenen Fell gewandt war, und am Schwanzende eine lodernde Flamme glühte, ebenso enthüllte der geballte Lichtstrahl einen kraftvollen Stahlvogel, dessen eisenharte Panzerung in der Sonne fabelhaft funkelte. Seine Flügel waren makellos geschwungen und scharf wie ein Schwert. Ein markerschütternder Schrei legte sich über das Stadion.

„Panpyro!“, rief Kenta, zuversichtlicher durch seinen Vorteil. „Beginne mit Sonnentag!“

Das gleißende Licht der Sonne war so stark wie noch nie. Dieses fiel auf Panzaerons Stahlpanzer und wirkte nahezu wie ein Reflektor. Schützend bedeckte Panpyro das Gesicht.

„Panzaeron! Sternschauer!“, konterte Rika rasch.

Der Vogel öffnete seinen Schnabel und scharfkantige Geschosse, die die Form von Sternen besaßen, prasselten auf den Affen nieder, der geblendet vom Licht den Angriff ohne Gegenwehr geduldig abwartete.

„Richte deinen Feuerwirbel gegen Panzaeron, Panpyro!“, befahl Kenta sogleich.

Panpyro schöpfte Kraft, suchte ruhig nach einer geeigneten Angriffsposition, dann sprang es in die Höhe. Lichterlohe Flammen entsprangen aus dem Maul des Pokémons, umschlungen die sternenförmige Geschossen und erhitzte diese so sehr, bis diese sich in einem Knall auflösten.

„Gute Gegenwehr, Kenta.“, lobte die Schwarzhaarige grinsend. „Aber denkst du, ich mache es dir einfach? Stahlflügel!“

Unter den starken Flügelschlagen Panzaerons schwappte das Wasser zu beiden Seiten auf als der Stahlvogel knapp über der Oberfläche auf Panpyro zu raste, begleitet von einem durchdringenden Kreischen. Seine Schwingen wurden von einem metallischen Glanz überzogen und ließen den Schmerz im Körper des Feuerwesens auflodern. Panpyro sank auf die Knie und musste einen Augenblick um Atem ringen.

Welch Intensität dieser Kampf besaß und die Fäden hatte Rika vollkommen in den Händen, konnte diesen steuern, wie ein Marionettenspieler seine Puppen bewegte.

„Wieder Stahlflügel!“

Kentas Blick fiel auf den Punktestand, der mangels von Gegenwehr erheblich an Größe einbüßte. Der junge Koordinator biss sich auf die Unterlippe. Falls er diesen Kampf gewinnen wollte, so musste er handeln und zwar schnell!

„Panpyro!“, seine Stimme holte das Pokémon in die Gegenwart zurück. „Solarstrahl!“

Durch das noch immer verstärkte Sonnenlicht war die mächtige Attacke rasch geladen. Ein grünlicher Energieball sammelte sich vor Panpyros Maul und bahnte sich seinen Weg auf Panzaeron zu.

Rika sah gebannt auf den machtvollen Strahl, gebündelt aus reinem Licht. „Verdammt.“, fluchte das Mädchen leise. „Du musst da weg, Panzaeron! Agilität!“

Panzaeron hielt ruckartig an. Wasser umwirbelte den Vogel, bevor sein Antlitz verblasste. Der Solarstrahl schien das Wasser zu spalten und prallte geballt gegen die Wand. Gischt spritzte auf und rieselte über dem Kampffeld nieder.

Nun büßte auch Rika einige Punkte ein, ließ sich aber davon nicht beeindrucken. Ein Grinsen umspielte ihre Lippen.

Dem Mädchen war bewusst, welches Element Kentas Pokémon war. Feuer und Kampf vereinte dieses Pokémon in sich, welches aufgrund des Feuerelements Panzaeron überlegen war, aber auch der Stahlvogel lag im Vorteil.

Wer würde wohl gewinnen?

Panzaerons Schwingen schlugen ruhig auf und ab, vertraute vollends auf das schnelle Reaktionsvermögen seiner Trainerin. „Flammenwurf, Panpyro!“

Erneut zügelten Flammen aus seinem Maul, solange bis diese stark genug waren um als kraftvoller Strahl entfesselt zu werden.

„Ausweichen!“, vernahm Panzaeron Rikas Befehl und gehorchte. Mit einem kräftigen Flügelschlag erhob sich der Panzaeron weiter in die Lüfte, umkreiste den Feuerstrahl, bis dieser sich schließlich im Himmel verlor. „Luftschnitt!“

Wie ein Adler stürzte sich Panzaeron auf Panpyro, begab sich dabei in höchster Gefahr. Dann stoppte der stählerne Vogel plötzlich und formte mit einem Flügelschlag eine sichelförmige Klinge. Panpyro wurde zurückgeschlagen, erholte sich jedoch rasch wieder.

„Angreifen mit Tempohieb!“

Flink, wie der Affe war, hastete Panpyro auf Panzaeron los, mit der Faust eng an den Körper gewinkelt. Sich vom Boden abstoßend, gelangte das geschickte Pokémon in die Reichweite Panzaerons. Seine Faust schlug auf dem Stahlkörper auf und obwohl dieser eine solche Härte besaß, strauchelte Panzaeron einen Moment. Seine Schwingen aber fingen das verlorene Gleichgewicht wieder, auch wenn die Schläge langsam und angestrengt waren.

„Nochmals Luftschnitt, Panzaeron.“, befahl Rika ein weiteres Mal mit ruhiger Stimme.

Eine Luftklinge, die so scharf war, dass diese mit Leichtigkeit einen Baum zerteilen konnte, sauste auf Panpyro zu und ließ einen brennenden Schmerz in seinen Körper aufsteigen. Leichte Kratzer oder gar blutige Schürfwunden zeichneten seine Gestalt.

„Zurückschlagen mit Feuerwirbel!“

Ein wirbelnder Flammentornado erhob sich in die Luft, legte sich um Panzaerons Körper und ließ es nicht entkommen. Ein verzweifelter Schrei durchschnitt das Stadion. Dann löste sich der glühende Feuerwirbel auf.

Panzaerons Flügelschlagen waren geschwächt. Quälend versuchte sich der erhabene Vogel in seinem Element zu halten, doch es spürte wie die Kraft seinem Körper entwich und es in die Bewusstlosigkeit fiel. Krachend schlug es auf einer Platte auf, die auf der Oberfläche des Wassers schwamm.

Kenta kniete neben Panpyro nieder, lobte seinen treuen Gefährten, während Rika ungläubig auf Panzaerons reglosen Körper starrte. Verloren. Sie hatte gegen Kenta verloren.

„Was für ein Kampf!“, schrie Marilyn, hingerissen von der Spannung des Gefechts. Auch die Jury war begeistert gewesen und klatschte bloß Beifall.

Die Stimme der Moderatorin riss Rika aus den Gedanken. Sie verneigte sich hastig, ebenso ihr erschöpftes Panzaeron. Dann kehrten sie dem Stadion den Rücken zu.
 

„Was für ein klasse Kampf.“, empfing Haruka die Kontrahenten nach ihrem hervorragenden Kampf. „Ihr wart beide klasse.“

Rika lächelte enttäuscht. „Zu dumm, dass ich verloren habe. Wettbewerbe liegen mir nicht.“, erwiderte das Mädchen rasch.

Kenta sah Rika vorwurfsvoll an. „Du weißt, dass es nicht stimmt, Rika. Du bist talentiert. Mikuri hat es selbst gesagt.“

Funkelnd warf die Schwarzhaarige dem Jungen ihren Blick zu. Doch Rika sagte jedoch nichts, da sie ihrem Freund nicht seiner Fantasien berauben wollte.

„Der nächste Kampf beginnt…“, teilte Shuu dem Trio mit. Haruka, Kenta und Rika wandten sich nun dem Monitor zu. Nun waren Kengo und Hikari an der Reihe. Wie wohl das Mädchen ihren Kampf meisterte?
 

Selbstsicher betrat Kengo, gekleidet in einem grünlichen Anzug, die Bühne und sah auf seine langwierige Freundin. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als der Braunhaarige das Mädchen musterte, dass er so sehr mochte und doch gab ihm dies einen heftigen Hieb.

Hikari schloss die Augen, besann sich die Nervosität zu unterdrücken. Nein, sie würden diesmal keinen dummen Anfängerfehler begehen. Nicht wie in der ersten Runde!

„Und unser Kampf in dieser Runde. Hikari und Kengo, beide aus dem schönen Zweiblattdorf!“, begrüßte die Moderatorin die Koordinatoren. Hikari und Kengo hoben den Blick und sahen sich eine Weile in die Augen, bis Marilyn das Zeichen gab, dass der Kampf begann.

„Schlapor! Spotlight!“, rief Hikari freudig, bedacht jede ihrer einstudierten Bewegungsabläufe korrekt zu folgen.

Der Lichtstrahl formte ein anmutiges Hasen-Pokémon, dessen gut gepflegtes Fell im hellen Schweinwerferlicht vollends zur Geltung kam.

Kengo grinste und zückte einen Pokéball hervor. „Kapilz, auf geht’s!“

Ein reptilähnliches Pokémon, welches auf zwei Beinen aufrecht stand, materialisierte sich. Seine Arme waren, im Gegensatz zu seinem Körper, kurz, jedoch bestückt mit gefährlichen, roten Krallen.

„Beginnt!“, erklang Marilyns laute Stimme.

Kengo ließ sich nicht lange um den ersten Angriff bitten. „Tempohieb!“, war sein Befehl.

Schlapor spannte ihren geschmeidigen Körper an, bereit den Schlag schmerzlos zu ertragen. „Ausweichen und Irrschlag!“, konterte Hikari gleich darauf.

Schlapor gehorchte und wich tanzend aus. Als dann das Pokémon schließlich auf Kapilz zu hastete, leuchteten seine geballten Pfoten auf. Mehrfache Schläge musste Kapilz einbüßen, verlor daraufhin immer mehr an Halt unter seinen Füßen.

„Kapilz, pack es und schleudere es auf den Boden!“

Das Reptil reagierte sofort, hinderte Schlapor daran weitere Hiebe auszuteilen, indem es die Hasendame mit beiden Krallen griff und zu Boden schleuderte. Mühevoll richtete sich das Pokémon wieder auf, verärgert darüber, dass die Pflege ihres Fells nun vollends unnötig gewesen war.

„Schlapor!“, rief Hikari besorgt, aber dieses realisierte ihrer Trainerin das der Kampf weitergehen konnte!

Wieder umspielte ein höhnisches Grinsen Kengos Lippen. Hikari war naiv. Naiv zu denken, dass er sich tatsächlich zurückhalten würde. „Kapilz, erteil ihnen einen Lektion mit Energieball!“

Eine grünliche Aura sammelte sich vor Kapilz’ Maul, ein pulsierender Energieball, dessen Innerstes hell glühte. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde dieser stärker, größer. Dann raste dieser zischend auf Schlapor zu.

„Abwehren mit Eisstrahl!“, erwiderte Hikari hastig.

Ein Kältehauch umfing die Hasendame als eine klare Kugel in ihrem Maul sich sammelte, bis diese bereit war als Strahl entfesselt zu werden. Der gebündelte Strahl traf auf den Energieball, schien diesen für einen Augenblick aufzuhalten, dann aber teilte die unheilvolle Attacke den Eisstrahl und traf auf dessen Anwender. Schlapor prallte auf den Boden. Schwache Funken zuckten an Schlapors Körper, während kurze Momente dieses erschöpft liegen blieb, bevor die Hasendame sich aufrichtete.

„Sehr gut gemacht, Kapilz. Der Sieg ist so gut wie unser.“, wog sich Kengo in bereits in seiner Errungenschaft. „Himmelhieb!“

Er täuschte sich. Hikari gab nicht so einfach auf, warf jenes weg, was sie sich so hart erkämpft hatte. Auch wenn Kengo ein guter Freund war, sie konnte ihm nicht einfach so den Sieg schenken. „Schlapor! Power-Punch!“

Während Kapilz auf Schlapor zu rannte, mit den Krallen nach vorne gestreckt, erhob Schlapor die rechte Faust, die vom Licht eingehüllt wurde und somit bedrohlich wirkte. Sekunden später prallten diese kraftvollen Attacken aufeinander und verursachten eine Art Druckwelle, die das Wasser um ihre Plattform verdrängte. Ein erbitterter Machtkampf entfachte, indem niemand Schwäche zeigen wollte. Unerwartet schien sich das Blatt zu wenden, zugunsten von Hikari.

Schlapors Power-Punch schien sich zu befreien. Ein weit ausgeholter Schlag der anmutigen Hasendame katapultierte ins Wasser. Hilflos strampelte das reptilähnliche Pokémon umher und suchte nach dem rettenden Boden. Ein fataler Fehler war aufsteigende Kapilz’ Panik, denn je mehr zappelte, desto unruhiger, unkonzentriert wurde es.

„Kapilz, beruhige dich!“, schalt Kengos Stimme zu seinem Pokémon. „Du musst dich beruhigen!“

Hikari biss sich auf die Unterlippe. Sollte sie angreifen und diese Schwäche ausnutzen, die ihr zum Sieg helfen würde? Auch wenn Kengo ihr dies sicherlich nicht verziehen würde?

Heftig schüttelte das Mädchen den Kopf um den Nebel aus ihren Gedanken zu vertreiben. „Schlapor!“

Die entzückende Hasendame, die die Zuschauer in ihren Bann zog, wandte sich zu Hikari. Ihr topasfarbenen Augen funkelten ihre Trainerin lebhaft an, alsdann sie zustimmend nickte als ob Schlapor wüsste, was in Hikari vorging.

„Hilf Kapilz, los!“

Schlapor gehorchte und stürmte auf das Wasser zu. Mit flinken Sprüngen gelangte an jene Stelle wo sich Kapilz befand. „Schla~por!“

Ihre Pfote streckte das Pokémon vor, damit Kapilz nach jener greifen konnte, aber Kengos Gefährte war wie von Angst gelähmt. Nur, dass seine Arme immer noch aufgewühlt umher ruderten.

Kengo schaute versteinert dem Szenario zu. Versuchte Hikari tatsächlich sein Pokémon zu retten, obwohl sie eigentlich Gegner waren, die dasselbe Ziel hatten?

Wie auch er, war das Publikum überrascht über Hikaris Entschluss, doch sie unterstützten Schlapor und ihre Trainerin mit lauten Rufen.

„Streng dich an, Schlapor. Du schaffst es!“, feuerte Hikari das braungefellte Pokémon an. Doch es schien als ob auch Schlapor Kapilz nicht aus dem fremden Element retten konnte. Schließlich kam Hikari eine rettende Idee. „Frier das Wasser mit Eisstrahl zu, Schlapor, aber pass auf, dass du Kapilz nicht verletzt.“

Abermals befolgte die Hasendame den Befehl, ließ das Wasser zu Eis erstarren, sodass nur noch eine einzige Stelle eisfrei war. Darauf konnte Schlapor Halt finden um Kapilz auf die dicke Schicht des Eises zu ziehen.

Seiner Kräfte beraubt, ließ sich Kapilz erschöpft auf den Boden fallen. Seine Atmung war stockend, unregelmäßig.

Sofort eilte Schwester Joy dem Pokémon entgehen um es rasch zu untersuchen zu können. Kengo schaute regungslos der Krankenschwester zu, während diese fieberhaft Kapilz’ schwachen Puls fühlte, der sich zögernd wieder erholte. Schwester Joy atmete erleichtert auf. „Kapilz ist durch seinen Panikanfall völlig übermüdet. Es muss sich dringend im Pokémon Center ausruhen.“

Der Kampf war entschieden. Hikari gewann den Kampf, aber für Kengo war der Wettbewerb vorbei. Diesmal freute sich das Mädchen wenig an ihrem Sieg, denn wer hätte ahnen können, dass Kapilz im Element Wasser eine Panikattacke bekam?

Nun wandte sich Mikuri an Hikari, die langsam den Kopf hob und den Top-Koordinator schüchtern ansah. Seine Gesichtszüge strahlten wärmende Freude aus. „Du hast Mut und Entschlossenheit gezeigt, indem du des Gegners Pokémon vor dem Ertrinken gerettet hast. Meinen ehrwürdigen Respekt hast du verdient, junges Mädchen.“

Nun taute auch Kengo aus seiner Zurückhaltung auf und trat Hikari lächelnd entgegen. „Es war… nett von dir, dass dein Schlapor Kapilz aus dem Wasser gefischt hat.“, bedankte sich der Braunhaarige zögernd. Das Mädchen erwiderte dies bloß verhalten, erwiderte dann: „Das hättest du doch auch getan, oder?“

Kengo schwieg. Die Offenheit seiner Kindheitsfreundin überraschte ihn immer auf das Neue, und doch konnte er auf ihre Frage, die eher eine Feststellung war, nicht beantworten. Mit gesenktem Haupt, ohne dem Jungen einen weiteren Blick zu würdigen, verließ Hikari die Bühne.
 

Aufgeregt trommelte Marilyn gegen das Mikrofon, holte tief Luft um dann schließlich den nächsten Kampf zukündigen. „Und hier, meine lieben Zuschauer, betreten Satoshi…“, sie deutete schwungvoll auf die rechte Seite des Kampffeldes. „…und Shuu die Bühne!“

Selbstbewusst trat Shuu dem ehemaligen Gefährten Harukas entgegen. Auch wenn er nicht sonderlich davon ausging, dass Satoshi ein begabter Koordinator war, wie er oder Haruka es war, so musste sich Shuu dennoch in Acht nehmen. Satoshi war ein sehr guter und erfahrender Trainer. Dies war nicht zu verleugnen.

Ruhig holte Shuu einen Pokéball hervor, hielt diesen kurz vor sich. „Roselia, los!“, rief der Grünhaarige, bevor der rot-weiße Ball in die Höhe geworfen wurde. Aus dem Lichtstrahl formte sich explosionsartig Roselia, umgeben von zartrosafarbenen Blüten.

„Bamelin!“

Der Wiesel, umgeben von einem tanzenden Funkenregen, befreite sich aus dem engen Gefängnis des Pokéballs.

Shuu nickte dem Jungen aufmunternd zu. „Du darfst beginnen.“, sagte der Grünhaarige auffordernd.

Satoshi wirkte überraschte, überwand diese jedoch rasch. „Bamelin, Wasserdüse!“

Eingehüllt in einem dichten Schleier von Wasser raste Bamelin geradewegs auf Roselia zu. Ein undurchdachter Angriff.

So fuhr sich mit den Fingerspitzen durch die Haare. „Blättertanz.“

Wie eine elegante Tänzerin wich Roselia dem Meereswiesel spielend leicht aus. Gleich darauf schossen hellfarbene Blätter Bamelin hinterher. Als dieses sich zu Roselia umwandte, trafen ihn diese frontal und Bamelin fiel auf eine Plattform herab.

Shuus Gesicht zierte ein selbstgefälliges Grinsen. „Roselia, Zauberblatt.“, rief er ruhig.

Abermals schossen scharfkantige Blätter aus den Blütenköpfen. Diese schienen wundervoll im Scheinwerferlicht zu schimmern.

„Abtauchen!“, befahl Satoshi.

Der Wiesel gehorchte und sprang sofort auf, dann glitt sein Körper graziös unter die Wasseroberfläche und entging der unheilvollen Attacke, die zu jeder Zeit ihr Ziel traf.

Auch nun war der erfahrene Koordinator nicht aus der Ruhe zu bringen, obwohl das Wiesel unter Wasser unerreichbar war. Die Sonne warf ihr Licht auf die Oberfläche und ließ dieses wie einen flüssigen Edelstein funkeln, dabei offenbarte es den Schatten Bamelins.

Satoshi missfiel, dass Shuu bloß den richtigen Moment für einen weiteren Angriff abwartete. „Bamelin, Klingensturm!“

Das orangegefellte Wiesel stieß in nächster Nähe zu Roselia aus dem Wasser. Aufmerksam folgte das Pflanzen-Pokémon seinen Bewegungen, wartete nur auf Shuus rasches Kommando.

Dann vernahm es deutlich den Befehl: „Zauberblatt!“

Satoshi blickte Shuu schockiert an, denn er war gar nicht auf einen Angriff vorbereitet gewesen. „Was?!“, entfuhr es dem Jungen. „Bamelin, du musst da weg!“

Zu spät. Roselias Blättersalve schleuderten Bamelin einige Meter fort, bis es ins Wasser fiel und benommen immer weiter in die Tiefe tauchte.

Satoshi fluchte über seine eigene Dummheit Shuu unterschätzt zu haben. Nicht nur das er ein ausgezeichneter Koordinator war, – davon mal abgesehen – war Shuu einer seiner wohl härtesten Gegner. Nun neigte der Schwarzhaarige den Kopf auf das Wasser und sah erleichtert, dass Bamelin wohlauf auf eine schwimmende Plattform sprang

„Nicht schlecht, Satoshi.“, meinte Shuu lächelnd. „Du bist ein zäher Gegner. Aber nun ist Schluss mit Spielzeit.“

Ein bloßes Fingerschnipsen veranlasste Roselia wieder ihren Blütenarm auf das Wiesel zu richten, der Satoshi flüchtig ansah. Dieser nickte. „Abwehren mit Klingensturm!“, konterte der Schwarzhaarige.

Bamelins geteilter Schweif glühte auf, dann raste auch schon eine silbrige Sichel auf Roselia, die eine schwache Explosion hervorrief als dieses von der Attacke hart zurückgeschleudert wurde.

„Und jetzt Aquawelle!“

Funkelnd glimmte ein bläulicher Schein zwischen den Pfoten Bamelins auf, wuchs heran zu einer Kugel, dessen Innerstes aus Wasser war. Diese Kraft schien sich vollkommen zu entfallen als die Kugel auf Roselia traf und diesem ihre Kraft raubte. Mühevoll raffte sich Roselia wieder auf und schien nicht aufgeben zu wollen. Dies Verbot ihr Stolz.

Shuu war überrumpelt und reagierte zu langsam. Satoshis nächster Befehl hallte durch das Stadion.

Ein zischender, gebündelter Wasserstrahl bahnte sich seinen Weg und verfehlte knapp jedoch dessen Ziel. Abermals war Roselia mit einem geschmeidigen, nahezu fließenden Tanz ausgewichen.

Satoshi fluchte in seinen Gedanken, gab sich aber nach außen hin ruhig und Herr der Situation. Bloß einen kühlen Kopf musste der Junge bewahren.

„Richte deine Aquaknarre gegen Roselias Beine!“, rief Satoshi hoffnungsvoll.

Shuu grinste. „Soweit wird es nicht kommen, Satoshi. Blende sie mit deinem Sonnentag!“, konterte der Top-Koordinator Johtos.

Die Arme überkreuzend, begann feiner, schimmernder Staub Roselia einzuhüllen. Ein Lichtkegel fiel auf Roselia hinab, wirkte als ob dieser von ihrer Schönheit angezogen wurde, dann aber richtete sich dieser gegen Bamelin, der geblendet von der Sonne, die Augen verzweifelt schloss.

Shuu hob die Hand, sodass die innere Fläche zum Himmel zeigte. „Und jetzt das Finale, Roselia!“, rief dieser mit fester Stimme. „Solarstrahl!“

Ein Energieball formte sich vor Roselia, gewann so schnell an Größe, wie noch nie zuvor. Gebündelt aus reinem Licht der Sonne prallte der Energiestrahl auf Bamelin. Schmerzerfüllt richtete dieses seinen klagenden Schrei zum Himmel, ehe es kampfunfähig zusammen brach.

Marilyn applaudierte, dann aber gab die Moderatorin bekannt: „Ein schneller Sieg, der an Shuu fällt!“

Niedergeschlagen rief Satoshi Bamelin zurück in seinen Pokéball, lächelte den Zuschauern freundlich entgegen und senkte den Kopf.

Shuu tat es ihm gleich; er legte einen Arm unter die Brust und verbeugte sich dankend, ehe der Top-Koordinator Johtos die Bühne verließ.
 

Im Trainerraum wurden Shuu und Satoshi bereits erwartet. Shuu aber schien bloß körperlich anwesend zu sein. Seine Gedanken hingen bei Haruka, die wohl im diesem Moment auf dem Weg zur Bühne war. Welch dumme Entscheidung seiner Freundin für ihren nächsten Kampf kein Glück zu wünschen. Was war er bloß für ein Freund?

Seufzend lehnte sich der Junge, wartete bis Haruka das Stadion betrat und dieses mit ihrer Anwesenheit bezauberte. Shuu wurde kümmerlich bewusst, dass er jene Gedanken zuvor beim Kanto-Festival gehegt hatte. Damals waren ihre enormen Fortschritte vor seinen Augen. Noch immer sah er dieses unbekümmerte, tollpatschige Mädchen vor sich, die mit der Zeit verfeindet und stets zu spät gekommen war. Shuu selbst verachtete dieses Mädchen anfangs, doch mit jedem erneuten Aufeinandertreffen, wuchs das Können Harukas, bis es zu einer schmerzlichen Niederlage gegen jenes Mädchen kam. Shuu akzeptierte diese und sah ein, dass diesmal Haruka besser war als er selbst, aber trotz allem tat diese Erfahrung weh. Damals beim Johto-Festival war er glücklich über ihren gemeinsamen Sieg. An jenem Festival wurde ihnen klar, dass etwas Starkes sie verband: Liebe.

Und nun war Haruka ein junges, hübsches Mädchen geworden, die eine hervorragende Koordinatorin war. Nur wenige konnten sich wohl mit ihrem Talent messen.

‚Meine Haruka.“, waren seine letzten stolze Gedanken.
 

„Und hier die letzten Koordinatorinnen des heutigen Tages!“, rief Marilyn. „Haruka und Nozomi!“

Angespannt traten die Mädchen vor, sahen sich einander in die Augen, bevor sie nach ihren Pokébällen griffen.

„Charmian!“

Eine graugefellte Katze sprang freudig aus ihrem Pokéball. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und landete elegant auf den Pfoten.

Haruka atmete tief durch und verdrängte ihre wirren Gedanken. „Papinella, on stage!“

Langsam formte der Lichtstrahl eine wunderschöne Schmetterlingsdame, deren Flügel fein glitzerten.

„Charmian! Eisenschweif!“, befahl Nozomi rasch. Charmians Schweif glühte auf als dieses sich bereit für einen kraftvollen Sprung machte.

„Papinella, Silberhauch!“, konterte die Braunhaarige sogleich.

Eine Energiesalve, umspielt von einem heftigen Windstoß, überraschte die Katze so sehr, dass sich diese verzweifelt am Boden fest krallen musste um nicht fort zu wehen.

„Charmian! Spring!“

Charmian musste all ihre Kräfte mobilisieren um aus dem Silberhauch zu entkommen durch den Nozomi ein Viertel Punkteverlust einbüßen musste. Doch nun war die graue Katze in die Höhe geschnellt und war mit Papinella nahezu auf einer Ebene. Die Schmetterlingsdame betrachtete das flinke Pokémon erschrocken, die Flügelschläge dadurch beschleunigt.

„Eisenschweif!“, rief die Rothaarige laut.

Ein harter Schlag mit dem erhärteten Schweif fuhr auf Papinella herab und schleuderte dieses auf die Wasseroberfläche zu. Im letzten Moment konnte das Pokémon den Sturz abfangen und erhob sich wieder in die Luft.

„Mit Psychokinese zurückschlagen!“

Nozomi blickte Papinella angespannt an, während die Augen des geschmeidigen Pokémons leuchteten und schließlich ein blauer Energiestrahl sich formte.

Nozomi reagierte schnell, da ihr bewusst war, dass diese starke Psycho-Attacke verheerende Folgen haben könnte: „Abwehren mit Dunkelklaue!“

Eine schemenhafte Kralle, getaucht in einer bösen, schwarzen Aura, umgab Charmians Pfote und repräsentierte Anmut und Stärke zugleich. Die Psychokräfte wurden von jener Kralle regelrecht gepackt und auf dessen Anwenderin zurückgedrängt. Papinella aber unterbrach rasch den Energiefluss um sich mit einem Aufschlag ihrer Flügel in Sicherheit zu bringen.

Haruka war hochkonzentriert, bedachte jede Lücke in Charmians Defensive und ihrer Eigenen, die Nozomi bloß nur auszunutzen wusste.

„Und jetzt Windstoß!“ Haruka spürte den schneidenden Wind auf ihren Wangen als Papinella einen Wirbelsturm entfachte.

„Nochmals Dunkelklaue!“, entgegnete die Rothaarige erneut.

Mühelos zerschnitt Charmians Schattenklaue den Windstoß und raste geradewegs auf die Schmetterlingsdame zu. Flink wie diese war, konnte sie Charmian ausweichen.

Nozomi grinste überheblich. „Charmian!“

Die geschmeidige Katze wusste, was zutun war. Die Kralle ins Wasser stoßend, schoss das dieses in die Höhe, hielt Papinella wie in einem unheilvollen Käfig gefangen.

„Schockwelle!“

Um Charmians Körper legte sich eine gelbe Welle Elektrizität, die unheilvoll hervorbrach und vom Wasser auf Papinella weitergeleitet wurde. Taumelnd versuchte sich die Schmetterlingsdame in der Luft zu halten. Etwas, was ihre Konzentration abverlangte.

Charmian sprang währenddessen aus dem Wasser. Bläuliche Blitze zuckten an ihrem Körper, aber diese verliehen der Katze eine kämpferische Seele.

Mikuri und die übrigen Jury waren begeistert von dieser Darbietung, ließen aber Haruka die Gesichtszüge erhärten.

„Papinella, alles in Ordnung?“, wollte das Mädchen besorgt wissen. Papinella nickte zustimmend.

„Charmian! Hochsprung und Kratzfurie!“

Der Schweif Charmians diente hervorragend als Sprungfeder. Es schoss abermals hoch in die Luft, dann aber spreizte es seine Klauen um diese auf Papinella widerfahren zu lassen. Zu flink waren die Krallen als das ein menschliches Auge diese wahrnehmen konnten. Bloß ihre Gegnerin vernahm jede Bewegung, wich einigen von ihnen aus, doch andere verfehlten ihr Ziel nicht. Papinella benötigte rasch Harukas Befehl!

„Ausweichen!“

Wendig konnte die Schmetterlingsdame Charmians nächstem Krallenhieb elegant ausweichen. Doch jenes Pokémon war nach diesem heftigen Angriff sehr angeschlagen.

„Morgengrauen!“, befahl Haruka, während sie Papinellas Bewegungen folgte.

In grelles Licht wurde der Schmetterling getaucht, ließ die unzähligen Wunden der Krallen rasch heilen und gab ihr neue Kraft. Nachdem das Licht schwand, wurden die Flügel mit einem hellen Glanz überzogen.

Nozomi biss sich auf die Unterlippe um ein Fluchen zu unterdrücken. „Eisenschweif!“

Haruka musste diesen Kampf zu Ende bringen. Es waren nur noch wenige Sekunden, bis dieser entschieden war. „Windstoß ins Wasser!“

Ein Windstoß fuhr ins Wasser herab und Charmian verfehlte schockiert Papinella, die plötzlich neben der Katze auftauchte als jene durch das Wasser brach.

Haruka fühlte sich zunehmest selbstsicherer und nun erfüllte ihr letzter Befehl das Stadion: „Energieball, Papinella! Beende es!“

In helles Licht wurde die Schmetterlingsdame gehüllt, während sich ein Energieball, dessen Inneres grünlich leuchtete, vor ihr bildete und rasch an Größe und Kraft gewann. Eine Erschütterung ließ die Luft des Stadion erbeben und hüllte das Kampffeld in dichten Rauch, der wabernd über den Boden zog. Charmian war so überrascht gewesen, dass seine Verteidigung nachgelassen hatte und kampfunfähig war. In diesem Moment endete auch das Zeitlimit und der Sieg ging an Haruka und ihrem Papinella.

Mikuri, Mr. Contesta, sowie Mr. Sukizo und Schwester Joy lobten und gratulierten der Siegerin, ebenso Nozomi bekam einige anerkennende Worte Mikuris.

Schließlich umarmte das Mädchen freudestrahlend ihre langwierige Freundin. „Du bist die Beste!“, hauchte sie.

„Nella~“, erwiderte das Pokémon fröhlich.
 

Die Anspannung der Kämpfe war den jungen Trainern nun gänzlich abgefallen und sie saßen entspannt im Restaurant des Pokémon Centers beisammen. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung, obwohl für Haruka und Shuu, ebenso für Kenta und Hikari der nächste Tag anstrengender werden würde. Immerhin mussten sie nun gegeneinander kämpfen.

„Rika hat sich gut geschlagen! Auch wenn es ihr erster Wettbewerb war!“, vernahm Rika die lobenden Worte ihres besten Freundes. Jene Anerkennung, die sie an diesem Tag schon zu oft gehört hatte, vor allem aus dem Mund Kentas. Sie warf bloß einen genervten Blick dem Jungen zu. „So gut war ich auch nicht.“, erwiderte das Mädchen gleichgültig.

Shuu lachte lebhaft. „Haruka hat sich bei ihrem ersten Wettbewerb dümmer angestellt als du es warst, Rika!“

Einen zornigen Blick seiner Freundin spürte er plötzlich auf sich und warf dieser ein breites Grinsen zu. „Musst du das überall herum erzählen? Das ist unter den peinlichsten Erlebnissen abgespeichert, du Blödmann!“

Sein Grinsen wurde noch intensiver, während er Haruka ansah, die schmollend die Mundwinkel verzog. Schließlich legte Shuu seine Arme um das Mädchen und zog sie eng an seinen Körper. „Du bist zu niedlich, wenn du dich schämst.“

Haruka sah ihn verwirrt an. Zu schnell kam sein unerwarteter Strategiewandel. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Nase. „Shuu!“

Rika grinste. Sie kannte inzwischen die Neckereien zwischen dem Pärchen und fand dies immer wieder auf das Neue amüsierend.

Obwohl Hikari und Kenta sich eher zurückhaltend verhielten, begannen sie in das schallende Gelächter Satoshis und Takeshis einzusteigen.

Haruka kam sich von Shuu bloßgestellt vor und würdigte ihm, während der Junge sie fest im Griff hielt, keines Blickes. Während sich die Anderen wieder ins folgende Gespräch vertieften, spürte Haruka Shuus warmen Atem ihrem Hals und schließlich seine sanften Lippen. Ein Gefühl seiner Begierde fühlte Haruka und irritierte sie zunächst, dann aber schloss sie die Augen um seine Nähe vollends zu genießen.

Den gesamten Abend lag Haruka in seinen Armen und hörte aufmerksam Satoshis Erzählungen über seine bisherigen Reise durch Shinou. Der Junge beschrieb die Städte, die er mit Hikari und Takeshi gemeinsam gesehen hatte, besonders aber schwärmte der Trainer Alabastias über die Bekanntschaften, während seiner Kämpfe und von den Pokémon, die er getroffen hatte.

Das Mädchen fühlte sich in jene Zeit zurückversetzt als sie mit Satoshi, Takeshi und ihrem kleinen Bruder Masato zusammen gereist war. Es war eine schöne Zeit gewesen, die aber schließlich, mit der Entscheidung nach Johto zu gehen, ihr Ende fand.

Den Fortlauf der Erzählungen bekam Haruka kaum mehr mit. Die Worte Hikaris und Takeshis, die nun fortfuhren, klangen so fern. Ihre Lider wurden schwerer und ihr eigener Körper verlangte nach Ruhe. Ein Gähnen ihrerseits zog Shuus Aufmerksamkeit auf sich.

„Bist du müde?“, hauchte er ihr sanft ins Ohr.

Die Angesprochene schlug die Augen auf. „Nein. Ich… ich bin nicht müde.“, nuschelte Haruka. Shuu lächelte und strich ihr über die Wangen. „Es ist schon spät. Wir gehen jetzt ins Bett, verstanden?“, erwiderte der Junge.

Haruka wandte schmollend den Kopf ab. Ja, ihr Körper war erschöpft, aber nicht sie selbst!

„Gute Nacht“, wünschten die Anwesenden dem Pärchen einstimmig. Shuu nickte ihnen kurz zu, bevor er sich erhob und Haruka die Arme um die Hüfte schlang. „Bis morgen!“, rief halblaut. Sanft zog Shuu das Mädchen mit sich. „Ich kann selbst laufen, Shuu!“, fuhr sie ihn kurz an, grinste aber schließlich. Dann verließ das Pärchen das Restaurant.

„Ein schönes Pärchen.“, schwärmte Kenta, während er Shuu und Haruka nachblickte. Rika lachte leise. „Nach meiner Meinung zanken sie zu oft.“

Satoshi grinste. „Ich kenn das irgendwo her…“, meinte der Junge.

Die Schwarzhaarige schaute in die erschöpften Gesichter der Anwesenden. „Ich denke die Runde ist aufgehoben.“, entschied Rika. „Wir sind alle müde.“

Nacheinander nickten sie einstimmig, erhoben sich stumm und klaubten ihre Halbseligkeiten zusammen. Schließlich verabschiedeten sie sich und gingen nun ihre eigenen Wege.
 

Shuu beobachtete schweigend Haruka, während sich das Mädchen ihre brünetten Haare kämmte. Ihm kamen seine Gedanken wieder in den Sinn, die ihm kurz vor ihren Kampf durch seinen Kopf gegangen waren. Sie war, seit das Johto Festival vorbei war und sie zusammen reisten, reifer geworden. Nicht nur körperlich, sondern auch ihre Persönlichkeit hatte sich verändert.

Als ihm die Tatsache bewusst wurde, dass am nächsten Kampf sie gegeneinander kämpften, versetzte ihm dies ein Stich ins Herz. Gequält verzog er das Gesicht, worauf Haruka aufmerksam wurde.

„Was ist los?“, fragte sie besorgt. „Du siehst so nachdenklich aus.“

Shuu fuhr sich rasch durch die Haare. „Nichts.“, log er. Haruka musterte ihn skeptisch, wandte sich dann aber von ihm, jedoch legten sich Shuus Hände um ihre Handgelenke. Seine Gedanken zum Teufel schickend, zog Shuu sie ruckartig an seinen Körper.

„Haruka…“, er sah ihn ihr fragendes Gesicht. Es kostete ihm eine Menge Überwindung diese Worte, die ihm soeben in den Sinn kamen, auszusprechen, dann aber fasste er erneut seinen Mut zusammen. „Du bist die hübscheste und talentierteste Koordinatorin, die ich getroffen habe… Ich-“

Auf Harukas Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Du hast mir doch etwas zu sagen!“

„Haruka.“, mahnte Shuu zurechtweisend. „Ich versuche dir gerade eine Liebeserklärung zu machen und was machst du? Du machst dich lustig!“ Es kränkte den Jungen, dass Haruka ihn missverstanden hatte. Harukas überraschtes Schweigen gab ihm jedoch die Zeit jene Worte zu finden, die er auszusprechen versuchte.

„Haruka… Du hast meinem Leben einen Sinn gegeben, du hast mein Herz in ein Flammenmeer verwandelt, wenn ich dich nur ansehe.“, in seiner Stimme schwang eine Hauch seiner Unsicherheit mit. „Du gehörst zu den Menschen, die ich niemals verlieren will. Ich liebe dich, Haruka, verlasse mich nicht.“

Haruka spürte ein Kribbeln, das durch ihren Körper lief. Quälende Sekunden des Schweigens gaben Shuu unzählige, feine Nadelstiche. Dann aber drängte sich Haruka an seinen Körper, stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm, sein Gesicht in beide Hände, sodass ihre Nasenspitzen sich nahezu berührten. Der warme Atem des Anderen kitzelte ihnen im Gesicht. „Niemals!“, hauchte Haruka. „Niemals verlasse ich dich, Shuu! Ich liebe dich, Schatz!“

Ihre Lippen senkten sich auf Shuus Mund. Ein leidenschaftlicher Kuss entflammte, während Shuus Hände über ihre entkleideten Seiten strich und diese unter ihr Shirt schob.

Das Mädchen schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss aus vollster Erregung. Sie genoss jede Minute, jede Sekunde. Jede Berührung. Jeden Atemzug. Ihre Küsse wurden wilder, heißer.

Herausfordernder.

Shuu und Haruka konnten ihr Vorgehen nicht verfolgen. Zu schnell wurden sie von ihrer Leidenschaft überrascht. Zu schnell hatten sie die Kleider von ihren Leibern…



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Kimie_Yashi
2009-03-31T23:14:31+00:00 01.04.2009 01:14
Okay.... muss ich zum Ende etwas sagen >3
Hach ja, immer wieder muss der liebe Shuu sie ärgern und das sogar vor ihren engsten Freunden, typisch Graskopf XD

Die Kämpfe fand ich auch gut beschrieben, auch wenn manche Sätze Teile beinhalteten, die man zum besseren Verständnis hätte streiche können ^.^'
Aber ich find's gut, dass Rika & Satoshi raus sind, immerhin haben Kenta und Shuu einfach viel mehr Erfahrungen auf dem Gebiet, vor allem Shuu als Top-Koordinator!
Und den Kampf zwischen Haruka & Nozomi kenne ich schon auswendig, wenn auch nur vom Schauen und nicht vom Lesen her xD
Kengo muss sich ja im nachhinein ärgern, dass er nur verloren hat, weil sein Kapilz die Nerven verloren hat XD aber ich find's gut, dass Hikari ihm geholfen hat, das entspricht einfach eher ihrem Wesen, als wenn sie Kapilz nur des Sieges wegen angegriffen hätte....

Und Mikuri NERVT, egal ob er auf japanisch, deutsch oder in deiner FF den Mund aufmacht >_<

So, jetzt bin ich aber mal auf den Kampf zwischen unseren beiden Lieblingen gespannt <3
müsste zwar eigentlich schon schlafen, weil ich morgen um 8 rausmuss, aber vielleicht schaffe ich es ja doch noch das nächste KP zu lesen, bevor ich einschlafe xD
Von:  Dark-Angel132
2009-01-31T21:15:29+00:00 31.01.2009 22:15
Wirklich, ein sehr toller Kampf. Kenta gegen Rika. Das konnte ja nur spannend werden. Dennoch, das sie verlieren würde war nicht sehr schwer vorraus zu erraten. Ich gönne ihm dem Sieg, aber Rika hat ihr bestes gegeben, auch wenn sie keine Koordinatoren ist.

Hikari gegen Kengo, Schlapor gegen Kapilz. Diese Runde schien mir ausgeglichen. Die Attacken die beide ausgeführt haben waren sehr detailiert beschrieben, ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen.
Ich war mir für ein paar Moment nicht wirklich sicher wer gewinnen würde und daher war ich überrascht das es Hikari geschafft hat. Kapilz hatte in meinen Augen einen ganz leichten Vorteil gegenüber Schlapor, wie man sich täuschen kann. Das mit dem aus dem Wasser "fischen", ein netter Freundschaftsbeweis. *schmunzel*

Der Schluss des Kapitels. Süß, sehr süß! Wie du ja am Anfang schon, sagen wir mal, versprochen hattest. Gefiel mir unheimlich gut! *lol*
Aber einen ganz kleinen Kritikpunkt hab ich dann doch gehabt.
Es war ehrlich gesagt wirklich ein wenig Out of Charakter wie Shuu gewirkt hat. Das Haruka ihn Schatz genannt war auch etwas ungewohnt, aber ansonsten war alles perfekt. ♥
Von:  Sakuna
2009-01-11T17:07:57+00:00 11.01.2009 18:07
Das Rika verloren hat, habe ich schon gedacht. Sie ist eben nicht auf Wettbewerb spezialisiert. Bei anderen Kampfe hatte sie bestimmt gewonnen.
Das Haruka und Shuu weiter kommen ist schon klar. Immerhin sind die eins der Besten
Nun, was Shuu und Haruka da machen, weisst jeder. Nun ich bin schon gespannt wie es weiter geht.
Von:  Rowan90
2009-01-11T16:41:47+00:00 11.01.2009 17:41
holla die waldfee, das ende kam jez unerwartent^^' gibts zu dem thema ein eigenes kap oder soll sich der leser selbst seinen teil denken;)
war aber ein echt tolles kapi, die kämpfe waren echt cool.
ich freu mich besonders, dass hikari kengo geschlagen hat (den mag cih net so).
ma schaun wie der cup endet, bin gespannt;)
lg rowan90
Von:  Zefi-chan
2009-01-11T14:11:24+00:00 11.01.2009 15:11
Babyalaaaaaaaaaarm
Also der letzte Satz deutet daraufhin das die beiden nicht verhütet haben..außer Haruka nimmt die Pille...aber..nein XD
Wäre doch Klasse ein Baby Evoli und ein baby Shuu oder ein baby Haruka zusammen.

Von:  Yurippe
2009-01-10T23:15:34+00:00 11.01.2009 00:15
Oh Mann, jetzt muss ich doch weiterlesen.
Die letzte Szene war gut, aber wie schon oben gesagt, Shuu war ziemlich OoC. So was würde er kaum sagen, und wenn, dann nicht so.

"Seufzend lehnte sich der Junge, wartete bis Haruka das Stadion betrat und dieses mit ihrer Anwesenheit bezauberte. Shuu wurde kümmerlich bewusst, dass er jene Gedanken zuvor beim Kanto-Festival gehegt hatte. Damals waren ihre enormen Fortschritte vor seinen Augen. Noch immer sah er dieses unbekümmerte, tollpatschige Mädchen vor sich, die mit der Zeit verfeindet und stets zu spät gekommen war."

Ich hatte wirklich Mühe zu verstehen, was du damit ausdrücken wolltest. Vor allem im zweiten Satz.
Überhaupt, manchmal stimmt dein Deutsch auch nicht. Dativ und Akkusativ verwechselt, Satzstellung verdreht... Du bist doch Muttersprachlerin?

Na ja, ich will ja nicht nur meckern- dass Rika verloren hat, fand ich gut. Und Hikari war klasse!
Von:  _Risa_
2009-01-10T22:32:18+00:00 10.01.2009 23:32
Die Kämpfe waren sehr schön beschrieben. Dass Rika verloren hat, ist verständlich. Schließlich ist sie keine Koordinatorin und die Wahl sie verlieren zu lassen, ist ebenso richtig. Auch eine Rika gewinnt nicht immer. Auch wenn ich das Mädchen vergötter. So meine selbsternannte Pokemon-Quest-Göttin. XD
Aber da ich Kenta auch sehr gerne mag, ist das halb so schlimm. Im Gegenteil: Ihre Niederlage empfand ich als sehr gut.

Dann kam der Kampf zwischen Hikari und Kengo. Schlapor rettet Kapilz. Wobei ich an dieser Stelle fragen muss was um Gottes Willen dich bei Kapilz an ein Reptil erinnert. ^^ So, zurück zum Kampf: Mich erinnert es so ein wenig an die Situation als Haruka das Groink ihrer Gegnerin gerettet hatte. Vergönnt habe ich es dem Mädchen allemal. Ihr Selbstbewusstsein hat schon oft genug in letzter Zeit gelitten. Da vergönnt man ihr solchen Erfolg dann umso mehr. Und...sicher, dass das nicht noch Penguinshipping werden kann? =)...Nein, nur ein Scherz. Ich weiß doch, du wirst ein Ikarishipping einbauen.

Der Kampf zwischen Satoshi und Shuu war auch logisch nachvollziehbar. Satoshi ist kein Koordinator, zuminderst nicht vorrangig, und hatte Elementnachteil. Wenigstens kam es nicht rüber, dass du ihn nicht magst. Du hast ihn ordentlich kämpfen lassen. Nichts zu meckern. ^^

So, schließlich die Szene im Lokal und die darauf Folgende. Sehr süß. Allerdings...! (Du kommst mir nicht ohne Kritik davon, oh nein! Niemand entflieht meiner Kritik! ^^) Shuus Gefühlsausbruch war zwar nicht so wie von dir befürchtet OOC, aber zuviel des Guten und schon leicht kitschig. In den davor hergehenden Kapiteln hat man nicht wirklich gemerkt,wieviel er für sie empfindet. Es ist nicht OOC, dass er es ihr gesagt hat, sondern wie. Ich denke, etappenweise hätte es besser gepasst. Was ich damit meine ist, dass die Gefühle nicht aus ihm herausbrechen sollen, sondern du, wenn du Shuu das alles in einem Kapitel sagen lässt, die Szene ruhig angehen hättest lassen sollen. Was danach geschieht, kann sich ja jeder vorstellen. *schnurr* Ich mag diese Andeutungen, leider mag ich geschriebenes Lime lieber als bloß Andeutungen. Da bleibt bloß die Frage: Traust du dich das dann auch on zu stellen? ;)

Super Kapitel, toller Schreibstil, ...großartig.
Hab dich lieb, Chari. <3


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